Die Wochendämmerung

Politik, Gesellschaft, Quatsch. Der Podcast mit Katrin Rönicke & Holger Klein

Mauerbau, Delta, Bahnstreik, IPCC, Afghanistan und ein Aufruf zur Revolution

| 30 Kommentare

und anderes Unglück an Freitag dem 13. August

Mit Belarus, dem Mauerbau, Long Covid, nem Sack Reis, Wissenswertem über Delta, dem Bahnstreik, dem IPCC-Bericht, Wahlprogramm-Lesetipps, einem Finanzierungstipp, der Autobahn GmbH, Sham Jaff zu Afghanistan, einer Revolution, dem Börsenticker und einem Faktencheck von Katharina Alexander.

Links und Hintergründe

Der Faktencheck von Katharina Alexander

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30 thoughts on “Mauerbau, Delta, Bahnstreik, IPCC, Afghanistan und ein Aufruf zur Revolution

  1. Niels sagt:

    Hallo

    Kurz zur ansteckbarkeit der delta Variante. Hokgie meinte Schutz der Impfung for infection 88% und Schutz vor Krankenhaus 95% und Kathrin meinte gleiche virus lst bei geimpften. Dass heißt (meiner Meinung nach) nicht das geimpfte gleich ansteckend sind. Sondern wenn ein geimpfte infectious ist ist er gleich ansteckend aber es gibt 88% weniger davon. Also wenn ein geimpfte vor euch steht ist der 88% weniger ansteckend als der ungeimpfte, wenn man nicht weiß ob einer von beiden infektious ist).

    1. Katrin sagt:

      Das ist korrekt. Bei denen, die sich angesteckt hatten, war die Viruslast gleich hoch. In einer US-Probe waren das in einem bestimmten Zeitraum aber 1/4 aller Fälle. 80 Leute. Da kann man dann überlegen, ob das Grund genug sein sollte, vorsichtig zu bleiben.
      „They looked back at covid tests from people who had recently tested positive. Almost 300 tests. A quarter of those positives – almost 80 of them – were in vaccinated people.“
      und weiter dann dort:
      „The vaccinated people had just as much virus floating around in their noses as people who hadn’t gotten vaccinated.“

      (Quelle: Science Vs.)

    2. Senjiu sagt:

      Hey, ich finde man sollte erwähnen, dass wenn ein Viertel der Positiven Tests von Geimpften stammt, es eine Rolle spielt wieviele Leute ursprünglich getestet wurden und wieviele geimpft waren.

      Jetzt mal als Beispiel, sagen wir es wurden 30.000 Leute getestet, dabei waren 300 positiv, 220 ungeimpfte und 80 geimpfte. Wenn jetzt von den 30.000 Leuten die eine Hälfte geimpft war und die andere Hälfte nicht (also wirklich 15.000 geimpft und 15.000 nicht) dann würde das bedeuten, dass die Impfung das Infektionsrisiko auf 1/3 des Risikos senkt, das ungeimpfte haben.
      Wenn aber von den getesteten Leuten der Großteil geimpft war (sagen wir mal 25.000) und nur wenige (5.000) nicht geimpft war dann wären also ca 4% der nicht geimpften infiziert worden (220/5.000) und 0.3% der geimpften Leute wären infiziert worden. In dem Fall wäre also die Wahrscheinlichkeit, dass sich ein geimpfter infiziert nur etwa ein zwölftel der Wahrscheinlichkeit, dass sich ein ungeimpfter infiziert.

      Ich hab in die Quellen reingeschaut aber die wissen das entweder nicht oder geben es nicht an oder ich hab’s übersehen. Was ich aber gesehen habe ist, dass in Dane County, Wisconsin, von wo sie einige der Proben haben, am Ende des Zeitraums aus dem die Proben stammen, etwa zwei drittel geimpft waren.
      Sie haben aus dem Zeitraum 83 positive Tests, von denen sie sagen, dass 32 von vollständig geimpften Personen und 51 von Personen die komplett ungeimpft sind. (Was ich ein bisschen seltsam finde, ich würde wenigstens einen Fall von einer Person erwarten, die eine von zwei Impfdosen bekommen hat, aber gut – ich schätze das ist da einfach blöd formuliert und die meinen mit den 51 Fällen einfach Leute die noch nicht vollständig geimpft sind und werfen sie in einen Topf).
      Von etwa zwei drittel der Bevölkerung (geimpft) stammen also etwa 40% der Fälle, von einem Drittel der Bevölkerung (ungeimpft) stammen etwa 60% der Fälle. Damit ist die Wahrscheinlichkeit, dass jemand der geimpft ist sich ansteckt etwa ein Drittel der Wahrscheinlichkeit, dass sich jemand ungeimpftes ansteckt.

      Was hier natürlich komplett fehlt ist, ob sich geimpfte und ungeimpfte Personen anders verhalten. Vielleicht sind Ungeimpfte vorsichtiger weil die Geimpften sich sicherer fühlen. Oder andersrum, vielleicht sind Leute die Ende Juli in den USA noch nicht vollständig geimpft sind eher Corona-Leugner und verhalten sich eher unvorsichtig als Leute, die sich dafür entschieden haben, sich impfen zu lassen. Möglicherweise sind das auch demografisch ganz unterschiedliche Gruppen (arm / reich, jung / alt, etc) und das korreliert vielleicht auch einfach mit anderen Verhaltensmustern.

      FAZIT:
      Zumindest die Quelle auf die Katrin sich da bezieht (siehe unten) hat das Ergebnis, dass diejenigen, die infiziert sind gleich häufig ansteckend sind, unabhängig vom Impfstatus. Zitat: „Sixty-six of these [vaccinated] 79 (84%) had Ct values ≤30, while 177 of 212 (83%) unvaccinated individuals had viral loads in this range.“[1] Ct <= 30 bedeutet ansteckend, zumindest gehen sie davon aus. Und 84% der geimpften positiv getesteten, 83% der ungeimpften positiv getesteten sehe ich bei so kleinen Zahlen als statistisch das gleiche an.
      Und zumindest in Dane County scheint die Wahrscheinlichkeit, dass ein geimpfter sich infiziert etwa ein Drittel der Wahrscheinlichkeit zu sein, dass ein ungeimpfter sich infiziert.
      Die 88% geringere Wahrscheinlichkeit von einem geimpften angesteckt zu werden als von einem ungeimpften ist also danach entweder falsch oder bezieht sich auf eine der Varianten vor Delta. Nach diesen Ergebnissen sind das nur noch etwa 66%. (Wenn man das so schreibt klingt das nach weniger Unterschied als es meiner Meinung nach ist weil das was übrig bleibt ja einmal 12% und einmal 33% sind – Delta ist also dreimal so häufig bei geimpften ansteckend wie die Referenzvariante mit den "88%").

      Hier nochmal die Quellen links, die ich da angeschaut hab (das obere Paper war bei Science VS verlinkt, die untere Website ist dann in dem Paper verlinkt):
      [1] https://www.medrxiv.org/content/10.1101/2021.07.31.21261387v1.full.pdf
      [2] https://www.cityofmadison.com/news/dane-county-hits-vaccine-milestone

  2. hilti sagt:

    Bei der Krankenschwester in Friesland finde ich aber wichtig zu sagen, dass es nur bei 6 Fällen sicher ist, dass sie reine Kochsalzlösung in die Spritzen gefüllt hat und nicht Impfstoff mit Kochsalzlösung gemischt hat wie es eigentlich ihre Aufgabe war. Sie hat wohl bei 10.000 Impfungen das Zeug angemischt und es ist unsicher obs da mit rechten Dingen zugegangen ist oder nicht. Sie bestreitet das, aber das Vertrauen ist halt hin.

  3. Senjiu sagt:

    So um Minute 44 redet ihr von der SPD, als ob die nicht die letzten 8 Jahre an der Regierung wären. Fand ich ein bisschen seltsam.
    Holger hofft, dass „diese SPD eine andere ist als die Schröder SPD“, aber ist es denn eine andere als die SPD der letzten 8 Jahre?

    1. Birgit sagt:

      Die SPD stellt halt nicht die Kanzlerin, welche die Richtlinienkompetenz hat. Da kann es schon gut sein dass die SPD in einer anderen Regierungskonstellation eine ganz andere Politik betreibt.

  4. Titus von Unhold sagt:

    SWR2 Forum diese Woche: Das BVerfG-Urteil zum CO2 hat die Staatsszielbestimmung „Schutz der Lebensgrundlagen“ aus dem Grundgesetz mitz Leben gefüllt. Somit steht Klimaschutz im Grundgesetz.

  5. Titus von Unhold sagt:

    Wer in RLP noch ’ne Spontanimpfe braucht: Der Impfbus kommt!

    Biontech oder J&J

    https://corona.rlp.de/de/impfen/informationen-zur-corona-impfung-in-rheinland-pfalz/

  6. Jochen sagt:

    Bzgl. des IPCC-Reports sind die Nachrichten im Detail leider noch fürchterlicher… wenn ihr euch Abbildung SPM.2 mal genauer anschaut, könnt ihr sehen, was ich meine. Dort wird aufgeschlüsselt, wie sich der derzeitige, bereits erreichte Temperaturanstieg von 1.1 Grad zusammensetzt. Und da findet man auch einen „cooling“-Anteil von 0.5 Grad durch menschenverursachte Luftverschmutzung. Vornehmlich Partikel aus Verbrennungsprozessen.

    Die bedeutet im Klartext, dass die Klimagase, die wir bereits jetzt in der Atmosphäre haben, für einen Temperaturanstieg von 1.6 Grad sorgen würden, wenn wir die Luft nicht so verschmutzen würden. Da es aber absehbar ist, dass wir mit dem Umstieg auf saubere Energieformen auch deutlich weniger Dreck in die Luft blasen werden, werden wir also die 1.6 Grad auf jeden Fall erreichen… :-/

    1. Jochen sagt:

      hm… hab jetzt erst deinen Blog-Artikel gelesen. Da hät ich mir diese Zusatzinfo zum IPCC grad lieber gespart. Sorry.

  7. Henrik sagt:

    Danke Holgi!

    Du bist der erste Kommentator, den ich in Bezug auf den Streik bei der Bahn höre, der pro Gewerkschaft argumentiert. Das ist so wohltuend. Dieses Gebashe, das Angebot der Arbeitgeber sei doch so nah an der Forderung der GDL, da sollte sich die GDL nicht so haben…
    Genau, wenn’s so nah dran ist, wieso gibt sich nicht die Bahn eine kleinen Ruck?

    1. Cpt. Krustenkäse sagt:

      Es ist so nah dran, das jene Forderung 1:1 von der Privaten Eisenbahn Holding Netinera ( Tochter der Ital. Staatsbahn ) welche diverse Tochterunternehmen/Regionalbahnen in Deutschland unter sich hat, wo dann wiederum Finanzinvestoren drin hängen, ohne große trara letzte Woche Unterschrieben wurde.

      Es geht der DB AG meines Erachtens darum, die GDL öffentlich maximal schlecht dar stehen zu lassen, damit sich wieder solch eine Politikerin wie Nahles damals dazu hinreisen lässt sowas wie das Tarifeinheitsgesetz zu beschließen.

      Es sieht wohl tatsächlich danach aus, das die DB dieses Jahr per Notar die Mitglieder Anzahl der Gewerkschaften auszählen lässt, da historisch Bedingt der ganze Wasserkopf aber auch direkte Kollegen in der Arbeitgeber nahen Gewerkschaft EVG organisiert sind wird sie somit das alleinige Recht bekommen alle AN, auch die Lokführer, zu vertreten.

      Das weiß auch mein direkter Arbeitgeber und hat schon mal die Zügel angezogen. Über den Betriebsrat ( der mit EVG Mehrheit ausgerüstet ist ) wurde eine Betriebsvereinbarung abgeschlossen. Nur um ein Beispiel zu nennen: Es gibt so etwas wie „Dispo Tage“, das sind Tage in deiner Schichtplanung wo du noch nicht weist ob man dich braucht oder nicht. Nach GDL war es so, das man dir 4 Tage vorher Bescheid sagen muss was an dem Tag mit dir passiert, außerdem gab es ein maximum von 4 Dispotagen pro Monate. Jetzt, nach EVG: Unbegrenzt Dispotage im Monat und man kann dir zum Schichtende am Vortag sagen ( z.B. 15 Uhr ) ob du morgen früh um 4 uhr kommen sollst oder nicht.

      Das ganze hat aber auch den Vorteil, bei Privatbahnen, wo es keinen Büro Wasserkopf mit viel EVG Anteil gibt, hat die GDL „das sagen“ solche Arbeitgeber werden also zunehmend attraktiver als die DB. Etwas was man vor dem Tarifeinheitsgesetzt für nicht möglich gehalten hat.

      Ups… das wurde jetzt ein bisschen viel Text, aber vlt. hab ich da aktuell etwas Redebedarf. 😀

      1. Katrin sagt:

        immer raus damit!

      2. catsie sagt:

        danke für diese erläuterungen. mir nervt als nicht bahnarbeiterïn dieses gebashe auch fürchterlich! ich verstehe die gdl besser und so habe ich auch ein wenig argumentationshilfe.

      3. Florian R. sagt:

        Im Prinzip gebe ich Holgi Recht bzgl. des Streiks, aber im Fall der Bahn ist das ganze eigentlich nur noch grotesk. Krustenkäse hat das ja auch schon angedeutet. Ich habe über einen Bekannten Einblicke erhalten und versuche mal ein paar Punkte davon wiederzugeben.
        Es geht bei den Streiks nur formal um die üblichen Gehaltsverhandlungen. Eigentlich steckt da ein Kampf zwischen GDL und EVG dahinter. Es geht darum einen besseren Abschluss als die andere Gewerkschaft zu erhalten. Ich dachte auch, dass die Bahn den Bedingungen fast vollständig zugestimmt hatte.
        Streiks sollen weh tun, das ist richtig. Aber bei der Bahn übersteigt der angerichtete Schaden den Streitwert bei weitem. Somit ist der Streik eigentlich weder im Interesse der Bahn noch im Interesse der Gewerkschaft.

        Die Bahn hat aus meiner Sicht außerdem eine Sonderstellung. Denn wenn die Züge nicht fahren, wird nicht nur bei der Bahn Schaden angerichtet, sondern auch eine ganze Menge Kollateralschaden. Wenn Du mit der Bahn in Urlaub möchtest, kann es sein, dass der Urlaub ins Wasser fällt. Und für diesen Kollateralschaden habe ich kein Verständnis. Dieser ist kein Druckmittel gegen den Arbeitgeber, sondern führt lediglich langfristig dazu, dass die Bahn an Attraktivität verliert. Eine bessere Methode ist z. B. wie bei einem Busfahrerstreik in Niederlanden (oder war es Mexico). Da sind die Busfahrer wie immer gefahren, haben aber einfach alle Leute kostenlos mitgenommen. Und sowas kann man bei der Bahn auch machen. Man könnte z. B. alles Geld was mit den Zugtickets während des Streiks eingenommen wird einfach an irgendwas spenden.

        1. Peter sagt:

          Ich stimme hier Florian absolut zu. Klar gibt es für einen Streik nie den richtigen Zeitpunkt und Streiks müssen weh tun. Aber hier sind Forderung und Zugeständnis nicht so weit auseinander und eigentlich geht es um die Sonderstellung der GDL als Spartengesellschaft. Und vor dem Hintergrund fand ich den Streik dann schon etwas überzogen. Und dass die GDL mit den Lokführern mehr Druck ausüben kann als die EVG ist nun auch nicht sonderlich solidarisch auf die gesamten Bahnangestellten gesehen.

          Gleichzeitig glaub ich auch, dass besonders in der Urlaubssaison so ein Bahnstreik auch langfristig das Ansehen der Bahn beschädigt, was für unsere Klimaziele auch nicht sonderlich gut sein kann. Wir haben mit der Bahn Urlaub in Berlin gemacht und wurden dort vom Bahnstreik überrascht. Also konnten wir dann einen Mietwagen nehmen und die Strecke bis zum Bodensee im Auto fahren, was wir ja eigentlich gerade nicht wollten. Wir haben zwar schon den nächsten Urlaub mit der Bahn geplant (und hoffen, dass nicht da der nächste Streik rein fällt) aber wenn einem sowas passiert, überlegt man sich vielleicht im Zweifel halt das nächste Mal, ob man das Risiko eingeht oder halt lieber mit dem Auto selbst fährt. Steht man halt im Stau, kommt aber irgendwann schon an. Unter dem Aspekt „Jedes Gramm zählt“ finde ich das auch nicht gänzlich irrelevant.

          1. hilti sagt:

            Für die GDL gehts um die Existenz. Das sollte man nicht vergessen. Die Bahn will das Tarifeinheitsgesetz anwenden. Die sehen sich selbst von Bahn und EVG dazu gezwungen. Übrigens läuft der Vorsitzende der EVG über und wird Personalvorstand der Bahn…

  8. catsie sagt:

    zum impfbrief an die unter 18jährigen: ich verstehe eure gehabe an dieser stelle überhaupt nicht.
    dank eines narkolepsiefalls bin ich nicht impfgegner, aber sehr impfkritisch, weshalb ich wenigstens die stikoempfehlung abwarten möchte.
    nun wird auf meine jüngste so ein druck ausgeübt, z.b. durch mitschülerïnnen, die jetzt schnell geimpft werden sollen, weil die eltern mit der familie in den herbst in den urlaub fliegen wollen, weil der präsenzunterricht in gefahr ist, die impfquote zu niedrig ist, weil politikerïnnen ohne stikoempfehlung dafür werben usw. und immer wieder erkläre ich dem deutlich unter druck stehenden kind, warum wir noch (etwas) abwarten (es wird sicherlich nicht mehr lange dauern!), warum die hausärztin sie noch nicht impft und warum wir zögerlich sind. und dann kommt so ein brief an den eltern vorbei – sorry, das find ich wirklich scheiße!
    ihr seid da manchmal so unangenehm und verständnislos, dass es mich fassungslos macht.
    ja, berliner zeitung ist fragwürdig, aber deshalb verurteile ich nicht pauschal alles, was von da kommt. hier war ich froh, wenigstens eine kritische stimme zu dieser nummer zu lesen. und genau so sehe ich das: kritisch. im namen der impfquote ist nicht alles erlaubt, auch nicht annähernd.

    1. Katrin sagt:

      Hallo,

      ich habe mal zusammengestellt, was gegen und was für die Impfung spricht – ich poste das hier einfach mal:
      1. Nachteile bei Comirnaty
      – Australien (2 Millionen Dosen an über-12-Jährige): Myocarditits und Pericarditits, die alle vollständig ausgeheilt sind, davon 1 Myocarditits und 14 Pericardititis nach Impfung, davon niemand unter 18 Jahre alt (siehe unten: Myokarditis auch häufige Langzeiterkrankung bei Covid) (Quelle: https://www.tga.gov.au/periodic/covid-19-vaccine-weekly-safety-report-17-06-2021 „Since the beginning of the vaccine rollout in Australia (to 13 June 2021), the TGA has received one report of myocarditis and 14 reports of pericarditis following immunisation with the Comirnaty vaccine. Approximately two million doses of the vaccine have been given during this time. Three cases were in men (aged 18, 23 and 72 years) and 11 were in women (aged 26-44 years). Most cases appeared to be mild with individuals reported to be recovered or recovering. There is no indication at present that these cases are due to the vaccine but the TGA is continuing to monitor this issue and is collaborating with international medicine regulators.“)
      – es sind mit Comirnaty bisher sonst keine schwerwiegenderen Krankheiten bekannt geworden, die nicht auch bei anderen Impfungen auftreten können (etwa allergische Reaktionen (idR nach 15 Minuten sichtbar) (Quelle: https://en.wikipedia.org/wiki/Pfizer%E2%80%93BioNTech_COVID-19_vaccine#Adverse_effects „According to a report by the US Centers for Disease Control and Prevention, 71% of those allergic reactions happened within 15 minutes of vaccination and mostly (81%) among people with a documented history of allergies or allergic reactions.[„)
      – Thrombosen sind hauptsächlich ein Problem bei AstraZeneca

      2. Vorteile der Comirnaty-Impfung
      – verhindert die Krankheit und vermutlich auch ihre Langzeitfolgen (bisher sind extrem wenige LongCovid-Fälle nach Impfungen bekannt geworden)
      – die Wahrscheinlichkeit einer Durchbruchsinfektion ist gerade bei jungen Menschen gering (im Schnitt aller: 2,6 %) – LongCovid nach Impfung hat damit eine Wahrscheinlichkeit von 0,47 % (Quelle: https://www.sfgate.com/coronavirus/article/long-COVID-vaccinated-breakthrough-delta-odds-16348969.php)
      – LongCovid wird zunehmend ernst genommen, da die Zahlen kommen. (Quelle: https://www.quarks.de/gesundheit/medizin/langzeitschaeden-von-covid-19-was-wir-wissen-und-was-nicht/)
      – Auch Kinder sind betroffen. Derzeit sprechen Experten von bis zu fünf bis zehn Prozent der Fälle.
      – Vier Monate nach der Infektion zeigten in einer Studie fast 70 Prozent der Infizierten noch mindestens eine Organschädigung, bei einem Viertel aller untersuchten Infizierten waren mehrere Organe beeinträchtigt. Besorgniserregend nennen die Autoren, dass sie diese Schäden bei einer jungen Studiengruppe mit einem durchschnittlichen Alter von 44 Jahren nachweisen konnte, die nicht zur Risikogruppe zählte und bei der nur ein Fünftel einen schweren Verlauf erlitt.
      Von den Schäden waren alle jene Organe betroffen, die ACE2-Zellrezeptoren aufweisen, über die das Coronavirus eindringt: zum Beispiel Lunge, Leber, Niere oder Bauchspeicheldrüse. Auch in Hoden konnte man das Virus nachweisen und stellte eine veränderte und schlechtere Spermienqualität vor.
      – Über die Dauer und Schwere der Infektion kann sich auch der Herzmuskel entzünden. Für sportlich aktive Leute sind daher auch (unbemerkte) Herzmuskelentzündungen gefährlich.
      Die Herzmuskelentzündungen treten nach Covid-19 je nach Studie bis zu viermal so häufig auf im Vergleich zu anderen Viruserkrankungen oder viralen Atemwegserkrankungen.
      – Weiterhin berichten Ärzte von jungen Patienten, häufig Kinder, die plötzlich und ohne Vorerkrankung oder genetischer Veranlagung die Zuckererkrankung Diabetes mellitus entwickelt haben.
      – Auch in Körperregionen, die keinen ACE2-Rezeptor aufweisen, haben Forschende neurodegenerative Symptome festgestellt. Das Virus scheint sich den Weg bis in das Gehirn zu bahnen. So wurde in der Gehirnflüssigkeit virale RNA bereits nachgewiesen.
      – Die möglichen Folgen sind Gedächtnisverslust, Hirnblutungen oder Schlaganfälle. Bei mehr als 62 Prozent aller untersuchten Personen einer (kleinen) Studie wurden Veränderungen im Gehirn festgestellt.
      – Betroffene Kinder zeigen Abfall der schulischen Leistungen (Quelle: https://www.riffreporter.de/de/wissen/post-covid-ambulanz-kinder-erwachsene-therapie , darin: „Das heißt natürlich ganz und gar nicht, dass es das bei Kindern nicht gibt. Vielmehr dominiert bei den Langzeitfolgen auch bei ihnen die Erschöpfung. Sie fühlen sich schwach und müde, viele können sich nicht mehr gut konzentrieren, einige haben Schmerzen in der Brust, andere Herzstolpern oder Herzrasen.
Mögen Sie mir eine(n) typische(n) Besucher(in) der Kinder Post-Covid-Ambulanz beziehungsweise des Gedächtniszentrums beschreiben?
Daniel Vilser: Ich habe ein 11-jähriges Mädchen vor Augen, die die vierte Klasse besucht. Ihre ganze Familie war im Dezember an Covid-19 erkrankt, das Mädchen selber war auch infiziert, hatte aber keine Symptome. Nun kamen aber Rückmeldungen aus der Schule, dass sich die Leistungen des Mädchens auf einmal stark verschlechtert hätten. Von einem ursprünglichen Notenstand zwischen 1 und 2 sei sie plötzlich weit entfernt, die Versetzung auf das Gymnasium gefährdet.“)

      Vielleicht hilft es bei der Entscheidung.

      1. catsie sagt:

        danke – habe gerade einen impftermin in messe gemacht. mit dem segen der stiko fällt das tatsächlich leichter. 🙂

        1. Katrin sagt:

          Das freut mich sehr zu hören.

          ich habe den Brief übrigens überhaupt nicht als Druck gelesen, sondern als Ermunterung und Aufklärung: hey, das gibt es und nach allem, was derzeit bekannt ist, wäre es eine gute Idee.

          Und was alles bekannt war, steht ja oben – das ist ja nicht erst seit der StIKo-Empfehlung bekannt.

  9. Tim sagt:

    Das mit dem Pinguin bei den Unterstützer:innen ist eher an eine Abwandlung von Friedrich Schillers „Der Handschuh“. Letzte Woche kam ja entsprechend „Vor seinem Vogelgarten, das Kampfspiel zu erwarten […]“.

  10. Sebastian sagt:

    Interessant, dass Holgi sagt, Swarm Learning sei das erste mal das er Blockchain liest ohne direkt zu denken, das sei Bullshit.

    Die Blockchain bei Swarm Learning ist zu nicht unwesentlichen Teilen kosmetischer / marketinggetriebener Natur. Es gibt Swarm Learning auch in einer Version ohne Blockchain, nennt sich dann „Federated Learning“ (ist auch etwas älter als die Swarm-Learning-Variante) und implementiert die gleiche Idee „KI zu den Daten, statt Daten zur KI“. Oder etwas konkreter: Die Teilnehmer teilen nicht ihre Daten miteinander (was gerade im Gesundheitsbereich auch aus guten Gründen oft einfach nicht geht) sondern nur das, was die KI gelernt hat. Auf die Art und Weise lernt die KI aus genauso vielen Beispielen, wie wenn man alle Daten zentral gesammelt hätte, aber jeder Teilnehmer behält seine Daten an Ort und Stelle.

    Die Blockchain samt Smart Contracts und so weiter kommt eigentlich nur ins Spiel, wenn sich die Teilnehmer überhaupt nicht vertrauen. Darüber wird dann zum Beispiel nach jeder Lernrunde ausgelost, welcher Teilnehmer dafür zuständig ist, die neugelernten Aspekte alle zu konsolidieren. Wenn sich die Teilnehmer aber ein Mindestmaß an Vertrauen entgegen bringen, kann dieser Schritt auch an zentraler Stelle oder immer vom gleichen Teilnehmer ausgeführt werden (der ja trotzdem keinen Zugriff auf die Daten der anderen Teilnehmer erhält).

    Die Blockchain-Version ist nur nötig, wenn man die Angst hat, dass einzelne Teilnehmer versuchen den Lernprozess anzugreifen und so eine KI zu erzeugen, die beispielsweise bei einer gewissen Art von Daten vom Angreifer vorhersagbare Fehler macht. Ein solches Szenario erscheint mir aber im Gesundheitsbereich, wo eine Reihe von Krankenhäusern und/oder Forschungseinrichtungen kollaboriert, um die Erkennung eines seltenen Krankheitsbildes zu verbessern (und die halt nur das Problem lösen wollen, dass sie ihre Daten nicht miteinander teilen können), recht weit hergeholt.

    1. Katrin sagt:

      guter Reminder, dass ich seit langem mal diesen Podcast hören will!
      https://chaosradio.de/cr269-blockchain-die

      1. hilti sagt:

        In dem Kontext sind dann evtl. auch die beiden interessant:
        https://chaosradio.de/chaosradio_169
        http://chaosradio.ccc.de/cr225.html

  11. Sven sagt:

    Hallo liebe Beide, ich freue mich jede Woche auf euren Podcast!

    Euch steht es absolut zu eure Meinung auszusprechen, hinsichtlich dem Thema Covid-Kinderimpfung finde ich es jedoch in der Form unangemessen und ihr Unterstützt den politischen und medialen aufgebauten Druck.

    Ich bin Nicht gegen die Kinderimpfung, aber bitte um Ruhe, Gelassenheit und Analyse der Daten seitens der RKIs bevor Empfehlungen für gesunde Kinder ausgesprochen werden.

    Die Zulassungsstudien waren zu Klein, und die aktuellen Daten sind schlicht noch zu jung! Um eine sichere Analyse zu tätigen.

    Die Daten z.B. aus den USA sind nicht ausreichend. Dort werden erst sei dem 10.05.21 Kinder ab 12 Jahren geimpft.
    Das Auftreten von seltenen Nebenwirkungen kann zwar nie 100% ausgeschlossen werden, aber der jetzige Zeitraum ist defintiv zu kurz um eine generelle Empfehlung auszusprechen.

    Für das halbwegs sichere Erfassen und die Analyse seltener Nebenwirkungen, sollte jedoch eine Kohorte von mehreren Millionen Kindern vor mindestens 3-6 Monaten, eher 6 Monate und mehr, geimpft worden sein.

    Ich glaube nicht, dass die Erfassung der Daten hinsichtlich Komplikation in den USA so gut läuft wie in Deutschland, da dort schlicht ein teils erschwerter Zugang zum Gesundheitssystem besteht.

    Bisher war das Risiko für gesunde Kinder an Covid-19 schwer zu erkranken sehr gering (1:50000 und seltener), siehe epidemiologisches Bulletin vom RKI (ausführliche Daten zur alpha-Variante), so dass aktuell Risiko/ Nutzen der Impfung in keinem Verhältnis zu stehen scheint. Zugegeben zu Delta gibt es noch keine guten Zahlen, oder ich habe sie noch nicht entdeckt.

    Auch zu Long Covid bei Kindern gibt es keine vernünftigen Zahlen, wenn doch bitte ich um Aufklärung. Hier tut sich auch gerade einiges, !folgendes unter großem Vorbehalt! bzw. manche vermeintliche Long Covid Fälle (Richtung Erschöpfung, Müdigkeit etc.), sind bei Kindern wohl durchaus auf psychische Begleitwirkung der Corona-Massnahmen ( Isolation durch Homeschooling, kein Vereinssport, deutlich weniger soziale Kontakte etc.) zurück zu führen.

    Aufgrund eurer persönlichen Geschichte kann ich eure Meinung nachvollziehen, aber Kinder sollten erst nach guter Analyse der Daten geimpft werden und Sie sollten nicht die Stellvertreter für die Erwachsenen werden, die sich nicht impfen lassen wollen.

    Für eine generelle Empfehlung der Impfung für alle Kinder ab 12 Jahren ist es definitiv zu früh.

    Auch wenn ich absolut Pro Impfung für Erwachsene bin, müsste ich eigentlich noch weiter ausführen, warum auch Ungeimpfte Erwachsene in unserer Gesellschaft auszuhalten und zu akzeptieren sind ohne Sanktionierung, aber das driftet zu weit ab.Die Menschen müssen über Aufklärung mitgenommen werden, am Ende kann dann aber leider auch eine Entscheidung gegen die Impfung stehen, dass werden wenige sein, davon bin ich überzeugt und ich werde nicht müde mir im Freundes/Bekanntenkreis und auf der Arbeit den Mund fusselig zu reden.

    Ich bin eigentlich kein Kommentarschreiber, aber da ich euch sehr schätzen gelernt habe, würde ich mich freuen, wenn ihr weiter recherchiert und dann je nachdem eine moderate Meinung äußert, oder mich vom Gegenteil überzeugt. Mich hat der letzte podcast in dem Bereich doch etwas erschreckt.

    Das ganze Schreibe ich nicht einfach so, sondern auch aus der Position eines Vater eines bald 12 jährigen und eine Arztes, der sich leider auch seit über 1 1/2 Jahren beruflich, wie Privat das Hirn über die C-Thematiken zermattern muss und seiner eigentlichen Profession zu wenig nachkommen kann.

    Mit freundlichen Grüßen

    1. Katrin sagt:

      die StIKo hat ja nun auch die Empfehlung ausgesprochen, was niemanden gewundert haben dürfte. Siehe auch meine lange Liste an pro und contra weiter oben. Ja, im Podcast kann man so etwas nicht immer bis ins letzte Detail ausführen, aber ein bisschen Informiertheit könnt ihr bei uns schon voraussetzen.

  12. Sven sagt:

    Zum Thema Informations-Gap bei den Corona-Impfungen:
    Ich hab diese Woche gelernt, dass ich als Genesener NICHT mehr 6 Monate warten muss, bis ich mich impfen lassen darf. Sondern das RKI empfiehlt jetzt (seit Ende Juli), die Impfung ETWA nach 6 Monaten zu geben, aber es ist jetzt bereits auch 4 Wochen nach der Infektion möglich.

    Somit konnte ich mich endlich impfen lassen („erst“ 5 Monate genesen). Mich hat nur gewundert, dass dieser veränderte Umgang mit der Impfung für Genesene an mir komplett vorbei gegangen ist, obwohl ich in meinem Freundes-/Bekanntenkreis vermutlich derjenige bin, der sich am meisten mit dem Thema beschäftigt. In den üblichen Nachrichtenkanälen habe ich davon zumindest nichts mitbekommen.

  13. Andre sagt:

    Die Infektiosität von Geimpften wird von Virologen (This Week in Virology) übrigens als ‚das kann die Untersuchung gar nicht messen‘ beiseitegewischt. Ich hab da etwas gebraucht, und kann das inzwischen auch erklären. Wie messen wir denn die Infizierten? Mit PCR (Polymerase Kettenreaktion, englsich: Polymerase chain reaction). Was macht PCR? Ohne die Details zu betrachten: PCR vervielfältigt genetisches Material (indem ab einem vorbereiteten Primer die Basenbausteine an einen Einzelstrang RNA oder DNA gebaut werden, der Sabsch erhitzt, die beiden Stränge sich dann trennen, und das selbe in doppelter Menge im nächsten Zyklus abläuft). Da misst man dann nach einigen Zyklen das vervielfältigte Material. Ob das im Menschen in fintionsfähigen Viren existierte, nackt irgendwo rum lag, oder in Viren steckte, deren Spike-Proteine von den berühmten netralisierenden Antikörpern zerklebt waren, und so das Virus gar nie in eine Zelle gelangen kann, das misst man mit PCR gerade nicht.

    Will man Infektiosität ermitteln, muss man eine virenhaltige Probe zu passenden Zellen geben, die in fiziert werden können, und dann den gewöhnlichen Lebenszyklus des Virus durchlaufen. Ansonsten hat man zwar eine Aussage zu viralem Genmaterial, aber schon nicht dazu, ob da irgendwas von inffektiös sein kann.

    Übrigens verweisen die Virologen in TWIV schon ein paar Tage auf eine zweite Studie, nach der die PCR-gemessene Virenlast sich innerhalb kürzerer Zeit reduziert. Ich warte noch, bis mir dazu eine Meldung in einem populären Magazin begegnet.

  14. Maria sagt:

    In Sachen Wahl-O-Mat und Co. wurde mir heute eine interessante Seite der großen mathematisch-naturwissenschaftlichen Fachgesellschaften empfohlen.
    Es soll dokumentiert werden, welche grundlegenden wissenschaftspolitischen Vorstellungen die jeweiligen Parteien haben. Ich schätze die Ausführungen sind noch etwas umfänglicher als die Wahlprogramme.

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