Die Wochendämmerung

Politik, Gesellschaft, Quatsch. Der Podcast mit Katrin Rönicke & Holger Klein

Wege aus der Klimakrise: Begrenzung schafft Vielfalt – mit Anders Levermann

| 8 Kommentare

Anders Levermann weiß alles! Er ist Professor für die Dynamik des Klimasystems und leitet am Potsdam Institut für Klimafolgenforschung die Abteilung Komplexitätsforschung. In „Die Faltung der Welt“ erklärt er, wie wir der Klimakrise und dem Wachstumsdilemma entkommen.

Achtung, es wird nerdig und komplex! Wie immer zum Klimastreik haben wir uns einen Gast in die Sendung geholt, der uns bei der Lösung der Klimakrise helfen kann – und dieser Gast heißt Anders Levermann.

Er ist Autor des Buches „Die Faltung der Welt“, in dem er erklärt, wie die Faltung – das ist ein Konzept aus der Chaostheorie – dabei helfen kann, die Klimakrise zu bewältigen. Wie können wir damit auf null Emissionen von Öl, Gas und Kohle kommen? Er zeigt, wie Faltungsgrenzen, die in Bereichen wie Menschenrechten und nationalen Gesetzen festgelegt werden, schon heute funktionieren und was wir von ihnen lernen können, um bessere Klimapolitik zu machen.

Im Verlauf des Gesprächs spricht Levermann über die Probleme im globalen Handel und die Bedeutung von Regeln, um soziale Ungleichheiten und Umweltschäden zu bekämpfen. Er betont universelle Standards und verschiedene Ansätze zur Reduzierung von CO2-Emissionen, während er die Herausforderungen bei der Umsetzung dieser Maßnahmen beleuchtet. Er sieht Zusammenhänge zwischen verschiedenen Freiheitsbegriffen und notwendigen Umweltschutzmaßnahmen und warnt vor zu starkem Eingriff in das individuelle Leben.

Links und Hintergründe

8 thoughts on “Wege aus der Klimakrise: Begrenzung schafft Vielfalt – mit Anders Levermann

  1. M Punkt sagt:

    Na dann macht die FDP ja doch gar keine soooo schlechte Klimapolitik. (Indem sie vorrangig auf den ETS 2 setzt)

    1. Katrin sagt:

      soweit würde ich nicht gehen. Die Financial Times hat ein kluges Spiel programmiert, wo man versuchen soll, das Pariser Klimaabkommen einzuhalten und Politik für die ganze Welt machen darf. Die Entscheidungen, die ich da getroffen habe, waren so ziemlich das Gegenteil dessen, was die FDP vorantreibt.
      Das Spiel: https://ig.ft.com/climate-game/

      1. Katrin sagt:

        (und sie haben zum Erfolg geführt)

  2. Michael sagt:

    Ich weiss nicht ob ich Levermann richtig verstehe.. Kann mir ein Leben in diesen Grenzen schlecht vorstellen.

    Ein anderer Beitrag zum Klimathema den ich die Tage echt gut fand war dieser Hörsaal:

    https://www.deutschlandfunknova.de/beitrag/klimawandel-ein-unverantwortliches-soziologisches-experiment

    Besonders gut gefallen hat mir diese Botschaft, hilfreich um zu sehen wo man selbst steht oder wo andere Leute Widerspruch anmelden:

    Klimawandel in 18 Worten:

    Er ist real.

    Wir sind die Ursache.

    Er ist gefährlich.

    Expert:innen sind sich einig.

    Es gibt (noch) Hoffnung.

  3. Melina sagt:

    Der dieswöchige Melimerick zum Thema Wunder:

    Wollen wir die Welt behalten
    müssen wir sie mehrmals falten
    aus dem Chaos forme
    Wunder ganz enorme
    statt nur die Kriesen zu verwalten

  4. Jannis sagt:

    Ich habe selbst einen Hintergrund in der Chaosforschung und mag die Sichtweise von Herrn Levermann sehr (und habe sie damals im Wirtschaftsunterricht auch schon selbst versucht, meinen Lehrer*innen zu erzählen), nur fürchte ich, dass viele Menschen sich mit dieser sehr abstrakten Sicht schwer tun. Plus, nicht immer sind von Menschen gemachte Regeln gleich so absolute Grenzen. Das Tempolimit z. B. wäre jetzt gerade eine pragmatische Micromanagement-Regel, um innerhalb des Kontextes der Nationalstaaten das Verhalten des individuellen Akteurs »Deutschland« zu verändern. Daher bin ich politisch auch dafür, auch wenn ich prinzipiell seinen Gedanken von abstrakteren, aber absoluteren Grenzen sehr charmant finde. Analogerweise sind ja auch nicht alle meine Gehirnzellen dagegen, Fleisch zu essen, nur weil ich als Gesamtsystem mich dagegen entscheide.

  5. Pterry sagt:

    Mir fiel beim Hören dieser Folge auf, dass wir eigentlich keine gesellschaftliche Hoffnungserzählung haben. Und mein Eindruck ist: wir brauchen die, zT um den Menschen ein Ziel zu geben auf das sie hinarbeiten können und zT um auch den Eltern, die eine bessere Welt für ihre Kinder wollen einen Halt zu geben. Und natürlich, damit wir nicht aufgeben angesichts der Polykrise.

    1. Katrin sagt:

      das ist total richtig!
      Ich habe gerade erst mit Natascha Strobl gesprochen (für einen anderen Podcast – startet am 10. Juli, wird hier natürlich dann nochmal angepriesen). Die analysiert ja schon lange den Erfolg der Rechten und sie sagt:
      „Wir sehen, dass es Einstellungen und Sichtweisen auf die Welt gibt, die eine Korrelation haben zum Wählen von rechtsextremen Parteien. Meines Erachtens hier die wichtigste ist eine negative Sicht auf die Zukunft. Das heißt, wenn ich Menschen habe, die keine Zukunft mehr sehen oder sich nicht mehr in der Zukunft sehen, dann beginnt hier was zu rutschen, dann beginnt hier was zu erodieren und dann sehen wir, dass diese Menschen geneigt sind, rechtsextreme Parteien zu wählen.“

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