Die Wochendämmerung

Politik, Gesellschaft, Quatsch. Der Podcast mit Katrin Rönicke & Holger Klein

Landwirtschaft, Davos, Israel / Gaza, FDP-Blockade, Bürgerrat Ernährung, Gipfel in Uganda, Brillen und der Haushalt

| 31 Kommentare

Mehr Gedanken zur Landwirtschaft, Ukraine, Israel / Gaza, Kurdistan, Lohnabstand, FDP blockiert, Bürgerrat Ernährung, AfD-Aussteiger, Sham Jaff zu Gipfeln in Uganda, Brillen und Haushalt.
Mit einem Faktencheck von Nándor Hulverscheidt und einem Limerick von Jens Ohrenblicker.

Links und Hintergründe

Nachtrag Jugendämter

Nachtrag Landwirtschaft

Nachtrag: Öffentlich-Rechtlicher Rundfunk

Ukraine

Gaza

Kurdistan

Arbeit

FDP

Bürgerrat Ernährung

Doku AfD-Aussteiger

Sham Jaff zu Gipfeln in Uganda

Brille

Gute Nachricht

Der Faktencheck von Nándor Hulverscheidt

31 thoughts on “Landwirtschaft, Davos, Israel / Gaza, FDP-Blockade, Bürgerrat Ernährung, Gipfel in Uganda, Brillen und der Haushalt

  1. Der Raketenmann sagt:

    Hallo Holger!
    Die Ein-Dollar-Brille hat mich beschäftig und ich habe auch spontan Geld drauf geworfen. Ich bin auch selber Brillenträger. Und ich habe mir jetzt vorgenommen, bei jeder neuen Brille die ich mir kaufe, auch einen Obulus an die Organisation zu überweisen.
    Mach die Sau dann auch nicht mehr fett.
    Hier also mein Aufruf an die bebrillte Hörerschaft, beim nächsten Brillenkauf vielleicht ebenfalls an die Ein-Dollar-Brille zu denken.
    Allen ein schönes Wochenende!

  2. Martino sagt:

    Warum verhindert die FDP die Energiewende?

    Weil die Energiewende das FDP-Klientel kurzfristig ärmer macht und ihm mittelfristig die Privilegien nimmt.
    Während die FDP die langfristigen ökonomischen Argumente pro Energiewende wahrscheinlich versteht, tut ihr Klientel das nicht. Das liegt natürlich auch daran, dass das Klientel die Vorteile nicht mehr erlebt.

  3. Lizzie sagt:

    Hallo ihr beiden, dass die Kürzungen von KJP etc. zum Großteil zurückgenommen wurden, ist für die (internationale) Jugendarbeit sehr wichtig gewesen. Mich hat die Nennung des Deutsch-Israelischen Jugendwerks stutzig gemacht, denn soweit ich weiß haben Lisa Paus und ihre Israelische Kollegin Yifat Shasha-Biton 2022 lediglich ein Memorandum of Understanding unterzeichnet, aber offiziell existiert es meines Wissens nach noch nicht. ConAct, das Koordinierungszentrum für den deutsch-israelischen Jugendaustausch, soll hier die Grundlage gemeinsam mit einer Arbeitsgruppe schaffen.

    Die machen super Arbeit, genauso wie die anderen existierenden Jugendwerke. Und weil Teilhabe ein wichtiges Thema ist : die Austauschprogramme sind für Jugendliche und junge Menschen, die sich eine Teilnahme bisher nicht leisten konnten oder keinen Zugang haben (aus welchen Gründen auch immer), zum Teil besser gefördert. 🙂

  4. Dave Remmel sagt:

    Ich find’s ja falsch, sich beim Nah-Ost-Konflikt darauf einzuschießen, dass eine Zwei-Staaten-Lösung die einzige Option ist. Denn mit der Zwei-Staaten-Lösung in Israel ist es wie mit dem Tempo-Limit in Deutschland: Nette Idee, wird aber (mit bestimmten Parteien) einfach nicht passieren.

    Meine Idee:
    Eine Ein-Staaten-Lösung in der den PalästinenserInnen eine garantierte Anzahl an Sitzen im Parlament zusteht. Und zwar ein Anteil der Israel auch richtig weh tut (25%?), so wie man das in vielen Ländern mit Minderheiten auch praktiziert (z.B. in Neuseeland mit den Māori).

    Vorteile wären hier:
    – Die Hürde für Israel wäre nicht so hoch (man müsste kein Land abgeben)
    – PalästinenserInnen hätten die Möglichkeit aktiven Einfluss auf Siedlungsbau und andere Themen zu nehmen
    – Palästinensische Politiker hätten ein Eigeninteresse sich um den Terrorismus zu kümmern
    – Hier für gäbe es dann aber auch mehr Ressourcen (auch für den Wiederaufbau der Kriegsgebiete)
    – Politiker müssten beim Wahlkampf BEIDE Gruppen berücksichtigen
    – Man wäre gezwungen zusammen zu arbeiten, was die Heilung der Wunden fördern könnte
    – Die Hamas würde zwar (erstmal) so weitermachen, aber der Rückhalt in der Bevölerung würde vermutlich nachlassen
    – International gesehen würde das wohl auch zu weniger Hardlinern wie Netanjahu führen

    Hauptproblem wäre, dass den PalästinenserInnen die eigene Identität fehlt. Aber das Schöne an der Lösung ist, dass man sie auch (nahezu) einseitig relativ „einfach“ umsetzen könnte (ohne große Staatsgründung).
    Ich glaube, dass dieser Ansatz deutlich realistischer wäre als eine Zwei-Staaten-Lösung. Von einem eigenen eigenen Staat ist Palästina gerade eh weiter entfernt denn je und hat nichtmals im Ansatz Ressourcen und Infrastruktur dafür.

    Friedensnobelpreis gerne an mich… ;-P

    1. Katrin sagt:

      wir merken dich schonmal vor!

    2. Eule sagt:

      In Israel leben rund 7 Millionen Juden und 2 Millionen Araber. In den Palästinenser-Gebieten leben allerdings rund 5 Millionen Araber, so dass die Bevölkerung einer Ein-Staaten-Lösung ziemlich paritätisch ausfallen würde.

    3. Helena sagt:

      Die Verfechterinnen der Zwei-Staaten-Lösung unterliegen m. E. einem Denkfehler, den wir auch schon bei der Russland-Fraktion gesehen haben. Zu glauben, dass wenn nur XY, dann Ruhe. Wenn doch nur die Palästinenser ihr eigenes Land hätten, dann wäre Ruhe, wenn Russland nur die Krim + Luhansk + Donezk bekommt, dann ist Ruhe.
      Lasst es uns doch mal durchspielen:
      Variante 1: Sie bekommen nur die Westbank zurück:
      – Welche Regierung käme dann? Vermutlich wieder Fatah oder was direkt aus dem Iran finanziertes.
      – Ein international anerkanntes eigenes Land, lässt sich schwer kontrollieren, also dürfte es in spätestens 5 Jahren so weit sein, Israel massiv anzugreifen. Es ist komplett naiv zu glauben, dass ein solches Palästina nicht von allen Nachbarn massiv aufgerüstet würde.
      – Was passiert mit Gaza?

      Variante 2: Sie bekommen nur die Westbank und Gaza zurück:
      – Welche Regierung käme dann? Vermutlich eher sowas wie die Hamas, oder was nur aus dem Iran finanziertes.
      – Ein international anerkanntes eigenes Land, lässt sich schwer kontrollieren, also dürfte es in spätestens 5 Jahren so weit sein, Israel massiv anzugreifen. Es ist komplett naiv zu glauben, dass ein solches Palästina nicht von allen Nachbarn massiv aufgerüstet würde.
      – Sie werden keine Ruhe geben, bis „From the River to the Sea“ Realität wird.

      Dazu kommt:
      Die Palästinenser wollen keine Zwei-Staaten-Lösung. Wie Russland, die wollen nicht verhandeln.

      Verfechter der Zwei-Staaten-Lösung wollen offenbar die Realität nicht wahrhaben, dass es große Interessensgruppen gibt, die Terror, Größenwahn und Hass verbreiten und dass man diese erst nehmen sollte, in dem, was sie sagen und welche Ziele sie verfolgen. Man kann sich nicht über die Wahnsinnigen in der israelischen Rechten empören, sie als Gefahr ansehen und dabei die klare Zielsetzung, Vernetzung und Finanzierung sowohl von Hamas als auch Fatah ignorieren.
      Palästinenser werden keine Ruhe geben, denn nur als Opfer, die nicht bekommen, was ihnen angeblich zusteht, erhalten sie eine Bühne, Geld und Waffen.
      Sobald sie eigenständige in diesem furz trockenen Stück Erde eigenverantwortlich, was auf die Beine stellen müssten, bekommen sie nicht hin und werden sie zum Spielball der anderen Interessensgruppen. Grüße an den Iran und Russland.

      Daher bin ich komplett beim israelischen UN-Botschafter: Ich halte das derzeit für extrem naiv und unrealistisch, an einer Zwei-Staaten-Lösung festzuhalten.
      Wenn man solche Ideen zu Ende denkt und ernst nimmt, was die jeweiligen Akteure sagen, merkt schnell, wie abstrus das ist. Ich kann mir das nur mehr mit einer Art romantisierenden Friedenssehnsucht erklären, die die Rahmenbedingungen ignoriert und stets an das Gute im Menschen glaubt. Kann man machen, ist halt naiv, unrealistisch und im Zweifel tödlich.

    1. Martino sagt:

      Thx. Ich war auch sicher, dass das irgendwo her kam. Hätte ich aber jetzt nicht gesucht.

    2. Holger Klein sagt:

      Im Text steht exakt das Gegenteil.

      1. Titus von Unhold sagt:

        Für Beamte gilt es fort, nachdem Karlsruhe entschieden hat dass „der Staat seiner Alimentationspflicht für die Beamten nur ausreichend nachkommt, wenn die Nettobesoldung – inklusive familienbezogener Leistungen und Kindergeld – um mindestens 15 Prozent über der Grundsicherung liegt. Außerdem müsse die Besoldung auch die besonderen Bedarfe von Familien mit Kindern widerspiegeln.“.

        https://www.bundesverfassungsgericht.de/SharedDocs/Downloads/DE/2020/05/ls20200504_2bvl000617.pdf?__blob=publicationFile&v=2

  5. Abkueko sagt:

    zur Brillenberechnung:
    Die ist so nur bedingt richtig. Denn eine gute Brille kostet eben nicht unbedingt 300€. Noch dazu wäre es nicht Aufgabe der Kasse besonders schöne Gestelle zu bezahlen.

    Was kostet eine „einfache“ Brille? Online ab 50€ und stationär ab ca. 100€. Für einen großen Teil der Brillenträger reicht das aus. Würde man das zur Grundlage machen läge man also nur noch bei 0,25-0,5% des Budget.

    Ebenfalls denkbar: Ungefähr die Hälfte der Brillenträger trägt die Brille nicht regelmäßig. Viele z.B. nur fürs Autofahren. Dementsprechend wäre es denkbar die Brille nur Leuten zu finanzieren die auch wirklich darauf angewiesen sind. Beispielsweise ab 2 Dioptrien Sehschwäche. Dann müsste man den Wert auf 0,1-0,3% des Budgets drücken können. Da klingt es plötzlich gar nicht mehr so dramatisch.

    PS: Es dürfte einen anderen Grund für die Zurückhaltung der Kassen geben. Bei Kindern zahlen sie auch nur ein paar Euro für einfache Gläser. Die muss dann aber ein Arzt verschreiben und das erhöht die Kosten und Belastung der Augenärzte enorm. Wenn nun plötzlich 1/4 der Bevölkerung regelmäßig zum Augenarzt geht, wird das teuer…

    1. Martino sagt:

      Ich verstehe nicht, wieso die Kasse nicht einem Viertel der Bevölkerung eine Brille für sagen wir mal 100€ bezahlen kann.
      Es gibt zahlreiche Leistungen, die sehr viele, teilweise alle Versicherten erhalten: Vorsorgeuntersuchungen, Imfpungen, etc.
      Na, erinnert sich noch jemand an die Covid-Impfungen? – ja, die wurden nicht von den Kassen bezahlt.

    2. Du willst keine Autofahrer da draußen, die mit einer bis zwei Dioptrien Kurzsichtigkeit durch die Gegend schottern – die haben ihre Fernpunkte¹ nämlich bei einem bis nem halben Meter vor den Augen, und was weiter weg ist, sehen die eher so la-la. Mit -2 dpt fehlender Korrektur sieht man zwar den Tacho prima scharf, aber Ortsschild- oder Wegweiser-Lesen ist mindestens Glückssache.

      Ein bis zwei Dioptrien Übersichtkeit kann man unter 40, 45 Jahren meist ganz gut wegakkommodieren², aber das strengt natürlich an und kann zu einem Akkommodationskrampf führen – Muskelkrampf im Auge. Will man bei 180 auf der Autobahn vielleicht auch nicht. Bei älteren Personen schlägt dann die zunehmende Alterssichtigkeit zu, da ist dann also immer weniger muskulärer Ausgleich möglich.

      Bei Autofahrern könnte man jetzt ja argumentieren, dass die sich ja auch das Auto leisten können und die Brille nicht wirklich ins Gewicht fällt. Obige Argumente gelten aber auch z. B. im ÖPNV oder im Arbeitsleben.

      ¹ Der Punkt auf der optischen Achse, an dem bei entspanntem Auge (also akkommodationslos²) scharf gesehen wird. Bei Rechtsichtigen liegt der in ∞, bei Fehlsichtigen im Kehrwert der Fehlsichtigkeit in Metern, gegen die Lichtrichtung gemessen. Bei -1 dpt Kurzsichtigkeit also 1 m vor dem Auge, bei -2 dpt 0,5 m usw., bei Übersichtigkeit (virtuell) hinter dem Auge.

      ² Akkommodation: muskuläre Schärfeneinstellung des Auges durch Veränderung der Linsenform.

  6. Roland sagt:

    Zur Dokumentation über die AfD Aussteiger:

    1. Guckempfehlung, falls noch nicht geschehen.

    2. Der Typ dessen Namen Holgi nicht mehr eingefallen ist, war Meuthen, der wohl der Prototyp des Opportunisten ist.

    3. Am Schluss sagt ein Aussteiger doch etwas bezeichnendes: „Man fragt sich wem man da den Weg bereitet hat“ Hoffen wir mal das sich Geschichte nicht wiederholt, sondern sich nur reimt und das Gedicht ein anderes Ende hat.

  7. Jan sagt:

    Hallo Katrin, Hallo Holger, ich liebe die Wochendämmerung inklusive Abspann. Daher bitte ich euch inständig, irgendwas an dieser adaptiven Lautstärkeregelung der Hintergrundmusik in den Spendercredits zu drehen 🙏🙏🙏 Wie es immer auf 💯 % hochregelt, wenn eine Sprechpause ist, macht mich wirklich WAHNSINNIG 😂😂😂

  8. Vernetzt sagt:

    Bin gerade bei Min 55, Danke Katrin, dass Du das Argument ‚Dinge haengen zusammen‘ gebracht hast. Zugegeben, ich dachte da nicht so an ‚ was ich mache hat Nachteile wo anderst‘, sondern eher egoistisch ‚wenn da drueben ne starke Allianz ist, dann kann ich nicht davon ausgehen, dass ich X durchbekomme‘. Also wir brauchen etwas in dieser vernetzten Welt und wie einfach oder auf welcher Weise man es bekommt, haengt davon ab wie die Themen bei den anderen sind.

  9. Florian sagt:

    Hatte gerade einen Gedanken zum Nachtrag Landwirtschaft bei min 4 wo es um Robotik in der Landwirtschaft geht: Holgi macht sinngemäß die Argumentationskette: Landwirtschaftliche Betriebe haben große schwere Maschinen um Personal einzusparen. Dadurch werden Kosten gesenkt und Effizienz gesteigert, „damit es hinterher alles schön billig im Supermarktregal ist“.

    Mir ist klar wie das gemeint ist, aber ich finde das verkürzt. Würde es als richtiger empfinden zu sagen „da sonst die Produkte am Weltmarkt nicht konkurrenzfähig wären“. Klingt sonst schnell danach als hätte der Landwirtschaftliche Betrieb den eigenen Wunsch danach die Produkte im Supermarktregal so billig wie möglich hinzubekommen. Aber das ist ja – soweit ich die Gemengelage richtig verstanden habe – überhaupt gar nicht der Fall.

    Danke für euren Podcast und eure erstklassige Arbeit ❤️

  10. Louisa sagt:

    Es gibt für alles ein erstes Mal. So auch für stümperhafte Versuche des Limerick Schreibens.
    Hier ist was mir zum Thema Brille eingefallen ist:

    Am Morgen noch durch und verschwommen
    Die Brille mit Mühe genommen
    Ob billig ob teuer
    Ob älter ob neuer
    unbezahlbar einfach unbenommen

    Holger würd beim sehen gern sparen
    Nen Euro für Gläser in Paaren
    Dabei sollt er’s doch wissen
    Wir wollen’s auch nicht missen
    Muss für Durchblick nun wirklich nicht zahlen

  11. Josh sagt:

    Das tat ziemlich gut das Holger das so klar ausgesprochen hat. Die Absage der Regierung zu Taurus hat mich mehr getroffen als vieles andere in den letzten 2 Jahren. Verachtung ist das richtige Wort. Und es ist nicht nur traurig ,unfassbar wegen den betroffenen Menschen in der Ukraine. Es erschüttert den Glauben an die Politik und die Demokratie durch Parlamente . Ich bin jetzt mitte 50 und erst seit ca. 10 Jahren überhaupt wieder soweit das ich einigermaßen an dieses System und Menschen die auf diesem Weg Politik machen glauben kann. Ich war wirklich daneben und extrem fanatisch. So etwas nimmt mir den Glauben . Ich bin jetzt nicht so wichtig aber die Leute scheinen nicht mehr zu merken was die überhaupt anrichten.

  12. Jan sagt:

    Mich nervt die immer wieder wiederholte Behauptung, dass es in der Landwirtschaft keine Alternativen zum Diesel gäbe. Da wird dann gern auch alles auf Elektrifizierung verengt. Dabei sind schwere Maschinen ja auch mit ein Grund, warum Wasserstoff und eFuels in Pkw und Heizungen Quatsch sind. Und wenn der Diesel billig bleibt, gibt es in ehn Jahren auch nicht mehr Alternativen.

    Daher danke, dass Ihr auf das Thema eingeht und ich lass Euch mal ein paar Quellen da, die in Richtung des Umstiegs zeigen:
    Dieser Landwirt arbeitet in der Praxis schon mit Robotern:
    https://sciencenotes.de/keine-ruebenstreichler-mit-hightech-auf-den-bio-acker/
    Auf die Solarzellen, die die notwendige Akkukapazität verringern, hätte man mit etwas Nachdenken kommen können. Schließlich past die Stromerzeugung da auch zur Saison, in der in der Landwirtschaft die meiste Arbeit anfällt. Könnte mir das zusammen mit Stromleitungen auch gut für Permakulturen und statische Agri-PV-Konzepte vorstellen.

    Zwei Zitate von Agrarwissenschaftler:innen im weiteren Sinne, Auszug aus einem Text des SMC: https://www.sciencemediacenter.de/alle-angebote/rapid-reaction/details/news/landwirtschaft-protestiert-gegen-sparplaene-der-bundesregierung/
    Beate Richter: „Es gibt Möglichkeiten, den Dieselverbrauch zu reduzieren, beispielsweise durch eine bodenschonende oder pfluglose Bodenbearbeitung.“
    Alfons Balmann: „Grundsätzlich sorgt eine Streichung der Subventionen für Anreize, stärker auf den Dieselverbrauch zu achten. Das betrifft sowohl die Bewirtschaftungsintensität als auch die Art der Bewirtschaftung sowie die Auswahl der Feldfrüchte. Jeder eingesparte Liter Diesel würde den Wegfall der Dieselbeihilfe für acht Liter kompensieren.“

    Und schließlich gibt’s tatsächlich noch die Möglichkeit, kleinere Maschinen zu elektrifizieren – Kleinvieh macht auch Mist: https://www.sueddeutsche.de/bayern/landwirtschaft-klimawandel-diesel-e-mobilitaet-agrar-subventionen-1.6323084

    Nebenbei, über die Forstwirtschaft wird im Zuge dieser Debatte seltsamerweise nie gesprochen. Die profitiert still mit von der Subvention. Da viel Forst der öffentlichen Hand gehört und von ihr bewirtschaftet wird: Bekommt die auch Dieselsubventionen? 😀

  13. zaesa sagt:

    Hier nur ein Link für alle die mal schauen wollen an was in der Entwicklung Richtung Robotik in der Landwirtschaft u.a. grad gearbeitet und geforscht wird:
    https://www.phenorob.de/index.html

    (u.a. in Zusammenarbeit mit FAIRagro, einem Projekt der Nationalen Forschungsdateninfrastruktur (NFDI)) 🙂

  14. Boris sagt:

    5.Kolonne FDP

    Die FDP schadet der Ampel, wo sie kann und ist der Opposition jetzt schon ein besserer Koalitionspartner als der Ampel.

    Die Rechnung ist: Wenn SPD und Grüne in der nächsten Runde möglichst unwählbar geworden sind, wird die FDP genug profitiert haben, um endlich an der Seite der CDU die Politik zu machen, die sie eigentlich machen will.
    Dann natürlich konstruktiv.

    Anders ist das ewige Blockieren kaum zu erklären. Mal geht es um mehr und mal um weniger, aber es gibt keine Kompromissneigung.

    Problem: Das Spiel der FDP ist richtig riskant, weil sie es trotzdem noch in den Bundestag schaffen muss.

    1. David sagt:

      Lief das nicht 1932/33 ganz ähnlich? Dass die Konservativen lieber die SPD sabotiert haben als konstruktive Politik für das Land zu machen?
      Da wird einem richtig schlecht…

      „Die oppositionelle SPD geriet durch das Wahlergebnis in ein Dilemma. Bekämpfte sie weiterhin Brünings autoritäre und unsoziale Politik, dann bestand die Gefahr einer erneuten Reichstagsauflösung und -neuwahl. Dabei konnte die NSDAP so stark werden, dass Hindenburg Hitler zum Reichskanzler ernennen würde. Was aber eine NS-Regierung bedeuten musste, hatte bereits das Beispiel des Faschismus in Italien gezeigt: ein schnelles Ende der Demokratie und des Rechtsstaates, der Linksparteien und der Gewerkschaften. Vor diesem Hintergrund beschloss die SPD, Brüning als das kleinere Übel zu tolerieren. „Sie sagte nicht ja zu seinen Gesetzesvorschlägen und sagte nicht nein, wenn sie deshalb als Notverordnungen erlassen wurden.“ (Volker Hentschel) In den Augen der Öffentlichkeit galt sie bald als Teil des „Brüning-Blocks“, der vom Zentrum bis zum gemäßigten Teil der DNVP reichte, aber keine Mehrheit besaß. Da die SPD weder sozialdemokratische Politik durchzusetzen noch sich als politische Alternative zu profilieren vermochte, wurden ihre Mitglieder und Wähler zunehmend unzufriedener. Das Ansehen des Parlamentes nahm weiter ab. Denn es verlor nicht nur faktisch seine demokratische Kontrollfunktion gegenüber der Regierung, sondern wurde auch als Zentrum der Gesetzgebung zunehmend funktionslos. Das Präsidialregime griff immer öfter zu Notverordnungen, der Reichstag trat immer seltener zusammen. Diese Aushöhlung des Parlamentarismus hat der NSDAP 1933 die Errichtung der Diktatur wesentlich erleichtert.“

      https://www.bpb.de/themen/nationalsozialismus-zweiter-weltkrieg/dossier-nationalsozialismus/39537/zerstoerung-der-demokratie-1930-1932/?p=all

  15. Heiko sagt:

    Katha und Holger kamen nicht überein
    Sollen es Arbeit, Brillen, oder doch Tiere sein?
    Über derlei Disput
    amüsiert man sich gut
    beim Brillenbärarbeitnehmerverein

  16. Björnd Lucke sagt:

    Vielen Dank auf den Hinweis zu der Sendung über Ex-AfD-ler! Das hat mir doch so einige Augen geöffnet.

    Eine Frage wirft die Sendung wieder auf, die mich schon seit langem beschäftigt: Ist es vielleicht doch falsch, mit den Menschen zu brechen, sobald sie in der AfD sind?

    Wenn man von den Hardcore-Rechtsextremen (aka Fleischmützen) in der AfD absieht, scheint es mir doch so, dass es viele Leute gibt, die sich da schlichtweg verrannt haben. Man war unzufrieden mit der Politik, trat der AfD bei und wurde dann von der Partei absorbiert, weil man seine Freizeit dort verbringt und aber auch viele Kontakte außerhalb der Partei verliert.

    Am Schluss meinte ja einer der Ex-AfDler, dass es ihm auf dem Weg dort raus sehr geholfen hätte, wenn er weiter Kontakt zu Menschen außerhalb der Partei gehabt hätte. Dass es auch nie etwas gebracht hätte ihm argumentativ zu begegnen – es aber sehr wohl geklappt hätte ihm emotional zu begegnen.

    Ich frage mich da oft, ob unserer Gesellschaft die strahlende demokratische Vision fehlt. Die Erzählungen der demokratischen Parteien drehen sich immer darum, dass alles weniger und schlechter wird. Wir müssen alle den Gürtel enger schnallen, kein Auto mehr fahren, Bio-Veganer werden, müssen gendern, auf Karriere verzichten und am Besten unser ganzes Geld dem globalen Süden schenken. Wir müssen, müssen, müssen. Aber niemand erzählt uns davon, wie es dann ist – dass wir dann in einer Welt mit weniger Angst und Gewalt, einer stabilen Natur und gesünderen sozialen Beziehungen leben werden. Und zwar alle – auch die mittelalten weißen Männer aus Sachsen.

    Vielleicht war der Fehler, dass wir die AfD-Anhänger von unseren Parties ausgeladen haben. Vielleicht hätten wir eher für sie die besseren Parties veranstalten müssen. Eine Alternative und nicht ihre Feinde sein dürfen.

    Und dabei müssen wir uns gar nicht ihnen auf inhaltlicher Ebene nähern. Die Nachgiebigkeit, die Politik und Medien in den letzten 10 Jahre gezeigt haben ist da vielleicht sogar ein schwerer Fehler. Die Parteien muss nicht rechter werden, um gegen die AfD anzustinken – sondern sie müssen aus dieser Stimmung der Ausweglosigkeit und des Opferbringens kommen und stattdessen wieder mehr Optimismus für die Zukunft verbreiten.

    Keine Ahnung ob ich da zu naiv bin. Wie gesagt, ich beziehe mich da jetzt auch eher auf die AfD-Mitglieder und -Anhänger, die nicht komplett im völkisch-faschistischen Sumpf versunken sind.

    1. Joern Hucke sagt:

      Schoene Gedanken. Bin selbst einem AFD Mitglied begegnet, wo ich sehr viele Gedanken nachvollziehen kann, zwar auch Unlogiken sehe, doch mir schlicht die Gegenargumente aus den anderen Parteien fehlen wo mal Mitbuergergruppen angesprochen werden. Das eine Ansprache oder Versprechung durch existierende Abhaengigkeiten schlicht unmoeglich sind ist wenigen Mitbuergern klar und wird von der AfD ignoriert, weil die Versprechung die Leute toll finden.

      Ja, denke auch, die Demokratische Vision fehlt und vielleicht auch genuegend glaubhafte Politiker, die sie, vielleicht sogar zu eigenem Nachteil, angehen. Vielleicht geht es uns schon sehr gut und es ist nicht opportun oeffentlich zu sagen wie gut es den Menchen in Deutschland geht, weil sonst andere Begehrlichkeiten geweckt werden. Doch auch hier denke ich, nach einem ehrliches Auftreten sieht das fuer mich nicht aus. Und eine Gesellschaft wo jeder immer mehr moechte ist auch keine nette.

      Ich schaue mal ob ich bei dem AFD Mitglied mit Fragen und Freizeitangeboten etwas erreiche. Im schlimmsten Falle hatte ich eine Freizeitbeschaeftigung.

    2. Vera sagt:

      Dazu empfehle ich das Buch „Warum wir Familie und Freunde an radikale Ideologien verlieren – und wie wir sie zurückholen können“ von Dana Buchzik. Die Autorin ist selbst in einer Sekte aufgewachsen. Sie ist Kulturjournalistin und Expertin auf dem Gebiet Radikalisierung. Das Buch hat mir persönlich geholfen im Umgang mit einem Familienmitglied, das Corona leugnete und richtig abzudriften drohte.

  17. Bettina sagt:

    Die „Arbeit“ ist emotional,
    sagt Katrin, das stimmt allemal.
    Und wer nicht dafür brennt,
    nur im Hamsterrad rennt,
    dem schmeckt dann sein Leben recht schal.

  18. Melina sagt:

    der dieswöchige Melimerick:

    „Arbeit muss sich wieder löhnen!“
    hört man die Ferengi tönen
    nach unten treten
    zum Mammon beten
    und der Sabotage frönen

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