Die Wochendämmerung

Politik, Gesellschaft, Quatsch. Der Podcast mit Katrin Rönicke & Holger Klein

Ukraine-Unterstützung, Niedriglohnsektor, UNRWA, Glücksfaktoren, Klimaproteste, Gewerkschaften, ECOWAS und Reichtum

| 39 Kommentare

Diesmal: EU Militärhilfen für Ukraine, Minijobs und Mindestlohn, Israel und UNRWA, Macht Geld glücklich?, neuen Klimaprotesten, Gewerkschaftsmode, Sham Jaff zur ECOWAS, Reichtum vs. Lebensqualität und einer guten Nachricht.
Mit einem Faktencheck von Katharina Alexander und einem Limerick von Jens Ohrenblicker

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Links und Hintergründe

Ukraine

Mindestlohn

CDU Grundsatzprogramm

Israel und UNRWA

Macht Geld glücklich?

Klimaproteste

Gewerkschaften

Sham Jaff zur ECOWAS

USA vs. BRD

Gute Nachricht

Nur gute Nachrichten!

Autofahren vs. ÖPNV

Der Faktencheck von Katharina Alexander

39 thoughts on “Ukraine-Unterstützung, Niedriglohnsektor, UNRWA, Glücksfaktoren, Klimaproteste, Gewerkschaften, ECOWAS und Reichtum

  1. Henning sagt:

    Ich bin immer wieder erstaunt, welche Nebensätze Katrin immer wieder so raushaut. Da ist Julian Assange einfach kein Journalist und hier „es ist ziemlich klar, dass sie nicht aus der Luft gegriffen sind“. Keiner kann irgendetwas nachprüfen, nicht einmal UNRWA hat das Dossier gesehen auf das sich die Anschludigungen beziehen. Wir wussten mehr über die nicht vorhandenen Massenvernichtungswaffen im Irak, aber die Anschuldigungen sind ganz bestimmt nicht aus der Luft gegriffen. Ich wäre zumindest skeptisch, wenn kurz nach der Entscheidung des IStGH gegen Israel, Vorwürfe gegen eine UN-Einrichtung gemacht werden, von Netanjahu, von dem was weiß, dass er die UN, so könnte man sagen, hasst. Und diese Vorwürfe beruhen auf Untersuchungen des Geheimdienstes. Aber was weiß ich schon, bin ja kein Journalist.

    Aber was ich wirklich beschämend finde, ist, dass die USA, Großbritannien, Japan, Österreich und vor alem Deutschland, die Gelder eingefrohren hat, weil 13 Mitarbeiter:innen von 30000 (0,04%) vermutlich Arschlöcher waren. Das sind wohl die westlichen Werte, für die die deutsche Politik steht und in der Ukraine die Soldaten krepieren.

    Zum taz-Artikel kann ich nur sagen, dass ich schockiert war, was man mittlerweile in der taz finden kann, aber nach der Recherche des Autors wundert mich der Inhalt nicht.

    Btw. dass der Journalist im Interview immer Unwra (also als Wort gesprochen) gesagt hat und nicht U.N.W.R.A. könnte dem geschuldet sein, dass dies in den englischen Medien auch so gemacht wird, von allen Seiten.

    1. Oliver sagt:

      Mit der Frage, ob man Julian Assange überhaupt als Journalisten bezeichnen kann, haben sich Katrin und Holger mal vor 2-4 Jahren in einer Wochendämmerung intensiver beschäftigt.
      Als Problem sahen sie u.a., dass er die ganzen Dokumente ohne jegliche Vorabprüfung und ggf. Schwärzung (ob da vielleicht in den Dokumenten genannte Quellen unnötig in Gefahr gebracht werden) veröffentlicht wurden. Da fehlte sozusagen die komplette journalistische Vorarbeit und Sorgfalt.

      Nun zu meiner Meinung (evtl. haben sie das damals aber auch gesagt): Wer im US-Wahlkampf Information (über H. Clintons E-Mails) mit langer Vor-Ankündigung erst kurz vor dem Wahltag veröffentlicht, ist für mich in erster Linie politischer Aktivist und nicht Journalist.

    2. Claudia sagt:

      Inzwischen sagen auch Channel 4 und die NYT, dass sie keine Vorwürfe belegen konnten und bislang keine Beweise geliefert wurden. Dazu ist heute (Dienstag) eine interessante Folge beim NYT-Podast „the Daily“ erschienen. Also es ist tatsächlich nicht so ganz klar, was jetzt wahr ist und was nicht. Ich nehme an, das wird sich erst im Rückblick aufklären lassen.

    3. Oliver sagt:

      Gleichzeitig finde ich es beschämend, dass Saudi-Arabien das einzige arabische Land ist, dass die UNRWA mitfinanziert: https://de.statista.com/statistik/daten/studie/1447526/umfrage/finanzierung-des-unrwa-nach-staaten/
      Aber dass die Palästinenser den arabischen Ländern egal sind, haben sie ja schon an vielen Stellen deutlich gemacht.

      1. TomDXB sagt:

        Sie Behauptung ist Quark und nicht zu halten – und vor allem wie kommst Du auf du Idee, dass das Bürokratische Moloch UN das Kriterium für Palistina Support ist?
        Nur mal so ein paar Punkte:
        Egypt hat eine KinderHospital hochgezogen an der Grenze
        UAE hat Ärzte geschickt.
        Jordanien hat ohnehin schon 2Mio Flüchtlinge
        Fast alle arabischen Staaten stellen als nahezu einzige eine halbwegs Versorgung vom Gaza und der Westbänk sicher.

        1. Annette sagt:

          Off topic: Ich finde, es klingt immer so harsch, wenn man sich auf einen Kommentarschreiber persönlich bezieht (statt auf den Kommentar an sich). „Wie kommst du auf die Idee, dass…“ klingt ganz anders als „Ich denke nicht, dass…“, oder „Ich finde es falsch, zu denken, dass…“ oder ähnliches.

  2. Schall sagt:

    Zu Ukraine und Munition.

    Dieser Woche einen Twitter-Thread von Minna Ålander, finnische Sicherheitsforscherin, gelesen, der zeigt wie man es anders machen kann. https://twitter.com/minna_alander/status/1751595586803949608

    Finnland hat demnach bereits im Herbst 2022 angefangen zu reagieren und produziert jetzt 5 Mal soviel Munition wie zuvor. Wenn ich es richtig verstehe geht allerdings viel davon in die Depots der finnischen Streitkräfte und nicht in die Ukraine. Insgesamt geht man dort ruhig und planvoll vor und scheint langsam die Wirtschaft auf einen Notfall vorzubereiten.

    Insgesamt kann ich beim Thema Sicherheit nur empfehlen gelegentlich nach Finnland zu schauen. Für Journalisten ist es vielleicht nicht leicht, weil dort etwas ruhiger mit dem Thema umgegangen wird. Die Regierung veröffentlicht bei Ukrainepaketen im wesentlichen nur den Preis. Welches Material geliefert wurde muss man sich dann bei ukrainischen und russischen Quellen zusammensuchen, wenn das Material an der Front auftaucht.

  3. nico sagt:

    Moin,

    die Angriffe auf OElinfrastuktur die Holger vorraussagt, finden dem Anschein nach seit etwa zehn Tagen statt: Hier ist eine Liste aus fragwuerdiger Quelle: https://twitter.com/EuromaidanPR/status/1751845184134951380 und eine Einzelmeldung aus zuverlaessigerer Quelle: https://www.themoscowtimes.com/2024/01/21/fire-at-russia-gas-terminal-caused-by-external-factor-novatek-a83792

    cheers, Nico

    1. nico sagt:

      oder auch aus der letzten Nacht: https://twitter.com/Osinttechnical/status/1753760868049760419 (wieder eine eher wackelige Quelle)

      cheers, nico

  4. Kwink sagt:

    Eine Großgewerkschaft aus Berlin
    jubelte: „Wir haben ihn!“
    Herr Klein ungebeten
    schickte weiter Moneten.
    Aber ob sie ihn noch verdien’n?

  5. Kwink sagt:

    Kompletter Bockmist, sogar gequirlt,
    ethisch eigentlich nur verkehrt,
    hoffnungsloser Hirnstuss
    des Kapitalismus
    ist das Sätzchen: „Money rules the world.“

    Falls diese Woche nicht so viele Limericks kommen: Das Thema war ziemlich schlecht zu verstehen, weil Holger es von hinten reingerufen hat, während Kathrin sprach, und dann habt Ihr es leider nicht nochmal wiederholt. Ich habe das Thema „Geld“ auch nur dem Kontext entnommen (und bin mir nicht 100 % sicher, ob ich hier nicht gerade völlig verwirrend unpassende Sachen schreibe, weil Holger doch was anderes gesagt hatte).

  6. Verschlimmbesser*in sagt:

    Hey,
    ich höre euch immer wieder gerne zu, danke dafür. Das Framing als der Gentherapie als gute Nachricht finde ich schwierig. Ich bin zwar nicht gehörlos, weise aber darauf hin, dass schon das Cochlea-Implantant in der Gerhörlosen-Community umstritten ist. Manche wollen tatsächlich hören. Andere halten solche technischen Lösungen für diskriminierend (siehe bspw. https://de.wikipedia.org/wiki/Cochlea-Implantat#Vertreter_von_Geh%C3%B6rlosenkultur ). Es ist halt schon ein bisschen solutionistisch, so unter dem Motto: Hey, wir müssen „die Anderen“ nur „therapieren“ und dann ist alles in Ordnung. Vielmehr sollte doch aber die Mehrheitsgesellschaft inklusiv sein, was sie viel zu wenig ist. Also wer die Tagesschau zum Beispiel mit Dolmetschung sehen will, muss aufwendig ein spezielles Sonderprogramm aufsuchen. Im Hauptprogramm gibt es keine Dolmetschung. Sie wird explizit ausgeblendet. So wird Gehörlos-sein unsichtbar gemacht. Die Lösung wäre doch so simpel, die ohnehin vorhandene Dolmetschung einfach einzublenden! Ich bin in keiner Weise behindert und versuche daher Meinungen von marginalisierten Betroffenen wiederzugeben. Ob der Vergleich passend ist, dass man PoCs ja auch nicht einer Gentherapie unterzieht, damit sie weiß werden, oder ist das überspitzt? Also ich bin mir sicher, dass euch Inklusion wichtig ist und wollte das nur als mögliche Perspektive ergänzen. Generell tue ich mich manchmal mit der Kategorie „gute Nachricht“ schwer. Neulich hattet ihr ja einen Artikel von Good Impact verlinkt. Da habe ich dann etwas gestöbert und bin auf Nachrichten gekommen, wie die Abschaffung von Bargeld, die ich gar nicht gut fand. Ich bin gespannt, wie der neue Podcast mit dieser Schwierigkeit umgeht und werde bestimmt mal reinhören. Nur das beste euch!

    1. L0b1 sagt:

      Ich würde sagen ja, der Vergleich mit PoC ist etwas überspitzt. Aus Perspektive sowohl von Betroffenen als auch der Mehrheitsgesellschaft ist PoC sein keine Einschränkung an sich, Behinderung wird aber zum großen Teil immernoch genau so biologistisch gelesen. Die Tatsache , dass ich physikalisch eine Eigenart habe, aufgrund derer ich etwas elementares nicht kann ist ja nicht zu bestreiten. Ich z.B. kann deutlich weniger gut sehen (nur 10% des sehtestes für die Norm). Die Perspektive ist aber nicht alleinstehend und so auch leicht gefährlich. Nicht umsonst legt die UN Behindertenrechtskonvention den Fokus bei der Behinderung auf die Wechselwirkung mit der Gesellschaft. In einer audio visuell kommunizierenden Gesellschaft mit Treppen sind natürlich Menschen ohne Beine, Augen oder Ohren benachteiligt. Bitte nur als Metapher lesen.
      Es gibt bei vielen behinderten Menschen eine gewisse eigene Kultur, die den besonderen Umständen Rechnung trägt Wärwn wir eine Gesellschaft aus riechenden taktilen Wesen würden wir ganz anders kommunizieren und hätten ganz andere Maßstäbe.
      Soweit ich das verstehe, stehen wir als Menschheit unmittelbar vor der Zeit von genetischen Optimierungen. Da erscheint die UN BRK mir unglaublich wertvoll. Wird die mehrheitsgesrllschaft Menschen akzeptieren, die eine verbesserte Sehfähigkeit haben und dadurch infrarot sehen können ? Wird sie es akzeptieren wenn Menschen mit genetisch bedingten „einschränkungen“ auf eine passende Therapie für Ihre Kinder verzichten? Ich glaube das ist worauf du hinaus wolltet.

    2. Devid sagt:

      > Also wer die Tagesschau zum Beispiel mit Dolmetschung sehen will, muss aufwendig ein spezielles Sonderprogramm aufsuchen.

      Das Umschalten auf Phoenix ist also aufwändig….

      Ich finde das leider etwas unterstellend, wie wenig anderen Menschen zugetraut wird.

  7. N sagt:

    Hallo Kollege Holgi (so sagt man wohl bei Verdi ;))! Ich bin Ende 2022 verdi beigetreten, auch ohne wirklich selbst „was davon zu haben“. Ich werde nicht tariflich bezahlt, scheinbar ist auch überhaupt nicht klar, in welchen Bereich ich einzuordnen bin – innerhalb des Fachbereichs. Aber naja! Ich bin solidarisch da!
    Also mein Votum: drin bleiben!
    Andererseits gibt es auch alle möglichen anderen Organisation, an die man spenden könnte. Und Geldgeben macht ja glücklich, hast du gesagt 😉

  8. Pascal sagt:

    Moin Holgi, zwei Argumente, um auch als Selbstständiger Gewerkschaftsmitglied zu bleiben/werden:

    1) Es gibt es durchaus auch gewerkschaftliche Angebote, die sich spezifisch an Selbstständige richten – in deinem Fall von Verdi z.B. https://selbststaendige.verdi.de

    2) Selbst wenn die Gewerkschaft nur die Interessen von Angestellten vertreten sollte, würdest du davon im Zweifelsfall auch profitieren, denn natürlich würde es den Interessen der Angestellten bzw. „deren“ Gewerkschaft zuwiderlaufen, wenn es für den Arbeitgeber nen wirtschaftlichen Anreiz gibt, Selbstständige anstatt Angestellte zu beschäftigten. Daher würde selbst eine Gewerkschaft, die sich eigentlich „nur um Angestellte kümmern“ möchte, trotzdem dafür sorgen, dass auch die Arbeitsbedingungen der Selbstständigen vergleichbar gut bzw. für den Arbeitgeber vergleichbar kostspielig sind wie bei den Angestellten. Im Zweifelsfall bedeutet das, dass die Gewerkschaft z.B. höhere (Mindest)vergütungen für die jeweilige Arbeit/Dienstleistung durchzusetzen versucht, unabhängig davon, ob diese Arbeit/Dienstleistung von Selbstständigen oder von Angestellten erbracht wird. Und unabhängig von etwaigen Mindestvergütungen ermöglichen höhere Löhne für die Angestellten (zu du denen du letztlich in Konkurrenz stehst) es dir natürlich auch generell, höhere Preise für deine Dienstleistungen zu fordern.

  9. Mik sagt:

    Ich hab nie angestellt gearbeitet, bin aber auch damals in die IG Medien eingetreten. Auch für Selbständige gibt es dort Vorteile, Beratungen etc.
    Ob der Nutzen mit dem finanziellen Einsatz korrespondiert hab ich mich nie gefragt, hatte immer ein wenig den solidarischen Gedanke im Hinterkopf.Ich war nie angestellt, bin aber damals auch in die IG Medien eingetreten. In der Gewerkschaft gibt es auch Vorteile für Selbständige, wie Beratungen etc.
    Ob der Nutzen dem finanziellen Aufwand entspricht, habe ich mir nie überlegt, ich hatte immer ein bisschen den Solidaritätsgedanken im Hinterkopf.

  10. Zahlenzauberin sagt:

    Zur Gewerkschaftsmitgliedschaft

    Wie ich das machen würde kann ich nicht sagen, ich kann aber sagen wie meine Mutter das gemacht hat. Die war Lehrerin und ist bis heute in der GEW. Und das obwohl sie einen großen Teil ihres Berufslebens Beamte war und mittlerweile im Ruhestand ist. Ihr hätte diese Mitgliedschaft also nicht direkt was genutzt.

    Ich habe mal gefragt warum und ihre Antwort war, weil die Gewerkschaft wichtig ist und jedes Mitglied mehr deren Verhandlungsmacht vergrößert.

  11. Titus von Unhold sagt:

    Faulheit, Fleiß, Beschäftigung und Arbeit (Nahles: ist Würde) sind ideologisch aufgeladen bis zum Tod. Mal wieder Zeit Nikolas Lelle zu empfehlen:

    Buch: https://www.verbrecherverlag.de/shop/arbeit-dienst-und-fuehrung-der-nationalsozialismus-und-sein-erbe/

    Rezension: https://www.alerta.blog/rezension/arbeit-dienst-fuehrung-nikolas-lelle/

  12. Zahlenzauberin sagt:

    Zur Gewerkschaftsmitgliedschaft

    Wie ich das machen würde kann ich nicht sagen, ich kann aber sagen wie meine Mutter das gemacht hat. Die war Lehrerin und ist bis heute in der GEW. Und das obwohl sie einen großen Teil ihres Berufslebens Beamte war und mittlerweile im Ruhestand ist. Ihr hätte diese Mitgliedschaft also nicht direkt was genutzt. Ich habe mal gefragt warum und ihre Antwort war, weil die Gewerkschaft wichtig ist und jedes Mitglied mehr deren Verhandlungsmacht vergrößert.

  13. Annette sagt:

    Zum Thema Israel/Gaza verblüffen mich immer wieder folgende zwei Aspekte:

    1) Fördernswert wären doch auf jeden Fall sämtliche palästinensisch-jüdischen Gemeinschaftsprojekte in aller Welt. Wo sind die politisch beschlossenen finanziellen Hilfen und Incitamente für sowas? Chöre, Bäckereien, Friseursalongs, Start-ups, Fernsehserien, Anwaltskanzleien, Sportvereine etc. Da braucht es keine politische Agenda, die Fördernden mischen sich also nicht in palästinensische oder jüdische Politik ein. Einfach fördern, dass die Menschen miteinander leben. Ich bin der Überzeugung, das würde aufgrund Verwandt- und Bekanntschaften zu Leuten im Kriesengebiet selbst die nötige positive Einstellung in die politischen Aspekte bringen.

    2) Wo ist eigentlich die Verantwortung Großbritanniens in all dem? Deutschland hat eine besondere Rolle, aber Großbritannien sollte auch eine solche einnehmen. Zwei Seiten das gleiche Land zusprechen und dann einfach abhauen und kucken, was passiert… Wenn einer politischen Einheit die massive Einführung der von mir vorgeschlagenen Fördergelder wirklich gut stehen würden, dann wäre das wohl Großbritannien.

  14. Abkueko sagt:

    Ich habe den Sinn und Zweck von Minijobs nie so wirklich verstanden. Für den Arbeitgeber lohnt es sich kaum, da dieser nicht viel niedrigere Abgaben hat. Beim Arbeitnehmer liegt der „Gewinn“ in den fehlenden Sozialabgaben.
    Bedeutet also, dass die Attraktivität dadurch entsteht, dass andere Zahlen. Gleichzeitig sorgt man durch die Regelung dafür, dass es sich für viele dieser Arbeitnehmer nicht lohnt mehr zu arbeiten.

    In meinen Augen spricht nichts dagegen ab dem ersten Euro in die Rente einzuzahlen. Es gibt keinen Grund für eine Befreiung (außer für Rentner) und der Arbeitnehmer profitiert ebenfalls davon. Bei der Krankenversicherung kann man auch einfach einen personengebundenen Freibetrag (z.B. bei Familienversicherungen) machen. Ist bei Studenten schon heute so. Das würde dafür Sorgen, dass die Leute nicht aus Scheu vor hohen Abgaben versuchen unter einer bestimmten Einkommensgrenze zu bleiben.

  15. Christian sagt:

    Holgi hat ja schon öfter gesagt, dass Afrika einfach nur „das große Land im Süden“ und vollkommen unterberichtet und somit unbekannt ist.
    Unter https://www.youdontknowafrica.com/ kann man das selbst mal testen.
    Für mich selbst kann ich leider sagen: Nö, offenbar kenne ich mich dort gar nicht aus.

  16. hilti sagt:

    Ist mein Kommentar von heute Nacht verschütt gegangen als der Server rumzickte? Naja, hier nochmal.

    Also Holgi wegen Arbeit vs Beschäftigung fragte war mein erster Gedanke, dass es nur die nur übliche Synonymitis ist. Weils ja schlechter Stil ist immer das selbe Wort zu benutzen was dann grade im Sportjournalismus gern zu Stilblüten führt.

    Für den Nachspann: Tex wird Tech ausgesprochen. 😉

  17. Martin B sagt:

    Hallo und danke für alles! 🙂

    Bzgl. Gewerkschaftsmitgliedschaft – Holger, du hast auch als Einzelner impact!

    – Gewerkschaftlicher Organisationsgrad korreliert signifikant positiv mit Ausbau Wohlfahrtsstaat (zumindest nach Daten 1960-1985 in 23 OECD Ländern).

    – Gewerkschaftlicher Organisationsgrad ermittelt nach Mitgliederstärke, finanziellen Ressourcen, Streikpotential, politischem Gewicht als Wählerstimmen

    – Rentner werden je nach Berechnung rausgezogen, das ist dann der „Netto-Organisationsgrad“. Inwiefern dadurch eine Veränderung der Durchsetzungspotentiale erfolgt… war ich zu faul zu ergründen.

    Quelle ist Ebbinghaus, B. (2015): https://link.springer.com/chapter/10.1007/978-3-658-01968-6_3#preview

    Liebe Grüße und einen schönen Sonntag
    Martin

  18. Apo sagt:

    Call To Union Action

    Drin bleiben. Auch als Selbständiger profitierst du (s.o.). Letztlich ist es auch Solidarität mit abhängig Beschäftigten, deren Streikkasse du mit befüllst.
    Und ich sehe VERDI auch als wichtigen Kontrapunkt zu AfD/Nazis/Deportationsphantasten.
    Ich fände es gut, wenn ein klitzkleiner Teil meines Wochendämmerungsbeitrags weiterhin dazu beitragen würde.

  19. SoloSelbständige und Gewerkschaft
    Jede Erwerbstätige profitiert unmittelbar von den Gewerkschaften. Freiwillig kommt kein Unternehmer zu seinen Arbeitnehmerinnen um eine Entgelterhöhung anzubieten – das organisieren die Gewerkschaften. Einige Arbeitnehmerinnen bezahlen dafür 1 % – andere halt nix. Die Mutter der Zahlenzauberin sagt richtig, dass jedes Mitglied die Wirkmacht der Gewerkschaften und damit bzgl. Tarifverhandlung erhöht.
    ver.di ist die Gewerkschaft der Solo-Selbstständigen – ein Thema ist z.Zt. das im Grundgesetz garamtierte Koalitionsrecht, das vor Jahren bzgl. der Entlohnungsabsprachen bei Solo-Selbständigen in den selben Topf wie Kartellabsprachen von Preisen geworfen und verboten wurde. Laut einer EU-Richtlinie sollte die Bundesregierung jetzt nachbessern und Tarifverhandlungen auch für SoloS wieder zu lassen.
    Für einen Podcaster, Journalisten ist die dju die richtige Ansprechpartnerin.

  20. Hendrik sagt:

    Hallo Holgi, falls du es noch nicht machst, folge bei BlueSky mal dem „Bunkerhunter“, er sammelt Informationen rund um den russischen Angriffskrieg und berichtet mittlerweile auch sehr oft von Angriffen auf Öl-Häfen, Raffinerien etc. auf russischem Staatsgebiet.. also da gibt es mittlerweile durchaus einige Aktionen: Wolgograd, Ust-Luga, Tuapse etc…

    https://bsky.app/profile/bunkerhunter.bsky.social/post/3kkes4vieud2r

    https://bsky.app/profile/bunkerhunter.bsky.social/post/3kkj26txy2c2l

    Viele Grüße
    Hendrik

  21. arne sagt:

    Eine schlechte Nachricht, die es vielleicht trotzdem in die WoDäm schaffen sollte:

    https://bw.adfc.de/artikel/nachruf-natenom

    Letzter post von natenom, am 30.1.2024 abends um kurz nach 19h: https://digitalcourage.social/@natenom/111846210036527991

    BMDV-Pressestelle am 2.2.2024 mittags um zwölf: https://social.bund.de/@bmdv/111861563427029819

    Kann dem BMDV vielleicht jemand mal eine Gentherapie angedeihen lassen? Oder hilft das nicht gegen tone-deafness?

  22. Patrick sagt:

    Das Limerick-Thema ist Geld,
    weil‘s Holgi ja so gut gefällt.
    Kauft sich dann nen Bus,
    oder anderen Stuss,
    das ist doch das einz‘ge, was zählt!

  23. Melina sagt:

    Der Melimerick der Woche:

    Was der Kanzler von CumEx hält?
    Was ihm zu den Treffen einfällt?
    Er hat es vergessen
    was soll man ihn stressen
    Am Ende ist es ja nur Geld!

  24. Hajo sagt:

    Lieber Kollege Holger 😉
    Vielen Dank für deine Solidarität! Denn genau so funktioniert Gewerkschaft. Solidarisch, demokratisch, selbstorganisiert. Wenn auch bürokratisch.
    Ich bin aktiv im Fachbereich C Gesundheit, Soziale Dienste, Bildung und Wissenschaft. Bei uns sind Kranken -und Altenpflege, Jugend- und Behindertenhilfe aber auch Bibliotheken, Universitätsbeschäftigte oder Politische Bildung.
    Alles Berufsgruppen, die öffentliche Daseinsvorsorge machen, nicht so geil organisiert sind und daher auch nicht so toll bezahlt werden. Von deinen Beiträgen bezahlst du den Rechtsschutz für Arbeitnehmer*innen, Kampagnen und Politische Bildung, Unterstützung für Betriebsräte, Jugend- und Auszubildenden Vertretungen, Schwerbehindertenvertretungen, Frauenbeauftragte usw, sowie die einzige Lobbyarbeit für abhängig Beschäftigte und füllst die Streikkassen.
    Übrigens haben wir im Fachbereich auch Selbstständige, zum Beispiel aus der Politischen Bildung. Die setzen sich auch für ihre (und damit unser alle) Interessen ein. Nimm zum Beispiel sowas wie die geplante und größtenteils abgewendete Kürzung der Gelder für Politische Bildung.
    Falls du also ein neues Ehrenamt suchst, haben die in deinem Fachbereich sicherlich auch noch einen Job für dich.
    … oder du kaufst dich mit deinen Beiträgen einfach frei, damit wir ehrenamtlichen Kekse und Kaffee bekommen, wenn wir mal wieder bis spät Nachts in der Tarifkommission diskutieren und planen, überlegen wie der Mindestlohn steigen könnte oder wie wir dieses beschissene Kirchenarbeitsrecht loswerden.
    In diesem Sinne:
    Vielen Dank für deine Solidarität.
    Solidarische Grüße

  25. Wurzelsepp sagt:

    Hallo Holger,

    Ich möchte deine Frage nach dem Beitrag zur Gewerkschaft mit einem Doppellimerick beantworten, auch wenn dieser sich durch fehlende Formschönheit, bröckeliges Reimschema und spätestens durch zu viele Zeilen für den Einzug in die Kategorie „vorgelesen“ disqualifiziert:

    Ein Holgi zahlte vom Privatmoos
    Den Verdibeitrag völlig selbstlos
    Den Arbeitskampf hält
    Er am Leben mit Geld
    Mach weiter so, sagt mein Denkanstoß

    Denn:
    Sein Glück kann man, sollt man bedenken –
    Verstärken – tut man Geld verschenken.
    Bezahlst du die Verdi
    Obgleich sie dich stützt nie
    So kannst du die Glücksstreuung lenken.

    Ich bezahle auch jeden Monat Beiträge für eine Gewerkschaft, die aufgrund meiner beruflichen Entwicklung mittlerweile das Gegengewicht zu meiner Tätigkeit bildet. Und zwar zahle ich deswegen, weil mir bewusst ist, dass ein großer Arbeitgeber ein starkes und organisiertes Gegengewicht haben muss. Und an manchen Tagen fluche ich über sie – das sind oft die Tage an denen meine Beiträge ihren solidarischen Zweck erfüllt haben. Nicht weil immer alle Forderungen wohl durchdacht und nützlich sind, sondern weil dann nicht die stärksten Nutznießer guter Geschäftsjahre alleine darüber bestimmen, wie es denen ergeht, die das Geld tatsächlich verdienen.

    Was die Glücksstudie angeht, so muss ich zumindest mit einer Anekdote dagegenhalten(Ja, eine Anekdote taugt nicht zum Widerlegen einer Studie – erzählenswert ist sie aber)
    Ich kannte eine alte Dame, die in unserer Nachbarschaft in einem Seniorenwohnheim gelebt hat. Bis zu ihrem Tode hat sie über fast 3 Jahrzehnte wirklich jeden Tag eine Kleinigkeit aufgeschrieben, für die sie dankbar ist. Diese Frau stand lächelnd mit ihrem Rollator im kalten Regen, als alle anderen Geflucht haben. Vielleicht ist das mit der Dankbarkeit doch eine gute Sache, sofern man daraus lernt, dass es nicht nur heute Grund zur Dankbarkeit für die 10 € von Katrin gibt, sondern auch morgen. Dann vielleicht für etwas anderes. Hier kann man wohl denken, dass diese Taktik primär für die privilegierten Menschen gut funktioniert. Wenn ich die Grenze aber bei finanzieller Sicherheit oder ähnlichem suchen müsste, dann würde die alte Dame aus der Nachbarschaft mit Sicherheit darunter liegen. Ich vermute, dass die große Kunst darin besteht, auch an miserablen Tagen bewusst nach etwas zu suchen, was zeitgleich ein Grund zur Dankbarkeit sein kann. Und ja, ich schaffe das auch nicht jeden Tag – eine gewisse Vorbildfunktion hat die gute Frau dennoch eingenommen.

  26. Martina sagt:

    Zum Thema Beschäftigung vs. Arbeit denke ich, dass dies nicht als Synonym gebraucht wird. Als Kontext: In der Berufsschule haben wir Bildungsgänge in denen die Schüler:innen beschäftigt sind und nicht arbeiten (also „weg von der Straße“ und Arbeitslosenstatistik). Bzw. könnten Menschen, die sich in anderen Maßnahmen des Arbeitsamtes befinden auch „nur“ als beschäftigt gelten. Vor allem bei letzterem bewege ich mich aber auf dünnem Eis. Also, wenn ihr recherchiert, dann vielleicht auch in diese Richtung. Mich würde das Ergebnis auch sehr interessieren. Danke euch für eure tolle Arbeit!

  27. Bettina sagt:

    Nachdem Holger gleich vier Beiträge zum Thema Geld hatte, gibt es von mir diesmal drei Limericks:

    1.
    ’ne „Weissagung“ hat mal erhellt,
    so ist es am Ende der Welt:
    Kein Baum und kein Fisch,
    das Wasser nicht frisch,
    dann essen wir einfach das Geld.

    (Oder so ähnlich)

    2.
    Es war mal ein Euro aus Flandern,
    der wollte Europa durchwandern.
    Das ging ziemlich leicht:
    Er wurde gereicht
    von einem Menschen zum andern.

    3.
    Ein fleißiger Fälscher in Astheim,
    der machte die Blüten fast astrein.
    Doch in einem Laster
    da fand man den Zaster,
    und so fuhr er bald in den Knast ein.

  28. Holgrich sagt:

    Müsste man vielleicht mit Wiener Akzent vorlesen:

    Es war mal ein Mann aus Wien,
    der wollt gern im Lotto gewinn‘ [gewien].
    Er kauft sich ein [oan] Schein,
    doch es sollt halt nicht sein,
    nun muss er von vorne beginn‘ [be-gien]

  29. Florian sagt:

    Ist das „I like money. We should hangout together“ irgendwie von hier?

    https://www.youtube.com/watch?v=m4J_SzZM83I

    1. Holger Klein sagt:

      Das ist aus „Idiocracy“

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