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Du hättest dem „Experten“ gegen Ende deutlich stärker wiedersprochen müssen. Seine Argumentation gegen die erneuerbaren Energien war abenteuerlich. EIne der richtigen Quelle den DIW hast Du genannt. Seine Carbon Foodprint Argumentation gegen E-Autos und Windkraft ist wiederlegt (Google).
Es war ein verkappter pro Atom-Lobbyismus, man beachte die letzten Äußerungen von Robert Habeck (Wirtschaftslobyismus).
Beim Podcast „Sicherheitshalber“ war in einer der letzten Folge eine Energie-Wirtschaftsexperten. Die sind mit ihren Vorhersagen erstaunlich blank.
Die erneuerbaren wurden im übrigen von der hoch gelobten Frau Merkel verkackt, Am Ende von rot/grün vor 16-17 Jahren waren wir auf einem guten Wege.
Für mich hat ein „konventionelle Energie“ Lobbyist im eigenen Interesse gesprochen.
Schade.
Es gibt auch ein LNG Terminal in Świnoujście (Swinemünde) Polen direkt an der Deutsch/Polnischen Grenze auf der Insel Usedom. Zusätzlich wird jetzt auch die Baltic Pipe von Dänemark nach Polen fertiggestellt die norwegisches Gas nach Polen liefern soll. Ich glaube wir könnten in Zukunft teilweise von Polen aus mit Gas versorgt werden.
Ich möchte nicht ganz so harsch wie Andreas Tengiki formulieren. Im Kern gebe ich ihm Recht, das Gespräch, lieber Holger, war sehr einseitig.
Auf Energiemenge zu schauen ist schlicht nicht mal die halbe Argumentation. Wir können die Gasheizung nicht mit Nuklearstrom betreiben, wir können Gas zur Befeuerung von Anlagen nicht mal mittelfristig durch elektrische Energie ersetzen, wir können Gas, Öl und Kohle als Rohstoff in der Industrie gar nicht durch elektrische Energie ersetzen und bislang gar nicht durch NaWaRo (oder recycling) ersetzen. Und mit Kernkraft werden wir auch kein Windrad einbetonieren. Dann noch mit dem Reeddach und dem Parteibuch des Bürgermeisters bei Planfeststellungs- und Genehmigungsverfahren zu kommen ist am Thema vorbei geredet, das habe ich als rhethorischen Düppel wahrgenommen.
Lieber Holger, ich schätze dich und deine Meinungsstärke sehr, aber diese Sonderfolge solltest du bitte schleunigst einfangen und ergänzen. Da muss meiner Ansicht nach ein Faktencheck hinter. Ich rate dazu, diesen groß anzulegen und mehrere Leute dazu zu bitten, die sich wirklich auskennen. Ohne Interessenskonflikte, oder zumindest ausbalanciert durch verschiedene Hintergründe.
Hier der „Experte“ selbst mit einem kurzen Statement zu Ihren Ausführungen, für die ich mich bedanke.
Bedenken Sie den Kontext der eingangs gestellten Frage: Würde ein Stopp jeglicher Energie-Importe aus Russland funktionieren? Also hier und jetzt, quasi von null auf gleich und mitten in einer unberechenbaren Krise. Am Ende möglichst mit einer gewissen (positiven) Perspektive für die heimische Wirtschaft im Nacken.
WKA haben, je nach Größe, einen positiven Ertrag ab 18-36 Monaten Betrieb. Diese Zeit und die nötige Energie hätten wir in dem beschriebenen Eingangs-Szenario einfach nicht. Auch würde, wie im Interview geschildert der Binnen-Energiemarkt in der EU de facto nicht mehr existieren (deswegen würden da eher noch LNG-Lieferungen aus NL wahrscheinlicher sein als aus PL zu uns), weil jeder aber nach spätestens 1 Monat sowieso sein eigenes Süppchen kochen wird. Somit hätten wir entweder teure Kohleimporte, Blackouts, Fracking-LNG zu überteuerten Preisen aus ominösen und unsicheren Quellen oder eben eine Art „reduzierte“ Grundsicherung durch Kernenergie, die mit lokalen erneuerbaren aufgestockt wird.
Das ich beileibe kein Atomlobbyist bin und sogar sehr engagiert eher den erneuerbaren zugetan bin, können Sie sich per Google erarbeiten, indem Sie meinen Namen hin Verbindung mit eMobilität und WAVE eingeben.
Dem Interview hinzuzufügen wäre noch: Jeder müsste sich und seinen eigenen Verbrauch massiv einschränken. Gegebenenfalls würde die Regierung Sonntagsfahrverbote wie zu Hochzeiten der Ölkrise erlassen müssen, damit man als Ganzes einigermaßen gut über die Runden kommt.
Grundsätzlich ist Kernenergie eine in der Bilanz durchaus gute Form der Energiegewinnung. Von daher halte ich es durchaus für sinnvoll diese weiterlaufen zu lassen, aber das macht doch nur einen kleinen Anteil aus. Es sind 6% am Gesamtenergieanteil während Gas bereits bei 26% liegt. Von daher ist der Effekt eher gering.
Was aus meiner Sicht sinnvoller wäre, ist die Förderung von Gas in Deutschland. Wir haben noch über ein Billion m³ (https://www.bgr.bund.de/DE/Themen/Energie/Produkte/energiestudie2021_Zusammenfassung.html;jsessionid=69C8453876F8F28ED5386B7365BFBB14.2_cid321?nn=1542226) ist viel unkonventiolles Gas, aber die Techniken dafür sind bekannt und sollten hier in Deutschland bei ausreichend hohem Gaspreis auch wirtschaftlich werden.
Die Speicherung von Wasserstoff ist schwieriger, als von Erdgas, aber ich glaube, dass die Äußerung dort missverstanden werden könnten. Ja, Wasserstoff diffuniert auch durch Stahlwände hindurch. Doch ist das nicht so viel, dass man Wasserstoff nicht in Stahlflaschen speichern könnte, im Gegenteil das ist gängige Praxis und auch ja, wenn das Ding 10 Jahre in der Ecke steht ist der Druck merklich gesunken. Besser ist die Speicherung in Salzkavernen, die bereits für Erdgas verwendet werden. Die Herausforderung ist in der Regel, dass Stahl durch eindiffundierenden Wasserstoff versprödet und in vielen Erdgasspeichern, Pipelines usw. eben kein dafür ausgelegter Stahl verwendet wurde.
Naja, laut https://de.wikipedia.org/wiki/Erntefaktor sind die Ammortisationszeiten von WKA nur halb so lang wie von Dir genannt.
Claudia Kemfert zum Thema.
Könnten wir wirklich von heute auf morgen auf sämtliche Energielieferungen aus Russland verzichten, ohne dass die Lichter ausgehen?
Klare Antwort: Ja! Zwar beziehen wir über 50% unseres Erdgases, 36 % unseres Öls und über 50% unserer Steinkohle aus Russland. Aber wir können Gas aus anderen Ländern beziehen, wir können den Verbrauch drosseln und sehr schnell auf Wärmepumpe und Erneuerbaren Energien umstellen. Auch Öl und Kohle können wir aus anderen Ländern beziehen. Nein, deswegen gehen die Lichter sicher nicht aus. Wenn sie ausgehen, dann wegen fossiler Kriege. Deswegen müssen wir jetzt endlich den Weckruf hören.
https://www.energiezukunft.eu/politik/nur-erneuerbare-energien-schaffen-frieden/
Claudia Kemfert zum Thema
Könnten wir wirklich von heute auf morgen auf sämtliche Energielieferungen aus Russland verzichten, ohne dass die Lichter ausgehen?
Klare Antwort: Ja! Zwar beziehen wir über 50% unseres Erdgases, 36 % unseres Öls und über 50% unserer Steinkohle aus Russland. Aber wir können Gas aus anderen Ländern beziehen, wir können den Verbrauch drosseln und sehr schnell auf Wärmepumpe und Erneuerbaren Energien umstellen. Auch Öl und Kohle können wir aus anderen Ländern beziehen. Nein, deswegen gehen die Lichter sicher nicht aus. Wenn sie ausgehen, dann wegen fossiler Kriege. Deswegen müssen wir jetzt endlich den Weckruf hören.
https://www.energiezukunft.eu/politik/nur-erneuerbare-energien-schaffen-frieden/
Ich möchte mich meinen Vorrednern anschliessen, ein FaktCheck hätte dieser Bonusfolge wirklich gut getan. Der Experte erzählt in erster Linie seine Meinung, welche genauso an Kubickis Stammtisch diskutiert wird.
Fangen wir an:
0:55 – Natürlich ändert das einstellen von NS2 nichts an den Lieferungen, schliesslich ist sie nicht aktiv. Sie wäre aber mit NS1 zusammen mit je 55Mrd cbm/a die grösste. Quelle: https://de.statista.com/infografik/26916/kapazitaet-der-groessten-gas-pipelines-zwischen-russland-und-europa/
1:00 – „Vom Bezug her, in der jährlichen Förderquote“ – Das wirft einfach Sachen durcheinander. Mag man als Kleinigkeit sehen, von einem Experten erwarte ich besseres.
1:30 – „Der Löwenanteil ist private Heizung, allerdings durch die Energiewende haben wir natürlich auch einen grossen Teil der Gastverstromung“ – Der grösste Anteil ist die Industrie, dort aber auch oft als chemischer Grundstoff, Haushalte sind eher Platz zwei und Vertstromung waren in 2021 grad mal 12%. Quelle: https://www.bdew.de/service/daten-und-grafiken/entwicklung-des-erdgasabsatzes-deutschland/
2:00 – Deutschland kann den Import reduzieren oder stoppen, ohne direkt weitere Staaten zu beeinflussen, die würden sich ggf. über niedrigere Preise freuen.
2:30 – Wir haben schon ein paar mehr LNG Terminals in Europa: https://www.chemietechnik.de/energie-utilities/interaktive-karte-lng-terminals-in-europa-802.html – Sicher auch nicht ausreichend, aber existierende lassen sich auch besser ausbauen.
3:20 – „Belgisches Konsortium bei dem man sich nicht über die Besitzverhältnisse sicher sein kann“ – Klassisches FUD.
6:10 – Die Strompreise sind nicht an Erdgaspreise angelehnt, das ist etwas irreführend und platt. Das Marktdesign an der Strombörse ist so aufgebaut, dass das teuerste noch benötigte Kraftwerk den Gesamtpreis bestimmt. Das ist oft, aber bei weitem nicht immer Gas. Aktuell brauchen wir aber viel Gas weil wir auch nach Frankreich verkaufen, da denen 20% der AKW Kapazitäten durch ungeplante Reparaturen fehlen.
6:45 – Zu „Wir lassen die Kernkraft einfach weiterlaufen“ und „Die abgeschalteten schalten wir einfach wieder an“ empfehle ich https://www.wiwo.de/my/technologie/umwelt/rueckkehr-der-atomkraft-jetzt-hilft-nur-noch-der-brennstab-streckbetrieb/28120108.html – Ausserdem erinnere ich an: Wir nutzen nur ca. 12% des Erdgases zur Verstromung. Dazu haben Gaskraftwerke im Netz eine ganz andere Funktion als ein Atommeiler. Atommeiler laufen auf 100% durch, Gaskraftwerke werden nach Bedarf geregelt.
7:10 – Ja, wir müssen Kohle importieren. Denn es geht hier nicht um Braunkohle, von welcher wir genug haben und immer noch zu viel abbauen, sondern um Steinkohle. Steinkohle haben wir vor Jahren in Deutschland zugemacht, die Schächte macht man nicht so einfach wieder auf (One does not simply-meme einfügen). Ein Experte hätte hier klar die Differenzierung Braun vs. Steinkohle machen müssen. Ganz davon abgesehen das es hier wiederum nur um Strom geht und nicht um die 85%+ wo unser Erdgas Verbrauch eigentlich hin geht. Allgemein merkt man das der Gesprächspartner hier sehr struggled. Lieber mal sagen „Keine Ahnung“.
7:45 – Allgemeines Politik Bashing. Keine Differenzierung zwischen den Kohlearten und deren Einsatzzweck. Steinkohle dient der Mittel und Spitzenlast und ist recht flexibel, Braunkohle läuft mehr oder weniger durch. Braunkohle wird nicht importiert, da der Energiegehalt pro kg einfach viel zu gering ist.
8:30 – Kernkraftwerk Unterwesel ist seit Fukushima nicht mehr am Netz. Und befindet sich in den ersten Phasen des Rückbaus. https://www.preussenelektra.de/de/unsereaufgabe/Kraftwerkezurueckbauen/2020/kku-etappenziel-letztes-teilstueck-reaktoreinbauten-zerlegt.html
8:40 – Ähnliches gilt für Brunsbüttel. https://de.wikipedia.org/wiki/Kernkraftwerk_Brunsb%C3%BCttel Aber ich will mal davon ausgehen das er dies mit Brockdorf verwechselt hat. Da verweise ich auf den WiWo Artikel von weiter oben.
9:10 – Da kann leider nur einen massiven Facepalm beisteuern. Unsere AKWs steuerten im Jahr jeweils ungefähr 10TWh bei (Quelle https://energy-charts.info/charts/energy/chart.htm?l=de&c=DE&year=-1&stacking=grouped&chartColumnSorting=default&source=nuclear_unit&interval=year). Wie man da mit 3(noch laufenden)+3(irgdendwie magisch zu reaktivierenden) Stück auf 1000 TWh kommt ist mir schleierhaft. Ganz davon abgesehen das die AKWs natürlich in erster Linie nur Strom liefern, und der Gastherme daheim nicht helfen.
10:00 – Uranerz ist nur der erste Schritt, Brennstäbe daraus herzustellen ist noch einmal eine ganz andere Hausnummer, besonders da die spezifisch für einen bestimmten Reaktortyp sind. Siehe WiWo Artikel.
10:45 – Wie er jetzt von seiner Situation auf die typische Situation in der Stadt hochskaliert weiss ich nicht. Bei sinnvollen Mieterstromregelungen würden die Vermieter die Dächer in der Stadt mit Solar voll knallen bis zum umfallen. Ich weiss nicht was die Feuerwehr gegen Reetdach+Solar haben soll, aber ganz unkritisch ist das wohl nicht, aber eher weil das Dach besser direkt dem Wetter ausgesetzt sein sollte: https://www.solaranlagen-portal.com/photovoltaik/voraussetzung/dachdeckung – Wieso man hier direkt wieder Politikbashing (Nicht in der selben Partei) betreiben muss ist mir aber schleierhaft.
13:20 – Hint: Windrad 1 kann genug Strom erzeugen um Windrad 2-100 (leicht übertrieben) herzustellen.
13:40 – Die Schiffe fahren mit Schweröl. Ja … aber das ist „Bottom of the Barrel“, der letzte Dreck der noch über bleibt wenn die guten Stoffe bei der Raffinierung raus sind. Solange wir woanders Öl einsetzen haben wir auch Schweröl. (Ja, das könnte man unter enormen Aufwand cracken und andere Produkte draus herstellen, macht aber energetisch irgendwann keinen Sinn mehr.)
14:45 – Da wird wieder mir sehr viel FUD geworfen. Und es dreht sich effektiv wieder nur um Strom (und nicht um Erdgas) und man schürt die „ANGST VOR DEM BLAAACKOUT!“ (Bitte im Kopf in Holgistimme sprechen). Die „Sektoren“ (eigentlich redet er von Firmen) bei denen eingegriffen wird (Im Fall von Problemen in der Stromversorgung, von der er eigentlich redet) sind klar definiert, die bekommen dann sogar Geld dafür. Es gibt dort sowohl positive als auch negative Regelleistung, als auch den Lastabwurf (spezifischer darauf eingerichteter Kunden). https://de.wikipedia.org/wiki/Regelleistung_(Stromnetz) und https://de.wikipedia.org/wiki/Lastabwurf_(Stromnetz)
15:15 – Politikbashing
17:00 – Die Transportketten für die Industrie sind nun wirklich nicht das grosse Thema aber es gibt ja noch diese … Bahn.
17:50 – Frankreich und die Erneuerbaren Energien: https://www.energiezukunft.eu/politik/erneuerbare-energien-in-frankreich-wachsen-nur-langsam/
18:00 – FUD FUD FUD – Frankreich importiert seit Jahrzehnten auch viel Strom von uns, entweder weil im Sommer mal wieder die Flüsse zu warm sind und man die Kernkraft nicht voll laufen lassen kann. Oder weil der Winter kalt ist und man es versäumt hat die Bürger mal von reiner Elektroheizung auf Wärmepumpentechnik umzustellen. – https://energy-charts.info/charts/import_export/chart.htm?l=de&c=FR&year=2021&flow=scheduled_commercial_exchanges_fr (Die anderen Jahre sehen nicht besser aus)
18:20 – Er wirft wieder Energie und Strom durcheinander
19:20 – Politikbashing ….
Sorry, der Kommentar ist jetzt länger geworden als ich wollte, aber jedesmal wenn ich aufhören wollte kam der nächste Unsinn. Ich hoffe er landet nicht wegen der ganzen Links im Spam.
Hallo Nico,
Danke für Deine genauen Ausführungen. Das Thema ist so wichtig, daß Holger da hoffentlich noch mal Einiges richtigstellen wird.
Liebe Grüße
Tobi
Danke!
Im Heizbereich wird/ muss alles auf die Wärmepumpe hinauslaufen. Wasserstoff wird bis voraussichtlich 2035 noch zu teuer sein. Was es bedarf ist ein Umdenken: Nicht nur technisch und physikalisch ist eine Wärmepumpe im Altbau eine machbare und lohnende Alternative – siehe zB https://www.energie-experten.org/heizung/waermepumpe/einsatz/altbau – Sie muss lediglich mit Ökostrom betrieben werden. Dass dies bei schlecht gedämmten Häusern nicht so effizient wie im Neubau ist, ist völlig klar. Nur würde man in einem schlecht gedämmten Altbau auch wesentlich mehr Gas oder Öl verheizen. Zudem ist eine JAZ von 2 immer noch effizienter als jedes andere Heizsystem. Und letztlich kommt es darauf an, so schnell wie möglich klimaneutral zu werden und nicht Effizienz-Weltmeister!
Ich finde es erstaunlich das Solarthermie bei den ganzen Diskussionen um Erneuerbare Energien, insbesondere für den Hausgebrauch, immer irgendwie komplett weg ignoriert wird.
Wärmepumpen sind nicht alternativlos und die einzig wahre Lösung für die Zukunft. Im Gegenteil, sie brauchen immer Strom (der irgendwo her kommen muss) und sind technisch komplex (somit fehleranfällig).
Zum Thema Solarthermie steht übrigens auch auf dieser Seite was: https://www.energie-experten.org/erneuerbare-energien/solarenergie/solarwaerme
Zitat:
„Die Nutzung von Solarwärme ist besonders effizient: Das zeigt der Vergleich mit der Wärmepumpe. Eine Wärmepumpe hat eine Leistungszahl von 3 bis 5. Das heißt, sie produziert aus einem Teil hineingestecktem Strom 3 bis 5 Teile Wärme. Die Solarwärme hat bei gleicher Berechnungsweise hingegen eine Leistungszahl von bis zu 100.“
Eine Wärmepumpe braucht mitnichten „Immer Strom“. Wärmepumpen sollten in erster Linie angebotsgesteuert sein und in Zusammenarbeit mit einem Wärmespeicher eine flexible managebare Power2Heat-Lösung sein.
Wenn man eine 5 Jahre alte Heizung hat und via Solarthermie den Gasverbrauch reduzieren will, dann ist das eine Überlegung wert. Eines der Probleme der Solarthermie ist die Dimensionierung, auf maximalen Ertrag ausgerichtet hat man im Sommer schnell die Situation von zu viel Hitze die man nicht mehr abführen kann und die somit einfach verloren ist.
Strom aus einer PV Anlage ist deutlich flexibler einsetzbar, damit kann mein Kühlschrank laufen, die Wärmepumpe (inklusive Schichtspeicher) und das Auto wird auch geladen. Ansonsten gibt es dann noch Einspeisung. Solarthermie ist immer nur für meine eigene Wärmeerzeugung einsetzbar. Und ausserhalb der Heizperiode auch ausschliesslich für Brauchwasser.
Letztes Jahr ging eine Studie rum, in der man sich mit dem Mix aus PV und Solarthermie beschäftigt hat. IIRC kam da recht deutlich raus, dass pur PV mit Wärmepumpe einer Mischung as PV/Solarthermie systemisch betrachtet deutlich besser ist. Leider finde ich sie auf die schnelle nicht, werde sie aber ggf. noch nachreichen.
Aber noch ein Nachtrag, Wärmepumpen sind mitnichten technisch komplex, sie sind sogar recht einfach. Das ist sehr gut verstandene und beherrschte Technik. Viele komplexere Komponenten, die man vlt. der Wärmepumpe zuordnen könnte, sind eigentlich in allen Systemen die mit Wärme zu tun haben gleich.
Solarthermie braucht im übrigen auch Strom (wenn auch deutlich weniger), aber dort muss schliesslich auch die Umwälzpumpe betrieben werden.
„Eine Wärmepumpe braucht mitnichten „Immer Strom“. “
Ok, dachte eigentlich es ist offensichtlich aber trotzdem die Korrektur meiner Aussage:
„[…] Im Gegenteil, sie brauchen immer Strom wenn sie das tun sollen für das sie gedacht sind: Wärme erzeugen.“
Wärmepumpen sind im Vergleich zur Solarthermie komplexer (passive Module die in der Sonne rumliegen vs. einer Maschine mit Kompressor, Kältemittel etc.).
Der ganze Rest ist, wie du schon richtig festgestellt hast, im System der Wärmeerzeugung gleich, z.b. Umwälzpumpen und Speicher.
Das gerade im Sommer der Wärmebedarf deutlich geringer ist als die Wärmeerzeugung ist richtig. Kann man natürlich noch optimieren indem man Waschmaschine und Geschirrspüler mit Warmwasseranschluss betreibt.
Aber was heißt „verloren“?
Die „Erzeugung“ hat keinen Strom verbraucht oder Dreck/Lärm erzeugt. Zusammen mit einer PV Anlage hat man im idealen Fall seinen kompletten Energiebedarf selbst und sauber erzeugt. Und das z.t. auch in der Übergangszeit und teilweise in der Heizperiode.
Die überschüssige Energie zu speichern ist bei Wärme deutlich einfacher und billiger als bei Strom inkl. der Umwandlung von Strom in Wärme (Heizstab)
Interessant wäre nur wie viel Strom PV Module erzeugen könnten die statt Solarkollektoren installiert werden und ob dieser Strom ausreicht um eine vergleichbare Wärmemenge zu erzeugen.
Es ist natürlich so, das es immer auf die Situation ankommt. Es mag sicher Szenarien geben in denen eine Wärmepumpe (das PV denken wir uns immer dazu, egal ob WP oder Solarthermie) besser ist als Solarthermie.
Aber Wärmepumpen sind eben weder die einzige noch immer die beste Lösung.
Mit verloren meine ich, das man entweder die Anlage
(1) so dimensioniert das sie unter maximaler Einstrahlung den minimalen Tagesbedarf erzeugt, oder
(2) so gross dimensioniert, so das sie im Winter die Heizung unterstützt und allgemein für Warmwasser genutzt werden kann.
1 ist im Normalfall nicht wünschenswert, da der Effekt der Anlage dann einfach nicht hoch genug wäre. Bei 2 (und den Zwischenstufen dazwischen) kommst du halt immer wieder an den Punkt in dem dein Wärmespeicher die Wärme nicht mehr aufnehmen kann (Worst-Case: 4 Wochen Sommerurlaub). In dem Moment geht kommt man in die thermische Stagnation. Die Arbeitsflüssigkeit wird nicht mehr gepumpt, die Sonne strahlt aber immer noch auf die Kollektoren. Die Kollektoren können die Wärme nur noch direkt an die Umwelt abgeben und somit geht die Energie „verloren“. Siehe auch: https://www.solaranlage-ratgeber.de/solarthermie/solarthermie-wartung/solarthermie-ueberhitzung-im-sommer
Ein PV Panel an der Stelle könnte halt weiterhin Strom erzeugen und einspeisen. Und selbst wenn man im Urlaub ist und die Anlage mal an die 70% Regelung stösst, dann ist das nur zeitlich begrenzt.
Thermische Stagnation ist übrigens das worauf die Anlagen ausgelegt werden müssen und das macht sie technisch auch nicht so einfach. Es gibt nur wenige bewegliche Teile, dafür aber deutlich höhere Temperaturen.
Wie gesagt, als Zusatz zu relativ neuen (max 10 Jahre) Brennkesseln (Gas o. Pellets) macht Solarthermie ggf. Sinn. Aber selbst da muss man gegen PV+Brauchwasserwärmepumpe gegenrechnen. Eine reine Solarthermieanlage für Warmwasser kostet ca. 5000 Euro. Eine BWWP bekommt man für ca. 2500-3000 Euro installiert. PV kann man in beiden Fällen nutzen, bei der BWWP-Lösung halt 2-3 Module mehr.
Ich hab schon oft und in unterschiedlichen Konstellationen über das Thema Solarthermie nachgedacht und daran rumgerechnet. Am Ende gibt es nur selten eine Konstellation in der Solarthermie die bessere Lösung ist, eigentlich nur wenn man ein geringes Budget hat, hohe Kostensteigerungen des Brennstoffes erwartet werden und noch gar keine PV auf dem Dach ist.
Hier haben sich noch ein paar Wissenschaftler mit der Frage der wirtschaftlichen Auswirkungen eines Importstopps russischer Energie auf Deutschland auseinandergesetzt.
https://twitter.com/ben_moll/status/1500938766076334081
Jau, da bin ich heute abend auch schon zum Interview verabredet 🙂
Kleine Anmerkung zu einer Randbemerkung während des interviews: Ralf-Martin Tauer sprach von „nachhaltigen Pellet-Heizungen“, gegen die das Umweltministerium schießt. Dazu wollte ich kurz anmerken, dass es nicht nur Kritik aufgrund der Feinstaubbelastung durch Pellet-Heizungen gibt, sondern auch, dass die Verbrennung alles andere als CO2-neutral und nachhaltig ist.
Zum einen wird das Holz innerhalb kürzester Zeit verbrannt und es dauert Jahre bis die Bäume wieder nachgewachsen sind. Würde man die Bäume wachsen lassen oder das Holz anderweitig verwenden (z.B. als Baustoff, oder es einlagern) hätten wir eine Co2-Senke. Die wir leider bitter bräuchten..
Und zum anderen wird mittlerweile so viel Holz verbrannt, dass es schon seit langem nicht mehr aus sogenannten nachhaltigen Anbau kommt sondern in Massen importiert wird, aus Osteuropa und Russland. Auch einer der Gründe wieso Pettets zur Zeit teurer werden. Ein Artikel, den ich auf die Schnelle gefunden habe:
https://taz.de/Heizpellets-und-Rodung/!150953/