In diesem Sommerinterview sprechen Holger und Katrin mit der Unternehmerin und Autorin Milena Glimbovski. Sie hat für ihr Buch „Über Leben in der Klimakrise“ recherchiert, was wir tun müssen, um uns an das kommende Klima anzupassen.
Mit einem Faktencheck von Nándor Hulverscheidt.
Links und Hintergründe
- Milena Glimbovski: https://milenaglimbovski.com/
- Buch: Über Leben in der Klimakrise: https://www.ullstein.de/werke/ueber-leben-in-der-klimakrise/taschenbuch/9783548068053
- Podcast: Über Leben in der Klimakrise: https://goodimpact.eu/podcast-ueber-leben-in-der-klimakrise
- Welthungerhilfe: Klima und Flucht https://www.welthungerhilfe.de/informieren/themen/klimawandel/klimafluechtlinge-klimawandel-und-migration
- Nomad Century: How Climate Migration Will Reshape Our World, by Gaia Vince https://www.oecd-forum.org/posts/nomad-century-how-climate-migration-will-reshape-our-world-by-gaia-vince
- TED: The most important thing you can do to fight climate change: talk about it – Katharine Hayhoe https://www.ted.com/talks/katharine_hayhoe_the_most_important_thing_you_can_do_to_fight_climate_change_talk_about_it?language=en
- Gespräch mit Marina Weisband über Klima-Angst und was man tun kann https://wochendaemmerung.de/marina-weisband-wie-man-mit-klima-angst-kognitiver-dissonanz-und-der-pandemie-politik-klarkommen-kann/
Der Faktencheck von Nándor Hulverscheidt
- Milena: Wir könnten 2050 vielleicht dreistellige Millionenzahlen an Flüchtlingen haben. – Korrekt, es gibt dementsprechende Prognosen z.B. von der Weltbank. Quelle: https://www.worldbank.org/en/news/press-release/2018/03/19/climate-change-could-force-over-140-million-to-migrate-within-countries-by-2050-world-bank-report
- Milena: Es gab eine Meldung, dass Uruguay nur noch für 3 Wochen Trinkwasser hat. – Tatsächlich erlebt Uruguay derzeit extreme Dürre und Wassermangel, sodass sogar Salzwasser dem Trinkwasser beigemischt wird. Quelle: https://www.theguardian.com/world/2023/jul/11/uruguay-drought-water-google-data-center
- Milena: Brandenburg hat jetzt schon ein Trinkwasserproblem und sinkenden Grundwasserspiegel. In Berlin kommt das Trinkwasser zum Teil aus der Spree und das kann zum Problem werden. Aktuell wird eine Wasser-Recycling-Anlage gebaut, aber das dauert. – Weitgehend korrekt, auch wenn ich spontan nicht belegen konnte, dass da jetzt eine große Anlage zur Aufbereitung in Berlin gebaut wird. Es gab Untersuchungen der Berliner Wasserbetriebe dazu, wie sowas funktionieren könnte. Quellen: https://www.umweltbundesamt.de/presse/pressemitteilungen/spree-droht-nach-kohleausstieg-in-der-lausitz#:~:text=F%C3%BCr%20den%20s%C3%A4chsischen%20Teil%20der,wie%20der%20Gro%C3%9Fe%20M%C3%BCggelsee%20fasst und https://www.bwb.de/de/trink-wave.php
- Milena: Auch in Deutschland wurden Gemeinden in der Vergangenheit schon mal per Tanklaster mit Trinkwasser versorgt. – Korrekt, das kam bereits vor. Quelle: https://www.focus.de/regional/bayern/wasser-zu-wenig-wasser-gemeinde-im-allgaeu-setzt-tanklaster-ein_id_9446905.html
- Holger/Milena: Wird der alte Tagebau bei Cottbus so gefüllt sein wie mal geplant? Ja. Der Prozess läuft seit 2019. Aktuell ist die Flutung aus der Spree seit Mai 2023 pausiert, das gefüllte Volumen ist bereits etwa bei der Hälfte angekommen. Quelle: https://www.leag.de/de/geschaeftsfelder/bergbau/cottbuser-ostsee/
- Holger: Wir haben in Deutschland keine Löschflugzeuge für Waldbrände. – Das stimmt, allerdings kann Deutschland Löschflugzeuge über die EU anfordern. Weitere Infos: https://www.mdr.de/nachrichten/sachsen-anhalt/loeschflugzeuge-dlbb-waldbrand-gruendung-102.html und https://www.mdr.de/nachrichten/sachsen-anhalt/magdeburg/harz/waldbrand-feuerwehr-fordert-hilfe-aus-der-luft-100.html
- Milena: Rund 44% unseres Trinkwassers geht für die Kühlung fossiler Kraftwerke drauf und diese zahlen dafür nur sehr wenig Geld. – Das scheint so richtig zu sein. Quelle: https://www.umweltbundesamt.de/ew-r-4-das-indikator#wasserknappheit-als-problem-fur-konventionelle-thermische-kraftwerke
- Holger: Diese Woche (die ab 10. Juni) gab es die Meldung, dass wir gerade auf dem Weg zu 2,7 Grad globaler Erwärmung sind und weil Deutschland Landmasse ist, wird das bedeuten, dass Deutschland sich um 6 Grad durchschnittlich erwärmt. – Ja. Diese Einschätzung wird von Experten geteilt, siehe z.B.: https://www.spektrum.de/news/klimakrise-stefan-rahmstorf-im-interview/2121369
- Milena: In der Landwirtschaft verdunstet bei Bewässerung tagsüber 80% des Wassers. – Diese Zahl für die Verdunstung kommt mir deutlich zu hoch vor und ich habe sie spontan nicht belegen können. Dazu: https://edis.ifas.ufl.edu/publication/AE048 und https://www.bauernverband.de/fileadmin/user_upload/dbv/faktenchecks/Wassernutzung_in_der_Landwirtschaft/Faktencheck_Wasser.pdf und https://www.umweltbundesamt.de/effiziente-bewaesserungssysteme-in-der-0#erweiterte-bewertung-der-massnahme
- Milena: Schweden ist doppelt so groß wie Deutschland. Ich glaube doppelt so groß und haben nur 10 Mio. Einwohnerinnen. – Jein: Schweden ist flächenmäßig nur rund 1,2 mal so groß wie Deutschland, hat aber in der Tat eine rund 10 mal niedrigere Bevölkerungsdichte als Deutschland. Quelle: https://www.wolframalpha.com/input?i=sweden+vs+germany
Zum Thema Wasser preppen. Da kann ich von den 25l Kanistern nur abraten. Das hab ich auch mal versucht. Da muss man das ganze deutlich häufiger als alle 6 Monate erneuern und am besten Desinfektion ohne Ende benutzen. Bei mir ging das sonst zu schimmeln an. Was bei mir gut funktioniert ist 0,75l Flaschen mit Trinkverschluss. Das ist zwar nicht besonders nachhaltig aber die werden bei uns in der Familie als normale Trinkflaschen benutzt und auch mehrmals am Wasserhahn wiederbefüllt. Wenn sie dann schmandig werden werden sie ausgetauscht. So gibt es da Durchsatz und die Vorräte werden rotiert.
Wenn der Kanister und das Wasser sauber sind, halt das schon sehr lange.
Ich fahre ein Wohnmobil mit einem 100 l Tank, da ist das Wasser auch nach längerer Standzeit nicht schlecht.
Der Zubehörhandel versucht natürlich krampfhaft so zu tun, als müsste man Silberkugeln und andere Mittelchen teuer kaufen, damit man nicht stirbt.
Die kleine Ostsee ist ja nicht der einzige Tagebau, der geflutet wird/werden soll. Das gilt ja zB auch für Garzweiler II (Lützerath), in welchem nach fertigem Abbuddeln der Braunkohle 40 Jahre lang Wasser aus dem Rhein zum Auffüllen genutzt werden soll. Wir alle haben den Rhein letzten Sommer gesehen. Ist das mit allen Anrainern (Anrheinern) flussabwärts abgesprochen?
Und Tagebau ganz allgemein: da wird jahre- und jahrzehntelang der Grundwasserspiegel abgesenkt. Das macht so viel kaputt.
Die Grundwasserabsenkung ist eine Hypothek für die Zukunft. Jahrzehnte wurde das Grundwasser in den Tagebauen abgesenkt und der Spree zugeführt. Das Berliner Trinkwasser der letzten Jahrzehnte ist das Grundwasser der Tagebaue. Das jetzige Fluten ist das Zurückzahlen dieser Hypothek und daran führt auch kein Weg vorbei.
Holgi hat m.w. nicht das erste mal auf die fehlenden Löschflugzeuge hingewiesen.
Ich meine jetzt schon mehrfach von Leuten mit mehr Ahnung als ich gehört zu haben, dass deren Nutzen nicht ansatzweise so hoch ist, wie von Laien oft gedacht.
Das erscheint mir auch logisch wenn man bedenkt, dass die zum Teil weniger Wasser als ein Feuerwehrauto mit sich führen.
die Empfehlung die ich öfter hörte war, da die Feuerwehren erheblich besser auszurüsten, was Vegetationsbrände angeht. Für mich sieht es so aus, als ob sich da was tut. Ob das reicht weiß ich beim besten Willen nicht.
Vielleicht hat hier jemand mehr Ahnung davon wie gut die Feuerwehren – gerade auch in noch nicht so waldbrandgeplagten Regionen – gerüstet sind.
Thema billiges Trinkwasser zur Kühlung:
Es ist zu einem gewissen Teil gerechtfertigt, dass das Wasser zur Kühlung viel billiger ist, als das Wasser, das wir im Haushalt verbrauchen. Denn mit den Frischwasserkosten bezahlen wir auch zugleich die Kläranlagen mit. Da das Wasser in der Kraftwerkkühlung aber hinterher einfach in einen Fluss geleitet wird (da nur warm und nicht dreckig) oder verdunstet, kann dieser Anteil natürlich entfallen.
Trotzdem muss man mittelfristig sich etwas anderes ausdenken zur Kühlung.
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Wasser preppen: Wasser zum Trinken/Kochen preppen ist schön und gut. Aber Klospülung und Körperhygiene? Wie lösen wir das?
Zum Preppen:
Von den Kanistern rate ich auch ab. Besser einfach das Wasser aus dem Supermarkt. Hält länger als das MHD und dürfte für diesen Sonderfall auch kein Umweltproblem sein.
Was die Mengen angeht:
Leider fehlen bei den Empfehlungen eigentlich auch die Szenarien wovor man sich schützen will/muss. Die 3 Tage als Empfehlung passen für viele Szenarien (z.B. Stromausfall aufgrund eines defekten Masts). Blöd wenn man dann sofort Hilfe bräuchte. Für ein paar kleine Spülungen reicht das Wasser im Spülkasten. Ein bisschen des bevorrateten Wasser sollte für die Hände reichen.
Alles darüber hinaus würde dann sehr umfangreiche Vorräte erfordern. Da sehe ich den Sinn nicht so wirklich. Das Problem im Katastrophenschutz sind die ersten Stunden. Wenn ein Problem sehr lang anhält ist bis dahin Nachschub organisiert oder eine Evakuierung am Laufen. Ich sehe da keinen Nutzen riesiger Wasservorräte um ewig Wasser fürs Klo zu haben.
Wenn Du Klo preppern willst, nimm ne Trocken- oder Trockentrenntoilette. Dazu ein Kilo Superabsorber für die Flüssigkeit und ein Sack Kackpulver oder ähnliches für den Rest. Dann kannste wochenlang zuhause ausharren 😀
Zum Thema Kühlung der Kraftwerke fehlten mir auch ein bisschen dien Quellen. So wie ich beim ganzen Interview das Gefühl hatte, dass Emotionen eine größere Rolle spielten als Quellen und wissenschaftliche Recherche. Ich lasse mich gerne eines besseren belehren.
Mir fällt gerade kein großes Kraftwerk ein, das nicht an einem Fluß liegt und sein Kühlwasser aus dem Grundwasser bezieht.
Ich wohnte quasi direkt neben einem Kernkraftwerk und kenne zwei große Kohlekraftwerke in der Nähe.
Ich glaube die schiere Menge an benötigtem Kühlwasser ist gar nicht über Grundwasserbrunnen zu leisten.
Wo ich widersprechen muss ist bei der Aussage 2Die leiten das ja alles quasi 1:1 wieder zurück“.
Ein großer Teil verdampft auch über die Kühltürme. Wieviel das ist weiß ich nicht. Ich erinnere mich, dass es beim Kernkraftwerk auch immer abhängig vom Flußpegel war, ob die Kühltürme mit den Rauchwolken in Betrieb waren oder nicht.
Außerdem erwärmen die Kraftwerke den Fluss mit entsprechenden Auswirkungen auf die Ökologie.
Als Jugendliche sind wir oft im Rhein direkt unterhalb des Auslaufs schwimmen gegangen und man hat tatsächlich ab der Mitte gemerkt, wie das Wasser kälter wurde.l
Ein paar gute Statistiken zu der Thematik finden sich hier: https://www.destatis.de/DE/Presse/Pressemitteilungen/Zahl-der-Woche/2022/PD22_34_p002.html
„Auch Grundwasser wurde zur Wassergewinnung genutzt (12,8 %).“
Sind zwar Zahlen von 2019 – aber geben guten Eindruck.
In der kommenden Sendung mit Annika Joeres sprechen wir dann nur über Wasser.
Generell: Das Buch von Milena basiert auf Recherchen und vielen Gesprächen mit Expert*innen.
Mir geht es aber zB auch so, dass die Emotionen manchmal nur schwer zurückzuhalten sind, angesichts der Situation und Zukunft, die da kommt. Schon vor Jahren erzählte mir ein Journalist, der hauptsächlich am Klima-Thema dran ist, dass die Wissenschaftler*innen und auch journalistischen Kolleg*innen, die an dem Thema arbeiten und besonders tief drin sind, oft psychisch stark belastet seien. Glaube das ist kaum vermeidbar :/
In der Statistik geht es aber eben nicht nur um Kraftwerke, sondern allgemein um Produktionsanlagen.
Und es ist eben auch extra erwähnt, dass das Kühlwasser normalerweise nicht verschmutzt wird, sondern eben „nur“ zu einer thermischen Belastung führt.
Versteht mich nicht falsch, ich bin auch für sparsameren Umgang mit dem Wasser.
Aber die Emotion und Panik, die hier an den Tag gelegt wurde scheint mir eben auch den sauberen Umgang mit den Fakten zu beeinflussen.
Und genau so etwas spielt denen in die Hände, die das Thema herunterspielen.
„Schaut mal in die Statistik, die Klimafritzen machen wieder unnötig Panik“ Und das ist genau das, was der Normalbürger hören will.
Wir müssen wege und Alternativen aufzeigen die für den Bürger machbar und verständlich sind, keine Sackgassen.
Hmmm…. Also bei mir ist bei dieser Folge mein (wie nennt Holgi das immer) „Grützedetektor“ angesprungen…
Ohne jetzt im einzelnen alles überprüft zu haben, klang vieles nach Dramatisierung, Übertreibung und wenig nach wirklich recherchierten Fakten. Einiges war korrekt, aber einiges auch schlicht falsch
Das fängt schon bei diesem Wasserkanister an. Wenn ich eine Flasche Wasser eine Woche stehen lasse, dann schmeckt die schon ziemlich abgestanden. Nach einem Monat bildet sich Schimmel… Nach einem halben Jahr ist darin wahrscheinlich erstes Leben entstanden, dass gerade an Land kriechen will.
Auch diese Vorwürfe an die Landwirte finde ich ziemlich daneben. Habe selbst einen Bioland-Bauern in der Familie, und sowas ist einfach nicht trivial, und da macht es sich niemand einfach. Ist nur eben eine Kostenfrage. Denn entweder muss man eben SELBST zu später Stunde noch raus die Böden bewässern, oder man muss jemanden dafür bezahlen, das kostet wegen Schichtzulage aber eben auch MEHR, als tagsüber. Das führt wieder dazu, dass die Preise steigen und man sein Gemüse eben eventuell auch nicht abgesetzt kriegt. Dagegen fallen die vermehrten Wasserkosten kaum ins Gewicht (und dass der angegebene Mehrverbraucht nicht korrekt war, wurde ja im Faktencheck bereits festgestellt).
Wir dürfen hier nicht mit den gleichen Waffen arbeiten wie Schwurbler und Klimaleugner und irgendwelchen Kram einfach mal raushauen. Wenn wir irgendwelche Katastrophen ankündigen, die dann aber nicht eintreten, verspielen wir jegliche Glaubwürdigkeit. DAS ist es ja, was es so schwer macht. Wir kämpfen mit ungleichen Waffen. Schwurbler erreichen ihr Ziel in dem sie einfach irgendeinen unwissenschaftlichen Bullshit raurotzen. Das wird aber für unsere Ziele nicht funktionieren und die Sache nur schlimmer machen.
Ich kann nicht einerseits so ein „Zehn-Nach-Zwölf“-Szenario an die Wand malen und andererseits erwarten, dass die Leute da mitziehen. Da mit treibt man die Leute in die. Extreme.
Die einen werden es ablehnen, weil ihnen die Maßnahmen zu krass sind, die anderen werden im Fatalismus enden… Von wegen „Wenn es SO schlimm ist, dann ist es Jetzt auch schei** egal“.
Erreichen wird man eh nur etwas auf politischer Ebene. Und machen wir nix vor: So katastrophal wie es in der Regierung gerade läuft… In den zwei Jahren Ampel ist mehr passiert als in den 12 Jahren Groko davor (auch wenn es die FDP noch nicht kapiert hat, dass sie nicht mehr in der Opposition ist).
Hört Euch mal die aktuelle Lage-Folge an (LdN343), fast zeitgleich erschienen. Auch eine Sommerfolge, auch das gleiche Thema… Auch ein Interview.
Nur wissenschaftlich fundiert und wesentlich unaufgeregter (okay vielleicht ein bisschen ZU sehr 😉
lg,
Dave
Toller Kommentar, gibt eigentlich genau das wieder, was ich weiter oben auch schon angemerkt habe.
Und die LagederNation Folge wollte ich auch schon anbringen.
Hier der Link: https://lagedernation.org/podcast/ldn343-spezial-jochem-marotzke-klimaforscher/
Beim Wasser muss ich aber, wei oben schon wiedersprechen.
Abgestanden mag es schmecken, aber wenn die Flasche und der Kanister sauber und gut verschlossen sind, passiert da nicht viel. Schimmel schon gar nicht.
Abgestanden ist nicht schlecht, wenn das Wasser übel riecht ist Vorsicht geboten. Wenn man sioch dennoch unsicher ist, hilft abkochen. Der geübte Prepper hat natürlich einen GAskocher zu Hause.
Glaub mir jahrelange Wohnmobilerfahrung. Wir Wohnmobilisten haben quasi auch unsere autarke Umgebung für 3-4 Tage immer im Zugriff 😉
Wer Bock hat kann mal zum Wohnmobilforum gehen und nach Wasserdesinfektion suchen. Tagelange unterhaltsame Lektüre.
Kann Dave und Mithrandir zustimmen. Das Interview hat mich ein bisschen an die ganzen „Crash-Propheten“ aus der Wirtschaftsecke erinnert, die jedes Jahr die Volkswirtschaft zusammenbrechen sehen…
Naja, die bessere Alternative wäre einfach sich ein paar Sixpacks Mineralwasser in den Keller zu stellen.
Kohlensäure ist ja keine Erfindung von Coca-Cola sondern war ursprünglich ein Konservierunsmittel. Geschlossene (vor allem Glas-) Flaschen sind nahezu unbegrenzt haltbar. Da muss man sich dann auch nicht damit stressen, die Flaschen zu tauschen…
lg
Zum Thema Löschflugzeuge, in der Region Harz ist ein erstes Flugzeug stationiert:
https://www.goslarsche.de/lokales/region_artikel,-hilfe-bei-waldbr%C3%A4ndenl%C3%B6sch-flugzeug-f%C3%BCr-den-harz-angekommen-_arid,2813216.html
und hilft auch schon in Brandenburg aus:
https://www.mdr.de/nachrichten/sachsen-anhalt/magdeburg/harz/harzer-loeschflugzeug-florian-harz-fuenfundzwanzig-hilft-wieder-in-brandenburg-100.html
Gruß aus dem Harz
Micha
Da Holger fast schon erleichtert festgestellt hat, dass er über 50 ist und der daher die schlimmsten Folgen der Klimakrise nicht mehr erleben wird, möchte ich Abbildung SPM.7 des aktuellen Syntheseberichts des IPPCs erwähnen. In dieser Abbildung kann man ganz gut erkennen, was abhängig vom Geburtsjahr und den Entscheidungen, die wir heute treffen, am Lebenslende auf einen zukommen wird.
https://www.ipcc.ch/report/ar6/syr/figures/summary-for-policymakers/figure-spm-1/
Auf die Abbildung bin ich über Claudia Fricks und Florian Freistetters Klimapodcast gestoßen: https://dasklima.podigee.io/85-dk085-back-to-the-roots-der-synthesebericht-des-ipcc
Ob die skandinavischen Länder so viel wärmer und dadurch attraktiver werden ist nicht gesagt. Laut Klimamodellen könnte es auch zu einer deutlichen Abkühlung kommen, wenn der Golfstrom stoppt. Dieser Kipppunkt scheint deutlich näher zu sein, als bisher angenommen. https://www.spiegel.de/wissenschaft/natur/klimakrise-steht-der-nordatlantik-vor-dem-kipppunkt-a-25864362-03d3-4907-8300-18e74fc9e8a0
Ohne jetzt konkret den aktuellen Füllstand nachzurecherchieren….:
Das Problem am Ostsee bei Cottbus ist nicht, daß er groß ist, sondern daß er unterschiedlich tief ist. Die tiefen Stellen sind schon gefüllt, aber „oben“ wird er dann breit und flach. Dann erhöht sich seine Oberfläche deutlich bei nur „wenig“ Volumenzunahme, und Oberfläche bedeutet eben mehr Verdunstung. So daß er da dann nicht richtig an Wasserhöhe zunehmen kann und vielleicht auch wieder in trockenen Sommern an den flachen Stellen austrocknet.
Vielleicht klappt es ja doch, aber die Experten haben da eben Bedenken.
Ansonsten sind Baggerlöcher eher tief (und dann als Badeseen auch relativ lange kalt).
Gremminer See (der mit Ferropolis in der Mitte) ist 33m tief, der Großer Goitzschesee (Bitterfeld) 48m. Der Müggelsee nicht mal 8m.
Bezüglich der Dramatik der Lage muss ich meinen Vorrednern hier zustimmen – auch mir war manches etwas zu stark dramatisiert oder vereinfacht.
Und dass man als Haus-/ Grundstückskäufer sich vorab über mögliche Risiken (inklusive Umweltrisiken) informieren muss und diese für sich abwägen ist keine neue Erkenntnis. Die meisten Bundesländer bieten viele der benötigten Informationen teils kostenlos, teils gegen Geld zum einfachen abrufen online an und wenn man nichts findet, bleibt auch immer die Möglichkeit hierfür spezialisierte Büros anzufragen.
Was ich bemerkenswert fand, war die Aussage, dass Frau Glimbovski aufs Land gezogen sei, weil es dort viel kühler als in der Stadt sei, und dass das ja ein Weg sein könnte, als Individuum mit dem Klimawandel umzugehen.
Gleichzeitig liest man immer wieder Statistiken, dass der CO2-Fußabdruck des Landlebens wegen höherer Wohnfläche und längerer Wege bei gleichzeitig schlechterem ÖPNV-Angebot im Vergleich zum Stadtleben eher größer sei.
Das hinterlässt bei mir einige Fragen… ist aufs Land ziehen individuell eine Überlebensstrategie, kollektiv aber Befeuern der Krise?
Danke, genau diese Folgerung empfand ich als fatale Empfehlung für die Allgemeinheit.
Viele von uns werden es nicht wahrhaben wollen, aber unser ökologischer Fußabdruck wird in den Städten allgemein kleiner sein als auf dem Land – vor allem wenn man den Faktor, dass Menschen in den Städten für gewöhnlich höheres Einkommen haben und damit sonst höhere Konsum-Emissionen verantworten, dabei herausrechnet.
Wie oft lese ich von Menschen, die „aus ökologischen Gründen“ lieber aufs Land wollen, sich dann aber erstmal ein Auto anschaffen. Nein, so bitte nicht!