Die Wochendämmerung

Politik, Gesellschaft, Quatsch. Der Podcast mit Katrin Rönicke & Holger Klein

Besuche in China, die NATO vor Russland, Übergriffe auf Tutsi, Jobcenter, Israel und Karfreitags-Abkommen

| 15 Kommentare

Mit: Das Karfreitags-Abkommen, Neues aus der Ukraine, Finnland in der NATO, Besuche in China, drohender Genozid in Kongo, Neues aus Israel, medizinischer Fortschritt, Sham Jaff zu Frauen in Serbien und gesunde E-Bikes.
Mit einem Faktencheck von Nándor Hulverscheidt und einem Limerick von Jens Ohrenblicker.

Links und Hintergründe

Karfreitag(sabkommen)

Ukraine

Finnland

Russland

Gazprom

China

Adam Tooze bei Foreign Policy

Kongo

Israel

Jobcenter

Hartz IV und Sozialgericht – Angebote für Hilfe und Infos:

Sham Jaff zu Serbien

Covid

Die gute Nachricht

Malaria

eBikes

Klimakarte

Wärmepumpen

Der Faktencheck von Nándor Hulverscheidt

15 thoughts on “Besuche in China, die NATO vor Russland, Übergriffe auf Tutsi, Jobcenter, Israel und Karfreitags-Abkommen

  1. Dirk sagt:

    Zu dem Thema Verhandlungen wenn die Ukrainischen Truppen an der grenze zur Krim stehen stehen. Es wurde nicht gesagt welche Grenze. Die zum Rest der Ukraine oder die zu Russland. Daher eine wirklich nichts Aussage.

  2. Tobias Migge sagt:

    Zu der Meldung „Nasenimpfstoff erfolgreich an Tieren getestet“: Bei den Tieren handelt es sich nicht wie sonst so oft um Mäuse sondern um Hamster: https://www.zdf.de/nachrichten/panorama/corona-impfung-nasenspray-tests-tierversuche-erfolge-100.html

    1. hilti sagt:

      In der dieswöchigen Episode von Kekulés Corona-Kompass haben sie sich ausführlich mit der Studie beschäftigt: https://www.mdr.de/nachrichten/podcast/kekule-corona/audio-infektionsschutzgesetz-impfung-corona-nasenspray-100.html

  3. Jonas sagt:

    Faktencheck zum Faktencheck 🙂
    Mit der Zahl von 200.000 Toten auf russischer Seite sind wahrscheinlich „Casualties“ gemeint, also Personen die für den Krieg nicht mehr zur Verfügung stehen (bspw. Tote, Verletzte, Vermisste etc., https://en.wikipedia.org/wiki/Casualty_(person)).
    In den nicht von Russland maniputlierten geleakten Dokumenten wird von circa 37.5k-43.5k Toten (=KIA, https://en.wikipedia.org/wiki/Killed_in_action) ausgegangen (https://nitter.lacontrevoie.fr/AricToler/status/1644138707216130050#m).
    Aric Toler von Bellingcat hat den Leak übrigens auf verschiedene Discord-Server nachverfolgt (https://nitter.lacontrevoie.fr/AricToler/status/1644376395739705345#m).

    Was China angeht hat mich vor allem ein Artikel aus der „Foreign Affairs“ nicht gerade positiv gestimmt. Der Titel sagt da schon alles: „Xi Jinping Says He Is Preparing China for War. The World Should Take Him Seriously“
    https://www.foreignaffairs.com/united-states/xi-jinping-says-he-preparing-china-war

  4. hilti sagt:

    Zu den Aussagen der beiden Präsidentenberater hat Denis Trubetskoy folgendes getwittert:

    https://twitter.com/denistrubetskoy/status/1643862185733488640

    Podoljak spricht von der Krim-Befreiung in 5-7 Monaten, Sybiha deutet diplomatische Gespräche zur Krim bei erfolgreicher Gegenoffensive im Süden an. Beide sind vom Präsidentenbüro. Man sollte all diese Statements wie immer nicht überbewerten.

    Was auch immer jemand sagt: Die Ukraine würde aus vielen Gründen (Berge, mögliche Partisanen etc.) auf aktive Kampfhandlungen auf der Krim selbst gerne verzichten. Die bevorzugte Strategie wäre sicherlich eine faktische militärische Blockade, die in der Tat neue diplomatische Möglichkeiten eröffnen würde. All das ist aber Zukunftsmusik.

    https://twitter.com/denistrubetskoy/status/1643959207111057408

    Die Ukraine muss in diesem Krieg mindestens auf vier Fronten mit völlig unterschiedlichen Zielen und Vorgaben kommunizieren:

    1. Eigene Bevölkerung
    2. Verwirrung des Gegners
    3. Verwirrung der einfachen Russen
    4. Westliche Partner und westliches Publikum.

    Außerdem ist die Ukraine eine Demokratie, in der bestimmte Leute sich gerne für die Zukunft profilieren würden. Es klappt alles in allem viel besser als gedacht, aber es kann unter diesen Umständen nie ganz perfekt laufen. Ich wiederhole mich hier, aber: Denkt über all das nach, wenn ihr zu große Schlüsse aus einer oder anderer Aussage von jemanden zieht.

    Und zum russisch-chinesischen Verhältnis gibt auch Signale in beide Richtungen. Der chinesische EU-Botschafter hat die unbegrenzte Freundschaft mit Russland in einem Interview mit der New York Times „rethorisch“ genannt.
    https://www.nytimes.com/2023/04/05/world/europe/eu-china-embassador-russia-fu-cong.html
    Ob er versucht uns zu veräppeln oder versehentlich den leisen Teil laut gesagt hat weiß ich nicht. Es scheint mir jedenfalls so zu sein, dass die Chinesen vor allem auf den eigenen Vorteil gucken.

    1. hilti sagt:

      Oh, das Blockquote-Tag funktioniert ja nicht. Hatte ich leider vergessen. Bis „Und zum russisch-chinesischen…“ sinds die Texte der beiden Tweets.

      Die neueste Folge von Geopolitics Decanted by Silverado behandelt das Verhältnis China-Russland.
      „China and Russia: An Alliance, an Alignment or a Marriage of Convenience?“
      https://podcast.silverado.org/episodes/china-and-russia-an-alliance-an-alignment-or-a-marriage-of-convenience
      „Dmitri Alperovitch talks with Alexander Gabuev (Carnegie Endowment for International Peace) and Sergey Radchenko (Johns Hopkins SAIS), two of the foremost experts on the true nature of the China-Russia relationship. Topics discussed:
      – The signs that the Xi-Putin summit in Moscow last month may have achieved more substance than many may realize
      – How China may covertly help Russia in procurement of weapons and munitions
      – Why China may not be interested in a near-term resolution to the war
      – Whether China is able to restrain Moscow’s use of nuclear blackmail
      – The Scramble for Central Asia
      – Renminbi’s growing power in the Russian economy
      – And whether Russian elites will opt for Chinese boarding schools over UK ones to educate their offsprings“

  5. Luci sagt:

    Es mag für die Betroffenen keinen Unterschied machen, aber die Höhe der übernahmefähigen Bedarfe für Unterkunft und Heizung wird in der Regel nicht von den Jobcentern selbst oder gar den einzelnen Sachbearbeiter*innen festgestellt. Die Angemessenheitsgrenzen werden vielmehr von den kommunalen Trägern vorgegeben, also von den jeweiligen Städten oder Landkreisen. Die richtige Adresse für den Unmut über zu niedrige Leistungssätze wären daher Bürgermeister*innen, Landrät*innen, Stadträte und Kreistage.
    Bei der Festlegung der angemessenen Kosten sind immer auch die Auswirkungen auf den Wohnungsmarkt zu beachten. Hier bestehen vielleicht Unterschiede zwischen Metropolen und dem platten Land. Zumindest in der Provinz richten sich die Mieten durchaus nach den Angemessenheitsgrenzen im SGB II und SGB XII. Steigen die Sätze, steigen auch die Mieten. Das ganze System ist Mist.

  6. Michael sagt:

    Tanzverbot wegen seltsamer Riten

    Am Freitag wurd‘ kräftig genagelt.
    Das hat mir das Tanzen verhagelt.
    Wer’s nicht besser weiß –
    und das ist der Scheiß –
    glaubt, dass die Geschichte als wahr gilt.

    1. Tittus von Unhold sagt:

      „glaubt die Geschichte sei heiß.“

      ¯\_(ツ)_/¯

  7. Florian Rempel sagt:

    Hintergrund warum E-Bike Fahrer von Nicht-E-Bike-Fahrern, Bergführern, usw. belächelt werden, ist vermutlich, dass hier Welten aufeinander treffen. In meinem Wohnort sind es von einer Seite zur anderen so 20-40 Höhenmeter. Das ist vielen Menschen bereits mehr als sie sich zutrauen. Ist auch kein wunder, da für alles das Auto verwendet wird/werden muss und so die eigene Fitness nicht so groß ist und dazu noch deutlich unterschätzt wird.
    Auf der anderen Seite gibt es dann die Menschen in Alpennähe, die sind meistens ziemlich fit. Wenn jetzt so ein Rentner der regelmäßig seine 1.000 Höhenmeter fährt, jemanden sieht, der halb so alt ist und E-Bike fährt, ist es kein Wunder, wenn er belächelt wird. Dazu kommt, dass E-Bike-Fahrer oft Gelegenheitsfahrer sind und sie Dinge machen, die erfahrene Radfahrer nicht machen, z. B. mitten auf der Fahrbahn anhalten.

    Unabhängig von obiger Pauschalisierung sind E-Bikes natürlich super, denn sie ermöglichen Leuten Fahrrad zu fahren, auch wenn sie dazu körperlich nicht fit genug sind, z. B. Katrins Long Covid, aber auch alte Menschen (jetzt so mit 80 überlegen sich auch meine Rentner, ob sie nicht doch ein E-Bike möchten).

    Tanzverbot: Wir waren in einem Tanzverein, der hat immer eine Tanzparty gemacht. Eintritt kostenlos, aber mit Eintrittskarte. Damit war es eine geschlossene Gesellschaft…

    1. Tittus von Unhold sagt:

      Ja, das Verhalten von motorisierten Radfahrenden ist teils unter aller Kanone. Das war früher kein Problem weil man einfach überholt hat, heute fahren sie einem ständig vor der Nase herum und verhindern mit ihrem halben Km/h dass man im optimalen Trittfenster fährt – oder schlimmer – sie gefährden einen.

  8. Sören sagt:

    * Stiller Feiertag *

    Am Todestag von Gottes Sohn,
    da spielen wir Altsaxofon,
    wir tanzen und schreien,
    im Fernseh’n läuft Brian …
    So wär’s ohne Staatsreligion.

  9. Steve Deutsch sagt:

    Noch ein Faktencheck zum Faktencheck

    Zu Holgis Zahl der Entscheidungen usw.
    Nandor hat sich auf alle Verfahren vor Sozialgerichten bezogen, wenn man allerdings die Verfahren zu SGBII / Hartz IV nimmt sieht die Situation schon viel eher so aus wie von Holger erinnert.

    39% Klage stattgegeben
    14% abgewiesen
    46% Rücknahme der Klage (warum ergibt sich aus der Statistik nicht)

    Quelle:
    https://rechtsanwalt-und-sozialrecht.de/wp-content/uploads/2020/03/abgang-klageverfahren-2019-05.png

  10. Jakob sagt:

    Ich stimme Florian zu, dass es E-Bikes viel mehr Menschen ermöglichen, z.B. längere Pendelstrecken ohne Auto zu bewältigen und dabei Freude am Radfahren zu empfinden. Der Vorteil für mich ist davon auch ganz klar der Trend zum Ausbau der Radwege, der lange überfällig war und nun endlich etwas vorankommt. Auch Titus hat einen Punkt, dass damit vom Radverkehr generell mehr Gefahren ausgehen, ich glaube aber, das Grundproblem ist im Laden: Die Gewinnmarge eines E-Bikes ist schlicht höher und die Motivation, den Kunden umzustimmen, eher gering. Ein Kunde, der danach fragt, wird also meist nicht gebeten, doch erstmal 2 oder 3 unmotorisierte Fahrräder probezufahren. Die wären wahrscheinlich schon viel leichter zu fahren als die Mühle, die im Keller steht, kosten die Hälfte, sind auch selbst einfacher zu reparieren, und kennen keine Reichweitenangst. Damit landen viel mehr E-Bikes als nötig auf der Strasse oder ungenutzt im Keller und so richtig glücklich ist am Ende weder das Klima noch der Kunde.
    Mein Vorschlag: E-Bikes nur auf Rezept.
    Es ist als Autoersatz, z.B. zum Pendeln angemessen verfügbar, aber nicht als weiteres kommodes Konsumgut, das unnötig normale Fahrräder ersetzt (es tut mir jedes Mal weh, wenn ich schon Kinder auf E-Bikes sehe…).

    1. Benjamin H. sagt:

      Ich kann Holgers Tirade über Fahrradsnobs/Bewegungs-Gatekeeper gut nachvollziehen, aber der Punkt mit dem weiteren Konsumgut spiegelt meine Vorbehalte gegenüber E-Bikes sehr gut wieder. In meinen Augen ist das Fahrrad ein wunderbares Verkehrsmittel: einigermaßen robust, einigermaßen preiswert und im Vergleich zu motorisierten Verkehrsmitteln technisch simpel und ressourcenschonend. Im besten Fall ist es sogar so einfach gehalten, dass man rudimentäre Wartungsarbeiten mit ein bisschen Übung selbst hinbekommt.

      Natürlich kann man einen Akku und Elektromotor einbauen und wenn sich dadurch mehr Menschen regelmäßig an der frischen Luft bewegen und eventuell das Auto stehen lassen, die es sonst nicht tun würden, ist (in der Hinsicht) etwas gewonnen. Aber diese Motivation wird, soweit ich es durch meine ideologiebeschlagene Radfahrerbrille beurteilen kann, beileibe nicht von allen E-Bike-Nutzer*innen geteilt. In meinem Bekanntenkreis befindet sich z.B. ein Fahrrad-Vielfahrer (bis vor Kurzem unmotorisiert), der es toll findet, jetzt ein paar km/h schneller und ein paar Kilometer weiter fahren zu können. Anekdotisch, ich weiß, und es ist natürlich sein gutes Recht, aber ich halte das für ungefähr genauso sinnvoll, als würde man sich einen SUV für den Stadtverkehr kaufen oder einen Fernflug für den Strandurlaub in Thailand buchen, weil die europäischen Strände nicht exotisch genug sind. Und damit sind wir wieder beim leidigen Thema Eigenverantwortung.
      Wenn Leute nur auf motorisierte Fahrräder zu kriegen sind, dann ist das so. Im Zweifelsfall ist Bewegung besser als keine Bewegung und es gibt gute Gründe, wie Alter und Gesundheitszustand, um E-Bikes einen Platz einzuräumen. Dennoch bin ich der Meinung, dass man das eigene Mobilitäts- und Konsumverhalten hin und wieder hinterfragen kann und „reguläres“ Fahrradfahren für viele Menschen eine zumutbare Aktivität wäre. Nicht alle, nicht immer, aber viele und meistens. Ob E-Bikes auf Rezept das richtige Vorgehen wäre… Ich fürchte, das riecht zu sehr nach den bösen V-Wörter, Verbot und Verzicht, und damit ist ja bekanntermaßen wenig zu holen. Grundsätzlich finde ich die Vorstellung aber witzig 😉

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