Die Wochendämmerung

Politik, Gesellschaft, Quatsch. Der Podcast mit Katrin Rönicke & Holger Klein

Corona-Modellierung, Impfstoff-Patente, Wasserstoff-Augenwischerei, Klima und Pflege

| 32 Kommentare

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Mit Belarus, Impf-Patenten, Modellierungen, grünem und blauem Wasserstoff, Klima-Gesetz und -Prognose, Sonntagsfrage, Pflege in Deutschland > #moralischVerletzt, Mehrweg, gute Nachrichten, Lokalwahlen in UK, Atlas der Zivilgesellschaft und einem Faktencheck von Nándor Hulverscheidt.

Links und Hintergründe

Faktencheck von Nándor Hulverscheidt

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32 thoughts on “Corona-Modellierung, Impfstoff-Patente, Wasserstoff-Augenwischerei, Klima und Pflege

  1. anonymouse sagt:

    Liebe Kathrin (und lieber Holgi),

    ich habe noch ein paar ergänzende Worte zum Thema Ausgangssperre. Vielen Dank auch an den Fact-Checker der Kathrins Gefühl versucht hat etwas einzuordnen und zu relativieren.
    In Bayern gibt es seit Ende Dezember 2020 eine harte nächtliche Ausgangssperre, erst ab 21 Uhr, dann nach ersten Lockerungen im Feburar ab 22 Uhr. Hart bedeutet: aktuelle Regelungen der Bundesnotbremsen-Ausgangssperre zwischen 24-5 Uhr. Auch aktuell darf man in Bayern nicht nach 22-24 Uhr noch joggen, o.ä., gehen.
    In meinem Stadtkreis galt die Ausgangssperre die meiste Zeit der vergangenen Monate.
    Wir hatten die Ausgangssperre vor Ostern: Die Zahlen sind dennoch gestiegen, wie im ganzen Bundesgebiet.
    Wir hatten die Ausgangssperre nach Ostern – die Zahlen sind auf hohem Niveau stagniert, wie im ganzen Bundesgebiet.
    Wir haben die Ausgangssperre auch in den vergangenen Wochen: Die Zahlen sinken wieder, wie im ganzen Bundesgebiet.

    Ich weiß nicht, warum immer so weit in der Ferne nach Nutzen und Wirksamkeit der Ausgangssperre gesucht wird. Es ist sehr erschöpfend, wenn das immer so vergessen wird, dass man in einem Teil des Landes schon seit Monaten nachts nicht raus kann. Ich hoffe, dass ich bei anstehenden wärmeren Temperaturen bald endlich wieder den Nachthimmel genießen können werde.

    Zusatz: ich kann mir schon vorstellen, dass wenn die Ausgangssperre an einem Ort neu eingeführt wird (bspw. Hamburg), das einen komplett anderen Effekt hat als in einem Ort, wo sie schon seit Monaten gilt und niemand mehr Lust hat sich dran zu halten. Selbst die Bußgelder von 500 Euro schrecken einige nicht mehr ab nachts ihren Spaziergang zu machen. Ich hoffe aktuell noch auf das Bundesverfassungsgericht.

    1. André sagt:

      Habe ich das richtig vernommen, dass behauptet, dass durch die nächtliche Ausgangsperren die 3.Corona Welle gebrochen wurde? Wir hatten diese in Brandenburg seit Dezember bis Ende Januar und die Infektionszahlen sind trotzdem weiter gestiegen. Bayern hatte diese ebenfalls seit dem 6. Dezember 2020. Und hier war der Anstieg in der 3. Welle ähnlich. Die 3. Welle ging schon vor der Etablierung der Notbremse vor 2,5 Wochen zurück. Ergo kann die nächtliche Ausgangssperre demzufolge keine Auswirkung auf den aktuellen Rückgang gehabt haben.

      1. Katrin sagt:

        hallo,
        ich meine, dass ich gesagt habe, zumindest steht es so in meinem Manuskript: „ Unpopular Opinion, aber: Die Ausgangssperre. Da mag man jetzt sagen: Glaube ich nicht – aber am Beispiel Hamburg finde ich, sieht man ganz gut, dass sie gerade in Ballungsräumen einen sehr positiven Effekt haben dürfte“
        *In Ballungsräumen*.
        Und meines Wissens waren die Zahlen zB in München lange Zeit niedriger, als im Rest Bayerns. Dass es im ländlichen Raum so gut wie keinen Effekt haben dürfte, scheint mir einleuchtend. Und Brandenburg ist zu einem großen Teil sehr ländlich und wenig großstädtisch.

        Hier muss man also differenzieren. Sollte ich das letztlich so nicht gesagt haben (was sein kann, ich lese nicht sklavisch ab), sei es hiermit ergänzt. Ich glaube aber, dass ich es gesagt haben müsste – aber seit Long Covid ist meine Erinnerung leider Mus.

        1. anonymouse sagt:

          Ok – vermutlich kein klassischer Ballungsraum wie München, aber eine Stadt in Bayern mit um die 150’000 Einwohnern ist auch kein klassisch ländlicher Raum 😉 Aber sicherlich hatte die Ausgangssperre auch nicht gar keinen Effekt. Da möchte ich gar nicht widersprechen. Aber die schiere Dauer bei gefühlter Verhältnismäßigkeit bei Ausbleiben entsprechender Auflagen für die Wirtschaft macht … einen sehr (emotional, aber auch irgendwie motivational) bedrückt, wenn es um das Thema geht.

          1. Katrin sagt:

            das verstehe ich vollkommen!
            Ich hab noch zwei Links zur Ergänzung – einmal bei der DW: Fact check: How effective are nighttime curfews?, und einmal zu Hamburg ganz konkret: The Local: ANALYSIS: Is Hamburg proof that an ’emergency brake’ can get Covid-19 cases down? – darin eine skeptische Lesart, aber auch: „However, every country that got mutant strains of the virus under control – such as the UK and Portugal – has at least temporarily put in place some form of curfew or ‘stay at home’ order.“
            Insofern: ich bleibe bei meiner unpopulären Meinung dazu, aber ich weiß, dass sie sehr unpopulär ist und nur begrenzt anwendbar…

  2. Uli sagt:

    Ergänzung zu den Links in den Shownotes:
    „Atlas der Zivilgesellschaft 2021 – Zivilgesellschaft weltweit massiv unter Druck“
    https://www.brot-fuer-die-welt.de/themen/atlas-der-zivilgesellschaft/2021/zusammenfassung-2021/

  3. Cedara sagt:

    Warum man genügend Pfleger braucht?

    Schon mal was von Dekubitus gehört?

    1. Katrin sagt:

      ja.

      1. Cedara sagt:

        Gut.

        Ich hatte zwei bei meiner Mom erlebt. Nicht schön.

  4. Cedara sagt:

    Moin,

    danke für die Ausführungen zu TRIPS. Ich hatte in der Folge der Anstalt vom 16.3. schon gelernt, was das überhaupt ist.

    Ref: https://www.zdf.de/comedy/die-anstalt/die-anstalt-vom-16-maerz-2021-100.html

    Eure Ausführungen in dieser Folge waren für mich eine gute Ergänzung dazu. Danke, habe noch was gelernt!

  5. Florian R. sagt:

    Hallo Katrin und Holger,

    zum Pfandsystem wollte ich noch etwas anmerken und zwar, dass es auch ohne geht, z. B. in der Schweiz. Dann würde man sich den ganzen Kram mit den Automaten und anstehen und so sparen. Ich weiß nicht, woher ich das damals hatte, aber da steht das auch:
    https://www.auswandern-schweiz.net/blog/343-5-unterschiede-zwischen-deutschland-und-schweiz-folge2

    Die Anmerkungen zu den Pflegekräften fand ich sehr gut und ich habe mich da auch an etwas erinnert gefühlt: An meine Zeit als wissenschaftlicher Mitarbeiter. Anmerkungen muss man dazu, dass die Arbeitsbedingungen sehr unterschiedlich sind nicht nur zwischen den Unis, sondern insbesondere vom Prof. abhängen. Aber ich fühlte mich damals in einer sehr ähnlichen Zwickmühle. Mache ich so viele Überstunden, dass die Studenten eine ausreichende Ausbildung erhalten und riskire damit meine geistige/körperliche Gesundheit oder nicht? Ist nicht direkt mit einem Pfleger vergleichbar, wo dann ein Toter daliegt. In meinem Umfeld war die Lösung die Prüfungen zu vereinfachen. Das hört sich erstmal gut an für die Studenten, kann aber, wenn es zu stark gemacht wird, auch furchtbar nach hinten losgehen. Und zwar wenn jemand einen Abschluss erhält, derjenige jedoch die entsprechenden Befähigungen nicht erfüllt. Dann kann es passieren, dass dieser keine Arbeitsstelle passend zum Abschluss findet und für die Arbeiten, die passen würden, ist er überqualifiziert…

  6. Christian Jakob sagt:

    Tach zusammen!

    Holgi sollte sich vielleicht einmal zurück nehmen und an seine Hörer denken. Schnappatmung, Schrumpelfüße und eine verknotete Tastatur sind das Ergebnis, nachdem Holgi doch tatsächlich den Song „The Gambler“ bei Barry Manilow zugeordnet hatte. Nein Holgi, nein, es war Kenny Rogers und nicht Barry Manilow. Wenn es schon der einzige Country-Song in deiner Playlist/Mediathek ist, dann sollte man eigentlich wissen, wer der Interpret ist. Grundgütiger, Barry Manilow…. Kenny Rogers dreht sich nicht im Grab, er rotiert.

    Macht ansonsten bitte weiter so!

    1. Mithrandir sagt:

      Hui,
      gut getrollt, Holgi, und ordentlich Futter dafür bekommen

  7. morrrk sagt:

    Der zweifellos wichtigste Faktencheck zu dieser Folge: „Stop Being Poor“ hat nichts mit Britney Spears zu tun, sondern mit Paris Hilton. Aber der Schriftzug auf dem Shirt war photoshopped, statt „Poor“ stand da tatsächlich „Desperate“. https://knowyourmeme.com/memes/stop-being-poor

  8. Peter sagt:

    https://youtube.com/watch?v=G3iKJ4IMick&feature=share
    soviel zu Holgis Aussage: Wasserstoff und Auto- niemals….

    1. Katrin sagt:

      interessante Technologie, zumal offenbar wesentlich sinnvoller (zumindest, wenn die Aussagen in diesem Clip alle korrekt sind, das habe ich jetzt nicht gecheckt), als der Quatsch, über den sonst geredet wird.
      und als kleinen Nebenaspekt voll spannend, dass bei dem Ziel, mit grünem Methanol die komplette Flotte zu betanken, Nordafrika als Energielieferant auftreten würde.
      Ich bin gespannt, ob man davon in Zukunft nochmal hören wird. Gumbert scheint ja Probleme zu haben, seine Idee zu finanzieren.

    2. Titus von Unhold sagt:

      Das Video habe ich auch gesehen, man muss das aber im Kontext sehen, die Redaktion findet auch synthetische Kraftstoffe ganz toll und verkaufen diese den Zuschauern als „umweltfreundlich“ und „klimaneutral“. lol. Deswegen: Wasserstoff und Auto? Niemals!

      Gumpert baut Fahrzeuge die im obersten Prozent der machbaren Fahrleistung angesiedelt sind. Was für diese Fahrzeugklasse technisch sinnvoll und problemlos bezahlbar ist, Carbonmonofahrgastzellen zum Beispiel, muss für Brot- und Butterfahrzeuge weder das technisch sinnvolle noch das finanziell machbare Optimum darstellen. Wenn man sich die Margen ansieht die in den unteren Klassen gemacht werden (300 Euro bei Kleinwagen wie dem UP und 1600 Euro bei der oben Mittelklasse wie dem 3er) wird das sehr schnell eng. Ein Euro im Einkauf kostet den Kunden sieben bis acht Euro.

      In den letzten Jahren sind unmengen an Forschungsgeld (global mind. 1.000 Mrd USD) in Feststoffbatterien ohne seltene Erden geflossen und die Automobilindustrie hat sich festgelegt. Wasserstoff wird bei LKW zum Einsatz kommen, weil da die Einkaufspreise sowieso schon entsprechend sind und jede Tonne Fracht die ich mehr mitnehmen kann, bares Geld ist. Auch bei der Bahn und teilen der Bushersteller gibt es bereits erhebliche Nachfrage (Bombardier kann sich vor Aufträgen kaum retten) weil da bereits gesetzliche Beschaffungsvorgaben gemacht wurden und die Investition ebenfalls schnell wieder drinnen ist. Ein Linienbus frisst 50 (Land) bis 100 (Stadt) Liter je 100 Kilomter!

      1. Holger Klein sagt:

        Wobei ich mir bei Stadt-Bussen auch vorstellen kann, dass sie langfristig elektrisch fahren – falls diese Induktionsladebushaltestellen mal sauber funktionieren.

        1. David sagt:

          Oder Bahnstrecken, wo noch Diesel verwendet wird, weil es ein Nebengleis ist und eine vollständige Elektrifizierung sich nie rechnen wird.
          Aber die Endhaltestellen kann man auch mit Oberleitungen versehen, da wartet der Triebwagen eh bis zur nächsten Stunde, weil er immer zur Minute :42 abfährt. Da kann er dann laden, und dann wieder zurückfahren.
          Er muß in der 22 Minuten Wartezeit auch nicht die volle Kapazität laden, die er für die ganze Strecke braucht, nur so viel, wie er über den Tag braucht, er verliert pro Fahrt immer was, aber es reicht bis zum Abend. So ähnlich wie die Schnecke am Baum, die immer 20cm Strecke schafft und in der Nacht wieder 10cm herunterglitscht. 😉 In der Nacht kann er ja dann voll laden.
          So kann ich mir sogar vorstellen, daß man das auf schon bestehenden Oberleitungsnebenstrecken machen könnte, und man da sogar die Leitungen zurückbaut, weil es halt größere Kosten sind.

          Ich denke zuerst sollte halt der ganze professionelle Verkehr umgerüstet werden. Der Individualverkehr ist zwar auch eine Menge, da braucht man halt viel mehr Überzeugungskraft wegen der ganzen eingebildeten Reichweitenangst.

        2. Natascha Giannakopoulos sagt:

          Ich selber habe die letzten zwei Jahre die Produktstrategie für Busse im VW Konzern (für MAN und Scania) machen dürfen und die elektrischen Stadtbusse sind schon auf dem Vormarsch! Dafür gibt es bspw. die Clean Vehicles Directive der EU die das pusht…und Induktionsladen ist eher selten. Vor allem Depotladen oder auf der Strecke mit Pantographen sind die favorisierten Lademöglichkeiten in Europa.

          Zum Thema Wasserstoff…das ist ein guter Beitrag meiner Kollegen warum wir bspw. auf den Elektro-LKW setzen 🙂 siehe Link

          https://www.handelsblatt.com/meinung/gastbeitraege/gastkommentar-gruendler-und-kammel-warum-die-zukunft-dem-elektro-lkw-gehoert/27084596.html?ticket=ST-6508376-xDOSEveiCNePtQJN5huW-ap5

  9. M sagt:

    Ein kurzer Hinweis zum Thema Impfpatente: Ihr sprecht in diesem Zusammenhang häufig von dem Begriff Open-Source. Das ist in dem Kontext aber nicht ganz korrekt. Open Source, bedeutet (wie der Name schon sagt) das Software quelloffen ist, also eingesehen werden KANN. Das bedeutet aber noch nicht direkt, dass diese Software auch FREI verwendet, kopiert oder erweitert werden DARF (siehe hier als Beipsiel auch den entsprechenden Fail mit der eigens erstellten Lizenz bei der Veröffentlichung des LUCA-Quellcodes). Open Source hat vor Allem den Vorteil, dass Software nachvollziehbar und von Fremden (oder sogar den Nutzern selbst) auditierbar — und deswegen vertrauensvoller — ist, als nicht offene Software.

    Dies nur als Hinweis, da mir diese Unschärfe leider an vielen Stellen begegnet.

    Ich danke euch vielmals für euer tolles Podcast Format – ich schalte jede Woche wieder gern ein.

    M

  10. Bastian sagt:

    Hallo und Danke für die tollen Wochendämmerungen, das bereichert mich sehr.

    Zu „BMW verabschiedet sich von Wasserstoff“ kann ich etwas beitragen: Vermutlich meinte Holger Volkswagen. VW CEO Herbert Diess hat mit der Fiancial Times geredet.

    – Zitat:
    “You won’t see any hydrogen usage in cars,” said Volkswagen chief executive Herbert Diess. The idea of a big market for vehicles powered by hydrogen fuel cells is “very optimistic”, according to Diess, who has overseen a €35bn push into electric cars. “Not even in 10 years,” he told the Financial Times, “because the physics behind it are so unreasonable.” 
    […]
    VW, the world’s second-biggest by sales, has all but abandoned its hydrogen plans. German rival Mercedes, which invested in hydrogen for decades to no avail, quietly shelved its last passenger car fuel cell project last year, while BMW maintains only a toehold in the technology.
    Zitat Ende –

    Quelle: https://www.ft.com/content/a1325d48-6c76-4b6f-81e8-2be504c21791

  11. Dave Remmel sagt:

    Zu den Patenten:
    Imo ist das eine Scheindebatte von Politikern, die zu geizig sind, für Pandemiebekämpfung Geld auszugeben. Denn: Patente bzw. die Nutzungsrechte kann man auch kaufen. Es wäre niemand daran gehindert, die Hersteller einfach mit Geld zu bewerfen und die Rechte einzukaufen. So spart man sich dann auch das Rumgenöhle der Ferengi.

    Moderna (und das ist bis dato das beste Zeug) hat ja selber schon angekündigt dass Patente nicht verfolgt werden und dass sie auch kein Problem mit der Aussetzung hätten. Die wissen genau, dass die Patente niemandem nutzen.

    Zum Thema Wasserstoff:
    Ich bin großer Fan der Idee mit Wasserstoff und sehe Akkus da nur als Brückentechnologie.
    Denn machen wir uns da nix vor: Die Effizienz von Wasserstoff ist einfach so bescheiden, weil die Technologie nie ernsthaft zum Einsatz kam, und nie daran entwickelt wurde. Die Effizienz von Verbrennungsmotoren lag bei den allerersten Autos weiter unter der von Wasserstoffverfahren.

    Denn Holgi mag das Reichweitenproblem (leider abfällig) abtun, aber für viele Leute IST es nunmal ein Thema. Und das sind meist die Leute, die auch nicht einfach so auf den Zug umsatteln werden. Das muss man irgendwie adressieren. Und dass die Akkuherstellung auch nicht so wahnsinnig umweltfreundlich ist (so ein Tesla ist im Prinzip Sondermüll), dürfte klar sein.

    Und natürlich muss der Strom aus erneuerbaren Energien kommen – zu einhundert Prozent! Aber daran wird es imo nicht scheitern (zumindest nicht in Deutschland).

    Die Alternative wären Wechselakkus, aber das hat die Industrie ja leider auch mal wieder verka**t. Eine alternative Idee wäre es aber, die Hersteller einfach zu einem solchen System zu zwingen. Hat ja mit den Handy-Ladebuchsen ja auch geklappt.

    1. Holger Klein sagt:

      „das Reichweitenproblem … für viele Leute IST es nunmal ein Thema“

      Ich kann mir sehr gut vorstellen, dass diejenigen, für die das wirklich ein Thema und nicht nur verbrämte Bequemlichkeit ist, auch weiterhin mit sparsamen Verbrennern fahren. Das können dann halt keine 5er oder Passat-Kombi mehr sein, sondern vielleicht Polos oder so – aber damit kommt man ja auch sehr komfortabel in einem Zug von Hamburg nach München.

    2. Norbert sagt:

      Wechselakkus hat unsere Industrie verka**t. In anderen Ländern gehört das zum Alltag:
      Kurzes Hochglanzwerbefilmchen: https://youtu.be/aBdQQxgxDrY
      Und im Einsatz: https://www.youtube.com/watch?v=gYkYvaeNwMc&t=448s
      Der eigentliche Batteriewechsel soll in rund 3min erledigt sein, aber mit Ein- und Ausparken, PKW positionieren usw. sind’s wohl eher 15min (ein bisschen vergleichbar mit den Waschanlagen an den Tankstellen). Dafür hat man dann eine zu 100% volle Batterie unter’m Auto hängen.

    3. Mithrandir sagt:

      Ich habe mein studium 1995 abgeschlossen, Ein Kommilitone ging damals zu Ballard Power: https://de.wikipedia.org/wiki/Ballard_Power_Systems
      Die versuchen schon 30 Jahre Wasserstofftechnologie straßentauglich zu machen.
      Du kannst dir nicht vorstellen, wieviel Geld dareingeflossen ist.
      Und viel weiter sind sie immer noch nicht.

  12. Kleiner Hinweis: Kenny Rogers…… The Gambler 🙂
    Bitte, gerne

  13. Thomas sagt:

    Zur Wochendämmerung vom 07.05.2021

    Vielen Dank an Katrin und Holger für die wöchentlichen Dämmerungen. Seit Jahren folge ich dem Podcast und bin so auf dem Laufenden.

    Die Antwort auf Holgers Frage „Stichwort Gegenpropaganda“ ist relativ einfach – und zwar: fehlende finanzielle Bildung bei uns allen. Wenn ich nicht weiß, wo ich mein Geld investiere, gehe ich auch das Risiko ein, dass das Geld in Unternehmen investiert wird, die nur Rendite interessiert.

    Ein erster wichtiger Schritt ist, dass wir Kapital oder Kapitalismus nicht als positiv oder negativ bewerten. Entscheidend ist, was wir mit unserem Geld machen und ob bzw. wie wir es fließen lassen. Wir können eine positive finanzielle Entscheidung treffen oder eine negative. Wenn ich mich mit dem Empfänger/Unternehmen meine Geldflusses nicht beschäftige, brauche ich mich auch nicht wundern, was am Ende passiert. Auch, wenn ich meine Verantwortung einfach anderen überlasse, (z.b. beim Krankenkassensystem) kann dies positive oder negative Auswirkungen haben.
    Es ist wichtig, dass Menschen sich mit finanzieller Bildung und dem Geldempfänger beschäftigen.

    Ein weiteres ganz einfaches Beispiel sind Schuhe. Schaut auf eure Schuhe und fragt, wo diese herkommen. Nicht, wo ihr sie gekauft habt, sondern wer diese hergestellt hat. Einen Großteil der Menschen in Deutschland und in der westlichen Welt interessiert es halt nicht, unter welchen Arbeitsbedingungen diese Schuhe hergestellt werden. Dieses Desinteresse gibt es in vielen Bereichen und selbst in Deutschland.
    Nur, wenn wir uns vorher genau Gedanken machen, wohin unser Geld fließt, könnte schon eine Verbesserung entstehen.

    Deshalb wären dies mögliche Lösungen für Holger:

    1: Finanzen positive zu bewerten
    2: finanzielle Bildung für alle
    3: verschiedene Perspektiven einnehmen: Angestellte*r / Freiberufler*in / Selbstständige*r / Unternehmer*in/ ehrenamtliche*r Mitarbeiter*in, Vorstand etc.
    4: Menschen Sicherheit geben, dass die Zukunft positiv ist und zwar für Menschen mit viel und wenig Geld
    5: Menschen, die ein großes Vermögen besitzen, nachhaltige Wege aufzeigen, um ihr Geld zu vermehren
    6: staatliche Förderungen und Investitionen nur in Unternehmen/Projekte, die unsere Erde und unsere Ressourcen in Balance bringen, z.B. cradle-to-cradle-Prinzip
    7: Personen, die nicht ehrlich sind und Steuergeld in Millionen vergeuden, sollten zur Rechenschaft gezogen werden.
    8: Der Verein der Geldlehrer, der SchülerInnen finanzielle Bildung ermöglicht

    Ich wünsche dem gesamten Team der Wochendämmerung und noch viele Folgen.

  14. Udo sagt:

    Wäre es nicht möglich, mit einer groß angelegten Initiative eine weltweite Impfung der Erdbevölkerung durchzuführen? Finanziert von einer Spendenaktion in der ersten Welt, einer gemeinsamen Anstregnung vieler Akteure – im eigenen Interesse: damit keine weiteren besorgniserregenden Varianten irgendwo auf der Welt ausgebrütet werden. Klingt leider naiv wäre aber möglich. Was ist nötig um so eine Kampagne zu organisieren? Ich bekomme meine 2 Dosen BioNTech gratis und würde gerne für so eine Aktion spenden, wenn sichergestellt ist, dass es dafür ausgegeben wird.

  15. Philipp sagt:

    Im übrigen stellt sich mir bei den Impf-Patenten noch einige weitere Fragen: Patente legen das Wissen ja bereits offen. Sie verbieten aber die Nutzung. Mein Vater pflegte immer zu sagen – wenn einer Firma etwas *wirklich* wichtig ist, dann macht sie kein Patent, sondern ein Geschäftsgeheimnis.

    Letztlich kann ja China anhand eines Patents ablesen, *wie* etwas funktioniert. Was mich bei der Sache irritiert ist, dass es extrem an Detailfragen hängt:

    – Warum kann China oder Indien Wdas Verbot nicht einfach ignorieren? Wie sehen eigentlich die WTO-Regeln aus? Führt das Missachten von Patenten zu Geldstrafen? Oder werden dann eigene Patente ignoriert? Gibt es ein Schiedsgericht? Wäre eine Produktion fürs Inland erlaubt – aber ein Export verboten? Was ist mit dem Export an Nicht-WTO-Länder?
    – Oder fehlt jenseits der Patente wirklich das nötige Detailwissen zur Produktion dieser Impfstoffe? Das würde man vermutlich dann auch nicht so schnell transferiert kriegen. Was sehr dafür spricht ist, dass wir im Westen es ja *auch* nicht schneller hinkriegen, weitere Fabriken hochzuziehen.
    – Warum können indische Firmen den Impfstoff nicht einfach lizensieren? Macht das vllt. keinen Sinn? Oder ist vllt. genau der Teil, der *nicht* im Patent steht so schützenswert, dass die Unternehmen einfach nicht lizensieren wollen (so wie Merck den Biontech-Impfstoff als Pfizer-Konkurrent auch lizenzfertigt)? Oder lohnt sich die Lizensierung nicht?
    – Warum kriegen die westlichen Länder den Impfstoff eigentlich nicht genauso billig produziert wie Indien? Sind es wirklich die Lizenzkosten? Oder die Arbeitskosten? Oder das fehlende Equipment?
    – Warum kann der Westen den Impfstoff nicht an die ärmsten Menschen dieser Welt verschenken?
    – Warum ist Indien / China dieses Thema überhaupt so wichtig? Geht es wirklich um die Gesundheit der Menschen? Oder ist es nicht einfach nur die Chance den Westen zu diskreditieren? Denn vllt. wäre für Indien ein technologisch einfacherer Impfstoff mit etwas niedrigerer Impfquote, aber mit guter Skalierbarkeit und gutem Handling (Kühlung etc.) viel besser?

    Das Thema scheint mir deutlich komplexer zu werden, je näher man hinguckt.

  16. Lars sagt:

    Da ihr das Thema Kinderimpfung immer wieder aufgreift. Es gibt gute Gründe, weshalb man bei Kindern sehr genau auf die Sicherheitsdaten schauen muss. Hier mal ein Kinderpneumologe dazu:
    https://twitter.com/doc_scoop/status/1392768035946127369?s=19

  17. Henri sagt:

    Ich bin selbst langjähriger und begeisterter Linux-Nutzer. Allerdings halte ich Holgis rhetorische Frage „Zeigt mir eine Innovation die Open Source verhindert hat?“ trotzdem für schwierig. Das lässt sich ja im Nachhinein nie sagen, ob eine Innovation von etwas verhindert oder ermöglicht wurde.

    Ich würde sagen: Open Source ist in manchen Bereichen sehr erfolgreich. In anderen aber nicht. Gerade die Benutzerfreundlichkeit ist so ein Punkt, der bei der Entwicklung von Software sehr viel Zeit und Geld kostet. Von daher ist es nicht so ganz verwunderlich, dass die Benutzerfreundlichkeit von OSS oft ausbaufähig ist.

    Gleichzeitig macht aber OSS bei Infrastruktur total viel Sinn. Mittlerweile ist keine gänige Programmiersprache mehr nicht Open Source. Genauso laufen fast alle Server auf Open Source Software. Auch bei Software-as-a-Service-Lösungen macht OSS oft Sinn, weil man natürlich gerne „beim Erzeuger“ kauft (z.B. WordPress, Ghost usw).

    Ist-halt-alles-nicht-so-einfach-[TM]

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