Die Wochendämmerung

Politik, Gesellschaft, Quatsch. Der Podcast mit Katrin Rönicke & Holger Klein

Gendern, Spahn, Stark-Watzinger, Wissing, Trump und was wäre, wenn?

| 39 Kommentare

Diesmal: Das Baltikum nabelt sich ab, was wichtiger war, als Donald Trump, Gendern, Elektriker, HRW zum 07. Oktober, Keir Starmers Regierungsprogramm, Sham Jaff über Kagame in Ruanda und Kurznachrichten.
Mit einem Limerick von Jens Ohrenblicker.

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39 thoughts on “Gendern, Spahn, Stark-Watzinger, Wissing, Trump und was wäre, wenn?

  1. Titus von Unhold sagt:

    Ergänzend zu meinem Kommentar vom 21. April 2023 möchte ich anmerken: 50% der Elektriker verlassen den Beruf laut der Studie binnen fünf Jahren für immer. Komisch, oder?

    https://wochendaemmerung.de/baerbock-in-china-hitler-tagebuecher-antisemitismus-querfront-problembaeren-fachkraeftemangel-und-schimmel/#comment-98712

    Studie des ifh Göttingen: „Im Ergebnis zeigt sich, dass die Abwanderungsprozesse aus dem Handwerk seit Mitte der 2000er Jahre deutlich an Bedeutung gewonnen haben. Bis zum Ende der 1990er Jahre verblieb etwa die Hälfte der im Handwerk ausgebildeten Fachkräfte im weiteren Erwerbsverlauf im Handwerk. Aktuell ist der Anteil der „handwerkstreuen“ Gesellen und Gesellinnen auf unter 40 % zurückgegangen. Ein Viertel der im Handwerk ausgebildeten Fachkräfte ist im späteren Erwerbsverlauf in Industriebetrieben tätig.“

    https://ifh.wiwi.uni-goettingen.de/site/assets/files/2487/ifh_gbh-10_2016.pdf

    1. Abkueko sagt:

      Das liegt aber auch an anderen Faktoren. Je nach Konjunktur auch die Jobsicherheit. Aber auch Sachen wie Arbeitszeiten die im Handwerk einfach weniger geregelt als in der Industrie sind.

      Aber es stimmt… die Industrie zahlt oft mehr. Das ist eigentlich ein typischer Effekt. Kleine Unternehmen können in nahezu jeder Branche nicht so üppige Gehälter wie Großkonzerne zahlen. Die kleine freie Werkstatt kann nicht mit den Gehältern der Markenwerkstätten und die nicht mit der Automobilindustrie mithalten.
      In meiner Region ist das auch so. Die Handwerker verdienen nicht schlecht. Aber ein paar Großunternehmen saugen durch wirklich sehr hohe Gehälter alles ab. Die zahlen aber auch Gehälter die bekommen auch viele mit Studium kaum. >4k€ Monatsgehalt kann kein Handwerksbetrieb einfach so zahlen. Das zahlt der Kunde nicht. Und natürlich können die nicht einfach die Tarife erhöhen. Denn genau die Handwerker die die werktags jetzt in der Industrie arbeiten, drücken am Wochenende durch Schwarzarbeit die Preise.

      1. Titus von Unhold sagt:

        Je nach Gewerk sind ide Strukturen der Betriebe sehr unterschiedlich und viele Produkte und Leistungen sind vergleichbar, aber… Es gibt für die Betriebe einfache Wege das zu ändern, nämlich durch Spezialisierung. Ob das nun der Malermeister ist der als Einzekämpfer Designertapeten im Hochtaunuskreis verklebt, die pro Zimmer so viel kosten wie eine Markenküche samt Elektrogeräten und Einbau, oder der Metzgermeister der nur Wild und Weideschlachtung anbietet und das Zeug gekühlt bis nach Hause liefert.

        Es fehlt einfach der Mut.

        „>4k€ Monatsgehalt kann kein Handwerksbetrieb einfach so zahlen.“

        Dann hat er kein zukunftsfähiges Geschäftsmodell. Es gibt eine sechsstellige Zahl Betriebe die einen Nachfolger sucht, aber niemanden findet. Wo gehen die bei Betriebsschließung frei gesetzten Gesellen wohl hin?

        „Das zahlt der Kunde nicht.“

        Wie Holgi schon sagt: Es bleibt ihm oftmals nichts anderes übrig, also wird er es müssen. In Österreich sind die Handwerkerstundensätze seit Jahren dreistellig!

        „Und natürlich können die nicht einfach die Tarife erhöhen.“

        Doch, können sie. Der Markt lässt das zu, stattdessen sanken die Löhne im Handwerk laut Berechnungen der Hans Böckler Stiftung auf Basis der Lohnstrukturerhebung des Statistischen Bundesamts inflationsbereinigt um mehr als ein Viertel seit der Jahrtausendwende.

        „Denn genau die Handwerker die die werktags jetzt in der Industrie arbeiten, drücken am Wochenende durch Schwarzarbeit die Preise.“

        Die Industriearbeiter haben das doch gar nicht nötig.

  2. Ente sagt:

    Holger, die Elektroarbeiten, die unmittelbar mit Netzsspannung (230V) zu tun haben (Steckdosensetzen, Lampe oder Herd anschließen, Rollladensteuerung einbauen, etc) darfst du nicht selbst ausführen. Das kann richtig Ärger geben und teuer werden, wenn da was schief geht.

    1. Akkarin sagt:

      An die Herdsteckdose, die üblicherweise mit 380 V betrieben wird, sollte in der Tat nur eine elektrische Fachkraft.
      Bei den anderen Beispielen hast du zwar formal Recht, aber hast du mal versucht einen Elektriker zu bestellen, der im Wohnzimmer eine handelsübliche Deckenlampe anschließen soll?

      1. amsel sagt:

        Den Spruch „Ich kann alles aus Drehstrom“ habe Ich schon oft gehört. Jemand der das sagt sollte überdenken ob er überhaupt Elektroarbeiten durchführt.
        Die Spannung am Herd ist dieselbe Spannung* wie an der Lampe oder Steckdose. Es braucht dieselben Vorsichtsmaßnahmen. Es gibt da keinen Unterschied. Entweder Jemand kann beides oder Keins von beidem.

        *für die Klugscheißer: gegen Erde gemessen.

      2. ente sagt:

        „aber hast du mal versucht einen Elektriker zu bestellen, der im Wohnzimmer eine handelsübliche Deckenlampe anschließen soll?“

        Kann ich verstehen, aber gegenüber der Versicherung, die sich weigert, bei einem Schaden zu zahlen, weil es von jemandem mit Sachkundenachweis nicht fachgemäß durchgeführt wurde, ist das leider kein Argument. Wobei Lampe evtl. sogar erlaubt sein könnte, Lichtschalter aber nicht. Oder so. Ich lasse alles den Elektriker machen, habe allerdings auch einen in der Familie.

        1. Mithrandir sagt:

          Ich will hier nicht ermutigen selbst an den Sachen rumzubasteln, wenn man sich nicht auskennt, das kann schon bei der Arbeit an der Elektrik fatal enden.
          Aber es stimmt einfach nicht, dass es verboten ohne Fachkraftnachweis an der Elektrik zu arbeiten.
          Es gibt kein Gesetz, dass diese Arbeiten für die Nicht-Fachkraft verbietet.
          Und wenn tatsächlich etwas passiert, muss dir die Versicherung erst mal nachweisen, dass die Arbeiten nicht fachgerecht ausgeführt wurden.
          Hebst du jede Rechnung des Elektrikers über Jahre und Jahrzehnte auf um es nachzuweisen?
          Was, wenn ein Elektriker die Arbeit nicht fachgerecht ausgeführt hat?

          1. abc sagt:

            „Es gibt kein Gesetz, dass diese Arbeiten für die Nicht-Fachkraft verbietet.“

            Sorry, das stimmt so eben auch wieder nicht. Die Gesetzesstelle, um den es da geht, ist folgende:
            https://www.gesetze-im-internet.de/nav/__13.html

            Und wenn man sich ein bisschen dazu erkundigt, merkt man recht schnell, dass der Pragraph aufgrund seiner Uneindeutigkeit stark diskutiert wird und die Interpretation, die du als ultimativ falsch darstellst gar nicht so selten ist. Selbst gemäßigtere Interpretationen gehen davon aus, dass der Text mindestens Mal dazu verpflichtet, dass alle Elektroarbeiten den Normen und dem Stand der Technik entsprechend durchgeführt werden. Bei einem mit einem mit einem Lügenstift bewafffneten Laien ohne Fachausbildung dürfte das eher selten der Fall sein. Es hat schon seinen Grund, dass selbst die Leute vom Kücheneinbauservice, die dir den Herd anklemmen mindestens mal einen sog. kleinen Elektroschein haben müssen.

    2. Andreas sagt:

      Gilt seit 2019, Niederspannungsverordnung. Nur vom Netzbetreiber zugelassene Elektriker dürfen das.
      Wie Du so einen findest um eine neue Steckdose zu legen, sagt Dir aber keiner.

  3. Volki sagt:

    Limerick

    Der Markus aus Bayern hätt gerne,
    dass ich Sterne in Wörtern entferne.
    Doch find ich das echt
    nicht gendergerecht
    und kämpf für sie im „Krieg der Sterne“.

    1. Volki sagt:

      Es gibt nun doch glatt Bundesländer,
      da werd’ ich bestraft, wenn ich gender.
      „Zerrt mich vor Gericht,
      ich beuge mich nicht!
      Schaut zu, wie ich Wörtys veränder!“

  4. hilti sagt:

    Holgis Irritation über den Tarif der Elektriker kann ich nachvollziehen. War mir neu, dass die nur wenig mehr als den gesetzlichen Mindestlohn bekommen. Finde ich erstaunlich, aber Handwerk scheint allgemein eher schlecht bezahlt zu sein. 🙁

    Zum Gendern ganz wertfrei, dass es natürlich die Leute irritiert. Was ja nur ein anderes Wort für stören ist. Weils halt ungewohnt ist. Insbesondere wenns auch noch gesprochen wird. Das macht es den Rechten einfach daran anzuknüpfen.

    1. Titus von Unhold sagt:

      Jeder Handwerker kennt Hilti, aber hilti kennt das Handwerk nicht. 😀

  5. Abkueko sagt:

    Zu den Mindestlöhnen:
    Oft meinen die gar nicht die qualifizierten Kräfte. Kaum ein Elektriker wird derart wenig verdienen. Aber es gibt beispielsweise genug Elektriker die PV-Anlagen bauen. Die Leute die auf dem Dach rumspringen sind dann aber meistens ungelernte Hilfskräfte, die oft genug für Mindestlohn arbeiten. Diese Menschen profitieren vom Branche Mindestlohn.

    Ein gelernter Elektriker hat ganz andere Gehaltsvorstellungen (hier in der Region wird keiner unter 3k€ verdienen). Diese Branchenmindestlöhne sind daher in aller Regel für Hilfskräfte. In der Industrie ist das ähnlich.

    1. Volki sagt:

      Das mit dem Mindestlohn im Elektrohandwerk ist nicht so spektakulär. Schon seit Jahren gibt es einen allgemeinverbindlichen Mindestlohn im Elektrohandwerk. Der liegt derzeit bei 13,95 € brutto und wird nun angehoben. Das Gute daran ist, dass er (wie der alte Elektromindestlohn auch) als „Branchenmindestlohn“ im Sinne des Arbeitnehmerentsendegesetzes (AEG) z.B. vom Zoll kontrolliert werden kann und es Bußgelder gibt, wenn der nicht eingehalten wird. Wer ein solches Bußgeld kassiert wird von öffentlichen Ausschreibungen ausgeschlossen.
      Kein*e gelernte*r Elektriker*in arbeitet für diesen Mindestlohn. Das gibt „der Markt“ (TM) nicht her. Der Mindestlohn gilt für alle ungelernten Helfer*innen. Der Tariflohn liegt deutlich über diesem Mindestlohn. Für Gesell*innen liegt der Tariflohn ab dem 01.08.2024 zwischen 15 € und 21,95 € brutto. Der sogenannte „Ecklohn“ (s. Wikipedia) liegt bei 20 € brutto. Für Meister*innen geht die Tariflohnspanne von 23,99 € brutto („einfache“ Meister*in) bis 33,97 € brutto für Betriebsleiter*innen.
      33,97 € brutto sind bei einer Wochenarbeitszeit von 39 Stunden monatlich 5.763 € brutto. Das entspricht Entgeltgruppe E15 Stufe 3 des TV-L im öffentlichen Dienst (z.B: Volljurist*in mit besonderen Aufgaben).
      Dazu gibt es nach Tarifvertrag im Elektrohandwerk Weihnachts- und Urlaubsgeld.
      Diese Tariflöhne sind zwar anders als der Mindestlohn nicht allgemeinverbindlich. Gebunden sind (einseitig) nur Innungsbetriebe.
      Also, Holgi, keine Angst, wer bei Dir für Licht sorgt, wenn Du Stromausfall hast, arbeitet nicht für Mindestlohn. Wer auf ner Baustelle Kabel trägt und zuschneitet, ohne eine Ausbildung zu haben vielleicht schon.

      1. Titus von Unhold sagt:

        „Kein*e gelernte*r Elektriker*in arbeitet für diesen Mindestlohn.“

        Ich wette in Ostdeutschland werden sich einige finden.

        „Der Tariflohn liegt deutlich über diesem Mindestlohn. Für Gesell*innen liegt der Tariflohn ab dem 01.08.2024 zwischen 15 € und 21,95 € brutto. Der sogenannte „Ecklohn“ (s. Wikipedia) liegt bei 20 € brutto. Für Meister*innen geht die Tariflohnspanne von 23,99 € brutto („einfache“ Meister*in) bis 33,97 € brutto für Betriebsleiter*innen.“

        Und wie viele Betriebe sind heute überhaupt noch organisiert? Klick dich mal durch den Entgeltatlas der Bundesagentur für Arbeit, die haben immerhin die Daten aller Lohnzettel. Gemessen an der Gesamtgehaltsentwicklung aller Berufe, der erbrachten Wertschöpfung und der Marktmacht ggü. den gewerblichen privaten und öffentlichen Kunden sind die Einkommen lächerlich niedrig.

  6. kai sagt:

    für Holgi: mein Lieblingswitz zum schönen H-Wort vom phänomenalen Martin Perscheid. Hab ihn blöderweise nur auf Gesichtsbuch gefunden. Viel Spaß: https://m.facebook.com/photo.php?fbid=1383316611728697&vanity=PerscheidsAbgruende&slug=a.670655632994802

  7. Johannes sagt:

    Der 3D-Test ist eine Immunisierungsstrategie, des Staates Israel gegenüber seiner Politik vor allem der Politik in den besetzten Gebieten und gegen die Palästinäser:innen, indem es diese Kritik mit Antisemitismus gleichsetzt.

    Was ich aber im Zusammenhang mit Euer Diskussion zum HRW-Bericht interessant finde, ist, dass just am 19. der Internationale Gerichtshof zu den Besetzten Gebieten geurteilt hat. Und er hat u.a. entschieden, dass dies eine illegale Besatzung darstellt und zwar von der Westbank, Ost-Jerusalem und Gaza und Israel so schnell wie möglich sich zurückziehen muss, Reparationen zahlen muss und es nennt das System, dass dort etabliert wurde ein Apartheid. Jetzt auch juristisch betätigt. Diese Entscheidung, so wie sie gefallen ist, hat weitreichende Konsequenzen. Dadurch, dass nun festgestellt wurde, dass es sich um eine illegale Besatzung handelt, gilt Palästina als unter der Hoheit von Israel stehend und nicht eigene Entität. Da das Recht auf Selbstverteidigung aber nur für Konflikte zwischen Staaten gilt, hat Israel kein Recht auf Selbstverteidigung in Bezug auf die Anschläge vom 7. Oktober.

    1. Katrin sagt:

      das stimmt so nicht.

      1. Susanne sagt:

        Was stimmt daran nicht, Katrin? Israel begeht massive Menschenrechtsverletzung, was jüngst von der UN zum wiederholten Mal festgestellt wurde. Normalerweise wären internationale Sanktionen fällig wie damals bei Südafrika.

        https://www.merkur.de/politik/un-folter-und-misshandlung-gefangener-aus-gaza-in-israel-zr-93216526.html

        „Berichte von Gräueltaten in Gefangenschaft

        Zur Behandlung der Palästinenser sagte der UN-Hochkommissar für Menschenrechte, Volker Türk: „Die Zeugenaussagen, die mein Büro und andere Stellen bekommen haben, deuten auf eine Reihe von Gräueltaten hin.“ Demnach sind Hunde auf die Gefangenen losgelassen worden, andere hätten Waterboarding erlebt. Das ist eine Foltermethode, die Ertrinken simuliert. Beides wären eklatante Verstöße gegen die Menschenrechte und das humanitäre Völkerrecht, so Türk.

        Die Menschen seien meist gefesselt und mit verbundenen Augen nach Israel gebracht worden. Betroffen seien vor allem Männer und Teenager, aber auch Frauen. Sie würden ohne Anklage und ohne Kontakt zu Anwälten festgehalten.

        Menschen hätten berichtet, sie seien in käfigähnlichen Verschlägen festgehalten worden, lange Zeit nackt gewesen und hätten Windeln tragen müssen. Ihnen sei Wasser und Nahrung vorenthalten worden und sie seien am Schlafen gehindert worden. Einige hätten von Elektroschocks und Verbrennungen mit Zigaretten berichtet und sexueller Gewalt berichtet.„

  8. Akkarin sagt:

    Krieg der Sternchen?

    klar hat die TAZ schon vor 10 Jahren gendert, aber inzwischen haben Partizip und * so durchgängig Einzug in Schulen, Behörden und Unternehmenskommunikation gehalten, so dass jede*r nun überall Kund:in ist.
    Das kann man begrüßen, ignorieren oder doof finden, aber man sich nicht mehr „nicht“ dazu verhalten.

    Aber vor allem seit der 1. Folge des Thürigen podcasts „Was wäre wenn“, indem ausführlich erklärt wird, wie die AfD Wohlfühlräume geschaffen hat, in denen man „alles sagen dürfe.“, frage ich mich wieviel inklusive Sprache zum Aufstieg der AfD beigetragen hat. Diese Räume wären ohne Restaurantbesuchende, die Schnitzel mit Sauce ungarischer Art bestellen, m.E. nicht möglich gewesen. Das soll kein Pladöyer für Z-Schnitzel sein, ich habe nur den Eindruck, dass dieser Kulturkampf einen ganz schön hohen Preis hat.

  9. Helge sagt:

    Hallo Kadda!

    Ich weiß – völlig falscher Ort. Aber ich wollte gern anonym auf deinen Hundehasser-Post antworten:

    https://newsie.social/@dieKadda/112813053601390475

    Ich finde das Framing des von dir zitierten Artikels und deines Posts etwas seltsam. In der Headline steht was von Hundehasser und im Text werden dann lauter Stories von Leuten erzählt die teilweise auf Grund echt traumatischer Erlebnisse keine Hunde mögen.

    Ich kann aber auch verstehen, dass du da die „Grenzen deiner Empathie“ entdeckst. Du hast dich an ein Leben mit Hunden gewöhnt und empfindest das als essentiellen Teil deines Lebens. Andere Leute haben wenig oder keinen Kontakt zu Hunden und viele davon haben wenig bis viel Angst vor ihnen und empfinden sie als Belästigung.

    Ich bin jemand der Phasenweise mit sehr starker Angst vor Hunden zu kämpfen hatte. So stark, dass ich irgendwann auf Spaziergänge und Waldspaziergänge verzichtet habe. Schuld waren zwei sehr traumatische Erlebnisse mit Hunden in meiner Kindheit – und trotz Therapie und viel Mut: Es geht nie ganz weg. (Witzigerweise mögen mich sogar viele große und gefährlichere Hunde – weil ich dann bei Bekannten mit Hunden oft die Flucht nach vorn ergreife und sie streichle…)

    Tatsächlich habe ich auch Angst vor Katzen. Nur kann man Katzen sehr leicht aus dem Weg gehen.

    Hunde sind dagegen omnipräsent und es wird als selbstverständlich angesehen, dass man freilaufende Hunde im Park tolerieren muss oder ihr plötzliches Gekläffe in Biergärten aushält. Am Schlimmsten finde ich Hunde am Arbeitsplatz – denn wirklich niemand will das Kollegenschwein sein, das keine Hunde zulässt und niemand will seine Phobien gleich vor allen Leuten offenbaren müssen – und Schwups sagt man, dass man kein Problem mit Hunden habe und hat dann auf del Weg zur Toilette trotzdem Angst, dass der Hund von Kollege XY angewatschelt kommt.

    Naja und aus Angst wir Wut und Wut wird Hass und das führt dann zur dunklen Seite der Macht…

    1. Katrin sagt:

      ich hab große Empathie für Menschen mit Angst vor Hunden. Daher beziehe ich mich nicht darauf. Sondern mich interessieren echte Hundehasser. In Berlin gibt es zB Leute, die Giftköder auslegen oder wirklich gewalttätig werden – das ist natürlich extrem, aber sicher auf ne Art auch nur die Spitze des Eisbergs. Und da fehlt mir tatsächlich die Empathie. Woher das kommen könnte, das hast du eventuell hergeleitet – auch da klingt etwas heraus, das viele unter meinen Post kommentiert haben: Das Problem sind Hundebesitzer. Ihre Anspruchshaltung und Rücksichtslosigkeit.
      Und mit denen hab ich als Hundehalterin am Ende auch Problem. Ich bin wirklich regelmäßig wütend und frage mich, wie rücksichtslos man sein kann. ZB ist ja klar, dass viele Menschen Angst vor Hunden haben. Wie kann man dann ein Tier ohne Leine laufen lassen, das nicht hört und andere bedrängt? Das will mir nicht in den Kopf.

      1. Helge sagt:

        Ok – aber Leute die Giftköder für Hunde auslegen würde ich noch man in eine eigene Kategorie packen. Da war dein Post sehr unklar, denn in dem Artikel ging es ja um Leute, die Hunde nicht leiden können – aber nicht um Tierquäler/mörder.

        Da mag Angst vor Hunden ein Trigger sein, aber vermutlich ist da noch eine massivere psychische Störung im Spiel, wie eine latente Gewaltbereitschaft oder Sadismus.

        Da ist es natürlich schwer emphatisch für so jemand zu sein. Andererseits frage ich mich, ob wir als Menschheit nicht schon viel weiter wären, wenn wir Empatie für Gewalttäter und Sadisten hätten und das eher als Krankheit, denn als Bosheit verstehen würden. Keine Ahnung…

  10. Julie sagt:

    Zum Thema Gendern:
    für mich ist der unangenehmste Nebeneffekt des Gendern das, was auch Katrin selbst bei ihren Postings in der FAZ erfahren hat: Das Gendern drängt sich in der Wahrnehmung unmittelbar auf und die Diskussion darüber tritt in den Vordergrund, während die tatsächliche Thematik des Postings in den Hintergrund tritt.
    Dieses Maß, mit dem Gendern die Aufmerksamkeit auf sich zieht, ist in meinen Augen unverhältnismäßig, vor allem, wenn die tatsächlichen Inhalte nichts mit der Genderdebatte zu tun haben.
    Für meinen Begriff haben die Gendersymbole in erster Linie dort eine Berechtigung, wo eine Benachteiligung der weiblichen Bevölkerung ausdrücklich vermieden werden will, z.B. bei Stellenausschreibungen und ähnlichem. An anderen Stellen richten sie m.E. mehr Schaden an als Nutzen.

  11. V sagt:

    Euer Standpunkt von wegen Israel, Amnestiy International und HRW finde ich befremdlich. Was soll den Isreal sonst sein als ein Apartheitsstaat? ich dachte immer das wäre ziemlich offensichtsich, und Israel hätte einfach eine carde blance in der Hinsicht, und das AI und HRW nur das offenscihtliche aussperechen.

    Denn, bei aller Liebe, solche Videos kommen nicht aus Rechtsstaaten:

    https://www.reddit.com/r/TikTokCringe/comments/1e9klax/gang_of_israeli_settlers_beat_members_of_a/

  12. Robin sagt:

    Hi 🙂 Ich höre euren Podcast seit Anfang des Jahres und bin super dankbar für den wöchentlichen Überblick und die Einbettung. Danke dafür!

    Ich wollte erst nur Feedback zum Thema Gendern schreiben (ohne Diskussionsbedarf), dann allerdings hab ich es versucht in Limerick-Form zu bringen. Es ist mein erster Limerick überhaupt und der Punkt kommt vielleicht nicht ganz rüber, daher für den Kontext: ich finde es schade, dass so oft nur binär gedacht wird. Ein Wort mit Sternchen (o.ä.) und gesprochener Lücke ist geschlechterinklusiv für alle, nicht nur für Männer und Frauen. Deshalb ist es auch eigentlich ein Ent-gendern und kein Gendern, aber das nur ein bisschen Kaninchenköttelanspitzen am Rande. Und deshalb ist die Doppelnennung auch nicht bedeutungsgleich mit einem Wort mit Sternchen. Intergeschlechtliche und nichtbinäre Personen sind bei der Doppelnennung oder einem Binnen-I genauso wenig „mitgemeint“ wie Frauen beim generischen Maskulinum.

    In diesem Sinne, mein Limerick:

    Ne Konservative aus Rheydt
    Sie ist den Genderstern leid
    Die „trans/nichtbinären“
    Soll’n sich nicht beschweren
    Sie sind immerhin mitgemeint

    Viele Grüße
    Robin (Pronomen egal)

    1. Josephine sagt:

      Hallo Robin,
      vielen Dank für deinen wertvollen Kommentar (ich hab was gelernt) und deinen super ersten Limerick! Kleiner Vorschlag: mit „diesen“ statt „den“ passt der Rhythmus.
      Gruß, Josephine

  13. Kwink sagt:

    Wir wollten die Sprache entgendern
    und dazu ein wenig nur ändern.
    Die Sprachpolizei,
    die sah uns dabei.
    Schrie: „EY, VOLL DIE SPRACHE AM SCHÄNDERN!“

  14. Kwink sagt:

    Es war mal ’ne Sprache aus Deutschland,
    die nicht richtig gut jeder Leut fand.
    „Wir entgendern den Scheiß!“
    rief ein kleiner Kreis,
    der ganz schnell gesammelt am Kreuz stand.

  15. Christian sagt:

    Als Gendergegner stört mich u.a. diese schreckliche Aussage, Frauen seien beim generischen Maskulinum ja „mitgemeint“, was nun einmal impliziert, dass bei dieser Verwendungsform in erster Linie Männer gemeint seien und was die Genderbefürwörter in ihrer Meinung natürlich bestätigt. Vielleicht sollte man einfach sagen, MÄNNER seien bei der allgemeinen Form mitgemeint, um dem entgegenzuwirken.

    Zwischen grammatischem und biologischem Geschlecht besteht ein großer Unterschied, so ist DER Stuhl wohl kaum männlich, DIE Lampe keineswegs weiblich und DIE Ärzte nicht notwendigerweise ausschließlich weiblich, obgleich der Artikel uns hierbei natürlich in erster Linie an Frauen denken lässt. 🙂

    Genau das bewirkt leider auch auch das Gendersternchen, daher hier für den Kontrast zu den anderen Einreichungen mal ein genderkritischer Limerick:

    Es war’n gen’risches Maskulinum,
    das dachte sich: „Sag denn mal, wie dumm
    ist die Endung *innen,
    sind alle von Sinnen?
    Das klingt nur nach Frau’n,
    so ich flieh‘ drum.“

  16. lehaucke sagt:

    Limerick, nicht zum Thema aber aus gegebenem Anlass.

    Einst wurde Herr Müller aus Baden
    Nach Köln zu ner Hochzeit geladen.
    Er wollte hin fahrn
    Mit Deutsche Bahn.
    Nun hat er Oberleitungsschaden.

  17. Melina sagt:

    Der dieswöchige Melimerick zum Thema Gendern:

    Es ist verboten in ein paar Ländern
    zum Beispiel in Bayern, das Gendern
    Denn ‚Mia san mia‘
    und darauf ein Bier
    denn Sprache kann sich niemals ändern

  18. Lioba sagt:

    Ein Minister schrie wie von Sinnen
    „Satan, weiche von hinnen!“
    Hielt das Kruzifix hoch
    und ergänzte dann noch
    „auch ihr, ihr GendererInnen“!

  19. Josephine sagt:

    Politiker aus manchen Ländern
    Wolln gängige Praxis vom Gendern
    Verbieten! Bestrafen!
    Und dabei entlarven
    Sie sich an politischen Rändern.

  20. Josephine sagt:

    Die Stimmen von Nichtwähler*innen
    Für seine Partei zu gewinnen
    Will Markus aus Bayern
    Den Genderstern feiern
    Sie denken? Er ist doch von Sinnen.

  21. Josephine sagt:

    (Ent-) Gendern:
    Die Verwendung von Sprachformen, die
    Dafür da sind zum Einen das „sie“,
    Sowie alle Pronomen,
    Gerecht zu vertonen.
    Wir brauchen sie jetzt wie noch nie!

  22. Sara sagt:

    Ich schrieb meine Dissertation
    zu Gendern und erntete Hohn.
    Hab’s trotzdem gemacht,
    gewonnen die Schlacht
    und ward Professorin als Lohn.

    In Kürze sagt die Empirie:
    Generisch ist maskulin nie!
    Drum sage ich allen,
    die anderes lallen:
    Hey Alte*r [1], f*** dich ins Knie.

    [1] Nur mit Glottisschlag passt das Versmaß. Da sieht man mal, wie hilfreich Gendern ist.

    Meine Stern(chen)stunde: Das alles stimmt wirklich. Und der weltbeste Limerick-Sören hat mir im Rahmen seiner ehelichen Pflichten dabei geholfen.

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