Die Wochendämmerung

Politik, Gesellschaft, Quatsch. Der Podcast mit Katrin Rönicke & Holger Klein

Übersterblichkeit, Völkerrecht, Chatkontrolle, Asien zum Ukraine-Krieg, Duterte und Nordirland

| 12 Kommentare

Belarus versetzt Truppen, Duterte regiert bald mit, Völkerrechts-Debatten, DeutschlandTrend zu Ukraine, Übersterblichkeit, Wahl in Nordirland, Energie!, Sham Jaff zu Polizeigewalt in Kenia, Chatkontrolle stoppen, Tasmanien und Limericks zu Sylt.

Mit einem Faktencheck von Katharina Alexander und Wochendämmerungs-Poesie von Jens Ohrenblicker.

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Links und Hintergründe

Belarus

Philippinen

Völkerrecht

Ukraine in Asien

Ukrainecast

Lesetipps

anekdotisch evident

Übersterblichkeit

Nordirland

die grüne Transformation

Renault-Akkus

Energiesicherheitsgesetz

Sham Jaff zu Polizeigewalt in Kenia

Chatkontrolle

Sri Lanka

Gute Nachricht aus Tasmanien

Der Faktencheck von Katharina Alexander

Jürgen Dollase

12 thoughts on “Übersterblichkeit, Völkerrecht, Chatkontrolle, Asien zum Ukraine-Krieg, Duterte und Nordirland

  1. Devid sagt:

    Schweden ist ja nicht so dicht besiedelt… immer wieder diese falsche Rechnung.
    Schweden ist auch städtisch, und die Dichte ist dort gleich hoch wie in jeder europäischen Stadt auch. Auch dort hat keiner 200m²-Wohnung pro Person, sondern es ist überall einigermaßen vergleichbar. Vielleicht ingesamt Faktor 2 von Minimum zu Maximum zwischen einzelnen Städten, denn in München ist es in der Tat dichter als in anderen Städten.
    https://de.wikipedia.org/wiki/Berlin — 4100 EW/km²
    https://de.wikipedia.org/wiki/Stockholm – 5079 EW/km²
    https://de.wikipedia.org/wiki/M%C3%BCnchen – 4750 EW/km²
    https://de.wikipedia.org/wiki/G%C3%B6teborg – 2600 EW/km²
    https://de.wikipedia.org/wiki/Berlin-Friedrichshain – fast 14000 EW/km²

    Und weil jetzt Lappland so groß ist, und dort keiner wohnt, hat Schweden eine viel kleinere Gesamtbevölkerungsdichte, aber das ist doch egal. Da gibt es zwar gesamtrechnerisch einen Faktor von über 10 (233 vs 23 in Schweden), aber in Real ist es nicht so.

    In Island wohnt auch 2/3 der Leute in der Hauptstadtregion, und ringsherum ist dann absurd viel Land mit <1 EW/km². Steckt sich dort jemand an? Nein, auch da wird es in der Stadt genauso passieren – also vergleichbar.

    1. Katrin sagt:

      Hallo,

      danke – das ist in der Tat korrekt und damit fällt dieser Faktor aus.
      Ich denke aber ohnehin, dass die höhre Impfquote bei den Älteren der entscheidenende Faktor sein dürfte.
      Wobei zwei Dinge zu beachten sind:
      a) Müssen wir nochmal über die Baseline sprechen (also womit vergleiche ich eigentlich. Der Economist legt zB eine andere Baseline an und kommt zu einem weniger dramatischen Ergebnis, wo wir in Deutschland 150 Tote pro 100.000 Einwohner mehr haben, als erwartbar gewesen wäre und Schweden 131)
      b) (auch in der Grafik des Economist schön zu sehen:) hatten wir im Vergleich zu Schweden in der Delta-Welle noch einmal viele Tote – diese hätten wir uns „sparen“ können, nehme ich an, wenn mehr Menschen geimpft gewesen wären.

      Quellen: https://www.economist.com/graphic-detail/coronavirus-excess-deaths-tracker und zur Erläuterung der Baseline-Problematik: https://pca.st/6pdxekr4

  2. Mike sagt:

    Hallo Holgi, wenn ich mich recht entsinne, liegt Du falsch mit Deiner Annahme, wovon Du Deinen Unterhalt bestreiten willst, wenn Du mal in Hartz IV fallen solltest, denn Du musst zuerst Deine Ersparnisse aufbrauchen, und da geht es nicht nur um die finanziellen Ersparnisse sondern auch um materielle Ersparnisse, es gibt sehr viele Sozialgesetzbücher und da ist hübsch aufgelistet, was Dir dann noch zusteht und was nicht. Du musst zum Beispiel Dein Auto verkaufen und Dein Wohnmobil, auch ein Zweitcomputer ist nicht drin. Desweiteren musst du in eine kleiner Wohnung ziehen oder die Mietmerkosten selber tragen. Ich glaube 45 qm stehen dir dann noch zu. Und die Wohnung darf nicht zu teuer sein, sonst musst du auch da die Mehrkosten selber tragen.. Anspruch auf Hartz IV hast du also erst, wenn Du das, was Dein Leben so angenehm macht, schon nicht mehr hast. Und bei dem Mietbetrag, der Dir da zugestanden wird, landest Du auch mehr oder minder automatisch in den Problemvierteln Deiner Stadt – sofern Du bei den Mietkosten in Berlin überhaupt noch in der Stadt landest und nicht jwd. oder unter der Brücke Deines Vertrauens.

    Und natürlich sind die Zuschüsse, die geplanten, ungerecht verteilt, denn wenn Du zur Gruppe der typischerweiser reichen Leute in diesem Land gehört, also zu den Studenten und Rentner, kriegt Du gar nix zusätzlich, weil – halt Dich fest: Die Begründung ist: Die Behörden haben ja Deine Bankverbindung nicht, wenn Du Rentner bist oder Student, denn jedes Kind weiß ja, dass Renten in DE bar ausgezahlt werden 😉 Ich weiß schon, dass es auch Rentner gibt, die gut leben können in DE, aber es gibt auch Rentner mit Grusi oder knapp darüber, da stellt sich dann ohnehin schon die Frage: Wohnen oder Essen.

    Ach und übrigens: Erwerbsminderungsrentner (EM-Rentner) sind auch Rentner, bei einer Frühverrentung ist die Erwerbsminderungsrente etwa auf dem Niveau Hartz IV + Wohnzuschuss (in der Summe ich glaube so um 850 EUR netto Auszahlungsbetrag – West). Davon kann man doch problemlos Gas und Strommehrkosten zahlen – Sprit tangiert Dich dann ja nur sekundär, denn ein Auto hast Du mit so wenig Geld natürlich nicht. Und der Grund der Frühverrentung – in der Regel eine Erkrankung, darf auch keine Mehrkosten verursachen.

    Nur wenn Du Wohngeld beziehst als EM-Rentner hast Du eine Chance auf eine zusätzliche 1malige Förderung der Heiz- und Strommehrkosten.

    Am besten stellst Du dann das Essen ein, dann kannst Du wenigstens Heizen.

    Was die steuernde Wirkung des Gaspreises anbelangt: Die ist sehr relativ, wenn Du nicht bibbernd in Deiner Wohnung sitzen willst. 19-20 Grad sollen ja eh gesetzlich als Heizobergrenze festgelegt werden und noch weiter runter wird dann schnell unlustiig im kalten Winter.

    Aber an Lustgewinn ist ja für die sogenannten sozial Schwachen ohnehin nicht gedacht. Dabei sind das nicht automatisch sozial schwache Menschen, ich zum Beispiel finde eher den Lindner sozial ziemlich schwach.

    War bei Illner gerade erst wieder gut zu besichtigen …

  3. Katja B. sagt:

    Hallo Ihr zwei,

    Holger bringt in den letzten Sendungen immer wieder Andeutungen über „die Russen“, die ich nicht so ganz deuten kann. So ist er offenbar der Überzeugung, daß die große Mehrzahl der russischen Bürger mit dem Krieg gegen die Ukraine einverstanden ist. Auch, daß dafür nicht unbedingt die Propaganda verantwortlich sei. Daß das „Babuschkarussland“ nur von „Russlandverklärern“ erzählt wird und so nicht existiert. Ich Frage mich, worauf diese und andere Andeutungen hinauslaufen sollen. Seid Ihr der Meinung, daß der „Russe“ irgendwie von Natur aus böse ist? Ich mag falsch liegen, aber so in etwa klingt das für mich. Und wenn Ihr das tatsächlich denkt, was soll die Konsequenz aus solchen Überlegungen sein?
    Viele Grüße

    1. Holger Klein sagt:

      Das läuft daraus hinaus, dass „der Russe“ in einer bestimmten Gedankenwelt lebt, und die ist tendenziell „böse“, im Sinne von imperialistisch-nationalistisch (siehe Dugin). Das Babuschkarussland, die Ballade vom Baikalsee und was wir da so alles kennen, stehen dem nicht entgegen, zeigen aber nur denjenigen Teil des Landes, der politisch weitgehend unwirksam ist. Jetzt kann man diskutieren, wie er in diese Gedanken gekommen ist, das halte ich im Moment aber für wenig hilfreich, denn er denkt zunächst ja mal so, und der Überfall auf die Ukraine ist auch ein Ergebnis dieser Denkweise.

      Die Konsequenz ist für mich, dass die Welt Russland nur dann endgültig wird einhegen können, wenn sie davon ausgeht, dass sie es mit einem bösen Volk zu tun hat und nicht nur mit einer bösen Führung. Ich vergleiche das mit den Deutschen im Dritten Reich. Die wurden auch alle als böse angesehen, und das völlig zurecht, denn auch sie haben vom System profitiert – bei uns damals materiell, in Russland heute ideologisch/identitär – und das schon seit vielen Jahrzehnten, weshalb mich auch derart umtreibt, wie wir diese irre Ideologie aus den Russen herausbekommen sollen, wenn es nichtmal eine Möglichkeit gibt, denen die Augen zu öffnen, indem man sie mit unabhängigen Informationen versorgt.

      1. senf sagt:

        Unterm Strich: „Die Russen“ müssen von den Konsequenzen des russischen Nationalismus entsetzt sein und daraufhin eine halbwegs demokratische Regierung annehmen. Gleichzeitig müssen die Lebensverhältnisse in Russland stabilisiert werden. Und dann sollte Russland nach 10 Jahren ungefähr wieder akzeptabel sein und könnte nach 40 Jahren wieder eine stabile, offene Gesellschaft sein.

        So ähnlich liefs zumindest in Deutschland…

        Wobei man halt auch echt aufpassen muss, bei solchen Sachen all zu viele historische Vergleiche zu ziehen. Vielleicht gehen heutzutage solche Prozesse auch viel schneller, weil Menschen schneller an Informationen rankommen und Missetaten einer Gesellschaft nicht mehr so lange unter der Hand bleiben können, wie in den 50er Jahren.

        Ich habe aber Russland in dem Punkt nicht abgeschrieben. Ein Führungswechsel wäre schon mal ein Schritt zur Aufarbeitung.

  4. Stephanie sagt:

    Hallo, Holger hatte von einer Buchempfehlung gesprochen =) wie war noch mal der Titel ?

    1. Holger Klein sagt:

      Hmm… kannst Du das noch etwas mehr konkretisieren?

  5. Eule sagt:

    „Düsterer könnte eine Bestandsaufnahme der derzeitigen russischen Befindlichkeit nicht ausfallen: „Ich denke, dass hinter den gegenwärtigen Kampfrufen, Russland sei nicht der Westen, die russische Unfähigkeit steht, den Wert des menschlichen Lebens an die Seele herankommen zu lassen, die Unfähigkeit, zu verstehen, dass jeder andere Mensch auch nur ein Leben hat, und es ist eine große Sünde, diesen Menschen im Namen des Hirngespinsts von einer angeblich russischen Idee das Leben zu nehmen.“

    https://www.br.de/nachrichten/kultur/moskauer-philosoph-rechnet-ab-russen-sind-unfaehig-zu-mitleid,T5Xqnpc

  6. So, Leute, ICH habe meinen Limerick der Woche ja schon abgegeben. Nun aber ran!

  7. Diana sagt:

    „Überlass das den Frauen und alles wir besser“

    Lieber Holgi: So nett das gemeint ist, ich finde diese Art von Aussage problematisch. Als Frau. Sollen wir denn immer den Karren aus dem Dreck ziehen, wenn die Männer Mist bauen? Wir dürfen dann auch keinen Mist bauen? Für mich ist das die immer gleiche sexistische Leier von „der sanften Frau und dem wilden Mann“ oder „der sorgenden Mutter und dem ignoranten Vater“. Das gibt letztlich den Männern die Ausrede, dass sie sich nicht mal endlich zusammenreißen müssen. Natürlich können auch die Männer anders, sie müssten nur endlich mal den Mut zur Gewaltlosigkeit und Machtlosigkeit haben.

    Mir wäre lieber gewesen du hättest gesagt: „Und an dem Beispiel könnten viele Männer mal was von diesem Frauentypus lernen.“

    1. Philip sagt:

      Tja, das ist halt das Problem, wenn man so verallgemeinernde Begriffe wie „die Frauen“, „die Männer“, „das Patriarchat“, „der Kapitalismus“, „das Kapital“ oder „das System“ verwendet. Es sagt nichts aus und kann missverstanden werden (wollen). Andererseits kann man das jemand in einem Polit-Laber-Podcast auch nicht übel nehmen – Holgi erhebt ja jetzt nicht den Anspruch einer Nachrichtensendung.

      Trotzdem, vllt. ein paar Gedanken dazu:

      Karl Popper hat es einmal sehr treffend formuliert: „Kritik muss immer konkret sein.“. Wenn wir unkonkrete, verallgemeinernde Begriffe verwenden, erreicht man vor allem, dass man die falschen Leute verärgert und entfremdet. Und man erreicht, dass man keine überprüfbaren Problemlösungen erhält.

      Mal so als Beispiel: Ich kann viele Dinge in der Gesellschaft „dem Patriarchat“ anlasten. Der Begriff ist aber so Wischi-Waschi, dass ich daraus sehr schnell auch Wischi-Waschi-Lösungen ableiten kann. Ob nun das Patriarchat „das Problem“ ist und ob es überhaupt konkret existiert, lässt sich wissenschaftlich kaum seriös nachweisen. Dass es konkrete Verhaltensweisen gibt, bei denen Männer Frauen dominieren oder unterdrücken, lässt sich dagegen nachweisen.

      Im Zweifel ist es viel wichtiger, dass **konkrete** Ungleichbehandlungen definiert werden, die sich **konkret** beseitigen lassen (z.B. schlechte Löhne in Pflegeberufen; unbezahlte Care-Arbeit). Das hat dann nämlich auch den Vorteil, dass man die Wirksamkeit der Maßnahme bewerten kann. Dagegen ist „das Patriarchat ist schuld“ so dermaßen unkonkret, dass man damit alles und zugleich nichts ableiten kann und nie zu konkreten Veränderungen kommt.

      Um den Bogen zurück zu spannen: man sollte lieber auch konkreter loben. Die Formulierung „Von diesen Frauen kann man lernen, wie man gegen Unterdrückung vorgehen kann.“. (Sham hat das auch deutlich besser formuliert…)

      Aber klar, sind semantische Spitzfindigkeiten. Holgi hat es sicherlich nicht so platt gemeint, wie er es in dem Augenblick formuliert hat.

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