Die Wochendämmerung

Politik, Gesellschaft, Quatsch. Der Podcast mit Katrin Rönicke & Holger Klein

#117. Paradise Papers

| 10 Kommentare

Mit einem Interview mit Bastian Obermayer von der Süddeutschen Zeitung, geht es heute vor allem um die sogenannten Paradise Papers, oder wie John Doe sagte um:

„The story of inequality, Chapter 2.“

Davor kommt natürlich Donalds Woche: Der ist in Asien unterwegs und streitet sich mit China (auf dipomatischem Wege) um den Rang „führende Weltmacht“, während zuhause der Erfolg der republikanischen Partei bröckelt. Denn es wurde gewählt: In Virginia, Maine, New Jersey und North Carolina konnten die Demokraten absahnen. Das „Prinzip Trump“ ist alles andere als auf dem Siegeszug – eine wirklich gute Nachricht, ein Jahr nach der Wahl Trumps zum US-Präsidenten scheint die Welt eine andere zu sein. Nicht gerade toll für Donald ist dann auch die Nachricht, dass sein Handelsminister Wilbur Ross in den Paradise Papers auftaucht…

Auch Holger hat lauter gute Nachrichten mitgebracht: In Deutschland soll es ein drittes Geschlecht geben; in Venedig sollen keine Kreuzfahrtschiffe mehr anlegen und Neu Seeland will eine neue Asykategorie des „Klimaflüchtlings“ ausarbeiten. Außerdem: Horst Seehofer ist politisch quasi tot…

Links und Hintergründe

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10 thoughts on “#117. Paradise Papers

  1. Jaschik Kamen sagt:

    Zitat Holgi:
    „Karneval in Köln, das is‘ ja nich Mainz!“
    … Haha ha ha …. ha,…
    ja gut ok….

  2. Dirk Weige sagt:

    Die SPD?
    Nicht mit dieser „Spitzenmannschaft“!
    Die gesamte Bundespolitik?
    s.o.
    Hoffnungsschimmer?
    Wenige Politiker aus der Die-Linke-Fraktion (ausdrücklich auch nicht alle)

    Diverse (auch deutschstämmige) Familien würden ihre „Steuervermeidungsmitarbeiter“ feuern, sollten sie 5%-Steuern zahlen (p.a.)!

  3. Christopher Riedel sagt:

    Ich finde es eine Unverschämtheit, dass mein Name nicht vollständig vorgelesen wurde!

    😉

    Kleiner Scherz, ist nicht schlimm 😀 stimmt aber trotzdem…

    Macht weiter so!

  4. Katrin sagt:

    mal wieder eine sehr gute Sendung…macht viel mehr Spaß, Euch zuzuhören, wenn Holger sich nicht ganz so sehr aufregt und ihr mehr über Inhalte redet. Sobald ich wieder einen Job habe, erhöhe ich meinen Abo-Beitrag dann auch auf das Doppelte 😉

  5. Friederike sagt:

    Wieder eine sehr gute Sendung.

    Zum Thema CK und Vergebung: Die Gerüchte kursierten ja schon sehr lange und er hat sich nie geäussert, ausser dass er die Gerüchte nicht kommentieren wolle, um ihnen kein unverdientes Gewicht beizumessen. Da kommt das, was er jetzt dazu sagt, natürlich gefühlt zu spät. Sehr interessant auch dazu was Jen Kirkman dazu schreibt (https://twitter.com/JenKirkman). Sie hatte schon ein paar Jahren in einem Podcast über ihre Erfahrungen mit CK gesprochen ohne den Namen zu nennen. Am Ende des Tages hatte sie sehr mit den Folgen zu kämpfen und heute wird es ihr natürlich vorgeworfen, dass sie den Namen nicht genannt hatte.

  6. Maximilian sagt:

    Holgis Vorschlag, Unternehmen zukünftig nach Umsatz (im jeweiligen Land) und nicht nach Gewinn zu versteuern (so jedenfalls interpretiere ich seine kurze Aussage dazu), halte ich als Unternehmer für höchst bedenklich.

    Gerade junge Unternehmen in der Wachstumsphase oder auch etablierte in Liquiditätsengpässen würde das große Probleme bereiten.

    Wie soll da außerdem ein sinnvoller und gerechter Steuersatz aussehen, wenn z.B. ein Automobilhersteller pro umgesetztem Euro 10 cent Gewinn erwirtschaftet und ein Kosmetikkonzern 90 cent aber beide gleich viel Steuern auf ihren Umsatz zahlen?

  7. Robert, ein guter Hörer sagt:

    Steuerproblematik

    Meine Idee für Mehr Steuergerechtigkeit wäre die Einführung von Mindeststeuersätzen.
    Bei Einkommenssteuer wäre das zum Beispiel 30% von allem Einkommen über 100.000 € im Jahr werden fällig, egal welche Verluste bei sonstigem Einkommen wie Schiffsbeteiligungen, Sonderabschreibungen, Verluste aus Vermietung und Verpachtung und so weiter und so fort anfallen. Ich finde die Idee an sich bestechend einfach und wundere mich, sie so noch nie in einer Diskussion gehört zu haben.

    Ein ähnliches Prinzip wäre für mich für Unternehmen denkbar, das Abhängig vom Umsatz eine Mindeststeuer fällig wird. Wenn ich als Unternehmen hunderte Millionen Umsatz mache, sind dann halt auch mindestens X Prozent Steuern darauf fällig. Das wären für das Unternehmen halt auch zu kalkulierende Kosten, und wenn das Geschäftsmodell nicht erlaubt, diese dauerhaft zu zahlen, dann trägt das Geschäftsmodell halt nicht, sorry.

    Ich vermisse in der Steuerdiskussion jegliche Kreativität. Warum ist das so? Liegt vielleicht an der generellen Unsexiness des Themas…

  8. chris sagt:

    Kleine Ergaenzung zum Neuseeland beitrag. Besagter Green Party Politiker ist zwar Minister, gehoert aber technisch gesehen nicht zur Regierung. Hintergrund ist dass die Konservativen (National Party) – die waren die letzten 9 Jahre unangefochten an der Macht – zwar die meisten Stimmen hatte (beachtliche 44.4% [1]) aber keinen Koalitionspartner gefunden haben. Realistisch gesehen waren „NZ First“ [2] die einzigen die Gespraeche mit National gefuehrt hat. NZ First sind eine Abspaltung (in 1993) von National. Labour party (36.9%) hat sich dan fuer eine Minderheiten koalition mit NZ First stark gemacht, die von den Greens toleriert wird. Greens & NZ First koennen sich einvernehmlich nicht leiden. Dieses „Tolerieren“ nennt sich hier „Confidence and supply“ [3]. Alle drei waren sich allerdings eining, dass nicht wieder National and die Macht sollte. Den Greens haben sie dann den deal mit „Ministers outside cabinet“ schmackhaft gemacht. Die greens haben nur einen Sitz wening als NZ First im parlament.
    Ein anderer interesanter aspect war, dass Labour noch vor ein paar Monate vor der Wahl so bei 25% rumgeduempelt sind. Dan haben sie ein paar 8! wochen vor der wahl die Reisleine gezogen und partei chef/spitzenkandidat ausgetauscht. VOn Andre Little (middle aged white dude) zu Jacinda Adurn – 37 weiblich. Umfragen kurz vor der Wahl hatten sie dann ploetzlich bei fast 40%. Am ende waren es knapp 37%. National hatte dan ganz schoen panik bekommen. Als dann am Wahl abend die ca. 45% klar waren, haben die sich dann schon als Sieger feiern lassen. Der eigenwillige NZ First leader Winston Peters hat beide dann erstmal zappeln lassen bis das endgueltige Endergebnis 2 Wochen spaeter da war – es gab noch ein oder 2 sitzverschiebungen zu gunsten von Labour. Letztendich hatte er sich dann fuer Labour entschieden. Das dieses Mehrheitskonstrukt ein bisschen wackelig ist, bleibt es weiterhin spannend.

    Die Wahl war uebrigends einen Tag vor der Bundestagswahl und wir haben zumindest eine Regierung hier 🙂

    [1]http://www.newshub.co.nz/home/election/2017/09/nz-elections-2017-live-results.html
    [2]https://en.wikipedia.org/wiki/New_Zealand_First
    [3]https://en.wikipedia.org/wiki/Confidence_and_supply

    1. Katrin sagt:

      hehe, sehr interessant! vielen Dank!

      1. chris sagt:

        Habe noch diese erstaunlich gute deutsche zusammenfassung gefunden:
        http://www.ipg-journal.de/rubriken/soziale-demokratie/artikel/neusiegland-2436/

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