Die Wochendämmerung

Politik, Gesellschaft, Quatsch. Der Podcast mit Katrin Rönicke & Holger Klein

Brexit, Nahost, Coronavirus, Bauernmilliarde, Mieten

| 49 Kommentare

Links und Hintergründe

Wenn ihr unseren Podcast mögt, dann schmeißt uns doch ein paar Euro in den Hut – zum Beispiel über steady.

49 thoughts on “Brexit, Nahost, Coronavirus, Bauernmilliarde, Mieten

  1. der Ralf sagt:

    Zum Thema Quellen:
    Ich mag schon ab und an mal in den verwendeten Quellen stöbern. Jede einzelne muss sicher nicht in den Show-notes stehen, so ein oder zwei exemplarische für ein Thema, von der man weitere Quellen erschließen kann. Irgendwo hat ja auch eure Recherche zu einem Thema angefangen. Wenn die ein oder andere Quelle auch/nur im Podcast selbst erwähnt wird wäre das auch in Ordnung. Aber dann nur solche die sich mit der Ansage auch finden lassen (Also Stichwort in der Wikipedia etc.).
    Ganz ohne Quelle mag ich nicht.

  2. MEW sagt:

    Quellen fänd ich gut, nicht aus misstrauen, sondern zur eigenen Vertiefung.

    Ich fand Holgers Aussagen bzgl. der muslimischen Welt ähnlich wie Kathrin sehr problematisch, weil Muslime schon sehr stigmatisiert dargestellt werden. Vor allem nachdem sich Holger über platte Asiatenwitze und dem Coronavirus zu Beginn der Folge aufgeregt hat, sollte da doch mehr Differenzierung erfolgen, weil ich die Aussagen durchaus Moslemfeindlich fand.

    Zum Thema Bestechung sollte sich lohnen: In den §§ 73ff. StGB ist die Vermögenseinziehung von Taterträgen geregelt. Das heißt, wenn du wegen Bestechlichkeit verurteilt wirst, lohnt sich dies finanziell nie, weil sämtliche Taterträge, egal ob Geld oder Sachen wie Autos oder Immobilien, vom Staat eingezogen werden.

    Neoklassik und Neoliberalismus sind nicht identisch. Die Neoklassik ist eine „Theorie“ (Anführungsstriche, da meiner Ansicht nach widerlegt) und der Neoliberalismus ist eine Ideologie. Zwar gibt es Schnittmengen, aber sie sind nicht identisch. Zudem ist die Neoklassik (Mitte/Ende des 19. Jh.) einige Jahrzehnte älter als der Neoliberalismus (ca. 1920/30er Jahre), dessen Bedeutung sich später auch noch zum heutigen Begriff änderte.

    1. Titus von Unhold sagt:

      „lohnt sich dies finanziell nie, weil sämtliche Taterträge, egal ob Geld oder Sachen wie Autos oder Immobilien, vom Staat eingezogen werden.“

      Die Einziehung ist aber an die Voraussetzung der Möglichkeit geknüpft. Oh, wie schön ist Panama…

      1. MEW sagt:

        Dafür gibt es für die Staatsanwaltschaft nach §§111e, 111f StPO die Möglichkeit schon im Ermittlungsverfahren einen Vermögensarrest anzuordnen. Also Kontopfändung und dingliches Vermögen wie Häuser oder Autos.

  3. Thomas sagt:

    Quellen: ja gern.

    Produkte aus UK: Tee! Ich mag den von Fortnum&Mason dem Hauslieferanten der Krone. Vor allem die Earl Greys. Bekommste halt nicht in D… und Cider! Strongbow ist toll, Aspall alkoholischer Luxus.

    1. der Ralf sagt:

      Marmite.
      Obwohl, seh gerade das es das sogar noch im Laden gibt. Also alles gut 🙂

  4. Martin Schröder sagt:

    Die Geschenke aus Baku gibt’s hier zum Nachhören (und Download): https://podcast.app/geschenke-aus-baku-e28546750/

  5. hilti sagt:

    Eine Verlinkung der Quellen zu Holgis Referaten fände ich gut. Nicht, weil ich Holgi nicht trauen würde sondern um bei Interesse selber tiefer ins Thema einsteigen zu können. Wenn ich euch nicht vertrauen würde, dann würd ich euch gar nicht erst zuhören.

    Das Zeitfrage-Feature zum Netzausbau irritiert mich. Natürlich sind die Leitung *jetzt* noch nicht nötig. Aber wenn Kohle- und schließlich auch die Gaskraftwerke verschwunden sind, dann sind sie halt nötig.

    Auch die Behauptung „Die Kosten für Stromtransport werden in Deutschland auf die Gesellschaft umgelegt.“ stimmt so nicht. Siehe https://de.wikipedia.org/wiki/Netznutzungsentgelt
    Die sind ein Teil des Strompreises und das trifft dann die Großverbraucher mehr als uns Endverbraucher

    Zu den Immobilien als Anlage. Ich glaub, dass da in Deutshland noch der Aspekt, dass die inflationssicher sind sehr wichtig ist. Da sind grade die älteren Generationen traumatisiert.

    Dazu kommt, dass nach der Schuldenkriese 2008, die ja auch Inflationsängste schürte, die Zinsen im Keller sind und die Investoren verzweifelt nach Anlagemöglichkeiten suchen.

    1. Titus von Unhold sagt:

      „Aber wenn Kohle- und schließlich auch die Gaskraftwerke verschwunden sind, dann sind sie halt nötig.“

      Nein, das Ziel war nämlich mal eine dezentrale Energiewende.

      „Dazu kommt, dass nach der Schuldenkriese 2008, die ja auch Inflationsängste schürte, die Zinsen im Keller sind und die Investoren verzweifelt nach Anlagemöglichkeiten suchen.“

      Das hat mit der Euro-/Schulden-/Bankenkrise wenig zu tun, sondern dass der Interbankenhandel mit Derivaten und Swaps sowie der Umsatz von Schattenbanken jährlich 16 mal mehr Volumen hat als das weltweite Realwirtschaftsvermögen in der Summe beträgt. Es ist also schlicht mehr Geld vorhanden als überhaupt verträglich ist. Deswegen wird auch versucht jede staatliche Aufgabe zu privatisieren: Das bedeutet Anlagemöglichkeiten.

  6. Sandra sagt:

    Weil es mich jetzt doch auch schon lange wurmt, habe ich mal nach Heathcliff und Cathy gegoogelt. Es ist die deutsche Übersetzung des Refrains von Wuthering Heights by Kate Bush: https://youtu.be/Fk-4lXLM34g?t=110

  7. Markus sagt:

    Wie MEW schon gesagt hat, fände ich auch nützlich für die eigene Recherche die Quellen in den Shownotes aufgeführt zu bekommen. Besonders bei Zahlen finde ich persönlich immer einen Beleg wichtig. Auch wenn man nochmal kurz was wissen möchte muss man so nicht mehr die Folge erneut anhören und die Stelle suchen. Damit möchte ich jetzt aber nicht sagen, dass jede einzelne Aussage akribisch belegt werden muss, mir würden auch teilweise Hinweise auf die wesentlichen Quellen im Podcast reichen und ein oder zwei wichtige in den Shownotes.

  8. Titus von Unhold sagt:

    Die Shownotes reichen wie sie sind. Holgi ist zwar unseriös, aber glaubwürdig. ^^

    1. Bb sagt:

      Ja genau, unseriös isser!

      Vor allem aber vertraue ich darauf, dass Holgi selber in einer nachfolgenden Sendung sagt, dass er was Falsches erzählt hat.

      Mehr Quellen ist immer gut, falls man was nachlesen will.

      1. Jürgen sagt:

        Ich hätte gerne Quellen, auch um in privaten Gesprächen dann auf eine konkrete Quelle (die seriös ist) hinweisen zu können. Die Aussage „habe ich im Podcast xyz“ gehört ist mir da zu schwammig. Danke!

  9. Volker sagt:

    Holgis Auslassungen zu Israel sind wie immer schwer zu ertragen. „Einzige Demokratie dort…“ Netanjahu ist demokratisch gewählter Rechtsradikaler, genau wie die AfD.
    Bei denen sagt Holgi „nicht mit Rechten reden, ausser deren Wählern „. Seh ich genauso, die Konsequenz fehlt aber bei Israels aktueller Regierung.
    Im Gegenteil, Holgi möchte lieber die Hamas ignorieren. Und basht später sämtliche Muslime.
    Und bisher hab ich noch kein einziges Wort über die Menschenrechtsverletzungen seitens der israelischen Regierung verloren. Dabei würde z.b. BBC Nachrichten gucken schon ausreichen um die Sache etwas differenzierter sehen zu können.

    1. Norbert sagt:

      Ich hätte es begrüßt, wenn Holger sich vorher nochmal belesen hätte. Die Hamas ist eine Terrororganisation, die das Existenzrecht Israels ablehnt. Sie herrscht über den Gazastreifen. Die Fatah ist eine sozialdemokratische Partei, die das Existenzrecht Israels anerkennt, und die Palästinensische Autonomiebehörde in den restlichen Gebieten der Palästinenser führt. Mahmud Abbas ist Vorsitzender der Fatah. Das kam in Holgers Beschreibung völlig anders rüber.

  10. Flarion sagt:

    +1 zu Quellen
    +1 zu nicht wg. Mangel an Vertrauen aber aus Interesse. Link reicht sicherlich.

    Good job!

  11. Mathias sagt:

    @Holger:
    Woher hast du eigentlich die Info, dass wegen des Mietendeckels mehr in Immobilien in Berlin investiert wird?
    Oder hab ich dich da falsch verstanden?

    Da scheint egher das Gegenteil zu stimmen.

    1. Holger Klein sagt:

      Das habe ich aus einem Tweet, der irgendwann die Tage an mir vorbei geflogen ist, und dem ich keine weitere Beachtung geschenkt habe, der sich aber offensichtlich doch irgendwo in meinem Hirn festgesetzt hat. Da wurde irgendein Immobilien-Investor zitiert.

  12. monitor_lizzard sagt:

    Quellen: ich hätte sie gern, aber vor allem, weil ich neugierig bin und gern mehr nachlesen würde, weniger weil ich euch nicht glaube.

  13. NGC-Ollie sagt:

    Zu Holgers Verschwörung, Häuslebauer wollten Dynastien gründen. Wir haben letztes Jahr entschieden im Heimatort zu bauen, weil alles andere zu teuer ist und fangen dieses Jahr an. Motivation:
    – Altersvorsorge weil wir auch die Nebenkosten minimieren
    – Es soll das Zuhause™ der Familie werden.
    – Das Geld ist nicht „weg“, sondern bildet einen Wert und man ist motiviert, es zu erhalten.
    – Wir werden es an unsere Kinder vererben
    Das alles klingt ziemlich nach einer Kombination des oben genannten, inklusive Dynastie.
    Und Zusatz für Holgi: Wird ein Holzhaus 😀

    1. Werner Müller sagt:

      Holgi meinte nicht Häuslebauer mit Eigenbedarf, sondern multiple Immobilienaufkäufer. Und wenn ich die Feindseligkeit sehe, mit der hier in Olpe im Sauerland auf das Amt für Denkmalschutz reagiert wird, das angeblich Existenzen bedroht, wenn es Um- und Ausbauten untersagt, ist Holgi da gar nicht so schief gewickelt.

  14. Britta sagt:

    Hallo! ich wollte mal fragen, ob es über steady auch die möglichkeit gibt herauszufinden, wofür die angegebenen beträge gebraucht werden.
    die unterschiede an bedarf der podcasts sind ja extrem hoch (von „wir brauchen 50€“ zu „wir brauchen 4333€“. das ist der grund, warum ich über steady gerade noch keine beiträge zahle. klassisches crowdfunding funktioniert ja auch so, dass ihc transparenz über die kosten bekomme und es würde mir leichter fallen zu entscheiden, welche podcasts ich finanziell fördere, wenn ich weiß, was ihr bedarf ist.

    1. Katrin sagt:

      das ist eine Bitte, die wir nur an steady weiterreichen können. Die Summe, die bei uns landet, variiert jeden Monat. und das kann zb daran liegen, dass wir seit neuestem 3,50€ für jeden schief gegangenen Lastschrifteinzug bezahlen müssen. Aber es ist viel. 3.874 € haben wir zB im Dezember von Mietgliedern bekommen. Davon kamen aber nur 3.179 € bei uns an.
      Dass den Leuten das nicht bewusst ist, das ist ein Teil des Problems.
      Wenn wir alle an der Sendung beteiligten Leute ordentlich bezahlen wollen – was wir momentan einigermaßen hinbekommen, also Holger, mich, Sham, den Schnitt usw… reicht das gerade eben so, eine Gehaltserhöhung für Holger ist da noch nicht drin und die Domainkosten auch nicht. Oder die Interviews, die extra kommen. Ein Glück bekommen wir aber auch einiges an Direktspenden auf das Konto – die sind bei steady ohnehin nicht zu sehen, insofern ist es mit der Transparenz eh ein wenig schwierig.
      Die Frage ist aber ohnehin nicht, ob es schon genug ist – es fallen immer wieder Leute aus. Würden sich nicht auch immer wieder Leute neu entscheiden, die Wochendämmerung zu unterstützen, dann würde es irgendwann nicht mehr reichen.
      Im ganz großen gesehen kommt übrigens noch eine Ebene dazu und das ist hauseins. Da muss auch noch was hängen bleiben, da wir Buchhaltung, Gewerbesteuern und auch nicht so gut finanzierte Podcasts, Social Media und anderes zu bezahlen haben.
      Insofern sind die Ziele noch lange nicht erreicht. Aber immerhin können wir sagen, dass hier niemand komplett unterbezahlt ist.

      1. Britta sagt:

        super, vielen Dank das hilft mir ein bisschen die Kosten nachzuvollziehen. Die Menge an sich-selbst-ausbeutenden Podcaster_innen ist ja total überwältigend und vielleicht bring ich bei steady auch nochmal an, dass mehr Transparenz mehr hilft. es ist ja auch ein unterschied, ob menschen vom podcasten finanziell abhängig sind, ob sie Zugänge zu anderen Jobs haben, wieviele Menschen sie noch mitfinanzieren.. naja, ich würd mich freuen, wenn über Summen und über Geld reden vorangetrieben wird.

  15. NeoVg sagt:

    @Holger Du deinem „100% Erbschaftssteuer wäre maximal liberal und deshalb ist die FDP auch eine Heuchlerpartei“:

    Ich glaube, das läuft mal wieder auf die missverständliche Verwendung des Begriffs „Freiheit“ hinaus, dessen zwei fundamental verschiedene Bedeutungen meist zusammengeworfen werden: Die der negativen Freiheit („Freiheit von…“) und der positiven Freiheit („Freiheit zu…“). Mit der Reisefreiheit als Beispiel: Negative Freiheit würde bedeuten, dass einem nicht verboten wird, ins Ausland zu reisen; positive Freiheit würde hingegen bedeuten, dass es einem auch ermöglicht wird, das tatsächlich zu tun.

    Die FDP ist durchaus eine liberale Partei, aber eben im Sinne negativer Freiheit. Sie möchte möglichst weitgehende Freiheit _von_ staatlich auferlegten Einschränkungen, auch wenn das bedeutet, dass ein Großteil der Bevölkerung diese Freiheit überhaupt nicht aktiv nutzen kann.
    Der Liberalismus, von dem unsereins meist spricht, ist aber eigentlich Linksliberalismus, der gewisse Einschränkungen der persönlichen Freiheit in Kauf nimmt, um _allen_ zu ermöglichen, ihre verbleibende Freiheit auch gleichermaßen nutzen zu können.

    Bezogen auf die Erbschaftssteuer und Dynastien bedeutet das, dass die negative Freiheit durchaus gegeben ist: Niemand wird vom Staat aktiv daran gehindert (in Form von Verboten), einen gewissen Bildungsweg einzuschlagen, einen bestimmten Beruf zu ergreifen oder ein Unternehmen zu gründen. Jedoch bestehen unter anderem wegen der Möglichkeit großer Erbschaften große Unterschiede in der positiven Freiheit, also der praktischen Möglichkeit, tatsächlich einen gewissen Bildungsweg einzuschlagen, einen bestimmten Beruf zu ergreifen oder ein Unternehmen zu gründen.

    Zum Thema Linksliberalismus irritiert mich seit Jahren, dass diese Ecke des politischen Spektrums im öffentlichen Diskurs in Deutschland praktisch nicht zu existieren scheint. Es ist SO wenig ein Thema, dass sogar unser Bundespräsident (und nicht nur der) autoritäre linke Identitätspolitik („Männer dürfen nicht über Feminismus sprechen, weil sie kraft ihres bei der Geburt zugewiesenen Geschlechts Täter sind“) als Linksliberalismus zu bezeichnen, was einfach überhaupt keinen Sinn macht und wahnsinnig kontraproduktiv ist (liberal wäre im Gegenteil „Alle Menschen dürfen über Feminismus sprechen und werden dabei ausschließlich nach ihren Standpunkten beurteilt“). Wenn ansonsten von Liberalismus gesprochen wird, ist fast immer rechter Wirtschaftsliberalismus (ala FDP) gemeint und (in meiner Wahrnehmung) nur noch ganz selten Dinge wie Bürgerrechte. Meine einzige Privattheorie dazu ist, dass linksliberale Ideen mangels einer explizit linksliberalen Partei quasi ständig und ziemlich unauffällig aus radikaleren, außerparlamentarischen Kreisen in die „Altparteien“ (sogar die CDU) diffundieren, so dass man sie regelrecht als „normal“, „vernünftig“ und „der Zeit angemessen“ wahrnimmt und nicht als aus explizit der linken Ecke des politischen Spektrums stammend.

  16. Thomas sagt:

    UK-Produkte mit Zollrisiko: Whisky. Da haben sie ne gewisse Marktführerschaft und da lohnt es sich bestimmt, ein paar Reserven anzulegen. Dauert noch n bisschen, bis der einheimische Single Malt das Niveau erreicht ?

  17. Andreas sagt:

    Hallo Holgi, Katrin,

    Ich weiß nicht wann ihr das letzte Mal das Thema Assange besprochen habt, aber was in den letzten Wochen zur causa Assange herausgekommen ist, ist ein regelrechter Medien- und Justizskandal, inklusive der Aushebelung rechtsstaatlicher Prinzipien. Vor einigen Tagen gab es ein interessantes Interview mit dem UNO-Sonderberichterstatter für Folter, Nils Melzer, in einem schweizer Medium.

    https://www.republik.ch/2020/01/31/nils-melzer-spricht-ueber-wikileaks-gruender-julian-assange

    Am 4.2. soll es ja auch eine Sitzung zum Thema Assange, mit Forderung für eine Freilassung, in der Bundespressekonferenz geben.

    https://www.bundespressekonferenz.de/pressekonferenzen/termine

    1. Andreas sagt:

      Die Sitzung ist natürlich erst am Donnerstag, dem 6. Februar…

  18. Leika sagt:

    Schade, dass der Rundfunkbeitrag diese Woche nicht in der Sendung war. Ich muss am Freitag ein Essay zu dem Thema abgeben und da hätte mir Referat von Holger sicherlich neue Einblicke gegeben 😀
    Das ist auch die perfekte Überleitung zum Thema Quellen. Ich finde die Quellen in den Show notes super. Müssen nicht alle alle sein. Es passiert das ein oder andere Mal das ich noch mehr zum Thema wissen möchte und da eignen sich die Show notes super für die erste Recherche. Auch wenn man mal angenommen ein Essay über eins der Themen schreiben darf 😉

    Vielen Dank für eure Sendung 🙂 Ich höre sie immer sehr sehr gerne.

  19. Kris sagt:

    ja, Quellen fände ich gut, v.a. um selbst damit weiter zu arbeiten. Ich weiss, das macht etwas Arbeit, doch ich wüsste diese zu schätzen 🙂 ><

  20. Marc sagt:

    Durchleitungsentgelte: im Zuge der Liberalisierung der Stromversorgung 2000 wurde die Abrechnung von Durchleitungs geregelt. Durchleiten ist eine Dienstleistung des Netzbetreibers und wird bezahlt. Zu staatlich fixierten Preisen, basierend auf den Investitionen und Instandhaltungskosten des Netzbetreibers. Die Ermittlung der Durchleitungsentgelte wurden durch geschicktes Agieren der Stromkonzerne zu Vollkosten ermöglicht, plus eine staatlich fixierte Marge! Die Durchleitungsentgelte wurden zur Cash Cow der Netzbetreiber. Mit Änderungen gilt dieses Gesetz heute weiter. Der Strompreis für den Verbraucher ist zusammengesetzt aus etwa 25% Erzeugung, 25% Durchleitung, 25% EEG Umlage, 25% Steuern und kleinere Bestandteile. Da kommerzielle Stromkunden (Firmen) von der EEG Umlage befreit sind, heißt es dort 33/33/33, eben ohne Umlage. Insofern, @hilti, die kommerziellen Kunden müssen kein EEG zahlen, darum ist der Preisbestandteil Durchleitung höher, aber die Last trifft sie nicht stärker.
    An dem Preismodell sieht man auch sofort warum dezentrale/Eigenerzeugung so eine gute Sache wäre, denn man bräuchte nicht die Netze finanzieren. Man sieht daran auch, dass die großen Stromkonzerne ein Interesse haben, dezentrale Erzeugung überall zu verhindern wo es möglich ist, denn ihre Cash Cow ist dadurch gefährdet.

    1. hilti sagt:

      Die Durchleitungsentgelte sind neben der Grund- bzw Anschlussgebühr die einzige Einnahmequelle der Netzbetreiber. Wobei ich nicht weiß welchen Anteil an der Grundgebühr die Übertragungsnetzbetreiber überhaupt bekommen. Und sie unterliegen der Regulierung, müssen also von der Regulierungsbehörde genehmigt werden.

      Die Durchleitungsentgelte waren übrigens bei der Liberalisierung 1998 einer der Hauptstreitpunkte bei den Verbändevereinbarungen. Die VV I war in der Hinsicht ein Monster und erst mit der Einführung von Pauschalne in der VV II konnte der Stromhandel überhaupt erst richtig loslegen. War für die EU aber immer noch nicht ausreichend, so dass sie Deutschland gezwungen hat den Strommarkt zu regulieren.

      Ich hab von der Energie geredet. Wer 1 MWh verbraucht muss dafür eben auch Durchleitungsentgelte bezahlen. Das ist ein proportionaler Faktor.

      1. Marc sagt:

        Interessant in dem Zusammenhang ist ja auch: wenn du den Stromanbieter wechselst, erhalten deine Stadtwerke für deinen Strom die Durchleitungsentgelte (einen Teil davon), also einen Anteil an deinem Stromzahlungen. Ist zwar altes Wissen, aber Anfang der 2000er haben sich die Stadtwerke über Stromanbieterwechsel nicht die Bohne geärgert, denn das Durchleitungsentgelt war leichter verdient als selbst den Strom zu beziehen.

        1. hilti sagt:

          Das hab ich aber anders gehört. Grad Anfang der 2000er als das die Anforderungen ans Unbundling (Trennung von Produktion, Transport und Vertrieb) noch nicht so strikt waren haben die Netzbetreiber fremden Vertrieben gerne Steine in den Weg gelegt.

          1. Marc sagt:

            Natürlich ist das ein Teil-Bild, aber jenes was sich mir geboten hat als ich Anfang der 2000er bei Stadtwerken Beteiligungswerte geprüft habe. Man sprach geradezu euphorisch von einer Bugwelle die durch die Liberalisierung entstand, musste schauen wo man in der Bilanz sein Geld versteckt.

          2. hilti sagt:

            Bei mir sind eigene Erfahrungen. Ich hab Anfang der 200er Praktikum in einer Abteilung eines Stadtwerks gemacht, die für den Vertrieb die Abwicklung (Abschluss von Verträgen mit anderen Netzbetriebern, Bilanzkreisführung, Prognosen, Energieeinkauf, etc.) erledigt hat. Unsere Juristin konnte da einiges von den Verhandlungen mit den anderen NEtzbetreibern erzählen. Besonders „schön“ fand sie es, wenn in Verhandlungen auf unseren „eigenen“ Netzbetreiber verwiesen wurde, der alles getan hat um anderen den Zugang zum Netz zu erschweren.

      2. Arne sagt:

        Es ist ja aber das Problem, wie die Durchleitungsentgelte ermittelt werden. Denn was kostet es ein Netz zu betreiben? Dabei werden ja sog. Fotojahre verwendet. Beim Strom wird immer für 5 Jahre festgesetzt, wie hoch die Gebühren sind. Dabei wird in einem Jahr geschaut, wie hoch die Investitionen sind und in einem anderen jahr wird geschaut wie hoch die laufenden Kosten sind. Wenn der Netzbetreiber seine Projekte jetzt so gestaltet, dass in dem „Investitiotnsfotojahr“ möglichst Investitionen anstehen (z.B. werden Ersatztrafos in dem Jahr gekauft und dann eingelagert) Und in dem „Betriebskostenfotojahr“ die laufenden Kosten möglichst hoch sind (Unternehmensberater oder so), dann führt das im Endeffekt ja dazu, dass die Durchleitungsentgelte höher ausfallen, als sie eigentlich müssten.

        1. hilti sagt:

          Hast Du dafür eine Quelle? Nicht, dass ich unserer Politik so einen Quatsch nicht zutrauen würde, aber das erstaunt mich dann doch.

          1. Arne sagt:

            …Der erste Link lässt sich komplett lesen, wenn man über Google die Seite aufruft.

          2. hilti sagt:

            Danke

  21. Marc sagt:

    Und noch zum neoklassischen Marktmodell: Seit Jahrzehnten steht es in jedem Ökonomie Lehrbuch das den BWL Studenten um die Ohren gehauen wird: das Marktmodell, seine Voraussetzungen und seine Fehlleistungen.
    Vollständige Information – trifft voll selten zu, wann hat der Käufer schon vollständige Information vor dem Fleischregal!
    Homogenes Angebot – Nicht mal bei Eiern! Erst Recht nicht bei Wohnungen etc.
    Vollständige Konkurrenz – statt dessen haben wir meistens wenige Anbieter oder wenige Nachfrager (siehe z.B. die großen Handelsketten die entweder kaufen oder halt nicht und auf der anderen Seite im Gleichklang Preise heben oder senken)
    Und, was oft nicht mit gedacht wird: es beruht auf freier Teilnahme. Wir haben aber einen Haufen Märkte, da steht es einem eben nicht frei, teilzunehmen. Wie am Arbeitsmarkt: wenn ich sage, nö, ich mach nicht mit, dann habe ich halt kein Einkommen, Essen, Grundsicherung. Was heißt, der Nachfrager nach Arbeitskraft sieht, dass der Anbieter von Arbeitskraft sowieso anbieten muss, also kann er den Preis leicht drücken. Und da sind wir bei der grundsätzlichen Fehlannahme des von Holger erwähnten Modells zur Auswirkung des Mindestlohns. Mit dem Mindestlohn wird dieses Marktversagen kompensiert. Die Arbeitsnachfrage (also die Arbeitgeber) kann die Not des Arbeitsanbieters nicht mehr ausnutzen. Die Kunst ist dann noch den korrekten Preis zu finden.

    1. Titus von Unhold sagt:

      „Vollständige Information – trifft voll selten zu, wann hat der Käufer schon vollständige Information vor dem Fleischregal!“

      Der Verbraucher hat diese Information schlicht und einfach zu haben:

      „Aufklärung ist der Ausgang des Menschen aus seiner selbst verschuldeten Unmündigkeit. Unmündigkeit ist das Unvermögen, sich seines Verstandes ohne Leitung eines anderen zu bedienen. Selbstverschuldet ist diese Unmündigkeit, wenn die Ursache derselben nicht am Mangel des Verstandes, sondern der Entschließung und des Mutes liegt, sich seiner ohne Leitung eines anderen zu bedienen. ‚Sapere aude! Habe Mut, dich deines eigenen Verstandes zu bedienen!‘ ist also der Wahlspruch der Aufklärung.“

      https://de.wikipedia.org/wiki/Beantwortung_der_Frage:_Was_ist_Aufkl%C3%A4rung%3F

      „Mit dem Mindestlohn wird dieses Marktversagen kompensiert. Die Arbeitsnachfrage (also die Arbeitgeber) kann die Not des Arbeitsanbieters nicht mehr ausnutzen.“

      Der Mindestlohn alleine hilft aber nicht das wesentlich größere Politikversagen zu kompensieren. Denn durch das ALG-II-Regime sind die Menschen ungeschützt. Sie müssen nämlich arbeiten, was der Ausbeuter knallhart ausnutzt. Erst wenn ich die Wahl habe zu sagen ich gehe nicht arbeiten, bin ich frei. Und auch erst dann werden auch die weniger verhandlungsstarken Arbeitnehmer auskömmlich leben können.

      1. Marc sagt:

        Ich stimme mit deinen beiden Aussagen überein. Beim ersten Thema jedoch: weißt du wo die Baumwolle wuchs die für dein Shirt geerntet, verzwirnt, gewebt, genäht wurde? Wer das alles gemacht hat, zu fairen oder zu unfairen Konditionen? Zwangsarbeit bei der Ernte? 12-Stunden-Schichten in der Näherei? Womit wurde gefärbt, sind die Abwässer gereinigt worden? Wie verlief der Transport?
        Summasummarum: vollständiges Wissen ist oft nicht möglich, zumindest nicht bei den aktuellen Konditionen. Die einzige Information die der Käufer sicher kennt, ist der Preis, also verschleiert der Anbieter alles Negative und drückt den Preis, wenn es ihm denn möglich ist. Dabei wäre es heute so einfach, informierte Käufer zu unterstützen. Bei kosmetischen Produkten gibt es da eine interessante App um den Barcode zu checken, und man erhält sofort Informationen über Inhaltsstoffe und deren Risiken. Will hier nicht werben, findet sich aber bestimmt leicht.

  22. der Ralf sagt:

    Noch mal zum Thema Quellen (als Ergänzung zu meinem erstem und den anderen Beiträgen hier):

    Selbstverständlich traue und glaube ich euch nicht! Kein Wort.
    Daher möchte ich die Gelegenheit haben anhand der Quellen mir ein eigenes Bild machen zu können.

    Ich unterstelle nicht, das Ihr mit Vorsatz falsches oder verdrehtes sagen würdet. Ich gehe davon aus das Ihr euch anhand von Quellen ein Thema erarbeiten könnt und euch eine Meinung bildet die fundiert und vertretbar ist.
    Aber Ihr (wir alle) sind Menschen. Mit Fehlern, Schwächen, Vorurteilen usw. Ihr bietet einen Blickwinkel, mit und auf Quellen, den ich mit meiner eigenen Sicht ergänzen möchte um mir meine eigene Meinung bilden zu können.

    Das Ihr die Quellen angebt (und damit eure Aussagen direkt verifizierbar macht) macht euch seriös. Daher muss ich euch nicht glauben.

    Für weniger Lobhudelei.
    Für mehr Quellen.
    Für mehr hinterfragen gerade wenn eine Aussage sehr gut zur eigenen Meinung passt.

  23. Marc sagt:

    Zu Quellen noch: ja, Quellen wären sehr geil. Weil: wenn ich abends am Stammtisch Holgers Erkenntnisse nachplappere, mein Gegenüber mir das nicht glaubt und ich dann sage: „Echt kein Scheiß jetzt, ich habs von Holgi!“, dann stehe ich ein klitzekleines bisschen schlechter da als wenn ich für die nächste Runde noch die Quellen mitliefern könnte.
    Ist natürlich zusätzliche Arbeit, ich weiß, aber wäre schon eine feine Sache.

  24. Martin sagt:

    Hi Katrin und Holger,

    ich fand folgenden Artikel ganz interessant zum Thema Coronavirus und Umgang der chinesischen Regierung damit. Ich finde, dass die chinesische Regierung, die man für andere Themen häufig kritisieren kann, bei diesem Thema in der Presse viel zu schlecht wegkommt.

    https://www.linkedin.com/pulse/somethings-right-here-folks-look-usa-2009-h1n1-virus-compared-cavolo

    Man sollte die Chinesen bei diesem Thema unterstützen, das ist eine Tragödie, mit der jedes Land Schwierigkeiten hätte.

    Danke für Eure tolle Sendung!

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