Die Wochendämmerung

Politik, Gesellschaft, Quatsch. Der Podcast mit Katrin Rönicke & Holger Klein

Medien, die auf Rechtsextreme starren

| 23 Kommentare

Diesmal: Anteil der Medien am Erfolg der AfD, Ergebnisse der Landtagswahlen, Auswirkungen im Bund, Einflussnahme durch Iran und Russland, Demokratievertrauen, Umweltzonen, Sham Jaff zu Mexiko, Handystrahlen.
Mit einem Faktencheck von Katharina Alexander und einem Limerick von Jens Ohrenblicker.

Anzeige: Die Wochendämmerung wird euch Präsentiert von Polarstern – 100% echter Ökostrom aus der Gemeinwohlökonomie. Mit dem Code „Wochendämmerung“ 20€ auf die erste Jahresabrechnung sparen!

Links und Hintergründe

Landtagswahl Sachsen

Landtagswahl Türingen

Sichtbarkeit der AfD

Zersetzung Iran

Zersetzung Russland

Nachrichtenkompetenz

Straftaten

Sonntagsfrage

Podcast-Tipps

Demokratiezufriedenheit

Sham Jaff zu Mexiko

Gute Nachricht

Auch gut – für die Ukraine

Der Faktencheck von Katharina Alexander

23 thoughts on “Medien, die auf Rechtsextreme starren

  1. s aus k sagt:

    Liebe WD.
    Wie kann es sein, dass ein Hetz-Blatt, mit vier rotten Buchstaben, in Aldi-Filialen an der Kasse ausgestellt werden? Ein Ort, an dem Menschen einkaufen… (ich auch).
    Warum tut da keiner was? WTF. DA wünsche ich Politik – die sich einmischt.
    Eventuell ist das mal ein Thema für Euch!?

    1. Titus von Unhold sagt:

      Weil jeder Teilnehmer am System des Presse-Grosse alle gleich behandeln muss, dafür aber jeweils ein gesetzlich geschütztes Monopol inne hat. Wenn, dann müssen die einzelnen Verkaufsstellen für eine Retour sorgen.

  2. David sagt:

    Zur Sperrminorität in Sachsen:

    Ich weiß nicht, wie ich es ausdrücken soll, deshalb die Formulierung bitte nicht auf die Goldwaage legen: Die Freien Sachsen sind die extreme AfD. (Ja ich weiß, die AfD ist an sich schon extrem, aber die Freien Sachsen noch schlimmer.)

    Deshalb hat die AfD de-facto eine Sperrminorität, da sie bloß den einen gewählten Direktkandidaten der Freien Sachsen überzeugen müssen, mit zu wählen. Das ist kein Problem für die AfD.

  3. neffets sagt:

    Meine derzeit einzige Hoffnung, dass wir Probleme wie die Klimakriese oder ökonomische Spaltung der Gesellschaft in den Griff bekommen, ist das Sterben unserer Verbrenner-fixierten Autoindustrie. Der dadurch erzwungene Strukturwandel schafft hoffentlich den Freiraum für notwendige Veränderungen.

    – My 2 cents

  4. Titus von Unhold sagt:

    Nanu? Holgi und Kadda haben diese Woche beide hat die Jugendwahlstudie verpasst?

    https://www.generation-thinking.de/post/jugenwahlstudie-2024

  5. Daniel sagt:

    Ich finde Holgis Ausführungen zu Volksentscheiden zu kurz gegriffen. Korrekt durchgeführt hat die Legislative gar keine Wahl etwas zu verschleppen, da der Volksentscheid eine konkrete Gesetzesänderung anstrebt und diese bei erfolgreichem Votum den gleichen Status wie eine vom Parlament beschlossene Gesetzesänderung hat.

    Was da bei euch in Berlin mit der Volksinitiative Deutsche Wohnen & Co. enteignen schief gelaufen ist, weiß ich nicht, aber anscheinend war der Inhalt des Volksentscheides lediglich eine Aufforderung an den Senat entsprechende Gesetzgebung zu auf den Weg zu bringen. Dass das nicht funktioniert ist klar (auch wenn’s traurig ist, dass Volksvertreter den Willen des Volkes in solchen Fällen nicht vertreten wollen) und scheint der Initiative inzwischen auch bewusst geworden zu sein, weshalb jetzt ein erneuter Volksentscheid angestrebt wird, dessen Inhalt eine konkrete Gesetzesänderung ist.

  6. Christian sagt:

    Wo finde ich denn den Link zum Thema „Umweltzonen“?

    1. Katrin sagt:

      hier: https://www.rwi-essen.de/fileadmin/user_upload/RWI/Publikationen/Ruhr_Economic_Papers/REP_24_1093.pdf
      der wird morgen in den Shownotes ergänzt, danke für den Hinweis, dass er fehlt!

  7. Christian sagt:

    Ich habe festgestellt, dass ich über die politische Agenda der AfD, abgesehen von Migration und Klimaschutz, gar nichts Konkretes weiß. Außer, dass das Wahlprogramm ziemlich neoliberal sein soll. Aber konkret? Und welche konkreten Folgen für mich persönlich eine AfD Regierung hätte, weiß ich nicht. Die ganzen Themen abseits ihrer Stammthemen sind mir eher nicht bekannt.
    Eine Bitte wäre nun, mitzuteilen, wo ich solche Informationen finden kann.
    Und nachdem ich vermute, dass ich nicht der Einzige mit dieser Wissenslücke bin, könntet ihr das möglichst allgemeinverständlich und verlinkbar selber thematisieren?

      1. gurke sagt:

        An sich interessant, nur: Die Leute in meinem Umfeld, die inzwischen AfD wählen, würden bei Überschriften wie „Die sozioökonomischen Narrative der AfD: neoliberal oder interventionistisch-sozial?“ sofort aussteigen. Das versteht jemand ohne höheren Bildungsabschluss oder vertieftes politisches Interesse eher nicht. Insofern kann ich denen damit nicht kommen. Wenn solche Analysen auch die AfD-Wählerschaft erreichen können sollen, darf das nicht klingen wie ein Essay für das Staatstheorie-Proseminar.

    1. Eule sagt:

      Hier gibt es das Europa-Wahlprogramm inklusive einer Zusammenfassung:

      https://www.europawahl-bw.de/europawahlprogramm-afd

      (Auch die Wahlprogramme der anderen großen Parteien sind dort entsprechend zu finden.)

      Und hier eine Analyse der Krautreporter:

      https://krautreporter.de/politik-und-macht/5120-so-sahe-deutschland-aus-wurde-die-afd-regieren

  8. Jürgen Schäfer sagt:

    Noch ein Nachklapp zu den Wahlen: kurz darauf ein Vortrag in Österreich von Hans-Otto Thomashoff über: Mehr Hirn in die Politik.
    War für mich sehr erhellen und bereichernd, da er Hirnforschung, Psychatrische und Psychotherapeutische Erfahrungen, Bindungstheorie und die Funktion von Spiegelneuronen verbindet und zu interessanten Ergebnissen führt – auf Youtube zu sehen

  9. Ju sagt:

    Würde cool finden, wenn ihr mal Aktivistis aus Thüringen/Sachsen einladen würdet… Lebensrealität im Osten ist einfach immer noch anders und dabei spielt auch dieses „Immer die dummen Ossis“ eine große Rolle. Es ist ein ständiger Kampf zwischen der Aufarbeitung der eigenen Vergangenheit/dem Leben in einem autoritären Staat, Ablehnungs- und Diskriminierungserfahrungen seitens Westdeutschlands und nicht ernst genommen zu werden. Entweder sind’s „die dummen Ossis“ oder „die Wende ist schon so lange her, die sollen mal klarkommen“. Würde auf jeden Fall cool finden, wenn die Ostdeutsche Perspektive von Menschen, die wirklich viel Zeit, Arbeit und Herzblut in politische Arbeit vor Ort stecken, hier mal Gehör bekommen würde! 🙂

    1. Katrin sagt:

      ja, du hast schon recht – ich bin jetzt mal ganz frech und sage: bitte den Thüringen-Podcast hören. Denn genau diese Perspektive kommt dort wirklich immer wieder vor und es steckt sehr viel Mühe und Herzblut in dieser Podcastreihe.
      Gern auch mit Folge 2 beginnen, da wird es konkret: https://thueringen-2024.podigee.io/

      1. Abkueko sagt:

        Zum Thema Feinstaub und Umweltzone:
        Die Studie konnte ich spontan nicht finden. Allerdings erscheint sie mir mehr als unplausibel. Gleich aus mehreren Gründen:

        – Sie betraf generell nur wenig Autos. Die Mehrheit sind Benziner und die bekommen auch in alt grüne Plaketten.
        Die grüne Plakette wurde in den meisten Umweltzonen 2013 oder noch später Pflicht. Bedeutend früher waren nur sehr wenige Städte. Die grüne Plakette bekommen alle Diesel mit Euro4 und auch ein paar ohne. Ab Baujahr 2006 erfüllen das alle PKW, aber auch viele aus 2004 und 2005. Wenn man das häufigste Jahr des Inkrafttreten nimmt waren also alle Benziner und die meisten Diesel nicht betroffen. Es wurde also nur ein vergleichsweise geringer Teil ausgeschlossen. In Städten die noch später begannen traf es fast niemanden. Manche haben 2018 die Umweltzone eingeführt. Wie viele Diesel ab 13 Jahren sind denn da wohl entfallen?
        – Das ist der nächste Punkt. Die Autos werden sowieso ausgetauscht. Da Diesel oft von Vielfahrern genutzt werden, diese sogar im Mittel etwas früher. Die Veränderung durch die Unweltzone in Vergleich zum regulären Flottenwechsel dürfte in vielen Umweltzonen ausgesprochen gering gewesen sein.
        – Andere Emittenten für Feinstaub haben auch einen hohen Einfluss. PKW machen also nur einen gewissen Teil aus.

        Rein aus den vorliegenden Mengen erscheint es mir sehr unwahrscheinlich, dass die Umweltzone einen deutlichen Effekt haben kann. Einfach weil sie vielerorts kaum Autos ausgeschlossen hat. Man wird vermutlich die allgemeine Luftverbesserung fälschlich der Unweltzone zugeordnet haben. Die wirksame Maßnahme im Verkehr war die Abgasnorm und nicht die Umweltzone*

        *Eine Ausnahme sind die Städte die sehr schnell bei den Unweltzonen wären. Das sind aber zu wenige um Kausalitäten festzustellen. Dortige Veränderungen können statistische Artefakte sein oder durch andere Faktoren entstanden sein.

  10. Melina sagt:

    Die dieswöchigen Melimericks:

    Es war mal ein Despot im Osten
    Der stand auf verlor´nem Posten
    Konnt nichts mehr zersetzen
    Da half auch kein hetzen
    So solls ihm ergehn: Putin dem Pfosten

    Manchmal will man was zersetzen
    Doch muss man dafür gar nicht hetzen
    Geh in‘ Garten mit
    Obstresten und Grünschnitt
    Damit kannst du nen Kompost aufsetzen

  11. koltzi sagt:

    Also nichts für Ungut,
    aber wenn Ihr als Argument anführt,
    die AfD (früher ‚Affen für D-Mark‘) wäre so
    erfolgreich, weil so oft über sie berichtet wird,
    dann wäre ja der Logik folgend correctiv
    und die größten Demonstrationen seit bestehen
    der Republik ja das schlechteste was wir hätten
    machen können.
    Umgekehrt wird halt auch ein Schuh draus.
    Ernstgemeinte Frage:
    Wie hättet Ihr es gefunden,
    wenn Medien absichtlich nicht über die correctiv
    Recherche und den riesigen Massenprotesten
    die darauß folgten berichtet hätten mit der
    Begründung, häufiges Erwähnen der AfD würde
    sie bloß noch mehr stärken?

    Wir WOLLTEN doch das darüber berichtet wird,
    deswegen SIND wir ja auf die Straße gegangen.

    Und am Ende des Tages seid Ihr auch ein Medium das
    über die AfD berichtet.
    ‹(^g^)›

    Bei aller Liebe, dieser Logik kann ich nicht folgen.

    1. Katrin sagt:

      es kommt doch auf die Art der Berichterstattung an. AfD-Leute in Talkshows zu setzen, sie ihren Mist unwidersprochen erzählen zu lassen – so zu tun, als sei sie eine normale Partei. Darum geht es.
      Natürlich muss über ihre Motive aufgeklärt werden, darüber, was sie tun wird, wenn sie Macht bekommt. Das sind zwei sehr verschiedene Dinge.

      1. Katrin sagt:

        oder nimm die Sommerinterviews! – Da sitzen diese Leute und erzählen ihren Müll und die Moderation kommt kaum hinterher und widerlegt einfach nicht. Hier ein guter Artikel darüber: https://www.sueddeutsche.de/medien/afd-sommerinterview-ard-zdf-alice-weidel-tino-chrupalla-faktencheck-lux.SR5VM5N7L9NkYkADaysAdv

        1. koltzi sagt:

          Du meine Güte,
          mit einer Echtzeitantwort hatte ich
          nicht gerechnet, bin sehr beeindruckt.

          Dann sehen wir das gleich,
          die Berichte über das Geheimtreffen,
          die China Verbindungen, Nazis als Bürokraft,
          eigentlich alles was dieser Krahe tut und
          die Massendemonstrationen sind zwar
          über die AfD, aber damit nicht per se schlecht.
          Klang dann lediglich in meinen Ohren
          etwas mißverständlich.

          Seit dieser GDI (Global Disinformation Index) Geschichte
          werde ich schnell hellhörig sobald es
          um Nachrichten und dahinterliegende Narrative geht.
          Das hängt mir sozusagen noch in den Knochen.

          Danke für die Mühe die Sie sich jede Woche machen!

        2. das-pearl sagt:

          Hallo Katrin,

          ich würde gern diesen Artikel lesen, er ist allerdings hinter einer Paywall. Über Sinn und Unsinn von Paywalls lässt sich an der Stelle streiten… Ich kanns trotzdem nicht lesen.

          Grüße

          1. Katrin sagt:

            das tut mir leid, das sehe ich als Abonnentin leider nicht.

            Ich kopiere mal eine Passage, die es sehr gut beschreibt:

            „Gerade Weidel steigerte sich in eine aggressive Angstmacherei hinein, sie entwarf das Bild einer menschenfeindlichen, lebensgefährlichen Welt namens Deutschland, wo die „Ausländerkriminalität“ explodiert: „Vergewaltigungen hoch, Messerdelikte hoch“, kurz: „Menschen werden täglich auf den Straßen umgebracht.“ Das neue Einbürgerungsgesetz sei „der Todesstoß“ für den deutschen Staat.

            Dieser auftrumpfende Rassismus hätte faktengestützten Widerspruch auslösen müssen, aber Shakuntala Banerjee hörte geduldig bis zum Ende zu, ohne die Lügen offenzulegen oder eine Sprache zu entlarven, die direkt aus dem Wörterbuch des Unmenschen stammt. Dass die Migration ein Übel und schlecht für Deutschland ist, stellten beide Moderatoren gar nicht mehr infrage, sondern fragten bei Chrupalla und Weidel lediglich „Lösungen“ für die Misere ab.“

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert.