Die Wochendämmerung

Politik, Gesellschaft, Quatsch. Der Podcast mit Katrin Rönicke & Holger Klein

#116. „Wer ist der größere Tor? Der Tor, oder der Tor, der ihm folgt?“

| 12 Kommentare

Duterte, Trump und Berlins Regierender sind Grund genug, zusammen mit Obi-Wan Kenobi zu fragen: „Wer ist der größere Tor? Der Tor, oder der Tor, der ihm folgt?“ Außerdem: Chinas weltweite PR-Kampagne und die Redlichkeit der Sexismus-Vorwürfe.

Links und Hintergründe

12 thoughts on “#116. „Wer ist der größere Tor? Der Tor, oder der Tor, der ihm folgt?“

  1. Sebastian sagt:

    Was bei, oder vielleicht nach, #metoo fehlt, wären meiner Meinung nach die Männer.
    Im Sinne von: „Ich hab Scheiße gebaut, und ich sehe es jetzt ein.“ Jedem halbwegs reflektiertem Mann dürfte doch in letzter Zeit mal durch den Kopf gegangen sein, ob er sich nicht auch falsch verhalten hat.

    1. Katrin sagt:

      Ist denn das Klima wirklich das, in dem ein Mann dazu stehen kann und sich ehrlich entschuldigen kann? Das frage ich mich die ganze Zeit. Ohne, dass ich wirklich eine Lösung hätte, kommt es mir langsam so vor, dass ich Verständnis für all jene Männer aufbaue, die damit nicht an die Öffentlichkeit gehen wollen, weil es den komplette Imageverlust bedeuten könnte.
      Wäre es nicht in meinem Interesse als Frau, dass ein Klima, in dem möglichst viele Männer dazu stehen können, herrscht? Braucht es dann nicht mehr Kontextualisierung und auch den Willen, wirklich zu verzeihen? Oder rede ich hiermit schon wieder das Problem klein und verschiebe die Verantwortung zu sehr von den Männern zu den Frauen, die ein „schlechtes Klima“ machen?
      Ich finde das alles wirklich sehr sehr dilemmatisch :/

      1. Thomas sagt:

        Aus meiner Sicht hast du mit dem Verständnis leider recht. Insbesondere seitdem es feministische Stimmen gibt, auch mit amerikanischen Vorbildern, die nicht nur Gleichheit verlangen, sondern Kompensation. Da ist es nicht genug, dass die weißen Männer ihre Privilegien verlieren (wofür ich sofort als weißer Mann bin.), nein die müssen erniedrigt werden, damit sich da das Karma ausgleicht. Und diese Strömung ist laut und möchte kein Klima in dem Männer dazu stehen können, sondern eines in dem Männer überspitzt gesagt dafür gleich zwangsterilisiert werden.

        Es ist eine Sache Privilegien wegzunehmen, was schon für viele verletzend genug ist, es ist eine andere Sache Vergeltung zu verlangen. Aus Vergeltung ist noch nie gutes erwachsen und wenn sie geübt wird, beraubt sich die Gruppe, die sie übt der moralischen Überlegenheit. Dann geht es nur noch um Macht, nur eben das jetzt die „Richtigen“ die Macht haben.

        Und weil ich auf dich antworte: der Lila-Podcast Feminismus, genauso wie der, den die Jennifer bei uns im soziologischen Kaffeekränzchen vertritt, der nimmt Männer mit. Er ist aber nicht mehr vogue.

  2. Moritz sagt:

    In Nürnberg schlafen viele der Obdachlosen unter den verschiedenen Brücken am Flussufer. Früher waren viele Obdachlose nicht weit von dem großen Kino hier unter einer Brücke, quasi direkt vor den Toren der Altstadt.
    Die hatten es sich da auch schon fast etwas eingerichtet. Also mit Planen abgehängt, damit Leute die vorbei laufen nicht direkt alles sehen, Betten (meistens Luftmatratzen) mit Bettzeug und Teilweise Sofas oder kleine Schränke.
    Die waren da für Jahre, wie lange genau weiß ich nicht mehr, bis die dann vor etwa 3 Jahren da „vertreiben“ wurden. Anscheinend ist dann irgendwann mal die Stadtreinigung aufgetaucht und hat angefangen die Sachen von denen weg zu tragen und da „sauber“ zu machen. War der Stadt dann wohl unangenehm das die so nah an den Tourismusecken gewohnt haben. Mittlerweile sind da so schöne Steinecken angebracht worden damit man da nicht mehr schlafen kann.
    Die Obdachlosen sind dann einfach ein paar Brücken weiter gezogen. Viele haben sich jetzt, nicht weit vom Gefängnis unter einer Brücke direkt an der Kläranlage, ein echt ordentliches Lager aufgebaut. Da stehen Pavillons und Zelte, haben ein separat stehendes keines Klozelt und halten es da echt gut sauber. Ich bin da auf dem Weg zur Arbeit öfter mal daran vorbei gekommen und hab die häufiger auch mal dabei gesehen wie die in der Parkanlage auf der gegenüberliegenden Uferseite sauber gemacht haben, sich alte Grills mitgenommen haben oder andere brauchbare Sachen.
    Die Leute in der Umgebung kennen das jetzt auch schon, keiner stört sich daran und wer was übrig hat legt es da einfach unter die Brücke.
    Wenn es im Winter so richtig kalt wird, also dann auf die -10°C zu geht, ziehen die Meisten Obdachlosen in die Wärmestuben um.
    Über einen Obdachlosen, den Johann, wurde in einem richtig kalten Winter sogar mal in der NN (Nürnberger Nachrichten) berichtet, weil der immer noch an seinem Platz bleiben wollte. Daraufhin sind da einige Leute hin und haben dem Decken und Tee vorbei gebracht.

  3. Volker sagt:

    Auch Männer gestalten das Klima welches du beschreibst mit. Weil sie akut nicht betroffen sind. Klagen aber Über das Klima, weil sie mal Betroffene sein könnten. Doppelzüngig. deine Überlegung ist gut und wichtig , danke

  4. Thomas sagt:

    Ich hab da noch ein paar Anmerkungen…

    Bei Trump meinte holgi ein paar Mal: „Aber der ist Präsident.“ Ja, aber er war es nicht als das passiert ist. Wäre Hillary Präsidentin, würden wir auch so über sie und dieses Dossier oder die verschwundenen Emails reden? Da ist immer ein Bias drin. Der ist okay, aber er ist halt auch da. Alle wollten lieber Hillary… die ist wenigstens sicher böse. Bei Trump kriegste ja nur Unsicherheit. Wobei ich mich da eh frage, wann sich die Medien mal einigen: ist Trump blöd oder aber ein eiskalter Russenverschwörer? Nur eins von beidem geht.

    Was Terroranschläge und Zuschreibungen angeht… das hat viel mit den Selbsterzählungen der Menschen zu tun. Ich wäre da viel milder… Die Menschen glauben an unheimlich viel Kram und das ist ihre Realität. Konstruktivistisch gesehen, müssen wir anerkennen, dass den Leuten ihre kohärente Erzählung der Welt wichtiger ist als das, was tatsächlich passiert. Diese Erzählungen finden immer im Gegensatz zu anderen Gruppen statt. Identität wird ja hauptsächlich negativ in Abgrenzung gegen die anderen generiert. Und dann ist das relativ einfach, unvernünftig zu sein, denn alles andere bedroht ja die Identität.

  5. Hans sagt:

    Ist Euch eigentlich schon mal aufgefallen, wie oft Holger Katrin ins Wort fällt und damit ihre gut strukturierten Gedanken unterbricht?! Besonders doof finde ich, dass seine Beiträge dann so unausgereift und laberig sind und Katrins Sätze richtig zerstört werden.

    1. Mithrandir sagt:

      Naja, das ist eines von Holgis Markenzeichen. Macht er in allen Podcasts. Aber das weiß er auch.
      Katrin sollte wissen, wie man damit umgeht/das blockt.

  6. Rebecca sagt:

    Zum Thema Bahn und Sturm
    Hab letztens einen Beitrag dazu im DLF Kultur gehört. Es wurde erklärt, dass die Bahn sensibler im Umgang mit potenziellen Sturmschäden geworden ist. Die Evakuierung eines Zuges mitten in der Pampa sei so aufwändig und unzumutbar, dass die Bahn ihre Züge und Fahrgäste lieber sicher in den Bahnhöfen weiß.

    1. Dirk Moebius sagt:

      Dazu kommt, daß inzwischen fast alle Bahnstrecken elektrifiziert sind und fast überall nur elektrisch gefahren wird.
      Ein Baum auf einer Nebenstrecke ohne Oberleitung ist kein großes Problem, den kann man wegräumen und dnan weiterfahren. Eine zerstörte Oberleitung aber muß man erst reparieren. Und es gibt nur noch ein knappes Dutzend der Arbeitsfahrzeuge, mit denen man das machen kann, im Bereich der DB.

  7. Marcel sagt:

    Arbeite bei einer Regio Tochter der Bahn seit einigen Jahren als Lokführer. In den ersten Jahren war es Standart das nach einem Sommersturm die Züge mit maximaler Geschwindigkeit in die Bäume geschickt wurden. Dann, vor ca 4 Jahren hat DB Netz immer wenn der DWD eine Sturmwarnung herausbrachte die Höchstgeschwindigkeit auf 80kmh gesetzt und zwar immer für die Streckenabschnitte wo sie wussten das sie es mit der Grünschnittpflege für die sie verantwortlich sind nicht so genau genommen haben.

    In den letzten 2 Jahren sind bei uns beschädigte Fahrzeuge nach Sommergewitter/Herbststürme die Regel. In 2 Fällen sogar komplett zerstörte Führerstände(!) wo die Kollegen nur mit viel Glück überlebt haben. Mitlerweile pfeift unsere Geschäftsleitung zum Glück auf Pünktlichkeit bei solchen Stürmen und erlässt Tempolimits von 50kmh für bestimmte Strecken, vorrauseilend. Normale Geschwindigkeit dort bis 120.

    Die Gründe dafür sind ein Mischmasch aus:
    – Geld sparen am Rückschnitt der Bäume
    – ‎Höhere Umweltschutz Auflagen zu früher

    6m darf die DB alles links und rechts der Schiene wegholzen, steht es aber auf einem priv. Grundstück war es das schon wieder. Auch bringt es nichts wenn in 6,01m ein 12m hoher Baum steht. Wir haben hier Strecken da fahre ich durch einen grünen Tunnel, das sieht toll aus, ist für die Vögel sicher geil, aber bzgl Sicherheit und Zuverlässigkeit?!

    Man schaue sich mal Bahnbilder aus den Bundesbahn Zeiten (vor Mehdorn) an, da ist von Grünzeug entlang der Schiene wenig zu sehen. Der Kram wächst halt mit den Jahren und solangsam ist eben der kritische Punkt überschritten wo das bei jedem lauen Lüftschen ein Problem wird…

  8. Maurice sagt:

    K-PAX

    Danke für den impliziten Filmtipp! Hatte ich tatsächlich noch nie davon gehört – völlig zu Unrecht.

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