Die Wochendämmerung

Politik, Gesellschaft, Quatsch. Der Podcast mit Katrin Rönicke & Holger Klein

Mutanten, Völkermord, Krieg und auch ein paar gute Nachrichten

| 32 Kommentare

Außerdem Trump, Orban und Facebook

Neues aus Belarus, eine Landung auf dem Mars, Forschung zu Corona, aus für Klubradio, Völkermord an den Kurden, die Bundeswehr in Afghanistan und Mali, Australien vs. Facebook und Fake-Statistik gegen Spahn. Gute Nachrichten von der Luft und vom Steuerfahnder.

Links und Hintergründe

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32 thoughts on “Mutanten, Völkermord, Krieg und auch ein paar gute Nachrichten

  1. Zu dem Facebook-Ding: Das Gesetz dort sieht vor, dass $Zeitung auf der Facebookseite von $Zeitung Links zu $Zeitung posten könnte, und Facebook dann die $Zeitung für jeden dieser Links bezahlen müsste. Und das ist in meinen Augen echt niemandem vermittelbar. Zumal das ja etwas ist was sich prima automatisieren ließe, um so einen Einnahmenstrom für die Publikation zu generieren.
    Ich hab auf keine Lust für Facebook zu sprechen weil ich den Laden nicht leiden kann. Aber da verstehe ich sie.

    Der Witz ist ja: Es gibt längst eine Möglichkeit, um die Verlage an den Gewinnen von Google und Facebook profitieren zu lassen: Steuern. Man könnte auch einfach die Gewinne besteuern, und damit einen Fonds oder irgendwelche Hilfen oder sonstigsten finanzieren. Aber dann regelt das ja nicht mehr der Markt und deshalb ist diese Lösung böse.

    1. Martino sagt:

      Das sehe ich genau wie du:

      Die Verlage kippen ihre Artikel selbst, freiwillig ins Internet. Das müssten sie nicht, sie könnten weiterhin ihre klassischen Print-Versionen verkaufen. Wenn man ihnen glauben darf, ist das auch profitabler. Im Internet können Dinge verlinkt werden; und zwar schon immer. Das wusste man, als man sich entschieden hat, im Internet mitzumachen.

      Verlage könnten ihre Artikel problemlos hinter eine Paywall stellen; und zwar sowohl ganz (d.h. man sieht nichtmal, welche Artikel es gibt) oder so wie aktuell, die Überschrift und einen kurzen Teaser anzuzeigen. Das machen viele Verlage bereits. Auch dieses Modell funktioniert nicht, es gibt zu wenig zahlende Leser.

      Was nun passiert ist, dass man sich mit seinem nicht vorhandenen Business-Modell – und nichts anderes ist es, wenn man seine Inhalte offen in’s Internet kippt und keine Monetarisierung hat – versucht, irgendjemanden erwungenermaßen anzupumpen.

      Dafür lobbyiert man sich fleißig durch die Gegend, sucht sich einen bösen Feind, und kommt damit auch noch durch. Dank diesem Schwachsinn streiten wir gerade darüber, ob es eigentlich noch (lizenzfrei) zulässig ist, die Überschrift eines Artikels als Linktext zu verwenden – früher nannte man das übrigens Quellenangabe, und es gehörte zum guten Stil, eine solche anzugeben.
      Oder ob ein Link überhaupt noch zulässig ist, wenn die URL aus der Überschrift besteht, immerhin muss ich die URL in meine Seite einbetten, um den Link machen zu können.

      Nachdem man es jetzt ernsthaft geschafft hat, dass Facebook für Links zahlen soll, die ihre Nutzer setzen, wundern wir uns, dass Facebook lieber keine Links in seinen Postings zulässt, als dafür zu zahlen. Und wir diskutieren auch noch, ob das eigentlich okay ist.

      Facebook/Twitter wird nicht dadurch für die Nutzer interessanter, dass dort Links sind. Es wird interessant, weil sich dort Nutzer befinden, die mir diese Links empfehlen! Netflix beschwert sich auch nicht, wenn auf Twitter der Hashtag ihrer neuen Serie trendet.

      1. Pascal sagt:

        Wie ich’s auch drehe und wende und durchdenke, ich komme am Ende immer wieder bei dem Fazit raus, dass die einfachste und eleganteste Lösung für das Problem wäre, Targeted Advertising schlicht vollständig zu verbieten, mit als einziger Ausnahme vielleicht noch „geographisch zielgerichtet mit einer maximalen Genauigkeit von 10km“.

        Das würde nicht nur den Großteil der nervigen Cookie-Banner überflüssig machen, sondern auch Facebooks und Googles Duopol auf Onlinewerbung brechen. Für Medien/Verlage hätte das ganze den Vorteil, dass „Werbung auf der Internetseite von $Onlinemedium oder in $Printmedium“ wieder die am meisten zielgerichtete legale Werbeform wäre. Du willst Werbung schalten für die Zielgruppe „linksgrünrote Socken“? Schalte ne Anzeige bei der taz oder kauf nen Werbeplatz bei der Wochendämmerung. Du willst Werbung schalten für die Zielgruppe „Entscheidungsträger in Privatwirtschaft/Unternehmen“? Dann geh zum Handelsblatt, Managermagazin oder zur FAZ. Du willst Werbung schalten für die Zielgruppe „<30 Jahre"? Dann geh zu $Youtuber*in/$Instagram*in/$Influencer*in.

        Dadurch, dass die "klassischen" Medien wieder die beste verfügbare Option für zielgerichtete Werbung wären, würden natürlich auch die Preise wieder steigen, die diese Medien für Werbung aufrufen können, was dann auch einen positiven Effekt auf die Menge an Werbung haben dürfte, mit der man beim Surfen so beharkt wird.

        Die ganze Adtech-Industrie könnte z.B. umsatteln auf "für Großkunden automatisiert Werbung schalten bei jenen Medien, die für die vom Großkunden gewünschte Zielgruppe in Frage kommen".

  2. Chris sagt:

    Hallo – zu: was könnte Politik machen zu der Situation in den Jugendämtern. Die perfekte Lösung habe ich sicher auch nicht, aber auch hier könnte Deutschland von Dänemark lernen. Mir sind hier beispielsweise keine an Kinder und Jugendliche gerichtete Einrichtungen bekannt, die nicht auch über WhatsApp oder ähnliche Dienste erreichbar wären. Kinderschutz Organisationen erst recht. Außerdem gibt es extrem viele staatlich geförderten Veranstaltungen – Sport, Treffpunkte,… irgendwie hatten wir das in Deutschland auch mal so, wurde halt weggespart. Jede Gemeinde hat eine Schulkrankenschwester, die die U- Untersuchungen durchführt und auch als allgemeiner Ansprechpartner zur Verfügung steht und die Kinder mehrmals jährlich besucht. Jede Gemeinde hat eine Jugendzeitung, die hier zumindest umsonst reinflattert, mit Veranstaltungen, aber natürlich in jeder Ausgabe Kontaktadressen zu JA – Mitarbeitern. Will sagen, es gibt nicht die eine Lösung, aber die Kinder da abholen wo sie sind, sich darum bemühen, Kontakt aufzubauen, scheint der einzige Weg. Und Deutsche Jugendämter warten in großen Teilen stattdessen auf Meldungen von außen.
    Übrigens waren hier auch die Schulen in dieser Richtung unterwegs. Im Onlineunterricht ging es gerade zu Anfang darum: Hey wie geht es Euch? Wenn was ist, wir sind für Euch da, aber es gibt hier auch folgende Adressen, an die ihr Euch wenden könnt. Bei allen Problemen.

  3. Matt Sinclair sagt:

    Müssten nach Logik des Leisungsschutzgesetzes nicht auch Verlage was an Twitter abdrücken, sobald sie einen Tweet in ihren Artikeln verlinken oder abdrucken?

    1. Martino sagt:

      Oder so Formate wie Ze.tt, bei denen gefühlt jeder zweite Artikel nach einer kurzen Pseudo-Einleitung (die im wesentlichen eine langgezogene Version der Überschrift ist), nur aus einer Twitter- oder Instagram-Klickstrecke besteht?
      „Die zehn schrägsten Trends im Lockdown“ etc.

  4. Dave Remmel sagt:

    Hmmmm… Auch wenn ich die Monopolstellung von Facebook, Twitter und Co nicht mag, aber ich bin hier doch eher auf der Seite von Facebook.

    Der Vergleich mit Spotify hinkt ein wenig… Spotify ist von vornherein als Podcast-(und Audio) Plattform angetreten. Wer bei Spotify ist, „schenkt“ denen seinen Content.
    Facebook hat zwar als solches große Marktmacht (was nicht gut ist), aber zum einen ist es ja keine Verlagsplattform, die diese Gatekeeperfunktion wie Spotify inne hat, und zum anderen verbietet es ja den Verlagen niemand, ihre Artikel auf Facebook kurz anzuteasern und auf den eigenen Homepages zu verlinken (wäre ja bei Spotify nicht möglich).
    Um die Reichweite von Facebook zu nutzen sind also die Verlage nicht gezwungen ihre Artikel Facebook zu schenken.

    Das was die Verlage hier wollen, ist ja sogar das umgekehrte Prinzip von Spotify: Sie wollen Facebook zwingen, ihren eigenen Content zu veröffentlichen und sie dann noch dafür zu bezahlen. Deswegen… Bei aller Facebook-Kritik – das ist schräg und einfach „falsch“.

    Das Verlagswesen ist hier imo auch auf voller Linie gescheitert.
    Da ich mich mittlerweile über Podcasts mit News versorge, lese ich nur noch vereinzelt Medien aus den Verlagshäusern, das aber nicht nur von einem, sondern von mehreren Verlagen. Liebend gerne würde ich dem Spiegel für die wenigen Artikel die gerne lesen würde, ein bisschen Geld in den Hut werfen…

    Geht aber nicht!

    Ich muss das Online-Abo für 20 Euro abschließen. Und für zwei Artikel im Monat ist mir das einfach zu viel – bei weitem!!! Mit den von Holgi erwähntem 1 EUR könnte ja sogar noch leben. Aber nicht mehr!

  5. Dave Remmel sagt:

    Wie kriegt man es hier eigentlich hin, dass die Absätze in einem Posting nicht verworfen werden?

    1. Katrin sagt:

      werden sie nicht.

      1. Martino sagt:

        In der Vorschau vor der Freischaltung des Kommentars sind sie weg, deshalb hat man als Poster immer Sorge, dass der Kommentar so erscheint, wie er dort angezeigt wird.
        Bis man’s besser weiß. 🙂

      2. David sagt:

        In der Vorschau unmittelbar nach dem Posten sieht es aber aus wie Kraut und Rüben. Da sind wirklich keine Leerzeilen mehr enthalten. Ist der Post dann irgendwann freigeschalten, sieht alles so aus, wie auch geschrieben wurde.
        Da ist irgendetwas mit dem Kommentarsystem „komisch“.

  6. Kai Nehm sagt:

    Da Holgi schon Thomas Wiegold erwähnt hat, würde ich euch gerne Rike Franke aus dessen Sicherheitspod als Interviewpartnerin vorschlagen.
    Kurzzusammenfassung ihrer Forschung aus dem Podcast, der Ruf bewaffneter Drohnen ist wegen der Kommandostrukturen der CIA-Einsätze so schlecht, bei regulären Verbänden sieht es anders aus. Und Bergkarabach hat gezeigt, es geht in Zukunft kaum ohne.

  7. Dirk sagt:

    Mal 2 Kommentare zu der Episode.

    Sham’s Beitrag zu den Giftgaseinsätzen gegend die Kurden finde ich falsch und/oder tendenziös. Das Problem ist das sie am Anfang des Berichtes behauptet Deutsche Firmen hätte die C-Waffen geliefert. Das war aber ja defenitiv nicht so. Viel weiter hinten erklärt das nicht das Giftgase an sich sondern Produktionsanalagen (die dann auch noch Dual-Use sind). Ich sehe da einen deutlich unterschied.

    Dann zum Militäreinsatz in Afganistan bzw. insgesamt. Ich würde sagen das kann man sehr gut mit Corona Schutzmaßnahmen vergleichen. Mann kann ein bisschen Lockown machen (wenig Truppen schicken) dann verbessert man die Lage erst mal ein bisschen aber die Wirkung ist so gering das man die Schutzmaßnahmen ewig lange durchhalten muß. Mann kann aber auch einen Harten Lockdown machen (viele Truppen schicken) damit kann man Corona schnell auf eine extrem niedrige Inzistenz bringen (Ruhe ins Land bringen).

    Sowohl mit Corona-Schutzmaßnahmen wie auch bei Militärischen Maßnahmen kann man aber das Problem nicht ewig lösen. Mann kann nur auf ein sehr niedriges Niveu drücken. Bei Corona in der Hoffnung Zeit für die Impfung zu gewinnen, bei Militärmaßnamen um die Lokale Politik/Wirtschaft/Bevölkerung in die Richtung zu lenken die man haben will (im Westen meist Demokratie).

  8. Georg sagt:

    Zum Thema, wie man Kindern und Jugendlichen helfen kann, die zu Hause keinen sicheren Rückzugsort haben, fand ich kürzlich eindrucksvoll, was mir eine Schweriner Streetworkerin über ihre Arbeit erzählt hat. Sie meinte, sie sind da als Team während der Lockdownzeiten teils die letzte noch funktionierende Anlaufstelle, weil die Ämter teils zu oder nur via online vereinbartem Termin zugänglich waren bzw. sind, während sie weiter aktiv Kontakt auf der Straße und via social media gesucht haben.
    Die werden sicher bei weitem auch nicht alle erreichen, aber konnten wohl immerhin einiges abfedern.

    Wenn ein shameless selfplug erlaubt ist – ich hab sie im Rahmen unseres Podcasts interviewt (Talk&Tools vom Jugendmedienverband MV): https://www.jmmv.de/2021/02/27-streetwork-zu-corona-zeiten/

  9. Marge sagt:

    Liebe Katrin,

    in der Wochendämmerung vom 19.02.21 gebrauchst du den Teilsatz “ Trump und seine Mischpoke“.
    Bitte beachte, dass der Begriff „Mischpoke“ eine Verächtlichungmachung des im hebräischen eigentlich neutral gemeinten
    Mischpacha ist. In der Sendung Schalom des Bayrischen Rundfunks wurde das Thema des versteckten Antisemitismus anhand von im Deutschen negativ gebrauchen hebräischen (Jiddischen) Ausdrücken thematisiert.

    Du würdest sicher nicht verächtliche Ausdrücke, die Homosexualität, Rassismus oder Feminismus herabwürdigen, benutzen.
    Ich selbst bin auch erst seit der oben erwähnten Schalom Sendung für diese Art des Antisemitismus sensibilisiert worden.
    Ansonsten, vielen Dank für euren richtig tollen Podcast

    1. Katrin sagt:

      oh, vielen dank, das war mir nicht bewusst!

    2. sternburg sagt:

      Echt? Ich hab immer gedacht, das wäre genau andersherum: Dass der Ausdruck aus dem jiddischen in die Allgemeinsprache gewechselt ist, weil er sich einfach passend zum Inhalt anhört.

      Man lernt nicht aus. Danke.

      1. Georg sagt:

        Es gab wohl auch einen neutralen Gebrauch, der sich aber schon sehr früh in Richtung Abwertung im Sinne von „Sippschaft“ verschoben hat.
        Also im Grunde hast du mit dem Ursprung und der Übernahme des Begriffs aus dem Jiddischen recht, aber leider ist es nicht dabei geblieben.

  10. Uwe sagt:

    Also eure Sendung fand ich diesmal echt schlimm:

    1. Die Ukraine hat ebenfalls vor 2 Wochen Sender abschalten lassen, in diesem Fall prorussische…

    https://www.n-tv.de/politik/Ukraine-verbietet-prorussische-Sender-article22335395.html

    https://www.mdr.de/nachrichten/osteuropa/politik/ukraine-schaltet-prorussische-tv-sender-ab-100.html

    2. Deutschland hat keine Chemiewaffen in den Irak geliefert sondern die Komponenten für den Bau. In diesem Fall lag der Anteil bei 52,6%.

    https://de.wikipedia.org/wiki/Chemiewaffenprogramm_des_Irak

    https://www.spiegel.de/politik/ausland/deutschland-lieferte-chemikalien-an-saddams-irak-und-assads-syrien-a-923347.html

    3. Bundeswehr in Afghanistan und Mali: Ich habe schon länger das Gefühl, dass Holger sehr sehr militaristisch eingestellt ist. Wie die Geschichte aus 30 Jahren beweisen, hat eine militärische Intervention die Situation für die Menschen vor Ort, vor allem bei Zivilisten, schlimmer gemacht, Und da ist es egal, ob das aus „humanitären Gründen“ geschieht (was ich nicht glaube, denn Krieg ist niemals human) oder völkerrechtswidrig wie beim Irak. Vor allem bewaffnete Drohnen müssten eigentlich von der UN geächtet werden.

    Deutschland hat am Hindukusch nix verloren. Deshalb ja zum Truppenabzug aus Afghanistan…

    5. Luftverschmutzung: Man hätte ja wenigstens mal erwähnen können, dass ein großer Anteil des gefährlichen Feinstaubs von der Holzverfeuerung stammt.

    https://www.theguardian.com/environment/2020/dec/18/wood-burners-triple-harmful-indoor-air-pollution-study-finds?CMP=twt_a-environment_b-gdneco

    https://www.umweltbundesamt.de/themen/gesundheit/umwelteinfluesse-auf-den-menschen/besondere-belastungssituationen/emissionen-aus-kleinfeuerungsanlagen-in#literaturquellen

    1. Titus von Unhold sagt:

      Es spricht absolut gar nichts gegen bewaffnete Drohnen (wenn man sie nach den gleichen Regeln einsetzt wie auch bemannte Kampfflugzeuge). Der Sicherheitshalber Podcast ist dir bekannt?

      1. Uwe sagt:

        Na sicher, und die Amerikaner verhalten sich in ihren Drohnenkriegen wie Mutter Theresa. 😉

        Und nein, der Podcast ist mir nicht bekannt…

        Ich habe aber auch ein kleinen Clip für dich: Im Kriegsgebiet: Was richten Drohnen an?

        https://www.youtube.com/watch?v=G3ebq5WE_YU

        1. Titus von Unhold sagt:

          Habe ich gesehen und ich bin ganz klar trotzdem pro Drohne. Die Diskussion in Deutschland ist leider geprägt von einsatztaktischer Unkenntnis und man verwechselt Einsatzregeln mit Technologie. Die Drohne selbst ist einfach nur ein Waffensystem ohne Pilot und keine komplett neue Technologie. Das was man da im Video sieht kann man nämlich 1:1 auch mit einer F18 oder einem Eurofighter anrichten.

    2. Malte sagt:

      „3. Bundeswehr in Afghanistan und Mali: Ich habe schon länger das Gefühl, dass Holger sehr sehr militaristisch eingestellt ist. Wie die Geschichte aus 30 Jahren beweisen, hat eine militärische Intervention die Situation für die Menschen vor Ort, vor allem bei Zivilisten, schlimmer gemacht, Und da ist es egal, ob das aus “humanitären Gründen” geschieht (was ich nicht glaube, denn Krieg ist niemals human) oder völkerrechtswidrig wie beim Irak.“

      Gegenbeispiel der Neuzeit: Kosovo. Den Vergleich vorher-nachher gewinnt das Nachher ganz deutlich. Man muss da nicht jedes Detail toll finden, finde ich auch nicht, aber die Intervention war gut für die Zivilbevölkerung in der Region.

      Über Afghanistan und Mali weiß ich ehrlich gesagt nicht genug, um das einzuschätzen. Da müsste man mal den Zustand vorher und den Zustand jetzt vergleichen. Paar Fakten raussuchen, Armutsquote, HDI und so.

      (Das Extrembeispiel ist natürlich Nazideutschland im Zweiten Weltkrieg, wo die Zivilisten in Deutschland ganz massiv von der militärischen Intervention profitiert haben. Ich vermute, es kommt mehr auf die „Nachbereitung“ des Krieges an als auf die Ja/Nein-Entscheidung ob Kriegseintritt. Die Alliierten sind ja 1945 nicht einfach wieder gegangen, war wohl auch besser so).

      1. Uwe sagt:

        -> Zum Thema Mali: Es geht nicht nur um Menschenrechte sondern auch um Bodenschätze und Einflussnahmen.

        https://www.spiegel.de/politik/ausland/mali-frankreich-kaempft-gegen-islamisten-und-um-bodenschaetze-a-877679.html

        https://www.zeit.de/politik/ausland/2013-01/algerien-mali-terrorismus-frankreich/komplettansicht

        Leider wird dieser kaum noch in den Medien kommuniziert.

        -> Zum Thema Kosovo: Das Märchen vom Hufeisenplan ist dir bekannt? Stichwort: Propaganda

        https://monde-diplomatique.de/artikel/!5584546

        Was meint ARD Panorama dazu? https://daserste.ndr.de/panorama/archiv/2000/erste7422.html

        Übrigens ist die Abspaltung des Kosovos von Serbien ein gutes Beispiel, was Geopolitik Jahre später anrichten kann, Stichwort: Krim Annektion.

        Merke: „Staaten haben keine Freunde, nur Interessen.“ (Charles de Gaulle)

        1. Malte sagt:

          Urks. So schlimm hatte ich Le Monde Diplomatique gar nicht in Erinnerung: Wertende Überschrift, erste zwei Sätze unterstellte Ekelpropaganda, die nichts mit der damals von mir wahrgenommenen Nachrichtenrealität zu tun haben. Nicht weitergelesen. Wtf was für ein Teaser.

          1. Norbert sagt:

            Die Ekelpropaganda, wenn Du damit das Scharping-Zitat meinst, findet sich genau so auch beim Spiegel: https://www.spiegel.de/spiegel/print/d-15376096.html Scheint also echt zu sein.

  11. Andre sagt:

    Wäre ich Faktenprüfer, hätte ich Kathrins Aussage angemarkert, dass es für eine Verurteilung des gewesenen Präsidenten einer drei-Viertel-Mehrheit bedürfte. Entweder leben wir in verschiedenen Realitäten, oder die Zahl zwei drittel wäre richtig gewesen.

    Ich bin kein Faktenprüfer, von daher lüpfe ich nur eine Augenbraue.

    1. Katrin sagt:

      oh, das stimmt, das steht sogar in meinem Skript, aber mein Gehirn hat mal eben was anderes ausgespuckt.

  12. sternburg sagt:

    Sag mal Holgi, diskriminerungsfreie Sprache hin der her, aber warum sagst Du zu Afghanistan eigentlich derart konsequent „da unten“ und nicht „da drüben“? Die sind doch viel weiter östlich als südlich von uns.

    1. Norbert sagt:

      Vor allem sind die viel weiter oben: Afghanistan „liegt auf einer durchschnittlichen Höhe von 1885 m über NN und zählt somit zu den höchstgelegenen Ländern der Welt.“
      https://www.laenderdaten.info/Asien/Afghanistan/index.php

  13. Dominic sagt:

    Hey Kadda, hey Holgi… ihr habt ja wieder kurz über Corona-(spät)Folgen gesprochen und mit dem „Covid Toe“ mal wieder was neues und eher unbekanntes genannt. Dabei musste ich an eine weitere mögliche Folgeerkrankung denken, von welcher ich vor kurzen geselesen hab: eine Diabetes Type 1 erkrankung. Es ist zwar noch keine bestätigte Folge, wird momentan aber untersucht und es gibt Hinweise hierzu. Es wurde zumindest bei einigen Covid-Patienten während der Erkrankung Effekte auf den Blutzucker beobachten, sowie wohl auch neu erkrankungen an Typ 1 D. Hier mal zwei Artikel der Diabetes Research Connection und der Frankfurter Rundschau (mit verlinkter Studie, die ich mir jetzt aber noch nicht durchgelesen hab) zu dem Thema:

    https://diabetesresearchconnection.org/could-type-1-diabetes-be-an-effect-of-covid-19/ (DRC),

    https://www.fr.de/ratgeber/gesundheit/diabetes-zuckerkrank-corona-covid-19-kann-bauchspeicheldruese-pankreas-schaden-diabetes-mellitus-verschlechtern-90208044.html (fr).

    Liebe Grüße!

  14. Sebastian sagt:

    Als ihr so zurückgeblickt habt auf den Anfang der Coronaberichterstattung ploppte da bei mir auch einer Erinnerung auf. Zu Beginn hattet ihr auch mal die Idee, dass man ja jetzt die Coronahilfen so steuern könnte, dass man etwas positives Bewegt. Fand ich damals eine sehr schöne Vorstellung. Allerdings sehr traurig wenn man sieht was jetzt daraus geworden ist.
    Dazu passt gerade der Beitrag von Sina Trinkwalder https://twitter.com/manomama/status/1362857533736701957

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