Die Wochendämmerung

Politik, Gesellschaft, Quatsch. Der Podcast mit Katrin Rönicke & Holger Klein

Krieg im Nahen Osten, Proteste in Indien und Fridays 4 Future wirkt

| 42 Kommentare

Links und Hintergründe

Gekillte Darlings

Wenn ihr unseren Podcast mögt, dann schmeißt uns doch ein paar Euro in den Hut – zum Beispiel über steady.

42 thoughts on “Krieg im Nahen Osten, Proteste in Indien und Fridays 4 Future wirkt

  1. Titus von Unhold sagt:

    Zur Kohle in Australien hatte die Tage Arte eine frische Doku:
    https://www.youtube.com/watch?v=s9E86o9u51s

    Ich fasse zusammen:

    – Arbeitsplätze
    – Wirtschaftskraft
    – Blablabla

    In den Kommentaren steht dass die Australier die Erneuerbaren mittels Steuern vom Markt kaputtreguliert haben.

  2. Titus von Unhold sagt:

    Es gibt eine Bundesoberbehörde die bei meinem Arbeitgeber seit mehreren Jahren 60 bis 80 Projekttage â 1600 Euro p. A. einkauft, weil sie für die drei Groschen die sie bieten (gekoppelt mit schlechter Ausstattung und verkrusteten Strukturen) selbst keine Leute finden. Ohne uns Dienstleister würden viele Fachbehörden schlicht zusammen brechen.

  3. Chris sagt:

    Was die von Holger geforderten Busse betrifft, ich glaube Holger hat die Bürgerbusse noch einmal erfunden.
    https://de.wikipedia.org/wiki/B%C3%BCrgerbus

    Die Busse werden lokal betrieben, sprich von einem Bürgerbusverein der dann so seine 2-3 Busse betreibt. Mit diesen Bussen werden dann die ganzen Tingeldörfer in der jeweiligen Gemeinde abgefahren, überall da wo die normalen Buslinien nicht hin fahren, weil es unrentabel ist. Die Busse selber sind dann Kleinbusse mit ca. 8 Plätzen. Das sind dann umgebaute Sprinter oder Fiat Ducato und was es in der Größe halt so alles gibt. Finanziert wird das Ganze durch Zuschüsse vom Land, Sponsoren, Spenden und Fahrgeldeinnahmen. Ja, das kostet Geld da mit zu fahren. Bei uns im Ort sind das 2,15 für eine Einzelfahrt, ich kann leider nicht einschätzen ob das viel oder wenig ist, mir fehlt da die Erfahrung.
    Die Busse können wohl auch so organisiert sein, dass sie auf Zuruf arbeiten, bei uns gibt es aber einen Linienverkehr mit 4 Linien.

    Die Fahrer müssen ehrenamtlich fahren, sonst darf es sich nicht Bürgerbus schimpfen und wird nicht gefördert. Das bedeutet praktisch, dass die Fahrer fast alles Rentner sind, die mehrmals die Woche für so 4-5 Stunden am Stück nichts besseres zu tun haben.

    Ob das Konzept aufgeht kann ich nicht sagen, bei uns gibt es den Bürgerbus erst seit einem halben Jahr und aus den Gemeinden im Umkreis die sowas schon seit einigen Jahren haben hört man im Wesentlichen auch nur, dass es die Vereine noch gibt und die Busse fahren (Was an sich schon mal ein gutes Zeichen ist).

    Ansonsten werfe ich auch noch mal das Stichwort Anrufsammeltaxi in die Runde. Da kann ich aber noch weniger zu sagen 😉

    1. der Ralf sagt:

      Bin gerade an der Stelle. Der Einwurf von Holger „Dann wart ich halt mal eine Stunde bis der kommt“. Für Pendler absolutes Argument gegen solche Bürgerbusse und AST.

      Bei uns im Ort gab (gibt) es auch ein AST, das aber explizit nicht für Pendler gedacht ist.

      Ich behaupte, der meiste individual Verkehr kommt immer noch vom pendeln (also hin und zurück zur Arbeit). Die meisten, auch auf dem Land fahren täglich diese Strecke. Jeglicher nicht individual Verkehr, sei es Bus, Bahn, Bürgerbusse, AST etc. muss zuverlässig täglich die Menschen von A nach B bringen. Wer zum Einkaufen, Kaffeekränzchen oder zum Arzt hin und wieder in die nächste Stadt fährt kann sich nach den Fahrzeiten richten. Bei Pendlern (und z.b. auch Schülern) ist es andersrum. Da muss der Bus zu dem Zeitpunkt fahren wenn der Fahrgast ihn braucht.

      1. Michael sagt:

        Sammeltaxi, Bürgerbus etc. für Pendler geht schon, wenn man es richtig macht. Bei mir im Ort gibt es einen sogenannten „Taxibus“, der den Ort an eine außerhalb gelegene Sprinterbus-Haltestelle an der Bundesstraße anbindet. Normalerweise muss man den vorher telefonisch bestellen, jedoch gibt es frühmorgens eine Fahrt, die ohne Bestellung immer verkehrt, eben um die Pendler dorthin zu bringen. Und auch „Daueraufträge“ sind möglich, á la „ich möchte Mo-Fr um 7:30 hin und um 16:30 zurück fahren“.

        Unerlässlich für Pendler ist es auch, dass solche Modelle tariflich in den übrigen Verkehr integriert sind. Sprich: Es ist vom Fahrpreis her egal, ob ich einen normalen Bus oder einen Bürgerbus nutze, auch Monatskarten etc. müssen ohne weiteres gelten.

        Nichtsdestotrotz sehe ich die Voranmeldung als sehr große Hemmschwelle gegenüber AST und Co. Es ist halt was anderes, wenn ich einfach zur Haltestelle gehen kann und der Bus kommt, als vorher per Telefon oder App anzumelden, dass ich gern von A nach B fahren möchte.

    2. Florian R. sagt:

      Ergänzung: Es gibt auch den Ecobus https://www.ecobus.jetzt/informationen.html
      Per App buchen, fährt bis 22h, hatet meistens auch einen Kindersitz dabei. Jetzt ist das Pilotprojekt leider zu Ende,

    3. Manfred sagt:

      Bin nicht sicher, ob es auch in Richtung Bus oder doch nur Taxi auf Bestellung und mit weniger Sitzplätzen geht, aber im *zukunftsorientierten* Kärnten (Österreich) gibt es das Go Mobil (https://www.gomobil-kaernten.at/). Eben gesehen, dass es sogar schon 20 Jahre angeboten wird. Verschiedene Gemeinden bieten das an und haben jeweils eigene Fahrzeuge, die per Anruf (leider noch keine App) angefordert/reserviert werden können.

  4. dapenntja sagt:

    Beim Thema neue Technologien gegen den Klimawandel muss ich immer, IMMER an diesen Artikel denken:

    Scientists Politely Remind World That Clean Energy Technology Ready To Go Whenever
    https://www.theonion.com/scientists-politely-remind-world-that-clean-energy-tech-1819576507

    <3

  5. Andy sagt:

    Frankreich baut nicht nur EIN KKW. Es sind zwei. Eins davon in Finnland. Wird auch nicht fertig aber dafür schon viel teurer.

    https://www.welt.de/wirtschaft/article158546827/Frankreich-schuert-in-Finnland-Angst-vor-dem-Blackout.html

    1. Das Dod0 sagt:

      Dazu eine hervorrangende Folge aus der SWR2-Wissen-Reihe: https://www.swr.de/swr2/wissen/Atomkraft-Europas-ewige-AKW-Baustelle-in-Finnland,swr2-wissen-2019-12-16-100.html

      Absolut hörenswert!

  6. Christoph Donauer sagt:

    Also zum Thema „Genossenschaften“ für Busse: Hier im Landkreis Heilbronn würde mit solchen Bürgerbussen schon viel experimentiert. So riiiiichtig erfolgreich ist es bisher aber soweit ich weiß nicht. In Güglingen waren es zb nur 700 Fahrgäste in 1,5 Jahren. Ähnliche Projekte gab und gibt es in Eppingen, Bad Wimpfen, Bad Rappenau.

    https://www.stimme.de/kraichgau/nachrichten/artikel/In-Eppingen-faehrt-nun-auch-ein-Buergerbus;art140019,4290978

    https://www.stimme.de/heilbronn/nachrichten/west/lokales/Taxiunternehmer-soll-Buergerbus-ersetzen;art140905,4090594

    https://www.rnz.de/nachrichten/sinsheim_artikel,-bad-rappenau-buergerbus-erhaelt-nicht-die-wertschaetzung-wie-er-sollte-_arid,491430.html

    Und zum Thema „Power to X“: In Stuttgart haben die Verkehrsbetriebe SSB gerade bekannt gegeben, alle Busse künftig mit auf Erdgas basierendem Kraftstoff zu tanken. Die Stickoxidemissionen sollen dadurch um 20% sinken, mal gucken:

    https://www.stuttgart.de/item/show/466797/1/3/685590?

  7. Michel sagt:

    Zum Thema Bürgerbusse: Den Vorschlag gab es hier mal in der Verbandsgemeinde. Es wurde hauptsächlich deswegen nicht gemacht, weil der Vorschlag von den Linken kam. ?‍♂️

  8. Anonymous sagt:

    Zum Thema freie Stellen im ÖD.

    Meine Partnerin ist Sozialpädagogin (M.A.) und hat sich in den letzten Monaten auf diverse Stellen im ÖD beworben, in denen explizit SozPäds gesucht wurden. Sie möchte aus Gründen max 30 Stunden pro Woche arbeiten. Bei einigen Stellen, an denen sie eine Absage erhielt, ist die Stelle bisher unbesetzt und neu ausgeschrieben worden. Auf Nachfrage wurde mehrmals mehr oder minder explizit gesagt, dass nur Vollzeitkräfte genommen werden. Der ÖD ist also anscheinend stellenweise nicht Willens und/oder in der Lage, die Aufgaben so zu strukturieren, dass man sie mit weniger als 40(+) Arbeitsstunden pro Woche schafft.

    1. sofia Rodriguez sagt:

      Das ist in gewisser Weise Diskriminierung gegen Eltern. Oder gegen Muetter. Aber dann auch gegen Frauen…

      1. Titus von Unhold sagt:

        Das sind Reste der Naziideologie, die heute noch immer Familienpolitik und Erziehung prägen.

        Naziliteratur: Die deutsche Mutter und ihr erstes Kind

        https://www.zeit.de/wissen/geschichte/2018-07/ns-geschichte-mutter-kind-beziehung-kindererziehung-nazizeit-adolf-hitler/komplettansicht

        Aufarbeitung, leider zu wenig beachtet: Die deutsche Mutter

        https://www.deutschlandfunk.de/barbara-vinken-die-deutsche-mutter-der-lange-schatten-eines.730.de.html?dram:article_id=101619

  9. Die von Holgi angesprochenen Sammeltaxis gibts bei uns in Österreich auch, meine Oma fährt in ihrer Gemeinde reglemäßig damit. Sie ist somit mobiler, trifft viele Leute und erfährt die News. Die Fahrer sind hier auch meistens Rentner, die ehrenamtlich mitarbeiten. Gefördert wird das ganze von der Gemeinde, eine Fahrt kostet einen Euro. Das Fahrzeug ist ein E-Auto.

    Solche Ideen sollten auf jeden Fall gemeindeübergreifend ausgebaut werden, die neue Regierung hat das auch in ihrem Programm – mal schauen, ob das dann auch umgesetzt wird.

  10. der Holger sagt:

    zum Rufbus (oder Ruftaxi) gabs in der weiteren Umgebung zu mir (Landei) zwei inzwischen gescheiterte Versuche:

    1.: es gab fianzielle Unterstützung für kommerzielle Taxifahreten – auch das ist ein Rufbus mit eben bis zu 4 Fahrgästen. Beschränkt soweit ich mich erinnere aufs Wochenende nachts mit Zielgruppe Jugendliche nach der Sauftour und Wochentags tagsüber mit Zielgruppe Rentner ohne sonstige Mobilität. Ist ohne grossen Presseskandal einfach sanft eingeschlafen und gestorben.
    2.: Rufbus (ein Kleinbus da so ein grosser sich sowieso für die wenigen Fahrgäste nicht lohnt) und mit ehrenamtlichen Fahrern. Mitfahren mit Anmeldung und Buchung 2 Tage vorab

    das 2. Konzept wird nun öfters versucht. Da machen dann zu Beginn Kirche und Vereine mit. Ich bin mir niccht sicher warum meist nach 2 Jahren die Versuche scheitern.

    Problem: es wird dann eben mehr Leerfahrten geben. denn das Taxi oder der Bus muss ja erstmal von der Zentralstelle zum abgelegenen Dorf (das mit den 200 Einwohnern ohne Laden und Bank) leer hinfahren und dort die Mitfahrer einsammeln und beim Rückweg genauso.

    ach ja: eine mobile Bankfiliale gibt es. Ist eben ein Kleinbus mit Tresor und einem Mitarbeiter der Bank für alle möglichen Dienstleistungen jeweils zu festgelegten Zeiten pro Woche
    Da bin ich jetzt keine Zielgruppe da mir die interetdienstleistung der Bank ausreicht. Aber gerade weil ja inzwischen die Geldautomaten (ohne Bankfiliale und Mitarbeiter) abgebaut werden wegen der hohen Kosten für die Bargeldversorgung ist dies einzige Möglichkeit um an Bargeld zu gelangen. Bargeldversorgung in der örtlichen Kneipe wurde eingestellt weil Versicherung der Bank das nicht abgesichert hat.

    Essensautomaten dagegen funktionieren (Wurstwarenautomat oder Milchprodukte) Der Betreiber – ob das Metzger ist oder Biobauer mit Milchwirtschaft ist egal füllt eben regelmässig. Was ich vermisse ist sowas für Backwaren vom Bäcker.

    zum Adani-Projekt: irgendwie ist Siemens da nur minimal beauftragt. irgendwas mit Signaltechnik für Eisenbahnstrecke. Also das ist total zu vernachlässigen. so eine Schranke und Signallichter ist ja fast Lagerware bei jedem Bahnausrüster.
    Aber in dem Zusammenhang: da hat der Siemsn-Chef Käser das oberaffengeile Angebot gemacht der Neubauers Luisa einen Aufsichtsratposten in der neuen Firma Siemens EnergieAG (zumindest so ähnlich) anzubieten.

    WOW: das ist ein Schachzug.
    -derzeit hat Neubauer das abgelehnt.
    da kann Kaeser nun medienwirksam mitteilen. Bin ja auf die Gegener zugegangen um der Jugend Mitsprecherecht zu ermöglichen. Aber die wollen keine Verantwortung übernehmen und möchten einfach nur dagegen sein.

    Annahme das Gegenteil: Also sie hätte das Angebot angenommen
    – FFF hätte wohl ihren medienwirksamen kopf verloren
    – sie hätte als nur eine Stimme unter vielen wohl auch kaum was ausrichten können ausser später unter Protest den Posten wieder hinzuschmeissen
    – aber als Werrbeoption für jede Energietechnik („hier macht FFF mit“) von Siemens unschlagbar und das wohl weltweit.

    noch was zu Australien: da kommen ja derzeit Weltuntergangsmeldungen wegen Buschbränden.
    Aber: da brennt es jedes Jahr und die dortige Pflanzenwelt braucht das und ist sogar auf Brand angewiesen.
    flächenmässig ist das nur über gesamte Zeitdauer das grösste bisherige Feuer. An Einzeltagen gabs es da bereits schlimmere in der vergangenheit Soweit meine Info ist nur die Zeitdauer zu lange, bzw. haben die Brände zu früh begonnen. Ursache: Brandstiftung. Von selber geht sowas nur mit Gewitter los mit dem löschenden Regen gleich mit dabei. Selbstentzündung von Holz und Gras liegt bei über 200Grad. Und selbst in einer Wüste gibt es das nicht. Trockenes Gras im Backofen brennt bei unter 200Grad nicht von selber.
    Aber ganz krasse Wettererscheinung: in der Wüste neben den Bränden regnets grade.

      1. der Holger sagt:

        das mit der Trollarmee sind fake-news.

        Wald und Gestrüpp zündet nie von selbst. Selbstenzündungstemperatur liegt bei über 200grad C

        Natürliche Ursache ist nur Gewitter und wenn es irgendwo brennt dann der Funkenflug über viele Kilometer.

        menschliche Ursache (also sinnvolle und auch kriminelle Brandstiftung) ist weit verbreitet und auch bei den Ureinwohnern in der Geschichte durchgeführt.
        solche sinnvolle Brandstiftung ist nichtmal negativ weil dadurch das weiträumige Ausbreiten verhindert wird. Dort wo ein kleines feuer bereits das brennbare Material vernichtet hat kann das unzähmbare Grossfeuer nicht weiter wandern.

        krasse Info bei Australien-info
        https://www.australien-info.de/buschbraende.html

  11. Bernd sagt:

    Halli hallo liebe Wochendämmerung!
    Nach Holgis Rant über ‚Power-to-X‘ würde ich gern mal was fragen;
    Ist das auch als dezentrale Lösung Unsinn?
    Mein naives Kopfkino: 4x4m Photovoltaik auf’s Dach pflastern, allen Strom den ich tagsüber nicht verbrauche durch Elektrolyse in Wasserstoff für die Brennstoffzelle umsetzen, damit der Kühlschrank auch nachts oder ggf. bei Abschaltung für Wartung o.ä. läuft.

    Geht das nicht? Vor mir aus auch 5x5m oder mehr, ihr wisst schon, worauf ich raus will.

    Dankeschön schon mal im Voraus : )

    1. Holger Klein sagt:

      Ich halte das auch hier für unsinnig, weil dir bei der Umwandlung aberwitzig viel Energie verloren geht. Wieso nicht den Strom direkt speichern?

      1. Bernd sagt:

        Weil, wenn ich das richtig verstanden habe, das selbe Argument wie (neulich) bei der Atomenergie gilt:
        Es ist nicht genug Material da um das flächendeckend und längerfristig zu machen, es ist eine riesen Umweltsauerei und die Entsorgung ist vielleicht nicht Jahrtausende giftig, aber lange genug.
        Von den Abbaubedingungen ganz zu schweigen.

        Kann sein, dass gleich jemand Ähnliches über Brennstoffzellen sagt (weiß ich nicht, kann ja sein).

        Außerdem noch, weil man überschüssige Energie lagern könnte.
        Meine Oma hatte noch ’ne Gasflasche direkt am Herd.
        Jeder Extraspeicher ist eben nur ’n Behälter aus Stahl, keine komplette neue Batterie.

        Außerdem wollte ich mir immer mal meinen eigenen Zeppelin aufblasen und Helium is so teuer 😉

        1. Titus von Unhold sagt:

          Dass nicht genug Lithium da ist um alle benötigte Energie in Akkumulatoren zu speichern ist durchaus ein valides Argument, auch wenn die Energiedichte bei gleichzeitig abnehmendem Werkstoffbedarf immer weiter wächst. Allerdings deuten Patente und Forschung darauf hin dass wir zum Ende der Dekade mit Trockenbatterien ohne seltene Erden arbeiten werden. Vieles funktioniert im Labor bereits, es hängt eher an nicht skalierenden Prozessen für die Fertigung. Trotzdem ist der Rohstoffbedarf natürlich enorm.

          Der größte Vorteil von P2X ist einzig und alleine dass das vorhandene deutsche Gasnetz bereits heute ausreicht um selbst im tiefsten Winter bei sieben Tagen Dunkelflaute die gesamte BRD ohne Einschränkungen mit Energie zu versorgen. Und man Wasserstoff mit quasi Nullaufwand in den Wüsten erzeugen kann, weswegen gerade an Desertec 2.0 gearbeitet wird:

          Allerdings wäre der Wirkungsgrad egal wenn man die Elektrizität in der Wüste erzeugt und dann vergast: https://www.ingenieur.de/technik/fachbereiche/energie/desertec-reloaded-wie-afrikas-wuestenstrom-genutzt-werden-soll/

          1. Bernd sagt:

            Vielen lieben Dank für die Antwort.
            Damit sind meine Fragen auch eigentlich durch, super.
            Als dezentrale Lösung anscheinend nicht geeignet (ich beziehe mich da auf deine Antwort weiter unten), und Batteriespeicher erst ab ca. 2030 ohne schlechtes Gewissen machbar.

            Zu der Desertec-Geschichte:
            Das ist natürlich ein klasse Projekt, aber der Zynismus sagt mir, dass die Region als Wirtschaftsstandort zu instabil ist/sein wird, wenn die Erwärmung so weitergeht.
            Also der Grund warum auch die ersten Versuche gescheitert sind.

            Ich hatte die (zugegeben, populärwissenschaftlichen – für mehr reicht’s bei mir leider nicht was das angeht) Ansagen allerdings so verstanden, dass 2030 nach Möglichkeit Schluss mit CO2 sein soll, nicht danach, oder? Bzw. sogar früher, wenn wir den Ausstoß nicht von Jahr zu Jahr senken.
            Denn selbst da machen wir ja global gesehen das genau Gegenteil.

            Das ist alles so krasse Dystopie … je länger das so läuft, desto mehr verstehe ich die ganzen Prepper.
            Vielleicht auch daher das rege Interesse meinerseits an der Dezentralität.
            Aus purem Egoismus. Bäh. Jetzt will ich das eigentlich gar nicht mehr gefragt haben.

          2. David sagt:

            >auch wenn die Energiedichte bei gleichzeitig abnehmendem Werkstoffbedarf immer weiter wächst.

            Im Wohnumfeld braucht man ja gar keine so hohe Energiedichte wie im Handyakku oder Auto. Ob nun (wie schon öfter erläutert) alte Autoakkus „nach ihrer Lebenszeit“ im Haus verbaut werden als Recycling oder ob man gleich von vorn herein die weniger gelungenen Akkuzellen dort verbaut, werden wir ja sehen.
            Wenn ich so sehe, kommen wir aktuell doch auf 100Wh pro kg. (gibt auch schon 200+ jaja). Also 10kWh (ein Haushalt am Tag) sind dann doch nur 100kg? Was ist die typische Dichte eines Akkus, das werden ja nicht unbedingt die 0,5g/m³ von elementaren Lithium sein…
            ..lange Rede, in einem Eigenheim ist doch ein Klotz von 2m³ nicht so problematisch, so etwas in der Größe hat(te) man doch auch als Boiler verbaut, wenn man nicht auf Durchlauferhitzer geht. Bei 2m³ ist da doch viel Potential für mehr als nur den reinen Stromverbrauch eines Hauses (die 10kWh), sondern auch Heizung und Warmwasser.
            Oder rechne ich hier falsch – ich bin da echt nur Laie als Mieter in einer Wohnung, aber wenn der Trend so weiter geht, könnte ich mir sehr gut auch vorstellen, 2m² Solarfläche + kleiner Speicher auf den Balkon auch in schlechter Lage zu stellen, um dann meine 3,5kWh/Tag etwas zu reduzieren… rein rechnerisch wird sich die Einmalinvestition wohl nicht rechnen, da gehts eher um das Prinzip.

          3. David sagt:

            0,5g/cm³ natürlich, da ist mir das c verloren gegangen.

      2. Mathias sagt:

        Im wesentlichen wurde dass schon alles so gesagt aber ich fühle mich jetzt etwas getriggert:
        Die pauschale aussage dass P2X eine absurd schlechte effizient hat ist (wie die meisten pauschalen Aussagen) einfach nur falsch. Mann sollte sich schon die Frage stellen was denn das X in P2X genau ist bevor man sagt dass die Effizienz schlecht ist. Und selbst wenn man das tut gibt es mehrere Wege X zu erreichen (ein P(6-4)X quasi). So hat das KIT eine Politanlage gebaut die aus Elektrische Energie Methan erzeugt mit etwa 75% (https://www.kit.edu/kit/english/pi_2018_009_power-to-gas-with-high-efficiency.php). Oder serienmäßig weit über 70% für Wasserstoff. Mit einem Modernen Gaskraftwerk (61%) hätte man so einen Round-trip mit etwa 45% Effizienz erreicht. Dass Effizienzproblem wird aber schon jetzt großteils durch die Differenz der Entstehungskosten zwischen regenerativen und konventionellen kompensiert. (und was kümmert mich eigentlich Effizienz wenn ich unbegrenzt Ressourcen habe?) Es ist ein rein politisches Problem die Rahmenbedingungen so zu gestalten dass es sich wirtschaftlich lohnt. Zudem sollte man im Hinterkopf behalten, dass das jetzt alles noch nicht kommerzialisiert wurde und daher noch sehr viel Luft nach oben im Punkto kosten wie auch in Effizienz, zu erwarten ist. Und das Speicherproblem existiert nicht, alles schon da. Es fehlt nur am Politischen willen größere Projekte mal ordentlich anzuschieben (siehe PV).
        Diejenigen die heute noch auf die pauschal schlechte Effizienzen von P2X Technologien verweisen habe entweder eine eigene Agenda oder gehen irgend welcher Konzern PR auf den Leim. Effizienz ist hier nominal nur ein Problem wenn man Energie künstlich verknappt, von Natur aus ist bei weitem genug Wind und Sonne da.
        Und klar braucht man zusätzlich Batteriespeicher für Regelleistung. Aber bitte nicht zwei Teillösungen eines Problems gegeneinander ausspielen. Am Ende gewinnt der nur Status quo.
        Aber bei der Sache mit dem Individualverkehr behält Holger natürlich recht der muss weg.

        1. Titus von Unhold sagt:

          Man kann auch Schiffe in Hamburg entladen, den Container per Kutsche nach Lübeck transportieren und von dort aus weiter nach Kaliningrad verschiffen. Die Effizienz von P2X ist im Vergleich zur Speicherung der Energie in Akkumulatoren immer schlechter und darum geht es.

  12. Atomfried Megaforce sagt:

    Danke, dass wenigstens ihr uns mit Meghan und Harry verschont.
    Die ganze Welt debattiert momentan darüber, ob es in Ordnung ist dass ein 35-jähriger verheirateter Familienvater bei seiner Oma auszieht. Ich hab das neue Jahr jetzt schon komplett satt.

  13. jabgoe sagt:

    „power to eggs“ wie holger das so deutlich wiederholt hat, ist natürlich unsinn! da gebe ich ihm völlig recht.

    power to gas ist allerdings kein unsinn. das ist eine methode überschüssigen strom zu speichern. und wieso sollte es unwirtschaftlich sein, strom, den man zb wg überangebots nicht verkaufen kann, mittels elektrolyse als wasserstoff zu speichern? schließlich gibts an den börsen ja auch negative strompreise, wo man als anbieter bezahlt, dass strom abgenommen wird.

    1. Titus von Unhold sagt:

      Weil es unwirtschaftlich ist. Eine Anlage armotisiert sich nicht einmal dann, wenn die Windmühle über ihre gesamte Lebenszeit von 30 Jahren 24/7 im Ideallastbereich läuft und nur H2= erzeugt. Selbst als Regelenergie ist P2X sinnlos, weil die Anlaufzeit einer Zelle im Minutenbrereich liegt, während Regelenergie von mehreren Gigawatt im Sekundenbereich abgerufen wird.

      https://www.euwid-energie.de/5-nachteile-von-power-to-gas/5/

  14. Martino sagt:

    zu den freien Stellen im öffentlichen Dienst:

    Holger: „Ich hab ja immer gesagt, dass die keine Leute finden, weil sie zu schlecht zahlen. Das muss ich jetzt revidieren. Aber wir könnten die ja wenigstens mal besser bezahlen.“ 😀

    1. Andreas sagt:

      In vielen Branchen finden sich keine Bewerber, weil sie tatsächlich beschissen bezahlen, vor allem im Dienstleistungssektor. Dort werden auch immer mehr stellen Stellen durch ausländische Mitarbeiter aus Süd- und Osteuropa besetzt. Siehe Hotel- und Gastgewerbe, Pflegedienste oder Gebäudereiniger…

      Auch interessant der neue Bericht von Monitor zum Thema „Arm trotz Arbeit“

      https://www1.wdr.de/daserste/monitor/sendungen/reinigungskraefte-niedriglohn-102.html

  15. KenDerGuru sagt:

    Es gibt schon ein tolles „Es ist noch Suppe da“ Lied von Alligatoah 🙂

  16. Radfahrer sagt:

    Moin Holgi, der Renault ZOE schafft, mit großer Batterie, über 300km / pro Ladung.
    https://de.wikipedia.org/wiki/Renault_ZOE#Technische_Daten
    Eine ganz gute Liste gibt es hier: https://de.wikipedia.org/wiki/Liste_von_Elektroautos_in_Serienproduktion#Elektroautos_in_Gro%C3%9Fserienproduktion
    Und mein Träumchen ist der Sion (ich hoffe doch er wird kommen): https://sonomotors.com/de
    Gruß aus dem Norden
    Radfahrer

  17. Jörg sagt:

    En-ROADS ist ein Temperatur-Simulator bei dem Ihr mal sehr detailliert an verschiedenen politischen Reglern drehen könnt um zu sehen was das mit der Durchschnittstemperatur macht.
    Unter anderem kann man hier den Anteil von Kernkraftwerken ändern und dessen Einfluss sehen.

    Den Link hab ich vom Podcast „Methodisch inkorrekt“, Folge 157 „Immer Verachtung“.

  18. sofia Rodriguez sagt:

    Letztens sass ich mit Freunden von Extinction rebellion, Greenpeace, usw und eine fragte ob es nicht vielleicht Sinn haette, Geld zu sammeln und dann Cambridge Analytica einzustellen, um alle nicht besorgten Leute von der Dringlichkeit der Klimakrise zu ueberzeugen und sie dazu zu bringen, entsprechend zu waehlen und generell zu handeln… Koennten C.An. auch fuer „das Gute“ wirken? Kann man Leute machiavellisch dahin manipulieren, dass sie die Wahrheit glauben?

  19. hilti sagt:

    Windenergie ist durchaus auch in strukturschwachen Regionen wichtig. Enercon, dass 3.000 Leute entlassen will, ist der größte Arbeitgeber in Aurich (Ostfriesland). Ich glaub nur VW in Emden ist größer.

    Zur „fehlenden“ Geschichte der arabischen Staaten vor allem im Vergleich zu Persien/Tran. Der Arabische Nationalismus war ursprünglich, wie soll ich sagen, „größer“ als die Staaten, die es heute gibt. Nachzulesen unter Panarabismus in der Wikipedia: https://de.wikipedia.org/wiki/Panarabismus Noch in den 1950ern waren Staatschefs wie Nasser Anhänger der Ideologie und haben versucht sie umzusetzen.

    Und dann noch die Frage an Holgi von welchen Energiespeichern Claudia Kempfert damals konkret sprach? Ich hab die Sendung damals gehört und die Kommentare gelesen und kann mich an nichts konkretes erinnern. Denn immer wenn ich versuche mich schlau zu machen finde ich außer bei Pumpspeicherkraftwerken nur Versuchs- oder maximal Pilotanlagen mit Problemen bei der großtechnischen Umsetzung.

  20. Berndte sagt:

    Fitz assmussen ist nicht witzig, sondern Grundlage für „das wird man wohl noch sagen dürfen“. Und auch nach 30 Wiederholungen sind seine „Witze“ nicht PC, sondern noch immer differmierend und dämlich. Als Argument das es einen Zeitgeist wieder spiegelt kann man ja auch 20 Jahre weiter zurück gehen und wieder „Jude“ und „Neger“ für Witze legitim halten? Sorry, aber diese Äußerung fand ich echt daneben.
    Ansonsten wie immer eine tolle Sendung. Vielen Dank.

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