Die Wochendämmerung

Politik, Gesellschaft, Quatsch. Der Podcast mit Katrin Rönicke & Holger Klein

Ausländer, Mely Kiyak, Mitte-Studie, E-Bikes, Aliens, Bergkarabach, Wasser und Solarenergie

| 20 Kommentare

Mit: Eskalation in Bergkarabach, Ukraine-News, Ausländer-Debatten, die Mitte-Studie, Wasser in Andalusien, E-Bikes und Home-Office, Aliens in Mexiko, Sham Jaff zu Landrechten in Brasilien, Tax the Rich! und eine gute Nachricht.
Mit einem Faktencheck von Nándor Hulverscheidt und einem Limerick von Jens Ohrenblicker.

Links und Hintergründe

Bergkarabach

Ukraine

Das neue „Ausländer raus“

Mely Kiyak

Mitte-Studie

Nationalchauvinismus

Wasser

eBikes

Home Office

Aliens

Tax the rich

Sham Jaff zu Brasilien

Mastodon

Steinelecker / Ig Nobelpreis

Gute Nachricht

Der Faktencheck von Nándor Hulverscheidt

20 thoughts on “Ausländer, Mely Kiyak, Mitte-Studie, E-Bikes, Aliens, Bergkarabach, Wasser und Solarenergie

  1. Moritz sagt:

    Hallo ihr Beiden,
    eine wichtige Korrektur:
    Der Text vom ISW ist einfach falsch, das sieht man auch, wenn man auf die Karte des ISW schaut: es wurde die zweite (Surovikin-Linie) mit Fahrzeugen durchbrochen. Nicht die dritte/letzte! Hinter Verbove sind noch befestigte Stellungen, sehr klar sichtbar.

    Was der Autor beim ISW vielleicht meint und dafür ein schlechtes Wording benutzt: der dritte Gürtel/„Linie“ (sprich Minen, Gräben, Stellungen) der Surovikin Linie wurde durchstoßen.

    Auch der ISW ist sehr gut, die Meldung ist aber leider sehr unglücklich.

    1. Stefan sagt:

      Hallo zusammen!
      Holger erwähnte im Abschnitt über Mely Kiyak zwei Bücher, die ich in den Shownotes vermisst habe. Würdet ihr die noch ergänzen? Vielen Dank!

      1. Katrin sagt:

        Onkel Michael hat oben bereits das eine genannt.
        Das andere ist „On Tyranny“ von Timothy Snyder

        1. Über Tyrannei gehört sagt:

          Über Tyrannei gibts auch vorgelesen auf YouTube: https://www.youtube.com/watch?v=-s2amUHTxxs&list=OLAK5uy_kJ5plc5c_0X6kTGGCFMrs6paWep8vpfj0

          Danke für die Empfehlung!

  2. Jako Danar sagt:

    Weil es zur guten Nachricht passt und ich mich heute sowieso damit beschäftigt hatte – nicht nur die EU insgesamt hat ja Ausbauziele für PV bzw. EE im Allgemeinen, sondern auch Deutschland selbst. Festgeschrieben sind die im EEG bzw. im WindSeeG.
    Um das PV-Ausbauziel zu erreichen bräuchte DE bei linearer Betrachtung einen jährlichen Zubau von 18 GW bzw 21 GW. Für 2023 haben wir bis einschließlich August 8,9 GW (Zahlen dazu hat die BNetzA heute* veröffentlicht; zu finden hier https://www.bundesnetzagentur.de/DE/Fachthemen/ElektrizitaetundGas/ErneuerbareEnergien/ZahlenDatenInformationen/start.html). Meine vorsichtige Prognose wäre, dass wir trotz etwas geringerem Zubau im November und Dezember noch über 12 GW kommen. Es sind auch noch Korrekturen nach oben für die letzten Monate zu erwarten (der Juli hatte eine Korrektur von +117 MW, Juni nochmal eine von +56 MW in den August-Zahlen).
    Klingt erstmal nicht ausreichend und ist es auch noch nicht. Noch, da der Zubau 2022 bei nur ~7,5 GW lag, wir 2023 ja einiges an Gesetzen zur Vereinfachung des Ausbaus bekommen haben und Solarmodule gerade sehr günstig sind. Oder anders gesagt, die Geschwindigkeit ist noch zu niedrig, aber die Beschleunigung sieht ganz gut aus.

    Hinter dem Soll sind wir bei Windkraftanlagen, sowohl On- als auch Offshore. Das Zeil für Biomasseanlagen haben wir wohl bereits seit irgendwann 2020 erreicht.

    Schauen wir noch kurz zu China, da das ja auch angesprochen wurde. (ich hab da nur kurz dazu gesucht, kann also sein, dass es genauere/besser geeignete/aktuellere Zahlen gibt)
    BR24 berichtete Ende August (https://www.tagesschau.de/wirtschaft/energie/china-kohlekraftwerke-100.html) von 52 GW im 1. HJ 2023 genehmigten Kohlekraftwerken. Ich nehm das mal als Basis, auch wenn es natürlich um zukünftige Kraftwerke geht, nicht welche, die 2022 gebaut wurden. Wären also 104 GW im Jahr.
    Solarzubau 2022 in China lag bei rund 120 GW (https://taz.de/Erneuerbare-Energien-in-China/!5860201/, https://www.pv-magazine.de/2022/12/22/bnef-erwartet-268-gigawatt-weltweiten-photovoltaik-zubau-2022/).
    Und die Solarpanele, die bei uns grad so günstig sind? Die kommen ja (auch) aus China und da das in China ja trotz allem immer noch gewinnorientierte Unternehmen sind, wurden die schön hierher exportiert. Ich würde da vermuten, dass die das zunehmend auch lokal Absetzen werden.
    Generell scheint sich das zwischen Kohle und Solar die Waage zu halten – halt auch weil der Energiebedarf höher ist als das was da bisher zugebaut werden konnte. Aber China hängt halt nicht so verbohrt an der Kohle wie einige Regionen bei uns hier.

    * das Dokument sagt zwar „Stand 19. September“, freigeschaltet wurde es aber erst am 22.

    1. Hier noch der Link zum aktuellen Kursbuch 215 mit dem von Holgi im Podcast erwähnten Artikel von Armin Nassehi:
      https://pfisterbuch.de/shop/item/9783961963164/kursbuch-215-von-armin-nassehi-sibylle-anderl-peter-felixberger-paperback

  3. Tobias Wirth sagt:

    Bei Holgis Gedankenspiel, wie man die Steuern der Superreichen auf alle EU-Einwohner*innen aufteilen könnte, kommt er auf 200.000 p.P. Es wären aber unter 1000€. Wahrscheinlich macht er diesen Fehler: https://youtu.be/6egeUxIEQnM
    Trotzdem: Tax the rich!

    1. Holger Klein sagt:

      Verdammt! Schonwieder nix mit Kastenwagen 😆

  4. hilti sagt:

    Russland hat als Schutzmacht Armeniens nicht nur nichts gegen Aserbaidschan getan (wie übrigens vor dem Ukrainekrieg 2020 schon) sondern lässt seine Propagandisten die Armenier aufrufen sich an den Protesten gegen die armenishce Regierung zu beteiligen. Man kann sich jetzt aussuchen ob ihnen der armenische Premier Pashinyan nicht pro-russisch genug ist oder ob ihnen Armenien zu demokratisch ist. https://twitter.com/NeilPHauer/status/1705003900686737887

    Berg-Karabach hat defakto kapituliert und Wohl und Wehe ist von Asserbaidchans Gnaden abhängig.

  5. S'R sagt:

    Prof. Udolf erklärt täglich Namen im SWR.
    Podcast hier: https://www.swr.de/swr1/rp/namenforscher-podcast-100.html

  6. Tobias Herbst sagt:

    Wie die Sendung zum Ursprung von Namen oder die Person, die die Sendung gemacht hat, hieß, weiss ich auch nicht. Aber dir Akademie der Wissenschaften und Literatur Mainz hat hier eine ziemlich großartige Liste von relevanten Seiten:
    https://www.namenforschung.net/

  7. Bobby Ballerd sagt:

    Keine Ergänzungen, nur Mumpitz für den Limerick 🙂

    Es war mal ein Homöopath,
    Mit Pathos nach Mexiko trat:
    „Wer heilet hat Recht!
    Die Aliens sind echt!“
    und legte sich mit in den Sarg..

  8. Axel sagt:

    Haha, ich habe Holgi gehackt!

    Ich schwöre hochheilig: als sich beim Limerick am Ende nur die Worte „blendern“ und „Schoft“ gereimt haben, hab ich mir gesagt „Ja das passt! Sowas schmeckt dem Holgi! So nimmt der den sicher.“

    😉

  9. Axel sagt:

    Limerick

    Titel: Achso „ALIENS“!!!

    Die Mexikaner, sie sind keine Bleden
    Taten gar nicht von Außerirdsch’n reden!
    Dachten es ging um ’nen Mann
    Mit dem Nachnamen Spahn.
    Meinten „El Jens“. Jetzt haben sie die Schäden.

  10. Kh Böcklunder sagt:

    Also ich würde sehr bezweifeln, dass das Verhindern von echten Problemlösungen und Anwendungen von Scheinlösungen ein spezifisch deutsches Problem ist. Ich glaube, dass ist eher ein allgemeines menschliches Problem.

    Warum dieser Unterschied wichtig ist: Wenn man davon ausgeht, dass nur die Deutschen so träge sind, dann ist es nur eine Frage eines zu ändernden gesellschaftlichen Narrativs. Wenn es aber ein fundamentales psychologisches Problem ist, ist es eher eine Frage von zu ändernden politischen Strukturen.

    Ich glaube diese unsägliche Trägheit unserer Gesellschaft ist nämlich eher das, was David Van Reybrouck in seinem Buch „Gegen Wahlen“ als Demokratie-Müdigkeits-Syndrom bezeichnet hat. Unser aktuelles Wahlsystem befördert Karrieristen, die natürlich gerne dem Wähler die bequemste aller Lösungen vorgaukeln wollen. So wie man halt als Unternehmen auch die konsumentenfreundlichste Lösung verkaufen will. Und das führt dann zu all diesen Fuck-ups, die wir erleben.

    Ich finde es daher wichtig sich nicht in diese „typisch Deutsch“ oder „typisch Westlich“-Rants leiten zu lassen. Denn das Kernproblem ist nicht „die deutsche Seele“ oder „das Narrativ des Westens“. Narrative und Volksseelen sind dagegen Wischi-Waschi-Begriffe aus denen man keine konkreten Lösungen ableiten kann und bei denen man schnell in einen Fatalismus verfällt (und nebenbei Karlheinz in seinem Kindergartenpatriotismus verletzt). Fokussiert man sich dagegen auf konkrete Probleme des politischen Systems sieht die Sachen schon anders aus – da kann man die unterliegenden Prozesse und Strukturen ändern und Neuerungen ausprobieren.

    Wie heißt es so schön: Kritik muss immer konkret sein.

    1. Christian sagt:

      Beim Thema Ukraine ist mir auch die Präferenz von Scheinlösungen aufgefallen.
      Es gibt ja einerseits die Prävention, also es möglichst unwahrscheinlich zu machen, dass ein bewaffneter Konflikt entsteht. Beispielsweise, dass man erneuerbare Energien massiv ausbaut und somit viel weniger Geld durch den Kauf von Gas in die russische Kriegskasse einzahlt: Russland könnte sich einen Angriff finanziell gar nicht leisten, und wir wären auch wesentlich weniger erpressbar gewesen. Und last not least wäre es sehr wichtig für das Klima gewesen.
      Stattdessen präferiert man die Scheinlösung, dass man das angegriffe Land militärisch im Nachhinein unterstützt. Man investiert lieber wesentlich mehr in Scheinlösungen als in Prävention.
      Wie mein Vorredner auch sehe ich darin aber kein spezifisch deutsches Phänomen, sondern eines, das zumindest hier den gesamten Westen betrifft (der Rest der Welt ist eher desinteressiert). Ich vermute aber, dass es kein westliches, sondern ein menschliches Phänomen ist.

      1. Devid sagt:

        In einem Paralleluniversum ohne weitere Gasförderung (namentlich ua Nordstream2) von Deutschland/Russland, weil wir viel stärker im EE-Sektor ausgebaut hätten, wäre 2014 der Krieg von Russland vielleicht sofort komplett durchgezogen worden? Ukraine wäre damals noch wesentlich schwächer gewesen, Russland konnte es sich eh nicht mehr verscherzen (EE geht nicht mehr weg, wenn keiner mehr das Gas will, was bleibt also „übrig“ für einen Rohstofflieferanten, der sonst nichts auf die Beine gestellt bekommt?) – also wären sie damals schon vielleicht All-In gegangen – und dann hätte der 3 Tage Durchmarsch vielleicht wirklich geklappt – und die Ukraine nun wieder russisch/sowjetisch.
        Das ist natürlich keine Argumentation von meiner Seite, im Sinne Russland. Aber das wäre vielleicht auch eine mögliche Version der Geschichte?

        Und auch für die Lieferungen von Waffen scheint mir der Westen eher auf das Konzept des „Frosch erhitzen“ zu setzen. Wenn „wir“ sofort massiv mit Waffenlieferungen gekommen wären, hätte sich Russland vielleicht sofort wieder zurückgezogen. (Frosch springt aus dem Wasser)
        So wird dauerhaft zerstört/“abgerüstet“, und mittlerweile scheint Russland dermaßen blank zu sein, daß sie an anderen Grenzen schon massiv die Gerätschaften in die Ukraine geschafft haben (weil sie immer noch denken, es drehen zu können) – mit dem Effekt, daß Russland in einem Jahr keine Gefahr mehr für Irgendwen darstellt. Armenien bekommt es ja jetzt schon zu spüren. Der absurde Ton in Reden, daß Russland am liebsten im Baltikum oder Polen (es geht nach Berlin!) weitermachen würde, ist so ein typisches Gorilla-haut-sich-auf-die-Brust getue. Das würden sie jetzt auch nicht mehr schaffen. Vorher wäre es wohl möglich gewesen.
        Mir ist klar, daß das auch eine total zynische Aussage ist, und die Ukrainer aktuell mit viel Blut dafür bezahlen (und sich später an diese Art der Kooperation auch erinnern werden?) – aber auch das könnte die aktuelle „Scheinlösung“ der Lieferungen erklären.

  11. Titus von Unhold sagt:

    Ergänzende Literatur zur Mitte-Studie: Nikolas Lelle: Arbeit, Dienst und Führung – wie viel Nationalsozialismus steckt noch in unserer Arbeitswelt?

    Rezension: https://www.alerta.blog/rezension/arbeit-dienst-fuehrung-nikolas-lelle/

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