Die Wochendämmerung

Politik, Gesellschaft, Quatsch. Der Podcast mit Katrin Rönicke & Holger Klein

Corona, vergessene Flüchtlinge, Klimaleugner und Abenteurer

| 56 Kommentare

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Links und Hintergründe

Gekillte Darlings

56 thoughts on “Corona, vergessene Flüchtlinge, Klimaleugner und Abenteurer

  1. Devid sagt:

    Bei der Strafe bezüglich Hunde essen bin ich gestolpert. Nach 150.000 Yen klang es, gemeint war wahrscheinlich Yuan, die chinesische Währung. Dazu finde ich einen Wechselkurs von 7:1 – also sind das knapp 20.000€, und nicht 19€…

    Oder hab ich mich so verhört? Im Link finde ich keine Strafe.

    Shenzen, ausgesprochen Schenjenn ist übrigens die Stadt neben Hongkong auf chinesischer Seite, wo die halbe Elektro-Großindustrie von China ansässig ist, angefangen von Foxconn die iPhones zusammenschrauben und die Arbeiter sich aus dem Fenster stürzen. Da geht eine Stadt in die andere über, danach kommt Guangzhou etc, was früher Kanton genannt wurde, und auf der anderen Flußseite geht es weiter, wo sich dann die Ex-Portugisische Kolonie Macao befindet….

    1. Sham sagt:

      Hi Devid,

      Sham hier. Vielen Dank für deinen wichtigen Kommentar! Meine Quelle war The Guardian. Da wurde anscheinend sehr falsch umgerechnet und der Artikel wurde zwischenzeitlich aktualisiert. Die Yuan-Angabe war jedoch richtig.

      1. Devid sagt:

        Danke für die Rückmeldung Sham und mach weiter so gute Arbeit!

  2. Christian Scherf sagt:

    Liebe Kathrin,

    nicht nur die Ernte sondern insbesondere der Anbau von Spargel ist hahnebüchend aufwendig.
    Daher der relativ hohe Preis.
    Es gibt daszu eine sehr schöne Maus:
    https://kinder.wdr.de/tv/die-sendung-mit-der-maus/av/video-spargel-108.html

    Grüße
    Christian

    1. Katrin sagt:

      danke für die Maus!
      Mein Vater hat mir heute morgen auch schon eine Whatsapp geschrieben, in der er mir erklärte, dass es damals in unserem Garten 5 Jahre dauerte, bis das Zeug überhaupt wuchs! /o\
      Was für ein Diven-Gemüse!

      1. der Holger sagt:

        in meinem Garten war bis vor 5 Jahren grüner Spargel drin.

        es ist Geschmacksache, aber da dieser nicht faserig ist und zudem nicht geschält werden muss ist mir selber der sehr viel lieber.

        das Ding wächst wie Unkraut: einmal die Wurzel drin und jedes Jahr Ernte
        aufpassen zum Saisonende die Triebe 1-2mtr hoch wachsen lassen, da sorgt für die nötige Energie die in der Wurzel gespeichert wird um im Folgejahr die Neutriebe zu erhalten

        Die Wurzel breitet sich im Boden wild nach allen Seiten aus. Wochtig also mit dem Spaten immer wieder die Wurzel abhacken.

        weisser Spargel ist anspruchsvoller an den Boden. Aber wenn die Wurzel mal im Boden ist ist das eine ähnliche Prozedur: Unterschied: die Triebe sollen um weiss zu bleiben noch nicht ans Licht gekommen sein.

        1. Christian Scherf sagt:

          Hi Holgi!
          Nix gegen Deinen grünen Dauem. Aber Spargel, wie er Dich im Einzelhandel anlacht, ist deutlich aufwendiger im Anbau.
          Schau ruhig mal die Maus (oben).
          Wollte aber auch nur drauf hinweisen, dass es deutlich zu simpel ist, den Arbeitslohn der Spargelstecher und deren Arbeitsleistung zu berechnen und damit auf die Marge von Spargelbauern zu schliessen.

          Im übrigen: Sehr schöner Podcast! Vielen Dank dafür.
          Grüße
          Christian

          1. Ich sagt:

            Naja, Spargelbauern sind nicht arm. Die können es sich leisten, mal eben ein paar Erntehelfer per Charterflug zu holen. Das stecken schon riesige Umsätze dahinter.

    2. Mithrandir sagt:

      Ich komme auch aus einem Spargelanbaugebiet und musste früher auch morgens und abends jeden Tag mit auf den Acker (morgens nur am Wochenende). Mit ein Grund, dass ich Spargel nicht mag. Zumal es den bei uns in der sAison fast jeden Tag gab. Wir hatten zuletzt noch ein paar Reihen im Garten.
      Es ist nicht nur arbeitsaufwändig, sonder verbraucht auch viele Ressourcen. Wasser, Dünger und Spritzmittel.
      Aber es ist halt knapp und weil es früher auch einer gewissen ERfahrung bedurfte um es Ernten zu können – Man musste an den Rissen im Boden erkennen, wo der Spargel unter der Erde war – war es entsprechend wertvoll.
      Und nur weil das jetzt billige Helfer aus dem Ausland machen, und der Spargel unter der schwarzen Folie aus der Erde rauswachsen darf, macht man das Gemüse doch nicht günstiger.

  3. Jakob sagt:

    Lieber Holger,
    Leider kurz zu Corona 🙁
    Ich stimme dir zu, dass die Disziplin in Deutschland (und in der Schweiz) nicht das ist, was sie sein müsste. Dazu Danke für das Video von maiLab, das gibt dem Ganzen zumindest Perspektive und Ziel.
    Dass es für die Containmentphase aber keine Vorbereitung gibt, stimme ich dir nicht zu. Es wird an einer App geschraubt (https://www.pepp-pt.org/), die das Nachverfolgen wahrscheinlich erst richtig möglich macht. Wenn die berechneten 47% Ansteckung, bevor Symptome einsetzen (https://science.sciencemag.org/content/early/2020/03/30/science.abb6936), korrekt sind, ist das sonst tatsächlich echt schwer, schnell genug zu sein (Drosten, 03.04.2020). Wenn man den Entwicklern glauben darf, wird das sogar Datenschutzkonform und als Europaweiter Standard verfügbar. Mal sehen.
    Grüße und gute Gesundheit,
    Jakob

    1. Barbara sagt:

      Ihr Lieben,
      mit Rüdiger Nehberg gab es in der Hörbar Rust ein sehr spaßiges Interview. Leider schon zu lange her als dass ich den Downloadlink noch finden würde. Vielleicht kann Holger den im Radioeins Archiv noch ausgraben?
      Viele Grüße und euch allen ein schönes Wochenende!
      Barbara

      1. Holger Klein sagt:

        Wenn ich irgendwann mal den Sender wieder betreten darf, kann ich mal nachsehen – falls ich mich dann noch daran erinnere 😉

      2. hilti sagt:

        Die Redaktion der Hörbar Rust scheint sich auch dran erinnert zu haben und hat die Sendung mit Rüdiger Nehberg aus dem Archiv geholt. Direkter Link: https://rbbmediapmdp-a.akamaihd.net/content/d5/3f/d53f3730-a3fd-4695-9a41-e6b423786a5f/aff41952-c672-490c-90ef-ba0d9961f7af_264e37e9-073d-49f9-9472-f6ce05b187eb.mp3

        https://www.radioeins.de/archiv/podcast/hoerbar_rust.html

    2. Holger Klein sagt:

      Wo kann ich die App denn downloaden? Aha!

      Was ich meinte, ist dass wir zwar lauter gute Ideen haben, die Produkte aber überhaupt nocht nicht da sind und wir uns von den Ferengi aber eine Debatte aufdrängen lassen, die so tut, als seien die Ideen längst einsatzbereit. Dabei sind sie nichtmal erprobt.

      1. Mithrandir sagt:

        Das machen doch nicht nur die Ferengi. Die Medien schüren das doch auch die ganze Zeit.
        „Hurra, die Fallzahlen fallen“ – „Oh Mist, es ist ja Wochenende und da stand sogar beim RKI, dass dann die Meldungen geringer ausfallen, weil manche eben erst am Montag wieder melden“.
        Montag: „Oh Gott, die Fallzahlen sind in die Höhe geschnellt…….ach ja, die Nachläufer der fälle vom Wochenende“
        Und die Leute, die nur Zeitung lesen (und eben micht auf Twitter sind): „Denen kann man ja gar nix mehr glauben.
        Selbst der „Deutschlandfunk“ fährt auf dieser Schiene. Und sogar die Taz: https://taz.de/Aerzte-und-Pflegende-in-der-Corona-Krise/!5676003/

    3. Christoph sagt:

      (…)
      Lieber Holger,
      Leider kurz zu Corona ?
      Ich stimme dir zu, dass die Disziplin in Deutschland (und in der Schweiz) nicht das ist, was sie sein müsste.
      (…)

      Ich weiß nicht, im Vergleich zu welchen Polizeistaats-Dystopien immer geraunt wird, das die „Disziplin“ zur Kontaktsperre hierzulande so mies wäre. Wir sind seit knapp zwei Wochen in der Situation und das Land ist weitestgehend zum Erliegen gekommen. Heute war ein schöner Tag und ich habe in meiner Stadt in NRW kaum jemanden gesehen, der sich nicht der Situation angemessen verhalten hätte. Und wenn es doch 5 % oder vielleicht mal 10 % sind, die sich in einzelnen Situationen mal nicht „richtig“ verhalten – dann ist das immer noch ein fantastischer Wert.

      Eine vermeintliche Abweichung von der eigenen Norm des angemessenen Wohlverhaltens ist erstmal genau das – eine individuelle Betrachtung.

      1. Titus von Unhold sagt:

        Hier, dörflich gelegen, gibt es kaum einen Bolzplatz der nicht täglich bespielt wird. Von den Grillhütten abseits in den Eifelwäldern will ich gar nicht erst sprechen…

        1. der Holger sagt:

          dem mus ich zustimmen.

          Auf dem Lande ist alles wie vorher. Nur offizielle Veranstaltungen nicht.

          Ist aber auch nicht tragisch: im Wald läuft einem ja eher die Wildsau (gefährlich mit Frischlingen) oder das Reh über die Füße.
          Wenn da eine Familie einen Ausflug zum Grillplatz macht muss die nächste Familie eben zum nächstern Grillplatz.

          Nach den Statistiken von Landratsamt über SARS-Infektionen sind die Konzentrationspunkte sowieso nicht dort. Die Konzentration ist gefühlt in Seniorenheimen in der nächstgelegenen Stadt.

  4. Michael sagt:

    Hallo Hoger,

    du sprachst davon, dass wir in Deutschland einen kompletten Lockdown von etwa 3 Wochen bräuchten um zurück zum Containment zu kommen. Laut mailab müsste der Lockdown doch eher etwa 8 Wochen andauern (bei einem angenommenen R0-Wert von 0,5), bis wir Anzahl an Infizierten ausreichend klein ist um die Kontaktpersonen aufspüren und isolieren zu können oder hast du das anders gemeint? Auch in Wuhan hat der komplette Lockdown ja etwa 8 Wochen gedauert.

    Das ist für mich quasi unvorstellbar, aber das waren die jetzigen Maßnahmen auch vor 2 Monaten. Dabei habe ich weniger Angst davor nicht rausgehen zu dürfen, sondern vor allem vor dem Verlust des Arbeitsplatzes.

    1. Holger Klein sagt:

      In Wuhan, aber nicht in China. Ich meinte damit schon, wirklich alles komplett anzuhalten und nur das Nötigste laufen zu lassen (Strom, Wasser, Aldi…). Nach spätestens drei Wochen hätte sich dann rausgestellt, wer erkrankt und wer nicht. Und bei den Gesunden könnte man dann nachsehen, ob sie infziert oder immun sind und die hier Negativen dann schonmal in die Freiheit entlassen. Irgendwie habe ich den Verdacht, dass ein solch krasser Lockdown am Ende auch nicht teurer wäre als die halbe Sache, die wir hier gerade machen machen, bloß halt schneller vorbei.

      1. Mithrandir sagt:

        Hmm, ich muss sagen, dass es hier aktuell ganz gut läuft.
        Es ist noch ziemlich viel offen und am arbeiten. Bei der Firma, für die ich tätig bin, sind alle die können im Home Office, aber die Produktion läuft weiter. Zum Teil auch mit Sonderschichten, falls dann doch ein echter Lockdown kommt, unter anderem, weil der Nachschub z. B. aus Italien fehlt.
        Bauarbeiten laufen weiter. Ich finde das geht auch alles unter dem Gesichtspunkt des social Distancing.
        Nach den aktuellen Zahlen sind wir aktuell ungefähr bei einem Rx von 1. Das finde ich positiv.
        Die Frage ist halt, lassen wir das jetzt so laufen und merken in 2 Monaten (Mai This Zahlen), dass wir mit dem Containment beginnen können, oder merken wir irgendwann, dass die Curve nicht weiter abflacht, dann müssen wir die Schrauben enger stellen.
        Weiß niemand.
        Was machen wir eigentlich, wenn die Chinesen einen Impfstoff finden, der unter, nach unserer Auffassung, ethisch bedenklichen Umständen – Menschenversuche an Gefangenen oder ähnlichen „Unwürdigen“- entwickelt wurde?
        Greifen wir auch zu, oder boykottieren wir?

        1. der Ralf sagt:

          „Was machen wir eigentlich, wenn die Chinesen einen Impfstoff finden, der unter, nach unserer Auffassung, ethisch bedenklichen Umständen – Menschenversuche an Gefangenen oder ähnlichen “Unwürdigen”- entwickelt wurde?
          Greifen wir auch zu, oder boykottieren wir?“

          Im ersten Moment musste ich erst mal schlucken, treffende Frage. Aber je mehr ich darüber nachdenke…

          1. Szenario:
          Wie bisher auch. Die Wirtschaftliche Verbindung zu China gibt es ja auch heute schon. Es gibt deutsche Firmen die in China Niederlassungen und Werke haben, wir beziehen Rohstoffe und Fertigwaren aus China. Auch andere Produkte werden aus anderen Länder importiert wo diese unter eher fragwürdigen Bedingungen hergestellt werden (Bekleidung z.b.). Also warum auch nicht sowas essentielles wie ein Impfstoff. „Erst kommt das Essen, dann die Moral“

          2. Szenario:
          Nicht die Chinesen entwickeln den Impfstoff sondern eine andere, internationale aufgestellte Institution. Vielleicht in einem Anflug von „Menschlichkeit“ sogar ohne Unternehmensinteressen und frei für alle. Die Menschheit erkennt das sie gemeinsam Probleme lösen kann und muss. Alles wird gut.

          3. Szenario:
          Nicht die Chinesen entwickeln den Impfstoff sondern ein „westliches“ Unternehmen. „Wir“ verkaufen das dann an die Chinesen und an den Rest der Welt.

          4. Szenario:
          Funktioniert in alle Richtungen. Es gibt so viele Labore, Unternehmen, Institutionen, Staaten etc. die an einem Impfstoff/Heilmittel forschen. Wenn der Austausch über den aktuellen Forschungsstand nicht offiziell stattfindet, hilft eben die gute alte Industriespionage.

          Wünschen würde ich mir Szenario 2, möglich halte ich Szenario 1 oder 3, evtl. erweitert durch Szenario 4 was dann nach außen zu Szenario 3 oder 1 wird.

  5. Sebastian sagt:

    Hätte wirklich erwartet das Katrin einen solchen Kämpfer für Frauenrechte wie Rüdiger Neuberg kennt. Ich fände es immer beachtlich wie der Mann den Bogen schlagen konnte von Indianer Jones suviwahl Machos zu Frauenrechte. Glaube wirklich er hat das Thema in eine Filterblase getragen wo es wirklich bei Leuten ankommt die es ohne ihn nie gehört hätten. Umso beachtlicher dass er in Katrina Filterblase nicht ankam. Oder habe ich das in der Sendung nur falsch wahrgenommen und Katrin hält ihn einfach für nicht so beeindruckend?

    1. Katrin sagt:

      Ich dachte der heißt Nehberg?
      Ich kannte ihn nicht, wie ich viele Ikonen Westdeutschlands nicht kannte, denn ich wurde 1982 in der DDR geboren. Insofern könnte man den Filterblasen-Vorwurf auch umdrehen.

      Schönes Wochenende noch!

      1. Sebastian sagt:

        Das Neuberg war meine Autokorrektur. Das war absolut kein Vorwurf! Ich fand das nur interessant, weil ich bei der Nachricht irgendwie gleich an euch beide hier gedacht habe und schon erwartet hatte dass es hier besprochen wird. Nur verlief es dann völlig anders als ich erwartet hatte. Holgi ist für mich halt auch so jemand den man auf den ersten Blick als Weißer deutscher Mann rüber kommt und erst auf den zweiten Blick merkt man dass da mehr dahinter ist.

      2. Titus von Unhold sagt:

        Ich habe hier definitiv schon auf Nehberg und Target in den Kommentaren aufmerksam gemacht!

        Und so zerbröselt der Keks eben… 😀

    2. Hannes sagt:

      Kann man die Leistungen von Nehberg, also mit so gut wie nix Ozeane und Regenwald zu durchqueren und die Popularität daraus zu nutzen, um etwas zu verbessern bzw. auf Missstände hinzuweisen, mit Reinhold Messner vergleichen oder ist der Vergleich an sich zu kurz gedacht? (Sorry für den Schachtelsatz)

      1. Mithrandir sagt:

        Rüdiger Nehberg war einer der größten Kämpfer gegen die weibliche Genitalverstümmelung.
        zumindest in meiner Blase: https://www.target-nehberg.de/de
        Deswegen wunderte ich mich auch sehr, dass Katrin ihn nicht kennt.
        Wahrscheinlich hat er nicht getwittert.

        1. Katrin sagt:

          was sollen eigentlich die ganzen Spitzen in meine Richtung?
          Ich kenne einen Mann nicht, der in den 1930ern geboren wurde und offenbar im Westen eine Ikone war. Kennt ihr alle Ikonen aus dem Osten, die 50 Jahre vor euch geboren wurden?

          1. Mithrandir sagt:

            Hui Katrin, sorry, wenn das als Spitze rüber kam. Ich z. B. Auch habe von die das Bild erinnert Feministin und ich meine, dass das Thema Genitalverstümmelung schon das ein oder andere Mal bei euch Thema war und du einen gut informierten Eindruck gemacht hast. Selbiges gilt für die Rechte von unterdrückten Minderheiten, wie den indigenen Völkern im Amazonasgebiet. Und letztendlich auch für Umweltthemen.Auf allen Gebieten war Nehberg seid Jahren ein Vorreiter. Deshalb war ich und anscheinend auch andere überrascht, daß du ihn nicht kennst. Nix für ungut

          2. Katrin sagt:

            na klar war das hier Thema, aber ich kenne eben meine zeitgenössischen Aktivist*innen zu dem Thema, „Wüstenblume“ ist schon gefallen, Leyla Hussein nannte ich weiter oben. Man kennt halt meistens die Helden seiner Zeit – und die ältere Generation neigt dann gerne dazu, die jüngere zu verachten, wenn die deren Held*innen nicht mitbekommen hat. Aber andersrum soll man bitte nicht motzen – weil mal ernsthaft: Wer kannte eigentlich Rezo vor seiner „Zerstörung der CDU“? und wer hier kennt Leyla Hussein?
            Und ja: Der Twitter-Nebensatz kam nicht nur als Spitze rüber, sondern was bitte anderes sollte das sonst sein?

          3. hilti sagt:

            Auch ich war verwundert, da er nicht nur vor der Wende stattfand. Selbst in diesem Jahrtausend war er noch aktiv und das https://www.nzz.ch/articleEOTFW-1.78062 (NZZ als sie noch gut war *seufz*) hab sogar ich 2006 mitbekommen.

            Ob er eine Ikone war mag ich nicht beurteilen, aber er wurde halt regelmäßig durch die Medien gereicht wenn er was unternommen hatte.

          4. Katrin sagt:

            was der Ralf sagt.
            Ich bin halt auch erst seit 2008 als Autorin in diesem ganzen feministischen Bereich aktiv. Und mir haben jetzt mehrere Leute bestätigt, dass Nehberg ihnen vor allem wegen der Survival-Sachen bekannt war und sie DESWEGEN die anderen Dinge mitbekommen haben, die er gemacht hat.
            Mir ist in der Tat vor allem durch Wüstenblume das ganze Thema nahegebracht worden. Es gab regelmäßig in der EMMA Berichte dazu ( die ohne Nehberg auskamen) und heute ist Leyla Hussein eine echte Ikone, die weltweit bekannt für ihre Aufklärung geworden ist.
            Leyla kennt ihr alle, ne?

          5. hilti sagt:

            Meine Verwunderung kam halt daher, dass ich in einem Bereich, in dem Du Dich sehr gut auskennst und ich eigentlich gar nicht was weiß, was Du nicht weißt. Wo ich damals drüber gestolpert bin ob nun Spiegel, Stern (das wär mein Tipp), evtl. Welt (am Sonntag) falls ich die da noch gelesen hab, Weltspiegel oderNDR-Talkshow weiß ich nicht mehr. Ob ich die Berichte nur gelesen bzw gesehen hab, weil ich Nehberg schon kannte weiß ich natürlich ebenfalls nicht.

            Vermutlich ein Fall von analoger Filterblase bzw. unterschiedlicher Mediennutzung. 😉

          6. Yannick sagt:

            Als Mann zwängt sich mir der Eindruck auf, dass sich hier die verschleierte Schadenfreude von Männern äußert, die sich durch dich ab und an feministisch geschulmeistert fühlen und meinen hier einen gotcha-Moment zu haben, den sie dir unter die Nase reiben können. Vielleicht auch, weil du hier mal Hinweise auf die Analogie von Typ Ia-Verstümmelungen und Knabenbeschneidung unterbunden hast. Erinnert mich an meinen Vater, der mit Hinweis auf seine jahrelange Spendentätigkeit für „TARGET e.V. Ruediger Nehberg“ seinen Sexismus in anderen Dingen bestritten hat. *shrug*

        2. der Ralf sagt:

          Ikone ist vielleicht übertrieben. Ein Vorreiter in manchen Dingen vielleicht.
          Ich kenne Nehberg auch nur daher weil ich ein Kind der 80er bin und er halt damals mehr oder weniger seine Hochzeit hatte. War halt faszinierend was er gemacht hat. Das er sich für die Yanomami-Indianern eingesetzt hat war mir noch bekannt, das war ja so ab ungefähr Anfang der 90er. Alles was danach kam hab ich nur mitbekommen weil ich mit dem Namen Nehberg was anfangen konnte (z.b. die Aktion sich von einem Hubschrauber in den Regenwald abzuseilen und sich dann durchzuschlagen).
          Als einen Kämpfer gegen weibliche Genitalverstümmelung hab ich ihn (als Ausstehender und nicht Betroffener) nicht wirklich wahrgenommen. Mir wurde das Thema erst rund um „Wüstenblume“ bewusst.
          Sein Beitrag dazu sei unbenommen, ist lediglich meine Wahrnehmung.
          Für mich bleibt er halt in Erinnerung als der Konditor der Würmer und Maden isst und sich wochenlang durch den Dschungel durchschlägt. Außerdem hatte er seine eigene Hindernisbahn im Garten.
          Ruhe in Frieden

  6. Sven Hansen sagt:

    Hallo,
    die Ausführungen zum Thema Adidas fand ich persönlich etwas schräg und naiv.
    Was aber m.M. gar nicht geht, ist die Aussage, dass der Staat gestattet, keine Miete bezahlen zu müssen. Ich bin Vorstand einer Wohnungsbaugenossenschaft, und genau das höre ich jeden Tag. Und das stimmt einfach nicht – der Staat sagt lediglich, Kündigungen aufgrund ausbleibender Mietzahlungen in Zusammenhang mit der Coronakriese sind ausgeschlossen, die Verpflichtung zur Mietzahlung besteht aber weiterhin!
    Wir als Genossenschaft gehen da mit jedem betroffenen Mieter persönlich in Dialog und gucken was geht. Und die Mieter sind über diese persönliche „Schuldnerberatung“ dankbar, weil ihnen klar wird, dass wir damit unterstützen, den Schuldenberg möglichst klein zu halten. So ticken wir schon immer, und derzeit umso mehr. Erschwert wird dieser Aufwand aber genau durch solche Aussagen und Headlines, die leider überall kursieren – und es ist erstaunlich, wieviel Leute das ernsthaft glauben und meinen sie können jetzt drei Monate umsonst wohnen.
    Musste ich mal loswerden, ich wünsche Euch ein gesundes und sonniges Wochenende.

    1. Holger Klein sagt:

      Recht hast Du. Aber es ging halt nicht um eine exakte Beschreibung der Rechtslage, um die Rechtslage zu beschreiben, sondern um die Beschreibung des kurzfristigen Effekts. Wer davon betroffen ist, wird sich sowieso nicht auf das verlassen, was ich über Adidas sage.

  7. Christoph sagt:

    Ich komme aus Deutschland aber wohne seit 10 Jahren in Schweden. Die Anti-Corona-Maßnahmen sind hier wirklich nicht so strikt. Welche Strategie erfolgreicher ist, wird man wohl erst hinterher sagen können. Ich finde es aber insofern sinnvoll, weil durch die Freiwilligkeit die Leute das vielleicht länger durchhalten. Nicht nur 1-2 Monate, sondern vielleicht 5-6 Monate (oder mehr). Hier sind auch noch die Schulen und Kindergärten geöffnet, aber viele Kinder bleiben zu Hause.

    Mögen wir alle gewinnen!

  8. Mithrandir sagt:

    Ich finde Zahlenspielereien interessant, aber mir ist bewusst, dass in der aktuellen Lage die Beurteilung schwierig ist.
    Was in diesem zusammenhang bei Schweden auffällt, dass die Verdoppelungszeit der Infizierten in Schweden seit einigen Tagen bei ca. 6 Tgen hängt. Deutschland hat es mittlerweile auf 10-11 geschafft.
    Ichbin auch gespannt, wie das alles weitergeht.
    Und ich gebe zu, dass es mir manchmal schwer fällt ein „Seht ihr, hättet ihr es mal anders gemacht..“ zu unterdrücken.

    1. der Ralf sagt:

      In der aktuellen Lage ist die Beurteilung nicht schwierig sondern nahezu unmöglich. Welche Strategie letztlich erfolgreich ist (in welchem Sinne auch immer) kann (wer auch immer) nur im nachhinein feststellen. Das ist also eine Frage die zukünftige Historiker klären müssen.

      1. Mithrandir sagt:

        Ehrlich gesagt, glaube ich nicht einmal, dass man im Nachhinein feststellen kann, was erfolgreich gewesen sein wird.
        Das endet ja dann in einem „hätte hätte…“

        1. der Ralf sagt:

          Naja, jedes Land hat seinen eigenen Weg. Ich denke schon das man irgendwie feststellen kann was eher besser und eher schlechter war. Südkorea vs. Schweden vs. Deutschland vs. USA. Alleine wenn du die vier vergleichst wird man wohl schon Unterschiede in der Herangehensweise feststellen können und wie die sich dann im Verlauf bewährt hat. Mal abwarten.

          1. Titus von Unhold sagt:

            Viel interessanter wird sein was denn in sechs Monaten ist. Selbst wenn wir, die Industrieländer, die Seuche in den Griff bekommen wird sie in diversen Ländern sicher noch auf Jahre kursieren. Was das für die globalisierten Lieferketten und den Tourismus heißt, kann sich jeder selbst ausmalen. Denn selbst wenn wir 2021 einen Impfstoff bekommen wird es sicher dauern bis dieser weltweit verimpft sein wird.

          2. der Ralf sagt:

            Ich vermute der Kapitalismus wird seine Lieferketten zu schützen wissen. Länder wie China und Japan werden werden wohl ganz vorne stehen was die Sicherstellung angeht. Kontinente wie Afrika werden wohl wie immer halt leiden.

  9. Mithrandir sagt:

    Ich frage mich, wieso Iht glaubt, dass nach der Pandemie etwas anders wird.
    Schauen wir uns die letzten 120 Jahre an.
    Es gab zwei Kriege, nach denen zumindest in deutschland viele Menschen gar nix mehr hatten. es gab die spanische Grippe. Nach der Wende mussten vile im Osten neu oder zumindets mit der Hälfte des Vermögens anfangen.
    Hat sich da was geändert? Ich finde nicht. Klar, es hat sich in den 150 Jahren nach und nach was geändert, ich würde sogar sagen, verbessert. Holgi betont das ja auch immer. Wir leben in der besten Zeit.
    Warum sollte da eine Krise, wie die jetztige, die schlimmstenfalls 1,5 Jahre dauert was ändern?
    Hier habe ich mal wieder das Gefühl, dass sich die Hörer hier zum großen Teil in einer Filterblase befinden, die Holgi beim Realitätsabgleich auch mit dem Thema Twitter in Verbindung brachte.
    Auch Welzer stößt indieses Horn. Denkt mal darüber nach, wieviel Prozent der Gesellschaft mit dem Gesprächsausschnitt mit ihm was anfangen können.

    1. der Ralf sagt:

      Vielleicht wird diese Pandemie nicht so eine einschneidende Krise werden das sich tatsächlich grundlegendes ändert, aber:

      Nach dem 1. Weltkrieg hat sich die komplette gesellschaftliche und staatliche Struktur geändert. Die Monarchie und der Adel war abgeschafft. Was folgte war eine Demokratie die so in Deutschland* absolut neu war. Wirtschaftlich war das Land am Boden. Es fehlte an Arbeitskräften und viele Industrieanlagen wurden von den Siegern des Krieges abgebaut. Von den vielen traumatisierten Menschen mal abgesehen. Deutschland 1914 und Deutschland 1918 haben so ziemlich nichts gemeinsam. Es folgte eine kapitalistisches Wirtschaftssystem.

      Die Weltwirtschaftskrise hat das ganze dann mal etwas umgekrempelt.

      Nach dem 2. Weltkrieg hat sich die komplette gesellschaftliche und staatliche Struktur geändert. Eine Diktatur wurde beendet, Deutschland war in weiten Teilen zerstört und besetzt. In folge gab es zwei Machtblöcke und zwei Deutsche Staaten.
      Es folgte die soziale Marktwirtschaft (West) und eine sozialistische Planwirtschaft (Ost).

      Wende und Wiedervereinigung war vor allem für Menschen aus der ehemaligen DDR eine komplette Änderung der gesellschaftlichen und staatlichen Struktur. Von den wirtschaftlichen Dingen mal ganz abgesehen.

      Was bei der Corona-Krise anders ist, ist die fehlende Zerstörung der Infrastruktur und die Millionen von Toten (hoffe ich zumindest). Theoretisch könnten wir jetzt alle Fabriktore zuschließen und in 2 Monaten wieder aufschließen und jeder geht an seine Maschine und macht da weiter wo er aufgehört hat. Das war nach den Kriegen (nach jedem Krieg egal wo und wann) so nicht möglich.

      * Ich betrachte ja gerne Mitteleuropa, aber in dem Fall wird es etwas schwierig. Österreich hat, bis auf die Trennung, ganz ähnliche Erlebnisse. Die Schweiz ist in dem Fall außen vor, da formal neutral. Frankreich und Polen haben dagegen eine ganz eigene, z.t. gravierende, Geschichte

      1. Mithrandir sagt:

        Ich glaube, dass sich tatsächlich die staatliche, aber nicht die gesellschaftliche Strukturen geändert haben.
        Selbst nach der Wende in der DDR ging es denen bald wieder gut, die auch vorher nicht so viel Stress hatten.
        Wenn ich so meine Eltern und Urgroßeltern reden hörte, waren die natürlich froh, dass der Krieg und die Nazidiktatur vorbei waren, und sicher gab es Änderungen, aber letztendlich liefen Strukturen wieder wie vor den Nazis. Bzw. auch während der Nazizeit war der Großteil des Alltags für den Großteil der Menschen „Normalität“. Ja, man musste aufpassen, was man zu wem sagte, aber die Behördenstrukturen hatten sich nicht geändert. Und wenn du heute ein gut vernetzter Bewohner einer Gemeinde bist, womöglich mit entsprechender Tätigkeit in Vereinen, oder gar ein Unternehmer, der für Gewerbesteuer und Arbietsplätze sorgt, bist du immer noch so ein kleines bisschen besser dran als jemand, der nur eine Hütte in den Garten bauen will und sich über Bauvorschriftne beschwert.
        Selbstverständlich ist Bestechung und Korruption kaum noch in dem Maße vorhanden wie Anfang des 20. Jahrhunderts oder zur Nazi-, bzw. in der Nachkriegszeit. ABer das hat sich doch eher langsam entwickelt, nachdem der Wohlstand langsam einzog und viele es nicht mehr nötig hatten einen Gefallen zu tun.

  10. Stefan sagt:

    Bzgl. FDP-Bashing:
    Ich bin zu einem anderen Zeitpunkt auch für ein Grundeinkommen (wir brauchen mehr Roboter) und auch für soziales Eingreifen des Staates in den Markt (Krankenschwester und Pfleger viiieel besser bezahlen als jetzt und der Markt es machen würde), aber ich hinterfrage jetzt nicht auf einmal die Marktwirtschaft im Ganzen, weil sie nicht so gut auf ein nie da gewesenes Ereignis vorbereitet ist. Dieser Verteilmechanismus funktioniert schon verdammt gut im Vergleich zu anderen Modellen. Man stelle sich vor, wir hätten zentralwirtschaftlichen Kommunismus – dann wären die Regale schon vor der Krise leer gewesen. Der Überfluss-Kapitalismus hat uns hier wahrscheinlich vor dem Schlimmsten bewahrt. Und damit meine ich nicht nur Klopapier.
    Ausserdem machen wir in Deutschland et al den Sozial-Teil schon sehr gut, zum Beispiel muss niemand verhungern (wie Holgi in einem anderen Podcast sich kürzlich noch aufregte, dass Barkeeper jetzt vor allem Essen im Kühlschrank brauchen: das Problem ist doch in DE schon gelöst).

    PS Ich mag Lindner und FPD auch nicht.

    1. der Ralf sagt:

      Das Grundeinkommen würde, nicht nur jetzt, vielen Menschen eine planbare Zukunft und somit weniger Sorgen bereiten.
      Wir hatten schon vorher viele die im Prinzip nur gearbeitet haben damit sie Arbeit haben um (zu wenig) Geld zu verdienen. Im Sinne von nicht wirklich etwas produktives geleistet haben, vielleicht sogar im Gegenteil der „Bremsklotz“ waren weil man halt auf die Rücksicht nehmen musste*. Die Krise zeigt, das es auch mit deutlich weniger Arbeitskräften geht (wir brauchen nicht nur mehr „Roboter“ sondern auch weniger Verwaltung um des Verwaltungswillen).
      Ich bin der Meinung das nicht jeder einen Arbeitsplatz braucht nur um Geld zu verdienen um damit zu leben.

      Beim Grundeinkommen geht es nicht um eine wirtschaftliche oder System Frage, sondern letztlich um eine Soziale Frage: Wollen wir als Gesellschaft das alle Menschen ein würdevolles und sorgenfreies Leben, in allen Belangen z.b. kulturelle, soziale und Bildung, leben können oder nicht? Und die grundsätzliche Frage: Warum ist es dafür notwendig das jemand einen bezahlten Arbeitsplatz hat?

      *Ich bitte das im Kontext zu sehen. Ich bin der Meinung das Menschen glücklicher sind wenn sie nicht einer unbefriedigenden Arbeit nachgehen von der sie evlt. sogar wissen das es mehr oder weniger eine gesellschaftliche Beschäftigungstherapie ist.

  11. Norman sagt:

    Hochachung davor, das Thema der Flüchtlinge angesichts der Situtation im Bewusstsein zu halten und auch Lösungsvorschläge zu suchen.

    „Surwiwor“. Haha! Hier genau die gleiche naive Lesart als Jugendlicher, allerdings anhand eines Homecomputerspiels.

  12. martin sagt:

    „Aufgabenbereiche die von Männern zu Frauen übergehen werden in der Folge schlechter bezahlt“
    Zum Beispiel Sekretär vs Sekretärin gibts da mehr Quellen zu?
    So richtig überzeugt hat mich das in der kürze nicht.

    Stimmt das auch anders rum? Und wenn nein warum nicht?
    Also Aufgaben die von Männern übernommen werden, werden teurer bezahlt?
    In der Zustell-Branche sehe ich nur Männer, afaik ist das Gehalt dort unterirdisch niedrig.

    Alles gute!

    1. Katrin sagt:

      hi,
      die Quelle ist ein Buch, „Wir Alphamädchen“, von 2008.
      Aber in der Wikipedia findet man auch schon ein bisschen Hintergrund dazu: https://de.wikipedia.org/wiki/Sekretär#Die_Feminisierung_des_Berufsbildes

      Bei der Zustell-Branche sehe ich vor allem nicht-deutsche Männer. Mag mich irren.

  13. hilti sagt:

    Interessantes Thema. Gibt es da noch weitere Beispiele? Mir fallen da noch zwei Bereiche ein, aber beim Grundschullehramt hat sich an der Bezahlung nichts verändert. Bzw Grundschul- und Hauptschullehrerlehrer wurden meines Wissens auch schon schlechter bezahlt Gymnasiallehrer als es noch männlich dominiert war. Der andere mir bekannte inzwischen weiblich dominierte Bereich ist Tiermedizin, aber da weiß ich nichts über die Bezahlung.

  14. Franky Fusion sagt:

    Holgi sagte im Zusammenhang mit Adidas »Die Aktionäre haben ein Recht auf das Geld« .

    Für Eigenkapital besteht nur ein Residualanspruch, d.h. es steht in der Seniorität der Auszahlung ganz hinten. Auch wenn ein Unternehmen genug Geld für eine Gewinnausschüttung hat, haben Aktionäre keinen grundlegenden rechtlichen Anspruch darauf. Allerdings ist es schwierig zu vermitteln, warum z.B. trotz ausreichend hoher Gewinne keine Dividende gezahlt werden soll.

    Die Dividende, oder formal der »auszuschüttende Betrag«, wird vom Unternehmensvorstand vorgeschlagen, und von der Hauptversammlung mit einfacher Mehrheit beschlossen. Üblicherweise ist die Dividende innerhalb der nächsten drei Bankarbeitstage nach Beschluss fällig. Insofern entsteht durch den tatsächlichen Beschluss auch ein Rechtsanspruch. Ferner gibt es allerdings Nichtigkeitsgründe, die (einzelne) Beschlüsse hinfällig machen, und die Möglichkeit, Hauptversammlungsbeschlüsse rechtswirksam anzufechten.

    Für Adidas war die Hauptversammlung für das laufende Geschäftsjahr für den 14.05.2020 angesetzt. Aufgrund der äußeren Umstände wurde dieser Termin erst einmal auf unbestimmte Zeit verschoben. Insofern besteht für die Aktionäre von Adidas aktuell kein Anspruch auf Dividende.

    Im Gegensatz zum Eigenkapital besteht bei Fremdkapital ein rechtlicher Anspruch auf Zahlung. Der klassische Kredit muss gemäß Kreditvertrag bedient werden, der Gläubiger besitzt einen rechtlich durchsetzbaren Anspruch. Wird der Kredit trotzdem nicht bedient, befinden wir uns i.d.R. schon im Bereich der Zahlungsunfähigkeit eines Unternehmens.

    Ich empfehle jedem, der sich dafür interessiert, das Ganze selber noch einmal nachzulesen.
    – Hauptversammlung: https://de.wikipedia.org/wiki/Hauptversammlung#Anfechtbarkeit_von_Hauptversammlungsbeschl%C3%BCssen
    – Dividende: https://de.wikipedia.org/wiki/Dividende
    – § 174 AktG Gewinnverwendung: http://www.gesetze-im-internet.de/aktg/__174.html
    – § 241 AktG Nichtigkeitsgründe: http://www.gesetze-im-internet.de/aktg/__241.html
    – § 245 AktG Anfechtungsbefugnis: http://www.gesetze-im-internet.de/aktg/__245.html
    – Adidas Hauptversammlung: https://www.adidas-group.com/de/investoren/hauptversammlung/

  15. Loku sagt:

    Vielen dank für euren wöchentlichen Kommentar!
    Ich würde mir Wünschen, dass ihr zusätzlich zur Anmoderation das Datum oder die Kalenderwoche auch in den Titel eurer Sendung aufnehmt.

    Schöne Grüße
    Loku

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