Die Wochendämmerung

Politik, Gesellschaft, Quatsch. Der Podcast mit Katrin Rönicke & Holger Klein

Haushalt 2025, Vermögenssteuer, Wahl in Frankreich, NATO-Gipfel, Trinken, ECOWAS, Thüringen

| 37 Kommentare

Diesmal: Chinas und Belarus‘ Militärübung, NATO-Gipfel, Aufrüstung, Frankreich, Thüringen-Wahl, Weltbevölkerung, Haushalt 2025, Vermögenssteuer, Begleitetes Trinken, Sham Jaff zur ECOWAS, Untersuchungsausschuss, Justiz, Medizin.
Mit einem Faktencheck von Nándor Hulverscheidt und einem Limerick von Jens Ohrenblicker.

Links und Hintergründe

Belarus – China

NATO-Gipfel / Rüstung

Frankreich

Thüringen 2024 – Was wäre, wenn?

Weltbevölkerung

Haushalt

Vermögenssteuer

Begleitetes Trinken

Sham Jaff zu ECOWAS

Untersuchungsausschuss

Gute Nachricht aus Thüringen

HIV

37 thoughts on “Haushalt 2025, Vermögenssteuer, Wahl in Frankreich, NATO-Gipfel, Trinken, ECOWAS, Thüringen

  1. Stefan Hartmann sagt:

    Zu eurer Diskussion um die Vermögenssteuer:
    Ich fand das drüber gehen über die „armen Bauern in süddeutschland“ die von der 2Mio Vermögenssteuer betroffen wären ziemlich ignorant, vor allem im Kontext des Wohnungsbeispiels das Holger selbst gebracht hat, den im Kern kommen diese vermögen den Bauern aus der gleichen Quelle wie die fiktive 200.000€ Eigentumswohnung beim Busfahrer, nur eben schon ein paar Generationen länger.
    Ganz konkret kann ich, mit Unterlagen die ich selbst habe, für meine Familie 500jahre zurück zeigen das wir hier unseren Grund und Boden haben und nach und nach über diese Zeit den Hof vergrößern konnten, indem wir anderen die weniger sparsam oder wirtschaftlich erfolgreich waren Flächen, zu damals angemessenen Preisen, abgekauft haben.
    Dabei stand jede der letzten 15-20 Generationen vor der Wahl das ererbte Vermögen zu verjubeln und sich ein leichtes Leben zu machen(was andere um sie herum getan haben, sonst wäre ja (fast) keine Fläche zum kaufen da gewesen). Stattdessen entschieden sie sich nach dem Prinzip „was du ererbt hast davon deinen Vätern das erhalte um es zu besitzen“ zu leben und nicht auf Kosten der Generationen vor ihnen zu leben.
    Über die ganze Zeit dieser Vermögensbildung hat der „Staat“ seinen fairen Anteil des einkommes meiner Familie bekommen. Jetzt unser Vermögen zu besteuern würde bedeutet auf Kosten der vorherigen Generation zu leben.

    Prinzipiell bin ich auch für eine Erbschaftsteuer allerdings müsste diese, um aus meiner Sicht fair zu sein, das selbst ererbte außen vor lassen

    1. neffets sagt:

      Genau das meinte Holger mit der leidlichen Diskussion um Doppelbesteuerung. Jede Art von Einkommen wurde bereits versteuert…

    2. Eule sagt:

      Die Geister scheiden sich glaube ich daran, ob „seit X Generationen in Familienbesitz“ einen Wert an sich darstellt, den es zu schützen gilt. Auf der einen Seite definieren und festigen historische Kontinuitäten dieser Art eine Gesellschaft, auf der anderen verkrusten sie auch und machen es oft schwerer Neues zu gestalten. Die schwierige Frage ist, wo man eine Grenze sinnvoll beziffert.

      Ironischerweise ist eine hohe Erbschaftssteuer ein ziemlich marktradikales Unterfangen, da sie maximalen Konsum in der Gegenwart befördert. Warum sparen, wenn es sowieso an den Staat geht? Lieber direkt ausgeben statt bleibende Werte zu schaffen. Jede Generation ist für sich selbst verantwortlich! Dem steht entgegen, dass Vermögen oft auf Konsumverzicht und Ressourcenschonung aufbaut – lieber nicht in Urlaub fahren damit die Kinder später Geld für das Studium haben, lieber die alten Möbel der Großeltern reparieren statt neue zu kaufen.

      1. neffets sagt:

        Konsum und Vermögensaufbau sind zwei verschiedene Paar Schuhe. Vom Ressourcenverbrauch macht der Familienbesitz im o.g. Fall keinen Unterschied. Werte werden durch Verkauf nicht vernichtet, sondern wechseln den Eigentümer.

        Ein anderes fiktives Beispiel: Eine Familie lebte stets sparsam in günstigen Mietwohnungen und besitzt aber Aktien im Wert von 2 Mio. €, von deren Renditeausschüttungen sie ihren kompletten Lebensunterhalt bestreitet. Warum sollte dieses Vermögen jetzt besteuert werden, da über die ganze Zeit der Vermögensbildung der „Staat“ seinen fairen Anteil des Einkommes der Familie bekommen hat?

        Die grundlegende Frage lautet doch, warum Vermögen weniger besteuert wird als Einkommen?

        1. hilti sagt:

          > Die grundlegende Frage lautet doch, warum Vermögen weniger besteuert wird als Einkommen?

          Wenn Du Vermögen so hoch besteuerst wie Einkommen, dann ist vom Vermögen schnell nichts mehr (oberhalb des Freibetrags) übrig.

          Da Du das vermutlich nicht so gemeint hast ein ernsthafterer Versuch zu antworten. Eine Vermögenssteuer hat viele Probleme. Beispielsweise ist nicht bei allen Vermögensarten die Ermittlung des Werts so einfach und objektiv möglich wie bei Aktien was bei einer Vermögenssteuer ein ziehmlich grundlegendes Problem ist.

          Klar, wer etwas will findet Wege, wer etwas nicht will findet Probleme. Allerdings scheint der ohnehin nicht große politische Wille für die Einführung einer Vermögenssteuer von den Problemen der Steuer noch weiter reduziert zu werden.

          1. Titus von Unhold sagt:

            Die Einkunftsartern nach Abgabenordnung sind doch klar definiert. Einkünfte aus Gewerbebetrieb, LAnd- oder Forstwirtschaft, Vermietung, Verpachtung, Kapital- und Sonstige Einkünfte müssten nur mit den arbeitsbasierten Einkunftsarten die steuerlast tauschen. Dann wird im wesentlichen nie die Substanz besteuert.

          2. neffets sagt:

            Es fehlt einzig der politische Wille. Alle anderen Gründe sind vorgeschoben, da es in anderen Ländern auch mit einem Steuersatz von 4% funktioniert.

        2. Stefan Hartmann sagt:

          Das werte durch Verkauf nicht vernichtet werden stimmt nur dann wenn die Marktlage sich durch den Verkauf nicht ändert. Verständlichstes Beispiel bei einer Aktie wo es schon vorkam das ein einzelner falscher Trade einen inday Crash ausgelöst hat [1].
          Zur besseren Veranschaulichung meiner These erkläre ich sie anhand von landwirtschaftlich genutzter Fläche und 100% Erbschaftsteuer, bei geringerer Steuer wirkt der Mechanismus entsprechend weniger aber bleibt bestehen ebenso sollte sie in ähnlicher Form für alle Arten von Assets gelten:
          Fläche erhält ihren Wert durch das Potenzial auf ihr Gewinn zu erzielen, heutzutage etwa 500€/ha und Jahr(nach Arbeitslosen). Deutschlandweit liegt der Bodenpreis bei etwa 40.500€/ha das bedeutet bei 4,5% Zinsen hat die Fläche aus sich heraus einen negativen Netto barwert da ihr Preis nie aus ihren Erträgen finanziert werden kann. Diesen Wert erhält sie nur durch die Nachfrage nach ihr als Investitionsgut.
          Wenn jetzt durch eine 100%tige Erbschaftsteuer dieser Aspekt des Wertes wegfällt werden zumindest die nicht selbst bewirtschaftenden Landbesitzer ihre Flächen spätestens im Rentenalter auf den Markt werfen um den Erlös noch zu verjubeln oder unter der Hand an ihre Kinder zu vererben, die Folge wird ein Bodenpreis in der Größenordnung von 5000€/ha sein da dies seinem Wert als Produktionsfaktor entspricht.
          Ähnliche Effekte würde es bei allen langlebigen Assets geben nur das bei allem anderen außer Boden noch Erhaltungsaufwand nötig ist um den Wert zu erhalten und ohne die Möglichkeit wert zu vererben das Interesse daran diesen Aufwand zu treiben mit jedem Lebensjahr abnimmt.

          [1] https://www.finanzen.net/nachricht/aktien/kursrutsch-dow-jones-kursrutsch-wegen-handelsfehler-789698

      2. Stefan Hartmann sagt:

        Ich rede nicht davon das seit X Generation im Familienbesitz ein Wert als solches darstellt sondern das Familienbesitz eine andere Kategorie ist als persönlicher Besitz. Geld das man selbst verdient kann verleben ererbtes hat man zu erhalten. Ich kenne Leute die in ärmlichsten Verhältnissen von weniger als Bürgergeld leben weil sie nicht bereit sind zum Leben an die Werte ran zu gehen die sie ererbt haben.

        1. Titus von Unhold sagt:

          Paulanergarten? Entweder ist die Vermögensprüfung nicht umfassend gemacht worden oder das Ererbte war vorher schon Schwarz, nenneswerte Summen können es jedenfalls nicht sein.

          Apropos nenneswerte Summen. Wenn ich ein nenneswertes Erbe hätte, würde ich eines garantiert nicht machen: Arbeiten! Entweder würde das Erbe genug Zinsen abwerfen oder ich würde es knallhart abschmelzen.

          1. Stefan Hartmann sagt:

            Und genau das würdest du anderst sehen wenn du in einer Familie mit nennenswertem Vermögen groß geworden wärst. Lebenssituationen und Umfeld formen den Menschen und wenn du in einer wohlhabenden Familie groß geworden wärst, wärst du heute ein anderer.
            Ich persönlich würde sogar soweit gehen und die These in den Raum stellen das du nicht aus einer wohlhabenden Familie kommst weil die Einstellung zu Geld bei euch in der Famile so vermögensfeindlich ist wie du dich äußerst

          2. Titus von Unhold sagt:

            Das Gegenteil ist der Fall, ich bin einfach nur der einzige extreme Linke in meiner Sippschaft. Wir Luxemburger sind im Durchschnitt bezüglich Geld aber sowieso ein wenig anders…

        2. neffets sagt:

          Diese Unterscheidung zwischen „Familienbesitz“ und „persönlichen Besitz“ scheint mir sentimental und nicht wirtschaftlich begründet zu sein.

          > Ich kenne Leute die in ärmlichsten Verhältnissen von weniger als Bürgergeld leben weil sie nicht bereit sind zum Leben an die Werte ran zu gehen die sie ererbt haben.
          Dann sind die Vermögenswerte zu gering oder die Personen wirtschaften schlecht.

    3. Tom sagt:

      Nach rechts außen lindnern 😅 traurig aber wahr.

      „Divide et impera“ funktioniert immer wieder!

      Jede Schicht/Gruppe hetzt gegen die anderen und keiner sieht wer Feuer legt.

      Aber solange selbst in grossen deutschen Firmen (60.000+MA) in großen MS-Teams-Runden Höcke/SA-Parolen zitiert werden und vom Management dazu aufgestachelt wird, sehe ich schwarz für unsere Gesellschaft.

  2. Axel sagt:

    Zum Thema Vermögenssteuer vs Immobilien wäre mir spontan folgender Vorschlag eingefallen:

    Eine Immobilien/Wohnung kannst du aus deiner Vermögensberechnung raus nehmen. D.h. die Wohnung des fiktiven Busfahrers würde nicht mit berechnet werden.
    Und im Bauernfall könnten zB rein landwirtschaftlich gewidmete Flächern auch nicht oder anders in die Berechnung eingehen.

    Auf den ersten Blick scheint mir das fair und . . . simpel.

  3. Axel sagt:

    Das Problem mit Erbschaftssteuern scheint mir zu sein . . . dass dann halt noch zu Lebzeiten steueroptimierend geschenkt wird.
    Wirklich voll zahlen müssten dann nur die, die zu überraschend sterben um sich noch um eine Schenkung zu kümmern.

    Ein ähnliches Problem sehe ich jetzt auch mit meinem obigen Vorschlag „eine Immobilie darf von der Vermögensberechnung ausgenommen werden“. Dann gehört halt die eine Wohnung formal der Frau und die Villa dem Sohn.

    Wie man’s macht, man macht’s falsch.

    1. neffets sagt:

      Das Problem lässt sich ganz einfach mittels Freibetrag und progressiven Steuersatz erschlagen – unabhängig von der Art des Vermögens und ohne Ausnahmen. Das Gesetz würde auf den sprichwörtlichen Bierdeckel passen und jeder versteht es und wird gleich fair behandelt.

      Was wäre, wenn der fiktive Busfahrer aus Holgers Beispiel anstelle der Eigentumswohnung ein Aktiendepot über 200.000 € vererben würde. Warum sollte es unterschiedlich besteuert werden?

      Vorstellbar wäre, dass in Härtefällen bei selbstgenutzten Wohneigentum und inhabergeführten Unternehmen über KfW-Kredite die fällige Erbschaftssteuer finanziert werden kann.

  4. Axel sagt:

    Öööh

    Holger sagt „Hitler, Stalin, Mussolini hat funktioniert“

    Entweder habe ich Unternehmen Barbarossa nur geträumt oder der Hitler-Stalin-Pakt hat nur zwei Jahre lang gehalten . . .

    1. Axel sagt:

      oder ich habe einen ironischen Unterton nicht gehört.

  5. Arne sagt:

    Holgers Vorhersage zu ECOWAS beruht auf einer falschen Prämisse, nämlich dass die ECOWAS bisher nicht aus Staaten bestand, die diktatorisch oder autokratisch waren.

    Ich würde das jetzt gern ausführen, ist aber wahrscheinlich langweilig für die meisten.

    Allerdings braut sich da meiner Ansicht nach eine wirklich schlimme Situation zusammen. Es würde sich lohnen wenn ihr das mal intensiver in den Blick nehmt.

    1. Holger Klein sagt:

      Führ doch mal aus! Ich fänd das nicht langweilig.

  6. Ccub sagt:

    Ein Limerick aus der Sicht von Markus Söder.

    Begleitetes Trinken in Bayern,
    bringt auch meinen Jüngsten zum Feiern,
    Doch wehe du kiffst,
    wenn du meinen Sohn triffst,
    dann habe ich dich an den Eiern

  7. Linda sagt:

    Zum Thema: Landtagswahlen in Ostdeutschland

    Holger meinte ja er hätte Ostdeutschland hinsichtlich der AfD und des Rechtsextremismus schon aufgegeben, aber können wir uns dann bitte die AfD Hochburgen in den alten Bundesländern ansehen wo in der hessischen Provinz die AfD in der EU-Wahl locker an die 30% rankommt oder in Gelsenkirchen mehr AfD gewählt wird als in Erfurt

    1. neffets sagt:

      Die aus Frankreich genannten Gründe sowie die Ferengi-Politik spielen dabei eine nicht unerhebliche Rolle.

      Mich stört ebenfalls die pauschalisierende Abwertung „des Ostens“: denn eine Mehrheit von über 70% wählt dort keine Nazis.
      Meine Arbeitshypothese besteht darin, dass in abgehängten Regionen oder wo sich die Leute abgehängt fühlen, die AfD so hohe Prozente einfährt. Und „im Osten“ stechen als Ballungsräume Berlin und Dresden sowie ein studentischer Stadtteil in Leipzig als Ausnahmen heraus. In Thüringen sieht man dies im kleinen an Erfurt, Weimar und Jena.
      Mich wundert, dass es in MeckPomm und Brandenburg nicht am schlimmsten ist, weil in diesen Agrarländern (Junkerland) nie die Industrialisierung ankam.

      Empfehle in dem Zusammenhang auch das Buch „Der Osten“ von Dirk Oschmann.

    2. Titus von Unhold sagt:

      Das neue Buch von Steffen Mau soll sehr gut sein: https://www.perlentaucher.de/buch/steffen-mau/ungleich-vereint.html

    3. Holger Klein sagt:

      Ich glaube, ich sprach von kultureller Hegemonie, und die sehe ich im Osten, nicht aber im Westen.

  8. Pascal sagt:

    Zum Thema: Steuerfreie Überstunden

    Irgendwie erscheint es mir offensichtlich, dass das ein Geschenk and die Familienunternehmer ist. Normalerweise müssten die sich Geld aus dem Unternehmen mit 25% Kapitalertragssteuer ausschütten oder die höhere Einkommenssteuer in Kauf nehmen. So machen die halt ab jetzt 130 Überstunden im Monat mit Wochenendzuschlag usw. und kriegen die Kohle ohne Steuer aus der Firma raus

    1. Martino sagt:

      Auch als Angestellter würde ich lieber „meine Arbeitszeit reduzieren“ und den Rest als steuerfreie Überstunden ausbezahlt bekommen.

  9. Lioba sagt:

    Ein Teenager-Junge aus Bayern
    der wollte mal richtig wild feiern
    doch aus begleitetem Saufen
    wurde begleitetes Laufen
    und schließlich begleitetes Reiern

  10. Ulrich sagt:

    Limmerick:

    Das Missverständnis:

    Es war mal ein Mann aus Bad Soden,
    der war nackt und man sah seine Hoden.
    Er flog aus der Bar
    Seine Aussage war:
    Bekleidetes Trinken ist jetzt doch verboten.

  11. Hendrik sagt:

    Bei der Stationierung von Tomahawks (gegen Bodenziele) und SM-6 (gegen Flugzeuge und Marschflugkörper) haben viele Medien diesen Fehler in der Berichterstattung gemacht, den auch Holgi übernommen hat:
    Es sind keine „Langstreckenraketen“… über 2.000km mögen uns zwar wie eine lange Strecke vorkommen, aber letztendlich sind ist das „nur“ Mittelstrecke bzw. keine Raketen, sondern Marschflugkörper. Gestartet werden sie von einem Typhon MRC (=medium range capability).
    Und ja.. der Tomahawk wird auch als „long range cruise missile“ bezeichnet, aber eben ein Marschflugkörper, keine Rakete. „Langstreckenraketen“ sind üblicherweise die ballistischen Interkontinentalraketen mit >5.500km Reichweite und Nuklearsprengkopf.

    Es ist aber auch ein Krampf mit diesen begrifflichen Feinheiten in der Militärtechnik 🙂

    https://en.wikipedia.org/wiki/Typhon_missile_launcher

  12. Friederike sagt:

    Kommentar zum Abspann:
    Da ich gerade vor einer Woche einen Sensenkurs gemacht habe, kenne ich den Schöckenfux Schlagdengel-Apparat. Schöckenfux ist ein österreichischer Sensenhersteller. Um eine Sense, genauer gesagt, das Sensenblatt scharf zu halten, muss man es regelmäßig mit einem Wetzstein wetzen. Irgendwann wird aber die Kante der Sense so breit, dass mit Wetzen alleine die nötige Schärfe nicht erreicht wird. Dann ist es Zeit zum Dengeln. Beim Dengeln wird die Schnittkante (der Dangel) durch gezieltes Hämmern auf diese Kante ausgetrieben und damit wieder ganz dünn gemacht. Traditionell macht man das auf einem Amboss, dann erfordert das Dengeln aber viel Geschick und Erfahrung. Der Schlagdengelapparat ermöglicht es auch dem Laien zu dengeln, weil man mit dem Hammer nur auf eine Hülse haut, die sicher stellt, dass der Dangel an der richtigen Stelle in der richtigen Richtung und in der richtigen Breite plattgehauen wird.
    Tipp an Leute die einen Sensenkurs machen oder sonst Dengeln: Ohrenstöpsel mitbringen, Dengeln ist laut und geht auf die Ohren, vor allem, da man sehr oft zuschlagen muss.

    1. Christian sagt:

      Kleine Ergänzung: Nicht alle Sensenblätter werden gedengelt. Die sogenannten Amerikanische Sense hat typischerweise dickere Sensenblätter die geschliffen werden. Die Unterteilung Amerkanisch vs Europäisch ist allerding etwas irreführend, da die Amerikanische Sense auch in Skandinavien traditionell üblich war.

      Ich hätte ja auch gerne einen Sensenkurs gemacht, aber den gibt es hier nicht. Ich habe stattdessen hauptsächlich von Slåttergubben aber auch Mr Chickadee Videos auf YouTube gelernt. Die Sense ist die beste Anschaffung die ich für meinen Garten getan habe.

  13. Volki sagt:

    Limerick

    Ein alter Mann sah mit der Zeit
    sich durchaus zum Sterben bereit:
    „Vor meinem Abwinken
    sollt Ihr mit mir trinken,
    so gebt Ihr mir letztes Geleit!“

  14. Stefan sagt:

    Das Problem ist das „Familienbesitz“ in der Regel nicht liquide ist, weil es in in immobilen, Sammlungen oder ähnlichem steckt das im zweifel kaum oder keinen laufenden Ertrag generiert (das es bei wirklich großen Vermögen anders ist ist mir auch klar ich rede aber von der Kategorie von einigen 100.000-ein paar Millionen Euro)
    Machen wir es ganz konkret:
    Ein Fall aus meinem Ort, weitläufig mit mir verwandt. Der Mann man lebt in einem etwa 500jahre alten haus, letzte Renovierung vermutlich ihrgendwann in den 50ern das heißt warmes Wasser nur wenn er Feuer im Badofen macht und holzofenheizung für die einzelnen Räume.
    Ihm gehört neben dem Haus einige Kleingärten im Ort, seine ehemalige Hofstelle, eine Hand voll Gewölbekeller im Ort, die etwa 700jahre alte ehemalige Zehntscheune, einige (Oldtimer)landmaschinen, eine ordentliche Fläche Wald und ein paar Wiesen und Äcker.
    Untern strich würde ich ihn auf so 1,2-1,5 mio Vermögen schätzen. Das einzige an seinem Besitz das das einen Ertrag bringt sind die verpachteten Flächen von denen er etwa 150-200€ je Monat einnimmt.
    Einer seiner Keller gehört zum örtlichen Schloss das vor zwei Jahren verkauft werden sollte, der Marker bot ihm knapp 200.000€ für den Keller. Was rundheraus abgelehnt wurde obwohl völlig unklar ist wie er den Keller überhaupt sinnvoll nutzen soll.

  15. Melina sagt:

    Der dieswöchige Melimerick:

    Es sprach der Vater zu seinem Sohn
    Ich bin ja dabei nun trink doch schon
    So trink doch den Wein
    Das Gesetzt sagt nicht nein
    Denn Alkohol ist uns´re Religion

  16. Marie sagt:

    Lieber Holger,
    ich höre dein Unverständnis, wieso die FDP solche Gesetze durchsetzt, die nur einem kleinen Teil von Menschen in Deutschland nutzen und den meisten Menschen nicht.
    Ich möchte einen Buchtipp mit dir teilen:
    „Brüssel sehen und sterben“ von Nico Semsrott.
    Dort schreibt Nico schreibt seinen Eindruck von dem Grad an „Gefälligkeit“ und Korruption, die er im Europaparlament als Abgeordneter erlebt hat. Wie die Abgeordneten dort nach seinem Eindruck ticken und wie an sich selbst die Verschiebung von „Normalität“ erlebt.

    Präsentkörbe lachen.

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