Die Wochendämmerung

Politik, Gesellschaft, Quatsch. Der Podcast mit Katrin Rönicke & Holger Klein

Israel-Hamas-Krieg, Essequibo, Türkei, Ibuprofen, Krümelmonster, COP28 und Flut in Ostafrika

| 54 Kommentare

Mit: Recherche zu Israels Kriegsführung, Referendum zu Essequibo, Ekrem İmamoğlu, Ibuprofen-Mengen, Keksen, Milliardären, Klimakosten vs. BIP, Luft und Flut.

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Links und Hintergründe

Israel-Hamas-Krieg

Essequibo

Belarus

Türkei

Ibuprofen

Keeeeekse!

Reichtum

Kosten Klimawandel vs. BIP

Luft und Klima

Flut Ostafrika

Gute Nachricht

Der Faktencheck von Katharina Alexander

54 thoughts on “Israel-Hamas-Krieg, Essequibo, Türkei, Ibuprofen, Krümelmonster, COP28 und Flut in Ostafrika

  1. Felix sagt:

    Spielt meine Podcast App im Faktencheck verrückt oder läuft der schneller ab, als er soll?

    1. Katrin sagt:

      danke für die vielen Hinweise – wird gleich ausgetauscht

  2. hilti sagt:

    Der Faktenscheck ist etwas schnell. Also die Abspielgeschwindigkeit. 😉

  3. hilti sagt:

    Oh, wieder kommentiert bevor ichs fertig gehört hab und dann kommt danach natürlich noch was wo ich meinen Senf zugegeben muss. 😀

    „politisch nicht in den Kram passt“ trifft es aber beim vermeidlichen CSU-Verfassungsrichter nicht ganz Holgi. Die Ampel hat die Grundmandatsklausel in ihrer Wahlrechtsreform abgeschafft und die CSU klagt dagegen (oder will dagegen klagen? habs nicht verfolgt). Der zunächst von der CSU fürs Verfassungsgericht vorgeschlagene Kandidat hat in seiner Diss wohl die Meinung vertreten, dass die Grundmandatsklausel abgeschafft werden soll/kann/darf (Details schon wieder vergessen *seufz*). Ist ja klar, dass die CSU keinen zum Verfassungsrichter vorschlägt, der bei der Klage gegen die Grundmandatsklausel gegen sie entscheiden würden wenn sie es sich schon aussuchen kann. Wär aber lustig gewesen wenn doch. 😀

  4. Jan Timm sagt:

    Zum Thema Covid-Impfung: Ich habe es mir dieses Jahr leicht gemacht (schon im September) und online einen Termin in einer Apotheke gemacht, es gab keine Diskussionen bezgl. Stiko-Empfehlung. Das war im Saarland, aber kurzes Googlen ergibt, dass das in Berlin auch angeboten wird. Für Kinder allerdings erst ab 12.

    1. Katrin sagt:

      das habe ich auch gedacht und wenn man dann hingeht, impfen sie doch nach StIKo

      1. Berit Bennani sagt:

        Man kann lange und ausführlich über den Sinn und Unsinn der Stiko-Empfehlungen diskutieren. Fakt ist allerdings, dass diese Stiko-Empfehlungen in die Schutzimpfungsrichtlinie des GBA’s einfließen: „Die Richtlinie regelt auf der Grundlage der Empfehlungen der Ständigen Impfkommission beim Robert Koch-Institut die Einzelheiten zu Voraussetzungen, Art und Umfang der Leistungen von Versicherten auf Schutzimpfungen.“
        Kurz gesagt, hält man sich als Arztpraxis oder Apotheke nicht an die Stiko-Empfehlungen und damit an die Vorgaben der Schutzimpfungsrichtlinie, wird die Impfung nicht von der Krankenkasse bezahlt. Bis zum 8.04.2023 konnte man locker über die Empfehlungen hinwegsehen, da die COVID-Schutzimpfungen bis dahin noch vom Bund bezahlt wurde. Seit diesem Tag ist diese Impfung eine Regelleistung der Krankenkassen. Vielleicht gehen wir im Gesundheitswesen zu sehr davon aus, dass diese Sachlage – die sich übrigens problemlos googeln lässt – der Allgemeinheit bekannt ist.

        Wir in den Apotheken dürfen je nach Art der Schulung erst ab dem 12. oder ab dem 18. Lebensjahr impfen.

        1. Holger Klein sagt:

          Das würde sich ja lösen lassen, indem man die Impfung selbst bezahlt. Aber auch das wird oft nicht angeboten beziehungsweise verweigert.

          1. Berit Bennani sagt:

            Ich kenne durchaus Arztpraxen, die es genauso handhaben.

        2. Britta Hempel sagt:

          Richtig, vielen Dank für diese Ausführung genau so ist es! Die Kassen zahlen die Impfung nur, wenn gemäß STIKO bzw. Schutzimpfungsrichtlinie des Gemeinsamen Bundesausschusses geimpft wird. Wenn sich Ärzte darüber hinwegsetzen, können sie dafür theoretisch persönlich in Regress genommen werden. Das gilt übrigens nicht nur für Impfungen gegen Covid-19, sondern für alle Impfungen. (Also auch zB gegen FSME außerhalb der offiziellen Risikogebiete, wie von Euch in einer früheren Episode propagiert) Privat zahlen für die Impfung ist im Fall von Covid- 9 NICHT möglich, da es ja nach wie vor keinen Einzeldosen gibt sondern nur die 6er Vials. Diese werden vom Bund zur Verfügung gestellt und können nicht einfach auf Rezept in der Apotheke erworben werden. Wenn eine Arztpraxis Patienten für den Impfstoff privat zahlen lässt, geht das gar nicht- das ist Betrug! Ihr tut immer so, als hätten die Ärzte irgendein dubioses Interesse daran, Leuten die Impfung vorzuenthalten. Wir VERDIENEN daran! Wir (also zumindest die Mehrzahl der Hausärzte) würden gerne so viel wie möglich impfen. Geht aber nicht. Hat nichts mit Halbgott in Weiß zu tun.

          1. Katrin sagt:

            Das ist nicht korrekt:
            „20.09.2023 – Bei COVID-19-Schutzimpfungen besteht kein Regressrisiko, wenn nicht der gesamte Impfstoff aus Mehrdosenbehältnissen verimpft werden kann. Das hat das Bundesgesundheitsministerium auf Nachfrage der KBV mitgeteilt.

            Der an die Omikron-Variante XBB.1.5 angepasste COVID-19-Impfstoff von BioNTech/Pfizer wird nicht in Einzeldosen bereitgestellt, wie mehrfach von der KBV gefordert, sondern in Fläschchen mit sechs (für Jugendliche und Erwachsene sowie für Kinder) beziehungsweise zehn Dosen (für Kleinkinder) ausgeliefert.

            Aufgrund vermehrter Nachfragen, ob ein Regressrisiko bestehe, wenn nicht der gesamte Impfstoff eines Fläschchens verimpft werden kann, hatte sich die KBV an das Bundesministerium für Gesundheit (BMG) gewandt.

            Das BMG teilte der KBV nun mit, dass der Bund auch weiterhin keine Regressansprüche stellen wird, wenn COVID-19-Impfstoffdosen trotz bedarfsgerechter Bestellung und sorgfältiger Terminplanung verfallen oder nicht verwendet werden konnten.“

            Beste Grüße

          2. Britta Hempel sagt:

            Sorry, Katrin, noch mal zu Deiner Antwort unten. Das Zitat von Dir ist zwar korrekt und mir durchaus bekannt, trifft aber nicht den Kern der Sache. Das nicht vorhandene Regressrisiko bezieht sich nur auf den Fall, dass bei bestimmungsgemäßer Impfung (also gemäß STIKO/GBA) abends Impfdosen verworfen werden müssen. Das hat nichts damit zu tun, dass man alle Personen impfen darf, die wollen. (Dass man natürlich übriggebliebene Dosen dann auch mal an jüngere verimpfen könnte und die Impfung dann einfach nicht abrechnet, steht auf einem anderen Blatt) Und ob nun wirklich ein Regress droht, wenn man vereinzelt außerhalb der STIKO impft, glaube ich ja auch nicht. Aber es ist nicht korrekt und manche Ärzte haben da eben größere Ängste vor, als andere. Und das hat nichts mit Desinformation oder Impfgegnerschaft zu tun.

          3. Katrin sagt:

            Liebe Britta,

            danke für die Ergänzung. Aber ich kann mir noch immer nicht genau vorstellen, welche Risiko die Ärzt*innen zu tragen hätten, wenn sie jenseits der Empfehlung der StIKo auf Wunsch des Patienten impfen?
            Weil du selbst sagst: „Und ob nun wirklich ein Regress droht, wenn man vereinzelt außerhalb der STIKO impft, glaube ich ja auch nicht.“ – gibt es denn keine klare Regeln?

          4. Britta Hempel sagt:

            Doch die Regeln sind glasklar. …. und werden ärztlicherseits ständig gebrochen. Teils aus Unwissenheit, teils mit Absicht. Das geht ja nicht nur ums Impfen sondern auch um zB Verordnung von Medikamenten außerhalb der Indikation, Physiotherapie, Abrechnung von ärztlichen Leistungen etc. Das können die Kassen gar nicht alles überprüfen, das wäre ein Riesenaufwand, der in keinem Verhältnis steht. Daher genießen die Ärzte schon einen gewissen Vertrauensvorschuss. Geprüft wird entweder stichprobenartig, das heißt eine Kasse nimmt sich ein bestimmtes Thema vor (wie zB Coronaimpfungen) und überprüft alle Ärzte auf Auffälligkeiten. Oder ein Arzt fällt in der Plausibilitätsprüfung auf, d.h. er/sie fällt durch eine im Vergleich zur Vergleichsgruppe überproportional höheren Verordnung bestimmter Leistungen auf. Da wird man dann angeschrieben, gerne auch mal 2 Jahre später, und darf dann jeden Fall einzeln begründen. Wenn man bei jedem Patienten eine plausible Begründung liefern kann ist gut, wenn nicht muss man zahlen. Das ist natürlich ein Riesenaufwand und Stress, für den man- ohnehin ständig am Limit- überhaupt keine Zeit hat. Daher versucht man das zu vermeiden.

          5. Katrin sagt:

            Okay, aber wo genau ist das Problem, wenn man bereit ist, selbst zu zahlen?

  5. Dirk sagt:

    Der Faktencheck ist in erhöhter Geschwindigkeit, schätze x1,5 die ersten Sekunden noch deutlich mehr.

  6. Paul sagt:

    Kennt ihr eigentlich die Seite Ungesunder Menschenverstand https://www.ungemeve.de/ ?
    Ich bin da zufällig auf Facebook https://www.facebook.com/ungemeve drüber gestolpert weil er u.a. die aktuelle Lage in Gaza usw. auf meiner Meinung nach in einer relativ realistischen und vielleicht sogar sehr zynische Art und Weise aus der Sicht eines ehemaligen Soldaten analysiert., mir ist es teilweise zu zynisch aber wie seht ihr das?

  7. Anja sagt:

    Ich möchte nach dem Anhören der Folge doch mal meinem Entsetzen darüber Ausdruck verleihen, in welchem Maße euer Engagement für die Wahrung der Menschenrechte vom jeweiligen politischen Kontext abhängig ist.
    Konkret geht es mir um den Abschnitt über den Krieg Israels gegen die Hamas. Zunächst wäre festzuhalten, dass es nicht, wie von Katrin behauptet, feststeht, dass sich unter dem Al Shifa-Hospital eine Kommandozentrale der Hamas befand. Zumindest melden da größere Teile der internationalen Presse Zweifel an. Auf Übermedien gab es dieser Tage einen Artikel zur deutschen Berichterstattung diesbezüglich (und eine Kritik wiederum daran, die ich wegen des Paywalls noch nicht lesen konnte, aber ich fand die Argumente des ursprünglichen Artikels durchaus einleuchtend).
    Das alles ändert nichts daran, dass die Hamas sich mit Sicherheit hinter Zivilisten verschanzt, asymmetrische Kriegsführung betreibt und kein Interesse an einer friedlichen Lösung des Konflikts hat. Das stellt Israel ohne Frage vor strategische Probleme.
    Die asymmetrische Konfliktlage entbindet Israel, insbesondere auch als Staat, der sich immer wieder seinen Status als einzige Demokratie der Region auf die Fahnen schreibt, jedoch nicht von seinen völkerrechtlichen Verpflichtungen, darunter auch der zum Schutz von Zivilist:innen. Angesichts der hohen Zahlen von Toten (und ja, die Zahlen sind vom Hamas-geführten Gesundheitsministerium, aber diverse internationale Organisationen bis zum US State Department scheinen sie für plausibel zu halten und operieren damit) ist davon auszugehen, dass dieser Schutz von Zivilist:innen gerade kaum eine Rolle spielt.
    Das macht den Krieg nicht zum Genozid, weil es offenkundig nicht das israelische Kriegsziel ist, möglichst viele Palästinenser:innen umzubringen, aber der Schutz von Zivilist:innen scheint zumindest niedrige Priorität zu haben. Und diese Logik des Kollateralschadens und zeichnet auch eure Überlegungen aus, etwa wenn Katrin räsoniert, dass sich auch unter hundert Zivilist:innen ja ein Hamas-Terrorist verbergen kann, der eine gewaltige Bedrohung für Israel darstellt. Das ist die Logik des präventiven Antiterrorkampfs, der noch für jede menschenrechliche Katastrophe eine sicherheitspolitische Begründung findet und damit ganze Weltregionen in Failed States verwandelt und tausende neue islamistische Aufständische produziert hat. Wo gehobelt wird, da fallen halt Späne!
    Nicht weniger fragwürdig erscheint mir Holgers Vorschlag, die Bevölkerung Gazas für mehrere Jahre in den Sinai umsiedeln zu lassen und den verbliebenen Rest als Kombattanten zu betrachten. Ein wohldurchdachter Plan für den Umgang mit einer Bevölkerung, für die die Erfahrung der Vertreibung relativ zentral ist und deren anderer Teil gerade in der Westbank ethnisch gesäubert wird. Dagegen erstrahlt die Internierung von Japaner:Innen in den USA im zweiten Weltkrieg im milden Licht der Humanität.
    Offenbar zählen menschenrechtliche Erwägungen bei euch nur im Hinblick auf eine der beiden Konfliktparteien. Ich hatte mal gedacht, dass ihr Universalisten seid, aber davon ist gerade wirklich wenig zu erkennen.

    1. Titus von Unhold sagt:

      „jedoch nicht von seinen völkerrechtlichen Verpflichtungen, darunter auch der zum Schutz von Zivilist:innen.“

      Diese Verpflichtung gibt es auch nicht, wie die Masalas, Gadys und Majors seit 21 Monaten immer wieder betonen. Zivilisten dürfen den militärischen Zielen geopfert werden wenn es das mildeste Mittel ist. Zumal Israel noch immer anklopft. Wer das sehen will: Reddit zensiert nicht.

      1. Susi sagt:

        Da hätte ich gern mal ne Quelle. Denn aus dem (humanitären) Kriegsvölkerrecht wird „die Opferung von Zivilisten bei Kriegshandlungen“ nicht ersichtlich.

        Und gegen was kämpfen eigentlich die rechtsradikalen Siedler im Westjordanland? Diese werden von den israelischen Sicherheitskräften bei ihrem Treiben unterstützt.

        1. Katrin sagt:

          eine wirklich gute Einordnung fand ich beim Legal Tribune, da werden so ziemlich alle Fragen beantwortet. Auch, wer die Hauptverantwortung für die vielen zivilen Opfer trägt:
          https://www.lto.de/recht/hintergruende/h/interview-matthias-herdegen-israel-krieg-selbstverteidigung-gegen-hamas-voelkerrecht-terrorismus/

          1. Katrin sagt:

            und die Situation in der Westbank haben wir bereits im Podcast angesprochen. das ist in der Tat ungeheuerlich und muss umgehend gestoppt werden.

          2. Holger Klein sagt:

            Im Übrigen ist die Westbank nicht Gaza, und darum auch weder ein Argument für oder gegen irgendwas in Gaza.

          3. Pascal sagt:

            Holgi: Würde mich zumindest nicht wundern, wenn Teile der palästinensischen Bevölkerung die West Bank als abschreckendes Beispiel dafür sehen, wie die israelischen Siedler, und letztlich der Staat Israel (der diese Siedler ja bislang weitgehend ungestört gewähren lässt), sich verhalten, wenn man nicht so eine Horde Terroristen wie die Hamas als vermeintliche Schutzmacht auf dem eigenen Gebiet hat.

          4. Holger Klein sagt:

            Das würde auch mich nicht wundern.

  8. Jon sagt:

    Ist „Petra“ nicht altgriechisch?

  9. Cedara sagt:

    Auf meiner Followliste im Fediverse lese ich oft, dass sie Schwierigkeiten haben, ihre Coronaimpfung aufzufrischen, weil die jeweiligen Ärzte sich streng an die Stiko Empfehlung hatten.

    Ich war in der Stiko Empfehlung und mein Bruder hat nur eine bekommen, weil er als meine direkte Kontaktperson (Wohngemeinschaft) inkludiert war, dass er mit vielen Kontakt hat (Einzelhandel), spielt leider keine Rolle.

  10. nico sagt:

    Moin, zu der Meldung, von der polnischen Grenze haette noch gepasst, dass in Finnland in den letzten Wochen etwas aehnliches stattfindet. Unter Mithilfe / Tolerierung der russischen Seite kommen Fluechtinge vor allem aus Syrien, nicht sehr viele aber in normalen Jahren sind es fast gar keine. Daraufhin hat die Regierung zunehmend mehr Grenzuebergaenge ganz geschlossen, bis nur noch der noerdlichste UEbergang offen war, aber der ist jetzt auch zu, erstmal nur fuer zwei Wochen.
    Dabei gab es durchaus Diskussionen, dass irgendwelche Grenzuebergaenge fuer FLuechtlinge offen sein muessen, und es wurde Infrastruktur aufgebaut um sich um sie kuemmern zu koennen.
    zb: https://yle.fi/a/74-20062697

    cheers, nico

  11. Axel sagt:

    manche Themen inspirieren mich mehr als andere . . .

    Am Bosporus gibt’s einen Mann
    Der bekannt ist für Ziegen und Fun
    Um ’nen Keks geht es nicht
    Hier in diesem Gedicht
    Ich reime lieber über den . . . Geissenpeter, der da unten schon seit Jahren immer wieder an einer Clown-Convention teilnimmt.

  12. Eva sagt:

    Ich versuche ja jetzt schon einige Wochen euren Standpunkt zum Thema Israel/Palestina nachzuvollziehen, aber ich kann es einfach nicht. Ich verstehe nicht, wie man Bombardements von Zivilisten rechtfertigen kann „nur weil da eine Zielperson drin ist“ – man stelle sich vor die Amerikaner würden eine Bombe auf die nächste Highschool mit Mass-Shooter werfen. Problem gelöst.

    Mich stört, dass ihr die Hamas mit Palästina gleichsetzt, das Jahrzehntelange Bullying von Palästinensern durch Israel (das als Kriegssieger meiner Meinung nach eine moralische Verantwortung hat die Überlebensfähigkeit des Schwächeren sicher zu stelle ) komplett ignoriert und auch sonst sämliche Greultaten schönredet. Welches Verteidigungsinteresse rechtfertigt die Blockade von Hilfslieferungen? Von Wasser und Energie?

    Wie soll dieser Konflikt ausgehen außer mit einem Genozid an den Palästinensern und der kompletten Annexion ihres Staatsgebiets? Die Gesamte Argumentationsführung erinnert doch stark an 9/11 wo conveniently mal ein paar Terroristen den Vorwand geliefert haben um ein Jahrzehnt lang den nahen Osten zu zerbomben. Terroristen hat man damit zwar auch nicht getroffen (ach mist, die sind ja dadurch noch stärker geworden), aber immerhin für ein paar Jahre das Öl gesichert. Ein Schelm, der Böses dabei denkt, wenn er die Ölvorkommen vor Gaza sieht.

    Es ist nicht zu bestreiten, dass die Hamas ein Terroristenverein ist. Aber wäre es nicht viel menschlicher gewesen, ihnen den Nährboden zu entziehen indem man das Volk satt und zufrieden macht anstatt es auszuradieren? Hat denn niemand Hunger Games gesehen?

    Entschuldigt meinen Zynismus, aber anders ertrage ich die Absurdität der Situation nicht.

    Vielleicht als letztes Schlusswort:
    Mir ist Piepegal wie viele Terroristen sich unter/in einem Krankenhaus verstecken. Man wirft keine Bombe drauf wenn da Frauen und Kinder, alte und Kranke drin sind. Selbst die UN bestätigt mittlerweile über 4000 tote Kinder (!!) in diesem Konflikt. Mir ist mittlerweile egal, wer angefangen hat, wer weiter macht, macht sich schuldig 🙁

    1. Titus von Unhold sagt:

      „Wie soll dieser Konflikt ausgehen außer mit einem Genozid an den Palästinensern und der kompletten Annexion ihres Staatsgebiets?“

      Nachdem Israel den Gazastreifen von Ägypten erobert und militärisch besetzt hat, war zumindest Ruhe. Das Problem kam doch erst wieder auf seit sich Israel zurück gezogen und Gaza den Terroristen überlassen hat. Die andere Lösung wäre einen Golfplatz aus Gaza zu machen.

      1. hilti sagt:

        Ne Ruhe war nicht. Sharon hat den Abzug aus Gaza nicht grundlos durchgeführt.

  13. sternburg sagt:

    In Berlin gibt es einen der stets
    behauptet, mit U-Bahnen geht’s.
    Fragt man ihn: „Geht’s voran?“
    Er wird Dir antworten dann:
    Halt die Fresse und nimm Dir nen Keks.

  14. Florian R. sagt:

    Zum Thema Benzol an Tankstellen:
    In meiner Zeit am Institut für Erdöl- und Erdgastechnik habe ich im Praktikum u. a. Studenten Viskositätsmessungen durchführen lassen. Dafür bin ich damals mit einem 2 L Kansister an die Tankstelle und habe den dort vollgemacht genau wie beim Auto halt. Danach bin ich damit ins Labor und das war der Zeitpunkt an dem ich angefangen habe an Sicherheit zu denken. Auf den Kanister müsste 4 Gefahrensymbole denn es ist grundwassergefährdend, brennbar, reizend und giftig. Dazu bildet das Zeug Dämpfe für die das auch gilt. Heißt für die Handhabung im Labor
    – Laborkittel
    – Handschuhe
    – Schutzbrille und
    – Handhabung nur unter dem Abzug
    Dazu auch, dass die Mengen in der Handhabung begrenzt werden müssen, denn wenn das 2 L auf den Boden verschüttet werden, müssen alle aus dem Raum raus.

    Es gibt also einen riesigen Unterschied zwischen der Handhabung von Treibstoffen im Labor und an der Tankstelle. Hintergrund ist einfach, dass die Laborbedingungen an der Tankstelle schlicht und einfach nur extrem schwer umzusetzen sind. Die Bedingungen sind etwas anders da Menschen 8 h am Tag im Labor stehen und wir ja nur kurz an der Tankstelle sind. Aber trotzdem frage ich mich seit damals welche Folgen denn das genau hat. Das angesprochene Benzol hat z. B. eine maximal erlaubte Konzentration am Arbeitsplatz (MAK) von 0,5 ml/m³. Das sind 0,000005 %. Der Dampfdruck liegt bei 100-150 hPa. Heißt wenn man das Zeug in einem abgeschlossenen Raum stehen lässt, sättigen sich etwa 10-15 % der Raumluft mit Benzol auf. Oder anders gesagt die MAK ist sehr schnell überschritten, an der Tankstelle würde ich aus dem Bauch heraus sagen, dass das auch mit Absaugung der Fall ist.

    Wegen Toten durch Autoabgase verweise ich auf Veritasium: https://www.youtube.com/watch?v=IV3dnLzthDA&t=15s
    Der Bleizusatz hat etwa 100 Millionen Tote zur Folge…

  15. Florian R. sagt:

    Zu Keksen und Plätzchen:
    In meiner Welt gibt es Kekse und (Weihnachts-)Plätzchen. Heißt Plätzchen gibt es nur die Monate um Weihnachten herum. Wesentlicher Unterschied dabei ist, dass Kekse hart sind und Plätzchen dagegen eher weich. Heißt bei Keksen gbit es mehr Kaugeräusche und mehr fliegende Krümel.

    1. Eule sagt:

      Kekse sind gekauft und Plätzchen sind selbstgemacht. 🍪

      1. Katrin sagt:

        Hier wird der Unterschied erklärt.
        https://kinder.wdr.de/tv/wissen-macht-ah/bibliothek/kuriosah/alltag/bibliothek-was-ist-der-unterschied-zwischen-plaet-100.html
        Das Wort Plätzchen geht auf „Plazenta“ zurück o_O

        1. Sören sagt:

          Zusammengefasst:

          Erklärung für naschende Kätzchen:
          Ganz fein und voll Zucker sind Plätzchen.
          Ein Keks ist robust,
          bringt Sattheit statt Lust.
          Jetzt wisst ihr das auch, meine Schätzchen.

          1. Titus von Unhold sagt:

            Sören schon wieder…

          2. Annette sagt:

            Den Sören, den könn’n wir nicht toppen
            Da werden auch Makronen nur floppen

            Allwöchentlich gekleckste Poesie-Cakes
            Dagegen sehen wir aus wie Deepfakes

            Egal was uns häng’n bleibt im Netze an Cookies
            Ge’n grosse Poeten verbeiben wir Rookies

  16. Oliver sagt:

    Ich habe, so wie Anja und Eva das auch in ihren Kommentaren schildern, immer größere Schwierigkeiten, eure Einstellung zum Vorgehen der israelischen Armee im Israel-Hamas-Krieg nachzuvollziehen. Es geht nicht in meinen Kopf, wie die Bombardierung von Krankenhäusern, Schulen, UN-Einrichtungen etc. von Katrin damit gerechtfertigt wird, dass sich unter 100 Palästinensern mit ziemlicher Sicherheit 1 Hamas-Terrorist befindet, bzw. von Holgi damit, dass ihm keine Alternative bekannt ist, wie Israel denn sonst die Hamas besiegen könnte.

    Wenn man das für eine valide Argumenation hält, hat man sich von der Regel, dass in einem bewaffneten Konflikt die Zivilbevölkerung zu schützen ist, meiner Meinung nach komplett verabschiedet. Wo wäre für euch noch eine rote Linie, gibt es irgendetwas, dass die Armee im Kampf gegen Hamas nicht tun dürfte?

    1. Katrin sagt:

      Also erst einmal sage ich: „Da stellt sich natürlich die Frage nach der Verhältnismäßigkeit. Zumal der Recherche zufolge die Angriffe in der Mehrheit der Fälle nicht aus diesen Häusern verübt werde.“ und weiter: „Zivile Opfer zu vermeiden ist aber Israels Pflicht als Kriegspartei.“

      Bitte legt mir nichts anderes in den Mund.

      Das Weitere ist ein Nachdenken über ein Dilemma, auf das wir alle keine Antwort geben können: jede einzelne Hamas-Person würde sofort hunderte israelische Jüdinnen und Juden töten, masskrieren, wegbomben – bekäme sie die Chance. Das ist, welche Gefahr von einer einzelnen Hamas-Person ausgeht. Ihr blendet das alle einfach aus.

      1. Annette sagt:

        Nichts anderes habe ich gehört.

    2. Katrin sagt:

      und wie die Hamas darauf reagiert, wenn man ihr vorwirft, Zivilist*innen als menschliches Schutzschild zu missbrauchen (Hamas-Soldaten könnten ja aufhören, sich hinter Zivilist*innen zu verschanzen, oder?), lässt auch tief blicken:
      „According to a NATO analysis, Hamas presents several narratives against the accusations of using human shields:

      • Israel is indiscriminately killing civilians
      • Civilians support Hamas even at risk for their own lives
      • It is people’s duty to „serve“ as human shields
      • Israel warning civilians prior to airstrikes is just a form of psychological warfare.
      • In 2006, Hamas spokesperson Mushir Al-Masri stated that „the citizens will continue defending their pride and houses and will continue to serve as human shields until the enemy will withdraw“.“
        Quelle: https://en.wikipedia.org/wiki/Use_of_human_shields_by_Hamas

  17. Claudia sagt:

    „jede einzelne Hamas-Person würde sofort hunderte israelische Jüdinnen und Juden töten, masskrieren, wegbomben – bekäme sie die Chance“

    Möglich, auf der anderen Seite gibt es allerdings auch Leute mit denselben Fantasien nur wollen die halt alle Palästinenser loswerden (in der Westbank gibt es ja z.B. jetzt die radikalen Siedler, die da fröhlich rummarodieren…mit Militärschutz), da würde aber vermutlich auch keiner sagen, es sei ok, wenn jetzt die Palästinenser (oder wahrscheinlich eher der Libanon oder so, nachdem „die Palästinenser“ kein Militär haben) jetzt einfach die Siedlungen wegfetzen würde, weil da radikale Siedler abhängen. Viel mehr muss man doch versuchen die Idee unattraktiv zu machen. Die Hamas ist ja z.B. dafür bekannt Jugendliche, die alles verloren haben (Familie, Unterkunft, Perspektive) zu rekrutieren. Von dieser Art von Personen gibt es jetzt wie eh und je. Du hast in einer vergangen Folge mal angemerkt, dass die Leute, die das Vorgehen Israels in Gaza kritisieren, keine Antwort auf die Frage haben, was die Alternative ist, aber genausowenig haben doch die Leute, die das Vorgehen Israels unterstützen keine Antwort auf die Frage, was 1. danach kommen soll und 2. wie diese Aktion jetzt irgendeinen Israeli sicherer machen soll? Also wie schafft das Plattmachen Gazas Sicherheit? Ist es nicht viel wahrscheinlicher, dass man so noch mehr Leute radikalisiert und selbst wenn man jeden Hamas-Anhänger (plus jeweils zig Zivilisten) umbringt, die Hamas, also im Sinne ihrer Idee, trotzdem nicht tot ist? Oder sogar etwas noch Extremeres nachrückt? Das wäre jetzt meine Befürchtung. Im Übrigen können sich die Israelis auch nicht sicher sein, dass wenn sie jetzt die Bombe auf Ziel x werfen neben den vielen Zivilisten auch tatsächlich ein Hamasmitglied getroffen wird. Diese Einschätzung hat eine KI geliefert, die wie Holger schon gesagt hat, im Wesentlichen ein Black Box ist. Man kann nicht iterativ nachvollziehen, wie sie zu dieser Einschätzung gekommen ist. Und selbst wenn der Hamas-Anhänger da war, den die KI vorausgesagt hat, ist ja auch nicht gesichert, dass er tatsächlich gestorben ist. Es überleben ja auch immer wieder Leute solche Angriffe auf Gebäude oder vielleicht war der Typ gerade auf der Suche nach Wasser und gar nicht zu Hause. Daher bin ich schon ein bisschen überrascht mit welcher Unerbittlichkeit das hingenommen wird. Kann nicht beides gleichzeitig böse sein?

    1. Eule sagt:

      Kommt mir das nur so vor oder ist das im Grunde schon ’ne Hufeisentheorie…?

      Ja, beide Ergebnisse sind nicht wünschenswert. Nein, das macht sie nicht vergleichbar oder gar identisch. Menschen aus religiösem Fanatismus abzuschlachten lässt sich nicht dadurch relativieren dass die Verteidigung dagegen auch Menschenleben kostet. Die Hamas würde auch dann noch Attentate verüben und Raketen abfeuern wenn der Gazastreifen den Lebensstandard von Luxemburg hätte, insofern ist das Vorgehen Israels zwar auch förderlich für die Rekrutierung der Hamas aber nicht notwendig dafür.

    2. Anitzka sagt:

      Das dachte ich mir auch. Das war hoffentlich keine Absicht!? Macht mich ganz hibbelig 😬😱

  18. Christof sagt:

    Zu der Zahl der Toten im Gaza Streifen. OK, die Zahlen stammen von der Hamas, aber es gibt, denke ich genug Indizien, die darauf hinweisen, daß die Zahlen, wenn auch nicht 15.000, aber tatsächlich hoch sind. Einerseits, wenn man sich an die Opferzahlen vergangener Interventionen erinnert spricht das eher dafür. Dann ist da die US Regierung die sich mittlerweile offenbar genötigt sieht Israel zur Mässigung zu mahnen. Dazu noch die Anzahl der Angriffe, allein in der Nacht zum Montag wurden wohl 200 Ziele angegriffen. Das Ganze in einem Gebiet, in dem auf engstem Raum Mio Zivilisten leben und dabei, wie ausgeführt offenbar hohe Anzahlen an getöteten Zivilisten in Kauf genommen wird. Mein Fazit: egal, wie man es betrachtet, die Zahlen werden hoch sein. Das wirklich bittere daran finde ich ist, daß die eigentliche Tragödie, die der Opfer vom 7. Oktober angesichts solch hoher ziviler Opfer im Gaza Streifen langsam in den Hintergrund tritt.

    1. Katrin sagt:

      „langsam“ ist gut – sie traten ab Tag zwei nach dem Massaker für die internationale Linke in den Hintergrund.

  19. Annette sagt:

    Bezüglich des Vergleichs zwischen Essquibo und Ukraine:

    Mein gedanklicher Hintergrund:

    Ich frage mich schon seit Februar 2022 (weil ich 2014 noch nicht genug Nachrichten-affin war), wie es sein kann, dass „der Westen“ (TM), ganz unabhängig von etwaigen Nato-Mitgliedschaften (die meines Wissens nach juristisch nicht im Wege stehen), nicht einfach gleich ausreichend Truppen und Flugabwehr in die Ukraine geschickt hat, um Russland zu zeigen: „Nein, so geht das nicht.“ Im wahrsten Sinne des Wortes wird der Krieg unserer Weltordnung mit dem Blut der ukrainischen Soldaten ausgekämpft, „der Westen“ ist zu feige, mitzukämpfen (wenn es nicht um Öl, sondern nur um Getreide geht?).

    Meine Schlussfolgerung zu Essequibo: Venezuelas Politiker*innen wissen das jetzt. (Wobei ich nicht weiss, welche Bodenschätze es in Essequibo gibt, die dann vielleicht doch wieder ein Mitkämpfen auslösen).

  20. David sagt:

    Nach all den kritischen Kommentaren will ich jetzt doch kurz anmerken, dass ich persönlich nicht finde dass in der Wochendämmerung einseitig über den Gaza Konflikt berichtet wird. Die israelische Regierung wird doch immer wieder kritisiert und das Leid in der Zivilbevölkerung thematisiert. Ähnlich geht es mir mit der seriösen Tagespresse, in der ähnliche Kritik die Kommentarspalten füllt, obwohl ich ausführlich über all das Elend in Gaza, die radikale israelische Regierung und die kriminelle Siedlungspolitik informiert bin. Und natürlich ist Gewalt keine dauerhafte Lösung, aber ich höre + lese das auch nirgendwo.

    Ich bin ehrlich verwirrt. Insbesondere da die einzige akzeptable Option für Israels zu sein scheint sich klaglos mit Raketen beschießen zu lassen, auf den nächsten Überfall zu warten und der Hamas auch noch Strom und Lebensmittel zu liefern (oder natürlich auszuwandern).

  21. Melina sagt:

    Herr Linder aus Wuppertal spart gern
    und Geld für die Armen liegt ihm fern
    macht groß einen Fetz
    geht uns auf den Keks
    wer wollte und wählte denn den Herrn?

  22. Miro sagt:

    Die Entscheidung in der israelischen Regierung, dass jeder Versuch einen Hamas-Terroristen zu töten, hunderte getötete Zivilisten Wert ist, finde ich grausam. Und dass man die Auswahl von Zielen einer „AI“ überlässt (und dann am Ende die Verantwortung abgeben will?), macht das für mich irgendwie noch schlimmer. Holger, dass irgendwie so zu koppeln, dass nur die Menschen das finden dürften, die eine Lösung für den kompletten Konflikt haben, ist albern und so hörte sich das für mich bei dir an (ich fand den „Lösungsansatz“ von dir heut auch bisschen unangenehm).

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