Die Wochendämmerung

Politik, Gesellschaft, Quatsch. Der Podcast mit Katrin Rönicke & Holger Klein

Staatsstreich in den USA, Holgers großes Wahl-Spektakel und was wirklich wichtig ist

| 49 Kommentare

Diesmal: Staatsstreich in den USA, Medienkritik, USAID, Holgers großes Wahl-Spektakel, Infrastruktur, Klima und Migration, Abnabelung von Russland, Long Covid, Sham Jaff zu Kongo und AfD-Gutachten.
Mit einem Faktencheck von Nándor Hulverscheidt und einem Limerick von Jens Ohrenblicker.

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Links und Hintergründe

Staatsstreich in den USA

Medienkritik

USAID und Wissenschaft

Das große Wahl-Spektakel

Wal-O-Maten

Wahlrecht

Was die Leute wirklich interessiert. Erstens: Infrastruktur

Zweitens: Klimapolitik

Drittens: Migrationspolitik

Baltikum kabelt sich ab

Long Covid / Post Covid

Sham Jaff zu Kongo

Die gute Nachricht

Maya auf Pixelfed.de

Der Faktencheck von Nándor Hulverscheidt

49 thoughts on “Staatsstreich in den USA, Holgers großes Wahl-Spektakel und was wirklich wichtig ist

  1. Andrea S sagt:

    Die beiden (Donald & Elon) bereiten einen Krieg vor, wenn sie so weit sind werden sie, ähnlich nur in Modern eben, also wie Hitler damals plötzlich Polen annektierte, entweder Kanada und Grönland, oder Mexiko und Grönland einnehmen, denn Trump versucht alles was er so angesagt oder versprochen hat auch einzuhalten, oder beweise für seine kruden Behauptungen verbreiten Lassen, diese -Möglichkeit hat er nun, und wenn er nicht aufgehalten werden kann auf irgend eine weise, was ich persönlich hoffe, so wie ich hoffe irgendwann ein echtes Einhorn zu sehen, ist das alles nur eine frage der zeit, also von 5 – 6 Monaten vermutlich.

    Ps:
    An mich selbst, ich sollte nicht so schreiben, wie Holger spricht…..

  2. Pascal sagt:

    Jetzt wollte ich es auch einmal genauer wissen. Es ist eine Muräne. Der möchte man keine Hand in die Felsspaltwohnung stecken.
    https://en.m.wikipedia.org/wiki/Moray_eel

  3. Lars sagt:

    Danke für die Sendung und die gute Erklärung des neuen Wahlrechts!

    Bei einer Sache möchte ich Holgi aber widersprechen: Grundsätzlich vom Stimmen-Splitting abzuraten, gilt in meinen Augen nur für Leute, die mit der Zweitstimme eine große Partei bzw. eine Partei wählen, die auch eine realistische Chance auf das Direktmandat im eigenen Wahlkreis haben und wenn man das Augenmerk ausschließlich auf das quantitative Ergebnis der Wahl legt. Wenn jemand aber mit der Zweitstimme eine kleine Partei ohne Chancen auf das Direktmandat (z.B. die Linke in westdeutschen Mittelstädten) wählt, sich bei der Erststimme aber zwei glasklare Favoriten (z.B. SPD oder Grüne und CDU) gegenüberstehen, erscheint es mir weiterhin sehr sinnvoll, Stimmen-Splitting zu betreiben. Dafür gibt es für mich zwei mögliche Szenarien:

    1) Ich habe eine klare Präferenz, von welchem der beiden wahrscheinlichsten Kandidat*innen (bei entsprechender Listenplatzierung) meinen Wahlkreis im Bundestag vertreten soll. Das ist in meinem alten Heimatwahlkreis der Fall, wo das Direktmandat seit Jahrzehnten SPD und CDU unter sich ausmachen und die Kandidat*innen beide einen realistischen Listenplatz besetzen.

    2) Ich möchte verhindern, dass ein*e bestimmte Kanditat*in einen Wahlkreis gewinnt, z.B. um die CDU-Leute für ihre Zusammenarbeit mit der AfD abzustrafen. Die Wirkung ist vermutlich eher symbolisch, aber wichtig finde ich das trotzdem.

    Vor ein paar Wochen hätte hier noch „3.) Ich möchte mit Bauchschmerzen jemanden von der CDU wählen, damit die AfD nicht das Direktmandat holt (selbst wenn es nach der Wahlrechtsreform auch eher symbolisch ist)“, aber das käme für mich tatsächlich jetzt nicht mehr in Frage.

    Fallls ich irgendeinen Denkfehler gemacht habe und falsch liege, lasst es mich gern wissen. 🙂

    1. Wähler*in sagt:

      (Ich finde die Punkte von dir, Lars, für rein symbolisch, weil es am Gesamtergebnis nichts ändert, antworte hier aber darauf, damit alles zum Thema zusammenbleibt.)

      Vorweg: Tolle Sendung, wie immer, danke für das dauerhafte Betreiben des Podcasts!!

      Zur Sache: Beim Thema Wahlrecht und Wahlstrategien möchte ich einige Aspekte ergänzen. Ich habe noch nirgends eine Sendung oder einen Artikel gefunden, der das wirklich alles gut aufbereitet – sehr schade, dass das in der deutschen Medienlandschaft so oberflächlich behandelt wird. Deshalb hier mein Versuch, das zumindest an dieser Stelle auszugleichen:

      Ihr empfehlt ja die Stimmen nicht zu splitten. Es gibt einige Szenarien, wo das wirklich keinen Sinn macht.

      (1) Ich wähle mit der Listenstimme irgendeine Partei, die nahezu sicher in den Bundestag kommt. (1) Jetzt finde ich aber die Direktkandidatin in meinem Wahlkreis wesentlich schlechter als die durchschnittlichen Kandidat*innen der Liste dieser Partei. Dann schade ich mir doch sogar, wenn diese Person direkt hineinkommt, nein ich möchte doch in diesem Fall, dass die Liste zieht, statt die Direktkandidatur.

      (2) In meinem Wahlkreis kandidiert ein Mensch für eine (Klein-)Partei, deren Landesliste nicht zugelassen worden ist. Dann bekommt diese Partei für eine einzelne Stimme 86 Cent, eine für mich kostenlose Parteispende. Dieser Mensch wird wohl sowieso nicht hineinkommen und das Gesamtverhältnis der Sitze wird davon null beeinflusst, da man ja sogar den eigenen Wahlkreis direkt gewinnen kann und am Ende doch nicht einziehen kann, wenn das nicht über die Listenstimme gedeckt ist. („Quelle“: https://de.wikipedia.org/wiki/Parteienfinanzierung_(Deutschland)#Finanzierung_aus_staatlichen_Mitteln )

      (3) Ich würde nie die CDU als Partei wählen, in meinem Wahlkreis kandidiert aber wer mit verhältnismäßig linker und brandmauersicherer Einstellung (bspw. Marco Wanderwitz). Ich wäre aus linker Perspektive voll schlau, hier die Personenstimme an die CDU zu geben, denn dann mache ich die CDU-Fraktion etwas besser ohne die CDU in irgendeiner Weise zu unterstützen. Das Prinzip lässt sich natürlich auch auf alle anderen Parteien anwenden bzw. get auch andersherum, bspw. einen besonders rechten CDUler direkt zu wählen, wenn man selbst AfD-Anhänger ist. (Ich rede hier nur von der mathematischen Wahlstrategie OHNE normative Aspekte, die ich aber natürlich auch wichtig finde.)

      (4) Ich möchte die Linke im Bundestag, bin aber Grünen-Anhängerin. Wenn in meinem Wahlkreis eine „Silberlocke“ oder andere aussichtsreichere Kandidaten wie Pellmann oder von Acken antreten, dann Personenstimme Linkspartei (damit die Grundmandatsklausel zieht) und die Parteistimme an meine größere Lieblingspartei.

      Ich hoffe, dass diese Aspekte in der breiten Bevölkerung noch bis zur Wahl verinnerlicht werden würden. Leider sehe ich das nicht.

      1. Cedara sagt:

        Danke for 4 – das hat mir geholfen.

        1. Wähler*in sagt:

          Danke, freut mich 🙂

      2. DANA sagt:

        Guck dir mal https://zweitstimme.org an, die berechnen Wahrscheinlichkeiten für Wahlkreisgewinne & Direktmandate (& wie wahrscheinlich es ist, ob der WK ein Direktmandat „erzeugt“).

      3. sebastian sagt:

        Aber ich sollte doch splitten wenn in meinem Wahlkreis beispielsweise von den Grünen mit der Erststimme keiner Aussicht auf Erfolg hat und nur CDU oder SPD wirklich un den Platz kämpfen. Dann such ich mir von denen das kleinere übel aus und geb die Zweitstimme den grünen. Oder liege ich da falsch?

        1. Wähler*in sagt:

          Du liegst richtig, wenn dir die symbolische Bedeutung wichtig ist, wer die relative Mehrheit in deinem Wahlkreis erringt. Das kann auch wichtig sein, wenn sowohl CDU-, als auch SPD-Kandidat über die Liste nicht so gute Chancen haben einzuziehen und dir wichtig ist, wer für dich „vor Ort“ ansprechbar ist.

          Wenn dir aber wichtiger ist, die Zusammensetzung der Fraktionen zu bestimmen und weniger wer dich vor Ort vertritt, solltest du dich fragen: Ist der CDU-Kandidat im Vergleich zur Gesamt-CDU besser oder schlechter als der SPD-Kandidat im Vergleich zur Gesamt-SPD. Angenommen, beide Kandidaten sind fast gleich, also der CDU-Kandidat für CDU-Verhältnisse links und der SPD-Kandidat für SPD-Verhältnisse rechts, der SPD-Kandidat ist aber etwas linker als der CDU-Kandidat, dann solltest du den CDU-Kandidat wählen, damit statt dem SPD-Kandidat in deinem Wahlkreis irgendwer anders einzieht, der linker ist. Mit dem verhältnismäßig linken CDU-Kandidat verhinderst du möglicherweise einen anderen CDU-Kandidat, der mit der AfD liebäugelt.

      4. smlanger sagt:

        Wenn ich das richtig verstanden habe, fällt mir da noch (5) ein.

        In meinem Wahlkreis tritt ein Hinterbänkler für die CDU an und ich möchte die CDU-Liste sabotieren. Denn, wenn mehr Hinterbänkler den Wahlkreis gewinnen, als die CDU über die 2.-Stimme Sitze erhalten würde und Spitzenkandidaten wie Merz ihren Wahlkreis nicht gewinnen gehen sie leer aus.

        Zugegeben etwas theoretisch und damit das einen Effekt hätte müssten das koordiniert sehr viele Menschen machen und vor allem in der Wahlkreisen der Spitzenkandidaten sich auf den Gegenkandidate einigen … also eher unwahrscheinlich.

  4. Devid sagt:

    Ein lustiges Wort, was mir im Zusammenhang mit Trump und Musk durchgelaufen ist, möchte ich hier teilen: „Elonoscopy“.
    Von Colonoscopy = Darmspiegelung abgeleitet.

  5. Sören sagt:

    Faschisten an Donau und Tiber;
    bei uns stimmt Herr Merz jetzt auch lieber
    mit Faschos zusamm‘. Huch,
    droht uns da ein Dammbruch?
    Europa, wir brauchen mehr Biber!

  6. OtZl sagt:

    Schnittfehler: die Danksagung bricht plötzlich ab und bei Hilgers Wahlempfehlung um Minute 50 ist glaube eine Dopplung.

    Lieben Gruß und Danke für die Sendung!

    1. Katrin sagt:

      oh, das schaue ich mir an

      1. Katrin sagt:

        hat jemand das auch? Ich kann den Fehler nicht rekonstruieren – weder die Dopplung um Minute 50, noch dass die Danksagungen abbrechen würden.

        1. OtZl sagt:

          Hmmm, höre über AntennaPod und hatte die Episode nur gestreamt. Wenn ich sie runterlade ist alles gut, aber im Stream halt nicht. Sorry für den Puls, den ich wahrscheinlich ausgelöst habe.

  7. Cedara sagt:

    Re: USA — hattet ihr dies gesehen? Eine direkte Aussage.

    https://snyder.substack.com/p/of-course-its-a-coup

    1. Katrin sagt:

      ja, das ist in den Shownotes

      1. Cedara sagt:

        Dang, den hatte ich übersehen. Sorry.

  8. Christian sagt:

    Definition extremistischer Parteien:

    Im Podcast wird des Öfteren der BSW mit der AfD in einen Topf der extremistischen Parteien geworfen. Ich frage mich wieso eigentlich?

    Schauen wir uns die Extremismus Definition des Verfassungsschutzes an (Quelle Wikipedia https://de.m.wikipedia.org/wiki/Extremismus#:~:text=Das%20deutsche%20Bundesamt%20für%20Verfassungsschutz,oder%20der%20FDGO%20insgesamt%20richten.):

    “Das deutsche Bundesamt für Verfassungsschutz definierte im Jahr 2000 Extremismus in Form einer definitio ex negativo als „fundamentale Ablehnung des demokratischen Verfassungsstaats“.[2] Darunter fielen alle Bestrebungen, die sich gegen den Kern des Grundgesetzes oder der FDGO insgesamt richten.”

    Ganz klar und dafür gibt es genügend Belege (siehe verbotsverfahren https://www.spiegel.de/politik/deutschland/afd-verbotsverfahren-verfassungsrechtler-sehen-aussicht-auf-erfolg-a-c0a79e32-8f74-48e1-8f9b-2fd7d6a4286d) gilt das für die AfD.

    Aber gilt das gleiche auch für den BSW?

    1. Die Inhaltliche Ebene: schauen wir uns die inhaltliche Ebene an, gibt es dort zwei Punkte die immer wieder hervorgebracht werden, wenn es um den Vergleich zur AfD geht: Migrationfeindlichkeit und Russland Freundlichkeit/Ablehnung Ukraine Hilfen.

    Wenn ersteres ausschlaggebend für deren Extremismus wäre, dann wären mindestens CDU / CSU ebenso extremistische Parteien. Denn vergleicht man die Positionen des BSW mit der CDU, finden sich dort fast wortgleiche Aussagen, die CDU geht in einigen Punkten noch weiter, wo der BSW keine explizite Position im Wahlprogramm hat.

    Die Russland Freundlichkeit des BSW ist aktuell nur auf rhetorischer Ebene belegt.
    Es gibt keine direkten, belegten Kontakte. Das sieht bei der AfD ganz anders aus. Die Ablehnung der militärischen Hilfen findet sich auch bei der Linken. Des Weiteren haben auch führende CDU Politiker im Osten auf eine “Verhandlungslösung” gepocht.

    Man kann beide Positionen (Ukraine/Migration) ablehnen und für extremistisch (oder nur populistisch) halten, aber sagen sie tatsächlich aus dass der BSW das Grundgesetz abschaffen will? Müsste man dann nicht das gleiche, nur bezogen auf Migration, der CDU/CSU vorwerfen?

    Ich bin da mehr als skeptisch.

    2. Die Partei Struktur

    – der BSW trägt den Namen ihrer Gründerin und Vorsitzenden im Parteinamen
    – beim BSW muss noch der Vorstand jedes einzelne Mitglied abnicken. (Erinnert mich irgendwie an RB Leipzig, die das Vereinsrecht aushebeln)
    – der Vorstand mischt sich in Koalitionsverhandlungen ein

    Das ist alles richtig und wird immer wieder vorgebracht.

    Das plakatieren von Wagenknecht und auch ihr Name im Parteinamen ist natürlich Marketing. Sie ist das bekannteste Mitglied. Die CDU hat 16 Jahre Merkel, auch bei Kommunalwahlen, plakatiert.

    Die Restriktionen bei neuen Mitgliedern, finde ich, meine persönliche Meinung, bei einer neuen Partei die medial direkt so bekannt wurde, verständlich. Den Piraten ist damals auch passiert, das plötzlich wirklich extremistische Personen in die Partei eingetreten sind, die man nur schwer wieder raus bekommt und medial direkt ausgeschlachtet werden. Schaut man sich die Mitglieder des BSW an, findet man dort viele ehemalige Linken Mitglieder, aber auch versprengte, ehemalige CDU, SPD Mitglieder die in ihrer Partei nichts geworden sind und es jetzt beim BSW versuchen.

    3. verhalten in den Parlamenten

    Der BSW koaliert mit SPD und CDU in Brandenburg und Thüringen. Es gibt keine, absolut gar keine Zusammenarbeit mit der AfD. Es gab auch nie Bestrebungen mit der AfD zu koalieren. Auch gibt es keinerlei Bestrebungen oder Taten (im Gegensatz zur AfD)die, die parlamentarische Arbeit erschweren oder behindern. Auch im Bundestag nicht. Einzelne BSW Abgeordnete haben dem CDU Antrag letzte Woche zugestimmt, das hat aber auch ein erheblicher Anteil der FDP.

    4. Die Wähler
    Ja das BSW wird von vielen Menschen mit rechtsextremen Ansichten gewählt. Aber versucht nicht auch die CDU diese Wähler “zurück zu gewinnen”? Fischt die CDU nicht auch in diesem Lager?

    Insgesamt:
    Für mich ist das BSW nicht wählbar. Ich lehne auch ihre Ansichten zur Ukraine ab. Aber das BSW in einen Topf mit dem afd zu werfen geht halt zu weit, ohne andere Parteien wie bspw. Die CDU nicht auch (in Teilen) einzuschließen.

    Diese Ansicht vertrete nicht nur ich, sondern auch die meisten Politikwissenschaftler. Das der Verfassungsschutz den BSW beobachtet kam mir auch noch nicht unter.

    Es sollte auch klar sein, das wir mit dem Begriff “extremistische Partei” Vorsichtig sein müssen. In Bayern hat ein linker Bundestagsabgeordneter gerade, wegen mangelnder “Verfassungstreue”, seinen Job verloren, weil er in der Linken Parteiarbeit macht. https://www.sueddeutsche.de/bayern/verfassungstreue-pruefung-linken-bundestagskandidat-job-verloren-wegen-parteiarbeit-dpa.urn-newsml-dpa-com-20090101-250203-930-364245
    In Bayern wird also auch schon die Linke auf eine Stufe mit der AfD gestellt.

    1. Katrin sagt:

      ich bin mir zwar sicher, dass wir das BSW im Podcast noch nie als extremistisch bezeichnet haben.
      aber trotzdem ein Hinweis: Beantwortet man den Wahl-O-Maten in allen Fragen so, dass es der AfD-Linie entspricht und man am Ende 100% AfD-Übereinstimmung erhält, dann steht das BSW an Platz zwei und die Linke erst ganz, ganz hinten. Das BSW hat von allen anderen Parteien (die eine Chance haben, in den Bundestag einzuziehen) die größte Überschneidung mit der AfD. Sie stehen nicht auf eine Stufe – BSW ist mit ca. 60% Übereinstimmung noch AfD light. Aber es überrascht mich überhaupt nicht, denn was beide Parteien eint, das ist der Populismus. Gegen „die da oben“, gegen „die Altparteien“ und gegen die „Mainstreammedien“. Beide reklamieren für sich, zu vertreten, was das Volk™️ wirklich will.

      1. Christian sagt:

        Aktuelle Podcastfolge (vom 07.02) im Block “das große Wahlspektakel” ab Minute 46, sagt Holger, “ohne die Extremisten, also BSW und AfD, lass ich raus”.

        Bei Populismus geh ich mit. Macht die CDU Aktuell aber genauso. Das was Merz da mit seinen 5 Punkte Plan ankündigt ist Populismus in rein Form.

        Der BSW ist natürlich populistisch und fischt am rechten Rand. Aber ist er auch extremistisch und staatszersetzenden wie die AfD? Mir ging es in dem Zusammenhang nur um den Extremismus Begriff.

        1. Katrin sagt:

          ah okay, war mir nicht aufgefallen.

          ja, die CDU hat 50% Übereinstimmung mit den Leuten, die 100% AfD haben – Platz drei.

  9. Elli sagt:

    Thema Psychsosomatische Erkrankungen: Holger stellt dar, dass das eine Verlegenheitsdiagnose von uns Ärzt:innen sei, wenn wir nicht mehr weiterwissen. Auf das noch recht unerforschte Long Covid mag das zutreffen, und auch viele andere erkrankungen wurden historisch der psyche zugeschoben (zB Schwangerschaftsübelkeit oder Neurodermitis).
    ABER: Psychosomatische Erkrankungen und somatoforme Störungen existieren, und sollten explizit nicht erst diagnostiziert werden, wenn man die komplett verfügbare Diagnostik gefahren hat – sondern schon, wenn sich gewisse „Red Flags“ dafür zeigen. Die Möglichkeit einer psychosomatischen Genese schon von Anfang eines diganostischen Procederes im Hinterkopf zu haben und mit den Betroffenen auch transparent zu erörtern, sollte Gute Klinische Praxis sein, die aber aufgrund der schlechten psychosomatischen Ausbildung in nicht-„psy“-Fachdisziplinen leider viel zu wenig umgesetzt wird. Wieso müssen Gynäkolog:innen und Allgemeinmediziner:innen einen Grundkurs Psychosomatik machen und ich als Internistin oder auch meine Freund:innen aus der Chirurgie nicht? Hier gibt es viel Verbesserungsbedarf sowohl nach innen in die Ärzteschaft als auch als Kommunikation an potentielle Patient:innen.

  10. Morrrk sagt:

    Renate Künast ist gelernte Juristin, in der Tat.

  11. neffets sagt:

    Zum Staatstreich in den USA: Mir ist nicht ganz klar, ob die Behörden aus voreiligem Gehorsam handeln oder der Präsident diese Machtbefugnis bis zu einer gerichtlichen Überprüfung besitzt. Wisst ihr mehr darüber?

    1. Katrin sagt:

      ich hab das Gefühl, es ist
      – Überwältigung
      – vorauseilender Gehorsam

      auf Bluesky ging eine Beamtin viral, die sich einfach weigerte und weitermacht. also kann man sich offenbar auch widersetzen. denn das Recht haben die – ihrer Aussage nach – nicht.

      1. neffets sagt:

        Also eine Art selbstverstärkender Lemming-Effekt, wie er wohl in allen großen Strukturen irgendwann auftritt – vgl. Holgers Erfahrungen beim rbb.

        Es graut mir immer mehr vor der BTW 29, wenn die Rechten großflächig unsere Behörden besetzen, denn der deutsche Beamte hat noch weniger Rückgrat als der durchschnittliche Amerikaner.

        Ein Beispiel erlebte ich kurz nach 9/11: Das Innenministerium fragte bei den Universitäten nach Listen ausländisch immatrikulierter Studenten an – ohne jedwede Rechtsgrundlage! Und was machten die linken Elfenbeintürme der Wissenschaften: sie lieferten, ohne eine Rückfrage oder Gegenwehr. Sowohl im Kollegium als auch in der Studentenschaft erzeugte dies mehrheitlich Unverständnis, welches aber vom Präsidium einfach weggewischt wurde.

        Die wenigen Standhaften oder Mutigen werden uns nicht alleine retten können…

    2. Djtler sagt:

      Die Republikaner haben keine Selbstreinigungskraft mehr, die Demokraten kauern in Schockstarre, die Gewerkschaften sind schwach in den USA „Communists!!!“, es gibt keine Kultur des solidarischen Zudammenhaltes und die Rechtsprechung wird über einen Republikanische Supreme Court gelenkt.

      Es ist abzusehen, dass sich Musk und Trump durchsetzen werden.

      Der Trieb als Einzelperson dagegen anzukämpfen dürfte gebremst sein.
      Außerdem: Was blüht nach dem Jobverlust, wenn man negativ auffällt? Was kommt da noch alles?
      Wir sind Zeuge, wie eine Demokratie kippt.

      Wie heißt der Account auf Bluesky? Ich würde gerne verfolgen, wie es weitergeht.

      1. Katrin sagt:

        um welchen Account geht es?

        1. Djtler sagt:

          Mein Kommentar sollte woanders angezeigt sein.

          Du hattest geschrieben, es sei eine Beamtin auf Bluesky viral gegangen, die ihren Posten eben nicht geräumt hatte.

  12. Danke für den Shout-out zu meinem Wahlprogramm-Analyse-Tool. Die Betaversion war u.a. deshalb eine Betaversion, weil die Wahlprogramme nur im Entwurf vorlagen. Inzwischen sind aber die finalen Fassungen hinterlegt.

  13. Der_Raubfriese sagt:

    „A moray“ ist eine Muräne,
    verzeihen Sie, dass ich’s erwähne.
    Es fehlt nur das „eel“,
    ergo nicht sehr viel.
    Hängt der vielleicht zwischen die Zähne …

  14. Nils sagt:

    Limerick-Time! *fieps*

    „Ich brauch weder Formular noch Antrag
    wenn ich an ’nem schmackhaften Stamm nag'“,
    denkt sich der Biber
    der ohne viel Fieber
    den Dammbau vollzieht ohne Klag‘.
    #####
    Es war mal ein Biber aus Prag,
    brauchte weder Attest noch Antrag.
    Er war auch nicht klamm,
    sondern baute ’nen Damm.
    Die Bürokratie wurde garnicht gefragt.
    ####
    „Sie möchte das Wasser dort stauen?
    Und müssen erst 20mal schauen?
    Ich mach es schneller, ihr Süßen!
    Verbleibe mit freundlichen Grüßen
    Ihr plattschwänziger Nager mit Klauen.

  15. Matthze sagt:

    Zum Südschleswigschen Wählerverband SSW und seinem Abgeordneten Stefan Seidler habe ich die Aufklärung in der Parlamentsrevue dringend nötig gehabt – nun lache ich nicht mehr über diese Partei… https://parlamentsrevue.de/2025/01/23/spezial-interview-seidler/ oder https://parlamentsrevue.de/podlove/file/92/s/feed/c/mp3/SFINT.mp3

    1. Katrin sagt:

      ich hoffe es ist klar, dass wir über Holgers Probleme, den Namen auszusprechen gelacht haben?

  16. Christian sagt:

    Zum Staatsstreich in den USA: Die Berichterstattung in den Medien ist meiner Meinung nach eher „gestern hat er dieses gemacht. Heute jenes“, also ein klassischer „he said, she said“ Journalismus. Mir fehlt die Einordnung: Was ist sein großes Ziel?

  17. Niko sagt:

    Hey,

    zu den Tools zur Wahlentscheidung. Ich hab auch mal ein Tool zum Vergleich der Wahlprogramme gebaut, ursprünglich zur Wahl 2021. Die neuen Wahlprogramme hab ich auch mal eingepflegt. Sehr gleich zum Tool von Simon Meier-Vieracker, aber vielleicht hilft es ja jemanden :).

    Tool: https://wahlprogramme.rerere.org/
    Kurze Erklärung „wie“ man alles suchen kann: https://blog.libove.org/posts/wahlprogramme/

  18. Der_Raubfriese sagt:

    Am Flusse Klabava in Tschechien,
    da wollten die Biber sich rächien
    für das lange Warten
    auf Menschen mit Spaten.
    Ihr Damm ging ganz ohne Bestechien.

  19. Dan sagt:

    Hier ein bieberhaltiger Limerick mit herzlichen Grüßen:

    Ein Bieber aus Flensburg am Meer
    im Damm saß und zagte gar sehr.
    Den Damm baut kurzum
    er zur Brandmauer um
    denn Merz, der schafft das nicht mehr.

  20. Regina Mayer sagt:

    Im wunderschönen Biberach
    gab’s ein Problem mit der Riß – dem Bach
    wohin mit dem Schlamm
    wir brauchen nen Damm
    Da kam auch schon ein Biber – ach

  21. Nico sagt:

    Ich war etwas überrascht das Ihr im Klimateil das Gutachten des Expertenrat für Klimafragen vom 5.2 gar nicht erwähnt habt. Immerhin sind da meiner Meinung nach zwei Knaller drin:

    1. Es wurde zum zweiten Mal gutachterlich festgestellt, dass Deutschland sein Klimaziel 2030 verfehlen wird. Daraus folgt „dass ein Klimaschutzprogramm innerhalb der ersten zwölf Kalendermonate vorgelegt werden muss“.

    2. Der Bereich Landnutzung emittiert viel mehr als bisher gedacht. Vor der Waldinventur sei angenommen worden, dass von 2018 bis 2022 durch die Landnutzung insgesamt nur *11 Millionen Tonnen* CO2 emittiert wurden – im Ergebnis der Inventur betrage diese Menge aber *370 Millionen Tonnen*. 2023 entsprachen die Emissionen aus der Landnutzung damit schon etwa 10% der gesamten Emissionen Deutschlands.

    Das ist mal eine ordentliche Steigerung die eine Meldung Wert gewesen wäre.

    1. Katrin sagt:

      hallo,
      wir haben diese Woche eine ganze Sendung nur zu diesem Thema – deswegen habe ich das in der letzten Sendung relativ kurz gefasst. Sie hatte auch so schon Überlänge und wie immer gibt es Dinge, die dann einfach nicht reinpassen.

  22. Daniela sagt:

    Informationen für „alle“:
    von andererseits.org:
    https://www.wahlchecker.de/ —> in leichter Sprache

  23. jana sagt:

    Ich habe kürzlich meine Bücherkiste aufgeräumt und bin wieder auf das großartige „a child’s first book of trump“ gestoßen – klare Empfehlung!

    https://www.wnycstudios.org/podcasts/takeaway/segments/donald-trump-childrens-book-not-children

    Viele Grüße aus dem Schweizer exil!

  24. David sagt:

    Sieben flauschige Biber aus Biberach
    Hielt seit Tagen die Sorge um Deutschland wach
    Doch anstatt nur zu klagen
    Begann man zu nagen
    Nun steht hier ein Windpark am Biberbach

  25. Florian sagt:

    Ein Biber sprach schmollend: „O wei,
    der Holgi, der dichtet mir bei,
    ich würd‘ Feldlerchen fressen,
    doch Bäume stattdessen
    die nag’ ich mit Wonne entzwei!

    Zitat Holgi: [in der Rolle des Bibers]: „Wie, da is‘ ne Feldlerche? [Schmatzgeräusche]“

    Faktencheck:
    Biber nutzen diverse Gehölzarten, unter anderem auch Lärchen (mit „Ä“) [1].
    Singvögel wie die Feldlerche stehen nicht auf seiner Speisekarte.

    Übrigens: In der Newsmeldung [5] ging es ja um das Tschechische Landschaftsschutzgebiet Brdy, in dem der Biber dem Menschen bei der Renaturierung zuvor kam. Dort kommen sowohl die Baumart Europäische Lärche, als auch der Singvogel Feldlerche vor [2], [4].
    Ich konnte eine Studie finden, die nahelegt, dass geringerer Baumbestand für den Vogel Feldlerche durchaus von Vorteil sein kann. [6]

    Ich schließe daraus: Je weniger Lärchen, desto mehr Lerchen.
    Danke an den Biber!

    [1] https://osnascholar.ub.uni-osnabrueck.de/handle/unios/63624
    [2] https://ies-ows.jrc.ec.europa.eu/efdac/download/Atlas/pdf/Larix_decidua.pdf
    [3] http://dx.doi.org/10.55957/REEG4607
    [4] https://ebird.org/map/skylar?env.minX=13.420882&env.minY=49.504516&env.maxX=15.531368&env.maxY=50.615944
    [5] https://english.radio.cz/beavers-build-planned-dams-protected-landscape-area-while-local-officials-still-8841536
    [6] https://www.artenschutz-biodiversitaet.de/artikel/feldlerche-alauda-arvensis-analyse-einer-mehrjaehrigen-datenreihe-zum-effekt-von-gehoelzentfernung-im-offenland-auf-die-lebensraumeignung-fuer-eine-gefaehrdete-vogelart-der-ackergebiete/

  26. Gordon sagt:

    Es waren ein paar tschechische Biber,
    Verhandlung’n warn ihnen zuwider.
    Das endlose Warten,
    ohn‘ jemals zu starten,
    da sagten sie: Das machen wir lieber

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