Die Wochendämmerung

Politik, Gesellschaft, Quatsch. Der Podcast mit Katrin Rönicke & Holger Klein

Corona-Mutante, Vorsicht im Wahlkampfjahr und Atomabkommen

| 43 Kommentare

Warum Politiker*innen im Wahlkampfmodus zu Klientelpolitik, Populismus und Themenverengung neigen

Der Start ins Jahr war … interessant! Wir sprechen über Kinder und geschlossene Schulen, den Einzelnhandel, Pakistan, China, den Brexit und die Klimakrise und vieles mehr.

Links und Hintergründe

Dieser Podcast wird ermöglicht durch eure Unterstützung. Wenn ihr auch 2021 die Wochendämmerung hören wollt, dann werft gerne was in den Hut.

43 thoughts on “Corona-Mutante, Vorsicht im Wahlkampfjahr und Atomabkommen

  1. Uli sagt:

    Bezüglich der Frage, ob eine Ansteckung anderer nach einer durchgemachten Corona-Erkrankung oder nach einer Impfung ausgeschlossen werden kann:
    Es ist momentan nicht abschließend geklärt, ob jemand der eine Infektion durchgemacht hat¹ oder geimpft wurde, nicht doch noch andere anstecken kann. Bezüglich Impfungen sieht es sogar eher so aus, als ob diesbezüglich keine Entwarnung gegeben werden kann, da Geimpfte sehr wohl andere anstecken können (trotz eigener Immunität).²
    ¹ https://www.helios-gesundheit.de/magazin/corona/news/corona-immunitaet/
    ² https://www.merkur.de/welt/coronavirus-impfung-ansteckung-geimpfte-studie-deutschland-weitergabe-infektion-nase-hamburg-90163048.html

    Vielen Dank für Eure Sendung und macht weiter so.

    1. Uli sagt:

      Ergänzend zu meinem obigen Kommentar:
      Sollte ich wohl besser so ausdrücken: Es gibt deutliche Hinweise darauf, dass Geimpfte andere anstecken können (trotz eigener Immunität).
      Dies bezieht sich auf Untersuchungen des Astra-Zeneca-Impfstoffes.

      Zitat: „ … Tests an Affen lassen jedoch vermuten, dass eine Impfung eine Infektiösität nicht verhindern kann. … Cichutek nimmt Bezug auf Untersuchungen des Impfstoffs AZD1222 der Universität Oxford und Astra-Zeneca …“¹

      ¹https://www.merkur.de/welt/coronavirus-impfung-ansteckung-geimpfte-studie-deutschland-weitergabe-nase-infektion-hamburg-90163048.html

      1. Jan sagt:

        Bei Impfstoffen scheint das Verhalten in der Tat vom Impfstoff abhängig zu sein. Die konkreten Phase 3 Studie zu dieser Fragestellung laufen ja gerade.

        Bei einer durchmachten Infektion ist die Datenlage und Beurteilung deutlich besser.
        https://www.spiegel.de/gesundheit/diagnose/immun-nach-corona-infektion-wie-infektioes-sind-genesene-corona-kranke-a-d49d4655-2a82-4e64-b4b0-c4f06a7557a3

  2. hilti sagt:

    Zu Holgis These mit dem Konfliktpotenzial. Deswegen hat ja auch die große Koalition den Lokführern den Zahn gezogen als Angela Nahles Arbeitsministerin war. Siehe https://de.wikipedia.org/wiki/Tarifeinheit#Tarifeinheitsgesetz

    Öhm Holgi, entweder hast Du bei der Studie der TU Delft was falsch verstanden oder ich hab Dich falsch verstanden. Du sagtest, dass die TU nachgerechnet hat wie viele Dieselregios man durch batterieelektrische oder brennstoffzellenelektrische ersetzen könnte. Und dann fragst Du nach nach gegenrechnen für Wasserstoff wegen der Züge von Alstom. Aber brennstoffzellenelektrische Züge werden doch mit Wasserstoff befeuert.

    Uih, Twitter hat den Donald inzwischen gesperrt https://blog.twitter.com/en_us/topics/company/2020/suspension.html

    1. Holger Klein sagt:

      Ich hatte die Alstom-Züge nicht als Brennstoffzellendingsi verstanden. Muss ich nochmal nachschlagen…

  3. Martino sagt:

    Medien übernehmen CDU-Kanzlerkandidaten als Kanzler:

    (bevor ich die aktuellen Umfragen zur Sonntagsfrage nachgucke)
    Naja, wer soll’s denn sonst werden? Die einzige Alternative ist ja wohl eine Koalition aus R2G + FDP. Zumindest, wenn man die AfD raushalten will.

    (Sonntagsfrage nachgeguckt, Zahlen vom 7. Januar, Infratest Dimap)
    CDU: 35%
    Grünen: 21%
    SPD: 14%
    AfD: 10%
    FDP: 7%
    Linke: 7%
    Also stimmt. Nach den Zahlen wäre selbst R2G+FDP knapp zu wenig.

    Klar, die Zahlen können sich noch verschieben, wenn Kandidaten feststehen. Trotzdem eher nicht zu erwarten, dass die CDU nicht stärkste Kraft wird und nicht den Kanzler stellt.

    1. Martino sagt:

      … und alle Varianten der Minderheitsregierung nicht berücksichtigt.

      1. Titus von Unhold sagt:

        Das wird es in Deutschland auf Bundesebene nicht geben, damit kann der Michel nicht um. Der hält es nicht einmal aus wenn in den Bundesländern unterschiedliche Coronaschutzverordnungen gelten.

  4. Nic sagt:

    Allen Laien, die verstehen möchten, wie ein mRNA-Impfstoff wirkt und welche potienziellen Risiken es gibt, empfehle ich folgendes Video, das im Youtube-Channel vom RKI (!) zu finden ist:
    https://www.youtube.com/watch?v=0LnkoEOHSiM

    Zum Thema Langzeitfolgen hat Martin Moder übrigens auch ein Video produziert:
    https://www.youtube.com/watch?v=Aov3qGYv7ls

    Ich würde mir wünschen, dass diese Videos eine größere Reichweite erhalten, denn genau diese Art der Aufklärung ist gerade wichtig und nebenbei auch noch sehr unterhaltsam (man beachte die mit Nelken gespickte Orange, die das Coronavirus darstellt) 😀

    Viel Spaß beim Schauen und vielen Dank für eure tollen Podcasts!

  5. Vally sagt:

    Wie schön, es gibt wieder eine Wochendämmerung! Und ihr seid wieder gesund! Was meint Ihr denn, wo Ihr Euch mit Corona angesteckt habt? Hatte immer den Eindruck, ihr seid megavorsichtig.
    Zur Sendung:
    1. Ich glaube, Herdenimmunität gibts bei der Covid-Impfung nicht, oder? 🙁 Dachte zumindest bei dem Impfstoff von Biontech kann man sich weiterhin infizieren (und dann eben auch andere anstecken), aber die Krankheit bricht nicht aus.
    2. Ich glaube nicht, dass in der Pflege die Leute „so nett“ sind und sie deshalb kein Konfliktpotential darstellen. Also, ich denke schon, dass es in der Tat schwieriger ist, Patient:innen wegen Streik nicht zu versorgen als Pendler:innen am Bahnhof warten zu lassen. Aber das wird nicht der Hauptgrund sein, oder? Wäre interessant zu wissen, woran der niedrige Organisationsgrad liegt. Denke, viele Heime sind wahrscheinlich relativ klein – für die Lokführer:innen ist es wahrscheinlich schon praktisch, dass es nicht sooo viele verschiedene Betriebe gibt. Und bei den Pfleger:innen arbeiten viele Menschen aus dem Ausland, ich glaube, das erschwert die Organisation (weil die Leute aus ihrer Heimat z.B. keine starken Gewerkschaften kennen oderso). Naja, das ist mein educated guess. Wenn jemand etwas Fundiertes dazu verlinkt, würd ich mich freuen! 🙂

    1. Norbert sagt:

      Ich vermute mal da gibt’s einen hohen Anteil Leiharbeiter. Wie in der Fleischindustrie. Da ist dann nichts mit Organisation.

  6. Benedikt sagt:

    Ich wohne seit 5 Jahren in Irland, deswegen werde ich mal ein bisschen über die Massnahmen reden:

    1. Zum Thema Home-Office, jeder der nicht absolut essentiell ist, muss von zuhause arbeiten, Ausnahmen gibt es nur wenn es nicht anders geht, zB Stromausfall, Internet geht nicht.

    2. Zum Thema Gastro, es hat alles bis auf Take-out zu.

    3. Für die dann hintern runterfallen, weil sie entweder nicht von zuhause arbeiten können oder ihren Job verloren haben.
    Die bekommen 400-ish Euro pro Kalenderwoche vom Staat, oder 30% von deinem Gehalt wenn der Arbeitgeber die anderen 70% bezahlt.

  7. Horsti sagt:

    Bin gerade bei der Stelle, wo ihr über das Impfen und Herdenimmunität sprecht. Meine 2 Gedanken dazu.
    Bei den Beispielen habt ihr euch doch ein bisschen verrannt. Getrennte Zugabteile für Geimpfte und Nichtgeimpfte sind das Gegenteil von Herdenimmunität.
    Zweiter Gedanke: Wenn der Prozentsatz von 70% für die Herdenimmunität bedeutet, dass im Durchschnitt nur noch ein R von 1 erreicht werden kann. Muss der Wert dann unter der Voraussetzung, dass die neue Mutation ansteckender ist, nicht angepasst werden?

    Beste Grüße Horsti

    1. Malte sagt:

      Hi Horsti,

      so wie ich das verstehe (ich bin Naturwissenschaftler, habe nichts mit Virologie/Epidemiologie zu tun, verfolge das aber natürlich sehr eng): Ja. Andere Zahl, aber nicht sehr weit weg von der bekannten.

      Vermute, da kann man einfach ein paar Zahlen multiplizieren und gucken, was rauskommt. Drosten hat im letzten Podcast gesagt, die England-Variante hat vielleicht ein R um 0.5 bis 1 höher als das normale Sars-2, sagen wir mal pessimistisch 4. Um R=1 zu erreichen, müsste man also 3 von 4 Infektionen verhindern, also kommt 75% nötige Impfquote raus. Das ist ungefähr das, was in Umfragen auch rauskommt. Jetzt kann man noch etwas genauer werden, Impfstoff nur 95% wirksam, ein Teil der Bevölkerung (knapp 2Mio laut RKI) ist schonmal infiziert gewesen, Impfzustimmung steigt vermutlich mit der Zeit an, irgendwann geht wieder Kontaktverfolgung, wir müssen nicht auf 100% der vorigen Kontakte sondern vielleicht nur 80% und können trotzdem das Leben wieder genießen. Je nachdem was man bei den unklaren Stellen einsetzt, kann man in die eine oder andere Richtung dramatisieren. Wenn man ein kommerzielles Interesse an Drama hat, wird man Drama herbeireden.

      Bei mir kommt grob die gleiche Größenordnung raus, ich sehe keinen Grund meinen Optimismus zu verlieren. Es ist halt ein Marathon, und das ohne Training, aber schaffbar. 😉

  8. Andreas Krämer sagt:

    Hallo ihr beiden,

    danke für eure aktuelle Folge. Zu den Forderungen in Berlin, dafür braucht es keine Opposition, sondern die Regierende Partei, Die Linke probiert gegen die anderen beiden regierenden Parteien sich durchzusetzen, auch in Thüringen fordern der derzeitige Ministerpräsident Bodo Ramelow auch Schließung der Wirtschaft. Es scheint sich wohl so darzustellen, dass das gerade die SPD in diesen Koalitionen Links der Mitte, verhindert.

    Quellen dazu:
    https://www.mdr.de/thueringen/ramelow-lockdown-komplett-wirtschaft-forderung-100.html (Ramelow fordert voll Lockdown)
    https://youtu.be/lMjJ-oJm2ds (Rede von Regina Kittler, Bildungspolitische Sprecherin der Linken im Abgeordnetenhaus)
    Forderung nach einen solidarischen Lockdown: https://www.die-linke.de/start/nachrichten/detail/fuer-einen-solidarischen-lockdown/

  9. brnwshde sagt:

    Kurz vorweg: Wieder ne tolle Folge.

    @Kadda:
    Die Idee den Unterricht für einzelne Kinder zu öffnen finde ich großartig. Mir fiel dabei sofort noch eine Personengruppe ein, die davon massiv profitieren würde: Kinder, die über kein Gerät für Digitalunterricht, Internet und/oder ein ruhiges Umfeld verfügen, um am Online-Unterricht teilzunehmen.

    Auch könnte man sowas wie eine „Online-Lern-Patenschaft“ überlegen, bei der ein Kind OHNE Internet/Tablet zusammen mit einem Kind lernt, das über diese Infrastruktur verfügt. Natürlich sollte es dann immer das gleiche Kind sein, so dass das Infektionsrisiko niedrig bleibt.. Und – aber da spreche ich aus meiner Erinnerung von vor 20 Jahren – normalerweise hat ja jeder so seine Stärken/Schwächen in den einzelnen Fächern, so dass man relativ leicht Teams bilden könnte die sich gegenseitig ergänzen. Ich war zum Beispiel immer super schlecht in Latein, Griechisch, Englisch, dafür aber gut in Physik, Chemie und Mathe..

    Und wie absurd die Situation zur Digitalisierung an den Schulen ist, hatte Fefe mal aufgezeigt. Ich habe den Artikel Holgi schon bei Twitter geschickt, verlinke ihn hier aber auch nochmal, weil das wirklich völlig absurd ist, also bitte hinsetzen, anschnallen und scharfe oder spitze Gegenstände außerhalb der Reichweite haben:

    https://blog.fefe.de/?ts=a1487385

    Man soll ja nicht spoilern, aber: 16MBit (ich vermute ADSL) für 800 Schüler.. da fragt man sich auch wie das mit dem Streamen aus dem Klassenzimmer laufen soll.

    Wie sieht denn die Situation an den Schulen deiner Kids aus? Wäre ja wirklich interessant zu wissen, wie die Situation ist und ob die überhaupt einen „Admin“ haben, bzw. ob das auch ein „Trottel“ freiwillig macht (Trottel nicht im Sinne von dumm, sondern im Sinne von „sich freiwillig darum kümmern und der unbezahlte Trottel sein“).

    Vielleicht sollte man Frau Baer mal Fragen, ob das in der Prioritätenliste näher an das Flugtaxi geschoben werden könnte.

    Beste Grüße!

    P.S.: Die Länge der Folge fand ich super. Gerne häufiger (aber bitte ohne Pause davor). 😀

    1. Katrin sagt:

      Hallo,

      innerhalb unserer Schulen klappt es, dass Kinder ohne Tablet oder Rechner versorgt werden, das organisieren die Eltern privat. Es gibt da immer Eltern, die zuhause „was übrig“ haben.
      Natürlich geht das nur, wenn in einer Klasse Eltern sind, die „was übrig“ haben – in manchen Gegenden, bzw. Schulen, wo es vor allem eine ärmere Klientel gibt, könnte das schwierig werden.
      Aber es gibt auch an unseren Schulen von allen Seiten die Ansagen: Melden Sie sich, wenn es irgendwelche Probleme gibt – wir finden eine Lösung! Und da kann es dann nur noch daran scheitern, dass Eltern eventuell nicht merken, dass es Probleme gibt oder sie sich schämen, Hilfe anzunehmen.
      Die Schulen meiner Kinder arbeiten unterschiedlich. Kind 1 hatte schon im ersten Lockdown Teams. Jaja – Datenschutz ist da ein großes Problem! Ich weiß und Netzpolitik.org hat das ausführlich behandelt, aber es lief schon im April sofort und unkompliziert damit. Und das – finde ich – schlägt dann das Datenschutzargument.
      Kind 2 hat erst jetzt eine verlässliche Online-Lösung, die genutzt wird. Die HPI Schul-Cloud. Das funktioniert auch sehr gut, ist mit Sicherheit zu bevorzugen, aber die Schule hat bis Dezember gebraucht, um das startklar zu kriegen – das ist dann eben der Nachteil. Für eine frühere Schulschließung wäre diese Schule gar nicht gewappnet gewesen, wohingegen die Schule von Kind 1 schon ab September startklar für Hybridunterricht war (nur durften sie seitens der Schulsenatorin nicht).
      Alles in allem: es läuft gut. Es ist machbar. Ja, es ist total anstrengend. Manchmal gibt es technische Probleme und die Lehrer*innen sind auch unterschiedlich gut ansprechbar (manche machen Videokonferenzen, manche erreicht man gar nicht digital – sie nehmen die ausgefüllten Aufgaben nur analog in der Schule entgegen, aber das passiert nur bei Kind 2, das auf eine Grundschule geht. Bei Kind 1 hat jede*r Lehrer*in eine feste und einfache Mailadresse nach dem gleichen System, so dass man alle jederzeit digital erreichen kann. Und die Aufgaben werden digital in Teams abgegeben).
      Im Moment sehe ich bei allen Beteiligten eine steile Lernkurve. Und darum glaube ich, dass wir mit ein bisschen Geduld in ein paar Wochen, wenn sich alle Seiten in eine neue Routine eingefunden haben, vermutlich schon viel weniger Stress haben werden.
      Natürlich sind meine Kinder schon recht groß und selbstständig, 11 und fast 14 Jahre. Kleinere Kinder brauchen viel mehr Betreuung – da sehe ich dann aber auch die Schule in der Pflicht. Im Grunde müssten die Klassenlehrer*innen jeden Morgen einen Video-Morgenkreis machen, den Kindern klar machen, welche Aufgaben an dem Tag zu erledigen sind und was mir auch fehlt: eine stärkere Differenzierung. Im Moment scheinen viele Lehrer*innen den Stoff nach Lehrplan durchzuziehen, mit genau so vielen Hausaufgaben, als wäre ganz normal Schule. Sie haben nicht auf dem Schirm, dass die Kinder langsamer sind, größere Probleme mit Motivation haben und auch die Eltern bei Verständnisproblemen nicht immer so schnell helfen können, wie Lehrer*innen (in der Regel). Und das sorgt für unnötigen Stress. Anstatt die Aufgaben und den Lernstoff erst einmal auf das Nötigste zu reduzieren und dann Zusatzaufgaben für die Schnellen und Supermotivierten zur Verfügung zu stellen.
      Was ich auch höre: Lehrer*innen, die Schüler*innen zwingen, Vorträge am Rechner vor der ganzen Klasse zu halten, obwohl die Kinder Angst haben, dass ihre Klassenkamerad*innen dann Screenshots machen und im Netz verteilen. Stichwort Cybermobbing. Dass solche Bedenken von den Lehrer*innen dann NULL ernst genommen werden, darf einfach nicht sein. Auch hier wünsche ich mir eine steile Lernkurve – bei den Lehrer*innen. Es ist so schon hart genug für alle – unnötigen zusätzlichen Stress sollte man vermeiden wo man kann. Denn unter Stress kann niemand gut lernen oder sich motivieren.

      Huch – das ist jetzt länger geworden, als ich dachte 😀
      Aber ich bin ja auch in diesem Jahr Elternsprecherin geworden, weil mir wichtig war, mitzubekommen und mitzugestalten, was passiert und in den Kommunikationsaustausch mit allen Eltern und Schulpersonal zu gehen. Das ist eh das allerwichtigste: Die Kommunikation. Wenn die gut klappt, ist das schon die halbe Miete. Nicht alle Lehrer*innen haben das bisher verstanden, leider.

      1. Eule sagt:

        Datenschutz ist die große Frage, die immer wieder auftaucht. Ich habe gerade die Erfahrung mit zwei Schulen aus Lehrersicht: An der einen wird alles per Teams gemacht (Unterricht, Koordination auf LuL-Seite wie z.B. Konferenzen, Kommunikation mit Eltern; die Schule ist quasi komplett in die App eingezogen), an der anderen sollen hingegen die Noten einzig an zwei stationären Rechnern im Schulgebäude eingegeben und die Zeugniskonferenz mit 70 Personen als Präsenzveranstaltung abgehalten werden, weil alles was mit Noten zu tun hat ja aus Datenschutzgründen nicht übers Internet kommuniziert werden darf. Ich glaube, ich kriege da noch ein Schleudertrauma…

  10. Marc sagt:

    Alles Gute für 2021!
    Ich hoffe, Ihr habt bei allem was sonst Schlimmes auf der Welt passiert Belarus nicht aus den Augen verloren. Die Medien berichten immer weniger – und dann hat Lukaschenko das am Ende vielleicht doch erfolgreich ausgesessen?

  11. Sybille sagt:

    Ergänzend zum ersten Kommentar bzgl. einer Ansteckungsmöglichkeit trotz Impfung: In der Pfizer-/Biontech-Originalstudie wurden lediglich symptomatische Patient*innen auf COVID-19 getestet. Eine Aussage über asymptomatische oder mild symptomatische Covid-19-Infektionen kann man daher nicht treffen, da eben in der Studie nicht routinemäßig Covid-19-PCRs an asymptomatischen Proband*innen durchgeführt wurden. Asymptomatische/mild symptomatische Infizierte sind aber weiterhin möglicherweise ansteckend.
    Es fehlen also schlicht (bisher) Daten, um abschätzen zu können, ob Geimpfte ansteckende Virusträger*innen sein können. Solange ist es absolut sinnvoll, dass auch Geimpfte die Masken-, Abstands- und Hygieneregeln genauso einhalten wie Ungeimpfte.

    Studienlink:
    https://www.nejm.org/doi/full/10.1056/NEJMoa2034577
    siehe Abschnitt „Methods“:

  12. Andreas sagt:

    Da ihr beiden ja für die Abschaltung aller konventionellen Kraftwerke seid. Ist euch bekannt, dass wir am Freitag fast einen europaweiten Blackout entgangen sind, als es zu Netzschwankungen in Rumänien kam. Die Netzfrequenz ist gegen 14h von 50 Hz auf 49,74 Hz abgesackt. Es mussten Maßnahmen, z.B. das Abschalten von Großverbrauchern, in die Wege geleitet werden, damit es nicht zum Blackout kam.

    https://www.derstandard.de/story/2000123168375/europaeisches-stromnetz-erlebte-am-freitag-eine-stoerung

    Die Lausitzer Rundschau schrieb heute, dass es durch die wochenlange Dunkelflaute in der Lausitz kaum Wind- und Solarstrom produziert werden konnte. Die Kohlekraftwerke z.B. Boxberg laufen derzeit am Limit.

    https://www.lr-online.de/lausitz/cottbus/dunkelflaute-kohlekraftwerke-in-der-lausitz-am-limit-54340195.html

    Dann gab es heute ebenfalls einen interessanten Artikel vom Standard, dass durch den EEG Netzausbau die Gefahr durch Blackouts wächst.

    https://www.derstandard.at/story/2000123179919/erneuerbaren-ausbau-erhoeht-kaut-stromversorgerblackout-gefahr?ref=rss

    Aufgrund der Corona-Krise droht Frankreich ein Blackout, weil immer mehr Atomkraftwerke nicht in Betrieb sind.

    https://www.fr.de/wirtschaft/droht-frankreich-ein-blackout-90162535.html

    1. Holger Klein sagt:

      Ist mir bekannt.

      Jetzt wüsste ich gerne noch, wie Du auf die Idee kommst, wir seien für die sofortige Abschaltung aller herkömmlichen Kraftwerke. Du hast zwar nicht „sofortige“ geschrieben, aber ohne dass Du das meinst, funktioniert dein Argument nicht, das Du ebenfalls nur implizit bringst und dass in etwa lauten muss, dass wir grundsätzlich unrecht haben.
      Oder ist das vielleicht doch nur ein Strohmann?

      1. Andreas sagt:

        Hallo Holger,

        wäre schön, wenn du auf meinen verlinkten Artikel antworten und nicht ausweichen würdest. Übrigens höre ich mir immer sehr gerne eure jährlichen Podcast zur Klimakrise mit Frau Kemfert und Herrn Rahmstorf an. Allerdings würde ich es auch mal gerne sehen bzw. hören, wenn ihr andere Gäste dazu einladen würdet, die auch mal eine andere Meinung vertreten. Sonst wirkt das schon sehr einseitig.

        Mir ist halt in den letzten Wochen auf dem Weg zur Arbeit aufgefallen, dass die zahlreichen Windräder hier in Brandenburg immer öfters still stehen. Und ich habe mich gefragt, wie man Dunkelflauten kompensieren könnte wenn selbst Frau Kemfert und ihr einen sofortigen Stopp von z.B. Nordstream 2 fordern. Wie überbrückt man Leistungsspitzen im europäischen Stromnetz, wenn selbst das Aus von Gaskraftwerken, die schnell anlaufen können um Leistungsspitzen zu überbrücken, gefordert wird?

        Ich gucke mir dann immer die Grafiken von Agora Energiewende an um zu erfahren, wie hoch zur Zeit der Anteil der Erneuerbaren am Energiemix ist.

        https://www.agora-energiewende.de/service/agorameter/chart/power_generation/09.01.2021/12.01.2021/

        1. Katrin sagt:

          Also gerade diese Grafiken, wenn man sich da mal die 31-Tage-Rückschau ansieht, zeigen ja, dass mit den Erneuerbaren dieser Beinahe-Blackout, oder was das war, nicht erklärt werden kann, sonst hätte es ja auch zwischen dem 01. und 03. Januar eine brenzlige Situation geben müssen.
          Auch bei dem Juni-Debakel von 2019 waren die Erneuerbaren nicht „schuld“, falls man das so sagen kann, das hat heise.de mal aufgeschrieben: https://www.heise.de/tp/features/Black-Out-Gefahr-im-Juni-2019-lag-nicht-an-den-Erneuerbaren-4764698.html
          Da du ein großes Interesse an der Machbarkeit der Umsetzung zu haben scheinst, empfehle ich dir die Studie von Fraunhofer aus dem Jahr 2012, die auch verschiedene Szenarien durchgerechnet hat. Wichtigste Erkenntnis war für mich dabei, dass es jenseits von Windrädern, die sichtbar sind, eben weitere Methoden, Batteriespeicher, Pumpspeicherkraftwerke, ein Spitzenlastkraftwerk und Unterstützung durch Kraft-Wärme-Kopplungs-Anlagen, zu implementieren sind. Alle Details findest du hier: https://www.ise.fraunhofer.de/content/dam/ise/de/documents/publications/studies/studie-100-erneuerbare-energien-fuer-strom-und-waerme-in-deutschland.pdf – und das ist auch alles keine bloße Utopie, an der Förderung von Batteriespeichern sind wir dran https://www.bmwi.de/Redaktion/DE/Artikel/Energie/foerderung-energiespeicher.html Pumspeicherkraftwerke sind jetzt schon bei den großen Stromanbietern im Einsatz https://www.enbw.com/unternehmen/konzern/energieerzeugung/speicherung/
          Würde man das Geld von Nord Stream in diese Techniken investieren, dürften Leistungsspitzen damit überbrückbar sein. Würde man…

          1. der Holger sagt:

            sinnvolle Lösung ist in der Tat Pumpspeicher.

            Bergkuppe abtragen und dort einen Baggersee hinsetzen und unten am berg dasselbe.
            kritisch in der Umsetzung weil eben dann der Berg fehlt.
            Stichwort Schluchsee – irgendwas wurde das aber vor wenigen jahren wegen der Protesten nicht gebaut.

            die Lösungen mit dem Gravitationsstempel (Loch im Boden mit möglichst schwerem Deckel der durch Wasser nach oben gedrückt wird und bei Bedarf eben das Wasser durch sein Gewicht unten rausdrückt sind irgendwie zu teuer.

            zum Hinweis von Andreas wegen „andere Gäste“

            ja klar: denn ich liebe krasse Diskussionen bei der gegensätzliche Meinungen zu irgendwas aufeinandertreffen. Gesprächsrunden bei denen jeder identische Meinung äussert klingt da eher nach gegensetitigem Schulterklopfen. Kann aber nur vorgeschlagen werden – ihr seid ja keine Talkrund wie im Fernsehen die exakt das so tun um mehr Verbreitung zu erreichen.

            Denn absolut Recht hat sowieso niemand. Auch was das Thema Stromerzeugung angeht.

          2. Uwe sagt:

            Bisher war das alles eine Verschwörungstheorie:

            „Das Bundeswirtschaftsministerium will Stromanbietern durch eine Änderung des Energiewirtschaftsgesetzes die Möglichkeit einräumen, große Verbraucher wie Elektroautos und Wärmepumpen zeitweise ferngesteuert vom Netz zu nehmen. Das geht aus dem Gesetzentwurf des Bundeswirtschaftsministeriums hervor, der WELT AM SONNTAG vorliegt.

            Darin wird in Paragraf 14a die sogenannte Spitzenglättung geregelt, bei der „steuerbare Verbrauchseinrichtungen“, zu denen Elektroautoladestationen und Wärmepumpen gehören sollen, für bis zu zwei Stunden pro Tag keinen Strom bekommen können, wenn andernfalls eine Überlastung des Netzes drohen würde.“

            https://www.welt.de/wirtschaft/article224474350/Wirtschaftsministerium-plant-Zwangs-Ladepausen-fuer-Elektroautos.html

          3. hilti sagt:

            Und schon wieder aus dem Entwurf raus https://www.golem.de/news/spitzenglaettung-zwangsabschaltung-von-elektroauto-wallboxen-abgewendet-2101-153456.html
            Obwohls eigentlich sinnvoll gewesen wäre.

  13. Frank sagt:

    Mal ein Beispiel aus Rheinland-Pfalz:

    Die Bildungsministerin Hubig sagt: jeder hat ein Endgerät bekommen.
    Wir sehen: nicht jeder hat ein Endgerät – an vielen Schulen hapert es daran.
    Aber die Hubig sagt vieles und die Lehrkräfte haben da auch kein Vertrauen mehr in die, falls da mal welches war.

    Meine Frau als Lehrkraft an einer Grundschule hat ein iPad bekommen – reiche Gemeinde, da geht das.
    Aber mit abgeschalteter Kamera und der Vorgabe doch bitte Videokonferenzen zu machen.
    Trotzdem bekommt die das noch gut hin – ist ein erstes Schuljahr und da wird viel kopiert
    und zum Corona-konformen Abholen bereit gelegt und nur noch der Wochenplan online gestellt.
    Und die 2-3 SchülerInnen mit besonderen Bedarf werden 1-2 mal mit Präsenz beschult.

    Meine beiden Kinder sind auf einer lokalen IGS.
    Die IGS hat das richtig gut auf der Reihe – iServ, Moodle, BigBlueBUtton, wechselseitig Onlineunterricht
    und das schon seit März 2020 – damals noch mit Webex und so.
    Sehr gut organisiert und geplant und frühzeitig umgesetzt.

    Dann ging jetzt die HomeSchooling-Zeit los und man konnte auf den Ministeriumsseiten lesen das es einen DDoS-Hackerangriff aus dem Ausland mit über 100.000 Zugriffen auf die Server gab.
    Da ging nix mehr – Login nicht, Moodle-Seiten nicht, BBB-Räume nicht.
    Aber das lag auf *keinen* Fall an den 400.000 SchülerInnen an den allgemeinbildenden Schulen die auf die Systeme zugreifen wollten.
    Auf keinen Fall.

    Ich hatte dann kurzen EMail-Austausch mit dem Projekt des Landesinstituts, dass die Infrastruktur stellt.
    Die wussten zwar von ein paar Problemen aber die Server würden stabil laufen.
    Ich habe dann nach Messzahlen gefragt – sowas wie Incidents/Tickets und wie wer welche eröffnen kann.
    Und ob man vorher Lasttests gemacht hätte etc. pp. – was man so aus dem IT Betrieb kennt.

    Antwort:
    Jede Schule hat eine Moodle-Lehrkraft, die kann ein Ticket eröffnen wenn was nicht geht.
    Es ist mir nicht gelungen herauszubekommen, wer das auf der Schule ist – um mal nachzufragen ob die wissen das und wie sie Tickets eröffnen können.

    Und selbst wenn – die Lehrkraft wird sich hüten zu melden, dass die Schule XY nicht arbeiten kann.
    Dann gibt es Schimpfe von oben für die Schule, dass man sowas nicht meldet und schon gar nicht den Eltern sagt.
    Keine/r wird was melden – und damit ist die Kontrolle über die Situation verloren.

    Das liegt nicht an den ITlern die das betreiben – das liegt an der Schulpolitik.

    Es wurden hier auch keine der SchülerInnen oder Lehrkräfte zum Corona-Testen geschickt.
    Damit gab es keine Infektionen und damit stimmte die Statistik.
    Da glaubt doch keiner, dass man dieses Erfolgskonzept für ein paar Verbindungsprobleme über Bord wirft.
    Es traut sich keiner – der ganze Schulbetrieb ist dermaßen politisch und auf Kante, dass man alles unterdrückt
    was auch nur ansatzweise nach Versagen aussieht.

    Die Unterrichtsplanung läuft seit Jahren mit geplanten Minusstunden auf Lehrkraft-Seite (sowas wie je 1000 notwendige Unterrichtsstunden werden nur 953 durch Lehrkräfte abgedeckt – die Zahlen sind generisch).
    Feuerwehrlehrkräfte gibt es kaum noch welche, die sind alle fest verankert.
    Jedes Jahr wird gejammert, dass es nicht genug Lehrkräfte gibt, aber den ausgebildeten werden 50% Jobs auf Anstellung und Zeit angeboten und die Hochschulen glänzen auch nicht gerade mit Ausbildungsserien.

    Im Präsenzunterricht ist übrigens in manchen Wochen das Hauptfach meiner Tochter „Entfall“.

    Ich hab der Schule geschrieben, dass meine Kinder am Pflichtunterricht teilnehmen wenn sie können.
    Und das wir nur bis 8:30 Uhr das versuchen – ich hab ja auch HomeOffice.

    Die können uns ja mal die Streife schicken.

  14. Frank sagt:

    Und tut mir leid – das war echt besser formatiert in der Textbox.
    Sollte nicht so grmbl aussehen wie jetzt.

  15. sternburg sagt:

    Zu den Schulen treibt mich seit Monaten ein Gedanke um, der so unterkomplex ist, dass ich mich die ganze Zeit nicht so recht traue, ihn öffentlich auszusprechen.

    Aber ich habe bisher noch kein wirklich überzeugendes Gegenargument gefunden. Ich schreibe ihn jetzt einfach mal angstfrei hierhin:

    Wenn wir als Gesellschaft es denn tatsächlich für derart unzumutbar halten, dass die Kinder und Jugendlichen in einer fucking Pandemie einfach mal alle ein paar Wochen Unterricht verpassen (ein Gedankengang, den ich als jemand mit Hochschulabschluss nach 13 Schuljahren plus Zivildienst schwer nachvollziehen kann, aber gut, lassen wir uns mal drauf ein) –

    warum zum Henker machen wir jetzt nicht einfach „Sommerferien“ bis März, und dafür gibt es dann den Rest des Jahres keine weiteren Schulferien mehr? Und meinetwegen auch weniger Ferien im Jahr 2022, bis sich das alles irgendwie wieder halbwegs eingemendelt hat (ich persönlich hätte – wie oben angedeutet – schon die Sommerferien 2020 in dieses Unternehmen einbezogen, aber dafür ist es jetzt zu spät)?

    Klar, das wäre bitter für die Schüler:innen und Lehrer:innen, wenn es dann im Sommer keine Ferien gibt. Aber meine Güte, wir sind in einer Pandemie.

    Und wer cool drauf und priviligiert genug ist, der lernt bis April einfach trotzdem was oder liest hier und dort mal ein schlaues Buch. Wie es übrigens in jeden anderen Ferien auch stattfindet.

    Hm… damit wäre natürlich die Frage der _Aufbewahrung_ der Kinder und Jugendlichen nicht gelöst. Aber darum geht es doch nicht, richtig? Es geht doch immer nur um die verpassten Bildungschancen, richtig? Richtig?!

    1. der Ralf sagt:

      Weil das System leider noch etwas komplexer ist. Es ist nicht nur die Schule, die „Sommerferien“ sind ein Dreh- und Angelpunkt für viele Bereiche.
      Beispiel:
      Nach der Schulzeit beginnt entweder eine Ausbildung oder ein Studium. Zumindest die Studienzeit ist mehr oder weniger auch international „abgestimmt“.
      Davon abgesehen fängt niemand nach den Sommerferien einfach so ein Studium (oder Ausbildung) an, die Bewerbungsphase fängt üblicherweise einige Monate vorher an. D.h. auch die Auswahlprozesse und Vorbereitungsphase in den Unternehmen und Hochschulen sind auf die reguläre Schulzeit abgestimmt. Von den notwendigen (Halbjahres)-Zeugnissen mal abgesehen.

      Ein verschieben der Sommerferien wirkt sich also direkt auf alle weiterführenden Schulen (Berufsschulen, Hochschulen) sowie auf alle daran Beteiligten (Ausbildungsbetriebe) aus.

      Als nächstes schlägt das dann auf alle indirekt Beteiligten durch, Beispiel:
      Fahrpläne müssten angepasst werden da, zumindest im lokalen Bereich, viele Busse ausschließlich an Schultagen fahren bzw. in den Ferien eben nicht. Fahrpläne anpassen ist eine Sache, aber der Bedarf an rollendem Material und Personal würde sich auch noch gleich mit verschieben.
      Es gibt Betriebe die regulär im Sommer eine Betriebsschliessung oder zumindest, eben aufgrund der Schulferien, nur reduziert arbeiten. Auch da würde die komplette Jahresplanung inkl. aller Abhängigkeiten im In und Ausland durcheinanderkommen.

      Fast schon nebensächlich ist dann die persönliche Jahresplanung: Urlaub hängt ja auch von den Schulferien ab (entweder als Eltern in der Ferienzeit oder Nicht-Eltern die hauptsächlich in der nicht Ferienzeit Urlaub nehmen). „Ferienjobber“ die dann zur „falschen“ Zeit Ferien haben etc.

      Diese ganzen Verschiebungen und Anpassungen würden sich noch über Jahre durch das ganze System ziehen.

      Kurz, das ganze wäre, aufgrund der Verflechtungen, sehr komplex und letztlich ein Chaos das sich noch auf Jahre auswirken würde.

      Einfacher und für die Sache auch sinnvoller wäre daher nicht nur eine Schulschließung sondern ein komplettes herunterfahren für 2-4 Wochen. Also alles zu, jeder bleibt zuhause und gut. Das war aber letztes Jahr zu Beginn der Pandemie schon „nicht gewünscht“, jetzt wohl noch viel weniger. Stattdessen wird weiter rumgebastelt…

      1. der Ralf sagt:

        „Hm… damit wäre natürlich die Frage der _Aufbewahrung_ der Kinder und Jugendlichen nicht gelöst. Aber darum geht es doch nicht, richtig? Es geht doch immer nur um die verpassten Bildungschancen, richtig? Richtig?!“

        Dazu nochmal konkret: Jein.
        Wie im vorigen Kommentar geschrieben, Schule ist ja nicht das Ende des Bildungswegs sondern der „Anfang“. Zumindest für die Abschlussklassen folgt Ausbildung und/oder Studium mit allem was dazu vorab notwendig ist (Bewerbung, Zeugnis, Vorbereitungskurse etc). Bei dem Übergang entstehen vermutlich ganz sicher irgendwelche Nachteile. Termine und Fristen können nicht eingehalten werden, der eigene Studien/Ausbildungsbeginn verschiebt sich und fällt dann mit den nächsten Absolventen zusammen etc.
        Von den fehlenden Ferien vor dem Beginn des „Ernst des Lebens“ mal abgesehen.

        Alles was sich zusätzlich an den Ferien orientiert (Betriebliche Abläufe, Produktionsplanung, Betriebsschliessung, Fahrplan etc.): Ja, da geht es im wesentlich darum das die Schüler und daraus folgend die Eltern zu den üblichen Zeiten „nicht arbeiten“ bzw. anwesend sind.

        Stell dir das Chaos vor wenn auf einmal alle Eltern den diesjährigen Sommerurlaub auf jetzt verschieben. Vom Unwillen weil „man kann ja gar nicht in Urlaub fliegen“ mal ganz abgesehen…

        1. sternburg sagt:

          Danke für Deine kenntnisreiche und durchdachte Antwort. An das allermeiste daran habe ich tatsächlich nicht gedacht.

          Aber jetzt mal ganz im Ernst: Alles, und zwar wirklich alles daran fällt für mich unter „Ja sorry, es ist Pandemie, Alter. Komm mal klar mit Deinem Leben.“

          Also, vielleicht nicht zwingend in der Wortwahl. Aber Du verstehst, worauf ich hinaus möchte.

          1. der Ralf sagt:

            „Aber jetzt mal ganz im Ernst: Alles, und zwar wirklich alles daran fällt für mich unter “Ja sorry, es ist Pandemie, Alter. Komm mal klar mit Deinem Leben.”

            Also, vielleicht nicht zwingend in der Wortwahl. Aber Du verstehst, worauf ich hinaus möchte.“

            Ehrlich gesagt verstehe ich das grad nicht, liegt aber grad an mir und meinen aktuellen Umständen… 😉

            Ja, es ist Pandemie und wie ich oben schon geschrieben hab stört mich dieses rumgeeiere der Maßnahmen.
            Einmal ordentlich alles zu und jeder bleibt zuhause. Dann kontrolliert und ggf. schrittweise alles wieder auf.

            Die Chance das so zu tun ist aber vertan.

            Letztlich hat dieses Sammelsurium an Maßnahmen in den letzten Monaten bei ziemlich jedem zu Frust geführt. Es ist immer schwerer, selbst bei gutem Willen, zu verstehen und zu akzeptieren warum die eine Maßnahme durchgeführt wird und die andere nicht. Je länger sich das ganze zieht (und es wird sicherlich noch einige Monate so weiter gehen) desto schwerer wird es auch sinnvolle Maßnahmen durchzuziehen. Und zwar auch persönlich für jeden Einzelnen.

            Was die Pandemie selbst angeht:
            Selbst in Deutschland bekommen es die einzelnen Länder nicht auf die Reihe eine einheitliche Linie zu fahren (aus diversen Gründen). Wie soll es da international funktionieren (z.b. im Bezug auf Verschiebung des Schuljahres oder wirtschaftliche Beziehungen). Noch dazu gibt es ja auch Länder die diese Pandemie schon mehr oder weniger überwunden haben. Warum sollte sich z.b. Neuseeland noch mal an strengeren Eindämmungsmaßnahmen beteiligen nur weil andere Länder (z.b. wir) es bisher nicht auf die Reihe bekommen haben?

  16. Sebastian sagt:

    Was mir zu der Herdenimmunität noch aufgefallen ist. Aktuell Wird der Impfstoff erst ab 18 Jahren zugelassen. Alles was ich finden konnte geht man dabei auch davon aus dass vor 2024 nicht genug getestet wurde um ihn für Kinder zu zu lassen. Macht schon mal gut 20% der Bevölkerung die nicht geimpft werden kann egal ob sie will oder nicht.
    Wenn dann alle anderen Geimpft sind ist es essentiell wichtig, dass in Schulen keine Ausbreitung stattfindet. Vielleict ist auch das ein Grund dafür warum viele darauf beharren, dass in Schulen keine Übertragung stattfindet bzw warum sie da nicht stattfinden darf. 😉
    Wenn der Rest erstmal geimpft ist und alle lockdowns aufgehoben werden durchseuchen wir also erstmal unsere Kinder.
    Ist ein Aspekt der meiner Meinung nach momentan etwas zu kurz kommt.

    1. David sagt:

      Dazu hatte ich mal via
      https://covid19.trackvaccines.org/vaccines/

      ein wenig durch die Studien geklickt, und diese gefunden für Moderna
      https://clinicaltrials.gov/ct2/show/NCT04649151
      3000x 12-17 Jahre

      Das Enddatum kann man in die Tonne kloppen, weil es sicher vorher Ergebnisse gibt, wie in den anderen Phase2/3 anderer Impfstoffe ja auch. Ich denke, das wird im Sommer auch für Jugendliche zugelassen sein, wenn wir Normale auch erst dran sind.

      1. Sebastian sagt:

        Ok danke klingt gut und mach Mut

  17. Dave Remmel sagt:

    Meiner Meinung nach ist das eine reine Neid-Debatte, dass man die Restriktionen für die Geimpften wieder lockert.
    Fakt ist aber, dass es der Wirtschaft – gerade Gastro-, und Kleinbetrieben – enorm helfen würde, wenn sie schon wieder früher aufmachen könnten, und seien es nur ein paar Wochen.

    Ich gehöre vermutlich auch zu den Leuten die eher als letztes geimpft werden, aber wenn mein Lieblings-Grieche nicht pleite geht, weil er für ein paar 85-jähirge Omas mit Impfpass wieder eröffnen kann, profitiere ich auch davon.

    Interessanterweise sind es oft nach gerade DIE Leute die bei den Maßnahmen am lautesten geschrieen haben, wie fies und unfair die doch sind, die sich JETZT darüber beschwerden, wenn sie für geimpften Personen gelockert werden.
    Es sind diejenigen die energisch davor gewarnt haben, dass die Gastronomie unter den Maßnahmen zerbrechen wird, die jetzt darauf bestehen, dass alles weiterhin geschlossen bleibt.

    Ich werde nicht dadurch benachteiligt, dass andere Leute schon in den Urlaub fliegen können, wenn sie einen Stempel im Impfpass haben.

    Und nein, um „fair“ geht es hier nicht. Es geht darum, den Schaden möglichst klein zu halten. Egal wie man es macht, es wird IMMER „unfair“ sein. Entweder fühlen sich die Leute „unfair“ behandelt, die noch keine Möglichkeit zur Impfung hatten, aber zuschauen müssen, wie andere Personen weniger Beschränkungen haben, oder es sind die Leute die bereits geimpft sind, aber immer noch den Beschränkungen unterliegen.

    Und dass Geimpfte immer noch ansteckend sein können, finde ich hier vernachlässigbar…
    Wenn ich 200 geimpfte Leute ohne Maske in einen Raum stecke, spielt es keine Rolle, ob die die noch ansteckend sind – sie sind ja alle geimpft.
    Im übrigen auch eine SEHR gute Abschreckungsmethode, eventuelle Impfnachweise zu fälschen.

    lg, Dave

    1. Dave Remmel sagt:

      Wo sind meine Umbrüche hin?

      1. der Ralf sagt:

        Solange der Kommentar noch nicht freigeschaltet ist siehst nur du deinen Beitrag. Diese „Voransicht“ ist ohne Umbrüche.

    2. der Ralf sagt:

      „Fakt ist aber, dass es der Wirtschaft – gerade Gastro-, und Kleinbetrieben – enorm helfen würde, wenn sie schon wieder früher aufmachen könnten, und seien es nur ein paar Wochen.“

      Hast du irgendwelche Belege für diesen Fakt? Ich habe da nämlich durchaus berechtigte und begründete Zweifel daran.
      Für ein paar Wochen für ein paar Leute aufmachen (die u.U. nicht mal die Zielgruppe sind, welche „85-Jährige Oma“ geht schon regelmäßig in deine eine Lieblingsbar?) verursacht höhere Kosten als es Geld in die Kassen spült.
      Einfaches Beispiel: 2 Personen Personal (Küche und Servicekraft) + Heizung, Strom + ein gewisses Kontingent frische bzw. verderbliche Zutaten (Salat z.b.): Wieviel Gewinn bleibt da über wenn der Laden nur halb voll ist? Oder trotz großer Werbung (kostet auch wieder Geld) keiner kommt weil einfach niemand Zeit, Lust und Geld hat auszugehen?

      Von der Bürokratischen Seite mal abgesehen: Finanzielle staatliche Unterstützung, ganz welcher Art, bekommen doch eher die Einrichtungen die ganz geschlossen haben und nicht die, die offen bzw. immer mal wieder offen haben?

      Helfen würde es nur, vielleicht, etwas, bei der Sichtbarkeit: „Seht her, uns gibt es noch“. Aber ob es finanziell den Betrieben helfen, noch dazu „enorm“, würde wage ich zu bezweifeln.

      Sinnvoll sind staatliche Unterstützungen für kleine und mittelständische Betriebe (u.a. auch Gastro) damit diese die nächsten paar Monate einfach noch über die Runden kommen um dann, wenn wieder möglich, wieder voll starten zu können.

      „Interessanterweise sind es oft nach gerade DIE Leute die bei den Maßnahmen am lautesten geschrieen haben, wie fies und unfair die doch sind, die sich JETZT darüber beschwerden, wenn sie für geimpften Personen gelockert werden.
      Es sind diejenigen die energisch davor gewarnt haben, dass die Gastronomie unter den Maßnahmen zerbrechen wird, die jetzt darauf bestehen, dass alles weiterhin geschlossen bleibt.“

      Das ist jetzt alles so pauschal, wirr und empört das mir nicht klar ist was du damit eigentlich sagen willst. Hast du mal konkrete Beispiele was oder wen du damit meinst?

      Ob es wirklich nur um „Neid“ geht bezweifle ich. Es gibt durchaus auch praktische Gründe (wurden im Podcast glaub auch mal angesprochen).
      Beispielsweise Kontrolle:
      Was ist mit denen die auch ohne Impfung Immun sind?
      Soll jetzt jedes Restaurant am Eingang den Impfpass kontrollieren? Und dann die dringen ersehnten Gäste abweisen wenn sie ihn „daheim vergessen“ haben?
      Trägt der in der Bahn neben mir keine Maske weil er Immun ist oder weil er keinen Bock drauf hat?

      Je alltäglicher die Situation, desto weniger lassen sich die „Vorteile“ für die Immunen sinnvoll umsetzen bzw. die „nicht Immunen“ davon ausschließen.

      Nein, es geht nicht (nur) um Neid. Es geht u.a. auch um Stigmatisierung (die will letztlich niemand), Überwachung der Menschen (auch das wollen die wenigsten), direkte und indirekte Zwänge („du musst dich nicht impfen lassen, aber ohne kommst du nicht hier rein“) und den komplette Themenkomplex Arbeit inkl. welche privaten und intimen Informationen darf der AG von seinen AN wissen? (Einstellungskriterium geimpft? Kündigungsgrund nicht geimpft?)

      Die einfachste, sinnvollste und akzeptabelste Lösung ist: Für alle gilt das gleiche, Öffnung dann je nach Gegebenheit für alle oder keinen. Das benötigt auch keine komplizierten Änderungen z.b. beim Arbeitsrecht und verhindert das anderswo Schlupflöcher ausgenutzt werden die dann doch wieder zu einer Weiterverbreitung der Krankheit führen.

  18. Hi

    Für meinen Eisenbahnpodcast „Langsamfahrt“ habe ich mit dem Zughersteller ALSTOM ein Interview zum Wasserstoffzug geführt.
    Thema 3 in der aktuellen Ausgabe 19: https://www.langsamfahrt.de/19/
    Gruß Gregor

  19. Paule sagt:

    Ich höre euch zeitsouverän – aber regelmäßig😊. Deswegen ein Hinweis, der recht spät kommt. Zu der BBC Education Nachricht im speziellen und remote schooling im Allgemeinen.

    Ich bin gerade in Mexiko, wo es auf Grund des sehr dürftigen Schulangebots in sehr abgelegenen Regionen seit 1968 Tele Schulangebote gibt. Dieses wurde über die Zeit immer weiter ausgebaut, so dass es in der Pandemie recht einfach war, dies zu Skalieren. (auch wenn nicht alles optimal läuft)

    Kind1 ist nun seit April nicht mehr im Präsenzunterricht in der (privaten) Schule sondern komplett remote, im Lehrplan stehen einige TV Stunden und recht viel Unterricht über eine kommerzielle Kommunikationsplattform. Und das geht besser als gedacht.

    Die TV Angebote sind gut und versuchen die Kids zu motivieren und bei den Themen mitzunehmen. Trotzdem wird es nur mit aktiver Hilfe der Eltern richtig erfolgreich – einfach beschallen lassen geht, ist aber scheiße.
    Zusätzlich zum TV Stoff gibt es dann Internet basierten Gruppenunterricht mit immer mindestens zwei Lehrkräften. Die Assistenzlehrkraft schaut immer das auch alle da sind, sich beteiligen und springt bei Fragestellungen in einen separaten Chat/Call mit den Kindern, um Details des Lehrstoffs zu erörtern.
    Anfangs gab es sehr große Schwierigkeiten, aber mittlerweile klappt dies sehr gut, dass K1 besser lernt als in der Schule.

    Bemerkenswert ist, nach dem Unterricht verabreden sich die Kids auf der Plattform in eignen Gruppen Calls um gemeinsam zu spielen. Dies geschah komplett ohne Initiative der Schule oder der Eltern. Die Schule wollte dies anfänglich verhindern, aber nach dem Einwurf des diese extrem wichtige soziale Komponente der Interaktion zwischen dem Kid mehr als wichtig für das Wohlbefinden sei, wird dies nun auch aktiv gefördert. Einmal die Woche gibt es nun neben Quatschen und Spielen mit Puppen, Lego oder Animal Crossing einige fakultative durch die Schule organisierte Sportstunden, Schach und Maker (AG Basteln).

    Wenn ich nach Deutschland schaue, wie die Bildungsminister der Länder ihre Präsenzunterrichtsagenda fahren bin ich ganz froh, dass ich da ein anderes Erlebnis für Kid1 und uns als Eltern habe. Es ist nicht alles gut und es gibt verdammt viel Potential – aber Bildung wird nichts so aktiv durch politische Agenda gegen die Wand gefahren wie in Berlin und Brandenburg.

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