Die Wochendämmerung

Politik, Gesellschaft, Quatsch. Der Podcast mit Katrin Rönicke & Holger Klein

Wie sinnvoll oder gefährlich ist Fracking? – Eine Sonderfolge mit Florian Rempel.

| 2 Kommentare

Mit der Abkehr von Russland als Energielieferant ist das Thema Fracking plötzlich wieder überall präsent. Theoretisch wäre das auch in Deutschland möglich – aber ist das sinnvoll? – Das fragt Holger den Physiker Florian Rempel.

Links und Hintergründe:

Statement der Colorado Oil and Gas Conservation Commission zu Gasland

Auflistung von Additiven von Frac-Fluiden

Auflistung von gemeldeten Leckagen bei der Gewinnung von Schiefergas in den USA

Alternative Biogas

Energiestudie der BGR

Studien des UBA zu Fracking

2 thoughts on “Wie sinnvoll oder gefährlich ist Fracking? – Eine Sonderfolge mit Florian Rempel.

  1. Christian Z. sagt:

    Hallo Herr Rempel, relativ am Anfang sagen Sie, daß man die (Rückhalte-)Chemikalien im Frackingcocktail auch gegen Maisstärke austauschen könnte. Das habe ich nicht ganz verstanden und haben Sie eine Ahnung warum das nicht gemacht wird? (oder habe ich da etwas komplett nicht verstanden?)
    Vielen Dank für das erhellende Gespräch.

    1. Florian Rempel sagt:

      Hallo Christian,

      dem Frackingfluid werden verschiedene Chemikalien zugesetzt, die alle irgendetwas verbessern sollen, z. B.:
      – Proppants: Risse offenhalten, z. B. Sand oder Keramikkügelchen
      – Polymere: Fließeigenschaften, z. B. künstliche Polymere oder Polymere aus der Lebensmittelindustrie
      – … siehe https://de.wikipedia.org/wiki/Hydraulic_Fracturing

      Man kann hier bei den einzelnen Chemikalien entweder bedenkliche/gefährliche Stoffe durch unbedenkliche austauschen (z. B. künstliche Polymere durch Biopolymere) oder diese ganz weglassen. Welche Stoffe verwendet werden können hängen von den Eigenschaften der Lagerstätte ab, chemisches Millieu, Temperatur…

      Früher (so grob bis zum Film Gasland) hat man tendenziell die Stoffe eingesetzt, die das beste Ergebnis versprochen haben und nicht so sehr auf eine Gefährdung geachtet (Was auch zunächst nicht ganz falsch ist, denn das Zeug in der Lagerstätte ist im allgemeinen viel gefährlicher als das Frackfluid. Es kann aber auch Übertage Leckagen geben, daher ist es trotzdem nicht so gut). Als die Frackfluide in die Diskussion kamen, wurde dann durchaus auf eine bessere Verträglichkeit geachtet und Exxon war auch bereit in Deutschland nur noch Frackfluide einzusetzten, die nicht grundwassergefährdend sind. Hat jedoch nichts genutzt, das Frackverbot kam trotzdem. Seit dem wird das in Deutschland nicht gefrackt und es kommt dementsprechend auch kein Frackfluid zum Einsatz, auch nicht mit Biopolymeren.

      Im Ausland werden Biopolymere auf jeden Fall verwendet. Ich kann allerdings nicht sagen in welchem Umfang. Aber solange der Flowback einfach in Gruben geleitet wird, ist das Frackfluid aus meiner Sicht immer noch ein Nebenschauplatz.

      Ich hoffe, dass damit die Frage beantwortet ist.

      Viele Grüße
      Florian Rempel

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