Die Wochendämmerung

Politik, Gesellschaft, Quatsch. Der Podcast mit Katrin Rönicke & Holger Klein

Schulen, Spargel, Terror

| 70 Kommentare

Links und Hintergründe

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70 thoughts on “Schulen, Spargel, Terror

  1. Titus von Unhold sagt:

    Zu Corona und Handschuhen hatte Quarks das Stück hier:

    https://www.quarks.de/gesundheit/medizin/darum-brauchst-du-im-alltag-keine-einmalhandschuhe/

    1. Katrin sagt:

      ah, danke!

  2. Titus von Unhold sagt:

    Hasen gehören zum Niederwild und sind nahezu unbegrenzt jagdbar, es gibt (soweit mir bekannt) keine Aufnahme in die Abschusspläne. Es zählt lediglich der Erhaltungszustand der lokalen Population. Die Hasenstrecke geht übrigens Jahren zurück, gleichzeitig steigen allersings steigen dafür seit Jahren massiv die Fallzahlen der Tularämie (Hasenpest), wir hatten sie leider auch schon im Revier.

    Die größte Bedrohung für die Hasenbestände sind allerdings nicht wir Jäger, sondern der Habitatverlust des Kulturflüchters Hase und der Siegeszug des Kulturfolgers Fuchs.

    https://www.jagdverband.de/sites/default/files/2020-02/2020-02_Infografik_Jahresstrecke_Feldhasen_2018_2019.jpg
    https://literatur.thuenen.de/digbib_extern/dn050850.pdf

  3. RR_Wochendämerung sagt:

    Kurz mal mein laienhaften Thesen zu Handschuhen.

    Problempunkte sind beschädigte Handschuhe und das ausziehen.

    Beschädigt weil sozusagen das „Raumklima“ innerhalb der Handschuhe ideal für Bakterien und Co sind. Bei kurze Nutzung vernachlässigbar.

    Ausziehen naja wenn man davon ausgeht das die Handschuhe verseucht sind wie zieht man sie aus,

    Krankenhauslösung 2 paar Handschuhe desinfizieren erstes Paar aus desinfizieren zweites Paar aus und 3tes mal desinfizieren.
    Würde bei Lidl wo ich gerade einkaufen war gehen da sie einen Desinfektionsspender im Einkaufswagenbereich angebracht haben.

    Ist im normalen Umgang viel zu Umständlich.

    Meine Idee saubere Hand schmutzige Hand. Nun an einer Hand so einen Handschuh anziehen,
    Schmutzige Hand: Einkaufswagen, Waren nehmen. Geld zurücknehmen.
    Saubere Hand: Geld übergeben. Nase kratzen, Auge reiben und am Ende vorsichtig schmutzigen Handschuh ausziehen,

    *winkt* RR

    1. der Ralf sagt:

      Ich sehe keine Problem beim ausziehen von Handschuhen. Ich weiß ja nicht wo diese 2 Paar Handschuhe Lösung herkommt, aber üblicherweise geht das einfacher und schneller. Hier z.b. ein kurzes Erklärvideo: https://www.youtube.com/watch?v=qFUUYwoH6n0

      Das lernt man übrigens auch z.b. bei der Bundeswehr bei der ABC-Ausbildung, vermutlich auch bei Feuerwehr und THW und wo auch immer Menschen Schutzkleidung tragen die nach einer Kontamination auch wieder ausgezogen werden soll.

      1. Jörg sagt:

        Das Erklärvideo ist auch nicht so dolle, da hier die „saubere“ Hand durchaus mit der Außenseite des „kontaminierten“ Handschuhs in Kontakt geraten kann (bzw. wird).

        Das RKI hat recht gute Schritt-für-Schritt-Anleitungen: https://www.rki.de/DE/Content/InfAZ/N/Neuartiges_Coronavirus/PSA_Fachpersonal/Dokumente_Tab.html

        1. der Ralf sagt:

          An welcher Stelle kommt die saubere Hand mit der Außenseite des verschmutzten Handschuhs in Kontakt? Beim zweiten Handschuh wenn man mit dem Daumen unter den Bund geht? Ich gebe zu, bei enganliegenden Handschuhen ist das knifflig.
          Die Anleitung vom RKI ist da etwas besser. Allerdings sind es auch mehr Schritte und dadurch etwas fehleranfälliger. Aber vermutlich alles Übungssache.

          Für den Laien ist die Tatsache mit der sauberen und schmutzigen Seite, und was mit welcher Seite angefasst werden soll, wohl schon eine neue Erkenntnis. Davon abgesehen sind Handschuhe, wie schon an anderer Stelle geschrieben, für den Alltag ja eher nicht so sinnvoll.

    2. der Ralf sagt:

      Saubere Hand, Schmutzig Hand.
      Das ist in der Praxis doch deutlich komplizierter und „vielleicht“ erst nach jahrelanger Übung überhaupt sicher durchführbar. Allein den Einkaufswagen nur mit einer Hand schieben zu wollen. Oder mit der Hand mit der ich Geld anlange (egal ob aus dem eigenen Geldbeutel* oder Wechselgeld) die Augen reiben…

      Was sich sicher schneller und einfacher antrainieren lässt ist, sich überhaupt nicht ins Gesicht zu fassen. Egal mit welcher Hand. Oder, wie ich es derzeit mache, die Hand zu desinfizieren direkt bevor ich mir aus welchen Gründen auch immer ins Gesicht fasse.

      * Muss ich das Geld in meinem Geldbeutel dafür desinfizieren? Und das Wechselgeld bevor ich es mir aneigne auch?

      1. RR_Wochendämerung sagt:

        Das mit den 2 Handschuhen habe ich aus https://ukw.fm/ukw013-corona-intensivmedizin/

        Aber eigentlich noch weitere Überlegungen.

        Diese vorläufigen Infos von der noch nicht publizierten Streek Studie ist die Gefahr von Schmierfunktion wesentlich geringer als am Anfang vermutet.

        Daher Maske macht Sinn den ich schütze andere. Mache ich schon seid hmm 3 Wochen wenn ich einkaufen gehe. Wobei es keine Maske ist sondern nur ein Multifunktionstuch (Hilltop) welches ich bei bedarf über die Nase ziehe.

        Handschuhe na schön wer es mag aber ich werden keine Tragen. Aber man schütz dadurch keine Anderen und sich selber eigentlich auch nicht.

        *winkt* RR

        1. der Ralf sagt:

          Nach allem was ich bisher verstanden hab, machen Handschuhe (wir reden über diese Einweghandschuhe aus Latex etc.) im Alltagsgebrauch keinen Sinn*. Zumindest gegen Corona und vermutlich auch gegen einen Großteil anderer Viren und Bakterien. Im Gegenteil könnten sie sogar eine falsche Sicherheit vorgaukeln z.b. indem man mit dem „verschmutzten“ Handschuh sich ins Gesicht langt oder Lebensmittel anfässt.

          Händewaschen hilft. Nicht ins Gesicht fassen hilft (bzw. alles was irgendwie als Schleimhäute zählt).

          Einfache Masken schützen vor allem andere Menschen vor den eigenen ausgeatmeten und sonstwie (Niesen, Husten) freigesetzten Viren und Bakterien. Auch das ist keine neue Erkenntnis sondern eher durch kulturelle Gründe mehr oder weniger praktisch umgesetzt.

          * Ich ziehe Latex-Handschuhe normalerweise nur zum „basteln“ an, also wenn ich mit irgendwelchen Flüssigkeiten wie z.b. Farben, Ölen etc. hantiere. Das sind aber Dinge die ich vor allem schlecht wieder von der Haut bekomme.

        2. der Ralf sagt:

          aus reiner Neugier: Für was steht das RR in „RR_Wochendämerung“, in der Vermutung das der Rest sich auf die Wochendämmerung bezieht?

          1. RR_Wochendämerung sagt:

            RR die beiden Buschstaben die meinen Namen darstellen das in Kombination mit wo ich gerade schreibe ist mein Standardname wenn ich halbwegs Anonym bleiben will.

        3. der Ralf sagt:

          Zu guter Letzt, bei allem Respekt und bei Berücksichtung aller persönlichen und allgemeinen Besonderheiten:

          „Rechtschreibung und Grammatik sind die schriftliche Entsprechung von angemessener Bekleidung und Körperhygiene. Es geht auch ohne, aber mit vereinfacht es die Kommunikation.“ Sinngemäßes Zitat, Urheber unbekannt.

          Ich hab mir heute im Verlauf des Tages mehrfach den Kommentar durchgelesen. Ich habe mich bemüht den Inhalt zu verstehen. Ich bin sicher kein Experte was die deutsche Sprache und Rechtschreibung angeht. Das ein oder andere Komma hätte ich aber schon gesetzt. Ich hoffe ich habe angemessen darauf reagiert. Vermutlich habe ich aber mehr Lebenszeit damit verbracht als der/die Schreiber*in mit dem schreiben. Das finde ich ungerecht!

          Gruß
          der Ralf

          1. RR_Wochendämerung sagt:

            Sorry für meine Rechtschreibung das ist bei mir aber leider sagen wir mal Systembedingt.
            Selbst 3-faches nachlesen hilft bei mir nur Rudimentär. Und ohne helfende rote Linien wird es nur noch schlimmer.

    3. Jonas sagt:

      Kurz mal theoretische und praktische Erfahrung aus einigen Jahren in verschiedenen Reinräumen. Und damit sicherlich einigen tausend verbrauchten Nitril-Handschuhen und Mundschützen + ungezählten bestandenen Tests mit Abklatsch und Partikelzählern:

      Schutzausrüstung wie Handschuhe funktioniert oft nach dem Schwarz-Weiß-Prinzip: Es gibt eine saubere Seite (weiß) und eine dreckige Seite (schwarz) und man will, dass das schwarze nicht ins weiße kommt. Jetzt bitte selbständig überlegen welche Seite vom Handschuh welche Funktion übernimmt und dementsprechend Handlungsanweisungen erarbeiten.

      Kleines Gedankenexperiment dazu: Ärzte im OP haben die schwarze Seite innen und die weiße Seiten außen. Krankenpfleger, die dir den Arsch abwischen, tragen die weiße Seiten innen und die schwarze Seite außen. Beides medizinisches Personal, beides mal Handschuhe, zwei verschiedene Konzepte der Nutzung und damit zwei verschiedene Regeln für das An- und Ausziehen und sonstige Handling. Deshalb die Vielzahl unterschiedlicher Anwendungsregeln.
      Bonusgedankenspiel: es gibt auch schwarz-schwarz-Anwendungen. Da kommen dann oft doppelte Handschuhe ins Spiel. Und es gibt Grauzonen, bzw. Grauräume. Wobei weiß leicht zu grau bzw. schwarz werde kann, schwarz aber nur durch intensives reinigen zu weiß werden kann oder dies unmöglich ist.

      Nach dem theroretischen Vorspiel zur praktischen Teil
      0. Allergien beachten
      1. Richtige Größe kaufen.
      2. Handschuhe reißen. Um dass zu verhindern: Fingernägel weich feilen, keine künstlichen Fingernägel und keinene Schuck tragen (Ringe, Piercings).
      3. Handschuhe reißen, deshalb alles, was angefasst wird vorher genau beurteilen: was einen Schnitt in der Haut verursachen könnte, mach meist auch den Einmalhandschuh kaputt
      4. Wenn man gleich nach dem anziehen anfängt zu schwitzen, eine Nummer größer nehmen, zurück zu 1.)
      5. Wenn die Handschuhe von alleine von der Hand rutschen, eine Nummer kleiner nehmen, zurück zu 1.)
      6. Wenn es unter den Handschuhen anfängt zu schwitzen, hat man die Teile schon zu lange getragen. (Schweiß=Bakterien=Böse)

      Und jetzt zur Corona-Praxis :
      Handschuhe als Teil einer Schutzausrüstug in einem Schwarz-Weiß-Konzept im Umfeld eines Einkaufes im Supermarkt funktionieren nicht: alles ist schwarz. Die bisher bekannten Ausbreitungswege über Tröpfchen-Infektion sprechen wenig für eine positive Auswirkung von Handschuhen.
      In speziellen Fällen (z.Bsp. Vorerkrankungen) kann es einen positiven Effekt bringen, der allerdings nur sehr schwer zu quantifizieren ist.
      Entscheidend für mich ist aber: endlich habe ich eine akzeptierte Ausrede, die versifften Einkaufswagengriffe nicht mehr anfassen zu müssen.

  4. Auch ich habe mir nun Atemschutzmasken bestellt, obwohl ganze zwei tage an meiner eigenen Maske, zusammen mit meiner mittleren Nichte genäht habe, und ich finde die auch immer noch ziemlich chic, nur hab ich nicht darauf geachtet über dem Nasenbereich Platz für eine Drahtklemme zu lassen, weswegen mir meine Brille damit Ständig anläuft und ich trage diese Brille ständig, außer beim Lesen, nun ich werde mir die aber gut aufbewahren ?weil ich auch schon etwas stolz darauf bin, da ich bemerkt habe wie lange ich nix mehr von selbst von Hand ? genäht hatte.

    Zuletzt, wegen eurer bedenken um die Minuten https://wochendaemmerung.de/schulen-spargel-terror/?t=05%3A43 herum hab ich das hier gefunden ist nur leider nicht sehr beruhigend, weshalb auch das Tragen von Masken weiter hin so wichtig bleibt.

    https://twitter.com/aahsh/status/1250858600475566080?s=20

    Alles Gute und bleibt Gesund und Munter! ?

  5. Roland sagt:

    Zum Thema Kita/Kindergärten. Wenn diese wieder geöffnet sind, schickt die Mehrheit der Eltern ihre Kinder wieder da hin. Leidensdruck hin oder her. Von den Kindern zu erwarten dass sie Hygienevorschriften so einhalten, dass Infektionen ausgeschlossen sind ist auch weltfremd. Daher wird es Coronainfektionen dort geben, vor allem weil bei Kindern der Krankheitsverlauf nach allem was man weiß, oft nicht bemerkt wird. Wie steht’s da um die Sicherheit der Kita/Kindergartenmitarbeiter ? Ist diese weniger wert als der Bedarf der Eltern nach Kinderbetreuung ? Selbst wenn die Eltern in Selbstquarantäne gehen, was hilft das denjenigen die in der Kita arbeiten ? Ich denke mal solange nicht geklärt ist in wieweit solche Einrichtungen an der Verbreitung des Virus beteiligt sind, bzw. wie man verhindert das infizierte Kinder dort aufschlagen oder zumindest niemand anstecken, ist die Öffnung zumindest fragwürdig. Das gleiche gilt übrigens m.E. auch für die Schulen.

    1. Natalie sagt:

      Du hast recht, dass das alles Punkte sind, die bedacht werden müssen.

      Nur – was im Moment wenig bedacht zu werden scheint – die Lage, in der Kinder und ihre Familien gerade stecken, ist so nicht mehr lange durchzuhalten. Ich schreibe das aus einer privilegierten Position. Mein Mann und ich sind beide mit voller Stundenzahl im Homeoffice (also erstmal keine unmittelbaren) wirtschaftlichen Sorgen und wir wohnen in einem kl. Haus mit Garten. Dennoch ist es für unsere Kinder (3 und 5) eine sehr schwere Zeit. Es ist ja nicht so, dass „nur“ die Kita geschlossen ist. Sie dürfen auch auf keinen Spielplatz, dürfen keine anderen Kinder treffen. Und die Erwachsenen erzählen ständig etwas von „nicht jetzt, ich muss arbeiten“.

      Wir gehen alle nervlich am Zahnfleisch. Ich wage mir nicht auszumalen, wie es in Familien ist, die noch viel weniger Platz haben und viel weniger Geld.

      Will sagen: Wenn es denn so ist, dass Kita-Öffnung tatsächlich so gefährlich ist, dann müssten andere Entlastungskonzepte her. Ein Corona-Elterngeld mit 100% vom Netto, damit man sich von der Arbeit freistellen lassen kann, zum Beispiel. Oder autorisierte Spielgruppe (kleine Gruppen mit immer den gleichen Personen), die es Kindern ermöglichen andere Kinder zu treffen.

      1. David sagt:

        >Oder autorisierte Spielgruppe (kleine Gruppen mit immer den gleichen Personen), die es Kindern ermöglichen
        >andere Kinder zu treffen.

        So ist das auch gemeint, wenn von „Die Notkapazitäten für KiTa werden schrittweise angehoben“ gesprochen wird. Es sind ja nicht 3 KiTas pro Stadt, die dafür nur auf haben, und dann wieder eine Gruppe von 15+ Kindern bilden, sondern so wie ich das mitbekommen habe, sind das die normalen KiTa-Gruppen, die jetzt aber nur mit 2 „Not“kindern gefüllt sind. (also Kinder von Eltern mit systemrelevanten Berufen ist der verwendete Fachterminus“

        1. Natalie sagt:

          Das kann ich jetzt nicht ganz verstehen … die Notbetreuung ist doch nicht für Kinder gedacht, die sich ohne ihre Freunde oder Gleichaltrige zu Hause langweilen, sondern hängt an der Frage, ob die Eltern in systemrelevanten Berufen arbeiten.

          Will sagen: Bei der Notbetreuung geht es nicht um die Bedürfnisse von Kindern, sondern um die berufliche Einsetzbarkeit der Eltern; und das ändert sich auch mit den Lockerungen nicht. Oder entgeht mir da etwas Entscheidendes?

          1. Roland sagt:

            „Nur – was im Moment wenig bedacht zu werden scheint – die Lage, in der Kinder und ihre Familien gerade stecken, ist so nicht mehr lange durchzuhalten. Ich schreibe das aus einer privilegierten Position. Mein Mann und ich sind beide mit voller Stundenzahl im Homeoffice (also erstmal keine unmittelbaren) wirtschaftlichen Sorgen und wir wohnen in einem kl. Haus mit Garten. Dennoch ist es für unsere Kinder (3 und 5) eine sehr schwere Zeit. Es ist ja nicht so, dass “nur” die Kita geschlossen ist. Sie dürfen auch auf keinen Spielplatz, dürfen keine anderen Kinder treffen. Und die Erwachsenen erzählen ständig etwas von “nicht jetzt, ich muss arbeiten”.
            Wir gehen alle nervlich am Zahnfleisch. Ich wage mir nicht auszumalen, wie es in Familien ist, die noch viel weniger Platz haben und viel weniger Geld.“

            Scheiss-Situation für alle, zugegeben, aber nicht zu vergleichen mit dem Risiko das Leute infiziert und krank werden, mit dem Risiko zu sterben oder bleibende Schäden davon zu tragen.

            Und ja andere Konzepte wären gut, vielleicht gibt’s da ja bald Lösungen, die dann Geld kosten, aber muss halt.

          2. David sagt:

            > sondern hängt an der Frage, ob die Eltern in systemrelevanten Berufen arbeiten.
            Ja, und das soll schrittweise aufgeweicht werden.

    2. Maren sagt:

      Genau das war auch mein Gedanke. Ich habe nach der Wochendämmerung schon auch daran gedacht, dass beispielsweise Alleinerziehende, die arbeiten müssen und keine Homeoffice Möglichkeiten haben, wirklich Probleme haben. Das führt dann wahrscheinlich dazu, dass die Kinder dann doch zur Oma gehen, was auch suboptimal ist.
      Aber bei deiner Idee Kathrin, dass berufsbezogenen die Kinder doch gehen können bin ich auch skeptisch. Ich habe den Eindruck dass doch einige Arbeitgeber grade sehr tolerant sind und die Eltern unterstützen (sicher nicht alle!). Beispielsweise hatte eine Kassiererin ihre Tochter dabei (klar, geht sicher nicht immer), bei LinkedIn werden unglaublich viele Bilder und Ideen von Eltern im Homeoffice mit Kindern gemacht, ein großes Unternehmen in dem eine FReundin Arbeitet, meinte „macht Homeoffice und guckt wieviel ihr schafft. Schreibt euch aber keine Minusstunden auf“. Ich befürchte sobald es wieder die Möglichkeit gäbe die Kinder in die Kita zugeben wird diese Toleranz und Unterstützung weniger werden.
      Auch wenn es Schwachsinn ist für die Unternehmen…

      Was ich einen guten Ansatz finde ist, dass Eltern von Kita Kindern Elternzeit mit Elterngeld beantragen dürfen. Aber da kommt man dann wahrscheinlich in die Problematik, dass in den schlecht bezahlten systemrelevanten Berufen dann die (in der Regel) Frauen zuhause bleiben und Personal fehlt. Beispiel: Frau: Krankenschwester und Mann: Manger/ Ingenieur. Dann bleibt die Mutter wahrscheinlich zuhause und bekommt das Elterngeld und fehlt im Krankenhaus.

      Zu der Kita Thematik habe ich auch eine Frage. Vielleicht kann sie mir Jemand beantworten: Wie genau ist ein systemrelevanter Beruf definiert? Sind es auch die Supermarkt Kassierer? Oder sind es nur Berufe im Gesundheitssystem?

      1. Conny sagt:

        Eine Art Elternzeit für Eltern von Kita- oder Grundschulkindern halte ich auch grundsätzlich für einen richtigen Ansatz. Dann wird Eltern zumindest die aktuelle Doppelbelastung genommen. Einmal anekdotisch gesprochen: meine Schwester hat zwei Kinder (3 und 12 Jahre). Sie arbeitet nicht systemrelevant, und eigentlich 35h. Ihr Mann ist Monteur und daher beruflich bedingt von Montag bis Freitag in ganz Deutschland unterwegs. Seit 5 Wochen ist sie mit den Kindern zuhause und macht von 7 bis 20 Uhr Kinderbetreuung und in drei der Wochen auch Schulersatz für die frische Gymnasiastin. Sie arbeitet morgens von 4 bis 7 und abends von 20 bis 23 Uhr. Und sammelt also auch noch Minusstunden an. Das hat sie erstaunlicherweise 5 Wochen durchgehalten. Weitere 16 Wochen bis Anfang August geht das aber nicht.
        Also in solch einem Fall wäre eine Corona-Elternzeit mehr als wichtig.
        Aber jetzt versuchen wir mal auch noch uns in den 3-Jährigen hineinzuversetzen: in die Kita darf er nicht, auf Spielplätze nicht, ins Schwimmbad nicht, andere Kinder als seine große Schwester hat er seit 5 Wochen nicht gesehen. Wie soll ein Kind in dem Alter das verstehen und noch weitere 16 Wochen aushalten? Wir Erwachsene leiden, aber wir können telefonieren, skypen etc. An die Kinder wird hierbei nicht wirklich gedacht. Und das macht mich im Namen der vielen betroffenen Kinder, die (wieder mal) keine Stimme haben, sehr, sehr traurig und wütend.
        Schon allein deshalb muss eine Lösung her. Ich glaube, es wäre besser, all die Lockerungen, die beschlossen wurden, rückgängig zu machen, Deutschland für ein paar Wochen noch mal komplett herunterzufahren und dann gezielt soziale Angebote zu schaffen, um Kinder beispielsweise stundenweise in die Kita geben zu können (wo die Kinder im Übrigen in dieser Jahreszeit auch sehr viel draußen spielen können, wo mehr Abstand herrschen dürfte als in so manchem IKEA).

  6. Flo sagt:

    Warum nicht einfach vor dem Betreten eines Ladens/Supermarkts etc. die Hände desinfizieren? So wird es zum Beispiel in Südafrika gemacht. Dann sparrt man sich das mit den Handschuhen und alle fühlen sich ein bisschen besser. Schaden kann es jedenfalls nicht.

    1. Katrin sagt:

      und danach aber auch. oder?

      1. Flo sagt:

        Ja. Wobei das aber in deiner Verantwortung liegt. Sprich die lassen dich nicht rein ohne, aber raus schon. 🙂

        Was ich halt nicht verstehe ist, warum auf der einen Seite das Rumgeheule aufgrund des Lockdowns so groß ist (und wie Holger schon richtig meinte, ist das ja noch nicht mal ein richtiger Lockdown). Und auf der anderen Seite ein Großteil der Leute selbst die einfachsten Maßnahmen nicht ergreifen.
        Dann kann es ja nicht so schlimm sein. Und wahrscheinlich ist das genau der Punkt.

  7. andi sagt:

    zitat holgi „…wenn sie sich nicht infizieren und ihre familie mitnehmen!“
    stellst du dir das so vor, dass das kind (also das, mit der grossen wohnung) sich mit corona infiziert..
    dann seine familie ansteckt, und alle sterben an corona.
    find ich ganz schön verstörend. so gefährlich ist das virus?
    hab ich nicht mitbekommen.
    hast du ne quelle?
    wie kommst du zu soner aussicht?!
    ich checks nicht

    1. Katrin sagt:

      ich mag zwar deinen Ton nicht, antworte aber trotzdem mal:
      Es gibt Eltern, Geschwister und Großeltern, die ein größeres Risiko haben, an Corona zu sterben.
      Die sind gemeint.
      Und wer genau das ist, kann man vorher nicht wissen, oder nur ungenau. Gestern von einem gelesen, der als topfitter Berufsfeuerwehrmann gerade mit dem Tod ringt.

      1. Titus von Unhold sagt:

        Feuerwehrleute sind zwar fit, aber Teil der Risikogruppe weil nahezu alle eine vorgeschädigte Lunge haben.

        https://www.lfs.sachsen.de/download/lfs/VorEinführung: trag2_Feuerkrebs.pdf
        Studienlage: https://feuerkrebs.de/index.php/downloads/

        1. Katrin sagt:

          meinetwegen.

          1. Titus von Unhold sagt:

            Hach Kadda… <3

  8. Katharina sagt:

    Hi,
    Wegen der Handschuhsache, das Problem sind die Bakterien die sich unter der Gummischicht im warmen feuchten Milleu wie verrückt vermehren. Diese Siffe, hast du beim ausziehen eben noch an den Händen. Darum muss man im Krankenhaus, nach jedem Ausziehen der Handschuhe sofort die Hände desinfizieren. Doppelt getragene Handschuhe kenne ich nur bei bestimmten Arbeiten mit sterilen Handschuhen, zb. Beim Legen eines blasenkatheters, erscheint mir im Alltag ziemlich unnötig.
    Kurz: das Tragen von Handschuhen mag verhindern das du das Virus beim Einkauf über deine Hände aufnimmst, es führt aber auch dazu, daß du eine anderweitige Bakterienparty an den Händen hast. Alles in allem ist waschen oder desinfizieren wahrscheinlich alltagstauglicher.
    Quelle: Krankenpflegeausbildung

    Liebe Grüße und bleibt gesund
    Liebe Grüße und bleibt gesund.

    1. Irina Merten sagt:

      nur kurz zu NRW: ab nächster Woche ist nicht nur freiwillig Unterricht/ Beratung für die Q2, also die Abiturienten, sondern verpflichtend für die 10er Abschlussklassen. Das bedeutet an unserer Schule mal eben knapp 180 Schüler in geteilten Gruppen, die zur Schule hin müssen, sich da bewegen und lernen sollen, in was für Gruppen, mit welchen Fächern und welchen Lehrern (nur Hauptfach oder auch Nebenfächer, nur Fachlehrer oder auch fachfremder Unterricht, wer darf überhaupt) ist noch nicht so klar. Der Unterricht kann erstmal noch im Fernunterricht erteilt werden, bis die Gegebenheiten an der Schule geklärt sind, aber doch bitte eigentlich so schnell wie möglich in den Schulen. Und zu den 4.Klässlern: die sind längst an der weiterführenden Schule angemeldet, da passiert nicht mehr viel, die sind aber auch erst ab dem 4.5. angedacht.

      1. Katrin sagt:

        das ist schon irgendwie irre 🙁

  9. Heike sagt:

    Noch einmal kurz zu den Handschuhen:
    Hier bei uns in Spanien ist in allen Supermärkten, in denen ich in den letzten Wochen war, Das Tragen von Handschuhen während des Einkaufens verpflichtend. Die Handschuhe liegen am Eingang bereit, neben Desinfektionsmittel.
    Masken tragen ist dagegen nicht verpflichtend. Wahrscheinlich, weil die Supermärkte nicht für alle Kunden welche zur Verfügung stellen könnten. Der Anteil der Kunden, die im Supermarkt Maske tragen, ist im Laufe der Zeit aber stark gestiegen und liegt mittlerweile bei gefühlt 95 Prozent.

    1. der Ralf sagt:

      Alarmismus ist selten hilfreich. Panik ist nie hilfreich. Das tragen von Masken oder Handschuhen ohne zu verstehen warum bringt nichts.
      Wer weiß gegen was er sich schützt kommt auch ohne Maske und Handschuh durch den Alltag*. Ansonsten, das tragen von z.b. Masken ist ein kultureller Unterschied: bei manchen ist es etabliert, andere sterben halt aus….

      *Überspitzt! Wascht eure Hände. Langt euch nicht ins Gesicht. Seid Vorsichtig!

      1. Mithrandir sagt:

        Danke für deinen Kommentar.
        Ich sehe das ähnlich. Ich glaube die Mediziner sind sich einig, das Masken und Handschuhe nur sehr wenig helfen.
        Für Masken gibt es aktuell nur Hypothesen, das sie eine gerin Wirkung haben könnten.
        Handschuhe, insbesondere die im Haushalt üblichen Einweghandschuhe sind nach sehr kurzer Zeit schon durchlässig. Das habe ich schon vor Jahren im San Kurs gelernt und Wikipedia bestätigt es: https://de.wikipedia.org/wiki/Einmalhandschuh
        Aber die Leute haben einen Strohhalm und den gibt man ihnen.
        Würden glaube ich, dass die Mediziner die Diskussionen leid sind. Nach dem Motto: „Ihr habt Recht und ich meine Ruhe.“
        Wer Abstand und Zeit beachtet „6 feet, 6 minutes“ sollte ziemlich auf der sicheren Seite sein.

      2. Jörg sagt:

        „Wer weiß gegen was er sich schützt kommt auch ohne Maske (…) durch den Alltag“

        Die Maske schützt nicht DICH. sondern ANDERE. _Darum_ Maske an!

        1. der Ralf sagt:

          Vielleicht ist die überspitze Formulierung „Wer weiß gegen was er sich schützt kommt auch ohne Maske (…) durch den Alltag”, vor allem aus dem Kontext gerissen, missverständlich.
          Zusammen mit dem Satz unmittelbar davor „Das tragen von Masken oder Handschuhen ohne zu verstehen warum bringt nichts.“ deutet aber schon darauf hin, das Dinge tun (z.b. Maske tragen) ohne zu verstehen warum (schützt andere nicht mich) bestenfalls nichts bringt, im schlimmsten Fall sogar kontraproduktiv und gefährlich ist.
          Ich muss nicht Tag und Nacht mit Maske im Gesicht rumlaufen wenn ich weiß wann und wo es angebracht ist. Alles andere ist blinder Aktionismus der niemandem weiterhilft, im schlimmsten Fall schadet (wenn z.b. Masken für die richtigen Anwendungsszenarien fehlen weil Hinz und Kunz die Dinger ohne Sozialkontakt trotzdem rund um die Uhr tragen).

          1. Mithrandir sagt:

            „Alles andere ist blinder Aktionismus der niemandem weiterhilft, im schlimmsten Fall schadet …..“
            Auch wenn z. B. die Menschen dadurch das Thema „Abstand halten“ nicht mehr ernst nehmen.
            Da sehe ich die größere Gefahr.
            Nach dem Motto: „Maskenpflicht jetzt! – Dann könnnen wir endlich zur Normalität zurückkehren.“
            Fußballstadion voller Maskenträger mit Vereinslogeo –> Yeah, Merchandising rules 😉

  10. Lars sagt:

    Erstmal allgemein zu Corona: Ich glaube, dass wir am Ende nicht um klassische Herdenimmunität herum kommen. Zumindest für einen Großteil der Bevölkerung wird wohl kaum vor 2022 genug Impfstoff zur Verfügung stehen. Ich verstehe, aber die Bundesregierung, wenn man das ganze erstmal noch ein wenig aufschieben möchte. Eventuell bis wir einen Impfstoff haben, aber ich kann mir alternativ auch vorstellen, dass man durchaus absichtlich im Hochsommer die Maßnahmen etwas stärker lockert und gleichzeitig Risikogruppen per FFP-Masken schützt. Zumindest für die gesunden 20-40-jährigen dürfte das Ganze verhältnissmäßig harmlos verlaufen. So sind von infizierten US Soldaten auf der Roosevelt 2/3 symptomlos gewesen und da sprechen wir genau über diese Altersgruppe. Und am Ende ist es auch die Altersgruppe, die man immunisieren möchte. Denn diese Menschen sind meist hochmobil und haben mehr Kontakte als die andere Gruppen. Sind die immun, hat man schon einen großen Schritt in Richtung Herdenimmunität erreicht und kann entspannter in die Grippesaison gehen. Mit etwas Glück ist man bis dahin auch gerade mit den Medikamenten weiter, sodass man schwere Verläufe dann besser behandeln kann. Aber am Ende ist es wohl eine politische Frage, ob wir bereit sind das Risiko Heerdenimmunität einzugehen. Wie Holger letzte Woche schon fragte „Sind wir bereit, den Preis zu zahlen?“ Da wird sicherlich der Blick auf Länder wie Schweden zeigen, ob eine solche Strategie aufgehen kann oder am Ende völliger Wahnsinn ist.

    Zu den Leuten in den Supermärkten: Es ist ja so, dass das Virus ja nicht so viral ist wie bspw das Masernvirus (R=15), bis man jemanden ansteckt muss man sich schon länger in kurzer Distanz aufhalten. Lt. Drosten besteht der Risikokontakt ja erst so richtig bei ner 15min Unterhaltung. Natürlich bleibt dann die Aerosolübertragung, aber die ließe sich zumindest abmildern, wenn man die Läden vernünftig belüftet oder die häufig vorhanden Klimaanlagen mal etwas auf Durchzug stellt. Ansonsten wäre es sicherlich vernünftig zusätzlich endlich die Maskenpflicht für jeglichen Handel ergänzend einzuführen. Dann ist die Diskussion eh vorbei.

    Zum Thema Schulen:
    Die allermeisten Länder reden ja erstmal über Abschlussklassen. Und gerade bei den Abiturienten (ist bei mir auch erst ein paar Jahre her) habe ich mal genug vertrauen in die Vernunft, sich an Regeln zu halten. Bei Klassen 9 und 10 ist es sicher schwerer, aber auch hier wird es mit etwas Kontrolle durch Lehrer funktionieren. Man muss halt immer bedenken, wie groß die typische Schule ist und wie groß der Lehrkörper dann ist. Da gibts genug Räume um die Schüler großflächig zu verteilen. Und was kurze Kontakte in Gängen angeht s.o. Also die Prüfungen sollten kein Problem sein. Was Vorbereitung angeht, ist wahrscheinlich der Ansatz mit der Freiwilligkeit der beste. Zumal man dazu sagen muss, dass in der Regel für Abiturienten ab Beginn der Prüfungen keine Schule mehr ist (zumindest in SH). Wir sprechen also nur über die paar Wochen vor den Prüfungen, die weggefallen sind und Schüler benachteiligen können. Das ist im Vergleich zum Umfang der Klausuren (die letzten 2-3 Jahre) wohl vernachlässigbar. Was die Öffnung der letzten Grundschulklasse angeht, habe ich viel größere Bedenken. Die Schulempfehlung, die sich daraus ableitet, wird von den meisten Eltern ja sowieso ignoriert. Da werden Kinder, die einen top Mittleren Abschluss bekommen würden, aufs Gymnasium gepeitscht. Und an der Schulempfehlung wird sich im zweiten Halbjahr der vierten Klasse vermutlich auch wenig ändern. Also bei den Abschlussklassen finde ich eure Kritik etwas übertrieben, ansonsten geh ich mit euch, dass es bei unserem bisherigen Wissensstand unsinnig ist, die Schulen und Kitas zu öffnen. Allerdings wissen wir (lt. Drosten) ja recht wenig über die Infektion bei Kindern, von daher bleibt mal abzuwarten, ob da nicht vielleicht entwarnende Erkenntnisse kommen oder Erfahrungen aus anderen Ländern wie Schweden oder Dänemark auf Deutschland übertragen werden können. Dann kann man das ganze vielleicht doch weiter öffnen.

    Zum Deutschlandtrend: Dass 26% die Maßnahmen gar nicht bemerken, wundert mich wenig. Meine Eltern und Geschwister leben auf dem Land. Meine Mutter meinte kürzlich zu mir, dass sich ihr Alltag nicht wesentlich geändert hat. Außer dass sie für meine Großeltern einkaufen fährt, die Restaurants geschlossen haben und sie beim Einkaufen Maske trägt, hat sich nichts geändert. Sie fährt weiter normal zur Arbeit, weil sie kein Home Office machen kann und da es praktisch keinen ÖPNV gibt, erledigt sie sonst alles mit ihrem PKW. Ihre sozialen Kontakte spielen sich weitgehend mit der Familie und den Nachbarn ab, da hat sie wenig Einschränkungen, die Absage ihres Geburtstags vielleicht ausgenommen. Ähnlich ist es auch für meinen Vater und meine Geschwister. Social Distancing ist zumindest auf dem Land für die Allermeisten Teil des Alltags. Und dass die 18-39-jährigen die am stärksten belastete Gruppe ist, ist auch nicht verwunderlich. Wie bereits oben beschrieben, ist das die hochmobile Gruppe, die natürlich durch Mobilitäteinschränkungen stark betroffen ist. Gerade bei den U30-jährigen ist aber auch sehr viel Unverständniss über die Maßnamen. Ich hab schon echt viele Diskussionen mit gleichaltrigen geführt, die sich dann Fake-News zusammen gegooglet haben, um ihr Unverständniss mit „Fakten“ zu untermauern. Da sehe ich es durchaus kommen, dass wir hier Probleme bekommen können mit hohen Fallzahlen in Zukunft. Bleibt zu hoffen, dass sich das dann nicht durch die Gesellschaft trägt. Ich hab jedenfalls den Kiezbesuch für den Rest dieses Jahres abgeschrieben, denn die Lokale dort wären sofort voll, wenn ich mich so umhöre.

    Ansonsten danke dass ihr die Wochendämmerung macht! Viele Grüße aus Hamburg!

    1. hilti sagt:

      Aber selbst auf der Roosevelt ist einer der (600?) Infizierten an Covid-19 gestorben. Da kommt man wieder zur Frage wie viele Tote wir in Kauf nehmen wollen.

      Schweden scheint sich, zumindest aus meiner Sicht, als Wahnsinn herauszustellen. Spiegel Online hatte vor ein paar Tagen einen Artikel dazu mit Zahlen:
      https://www.spiegel.de/politik/ausland/corona-krise-schwedens-sonderweg-a-19da0d16-c2ce-44ed-93f9-4be81b383c18

      Man muss den Text nichmal lesen (sollte aber man trotzdem). es reicht sich die beiden Graphen
      „Covid-19: Tägliche Todeszahlen“ und „Covid-19-Tote je 100.000 Einwohner“ anzugucken, um den schwedischen Weg unverantwortlich zu finden.

      1. Titus von Unhold sagt:

        „Da kommt man wieder zur Frage wie viele Tote wir in Kauf nehmen wollen.“

        Ich würde gerne auch über die Zahl der möglichen Teil- und Frühverrentungen reden. Damit scheint man nämlich den Ferengi beikommen zu können.

    2. der Ralf sagt:

      Zu den Einschränkungen im ländlichen Bereich:
      Nun ja, Geburtstage kommen jedes Jahr. Auch Irgendwelche Jubiläen, Hochzeiten oder Feste kann man verschieben oder nachholen. Aber gestorben wird halt weiter wie bisher. So eine Beerdigung/Trauerfeier lässt sich nicht groß verschieben. Und es gibt Hinterbliebene die brauchen gerade in so einer Situation menschliche Nähe und/oder Gesellschaft.
      Viele Dinge dieser Corona Einschränkungen können wir kompensieren, ich vermute aber mal das langfristig das Thema Tod und Trauer die größten gesellschaftliche Veränderungen erfahren wird.

      Ansonsten habe ich den Eindruck, das vor allem im ländlichen Bereich auch eine gewisse Sorglosigkeit herrscht. Das Leben geht eben im großen und ganzen weiter wie bisher. Durch alle Altersklassen. Ein paar Geschäfte haben geschlossen, Feste finden nicht statt und die Abstands-Regeln werden zum Teil ins lächerliche gezogen (über das dahinter liegende Verschwörungstheorie-Weltbild möchte ich mir im Detail gar keine Gedanken machen)

      Vielleicht kommen wir bei diesem Corona-Virus mit seiner wahrscheinlichen niedrigen viralen Ansteckungsgefahr vergleichsweise noch glimpflich davon. Hoffen wir mal das wir* daraus lernen und beim nächsten Virus konsequent und schnell reagieren.

      * Wissenschaft, Gesellschaft und Politik**.

      ** Ich fürchte, das viele Menschen, zu mindestens in Deutschland, die getroffenen Maßnahmen rückblickend für überzogen halten werden und bei solchen zukünftigen Ereignissen „Freiwilligkeit“ nicht mehr so funktionieren wird und es mehr „Druck“ braucht um notwendige Maßnahmen durchzusetzen.

      1. Titus von Unhold sagt:

        „Ansonsten habe ich den Eindruck, das vor allem im ländlichen Bereich auch eine gewisse Sorglosigkeit herrscht. Das Leben geht eben im großen und ganzen weiter wie bisher.“

        Der Eindruck verfestigt sich auch bei mir. Außer dass es jetzt überall im Wald brennt weil die Leute vor den Kontrollen in den Wald flüchten und dort ihre Gelage abhalen.

    3. Irina Merten sagt:

      Zum Thema Schule: generell stimme ich zu, ich finde allerdings, dass da gerade mal wieder etwas übers Knie gebrochen wird, was mehr Vorlauf gebraucht hätte ( für Transport und Hygiene sind nicht alleine die Schulen, sondern auch die Schulträger zuständig, die Abstimmung braucht Zeit) und die Kommunikationswege sind einfach schlecht. Am gleichen Tag unterschiedliche Aussagen von Laschet und Gebauer, wilde Spekulationen in den Medien und hochgradig verunsicherte Schüler und Eltern, und Lehrer eben auch.

      Und was man auch nicht vergessen darf: bei großen Schulen gibt es natürlich auch einen großen Lehrkörper (120 in unserem Fall), aber ein großer Teil fällt eben auch unter die Ausnahmeregel und darf gar nicht direkt unterrichten. Zudem muß ja auch geklärt werden, dass die Gruppen geteilt und zeitversetzt unterrichtet werden, falls nur in den Hauptfächern, stehen wir vor der Frage, ob das auch fachfremd oder nur von Fachkollegen geschehen soll (Mathe E-Kurs bin ich raus ?, aber mit Englisch und Deutsch wahrscheinlich eh schon gut beschäftigt) – an einer Schule, an der ohnehin schon Mathe- und besonders Englischkollegen fehlen, nützt das große Kollegium da nicht viel. Zusätzlich wird die zentrale Prüfung durch von den Lehrern zu erstellende Klausuren ersetzt- klingt erstmal ja gut, bedeutet aber auch entsprechenden Aufwand, angemessene Klausuren zu erstellen. Gerade Kollegen, die ohnehin schon in den Abi- und den ZP10 -Prüfungen sind, wird das treffen, und die Schüler daheim wollen auch noch versorgt werden. Bin sehr gespannt, wie das läuft und heilfroh, nichts mit der Stundenplanung zu tun zu haben.

      Und wenn dann auch noch gesagt wird, Schulen hätten ja 5 Wochen Zeit gehabt, das müsse jetzt alles bis Donnerstag klappen, find ich das schon grenzwertig.

  11. Marc sagt:

    Gibt es einen Link zur Hasen-Nachricht? VLG!

  12. Odradek sagt:

    Ich stimme voll zu, dass wir in einem Rechtsstaat leben, aber das Beispiel von Holger fand ich dann doch etwas missglückt. Bei G8 mach ich ne Faust in der Tasche und verklage die hinterher?

    Man belehre mich wirklich gerne eines besseren, aber was ist denn nach all den Verfehlungen bei G8 durch Polizei, Senat und übrigen Akteuren denn wirklich passiert? Welche*r Polizist*in, welche*r Einsatzleiter*in, welche*r Politiker*in wurde da bitte schön erfolgreich verklagt?

    1. Kai Nehm sagt:

      Niedersachsens Hochburg der politischen Extreme hat das Urteil zu Demos auch schon entdeckt.
      Allein der Teaser-Text genügt, da werden die Ordnungsämter am 1.Mai kreativ sein müssen: https://www.hildesheimer-allgemeine.de/meldung/demo-auf-der-lilie-impfgegner-aeussern-ihre-aengste.html

  13. hilti sagt:

    Grad https://www.t-online.de/gesundheit/krankheiten-symptome/id_87658984/coronavirus-handschuhe-kein-schutz-sondern-eine-hygienische-sauerei-.html gesehen. Wenn man sich die Hände vor und nach dem Tragen von Handschuhen desinfizieren soll, dann kann man die Handschuhe auch ganz weglassen und nur die Hände desinfizieren.

    1. Katrin sagt:

      ja, es sei denn man gehört zu der Sorte Mensch, die es nur mit Handschuhen schafft, sich nichts ins Gesicht zu fassen …

      1. hilti sagt:

        Das ist natürlich ein gutes Argument, das ich leider nicht bedacht hab.

  14. Julian sagt:

    Noch eine Anmerkung zu den Tests.
    Die Tests werden durch Nasen-/Rachenabstriche durchgeführt.
    Das hört sich meiner Erfahrung nach aber deutlich einfacher an, als es tatsächlich ist…
    Sowohl auf Seiten dessen, der den Abstrich entnimmt – als auch auf Seiten dessen, der abgestrichen wird.
    (Ich habe persönliche Erfahrungen auf beiden Seiten…).
    Bei einem korrekten Nasenabstrich wird der Tupfer ca 10-15cm in die hinteren Nasenanteile eingeführt, bei einem korrekten Rachenabstrich ist die Zielregion die Rachenhinterwand (zwischen den Mandeln durch und am Zäpfchen vorbei). Der Hintergrund für dieses Vorgehen liegt darin, dass dort die Viruskonzentrationen vergleichsweise hoch sind und es dort auch feucht genug ist, dass man ausreichend „Material“ bei dem Abstrich gewinnt.

    Das hört sich auf den ersten Blick sicher sehr unangenehm bzw. kompliziert an – und das ist es auch.
    In der klinischen Tätigkeit habe ich wiederholt feststellen müssen, dass deswegen, und auch weil einigen Ärzten/Pflegefachkräften/etc. die Bedeutung dieser tiefen Abstriche für ein verlässliches Testergebnis nicht bewusst war, die Abstriche schlicht falsch durchgeführt wurden.
    So wird statt dem tiefen Rachenabstrich eigentlich ein Wangenschleimhautabstrich und, statt dem Nasenabstrich eigentlich eher ein Nasenlochabstrich durchgeführt.
    Wie sehr das die Aussagekraft der Abstriche einschränkt kann ich nicht abschließend beurteilen, ich bin mir aber sicher, dass es im Einzelfall signifikant ist.
    Meine Privattheorie ist daher, dass sich, zumindest einige der vermeintlichen Reinfektionen, dadurch erklären lassen und sich dahinter auch ein nicht kleines Dunkelfeld versteckt.

  15. Maren sagt:

    Hallo Katrin und Holgi,
    erstmal ein Lob an euren Podcast. Ich freue mich immer wieder und höre gerne zu. 🙂 Meine Gedanken zu der Kita hatte ich oben schon Thematisch zugeordnet, aber ich hatte noch 2 Punkte

    1. Schule
    Ich fand euren Punkt super gut, dass es nicht gut ist die Kinder durch die Schulpflicht dazu zu verpflichten wieder zu gehen. Daran hatte ich nicht gedacht. Wahrscheinlich unter dem Hintergrund, dass ich mir um Kinder und junge Leute gerade nicht so riesige Sorgen mache. Auf jeden Fall ein guter und berechtiger Punkt.
    Ich persönlich würde den Schülern ja gerade einfach die Abschlüsse schenken. Nach der Vornote bei Wackellkandidaten im Zweifel für den Angeklagten immer die bessere Note. Und wer dann nicht zufrieden ist, kann ja in eine Nachprüfung geben. Ich kann mich bei meinem Abiturjahrgang (2007 120 Schüler) ehrlich gesagt nicht daran erinnern , das ein einziger in die freiwillige Nachprüfung gegangen ist. Man soll jetzt auch so einen Schulabschluss auch nicht total überbewerten. Ich denke auch in anderen Ländern würde man das lockerer sehen 😉
    Was mein Punkt noch wäre sind die Lehrer. Die müssen ja dann auch wieder hin und sind ggf. in den Risikogruppen. In NRW scheint es tatsächlich so zu sein dass Lehrer über 60 nicht hin müssen. Aber mal sehen. Vielleicht ist das auch von Bezirksregierung zu Bezirksregierung unterschiedlich.

    2. Einkaufen/ Atemschutz
    Ich bin seit August in Mutterschutz/Elternzeit und gehe seitdem recht regelmäßig einkaufen. Vor Corona war ich täglich seit Corona gehe ich wöchentlich. Das ist jetzt natürlich super subjektiv aber mein Eindruck ist dass die Leute total am Rad drehen. Früher bin ich richtig gerne einkaufen gegangen. Aber jetzt ist es wirklich merkwürdig. Die Stimmung ist ganz anders viele sind Schlecht drauf und die Supermärkte sind absolut überfüllt. Wirklich zu jeder Tageszeit. Einkäufer motzen Verkäufer an warum kein Mehl da ist. Die Verkäufer sind inzwischen auch größten Teils gereizt. Ich hab jetzt in der kurzen Zeit 3 Streits zum Thema vordrängeln an der Kasse mitbekommen. Aber auch keine kurzen sondern eher kurz vor der Eskalation.
    Und um meinen Punkt zu machen und jaa es ist eine sehr subjektive Wahrnehmung. Mein Eindruck ist dass vor allem die Leute mit den Atemschutzmasken wenig Abstand halten. Mir öfter zu nah kommen und bei jeder Streitigkeit die ich mitbekommen habe war jemand mit Atemschutzmaske beteiligt.

    Ich bin irgendwie kein FReund von den Dingern, weil ich tatsächlich den Eindruck habe, die Leute wiegen sich in einer falschen Sicherheit. Aber das ist natürlich nicht besonders wissenschaftlich sondern nur Meinung und Wahrnehmung.

    Was ich auch treffe im Supermarkt sind Omis die gar keine Sorge haben und viel zu nah kommen. Also einkaufen seit Corona ist echt kein „Spaß“ mehr.

    Vielen Dank für eure Sendung und macht weiter so! 🙂

    Entschuldige, im ersten Kommentar schrieb ich deinen Namen falsch Katrin 🙁

    1. Irina Merten sagt:

      Zu den Lehrern in NRW: Lehrer mit Vorerkrankung und ärztlicher Bestätigung müssen nicht, Lehrer ab 60 generell nicht, dürfen aber freiwillig. Hat man zu pflegende Angehörige der Risikogruppe, kann man ebenfalls ausgenommen werden. Gilt erstmal bis zum 4.5. Schüler mit Vorerkrankung und Attest können zu Hause unterrichtet werden, sonst gilt die Schulpflicht ( also auch bei Angehörigen mit Risiko, wenn ich die Mails vom Ministerium richtig verstehe).

      Generelles Update zu NRW: 10 er müssen ab Donnerstag in der Schule unterrichtet werden. Jetzt „könne man ja sehen, wer seine Schulen in Schuss gehalten habe“, wenn eine Kommune dies nicht getan hätte, wäre das ja kein Grund für weitere Schließungen und ein Ansporn für den Schulträger. Wer das gesagt hat, darf geraten werden. Ich möchte kurz betonen, dass hierunter also insbesondere auch Maßnahmen wie Reinigung, Instandhaltung der Gebäude etc fallen, auf die Schulen selber nur sehr wenig Einfluss haben, da diese von Schulträgern übernommen werden. Im Klartext leiden im Extremfall jetzt Lehrer und Schüler zB darunter, dass eine Stadt es z.B. nicht schafft, in 5 Jahren in einem Gebäude die Wasserversorgung zu garantieren ( selbst erlebt).

  16. Thomas sagt:

    Ein Aspekt, der zu den Handschuhen hier noch nicht erwähnt wurde*: Der Plastikmüll. Mein Kiez (FHain) ist spürbar mit diesen Dinger kontaminiert. In gefühlt jedem Gebüsch hängt ein Handschuh 🙁

    *nach sehr oberflächlichem Überfliegen der Kommentare

  17. Ingmar sagt:

    Was mir bei der Diskussion um Erntehelfer etwas zu kurz kommt, ist die Frage, warum dafür überhaupt Menschen von weit weg herangeschafft werden müssen. Warum können das nicht Leute machen, die eh schon in der Region leben? Natürlich würde denen dann angemessener Lohn gezahlt werden müssen. Ich weiß zwar nicht, ob rumänische Erntehelfer den deutschen Mindestlohn kriegen, aber irgendeinen Grund wird es ja geben für den ganzen Aufwand. Vielleicht wäre der von regionalen Helfern geerntete Spargel viermal so teuer, aber das wäre dann eben so. Gibt es eh nur ein paar Wochen im Jahr.

    Hier ist ein Artikel, der mir eigentlich zu kuschlig ist, aber zumindest mal das Thema anschneidet:
    https://www.wz.de/nrw/rhein-kreis-neuss/meerbusch/corona-krise-in-meerbusch-so-laeuft-die-spargelernte-ohne-erntehelfer-aus-dem-ausland_aid-50124555

  18. Natalie sagt:

    Nachdem ich heute Morgen mal wieder sehr zornig war wegen der Situation, in der wir alle stecken, muss ich meinen Zorn kurz mit euch teilen.

    Diese ganzen Opfer und Einschränkungen, die wir alle in Kauf nehmen müssen, kommen nämlich meiner Meinung nach nur zum kleineren Teil davon, dass es da eben einen neuen Virus mit ein paar fiesen Eigenschaften gibt. Sondern viel mehr daher, dass unser Gesundheitssystem in den letzten Jahren und Jahrzehnten aufgrund des neo-liberalen Dogmas „umgestaltet“ wurde. Reformiert würden machen sagen. Kaputtgespart andere.

    Wie schlimm Corona die unterschiedlichen Gesellschaften trifft, hat sehr viel damit zu tun, wie gut das jeweilige Gesundheitssystem noch funktioniert. Ich denke das ist offensichtlich. Und bei uns läuft es tatsächlich besser als in den meisten anderen Teilen der Welt. Dennoch bedeutet das nicht, dass nicht auch bei uns eingespart, reduziert, privatisiert wurde. Dass auch bei uns Investoren mit der Gesundheit Geschäfte machen. Dass auch bei uns gilt: die einzige Effizienz ist Kosteneffizienz.

    Ich bin davon überzeugt, dass die harten Maßnahmen, die auch wieder die Armen und Schwachen noch härter treffen als die anderen, so nicht notwendig gewesen wären, wenn wir noch die Gesundheitsversorgung aus den 90er Jahren hätten.

    Und das macht mich unglaublich zornig.

  19. Malte sagt:

    Hm, nach Jahren Wochendämmerung hören endlich mal eine Folge, wo ich inhaltlich fast überall anderer Meinung bin. Bei den meisten Medien geht mir das schneller so :-), nehmt es als Kompliment

    zu Katrins „bei Aldi war Gedränge“: Well, obligatorischer Witz über Berliner, deren Horizont an der Stadtgrenze aufhört. Hier in Süddeutschland klappts ganz gut, Abstand, nur mit Einkaufswagen rein, nur wenige Leute gleichzeitig rein. Ich kann natürlich nicht einschätzen, ob dein oder mein Eindruck eher repräsentativ ist. Wir sind uns wahrscheinlich einig, dass man nicht in solchen Läden einkaufen sollte – egal ob mit Infektionsschutz oder kapitalistisch begründet. Masken tragen ist hier mäßig verbreitet (schätze 20%), jeder der es tut macht es normaler, also sinnvoll.

    zu Holgers „warum versteifen sich alle auf Reproduktionszahl Eins?“: Na weil das die Infiziertenzahl konstant hält und die aktuelle Infiziertenzahl die Krankenhäuser nicht explodieren lässt. Ja, man erreicht nicht in sinnvoller Zeit Herdenimmunität, das finde ich aber ein schlechtes Argument. Es geht btw nicht um eine Strategie bis zur Herdenimmunität in 20 Jahren, sondern bis zum Impfstoff in vielleicht einem Jahr.

    zu „Schulen sollten zu bleiben, sonst bevorteilt das die Reichen“: Das ist mir nicht konstruktiv genug. Wie müsste man es denn machen, damit du einverstanden bist. Wenn du alles ablehnst, wo Reiche am Ende besser dastehen, lehnst du alles ab. Das ist quasi die Definition von Reichen, man kriegt eine bessere Position. Könnte man verbieten wollen, finde ich gar nicht mal so uninteressant, aber es muss vielleicht nicht gleichzeitig mit Infektionsschutz in Schulen diskutiert werden.

    zu „Krankenhäuser sollten den Regelbetrieb weiter geschlossen halten“. Disclaimer, ich kenne mich mit Medizin nicht aus. Wenn jetzt jemand eine mittel-dringende OP hat, sagen wir mal ein Raucherbein, und die wurde verschoben, und jetzt stellt sich raus, es wäre Platz. Das Raucherbein ist inzwischen ja nicht magisch verheilt. Im Gegenteil, ungefähr alle Eingriffe, die eine OP erfordern, werden von selber eher schlimmer als besser. Man könnte auch noch sortieren, wie lange man erwartet, dass die Patienten nach der OP auf Station bleiben müssen. Ich gehe davon aus, genau das machen die auch. Das sollen bitte Experten entscheiden, die im Alltagsbetrieb drin sind, und nicht du und ich.

    zu „mit wie vielen Toten seid ihr einverstanden, wenn ihr den Lockdown lockern wollt“. Die Frage finde ich unfair und falsch gestellt. Gegenfrage, wieviele Verkehrstote findest du okay, wenn man innerorts über Schrittgeschwindigkeit fahren darf. Selbstverständlich ist das eine Abwägung, machen wir uns nichts vor. Wir wollen auf keinen Fall über den Punkt, wo das Gesundheitssystem überfordert ist, ganz klar, und gerne auch mit Sicherheitsreserve. (wobei mir nicht klar ist, warum wir da eine Sicherheitsreserve einbauen und beim Klimawandel auf 1.999° Anstieg optimieren, um unter 2 zu bleiben). Aber wenn wir zwei Realitäten vergleichen, in beiden Fällen ohne Überlastung des Gesundheitssystems, aber im einen Fall gibt es 100 weniger Coronatote und im anderen Fall 10000 weniger Fälle von häuslicher Gewalt, dann bitte nicht einfach so blind vom aktuellen Hauptthema leiten lassen. Ich erlaube mir mal noch das kleine Trolling und weise darauf hin, dass die Folgen des Lockdowns (häusliche Gewalt, Situation von Kindern, Arbeitsplatzverlust) eher bei den Frauen und den Armen schlimmer sind, die Folgen einer Covid-Erkrankung aber dank Gesundheitssystem überall ungefähr gleich. Man kann das alles ohne Lindner’sche Sorgen um die Wirtschaft argumentieren, sollte man auch.

    1. Katrin sagt:

      Juchuu, Widerspruch!

      Nur muss ich dir leider in allen Punkten widersprechen 😀

      Also erstmal: von Aldi habe ich nichts gesagt. nichts. ich war nämlich gar nicht bei Aldi. Keine Ahnung, wieso du das reingehört hast… In der Tat war ich diese Woche auch mal im Bioladen und da war es wesentlich rücksichtsvoller im Umgang, als im normalen Supermarkt – aber ich habe inzwischen auch raus, dass es Uhrzeiten-Abhängigkeiten gibt. Also sei dir mal nicht so sicher, dass bei dir im Süden wirklich alles besser ist – vielleicht gehen die anderen Menschen einfach zu andern Uhrzeiten einkaufen…

      „Schulen sollten zu sein sonst bevorteilt das die Reichen“ ist halt auch so garantiert nicht in der Sendung gefallen. Schon komisch, wie das so ankommen kann.
      Schulen sollten zu sein, WEIL DAS FUCKING INFEKTIONSHERDE WERDEN KÖNNTEN. Ja, wir wissen das nicht, ob das so wäre – die Frage ist: Wollen wir es wirklich per Großexperiment rauskriegen?
      Ich will das nicht.

      Ansonsten finde ich „Reiche verbieten“ eine prima Idee! Also ich habe nichts gegen Millionäre, aber es sollte keine Milliardäre geben. Aber das ist eine andere Diskussion, die ich in der kommenden Sendung noch einmal aufgreifen möchte, weil ich denke, dass man damit viele Fliegen mit einer Klappe und so…

      Was du im Krankenhaus als „das würde ich machen“ beschreibst, ist nicht Alltags- sondern Notfallbetrieb. Sprich mal mit einem Mediziner. (oder lies hier: https://www.muenchen-klinik.de/unternehmen/presse/pressearchiv/news/artikel/covid-19-pandemie-welche-operationen-finden-weiter-statt-welche-werden-verschoben/) Also alle lebensnotwendigen OPs machen und was sonst noch zu einer wirklichen Lebensbeeinträchtigung des Patienten führt.
      Dass nicht wir das entscheiden ist aber eh klar – diesen rhetorischen Dreh brauchst du gar nicht erst versuchen. Holger hat den Themenkomplex mit einer Frage begonnen und nicht mit: „Wie kann man nur…?!?“

      Nun, und den letzten Punkt, dass man Familien, Frauen und die Gefahr der häuslichen Gewalt jetzt ganz besonders auf dem Schirm haben muss, den spreche ich ja sogar an. Also da gibt ja nichtmal Dissenz. Oder habe ich was verpasst?

      1. David sagt:

        >so wäre – die Frage ist: Wollen wir es wirklich per Großexperiment rauskriegen?

        Naja, aber das Gegenteil ist halt, sie ewig zu zulassen, bis ein Impfstoff da ist?
        Und deswegen finde ich, wäre hier ein schrittweises Vorgehen (und da ist die föderale Struktur Gold wert!) doch sinnvoll – es einzeln zu probieren. Und wenn dann doch die Apokalypse ausbleibt, weil sie nicht existiert, kann es dann größer gemacht werden.
        Ich wäre dafür, in der Breite sehr viele verschiedene Maßnahmen/Lockerungen zu probieren (und dazu gehören dann auch Möbelläden in einer Iteration) – und in 4 Wochen gucken wir mal, was wie effektiv ist, und schnüren und dann das Paket, was die wenigsten Kosten (gesellschaftlich), aber den meisten Effekt hat.

        Nur aus Angst nichts zu machen, hilft halt nicht.

      2. Malte sagt:

        Liebe Katrin, danke für die lange Antwort <3. Ok, hab ich euch wohl ein paarmal falsch verkürzt – sorry.

        Wegen den Schulen hatte ich einen Gedankengang davor. Wenn man in Reproduktionszahl denkt, dann ist ein ganz normales Leben ja ungefähr 3, und unser Lockdown ist ungefähr 0.7, und wir wollen etwas finden was kleiner 1 ist. (und hier ist "knapp verfehlen" weniger schlimm als beim Klima). Also kann man irgendwo mehr erlauben, und die CDU* entscheidet wo. Da war ich positiv überrascht, dass sie Schulkindern Freiraum geben und nicht der Autoindustrie. Normalerweise, wenn die CDU entscheidet wer leiden muss und wer profitieren darf, geht das in eine andere Richtung. Das war aber, bevor ich mitbekommen habe, wie sich Schüler und Lehrer positioniert haben – die sollte man ja unbedingt mitreden lassen.

        * "CDU" ist im Rezo'schen Sinn gemeint, also inklusive Koalitionspartner. Rezo hat sich übrigens zu den Schulschließungen zu Wort gemeldet, sehenswert wenn ihr mich fragt. https://www.youtube.com/watch?v=ZiYLQXS-ufs

  20. TriceBea sagt:

    Nursesplainingmodus on:
    In dem Augenblick, wo mit den Handschuhen ALLES angefasst wird, kann man sie auch bleiben lassen. Selbst im Krankenhausbetrieb wird man in Hygieneschulungen dazu angehalten, Handschuhe nur zielgerichtet einzusetzen (wenn man mit Körpersekreten, anderweitig infektiösem Material oder hautschädigenden Medikamenten und Desinfektionsmittel in Kontakt kommt), da man sonst sämtliche Keime auf seinem Weg verbreitet. Darüber hinaus werden Handschuhe mit zunehmender Tragedauer poröser, in der Intensivpflege wird nach ca. 15 Minuten ein Handschuhwechsel empfohlen https://www.rki.de/DE/Content/Infekt/Krankenhaushygiene/ThemenAZ/H/Handschuhe.html

    Sinn machen die Handschuhe für diejenigen, die derzeit die Griffe der Einkaufswägen desinfizieren zum Hautschutz. Ansonsten für unsereins im Alltagsgebrauch eher nicht.

    A und O bleibt eine konsequente Händehygiene in Form von Händewaschen (mind. 20 Sekunden), wer ganz auf Nummer Sicher gehen möchte und die Möglichkeit hat gerne auch Händedesinfizieren (aber dann bitte gut benetzen, Handrücken und Fingerkuppen nicht vergessen und die Einwirkzeit des Desinfektionsmittels beachten) UND spätestens wenn man wieder zu Hause ist auf eine gute Hautpflege achten. Denn bei Hautirritationen und kleineren Wunden wird Händehygiene sehr unangenehm und dann tendenziell eher vermieden.

    Nursesplainingmodus off 🙂

    1. Matthze sagt:

      Soooo!
      Aus mannigfaltiger Beobachtung muß ich wider besseres Wissen schließen, daß Handschuhe alles, was sie berühren, desinfizieren, gleichsam sterilisieren. Ich hielt den Menschen für den Gipfel, der erst mit der behandschuhten Hand die U-Bahn-Griffe und die Türöffnung betätigte, um sich dann auf der Treppe mit dem gleichen Handschuh die Stirn abzuwischen…
      Dann sah ich den Experten, der auf dem Supermarktparkplatz mit Handschuhen dem Auto entstieg, den Einkaufswagen schob, seine Einkäufe in selbigen legte, an der Kasse bar bezahlte, mit seinem Schlüssel das Auto aufsperrte, den Einkauf einlud, den Einkaufswagen wegfuhr, den Kofferraum schloß, und sich dann, immernoch mit den gleichen Handschuhen, in seine Hosentasche zu greifen, eine Zigarettenschachtel herauszunehmen, um sich die am Filter gegriffene Zigarette anzuzünden. Warum er seine Handschuhe nicht von vorneherein direkt abgeleckt hat, ist mir nicht klar geworden.

      Nurseplaining kann ich auch:
      Im Karton abgepackte Einmalhandschuhe sind NICHT steril.
      Diese Einmalhandschuhe sind oft verunreigter als frisch gewaschene Hände.
      Einmalhandschuhe können den Träger vor Kontamination schützen.
      Sie kontaminieren aber wiederum selbst, und dann alles, was sie danach berühren. Das Mehl und die Hefe, die mit Handschuhen in den Wagen gelegt werden, sind möglicherweise verunreinigter als ohne Handschuhe berührt, und verunreinigen in der Folge den kompletten Küchenschrank. Irgendwann muß auch Mehl und Hefe mit bloßen Händen angefaßt werden…
      Zu lange getragene Handschuhe beschädigen durch Feuchtigkeitsbildung die Haut, schaffen Eintrittspforten für Keime und Viren, nicht nur für Corona.
      Handschuhe ersetzen nicht die Hautpflege.
      Auch in Zeiten der Corona gibt es Myriaden von anderen gefährlichen Keimen und Viren, die immer und überall lauern, vor denen wir uns vor Corona auch im täglichen Leben nicht geschützt haben.

      Nach meiner unmaßgeblichen Meinung: medizinische Handschuhe gehören auf die Hände von ausgebildetem Personen, die sie zu benutzen wissen. Dem Laien werden sie mehr Schaden zufügen, als sie Schutz böten. Sie wiegen den unprofessionellen Träger in gefährlicher trügerischer Sicherheit.

      Nun bin ich wieder still und höre mit dem Nurseplaining auf…

  21. Martin Biermann sagt:

    Hi – erstmal: Einer der wenigen Podcasts, die ich wirklich regelmäßig höre. Hut ab!

    Um Eure Fragen zu den Handschuhen abschließend zu beantworten -einiges wurde ja schon korrekt beschrieben von Matthze und TriceBea:

    Einmal-Handschuhe haben den Sinn, die Hände der Träger*in vor Kontamination zu schützen. Insbesondere, wenn man irgendwo hineingreift, was kontaminieren könnte: Blut, Kot, Urin, Erbrochenes, Sputum etc. Beispielsweise kann ja eine Kontamination der Hände mit infektiösem Blut bei Mikroverletzungen zu einer Infektion mit Hepatitis B oder C führen. Vor und nach dem Anziehen der Handschuhe müssen die Hände desinfiziert werden. Die Einmalhandschuhe sind nur begrenzt dicht. Vor allem Latex wird nach kurzer Zeit undicht. Vinyl hält länger. Anders ist das bei sterilen OP-Handschuhen.
    Das genannte Beispiel zum Einkaufen im Supermarkt: Ja – kann man machen: 1. Händedesinfektion 2. Handschuhe an. 3. Einkauf mit den Handschuhen, ohne sich mit den Handschuhen an den Mund oder das Gesicht oder Mund-Nasen-Schutz zu fassen. 4. Handschuhe aus 5. Händedesinfektion.
    Bei dem COVID-19-Virus handelt es sich um einen Erreger, der per Tröpcheninfektion übertragen wird. Eine Kontamination der Hände alleine wird nicht zu einer Infektion führen.
    Deshalb sind die Punkte 1,3,5 die Entscheidenden. Ob mit Handschuhen oder ohne ist egal. Wichtig ist es, die Hände zu desinfizieren, sich nicht in’s Gesicht oder MNS zu fassen.
    Handschuhe wiegen einen eher in falscher Sicherheit. Zumindest bei COVID-19.

    Thema Schutzmasken:
    1. Mund-Nasen-Schutz: In kleineren Studien zeigt sich jetzt, daß ein Mund-Nase-Schutz, der korrekt getragen wird, und an dem nicht gezupt wird, deutlich die Abgabe von COVID-19-Viren reduziert. Der Träger wird wahrscheinlich nicht geschützt.
    2. FFP-2-Maske mit Ausatemventil: Richtig getragen schützt sie den Träger. Sie hat ein Ausatemventil – der Träger kann also noch die Umgebung infizieren. Das ist wichtig zu wissen.

    Deshalb macht in öffentlichen Räumen eine Pflicht zu MNS oder ähnlichem Sinn, da die Wahrscheinlichkeit von Infektionen reduziert wird, aber nicht verhindert. Deshalb gelten auch mit MNS dieselben Abstandsregeln.
    FFP-2-Masken machen nur Sinn bei medizinischem Fachpersonal in nahem Kontakt mit Patient*innen

    Gerne stehe ich für Rückfragen bereit. LG

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