Die Wochendämmerung

Politik, Gesellschaft, Quatsch. Der Podcast mit Katrin Rönicke & Holger Klein

Baerbock in China, Hitler-Tagebücher, Antisemitismus, Querfront, Problembären, Fachkräftemangel und Schimmel

| 16 Kommentare

Mit: Bachmuth, Antisemitismus, Chinareisen, Heizungsinstallateuren, Tipps bei Bären-Kontakt, Hitler-Tagebücher, Copernicus, CO2-Zertifikaten, einer Querfront, Sham Jaff zu Sudan und einer guten Nachricht.
Und mit einem Faktencheck von Nándor Hulverscheidt.

Die Wochendämmerung ist ein kostenloses und unabhängiges Angebot – damit das so bleiben kann, brauchen wir eure Unterstützung.

Links und Hintergründe

Ukraine

Antisemitismus

Baerbock in China

Fachkräfte

Bär in Bayern

Hitler-Tagebücher

Klima

Querfront

EBTG „Fuse“

Sham Jaff zu Sudan

Gute Nachricht

Der Faktencheck von Nándor Hulverscheidt

16 thoughts on “Baerbock in China, Hitler-Tagebücher, Antisemitismus, Querfront, Problembären, Fachkräftemangel und Schimmel

  1. Sergey sagt:

    Da Katrin über das korrekte Verhalten bei einer Begegnung mit einem Bären erzählt hat, möchte ich an dieser Stelle einen Auszug aus einem meiner lieblings-standup-specials teilen.
    Es geht dort um bear orientation training in Alaska und es kommt tatsächlich auch der tipp, dass man dem Bären ruhig zureden sollte, nur eben mit einem Twist.

    https://youtu.be/VvghVnm-M2E

  2. Titus von Unhold sagt:

    Bitte keine Arbeitgeberpropaganda mehr. :*(

    Es fehlen keine Fachkräfte im Handwerk, die gehen einfach. Wie auch die Pflegenden. Warum weiß man auch: Arbeitsbedingungen und Gehalt. Tja.

    Studie des ifh Göttingen: „Im Ergebnis zeigt sich, dass die Abwanderungsprozesse aus dem Handwerk seit Mitte der 2000er Jahre deutlich an Bedeutung gewonnen haben. Bis zum Ende der 1990er Jahre verblieb etwa die Hälfte der im Handwerk ausgebildeten Fachkräfte im weiteren Erwerbsverlauf im Handwerk. Aktuell ist der Anteil der „handwerkstreuen“ Gesellen und Gesellinnen auf unter 40 % zurückgegangen. Ein Viertel der im Handwerk ausgebildeten Fachkräfte ist im späteren Erwerbsverlauf in Industriebetrieben tätig.“

    https://ifh.wiwi.uni-goettingen.de/site/assets/files/2487/ifh_gbh-10_2016.pdf

    Studie der Hans-Böckler-Stiftung: „Der Anteil der Beschäftigten, die in Mindestlohnbranchen arbeiten, liegt im Handwerk doppelt so hoch wie in anderen Sektoren der Volkswirtschaft. Die Tarifbindung ist im Handwerk hingegen insgesamt geringer als in der Gesamtwirtschaft ausgeprägt. Da Beschäftigte in tarifgebundenen Betrieben sowohl im Handwerk als auch in der Gesamtwirtschaft höhere Einkommen erzielen als Beschäftigte in nicht tarifgebundenen Betrieben, erklärt die unterschiedliche sektorale Tarifbindungsquote ca. 21 Prozent des Einkommensunterschieds zwischen Handwerk und dem Rest der Volkswirtschaft.“

    https://www.boeckler.de/pdf/p_study_hbs_380.pdf

    1. mithrandir sagt:

      Vielleicht ist das eine Änderung, die dahingeht, dass klassische Handwerksaufgaben zukünftig von Industriebetrieben durchgeführt werden?
      Wärmepumpe wird vom Wärmepumpenhersteller eingebaut und gewartet. Der klassische Heizungsbaubetrieb hat ausgedient/verliert an Bedeutung?

      1. Holger Klein sagt:

        Das ist ja heute oft schon so. Meine Therme ist quasi-direkt von Herstellerfirma repariert worden und meine Waschmaschine auch. Vermutlich sind das lokale Subunternehmer, aber ich war halt Kunde des Herstellers. Und ich fand das auch wesentlich angenehmer, weil ich das Gefühl hatte, mit jemandem Termine zu verhandeln, der nicht in nem Tischkalender blättert 😀

      2. Titus von Unhold sagt:

        Ja, es gibt dieen Trend – und der wird mit der verstärkten Nutzung von Software in Geäudetechnik auch zunehmen weil das Handwerk das nicht in der Breite leisten kann. Das hat ist aber nur der kleinste Teil der Arbeiten. Solange es überall scheiße ist, geht man halt dort hin wo es am wenigsten schelcht und das Schmerzensgeld am höchsten ist.

        BTW: „Führung“ wie im Patriarchat, Arbeitsbeginn 7.00 Uhr oder früher, unbezahlte Fahrten zur Baustelle, Fremdenfeindlichkeit und Sexismus und anderes schrecken halt ab – und sorgen für über drei Viertel der Ausbildungsabbrüche im Handwerk.

        1. mithrandir sagt:

          Das Patriarchat, Fremdenfeindlichkeit und Sexismus mag ein Thema sein.
          Im Handwerk/in der Industrie oder in der Pflege kann man nun mal nicht so nebenbei im Internet surfen, Mails und WhatsApp checken oder sogar Podcast hören. Von Home Office ganz zu schweigen.
          Ich denke das ist ein echtes Thema, dass viele, die im Büro arbeiten oder gar im lockeren zum Großteil immer noch hochbezahlten IT Umfeld unterwegs sind, keine Ahnung vom Thema Maloche haben.
          Ich hab ne klassische Ausbildung zum Schlosser, habe ein halbes Jahr am Band gearbeitet und zwischendurch immer mal wieder Studijobs in der Produktion.
          Man müsste mir schon wirklich sehr viel mehr zahlen, dass ich dahin zurückgehen würde.
          Ich weiß noch wie mein Vater morgens um 5 aus dem Haus ging und abends genervt um 17 Uhr heimkam.
          Meine Mutter schnallt immer noch nicht wie das geht, dass ich „entspannt“ im Hoodie zu Hause sitze und das Vielfache meines Vaters bekomme (ob ich es verdiene ist eine andere Frage).
          Dass der Großteil der arbeitenden Bevölkerung nicht ständig am Internet hängt und sozial vernetzt ist, ist meiner Meinung nach auch der Grund, warum wir uns immer wieder über die „dummen“ Entscheidungen bei Wahlen wundern. Der Großteil sieht halt nur Tagesschau, Spiegel Online und liest die Bild.

  3. nico sagt:

    An der Plastikrecyclingmeldung ist sehr interessant, dass es sich diesmal nicht um PET oder etwas aehnliches handelt (was vergleichsweise einfach enzymatisch abzubauen ist) sondern Polypropylen.

    Leider gibt es einen wesentlichen Haken: DLF-nova schreibt, das PP liesse sich innerhalb von 140 Tagen abbauen. In der Uni-Pressemitteilung steht lediglich es wuerde innerhalb von 30 Tagen 21% und innerhalb von 90 Tagen 25-27% abgebaut. Die Menschen vom DLF koennen also nicht lesen, aber dafuer den Dreisatz anwenden.

    Des Weiteren ist eine Hitze- oder UV-Vorbehandlung erforderlich. Da ist nicht ganz klar ob Bedingungen in der Natur dem gleichkommen koennen oder nicht …

    cheers, Nico

    1. nico sagt:

      Und um das nochmal klarzustellen: Wie man am Anteil abgebauten PP:s nach 90 Tagen sieht ist die Hochrechnung auf 140 Tage grober Unfug. — Nico

    2. nico sagt:

      Wo ich schon dabei war habe ich auch noch den zweiten „Plastik ist biologisch abbaubar“-Artikel gelesen.

      Da ist nicht die Rede davon, dass Bakterien Plastik besiedeln und abbauen, sondern davon, dass aus dem Plastik (sie sagen nicht welches genau) Kohlenstoffverbindungen in Loesung gehen. Dabei handelt es sich um Bruchstuecke der Polymere die bereits mechanisch oder photochemisch zerlegt worden sind (und erst dadurch wasserloeslich werden). Diese Bruchstuecke sind nur ein verschwindend kleiner Anteil des Plastiks.

      Es ist zwar gut, dass einige random Molekuele die sich aus dem Plastik loesen bakteriell abgebaut werden, und das mag einen Effekt auf die Bakterienpopulation in einem See haben. Dass Plastik in relevanten Zeitskalen quantitativ abbaubar waere laesst sich daraus aber nicht ableiten.

      cheers, Nico

      1. Katrin sagt:

        🙁
        aber danke für den Faktencheck!

  4. Michael sagt:

    Ich habe mal an einer organisierte Gruppenradreise in British-Columbia (Kanada) teilgenommen, bei der Vorbesprechung kam natürlich auch das Verhalten bei einer Begegnung mit einem Bären zur Sprache.
    Sinngemäss „Ihr habt mit dem Rad in diesem Gelände kaum eine Chance dem Bären zu entkommen, aber ihr müsste ja auch nicht schneller sein als der Bär, ihr müsste nur schneller sein als der Langsamste der Gruppe“ und alle schauten erleichtert auf mich 😉

  5. Matthze sagt:

    Völlig nebensächlich nur kurz zum Faktencheck und Nándors BYD-Aussprache: üblicherweise wird tatsächlich das englische Akronym auch englisch ausgesprochen, BYD ist das ausgeschriebene Build Your Dreams aber so wichtig, daß sie diesen Namen in drei Worten hinten auf ihre Autos für den Europäischen (und zukünftig wohl auch Amerikanischen) Markt schreiben…

  6. Andreas Abendroth sagt:

    Hallo Katrin, hallo Holger,

    zum Thema „Die vielen Gesichter des Antisemitismus“ gab es am Dienstag auf dem Wildmics-Kanal bei Twitch einen Nachsitzen-Stream. Marina Weisband, Pia Lamberty und Annika Brockschmidt erklären hier viele Dinge zu diesem Thema. Gibt es mittlerweile auch bei Hoaxilla im Podcast zum Nachhören.

    Vielen Dank für eure Arbeit!

  7. Abkueko sagt:

    Zur Frage ab wann es den Leuten „zu teuer“ ist: Vermutlich nie. Menschen reagieren empfindlich auf Preisänderungen. Steigt der Spritpreis plötzlich stark, hat das starke Reaktionen. Aber es folgt schnell eine Gewöhnung. Autofahren ist an sich sehr teuer – trotzdem fahren die Leute ineffiziente PKW. Man hat sich daran gewöhnt, dass etwas eben einen Preis hat.
    Als vor einem Jahr die Spritpreise spontan stiegen war das Entsetzen groß. Jetzt klagt bei 1,80€ für den Liter E10 niemand obwohl das vor 15 Monaten noch extrem viel gewesen wäre.

    Zum Fachkräftemangel:
    Auch hier ist es eine Fehlannahme, dass der Arbeitnehmer immer gut informiert ist und dann nüchtern Entscheidungen trifft. Es gibt genug Handwerker die mehr als manch Akademiker verdienen. Nur wird wem in der Schule das Gegenteil erzählt. Es gibt massenhaft Berufe die viel besser bezahlt sind als man denkt – und eben das Gegenteil. Vermeintlich top bezahlte Berufe haben oft sogar vergleichsweise niedrige Bezahlungen.

    1. Titus von Unhold sagt:

      „Es gibt genug Handwerker die mehr als manch Akademiker verdienen.“

      Klar, aber nur wenn man die Berufsgruppen dabei nicht beachtet und den Maurermeister mit der Germanistin oder dem Tanzpädagogen vergleicht. Innerhalb einer Berufsgruppe (Maurer/Bautechniker/Bauingenieur oder Metzger/Lebensmitteltechniker/Lebensmitteltechnologie) steigt das Entgelt immer stark an. Die BA schafft dazu auf Berufs und/oder Postleitzahlebene Transparenz:

      https://statistik.arbeitsagentur.de/DE/Navigation/Statistiken/Interaktive-Statistiken/Entgelte-Berufe/Entgelte-nach-Berufen-im-Vergleich-Nav.html

  8. R. sagt:

    Zur Dürre / Wassersituation in Deutschland möchte ich auf den Dürremonitor des Umweltforschungszentrums Leipzig hinweisen (Ich glaube, Holgi hatte den in einem Resonator Podcast schon mal gestreift):
    https://www.ufz.de/index.php?de=37937
    Demnach hat sich die Dürresituation im Oberboden (also 20 – 60 cm) zwar deutlich verbessert, aber in den tieferen Schichten (bis 1,8m Tiefe) muss insbesondere im Nordosten noch viel passieren.

Schreibe einen Kommentar zu nico Antworten abbrechen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert.