Die Wochendämmerung

Politik, Gesellschaft, Quatsch. Der Podcast mit Katrin Rönicke & Holger Klein

Kriegstüchtigkeit, Essequibo, Hanau, PISA, Tesla, Gaza, Schufa und AfD-Verbot

| 31 Kommentare

Mit: Venezuela will Essequibo, Ukraine-Unterstützung schwächelt, Skandinavien vs. Tesla, Israel-Hamas-Krieg, Switch Cole Project, PISA-Schock, Biedenkopf hatte recht, Sham Jaff zu Hanau und EUGH zur Schufa.
Mit einem Faktencheck von Katharina Alexander und einem Limerick von Jens Ohrenblicker.

Anzeige: Die heutige Sendung wird euch präsentiert von „Geschichte ist Gegenwart! Der History & Politics Podcast der Körber-Stiftung“.

Links und Hintergründe

Venezuela

Ukraine

Tesla / Schweden

Israel

Kohlekraftwerke

der PISA-Schock

AfD-Verbot

Sham Jaff zu Hanau

Die gute Nachricht

Der Faktencheck von Katharina Alexander

Nikki Haley und die Koch Brüder:

Die Fine Dining Krise in Dänemark ist noch gar nicht so lange her

Coal Switch

  • Benötigte Investitionen Deutschlands zum Umbau der Kohlekraftwerke: 106 Mrd. Dollar bzw. ca. 100 Milliarden Euro
  • Gewinn wären 616 Mrd. Dollar oder 570 Mrd Euro

31 thoughts on “Kriegstüchtigkeit, Essequibo, Hanau, PISA, Tesla, Gaza, Schufa und AfD-Verbot

  1. Titus von Unhold sagt:

    Johanna Wenkebach? Kennt unter anderem von Systemrelevant, dem Wirtschaftspodcast der Hans-Böckler Stiftung – moderiert von Marco Herack von den Mikroökonomen.

    https://www.boeckler.de/de/podcasts-22421.htm

    Inhaltlich ist das natürlich Kommunismus wenn man ansonsten Rüdiger B. zuhört. 😀 *scnr

  2. Kwink sagt:

    Es war in Wiesbaden ’ne Auskunftei,
    der ging das Geschäftsmodell entzwei.
    Sie tobten und schrien,
    rutschten auf Knien,
    doch der EuGH sagte nur: „Bye-bye!“

  3. Gregor sagt:

    und SEHR verkürzt:
    Es würde sehr viel besser gehen, wenn die Klassen kleiner wären, vielleicht wie eine Kita-Gruppe – oder sind da mittlerweile >30 Kids drin? (wie sagte mein Päda-Prof 1994 so schön: Eine Gruppe > 25 beschäftigt sich stets mit sich selbst.“, aber, „was wissen denn schon Wissenschaftler“), der Lehrer mehr Pädagoge als Verwaltungsbückling wäre und das Bild des Lehrer als verbeamteter Idiot aus den Köpfen der Menschen verschwinden würde.
    Das alles aber lässt sich nicht bezahlen, weil es eine Investition in die Zukunft bedeuten würde (das machen die Konservativen nicht mit), die sich jetzt nicht rentiert, Verwaltung gnadenlos der aktuellen Politik untergeordnet ist und Menschen gerne bei ihren emotionsevidenzbasierten Axiomen bleiben, dass sie alles besser könnten, sogar als der Bundestrainer.
    Schule hat immer dort am besten geklappt, wenn Lehrer auch Lehrer sein durften, die Mittel für gute Voraussetzungen bereitstanden und es nicht nur um „Asozialenverwahrung“ ging. Gerade hat man lediglich das Ergebnis von Jahrzehnten konservativer Bildungspolitik erreicht, dass eine dösige, Demokratie und Werte unverständige Schicht heranzog, die die Konservativen immer wollten… nur dass es damals die Faktoren (Demagogen) von heute nicht gab.

    Einzelne Individuen können als Lehrer schaffen zu begeistern, nur die machen das meistens zu Kosten der eigenen Gesundheit. Aber sozialverträgliches Ableben ist ja gewünscht und was ist auch schon so ein dahergelaufener Lehrer wert? (Letzteres war sardonisch gemeint)

    Grüße aus dem Burnout

    1. Katrin sagt:

      vielen Dank für den Kommentar!
      Tatsächlich bin ich von der Schule meiner Kinder auch deswegen so begeistert, weil die Klassen dort klein sind (maximal 26 Kinder) und sehr oft die Lehrer doppelt im Unterricht gesteckt sind.
      dazu gibt es pro Jahrgang einen Schulsozialarbeiter, der sich um die sozialen Belange der Kinder kümmert.
      und die Schulleitung ist immer sehr offen und kümmert sich auch liebevoll um das Kollegium – es sind also viele Faktoren, die hier dazu beitragen, dass ein sehr angenehmes soziales und entspanntes Miteinander entstehen kann.

      1. Roland sagt:

        Kann dem Kommentar oben nur zustimmen. PISA hin oder her, ob das Schulsystem nun dreigliedrig, eingliedrig oder was auch immer ist, wäre sicher hilfreicher erst einmal diejenigen an der Front zu fragen was den Schulalltag verbessern könnte. Und da gibt’s einiges. Meine Frau unterrichtet an einer Realschule, da würde es schon mal helfen wenn KlassenlehrerInnen Verwaltungsaufgaben abgenommen würden für die deren Zeit zu schade ist. Z.B. Organisation von Klassenfahrten(meine Frau kalkuliert die Kosten, sucht Ziele raus, fragt Angebote von Veranstaltern an und und und), Erfassen völlig unsinniger Statistiken (während der Pandemie war das besonders schlimm), Evaluieren der Lernleistung (ja da gehört PISA mit dazu ist aber nicht das einzige) Verwalten der Klassenkasse und noch jeder Menge anderer Kleinkram der halt einfach Zeit kostet. Dazu kommen noch Elterngespräche, Umsetzen von Inklusion, etc. Alles abgeladen auf eine Person weil das halt schon immer so war. Allein schon flexibler zu sein und mehr Personal (und das müssen nicht mal Lehrer sein) und Resourcen rein zu stecken würde schon helfen. Da braucht es keine PISA Studie.

  4. Frank sagt:

    Im Podcast „Das Politikteil“ vom 06.10.23 hörte ich einen interessanten, juristischen Kniff: man müsste die afder nicht verbieten, sondern „lediglich“ gesichert demokratiefeindlichen Politikern, ihr Grundrecht auf Wählbarkeit nehmen. Das alles wäre erfolgsversprechender als ein Verbot der kompletten Partei.

  5. Jan-Philipp sagt:

    Das Scoring trat einst übers Ufer.
    Das merkte der Deutsche, drum schuf er
    die DSGO –
    oder irgendwie so –
    und klagt damit gegen die Schufa.

  6. Doro sagt:

    Ein Podcasttip zum Thema Völkerrecht in Gaza:
    https://voelkerrechtsblog.org/de/32-kriegsvoelkerrecht-gaza/

    Es wird ein Überblick über die verschiedenen völkerrechtlichen Themen in dem Konflikt gegeben. Zu den einzelnen Fragen werden Einschätzungen abgegeben, wie diese völkerrechtlich bewertet werden könnten, aber abschliessende Antworten sind zum jetzigen Zeitpunkt und den uns zur Verfügung stehenden Informationen natuerlich nicht moeglich und müssen ggf hinterher in Gerichtsverfahren geklärt werden.

    Es wird auch auf die Frage, ob hier von Israel ein Genozid an den Palästinensern begangen wird, eingegangen.

  7. Maggi sagt:

    Klingt so als ob das Zentrum für politische Schönheit mit der letzten Aktion genau das geschaffen hat was hier gewünscht wurden. Eine öffentlich einsehbare Quelle die belegt welche extreme Positionen die AfD vertritt. Danke Olaf.

    1. kilosierra sagt:

      Ja, diese ZPS-Aktion ist wirklich sehr gelungen, Details zur Entstehung findet man u.a. beim Logbuch Netzolitik (https://logbuch-netzpolitik.de/lnp477-die-anwaelte-sind-die-wahren-kuenstler)
      Allerdings habe ich bei Holgis Argumentation doch heftig mit dem Kopf geschüttelt. Daran glaube ich nicht. Es mangelt nicht an Erkenntnissen zur AfD, alle Informationen sind seit Jahren bekannt und dennoch nehmen die Umfragewerte immer weiter zu. Denjenigen die die AfD wählen sind deren Positionen entweder egal (die Wahlprogramme der anderen Parteien werden ja auch nicht gelesen) oder sie entscheiden sich wegen dieser (bzw. Teilen davon) für die AfD – á la „burn the system“. Solange keine Partei ein überzeugendes Konzept für eine erstrebenswerte Zukunft vorlegen kann, wird die Entscheidung bei den meisten Wählern wohl eher nach Performance der Darsteller getroffen.

  8. Mein Blick aus Dänemark auf das deutsche Schulsystem zeigt mir immer viele konkrete Unterschiede. Sei es der gemeinsame Unterricht bis zur 8. Klasse, die starke Projektorientierung, Unterstützungen, wie matematikfessor (Riesige Mathesammlung mit Erklärungen, Videos, Tests,…) oder der IT Rucksack (Staatliches PC-Programm für Legasthenie), u.v.m.. Der größte Unterschied ist aber, dass Tests und Prüfungen bis zur 8. Klasse wirklich nur dazu da sind Defizite zu finden und dann halt geschaut wird, was braucht das konkrete Kind, um die Prüfung das nächste Mal bestehen zu können. Es besteht kein Aussiebungsgedanke.
    Neben geringer Hierarchie u.a Dingen, für mich der zentrale Unterschied.

  9. Christine sagt:

    Ich kann (nur) aus der Elternsich sprechen bzgl des Schulalltags. Meine Tochter ist 12 Jahre alt und besuht ein Vorort-Gymnasium. Sie fühlt sich auf der Schule sehr wohl und wird gesehen. Das Lehrerkollegium ist recht jung und motiviert und an der Schule ist eine gute Stimmung.

    Wohingegen die Grundschule ein einziges Chaos war. Die Sache sind wir sehr leichtfertig angegangen und haben die wohnortnächste Schule gewählt. Die leider einen Migrantenanteil von 80% hat und meine Tochter ist dort ein bißchen untergegangen: Die Lehrerin war total überfordert und hatte an vielen Stellen zu kämpfen, um die Klasse zu bändigen. Und dann kam Corona dazu und die Klasse ist total abgesoffen…..

    Zurück zu PISA: Ich würde die Lehrerausbildung genauer betrachten: warum werden heute Menschen Lehrer und warum werden Leute eben nicht Lehrer? Ist die Bezahlung ausreichend? Ist die Ausbildung praxisnah?

    Auf jeden Fall bin ich froh, dass man von G8 wieder abgekehrt ist und nun wieder 13 Schuljahre bis zum Abi hat.

    1. kilosierra sagt:

      G9 wird nur dann zu besseren PISA-Ergebnissen führen, wenn auch 1/12 mehr Stoff in dieser Zeit gelernt wird. In allen Diskussionen zu den PISA-Ergebnissen wir auf Lehrern und Schule rumgehackt und nach mehr Geld gerufen. An nur wenigen Stellen werden die Schüler und ihre Leistungsbereitschaft in den Blick genommen. Anekdotische Evidenz aus einer gut betuchten und problemfreien Gegend – es will keiner mehr was lernen und es wird auch keine Leistung abgefordert. Sich mit Themen vertieft auseinanderzusetzen, in Mathe und den Naturwissenschaften auch einfach mal Dinge drillmäßig zu üben und Gesetzmäßigkeiten auswendig zu lernen, mal über die Ferien ein Buch zu lesen, ein Gedicht auswendig zu lernen – dazu sind viele Kinder (und meist auch die Eltern) nicht mehr bereit und die Schule knickt davor ein. Damit werden die Erwartungen immer weiter verwässert und diejenigen, die sich anstrengen wollen werden doof angesehen.
      Gleichzeitig kann ich die Kids auch irgendwo verstehen, an nur ganz wenigen Stellen in der Öffentlichkeit wird auf intellektuelle Brillanz Wert gelegt und Wertschätzung für Wissen gezeigt. Wozu sollen die Kinder denn lernen, wenn gefeiert wird wer das beste TikTok-Video hat. Wir verschenken im Freundeskreis unter den Schülern der 7./8. Klasse immer wieder und inzwischen auch schon aus Prinzip Bücher…Reaktion: Ui, 100 Seiten. Das ist ja ganz schön dick.
      Noch zwei Links zur Ergänzung:
      https://www.deutschlandfunk.de/mathematik-professor-in-asiatischen-laendern-wird-einfach-mehr-stoff-unterrichtet-geuebt-und-abgepru-102.html
      https://www.youtube.com/watch?v=GhmEYB3Kq-o

  10. Meo-Ada sagt:

    Kleines Feedback: ich hätte mir gewünscht, dass Ihr kurz erklärt, was Adultismus eigentlich ist. Sonst ist man etwas außen vor und kann schwer der Argumentation folgen.
    Ich schmeiß jetzt nochmal Google an um es herauszufinden.

    Achja: Holgi ist in der Namensverlesung irgendwie leiser als Kadda.

    1. Katrin sagt:

      ich hab dazu zwei Podcast-Tipps:
      – Wir haben sowohl beim Kita-Podcast (derkitapodcast.podigee.io/6-neue-episode)
      – als auch im Lila Podcast (https://lila-podcast.de/was-gehen-uns-die-kinder-an-adultismus-und-feminismus/ ) Folgen dazu gemacht 🙂
      und letztes Jahr habe ich eine Fachtagung zu Adultismus moderiert https://awo.org/devi-fachtagung-das-ist-nichts-fuer-kinder-am-30-november-2022 – da gibt es auch eine ausführliche Dokumentation

  11. Tanja Müller sagt:

    Als Lehrerin möchte ich den bereits zu diesem Thema Gesagten noch hinzufügen, dass ich sehr traurig bin über das Gerhardt Schröderartige Generalbashing gegenüber den Lehrenden von Frau Rönicke. Die Lehrer: innen und Schulleiter: innen benennen die Probleme seit Jahren, aber Bildungspolitik ist für die Politiker:innen nicht wichtig: wer hat es als Wahlkampfthema, wer benennt die strukturellen Probleme, wen interessieren diese? Wie wichtig ist die Bildung eigentlich unserer Bildungsministerin, die zur Veröffentlichung der Pisa Ergebnisse ihren Staatssekretär schickte. Über eine weniger anekdotische und differenziertere Besprechung des Themas wäre ich dankbar gewesen.

    1. Katrin sagt:

      Frau Rönicke liegt nichts ferner, als generalisiertes Lehrerbashing und das hat in dieser Folge auch nicht stattgefunden.
      Wenn ich von „Schule“ spreche, meine ich ein komplexes System aus Politik, Finanzen, Menschenbild und allen, die in dem System irgendwie arbeiten. Im Idealfall sind das neben Lehrer*innen auch eine Reihe Sozialarbeiter*innen, Psycholog*innen und Supervisor*innen.
      Und wenn ich dieses ganze System kritiere, schließt das auch noch die Ausbildung mit ein.
      Was ich festgestellt habe, ja, das war rein anekdotisch: als Nachhilfe-Lehrerin für Mathe war in 90% aller Fälle mit denen ich zu tun hatte, die Lehrperson das Problem. Mathe spannend zu machen ist nicht einfach – wo wir wieder bei der Ausbildung sind.
      Beste Grüße

  12. Felix sagt:

    Bezüglich AfD-Verbot: Wer noch auf der Suche nach Weihnachtsgeschenken ist, möge vielleicht beim ZPS vorbei schauen: https://afd-verbot.de/# und dann auf „Spenden“ klicken.

    1. Florian R. sagt:

      Das habe ich auch schon versucht zu ergänzen, aber das schlug scheinbar fehl. Denn da gibt es noch viel mehr. Das ZPS hat sich richtig, richtig viel Mühe gemacht und alle Äußerungen von AfD-Mitgliedern recherchiert. Nicht nur im Internet, sondern über den Adressservice Hahn haben sie die Mitglieder persönlich zu Einrichtungen aufgefordert. Das alles haben sie sortiert und so findet sich auf dieser Seite eine Liste mit AfD-Mitglieder und zu jedem eine E-Akte mit den vorliegenden Beweisen in den Kategorien: Freiheit & Individuum, Gewaltenteilung, Demokratiefeindlichkeit, Ausgrenzung und Holocaust. Das ist doch das was Holger wollte.

  13. Sören sagt:

    Zum Thema „Schufa“ habe ich eigentlich schon alles Relevante gereimt: https://wochendaemmerung.de/gluck-rente-und-geld-freiheit-und-demokratie-estland-georgien-turkei-und-long-covid/#comment-95393

    Aber hier kommt nochmal was mit aktuellem Bezug:

    Verbraucher per Blackbox zu scoren,
    dafür gab’s ’nen Satz heiße Ohren
    vom höchsten Gericht:
    „So tut man das nicht!“
    Und so ging das Scoren verloren.

  14. Sebastian sagt:

    Mein Schufa-Limerick:

    Einst gründete einer die Schufa,
    was ein prima „Business-Move“ war.

    Doch laut EuGH,
    ist der Datenschutz rar.

    Drum steht das Konzept nun „unproved“ da.

    Viele Grüße

  15. Thomas Schödl sagt:

    Kleine Ergänzung aus meiner persönlichen Erfahrung zum Thema „PISA“ und „Mathe auf Grundschulniveau“.
    Meine Tochter wechselte dieses Jahr von der Grundschule auf ein Gymnasium (Bayern) und wir mussten zwischenzeitlich feststellen, dass in der vierten Klasse in Mathematik, Deutsch und Englisch über 6 Monate Unterrichtsstoff ausgelassen wurde, was nun u.a. mittels teurer Nachhilfe aufgeholt werden muss.
    Da Holger irgendwann einmal in einer seinen Sendungen das Thema „Lernmittelfreiheit“ angesprochen hatte – diese ist zwar eigentlich in Bayern gegeben, aber sowohl die Grundschule, als auch das Gymnasium setzen anstelle von Leihbüchern überwiegend kostenpflichtige „Einweg“-Arbeitshefte ein.
    Also ja Bildung kostet und dies spaltet die Gesellschaft.

  16. Melina sagt:

    Die Schufa sammelt gern Daten
    und niemand schaut ihr in die Karten
    Das EuGH sagt jetzt „Nein“
    So darf das nicht sein
    Wir sind hier ja nicht in den Staaten

  17. Sean sagt:

    Kleiner Faktencheck des Faktenchecks: Hinter Nikki Haley kommt nicht Ron DeSantos, sondern Ron DeSantis.

  18. Heiko sagt:

    Die Geburtsstunde der Schufa (die auch im Gedicht versteckt ist)

    Ein Mann einst ’nen Zettel im Schuh fand
    Und er las, was darauf notiert stand:
    „Der Schusterei Keller
    schuld‘ Karl noch drei Heller“
    So nahm die Kartei ihren Anfang.

  19. Georg sagt:

    Zur Schule, weil wir da ja qua Lebenserfahrung alle Expert*innen sind 🙂

    Als wir vor zwei Jahren Schulen für unseren jetzt 7-Jährigen angeschaut haben, war ich sehr positiv überrascht, was sich an den Grundschulen seit meiner Grundschulzeit getan hat. Viele Lehrer*innen, die die Kinder auf Augenhöhe ansprechen, sehr bunte Klassenzimmer mit sehr viel kreativem Lehrmaterial, keine festen Sitzordnungen usw.
    Und der Eindruck bestätigt sich jetzt auch im Alltag. Es gibt Projektunterricht, individuelle Förderung und die Kinder werden immerhin bei kleineren Entscheidungen mit einbezogen.
    Ich habe fast den Eindruck – oder zumindest die Hoffnung -, dass die Fortschritte im Kitabereich langsam in die Grundschulen überschwappen.

    Der Unterschied zu den weiterführenden Schulen ist aber weiterhin krass. Ich bin beruflich recht häufig in verschiedensten Regionalschulen und Gymnasien unterwegs und da scheint es nachwievor nur wenige Leuchttürme zu geben, bei denen es gut läuft. Bei allen anderen sorgt das System für Frust und das Demokratieunverständnis für desinteressierte Schüler*innen. Das Ergebnis ist, dass einzelne Idealist*innen engagiert gegen die Beharrungskräfte des Systems ankämpfen. Es ist auch schwieriger, auf eigene Faust innovative pädagogische Konzepte zu erproben, weil der Unterricht nicht mehr wie in der Grundschule zu einem Großteil bei nur eine*r Lehrer*in stattfindet.

    Die Trennung nach Schularten wird in Deutschland noch zusätzlich durch die sehr homogenen Sozialräume in den Städten verschärft. Es gibt kaum Durchmischung von Menschen mit verschiedenen Bildungshintergrund und verschieden hohem Einkommen. Nach meinem Eindruck nimmt das bei älteren Kindern und Jugendlichen noch zu, weil mit zunehmendem Alter auch die Eltern sich in ihrer finanziellen Situation festigen (der arme Student, der in der Platte wohnt, kauft sich nach ein paar Jahren im Job evtl. schon ein Haus in der hübschen Neubausiedlung).

  20. Christoph sagt:

    Vielleicht noch eine Präzisierung zum SCHUFA-Urteil des EuGH: Es geht hier nicht um das, was landläufig als „SCHUFA-Auskunft“ bezeichnet wird, sondern um ein weiteres Informationsprodukt der SCHUFA für Kreditinstitute, eben den SCHUFA-Score. Die Negativbewertungen einer SCHUFA-Auskunft – also z.B. von der Schufa gesammelte Informationen über Kredite, Ratenzahlungsverträge, Schuldnerverhalten etc. einer Person – sind nicht Gegenstand dieses Urteils.
    Im Kern wurde der EuGH zu der Frage angerufen, ob der SCHUFA-Score als automatisierte Entscheidung der SCHUFA nach Art. 22 DSGVO angesehen werden kann.

    Dem Urteil nach ist das Scoring durch eine Auskunftei als automatisierte Entscheidung gem. Art. 22 DSGVO anzusehen, wenn:

    – der Scorewert ausschließlich aufgrund einer automatisierten Verarbeitung erstellt wird, und wenn
    – die anwendenden Vertragspartner (also z.B. Kreditinstitute) ihre Entscheidung „maßgeblich“ auf den Score stützen.

    Das Urteil betrifft somit Kreditinstitute, die den SCHUFA-Score „maßgeblich“ in ihre Kreditprozesse eingebunden haben, sodass daraus eine automatisierte Entscheidung entsteht. Dazu sagt nun der EuGH: Diese Praxis ist nicht vereinbar mit Art.22 DSGVO. Denn eine solche Praxis enthält, „unjuristisch“ gesprochen, zu wenig menschliches Korrektiv.

  21. Vally sagt:

    Liebe Kadda, ich bin auch begeistert von der neuen Kita-Welt (und erstaunt), hat dieser Wandel wirklich mit PISA begonnen? Spannend. Viele Grüße Vally.

    1. Katrin sagt:

      oh, das weiß ich gar nicht, ob es da einen direkten Kausalzusammenhang gibt.

  22. Stefan Hartmann sagt:

    Kurzer Hinweis zum ersetzen der Fosilen Kraftwerke durch erneuerbare.
    Das Konzept das Holgi versucht anzudeuten, die Rahmenbedingungen so zu setzen das private Kraftwerke bauen und der Staat im weiteren Sinne für die Wirtschaftlichkeit sorgt wird in Deutschland seit 20jahren umgesetzt. Das ist nämlich im Kern die Idee des EEGs, das Problem ist das der Kern der Finanzierung des EEGs durch die Abschaffung der EEG Umlagen zerstört wurde.
    Dadurch werden die nächsten Jahre und Jahrzehnte Milliarden kosten auf den Bundeshaushalt zukommen.

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