Die Wochendämmerung

Politik, Gesellschaft, Quatsch. Der Podcast mit Katrin Rönicke & Holger Klein

Rolf, Ralf und der Taurus, Arbeit, Wirtschaftskompetenz, Frau Scheller, CO2-Zertifikate und ein Rechtsruck

| 47 Kommentare

Mit: Referendum in Irland, Stegner, Mützenich und der Taurus, einer Studie zum Arbeitsumfeld, Gratis-Essen und Solar-Subventionen, CO2-Zertifikaten, Frau Scheller, Portugal, Sham Jaff zu Assads Onkel und einer guten Nachricht.
Mit einem Faktencheck von Katharina Alexander und einem Limerick von Jens Ohrenblicker.

Das neue Limerick-Thema ist: Mützenich.

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Links und Hintergründe

Irland

Taurus

Gallup

… und Bild

Gaza

Gratis-Essen

Solar-Subventionen

CO2-Zertifikate

Frau Scheller

Portugal

Sham Jaff zu Assad

Gute Nachricht

Uber und Co in Berlin

Der Faktencheck von Katharina Alexander

47 thoughts on “Rolf, Ralf und der Taurus, Arbeit, Wirtschaftskompetenz, Frau Scheller, CO2-Zertifikate und ein Rechtsruck

  1. Kwink sagt:

    Es war mal ein Mützenich, Rolf.
    Der debattierte sich einen Wolf.
    „Waffen nicht liefern!
    Was soll denn schon schief gehn?
    Ich geh jetzt mit Wladi zum Golf.“

    Zu platt und der Mittelreim ist schief, hat aber Spaß gemacht.

    Apropos rheinische Nachnamen: An der Bahnstrecke Köln-Deutz – Bonn-Beiel kommt man am Sägewerk Füssenich vorbei. Finde ich irgendwie schön.

  2. Andreas sagt:

    Habt ihr es nicht mitbekommen?

    Im abgehörten und nunmehr öffentlichen Gespräch der Generäle wurde zwar deutsch und deutlich gesagt, dass die fliegenden sargartigen Schachteln, um die allerorten nun ein derartiges Gewese gemacht wird, ganz gewiss nicht kriegsentscheidend sind. Also was soll diese Debatte?

  3. C. sagt:

    Die Kapitelmarken stimmen nicht, jedenfalls zeigt mein Podcatcher die von der letzten Woche an.

  4. Titus von Unhold sagt:

    Nanu, habt ihr so früh aufgezeichnet dass ihr die t-offline Geschichte zum Taurus nicht drin hattet?

    https://www.t-online.de/nachrichten/deutschland/militaer-verteidigung/id_100364946/taurus-debatte-olaf-scholz-liefert-wirklich-keine-marschflugkoerper.html

    1. Katrin sagt:

      Das ist tatsächlich an mir vorbeigegangen – danke!

    2. Mithrandir sagt:

      Ich finde auch, dass Holgi, Kathrin und die anderen „bedingungslos Befürworter“ es sich zu einfach machen.
      Stichwort „Grützedetektor“:
      Wenn eine Lösung meinen inneren Wunsch „Zerstörung der Kertsch Brücke“ und supereinfach erscheint „Taurus liefern, Soldaten schulen“, dann stimmt was nicht.

  5. Thomas sagt:

    Servus,

    Entschuldigung, dass ich dieses Thema willkürlich unter dieser Folge starte, aber es fällt mir schwer, darüber zu schreiben.

    Ich befinde mich in einem Dilemma, da ich keine klare Meinung zum Krieg im Gazastreifen habe. Ich habe einige Punkte im Kopf, wie zum Beispiel, dass die Hamas den Konflikt initiiert hat, dass dadurch der Antisemitismus zugenommen hat und dass Israel wahrscheinlich auch einige Kriegsverbrechen begeht, die geahndet werden müssen. Allerdings habe ich das Gefühl, dass ich der Einzige bin, der mit diesen Punkten einverstanden ist. Mir wird oft gesagt, dass Israel einen Völkermord begeht und ich mehr Sympathie zeigen sollte, da viele Kinder im Gazastreifen sterben. Wenn jedoch über 60% der Bevölkerung 24 Jahre oder jünger sind und 44% sogar 14 Jahre oder jünger, dann bedeutet jeder Gegenschlag im Gazastreifen zwangsläufig, dass Kinder getötet werden. Egal was Israel also tut, es tötet Kinder. Aber die Alternative, keine Antwort zu geben, erscheint mir nicht nachvollziehbar. Aber das ist nicht der Punkt, auf den ich hinaus will.

    Meine Frage ist folgende: Holger meinte, es sei falsch, Israel eines Völkermords zu bezichtigen. Warum ist das so?

    Ich fand es gut, wie Katja versucht hat, die Situation zu entschärfen, aber ihr seid nicht genau darauf eingegangen, was daran so problematisch ist.

    PS: ich habe den Text zwar geschrieben aber mit copilot von microsoft verbessert.

  6. Herbert sagt:

    Zu dem FDPler mit dem gratis Essen, dessen Namen ich vergessen habe:
    Um Essensverschwendung zu vermeiden, könnte man ja eine Gebühr einführen, d.h. Essen nicht rechtzeitig abbestellt, dann müssen z.B. 5 EUR bezahlt werden, ansonsten ist das Essen kostenlos.
    Gibts bei manchen Restaurants mit Buffet ja mittlerweile auch: Selbst beladenen Teller nicht leer gegessen, 5 EUR „Erziehungsgeld“ werden zusätzlich in Rechnung gestellt.

  7. Jens Georg sagt:

    Was mich bei dieser inneren Kündigungsdebatte so unglaublich aufregt, ist das Narrativ, dass „Dienst nach Vorschrift“, also nur das zu tun für das man auch Bezahlt wird – wie auch von Holgis Jobberater propaiert – von vielen schon darunter subsummiert wird. Ich habe es sogar schon von Betriebsräten gehört.

    Meine Firma gibt mir ja auch nicht random mehr Geld weil ich so nett bin.

    1. Herbert sagt:

      Naja, mein Moto, ich arbeite höchstens vergebens, aber garantiert nicht umsonst.
      Ich fasse das mit der inneren Kündigung so auf: In der Lebenszeit, die ich mir von meiner Arbeitgeberin abkaufen lasse, kann ich nur das tun was man mir sagt oder ich kann auch Eigeninitiative ergreifen, ohne zeitlich gesehen dafür unentgeltlich mehr zu arbeiten.

    2. Titus von Unhold sagt:

      243 BGB bestimmt: Wer eine nur der Gattung nach bestimmte Sache schuldet, hat eine Sache von mittlerer Art und Güte zu leisten.

      Das gilt natürlich auch für Arbeit.

    3. Martino sagt:

      Leider kann man in vielen Firmen und Berufen dem „Dienst nach Vorschrift“ sehr leicht entsprechen, ohne den ganzen Tag über nennenswert etwas zu leisten.
      Oder man guckt über den Tellerrand, und erhöht die eigene Produktivität. Ganz ohne mehr Arbeitszeit.

      Das ist der unterschied zwischen einer inneren Kündigung oder eben nicht.

      1. Herbert sagt:

        So habe ich das auch gemeint.

    4. kilosierra sagt:

      Für mich stellen sich hier folgende Fragen:
      > Woran macht ihr fest, dass ihr genau das macht, wofür ihr bezahlt werdet?
      > Wie entscheidet ihr, dass Eure Arbeitsleistung von mittlerer Art und Güte?
      > Was muss passieren, damit ihr Euch im Job engagiert und reinhängt?

      1. Jens Georg sagt:

        1) Das steht hoffentlich im Arbeitsvertrag oder in der Arbeitsplatzbeschreibung
        2) Muss wohl der Abnehmer beurteilen und nicht ich, nech?
        3) Falscher Schluss. Ich sage nicht, dass man sich nicht reinhängen darf oder soll, ich sage, dass man Menschen nicht dafür verurteilen soll, dass sie nur genau das machen was sie müssen. Wenn ein ganzer Geschäftszweig nur dadurch funktioniert, das Menschen sich úber das was sie eigentlich tun müssten engagieren und reinhängen, ist der Zweig einfach falsch aufgestellt. Und ja, da gucke ich vor allem in Richtung Pflege. Wenn schlechte Arbeit ist, dass man andere Prioriäten setzt als für einen Arbeitgeber zu „leben und zu atmen“, finde ich das sehr bedenklich.

    5. Mithrandir sagt:

      Eine interessante Debatte.
      Ich bin freiberuflic tätig, mache aber quasi den gleichen Job wie meine „internen“ Kollegen.
      Freiberuflich wurde ich vor knapp 30 Jahren, weil es keine Jobs gab und ich damit eine Lücke fand. Das hat sich auch ausgezahlt. Ich hatte Glück in die IT Schiene einzusteigen, als es noch lukrativ war und habe mich seither „hochgearbeitet“. Jobtechnisch und Finanziell.
      Von manchen Internen höre ich so Sachen wie „Du hast es ja gut, verdienst doppelt so viel wie ich und hast mehr Freieheiten“ Die meinen so was wie Urlaubsplanung usw. Tatsächlich muss ich theoretisch nur schauen, dass der Laden an den Stellen läuft für die ich verantwortlich bin. Stundennachweise schreibe ich trotzdem.
      Tatsächlich bekomme ich ein Honorar, das wahrscheinlich sogar mehr als der doppelte Nettolohn ist, evtl. sogar mehr als der doppelete Bruttolohn der Kollegen.
      Aber wenn ich denen dann erkläre, dass sie sich jederzeit auch selbständig machen könnten, winken die ab.
      Denn sie wissen genau: Ich muss mich um meine Rente selbst kümmern. Krankenversicherung zahle ich voll, Urlaub und Krankheit sind für mich Nullverdientsttage und wenn der AUftraggeber keinen Bock mehr auf mich hat, wirft er mich quasi von heute auf Morgen raus.
      Ich habe aber eine gute Reputation und es gab schon mehrere Runden in denen es dem Laden nicht so gut ging. ANfangs hatte ich Sorge, dass wir Externe als erstes fliegen. Aber bisher waren es immer nur Interne über die der rasenmäher fuhr.
      Warum? Nunja, ich glaube tatsächlich, dass ich als Externer eine andere Motivation habe, mehr Engagement zeige und deswegen weniger ersetzbar bin. Ganz klar, ein Großteil der Kollegen arbeitet genau so motiviert und engagiert wie ich.
      Das Thema ist doch nicht nur die Bezahlung. Ich habe bemerkt, dass wenn man sich ein bisschen mehr anstrengt als es erwartet wird, bzw. immer zwei oder drie Schritte voraus denkt, hat man nicht nur beim Gehalt/Honorar was davon. Man bekommt mehr Wertschätzung und am Ende ist es auch weniger ein Problem wenn man mal nicht so produktiv ist.
      Ich fühle mich gut damit und mir gibt das auch was bezüglich Zufriedenheit.
      Wenn ich mitbekomme, dass jemand sagt der Mithrandir, der hats drauf, bin echt froh, dass wir den haben, dann ist das für mich schon eine Befriedigung, die auch meine Lebensqualität erhöht.

      1. Herbert sagt:

        Du verdienst als Freiberufler das Doppelte? Sicher?
        Du hat es ja schon erwähnt, du hast auch mehr Ausgaben als Angestellte.
        Ich habe das aus einem anderen Grund nachgerechnet, wie für die Arbeitgeberin der Stundenlohn aussieht. Sie zahlt erstens in etwa das was an Sozialversicherungsbeträgen (Rente, Kranken, Arbeitslosenversicherung) anfällt nochmal oben drauf. Dann kommen 6 Wochen Urlaub dazu, zwei Wochen Krankheit im schnitt und u.U. Weihnachtsgeld. und dann ist man vom „Doppelten“ gar nicht mehr so weit entfernt.

  8. Jochen sagt:

    Ich frier‘ am Kopf sagt Mützenich,
    seine Mütze antwortet nütze mich!

    Ich weiß, das ist kein Limerick aber es gibt so wenige Politiker, aus deren Namen man einen Schüttelreim dichten kann. Daher musste ich ihn bringen.

    1. Ohrenblicker sagt:

      Da gibt’s wirklich nicht viele, aber nette Idee.

      „Aua!“ rief Frau Lisa Paus,
      es biss sie eine Pisa-Laus.

      (Schade, dass sie nicht Bildungsministerin ist)

      1. Sören sagt:

        Lange her, aber gut zu wissen:

        ’s gab im Büro von Willy Brandt
        ’ne superteure Brilli-Wand.

      2. Sören sagt:

        Nach Umzug an ’n Rhein sprach Abe Lincoln
        mit starkem Akzent: „Ik labe in Coln.“

      3. Ohrenblicker sagt:

        Wenn man einmal mit dem Quatsch anfängt …

        Beim Sport fragt mich Kramp-Karrenbauer,
        warum ich hinterm Barren kauer.

        In der Schweiz taugt Alice Weidel
        nicht einmal als Wallis-Idol.

        Im Postamt fragt sich Walter Scheel:
        „Ob ich den richt’gen Schalter wähl’?“

        Was macht denn Peter Altmaier
        zu Ostern? Er bemalt Eier.

  9. Martin H. sagt:

    Eure Berichterstattung über die Gallop-Studie fand ich ein wenig zu simplifiziert. Bei solchen Zahlen braucht es, damit sie wirklich hilfreich sind, Einordnungen:

    1. wie die Zahlen in den Jahren zuvor waren, wie also die Entwicklungen einzustufen sind (das habt ihr nur an einer Stelle gemacht)
    2. wie die Zahlen in anderen Ländern sind. Bei Aussagen, wie ihr sie auch am Anfang wiederholt habt („Der deutschen Wirtschaft geht es schlecht“) schwingt immer mit, dass es in anderen Ländern besser läuft. Daher wäre es relativ wichtig, Studien aus anderen Ländern entgegen zu stellen.

    Vielleicht sind meine Ansprüche gerade im zweiten Punkt auch zu hoch, aber ich wollte das hier trotzdem mal erwähnen.

  10. The Political Economist sagt:

    Weil Kathrin meinte von wegen, wenn wir hören, dass die Wirtschaft nicht gewachsen sei, dass man auch mal auf sowas, also auf innerliche Kündigungen schauen müsse.. und Holger das Beispiel mit denn 300-quietsch Euro an schaden pro Arbeitstag brachte musste ich hieran denken:

    Ohne den exorbitanten Krankenstand wären wir 2023 wohl nicht in einer Rezession gewesen.
    https://x.com/clausmichelsen/status/1765311674091774331?s=46

    1. Katrin sagt:

      ist das jetzt die Schuld des mangelnden Infektionsschutzes oder der inneren Kündigung oder beides?

      1. The Political Economist sagt:

        Ein eideutiges sowohl als auch würde ich sagen 😀

  11. Devid sagt:

    Bezüglich eingefrorener Konflikt und es gibt weltweit kein Beispiel…
    Ich denke Korea könnte als (schlechtes) Beispiel dienen. Die sind nach wie vor im Waffenstillstand ohne Frieden geschlossen zu haben. 38° Breitengrad ist DMZ, beide mehr oder weniger bis an die Zähne bewaffnet etc.

    1. Mithrandir sagt:

      Na und wenn wir dabei sind.
      In Deutschland war es doch vor der wende ähnlich, oder?

  12. Christian Jakob sagt:

    Es mal mal ein Mann aus Spich,
    der fand seine Mützenich.
    So sehr er auch suchte, am Ende gar fluchte,
    sie blieb unauffindbar, ärgerlich

  13. Sören sagt:

    Kurze Zusammenfassung der Meldung von letzter Woche:

    Im Plenum erklärte Rolf Mützenich,
    worauf seine Ablehnung stütze sich.
    Doch lang war’s nicht hin,
    bevor jeder Sinn
    ’ner hirn- und gefühllosen Grütze wich.

  14. Simon sagt:

    Ich frage mich, Rolf aus Mützenich,
    Was soll denn diese Grütze, sprich?:
    Konflikte einfrieren?
    Ich kann’s nicht kapieren!
    Du brauchst doch was auf die Mütze, nich!?

  15. Laurin sagt:

    Als er morgens die Mütze nich aufzog
    und am Arbeitsweg gleich auf den Bauch flog
    wusste er dieser Tag
    wird heut komplett verkackt (beep)
    und jetz Ralf und Rolf auch noch im Aufzug

    naja

    Ja damals trug man Mützen nich
    man herzte und man küsste sich
    doch die Zeit ist vorbei
    mit der Wildliebelei
    Nur noch Ralf, Rolf und nirgends mehr ich

    naja naja

  16. Mitch sagt:

    Es war mal der Rolf (oder Ralf) aus Calw,
    der mit verklärter Rede nur Putin half –
    den Krieg einzufrieren,
    kriechen auf den Vieren –
    man man, der verhält sich wie der letzte ALF*.

    * Abkürzung für: Alien Life Form (laut Wikipedia zur Fernsehserie „Alf“ aus den späten 80ern)

    PS: Die Zeilenlänge sollte passen, aber die Betonungen könnten noch umgestellt/optimiert werden.

  17. Mitch sagt:

    Mein geschüttelter Versuch:

    Im Plenarsaal steht der Olaf Scholz
    und nutzt das Rednerpult als Schlaf-Holz.

  18. The Political Economist sagt:

    Hat mir die ganze Zeit in den Fingern gejuckt. Deshalb nochmal zu Thema Preise der CO2-Zertifikate. Die Aussage die Zertifikatpreise seien „zu niedrig“ ist leider sehr problematisch.
    Denn die zentrale Frage lautet ja dann: Zu niedrig für was? Um das CO2 Reduktionsziel zu erreichen? Der Witz am Emissionshandel ist ja gerade, dass er eine Mengensteuerung ist, das heißt, es wird die Menge festgelegt, woraus sich ein Preis nur ableitet.
    Anders wäre es, wenn wir nur eine CO2 Steuer hätten. Hier wird nämlich der Preis festgelegt, aus dem sich dann eine Reduzierung der CO2-Menge ableitet. Da man nicht weiß, wie hoch der optimale CO2 Preis bzw. eine CO2 Steuer ist, müsste man immer wieder nachjustieren, um das Mengenziel zu erreichen.
    Der zentrale Vorteil des Emissionshandels ist also: wir kennen die (vermeidlich) optimale Menge und das Ziel wird auf jeden Fall erreicht. Im Grunde genommen ist es beim EH wie beim ETF-Sparplan.. einmal Menge festlegen und dann für die nächsten 15-20 Jahre Finger davonlassen.
    So kann man zwar grundsätzlich die zusätzlichen Zertifikate, die im Zuge der Energiekrise in den EH gegeben wurden, diesem wieder entziehen. Nur waren dies m.W. nur vorgezogene Zertifikate. Das heißt, diese können in der Zukunft nicht mehr verbraucht werden. Umgekehrt würden wir diese nun wieder entziehen, müsste man sie auch in Zukunft wieder ausgeben.
    Klar kann man grundsätzlich CO2 Zertifikate dem EH entziehen. Die Begründung müsste dann aber lauteten, dass man eine ZUSÄTZLICHE Menge an CO2 einsparen möchte. Die Begründung darf nicht lauten, dass der Preis zu niedrig sei.

    1. hilti sagt:

      Ist halt die klassische seit Jahren geführte Diskussion CO2-Steuer vs CO2-Zertifikate. Beide haben Vor- und Nachteile. Bei der Steuer ist der Preis fest, aber die Menge schwankt und ist unbegrenzt. Bei den Zertifikaten ist die Menge begrenzt, aber der Preis variabel. Was zu Situationen wie jetzt führen kann wo über die Zertifikate viel mehr Ausstoß möglich wäre als tatsächlich ausgestoßen wird. Woraus der Markt dann niedrige Preise macht. Was blöd aussieht und grade die belohnt, die noch nicht auf CO2-freie Methoden umgestellt haben.

      Aber seien wir ehrlich. Der geringere Verbrauch vieler Großverbraucher liegt ja schon an höheren Energiepreisen in den noch laufenden Verträgen. Da muss mans ja nicht noch teuerer machen wo die Wirkung schon da ist.

      1. Devid sagt:

        > Da muss mans ja nicht noch teuerer machen wo die Wirkung schon da ist.
        Doch, denn eigentlich funktioniert es dann erst richtig, wenn das mit der Rückerstattung funktioniert.
        Bei 40€ pro Tonne interessiert das doch keinen.
        Wenn die Tonne aber 500€ kostet, und sagen wir mal, jedem Einwohner werden am Jahresende (oder halt zwischendurch anteilig) 5t = 2500€ erstattet, funktioniert die Lenkung vielleicht. Die Vielverbraucher, die dann 20t oder 50t oder noch mehr verpesten (Millionäre), die bezahlen dann eben auch ordentlich, und bekommen trotzdem nur 2500€ zurück. Dem Millionär wirds trotzdem nicht jucken….
        Oder 1000€.

        Bei 40€, 60€ oder so wird das wohl wenig bringen. Deswegen bringt den Rückerstattungsmechanismus zum Funktionieren, Deutschland, und dann können wir das mal richtig machen.

        Ein Flug nach Neuseeland und zurück (also wirklich ans Ende der Welt) kostet etwa 2x1500kg CO2. 3 Tonnen CO2 mit 60€…. Der Flug kostet sowieso ~1500€, je nach Airline mal mehr mal weniger, da sind die 180€ drauf echt nicht die Rede wert für irgendeine Lenkung.
        3t x 500€ wäre eine Verdopplung des Preises, das könnte funktionieren.

  19. Benjamin sagt:

    Zu dem Thema Photovoltaik-Module – ich habe mich in den letzten 2 Jahren sehr intensiv damit beschäftigt, so einfach wie dargestellt ist es „leider“ nicht.
    Viele Module die aktuell verbaut werden, werden zwar in „Fernost“ produziert, allerdings liegt da auch weiterhin viel wissen in Deutschland.
    Allerdings stellt sich ohnehin die Frage, wie weit Deutschland überhaupt Vorreiter ist, was PV-Modul Technologie angeht. Wir selbst haben ein unter Denkmalschutz stehendes Haus und haben mittlerweile PV Module aus Italien auf dem Dach. Denn dortige Hersteller sind in der Lage farbige Module mit ähnlicher Effizienz (Effizienz ist ca. 2% weniger, als die von Meyer-Burger angegeben) – deutsche Hersteller nicht (habe zumindest damals niemanden gefunden).

    Wäre die deutsch Technologie anderen Herstellern überlegen würde dies verbaut, da in dem Bereich doch ein recht hoher Marktdruck vorhanden ist, was Qualität / Leistung und Effizienz angeht.

    Daher ist einfach die Frage, was wirklich dahinter steckt: denn wäre die Qualität überragend, wäre der Preisdruck nicht so entscheidend

  20. hilti sagt:

    Wieder was zu Transnistrien. https://www.ft.com/content/777d60f5-5210-499f-9f6d-10aaab004b73

    Bei der russischen Präsidentschaftswahl gabs dort die geringste Wahlbeteiligung seit 18 Jahren. Die Invasion der Ukraine hat auch da Auswirkungen.

    1. hilti sagt:

      Und noch ein Text zu Transnistrien: https://ridl.io/transnistria-s-hybrid-rebuke-to-moldova-s-reintegration-agenda/ Wenn man nur einen Text dazu lesen will, dann diesen.

  21. Anastasia sagt:

    Dem Herrn Mützenich in Berlin
    Schwebte lange die Frage im Hirn
    Wie kann ich für Putin plädieren?
    Ah! Lasst uns den Krieg einfrieren!
    Nun braucht Frieden ’nen Ausweichtermin

  22. The Political Economist sagt:

    Bezüglich Wirtschaftsinkompetenz der FDP: Die Aussage, dass die Armen via Steuern damit das Gratisessen für die Reichen mitfinanzieren würden, unterstreicht sogar doppelt, dass die FDP keine Ahnung hat.
    Schließlich bezahlen die Armen kaum (Einkommens)Steuern. Sollte gerade der FDP bekannt sein, die diese Statistik (Reichsten 10% tragen fast 50% der Steuerlast) sonst immer nur allzu gerne nutzt, um sich für Steuersenkungen dieser Einkommensgruppen einzusetzen.

    PS: Wahrscheinlich war Gero (nicht Clemens) Hocker gemeint. Funny fact zu ihm: gegen ihn bzw. dessen Verband wurde das erste Ordnungswidrigkeitsverfahren beim Lobbyregister eingeleitet ( https://www.spiegel.de/politik/deutschland/fischerei-verband-droht-bussgeld-vom-bundestag-a-eab69af2-e79e-4210-999a-6514ee475c78 )

  23. Daniel sagt:

    Hallo,
    da Holgi mal kurz den „Fachkräftemangel“ angesprochen hat, will ich mal einen kurzen Rant da lassen.
    Dieser richtet sich nicht gegen Holgi, Katrin oder den Podcast sondern allein gegen das weitläufig verbreitete Märchen des „Fachkräftemangels“.

    Meine Aussage ist natürlich nicht repräsentativ, sondern vor Allem durch meine Sichtweise und das was ich so von Freunden und Bekannten mitbekomme geprägt.

    Es gibt keinen Fachkräftemangel.
    Jedenfalls gibt es ihn nicht so, wie er immer dargestellt wird.
    Also dass Firmen händeringend Mitarbeiter suchen würden, und sich einfach niemand auf die Stellenausschreibungen bewerben würde.

    Dem ist nicht so.

    Es gibt imho eher einen Fachkräftemangel in den Personalabteilungen und Führungspositionen, da hier mit aller Gewalt das Einstellen von neuen Mitarbeitern verhindert wird und das Märchen verbreitet wird, dass sich keine Fachkräfte bewerben würden.

    Meine Vermutung ist, dass man lieber eine Stelle ausschreibt und auf einen Kandidaten wartet der zu 110% auf die Stelle passt, anstatt jemanden zu nehmen der zu 90% passt und ihn entsprechend einzuarbeiten.
    Personaler und Manager verdienen ja auch daran, wenn die vorhandene Arbeit mit weniger Personal erledigt wird, wieso sollten sie dann unbedingt neue Leute einstellen wollen?

    Ich habe ein Uni-Diplom in einem IT-lastigen Ingenieurstudiengang und 10 Jahre Berufserfahrung.
    Seit einem Jahr versuche ich in 100 Bewerbungen einen neuen Job in der wirtschaftsstarken Region Baden-Württemberg zu bekommen.
    Es kam gerade mal zu 5 Vorstellungsgesprächen und ich bekam nur Absagen.

    Ich kenne auch viele ausgeschriebene und offene Stellen auf die ich eine Absage erhalten habe, die dann noch 6+ Monate weiter online waren.
    Offensichtlich wollen Firmen lieber niemanden einstellen, sondern nur über einen fiktiven Mangel klagen.

  24. Melina sagt:

    Der dieswöchige Melimerick:

    Aus Köln ein Rolf der Mützenich
    und dieser Ralf, der wusste nicht
    dass Krieg ist kein Eis
    drum redet er Scheiß
    wen er von Krieg einfrieren spricht

  25. Melina sagt:

    *Wenn

  26. Wurzelsepp sagt:

    Da hier schon viele sehr schöne Beiträge für Raolf zu finden sind, habe ich nochmal auf eine andere Kriegsäußerung von ähnlicher Qualität Bezug genommen.

    Franziskus – zum Kriege – er sagte sich
    als Liebe der Angst in sei´m Herzen wich
    „Wenn wer auf dich feuert
    ist Notwehr bescheuert!“
    Da kam genug Luft durch die Mütze-nich

    @Herr Ohrenblicker:
    Auch wenn es diese Woche kein für mich zufriedenstellendes Ergebnis gebracht hat ->
    Danke auch, jetzt bin ich limericksüchtig. Und hätte ich ihre Homepage mal vor dem expliziten Hinweis aufgesucht, wäre ich ja auch auf eine entsprechende Warnung gestoßen 🙂

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