Die Wochendämmerung

Politik, Gesellschaft, Quatsch. Der Podcast mit Katrin Rönicke & Holger Klein

Massengewalt – Die Ukraine im 20. Jahrhundert

| 8 Kommentare

Eigentlich wollte Holger von der Osteuropa-Historikerin Franziska Davies (Twitter) nur kurz erklärt bekommen, wer eigentlich dieser Stepan Bandera war, über den gerade in Deutschland so gerne diskutiert wird. Stellt sich aber raus: Dazu braucht man Kontext, und der wiederum ist alles andere als einfach.

Die Klangqualität ist leider nicht beste. Wir bitten um Entschuldigung.

Shownotes

HabsburgerreichZarenreichRusische KolonisationBolschewikiYuri SlezkineMasha Gessen, Neue ökonomische PolitikKulakentum – Robert Kindler (Buch): Stalins NomadenHolodomorGenozid/Völkermord – Raphael Lemkin (Buch): Axis Rule in Occupied EuropeHarvard Ukrainian Research InstituteGareth JonesWalter DurantyBabyn JarDas ver­ges­sene Mas­sa­ker von Korjukiwka – Franziska Davies, Katja Makhotina (Buch): Offene Wunden OsteuropasWassili GrossmannJewgeni JewtuschenkoLeonid Krawtschuk – Boris Zabarko (Buch): Nur wir haben überlebt – (Video) Präsident Zelensky zum 8./9. MaiDmytro DonzowOrganisation Ukrainischer NationalistenStepan BanderaHitler-Stalin-Pakt – Kai Struve (Buch): Der Sommer 1941 in der WestukraineMassaker von JedwabneMassaker in Wolhynien und Ostgalizien

8 thoughts on “Massengewalt – Die Ukraine im 20. Jahrhundert

  1. jan sagt:

    min 26: Dieser Nationalismus war in Deutschland von anfang an im Einigungsprozess enthalten.
    Bei Scharnhorst und Gneisenau gibt es Sätze wie:“Wir müssen von Frankreich lernen, wir müssen das, was uns die Franzosen vorexerziert haben, nachahmen; nicht zuletzt freilich, um ihnen mit gleicher Münze zurückzuzahlen.“
    Franzosenhass und Selbstüberhöhung gab es schon bei Gottlieb Fichte, ernst Moritz Arndt und
    Kleist. Ideen vom deutschen“Urvolk“, vom besten Volk Europas waren von Anfang an dabei und sind nicht erst im Prozess dazugekommen.
    Meine Leseempfehlung:“Von Bismark zu Hitler“ vom Autor Sebastian Haffner.
    lG
    Jan

  2. Thomas sagt:

    Tolles Interview mit historischen Einblicken die man so nicht kennt. Danke 🙂

  3. Jürgen sagt:

    Wunderbarer, inhaltlich tief gehender Podcast. Danke dafür.
    Vielleicht als Bestätigung zum zunächst verdrängten Holodomor: Ich durfte als Student 1996 für ein paar Monate nach Kiew. Da das ganze recht kurzfristig war (und natürlich die Informationsmöglichkeiten sehr schwierig damals waren, kein Internet und so), ging ich sehr schlecht vorbereitet dorthin. Was wir Deutschen dort getrieben haben, war mir klar (mein Opa z.B. war als Soldat dort, d.h. natürlich „wissen“ viele Deutsche, dass dort ein (das?) Zentrum des Vernichtungskriegs war). Aber von der sowjetischen Zeit speziell in der Ukraine hatte ich keine Ahnung.
    Zwei junge Ukrainerinnen übernahmen die Aufgabe, mir ein bisschen die Stadt zu zeigen. Wir gingen durch das Regierungsviertel und sahen dort an einem Eck ein unscheinbares, kleines Denkmal mit 1932-33 drauf – ohne jeden weiteren erklärenden Text. Ich fragte meine Begleitung, wofür das steht, sie konnten mir nicht antworten.
    Als wir uns das nächste Mal trafen, hatten sie recherchiert und erzählten – sichtlich selber getroffen – von der großen Hungersnot in der Ukraine. Ganz offensichtlich war das damals noch absolut kein Thema in Schule oder Gesellschaft – was ich extrem seltsam fand – vor allem im Vergleich zur öffentlichen Erinnerung an den großen vaterländischen Krieg, die ich ein paar Tage vorher erlebt hatte.

  4. Left2See sagt:

    Das war genau das, was ich mir zu dem Thema gewünscht hatte. Man hörte immer nur Informationsfetzen umherfliegen, aber selten jemanden, der sich die Zeit nahm, das alles mal in einen größeren Kontext zu setzen. Vielen, lieben Dank für diese Folge. <3

  5. Petra sagt:

    Vielen Dank!! Großartige, (vermutlich) umfassende Darstellung der Zusammenhänge, habe viel kapiert. Danke euch beiden, dass ihr sowas möglich macht und speziell hier (mal wieder) ein Chapeau! an Holgi für das gekonnte Fragen-stellen und reden-lassen.

  6. Kai Nehm sagt:

    Der starke Nerven hat, kann sich einen Teil der Tagebücher und Berichte aus der Ostukraine bei Darryl Cooper anhören.
    https://martyrmade.com/19-the-anti-humans/

    Die Hinweise aus dem Podcast vorab: Verbrechen der Wehrmacht bewusst nicht betrachtet, um einen direkten Vergleich zu vermeiden.
    Nicht über Lautsprecher hören.

  7. Susanne Kirsch sagt:

    Großartige Folge, ich danke Euch und Franziska Davies. Jede Minute war notwendig, um der Komplexität der Geschichte gerecht zu werden. Ich habe die Ausgabe bereits zweimal angehört, um mir alles einzuprägen.
    Es grüßt S.K.

  8. Petra Elsner sagt:

    Sehr aufschlussreich. Vielen Dank.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert.