Die Wochendämmerung

Politik, Gesellschaft, Quatsch. Der Podcast mit Katrin Rönicke & Holger Klein

Ukraine, Notfallplan, Post-Putin, Weizen, Covid19, Israel, Äthiopien und Brain Fog

| 33 Kommentare

Gibt es eine Wende im Krieg in der Ukraine? Was plant Deutschland? Rubel für russisches Gas? Was passiert in Israel und Äthiopien, Jemen und Tunesien? Und wann geht Brain Fog wieder weg?

Mit einem Limerick von Jens Ohrenblicker und dem legendären Börsenticker.

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Links und Hintergründe

Ukraine

Embargo

Weizenversorgung

Polen

Visegrad

Russland

Steinmeiers Russland (oder umgekehrt)

Putin kontrafaktisch

Covid 19

Israel

Sham Jaff zu Äthiopien

Yemen

Tunesien

China:

Die gute Nachricht zu Brain Fog

Was auch noch war

33 thoughts on “Ukraine, Notfallplan, Post-Putin, Weizen, Covid19, Israel, Äthiopien und Brain Fog

  1. hilti sagt:

    Ich seh ja gar keinen Gegensatz zwischen „Wir sind vorbereitet wenn Putin den Hahn zudreht“ und „Wir wollen den Hahn nicht selbst zudrehen, weils wir die Konsequenzen scheuen“. Man kann doch auf etwas vorbereitet sein und wissen, dass es wirklich Übel wird wenns tatsächlich eintritt. Und es eben deswegen vermeiden wollen. Davon abgesehen ist es natürlich auch die übliche „Macht euch keine Sorgen, wir haben alles im Griff“ Botschaft.

    Ich hab da auch länger drüber nachgedacht und bin inzwischen der wohl einsamen Meinung, dass wir kein Energieembargo machen sollte. Dafür aber grob ausrechnen wie viel ein Embargo den Staat an Kurzarbeitergeld, BASF-Rettungen (analog zur Lufthansa), etc kosten würde. Davon dann die eine Hälfte auf den Ausbau erneuerbarer Energien werfen und die andere Hälfte der Ukraine für Waffen oder was auch immer sie grade brauchen geben.

    Der von Holgi erwähnte Janis Kluge hat Mittwoch mit Marco Herack für ForeignTimes 050 – Ein Blick auf das kriegerische Russland gesprochen:
    https://foreigntimes.de/2022/03/30/foreigntimes050-ein-blick-auf-das-kriegerische-russland/

    1. Holger Klein sagt:

      Diese Halbteilung wäre eine moralische Entscheidung. Ich bezweifle, dass Politik in Deutschland dazu strukturell in der Lage wäre (wegen Föderalismus).

  2. Bernd sagt:

    Bei Holgers „Wir haben verloren“ habe ich schwer schlucken müssen.
    In erster Linie, weil es stimmte: Wenn wir bei Inzidenzen über 1000 nicht Quarantäne machen, machen wir’s nie wieder.
    Ob wir gegen den selben Feind verloren haben: Weiß ich nicht.

    Die Querdenker halte ich selbst für Menschen, die nicht zuende denken aber ich sehe in ihnen auch einen Indikator für unsere Glaubwürdigkeit.
    Das erste halbe Jahr, in dem in den Supermärkten noch Security stand, die das Maskengebot durchgesetzt haben, waren das (in meiner Wahrnehmung) deutlich weniger. Danach haben „wir“ (Behörden, Regierung, und später auch Zivilbevölkerung) sukzessive versagt:
    Lange nicht jedem ein Angebot machen können, lange keine Konzepte für Niedriglöhner wie z.B. Studenten gehabt (mehrere Bekannte haben abgebrochen weil ihre Nebenjobs in z.B. der Hotellerie einfach weg waren), Patente nicht freigegeben, nie klare Vorgaben gemacht was geschehen muss, damit wir die Maßnahmen zurücknehmen, verschleppte Anpassung des Schulangebots …
    Zumindest für die Patente hätten wir auf die Straße gemusst oder (pandemiebedingt) anderen Protest organisieren müssen.

    Das habe ich meiner Querdenkenden Mutter, deren Abgleiten in die Verschwörerblase mir noch immer sehr weh tut, jedenfalls nie erklären können;
    Dass das Virus weiter mutiert wusste sie, dass große Teile der Welt noch keine Erstimpfung haben ebenfalls.
    Den Schritt, dass wir den Erreger so nie vollständig loswerden und kein fest definierter Punkt für den Ausstieg existiert der das mit einbezieht ebenfalls.

    Es ist eine ambivalente Geschichte, oder?
    Grüße aus der Nachtschicht im Hotel wünscht
    der Bernd

    1. Holger Klein sagt:

      Das Problem ist halt, dass Du nicht jedem ein Angebot machen kannst. Das funktioniert nichtmal in einem totalitären Staat, in einer liberalen, offenen Geselschaft schon gar nicht.
      Daher kommt auch die Spannung im Begriff „Eigenverantwortung“, der nicht bedeutet, dass Du dich ausschließlich um dich selbst kümmern, sondern deine Freiheit verantwortungsvoll für die Gesellschaft wahrnehmen, also solidarisch sein sollst.
      Der vulgäre, rechtsoffene Liberalismus, der bei uns – quer durch alle politischen Lager – die Definitionsmacht über „Freiheit“ gewonnen hat, versteht darunter aber immer gleich eine Art Kryptokommunismus und meidet diesen Begriff wie der Teufel das Weihwasser. Da kommen dann beispielsweise absurde Vorwürfe wie der „Nanny-Staat“ oder die „Neiddebatte“ ins Spiel.

      Die Frage hier wäre also vielmehr, wie weit der Staat zu verpflichten sei, das Individuum an die Hand zu nehmen.

      Setzt er einen weiten Handlungsrahmen, so wie Deutschland, finden diejenigen sich gut zurecht, die einerseits die Prizipien des Staates verstanden haben, andererseits in der Lage sind, sich valide Informationen zu beschaffen, um daraus dann eine Widerstandkraft gegen Störungen von außen zu entwickeln, die stark genug ist, sich nicht selbst zu verlieren und flexibel genug, in einer sich ständig verändernden Welt erfolgreich zu bleiben.
      Sehr vielen Menschen im Land geht das völlig ab. Die brauchen jemanden, der ihnen sagt, was sie zu tun und zu lassen haben, und die Belohnung dafür ist relative Stabilität. Die Querdenker scheinen mir bloß die Schwächsten darunter zu sein, denn die sind derart unbeweglich, dass sie nichtmal relative Stabilität aushalten, sondern absulute brauchen. Darum kann man mit denen – wie mit allen anderen Fundamentalisten – auch nicht diskutieren.

      Das unterliegende Problem scheint mir aber politische Bildung zu sein. Ich habe meine Zweifel, dass mehr als vielleicht ein Drittel der Bevölkerung wirklich verstanden hat, wie Deutschland verfasst ist. Die meisten schwimmen mit, sind froh über eine Festanstellung, haben bis vor wenigen Jahren keine Nazis gewählt, weil das verpönt war und verwechseln Recht mit Gerechtigkeit.
      Ich würde das gerne niemandem vorwerfen, es fällt mir aber zunehmend schwer, weil ausgerechnet diese Leute sich so gerne lautstark zu Bürgern erklären – um danach zu beklagen, dass die Politik keine Arbeitsplätze zur Verfügung stellt, betriebliche Mitbestimmung Teufelswerk und die Krankenversicherung eine Art Sparvertrag ist. Wie eine parlamentarische Demokratie funktioniert, wissen die aber erstaunlich selten.

      Wie will man auf einer solchen Basis gesellschaftsweit über Freiheit und Verantwortung im Spannungsverhältnis zwischen Staatsgewalt und Bürgern diskutieren? Oder anders gefragt: Wie will man auf einer solchen Basis einer größeren Krise begegnen, die sich nicht vergleichsweise schnell mit vergleichweise wenig Geld bewerfen lässt, um sie zu stabilisieren?

      Ich habe oft den Eindruck, dass die Politik das grundsätzlich ähnlich sieht – je nach Partei halt in anderen Ausprägungen – sich aber nicht traut, das auch mal auszusprechen, und wir deshalb solch erratisches Kommunikationsverhalten sehen. Der Witz ist ja, dass die Entscheidungen gar nicht so erratisch waren wie das Reden darüber. Das aktuelle Infektionsschutzgesetz ist ja beispielsweise gar nicht schlecht – wenn man davon ausgeht, wir seien eine Gesellschaft der Verantwortungsbewussten. Was ich bestreite.

  3. Tobias sagt:

    Bitte Vorsicht mit Aussagen wie: Ab der dritten Covid-Infektion wird es schlimmer etc, ich weiß den genauen Wortlaut jetzt nicht mehr. Wir sollten als Laien (ich bin Arzt, aber kein Infektiologe) nicht unkommentiert Aussagen aus Studien wiederholen, die wir nicht einordnen können. Das ist unseriös und weckt Ängste. Ich denke eure Höerschaft ist im Schnitt eh viel vernünftiger als der Durchschnitt. Diese Leute brauchen nicht noch einen Grund um vorsichtig zu sein.

    Viele Grüße

    1. Katrin sagt:

      Ja, das ist korrekt.
      Es ist ein Preprint, bisher nicht Peer-reviewed.
      Die Aussage ist auch nicht, dass es schlimmer wird – die Prozentzahl der Hospitalisierung steigt – während aber gleichzeitig die Grundgesamtheit kleiner wird. insofern hast du Recht: einmal mehr nachgedacht kann schon allein die Mathematik das erklären.
      Hier noch der Link zum Preprint: https://www.medrxiv.org/content/10.1101/2022.03.20.22272571v1

      1. Oliver sagt:

        Ja, aus den paar Zeilen Text, aus dem das Paper besteht, lässt sich eigentlich nichts ableiten.

        Wer wurde denn dort nach 90 Tagen nochmal auf Covid19 getestet? Alle Erstinfizierten oder nur die, die wieder in den Eirnichtungen vorstellig wurden? Ich fürchte, Letzteres ist der Fall. Dann wäre die Schlussfolgerung: Bei den Zweitinfizierten, die sich in eine medizinische Einrichtung begeben haben, stieg ab der 3. Infektion die Hospitalisierungsrate. Was mit all den anderen Reinfizierten ist, die nicht den Weg in die Einrichtung auf sich genommen haben, wissen wir nicht…

      2. Christian sagt:

        Ernsthafte Frage: geht es da um geimpfte, ungeimpfte, immunsupprimierte oder unabhängig davon alle?

        Weil ersteres würde ja mit der Aussage von Drosten hier kollidieren:

        https://www.zeit.de/2022/13/christian-drosten-corona-omikron-forschung?utm_referrer=https%3A%2F%2Ft.co%2F

        „[…]Die jungen, dreifach Geimpften können sich aber wieder frei bewegen – sie bauen, wenn sie sich infizieren, Immunität auf, auch für die Gemeinschaft.[…]“

        1. Katrin sagt:

          das kann ich dir leider nicht beantworten. wobei Drosten sich in meinen Augen in dem Interview auch irgendwie selbst widerspricht. Aber ich mag das nicht beurteilen (weil ja dann ein paar Sätze weiter seiner Meinung nach die Immunisierung nicht reichen wird für den Herbst).
          Im Podcast kam mir das noch schlüssiger vor.

          1. Oliver sagt:

            Eigentlich widerspricht sich Drosten da nicht (wobei ich das auch mehrmals lesen musste): Am Anfang sagt er, dass es gut ist, wenn die jungen, dreifach geimpften durch Infektion weitere Immunität aufbauen (er sprach im Podcast gern von Schleimhautimmunität, die dann auch vor Weitergabe besser schützt). Später sagt er, dass das die ersten Jahre trotzdem nicht für eine Gemeinschaftsimmunität wie bei der Grippe ausreichen wird.

            Es ist also gut, wird die Situation allein aber nicht so schnell lösen.

          2. Katrin sagt:

            aber das tut dann so, als würden die Jüngeren dann nur sich infizieren. Aber Jugendliche stecken dann auch ihre Eltern an usw… es kommt mir einfach nicht zu Ende gedacht vor.

          3. Oliver sagt:

            Da hast du allerdings recht, das müsste er nochmal genauer ausführen.

            Könnte mir vorstellen, dass sein Gedanke dann ist, dass das im Sommer (bei hoffentlich niedrigeren Infektionszahlen) nicht so problematisch ist (die Ansteckung der anderen), im Herbst dann aber wieder durch Maßnahmen begrenzt werden muss. Bei der Begrenzung im Herbst hilft dann auch die (im Sommer verbesserte) Immunität der im Sommer Infizierten.

            Aber das kann ich nur vermuten, gesagt hat er es nicht…

        2. Oliver sagt:

          Ich denke mal, der Impfstatus u.ä. wurde da nicht betrachtet. Aus dem Paper lässt sich aber, wie gesagt, nur ableiten, dass die Hospitalisierungshäufigkeit für einen kleinen Teil der ursprünglichen Patienten stieg (nämlich die, die 3x damit ins Krankanhaus gegangen sind). Würde man alle betrachten, die zum dritten mal infiziert sind, unanghängig davon, ob sie den Weg in die Einrichtung auf sich genommen haben oder nicht (weil es vielleicht nur noch eine leichte Erkältung war), sinkt sie wahrscheinlich. Das geben die Akten aber nicht her, weil in denen nur die stehen, die tatsächlich da waren.

          Kurzum: Zu dem Thema lässt sich aus den Zahlen nichts ableiten, womit es auch ncihts bestätigen oder widersprechen kann.

  4. Der Poet sagt:

    Also, nee, Herr Kleinlich, das lasse ich nicht auf mir sitzen! Wo ist der Faktencheck, wenn man ihn mal braucht? 😉

    Hier kommt der Lyrikfaktencheck.

    Ich empfehle die Wikipedia bezüglich des Versmaßes und seiner Varianten beim Limerick:
    https://de.wikipedia.org/wiki/Limerick_(Gedicht)#Die_metrische_Form

    Die bei Wikipedia zitierte Edward-Lear-Übersetzung entspricht exakt der Variante des aktuellen Poeten-Limericks (Es gibt auch welche in Originalsprache von Lear mit dieser Variante):

    Es war mal ein Alter mit Bart
    Besorgt, was an Vögeln sich paart
    An Lerchen, Pirolen
    An Eulen und Dohlen:
    „Sie alle tun’s in meinem Bart!

    Wichtig ist der Anapäst, also immer zwei unbetonte und eine betonte Silbe:
    da-da-DA, da-da-DA, da-da-DA.

    Kann variert werden, z.B. so wie im Beispiel:
    da-DA, da-da-DA, da-da-Da.

    Wichtig ist, dass es in den Zeilen 1, 2 und 5 immer DREI betonte Silben gibt, in den Zeilen 3 und 4 ZWEI betonte Silben.

    Varianten wären z.B.:
    Es war mal ein Alter mit Mütze,
    der aß immer gern Rote Grütze.

    (Die Betonungen sind: war, Alt, Müt – aß, gern, Grüt)

    Noch eine Silbe mehr, aber auch möglich:
    Gurbanguly Berdimuhamedow,
    der hatte mal mit seiner Amme Zoff.

    (Hier wurde allerdings der Vorname, den zumindest John Oliver auf der dritten Silbe betont, ins Versmaß hineingeprügelt und auf der zweiten Silbe betont, sonst hätte es nicht gepasst)

    Das mögliche Maximum an Silben:
    Ein schon älteres Männlein mit Suppentopf,
    das kochte sich mal einen Puppenkopf.

    (Die lyrische Qualität der Beispiele tut mal nix zur Sache!)

    Falsch:
    Der Moderator Holger
    treibt leblos in der Wolga.

    Auch falsch:
    Der Holger kennt das Versmaß nicht,
    weshalb er manchmal Unsinn spricht.

    Auch falsch:
    Der Holger isst gern Blumenkohl,
    das steigert das Volumen wohl.

    Richtig:
    Eine ältere Dame aus Kiel,
    die verzehrt einen Besen samt Stiel.

    Variante:
    Der Podcaster Holger aus Deutschland
    besoffen vorm Schloss in Bayreuth stand.

    Die dritte und vierte Zeile sind rhythmisch genauso, haben aber eine Betonung weniger:

    Das Versmaß von Klein
    (das) ist nicht immer rein.

    Variante:
    Es lobte die Olga
    das Versmaß von Holger.

    So, und jetzt gibt’s keine Ausreden mehr. Ran an die Federn und Tastaturen!

    1. Katrin sagt:

      *Applaus*

  5. Thomas sagt:

    Zu den Unterschieden in der kognitiven Leistungsfähigkeit nach Covid-Infektion: Die Studie hat nicht die Leistungsfähigkeit *vor* der Infektion verglichen. Kann es sein, dass schon die Wahrscheinlichkeitt einer Covid-Infektion mit Leistungsfähigkeit korreliert, also leistungsfähigere Menschen eher vorsichtiger waren bzw. sein konnten? Das heißt, die das abstrakte Denken gewohnten Home-Office-Angestellten haben mehr aufgepasst, bzw. konnten mehr aufpassen, als die mit Jobs, die direkter mit Menschen zu tun haben? Könnte das alleine nicht schon eine große Korrelation in der Infektionsrate zwischen den beiden Gruppen erklären?

    1. Katrin sagt:

      ich denke nicht. gerade bei den jüngeren hat der Kontakt mit Covid damit nichts zu tun und der Schnitt war 30.
      Grüße

  6. Roland sagt:

    Ob man jetzt noch PCR Tests machen sollte, keine Ahnung ehrlich gesagt. Aber das Argument mit dem Nachweis für Spätschäden halte ich für extrem schwach. Warum ? Sollte Long-Covid wirklich ein größeres Problem geben, bzw. als Krankheit anerkannt und behandelbar sein, dann muss es auch eine zweifelsfreie Diagnose dafür geben. Allein die Tatsache an Covid19 erkrankt gewesen zu sein wird da sicher die wenigste Relevanz haben. Generell gibt es wahrscheinlich Millionen, die nicht einmal den Verdacht hatten, aber trotzdem infiziert gewesen sind. Wofür sollte in diesem Fall der Nachweis gut sein ? Eigentlich nur um die Dunkelziffer runter zu fahren. Da scheint mir Holgers Argument dann noch schlüssiger. Allerdings ist dann wieder die Frage, ist mir das wichtig oder nicht.

  7. Dirk sagt:

    Irgend was passt mit den Kapitalmarken nicht. Das 1027 Minuten lange Kapitel nach dem Abspann kann man nicht aufrufen 😉

    @Holgi, die Dicke Bertha waren keine Langstreckenkanonen. Das waren Mörser mit eher begrenzter Reichweite. Ich schätze du meinst die Paris Geschütze die ein bis jetzt nicht wieder erreichte Reichweite von 130 km hatte.

    Allgemein zum Thema Ukraine vom Meer abschneiden. Die Ukraine ist vom Meer abgeschnitten. Kein Handelsschiff kann einen Ukrainischen Hafen einlaufen oder verlassen. Solange der Krieg läuft kann auch kein Waffensystem der Welt das verhindern. Anti-Schiff Lfk könnte man gut gebrauchen wenn Russland eine Landungsoperation z.B. in Odessa durchführt. Aber ich glaube das wird Russland so wie der Krieg läuft nicht machen…

    Zum Thema Putin wollte sowieso nur Krim und Dombass. Es kann sein das das Politisch so geplant war. Die Militäroffensive hat aber definitiv auf deutlich größere Landesteile gezielt. Unter anderem Kiew. (Das die Russische Militärplanung anscheinend von wenig bis gar keinen Widerstand sowie nur wenige Tage bis zum Zusammenbruch der Ukraine ausgegangen ist ist ein anderes Thema.

    Putin will nur Krim

    1. Katrin sagt:

      oha, Kapitelmarken schaue ich mir an. danke für den Hinweis

  8. Marvin Michel sagt:

    Ich denke beim dem Thema SPD und Energie kommt noch hinzu, dass sich die SPD in Teilen immer noch als Partei versteht, die den klassischen Industriearbeiter vertritt und man hat nach meinem Gefühl Bedenken, dass so ein Boykott der Gaslieferungen vor allem diese Industrie und damit die Menschen die dort arbeiten treffen wird. Ich vermute, dass sie da auch viel Druck von den Gewerkschaften bekommen, die sich ja vor allem über diese Gruppe finanzieren. Vermutlich ist das sogar eine richtige Wahrnehmung. Holgi hat das aber in seinen Interviews gut rausgearbeitet: Wir leisten uns in Deutschland eine energieintensive Industrie die eigentlich hierzulande keine Zukunft hat.

    Ich könnte übrigens gut verstehen, wenn wir als Land oder am besten als EU sagen, wir wollen eine gewisse Menge an Rohstoffindustrie in Europa erhalten. Nicht nur um die Versorgung zu sichern und Abhängigkeiten zu vermeiden, sondern auch weil der Stahl und das Aluminium aus China vermutlich mehr Umweltschäden verursachen als das bei uns produzierte Material. Aber dann muss man das ehrlich sagen und ggf. querfinanzieren und nicht eine Abhängigkeit mit Russland eingehen, nur damit bei uns günstige Energie verfügbar ist um diese Industrie am Leben zu erhalten.

    Ich bin auch der Meinung, dass Teile der Industrie bei einem Wegfall von Erdgas unkompliziert umstellen können. Wir verwenden in unserem Unternehmen auch Erdgas um die von uns produzierten Metallteile zu waschen und nachher zu trocken. Die Erhitzung des Wassers stellen wir gerade auf Fernwärme um und für das Trocken der Teile suchen wir aktiv nach einem mit Strom betriebenen Trocknungssystem. Das kostet Geld, aber ist nicht existenzbedrohend. Unternehmen die sich so etwas nicht leisten können, sollte man ggf. unterstützen. So wie wir können das vermutlich einige Unternehmen umsetzten, so dass Gas nur dort genutzt werden muss, wo es unbedingt benötigt wird. Ich kann nicht einschätzen wie viel Gas man damit sparen kann, aber man muss auch bei dem Block „Industrie“ beim Gasverbrauch genauer hinschauen, wofür das Gas wirklich benötigt wird.

  9. Sara Saar sagt:

    Kein einziges Wort zur Wahl im Saarland? Ist euch das angesichts internationaler und größerer Themen zu irrelevant (ist ja auch ein kleines Bundesland) oder habt ihr das schlichtweg vergessen? Ich hätte für beides Verständnis, mich interessiert das aber ernsthaft warum das nicht mal beiläufig erwähnt wurde. Dass es eine Alleinherrschaft einer Partei, ist ja schon in der BRD selten geworden, manchmal noch in Bayern. Außerdem gab es einen Rekord an ungültigen Stimmen (!) https://de.wikipedia.org/wiki/Landtagswahl_im_Saarland_2022#Trivia

    1. Katrin sagt:

      Hallo,

      ich schreibe es immer wieder gern: wenn ein Thema es nicht in die Sendung schafft, hat das nichts zu bedeuten, außer, dass es einfach nicht mehr reingepasst hat. Wir haben eine Stunde Zeit um über die Ereignisse einer Woche zu sprechen. Würde jeder hier jedes Mal darüber lamentieren, dass Thema X nicht in der Sendung war, bestünde die Kommentarspalte aus nichts anderem mehr.

      Schönen Sonntagabend noch
      Katrin

      1. Sara Saar sagt:

        Danke, das war mir nicht klar!

  10. olaf sagt:

    Präsidiales
    Es bereut der Frank-Walter aus Lippe
    das politische Erbe der Mitte:
    Kohle ohne Gas
    ist nur Kocks ohne Spaß
    und Bellevue liegt arg dicht an ’ner Klippe.

  11. Christian sagt:

    Bezüglich der Stimmung in Russland:

    Ich gebe da Holger recht. In Europa (insbesondere in deutschen Medien) sind wir ganz schnell zu sagen: „Das ist doch Putins Krieg! Die russische Bevölkerung will den Krieg doch gar nicht. Wir machen ein paar Sanktionen und die Menschen stehen auf“ Ich glaube das, aus mehreren Gründen, nicht (Glauben, weil wissen kann es, bei 140 Millionen Einwohner Land sowieso keiner von uns).

    Gegen den Krieg zu sein, heißt ja nicht dass gleich dass man dann gegen Putin ist. Das ist auch so ein „zerrbild“ aus unserer Medienwelt: Wir personifizieren alles. Man kann das auch ganz gut an den Umfragewerten zu Biden beobachten oder die aktuelle Wahl von Orban: der Ukrainekrieg hat so gut wie NULL Auswirkungen darauf. 2014 gab es eine hohe Zustimmung zur Annektion Krim, das hat sich dann auch in Wahlen ausgedrückt. Die russische Duma hat bei der Krim Annektion und jetzt auch beim Ukraine Krieg jeder Entscheidung zu fast 100% zugestimmt. In westlichen Medien sieht/ließt man natürlich seit Jahren nur von „Putin Kritiker“, das verzerrt auch das Bild was wir aus Russland bekommen.

    Klar gibt es Repressionen gegen Kritiker, klar spielt das russische Mediensystem eine Rolle. Nur kann mir einfach niemand nach 20 Jahren (!) Putin sagen, dass der Mann sich NUR durch Repressionen und Gewalt an der Macht halten konnte. Georgien, Syrien, Tschetschenien, Ukraine…das war alles Putin und trotzdem gibt es zu Putin keinerlei Perspektive auf eine aussichtsreiche Alternative. Und selbst wenn, kann man nicht erwarten dass dann da von heute auf morgen die Demokratie ausbricht.

  12. Frank Lepper sagt:

    Interessante Infos zu Post- und Long-Covid aus 2 Kohortenstudien in der Schweiz:
    https://youtu.be/bljdqpPF1Fg?t=747

    1. Katrin sagt:

      danke. leider nicht wirklich Neues oder Überraschendes. aber man freut sich ja schon über jedeN, der das Problem ernst nimmt und bestätigt.

  13. Frank sagt:

    Was bisher irgendwie an mir vorbei gegangen war, es gibt ja auch schwimmende LNG Terminals, welche wohl man kurzfristig chartern kann. Hab ihr gehört ob das schon diskutiert wurde? Das Handelsblatt hat bereits im März darüber berichtet.

    https://www.handelsblatt.com/politik/deutschland/energiekrise-versorgungsengpaesse-schwimmende-lng-terminals-koennten-die-lage-entspannen/28155180.html

  14. Mitch sagt:

    Limerick zur Folge vom 22.04.22:

    Zu Krisenzeiten herrschte hier,
    die Deutschen verzweifelten schier,
    sie bunkerten in Rudeln,
    neben Hefe, Mehl und Nudeln
    auch Öl und jede Menge Klopapier!

  15. Mitch sagt:

    Es fehlt das Wort „Chaos“ in der ersten Zeile und die zweite Zeile wurde noch optimiert:

    In Krisenzeiten herrschte Chaos hier,
    Menschen aller Couleur verzweifelten schier, sie bunkerten in Rudeln, neben Hefe, Mehl und Nudeln auch Öl und jede Menge Klopapier!

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