Die Wochendämmerung

Politik, Gesellschaft, Quatsch. Der Podcast mit Katrin Rönicke & Holger Klein

Bauern, Luftangriffe in der Ukraine, Fico vs. Journalismus, Wochenzeitungen, Israel, Muhammad Yunus und der Igel

| 51 Kommentare

Mit: Nachträge zur E-Auto-Prämie und Situation der Bauern, Ukraine-Krieg, Slowakei, Wahlen 2024, Wochenzeitungen, Israel, Ortskräfte in Afghanistan, Abschiebungen nach Iran, Sham Jaff zu Bangladesh und dem Tier des Jahres 2024.
Mit einem Faktencheck von Nándor Hulverscheidt und einem Limerick von Jens Ohrenblicker.

Anzeige: Die Wochendämmerung wird euch Präsentiert von Polarstern – 100% echter Ökostrom aus der Gemeinwohlökonomie. Mit dem Code „Wochendämmerung“ 20€ auf die erste Jahresabrechnung sparen!

Links und Hintergründe

eAutos

Bauern

Regierungsbilanz

Ukraine

Slowakei

Superwahljahr

Auch interessant

Israel

Afghanistan Ortskräfte

Abschiebungen nach Iran

Sham Jaff zu Muhammad Yunus

Gute Nachricht

Hochwasser-Podcasts von Holger

Der Faktencheck von Nándor Hulverscheidt

51 thoughts on “Bauern, Luftangriffe in der Ukraine, Fico vs. Journalismus, Wochenzeitungen, Israel, Muhammad Yunus und der Igel

  1. Lieber Holger,
    Liebe Katrin,

    Meine Gedanken zu den klimaschädlichen Agrarsubventionen. Klar, gehören die abgeschafft, weil diese dazu führen, dass sich Landwirte weniger Gedanken machen, wie sie in ihrem Betrieb den Treibstoffverbrauch reduzieren oder ihre Maschinen langfristig mit alternativem Kraftstoff (beispielsweise auf dem Betrieb produziertes Biogas) betreiben können. Aber die Landwirtschaft ist in vielen Bereichen eine finanziell prekäre Branche und da kann man Subventionen nicht so schnell streichen. De facto, sollten die Subventionen über den Abschreibezyklus der Maschinen abgebaut werden. Ich bin sicher, dass es auch ein gewisses Einsparpotenzial mit den bestehenden Maschinen gibt. Wenn Subventionen in der Landwirtschaft geändert werden, sollte dies immer in Zeiträumen geschehen, die es den Bauern ermöglicht, ihren Betrieb anzupassen.

  2. Henning sagt:

    Es ist wirklich interessant, wie lange es gedauert hat, dass in den Deutschen Medien angekommen ist, dass die Palästinänser gerade vertrieben werden. Im UK oder den USA ist dies seit Wochen schon Thema. In den USA geht es eher um die Frage, wie man Biden von seiner bedingungslosen und unbegrenzten Unterstützung Israels abbringt, denn diese kostet ihm gerade Wiederwahl. Was dann zu einem republikanischen Präsidenten führen wird. Wird das eigentlich in deutschen Medien thematisiert? Oder ist man dann einfach wieder überrascht, dass Trump Präsident wird? Dass sich Politiker der Staatsräson unterwerfen ist das eine, aber das dies auch Journalisten tun, etwas ganz anderes und wirklich bedauerlich.

    1. Eule sagt:

      Biden tritt bei Netanjahu immer wieder auf die Bremse und fordert unermüdlich und deutlich ein, dass beim militärischen Vorgehen der humanitären Lage in Gaza Rechnung getragen wird. Bedingungslos und unbegrenzt ist das wahrlich nicht.

  3. Kwink sagt:

    Holger war ein kleiner Igel,
    der war nicht begeistert vom Spiegel.
    Zu geil auf die Klicks,
    das war für ihn nix.
    Die Zeit kriegt’s Igel-Gütesiegel.

  4. So, diese Woche habe ich gerade ein reges Kommentierbedürfnis. Ich habe mir auch schon Gedanken zur Frage gemacht, weshalb Steuerhinterziehung als Gentlemendelikt gilt und bei zu viel bezogenen Sozialleistungen regelmässig Forderungen zu mehr Ermittlungskompetenz und zu härteren Strafen kommen und wie man dies ändern könnte. Meine Idee dabei war, die Sozialleistungen als negative Steuern auszuzahlen, denn dann ist Steuerhinterziehung und Erschleichung von Sozialleistungen dasselbe Delikt und muss in der Folge auch gleich bekämpft und bestraft werden. Ich bin sicher, dass sich dadurch auch der Diskurs verschieben wird. Denn eine Ungerechtigkeit in europäischen Justizsystemen ist, dass Delikte, die Arme begehen, häufiger mit Gefängnis bestraft und Delikte, die Reiche begehen, häufiger mit Geldstrafen belegt werden. Das mag zwar eine vermögende Person etwas schmerzen, aber es besteht kaum die Gefahr eines sozialen Abstiegs.

  5. subbi sagt:

    Hab auch noch was zu Subventionen entdeckt, ohne exakte Primärquelle, aber Hinweis auf diese, die sich wohl finden lassen dürfte:

    „Der durchschnittliche Haupterwerbs­betrieb in Deutschland erhält laut Landwirtschaftsministerium rund 2.900 Euro Agrardieselvergütung pro Jahr. Höfe dieser Kategorie nahmen aber 2022/23 insgesamt 480.000 Euro ein und verbuchten 115.000 Euro Gewinn. Die Subv­entionen fallen also kaum ins Gewicht.“

    https://bsky.app/profile/emerald13.bsky.social/post/3kh7v6asg272m

    1. marc sagt:

      Auch dann komme ich auf 90.000 liter günstigen Diesel den jeder Betrieb jedes Jahr durch bläst. Wenn ich den PKW Nutzer mit seinem 6-liter Verbrauch dagegen rechne komme ich auf 1,5 Mio. km Strecke im Jahr.
      Da zeigt sich warum es keine E-Traktoren gibt, was nix kostet ist nix wert.

      1. Titus von Unhold sagt:

        E-Traktoren gibt es deshalb nicht weil sie entweder keine relevante Reichweite haben oder aber zu schwer werden für die Böden und Straßen.

      2. kilosierra sagt:

        Und das wird wohl auch auf lange Zeit so bleiben – und nein, es sind nicht die Bauern die da dagegen sind, sondern die Physik bzw. die Chemie. Traktoren und andere Maschinen in der Landwirtschaft haben für die Elektrifizierung ein extrem ungünstiges Anforderungsprofil. Es werden verhältnismäßig hohe Leistungen über sehr langen Zeiträume gebraucht, also z.B. mehrere Stunden am Stück pflügen. Nehmen wir mal einen durchschnittlichen Leistungsbedarf von 100 kW (135 PS) über 8 Stunden an, dann brauchen wir 800 kWh Energie. Die sind bei einer Energiedichte von 11,9 kWh/kg in etwa 67 kg Diesel drin. Moderne Dieselaggregate schaffen bei Dauerlast durchaus Wirkungsgrade so um die 50%, d.h. in den 8 Stunden laufen da knapp 135 kg Diesel durch (und können in 5 Minuten nachgetankt werden). Sehr gute Batterien schaffen Energiedichten von 200 Wh/kg um die 800 kWh zu speichern muss die Batterie als 4 Tonnen wiegen und wenn neben jedem Feld ein Supercharger mit 200 kW Leistung steht dauert es 4 Stunden bis der Trecker wieder voll ist. Und 100 kW ist eine Leistung über die Mähdrescher oder Vollernter nur kichern, dort reden wir über Leistungen im Bereich 600 kW und mehr die dann in der Erntezeit für fast 16 Stunden am Stück gebraucht werden. Das wird batterieelektrisch echt schwierig und H2+Brennstoffzelle macht es auch nicht einfacher. Das! wäre eine sinnvolle Anwendung für synthetische Kraftstoffe.

        1. Marc sagt:

          Danke für die tolle Erklärung.
          Vielleicht wäre es ja möglich die Dinger kabelgebunden zu nutzen und die Energie stationär zu haben. sicherlich auch nur ne dumme Idee, aber diese Menge an benötigter fossiler Brennstoffe scheint mir schon groß.

  6. hilti sagt:

    Ich nehm ja Kadda nur ungern die Hoffnung, aber die Regierung Netanjahu wird aber leider nur dann kippen, wenn sie ihre Mehrheit in der Knesset verliert. Netanjahu hätschelt und tätschelt seine rechtsextremen Regierungsmitglieder damit das genau nicht passiert. Denn dann muss er wieder wegen Korruption vor Gericht. Der nächste reguläre Wahltermin ist 2026…

  7. Christian Jakob sagt:

    Ein paar Gedanken zum Landwirt. Selbstverständlich habe ich Verständnis für die prekäre Situation, jedoch werden bei der Aufstellung der Rechnung auch gerne ein paar Dinge weggelassen. Zum Beispiel steuerliche Vorteile von Landwirten. Landwirtschaftliche Betriebe…

    … bezahlen keine Gewerbesteuer
    … fallen unter die Grundsteuer A (0,55 Promille plus Hebesatz gegenüber Grundsteuer B 0,8 bis 0,10 Promille)
    … können Haustiere (Hund) und deren Futter bzw. Ausrüstung und Pflege voll von der Steuer absetzen
    … können sämtliche Fahrzeuge als Betriebsmittel absetzen

    Ich möchte damit anmerken, dass Landwirte andere Ausgaben und zum Teil Vergünstigungen gegenüber anderen Berufsgruppen haben.

  8. Stefan Hartmann sagt:

    Ich finde es toll wie ihr versucht das Thema der Landwirtschaft zu durchdringen.
    Kommen wir zuerst zu dem scheinbaren wiederspruch Zwischen meinen Zahlen aus der Diskussion und denen die von der taz kommen.
    Wenn man dem link zur Quelle in der taz folgt und sich die Quelle [1] anschaut sieht man das die taz einfach den Gewinn von vom letzten Wirtschaftsjahr 22/23 genommen hat das ein extremer Ausreißer (+45,3% zum Vorjahr) war, ich habe in meinem Kommentar darauf hingewiesen das 22/23 nicht repräsentativ war und die von mir als nachhaltig angesehnen zahl der vorherigen Jahre genommen.
    Dann macht die taz noch etwas das ich als unredlich bezeichnen würde, sie spricht von den 480.000€ Umsatz nur um die 3000€ Agrardieselerstatrung klein aussehen zu lassen, die 3000€ KFZ Steuer werden garnicht erst erwähnt.
    Stattdessen schließt der Artikel lapidar mit dem Hinweis „ Es gibt erste Elektrotraktoren. Solche Alternativen zu entwickeln wird attraktiver, wenn Agrardiesel teurer wird.“

    Was so noch nicht mal halb der Wahrheit entspricht.
    Traktoren in der Größe 100PS aufwärts, von denen die meisten Arbeiten erledigt werden die ernsthaft Energie verbraucht gibt es praktisch nicht [2] und selbst für die kleineren gibt es in Deutschland kein oder nur ein sehr begrenztes Händler und Servicenetz

    Zusammenfassend würde ich zu dem taz Artikel sagen, ich verstehe warum und wie ein Redakteur so einen Kommentar verfasst würde ihm aber in der Prämisse und in den Details massiv widersprechen

    [1] https://www.situationsbericht.de/5/52-buchfuehrungsergebnisse

    [2] http://whitepaper.agrarzeitung.de/technik-report/elektro-traktoren#:~:text=Darunter%20Weltmarktf%C3%BChrer%20Deere%20%26%20Co%2C%20Agco,wie%20etwa%20Solectrac%20oder%20Cellestial.

  9. Stefan Hartmann sagt:

    Jetzt hab ich meinen Kommentar zu früh geschrieben,
    Zu eurem prunkt mit dem dann muss man die Stunden aufschreiben/aufzustocken.
    Da sprechen 3 Punkte dagegen
    1.bauern haben Vermögen hundert tausende bis Millionen €
    Im wesentlichen in Form von Boden
    Und mit Vermögen gibts kein Bürgergeld
    2.mit genug Arbeitsstunden kommt man auch mit niedrigen Löhnen übers Bürgergeld
    3.eine der Gründe warum die Bauern so wütend sind ist die Bürokratie/dokumentationswahn mit dem Verschlag Bauern quasi zu schlechteren Staatsangestellten zu machen wäre bei den Bauern kein Blumentopf zu gewinnen 😅
    Was es genau zu dem Zweck gibt sind die Direktzahlunen aka Subventionen aus Brüssel , die heißen nicht umsonst Einkommensgrundstützung [1] das weiß nur außerhalb der Landwirtschaft praktisch niemand weil das framing als Unternehmenssubvention in der Öffentlichkeit so gut verfangen hat

    [1] https://foerderung.landwirtschaft-bw.de/,Lde/Startseite/Foerderwegweiser/Direktzahlungen

    1. Lars sagt:

      Vielen Dank erst Mal für deine Einblicke bzw. Hintergrundinformationen.

      Beim Hören hatt mich, insbesondere bei Holgis kurzen Ausführungen in die Richtung „dann fallen von 1.000 Bauern eben 100 weg“ (nicht der exakte Wortlaut, aber von Sinn her eben sehr viele sind rel. wohlhabend und „nur“ wenigen betrieben geht es wirtschaftlich schlecht), allerdings auch die „anekdotische Evidenz“ heimgesucht. Hierzu muss ich etwas ausholen:

      Ich komme gebürtig vom Land und die „reichsten“ da in der Umgebung waren an sich immer „die Bauern“. Das waren die Familien wo der dicke Mercedes in der Garage Stand und natürlich nicht nur einer. Dazu bekam jedes der 2-3 Kinder zum 18 natürlich einen nagelneuen Golf usw.
      Das ist jetzt allerdings auch ~30 Jahre her.
      Ansonsten verfolge ich gerne mal auf YT die „Nord Reportagen – Auf’m Land“ und da ich gerne zum Abschalten mal am PC „Landwirtschaftssimulator“ spiele, schlägt mir „der Algorithmus“ gerne mal Videos von Landwirten vor und es gibt ja auch auf Twitch mittlerweile diverse Personen die Live ihre Arbeit streamen.

      An sich habe ich also keine wirklich tiefgreifende Ahnung von dem Thema, da ich mich mit den echten wirtschaftlichen Zahlen der Betriebe nie beschäftigt habe. Beurteilen kann ich hier nur, was ich sehe oder mitbekommen habe. Und das geht eben genau in der Kerbe in die Holgi geschlagen hat. Aus meiner beschränkten Perspektive sind landwirtschaftliche Betriebe verhältnismäßig reich und beschäftigen ja auch oftmals, wie ich es verstanden habe, „Lohner“ – Lohnbetriebe mit dicken Maschinen die bei der Ernte helfen, da nicht jeder selber einen Mähdrescher besitzen kann – die wiederum auch recht reich wirken.
      Bei dem Außeneindruck und vor allem dem was ich bei Leuten auf Twitch gesehen habe die stolz mit Ihrem Trekker zu Protesten gefahren sind und haarscharf an der Grenze zum rechten Gedankengut und offenbar angestachelt von Bild und Konsorten argumentiert haben, da habe ich echt ein sehr ungutes Gefühl was die Proteste angeht. Zudem empfinde ich diese als arg unverhältnismäßig.

      Von daher ist es wirklich spannend auch mal eine andere Sicht zu lesen die nicht so polemisch ist und auch mal ganze andere zahlen aufwirft. Denn das mit dem extrem niedrigen Stundenlohn ist natürlich schon Besorgniserregend. Zumal sich ja auch nicht jeder mal eben, so wie Holgi es gerne etwas überspitzt formuliert, einen neuen Job suchen kann.
      Rückt das Ganze aber auch mal in ein anderes Licht. Bedenklich finde ich dabei aber weiterhin, dass die Regierung hier so schnell zurückrudert, dies bei anderen Themen aber nicht macht.

  10. Cedara sagt:

    Lieber Holger,

    sage doch bitte deiner Nachbarin, dass es 5 Gruppen von Bürgergeld Menschen gibt:

    1. Kinder
    2. Menschen, die nicht jeden Job machen können, weil sie durch Krankheiten eingeschränkt sind
    3. Menschen, die zu Hause Angehörige pflegen
    4. Aufstocker, bei denen der Lohn nicht reicht
    5. die, die nicht arbeiten wollen

    Sage doch auch deiner Nachbarin, dass das Jobcenter nur noch bei Bedarf fördert. Du kannst also nicht eine Schulung mit einem Berufsabschluss machen, weil du möchtest, oder den Führerschein machen, um Taxi fahren zu gehen oder Bus. Du musst erst einen Arbeitsvertrag nachweisen, dass das Jobcenter es finanziert.

    Und die Firmen wollen, dass du dich mit den Fachkenntnissen in der Tasche bewirbst – die wollen auch kein Geld ausgeben.

    Wie zum Teufel soll mensch da einen Job finden, wenn man gesundheitlich eingeschränkt ist?

  11. Steve sagt:

    der Holger würd Igel gern essen
    doch diese ham‘ selbst nix zu fressen
    der Igel auf zack
    beißt in Holgis Sack
    so läuft’s halt, wenn Omnis sich messen

  12. Jochen sagt:

    Hatte es mir schon letztes Jahr vorgenommen, aber passt ja auch zum Jahresanfang.
    Ich wollte einfach mal ein großes Lob an Nándor aussprechen. Ich finde ihn eine große Bereicherung für eure Sendung. Oftmals ergänzt er Sachen, ordnet sie ein und vervollständigt somit eure Arbeit.
    Also Nándor, vielen Dank für deine tolle Arbeit.

    Gruß Jochen

  13. Seismo sagt:

    Die Vielzahl an Igeln beweist,
    Auch sie gehören verspeist.
    Nun stell dich nicht dumm,
    dreh sie einfach um,
    und löffle sie aus wie ein Eis!

  14. Biggi sagt:

    Hier einfach ein paar random Gedanken zu letzten und aktuellen Sendung:
    – Ich bin sehr für die Aufnahme von Flüchtlingen, und es ist in der Folge tatsächlich ein Mittel gegen Fachkräfte- bzw. Arbeitskräftemangel (zumindest wenn man sie (erwerbs-)arbeiten ließe). Allerdings sollte das Recht auf freie Berufswahl natürlich auch für Flüchtlinge gelten, und man sollte niemanden, also auch keine Flüchtlinge, dazu nötigen eine bestimmte Tätigkeit auszuüben und ansonsten woanders hinzugehen (z.B. in eine andere Stadt wie im Beispiel mit dem/der Busfahrer*in in der letzten Sendung). Positive Anreize (für alle :)) sollten ausreichen.
    – Ich glaube gerne dass der Stundenlohn von Landwirt*innen (die im eigenen Betrieb arbeiten) nicht so hoch ist, aber ich würde den nicht nur so für sich betrachten. Einige/viele haben doch beträchtliches Vermögen in Form von Landbesitz, Gebäuden und landwirtschaftlichem Gerät geerbt (immer wenn ich bei mir in der Umgebung wandern gehe, gehört das Stück „Gegend“ durch das ich wandere jemandem, meistens sind das Landwirt*innen).
    – Sehr viele landwirtschaftliche Betriebe haben doch Angestellte, die bekommen doch auch (hoffentlich) einen ordentlichen Stundenlohn, da kommt das mit sieben Euro pro Stunde für den/die Betriebsinhaber*in irgendwie nicht hin…?

  15. Florian R. sagt:

    Katrin hat im Podcast wie so viele andere auch darauf hingewiesen, dass uns die Umstellung auf Klimaneutral Geld kostet (genaue Formulierung habe ich nicht mehr im Kopf). Ich höre das überall, aber ist das nicht ein Märchen? Es wird doch alles billiger. Ja, wir müssen investieren, aber erstens müssen wir eh den Bestand erhalten und haben damit bereits Geld das einfach umgeleitet wird und zweitens kommt das Geld doch von alleine wieder rein. Wind und Solar sind doch „Gelddruckmaschinen“ (wie war das Kohlekraftwerke ersetzen kostet 100 Mrd und bringt 500-600 Mrd über 30 Jahre ein. Das wären etwa die 17 Mrd pro Jahr die gerade vom Verfassungsgericht gestrichen wurden). E-Auto ist billiger als Verbrenner, der ÖPNV ist noch billiger. Radwege erhalten ist preiswerter als Straßen. Usw. Fallen wir da nicht auf ein Märchen von irgendeiner Lobby rein?

    Auch bei Dieselprivileg für Landwirte fällt mir das auf. Wenn 50% höhere Dieselkosten 10% des Gewinns ausmachen, was passiert denn dann wenn da an der Tankstelle plötzlich 3, 4 oder 5 € stehen? Eigentlich müsste da doch alle Bauern darauf drängen, dass es endlich E-Traktoren gibt die sie dann mit ihren Solarzellen laden können, um aus dieser existenzbedrohenden Dieselabhängigkeit raus zu kommen.

    1. David sagt:

      Das würde mich auch interessieren. Mein Verdacht ist dass aktuell kein Geld da ist weil wir gleichzeitig die erneuerbaren und die fossilen Energieträger (Flugverkehr und die Bahn etc.) subventionieren was am Ende beides verteuert aber vielleicht verstehe ich da auch was grundlegend falsch.

    2. Mithrandir sagt:

      Billiger wird es nur in der Theorie.
      Die Taschen in die das Geld fließt, werden aber nicht kleiner.
      Das ist nicht mal negativ gemeint. Nehmen wir mal in ein Extrembeispiel. aLle knallen sich Solar aufs Dach und sind fast autark, liefern evtl sogar noch den gesamten strom, der sonst so gebraucht wird (Achtung, sehr vereinfacht). Die Netze müssen aber trotzdem betrieben werden und die Kraftwerke für die Notreserver auch. Die Menschen, die dort arbeiten werden ja deshalb nicht weniger. Evtl. arbeiten weniger in den Kraftwerken, aber alle wollen ja nicht weniger verdienen. Und bis der Umbau gestemmt ist, geht einige Zeit ins Land, deswegen, ist das erst mal eine leere Versprechung, die den Grünen immer auf die Füße fällt.
      Otto NormalPVbetrreiber versteht jka auch nicht, dass es nicht geht, dass er für den Strom, den er einspeist genau so viel bekommt wie er für den Netzstrom bezahlt.

      1. Florian R. sagt:

        Das Argument kann ich nur eingeschränkt nachvollziehen. Ja, da wird sich noch jemand bereichern und die Kosten dadurch höher ausfallen, weil diese Bereicherung in den Rechnungen nicht drin ist. Ja, die Rechnungen sind u. U. auch etwas zu positiv. Aber gleichzeitig wird es noch Effizienzsteigerungen geben und vor allem kostet der Strom deutlich weniger. 5 ct/kWh statt 20-30 ct/kWh (geschätzt). Diese Differenz an Produktionskosten ist da. Pro kWh werden dann 20 ct gespart.
        Anders argumentiert: Wir geben pro Jahr etwa 100 Mrd. für Energieressourcen aus. Mit Wind und Solar geben wir das nicht mehr aus, sondern 20 Mrd (fiktive Zahl) für Wind- und Solaranlagen. Ergo 80 Mrd. die wir für was auch immer ausgeben können.

        1. kilosierra sagt:

          Hier würde ich gern ein paar gegenteilige Gedanken formulieren. Erstens – warum sollte zukünftig ein Marktteilnehmer den Strom billiger anbieten, wenn die Kunden ihn doch jetzt zum Preis X kaufen. Zweitens – der Bedarf an elektrischer Energie wird gewollt deutlich vergrößert, weshalb in mehr Anlagen und die Netze investiert werden muss. Drittens – bei der Stromerzeugung durch Wind und Sonne sind wir schon ziemlich am Wirkungsgradmaximum. Bei gängigen Solarzellen schaffen wir 25% Ausbeute bei einer theoretischen Grenze von etwa 33%. Windkraftanlagen laufen idR am Wirkungsgradmaximum, eine Mehrausbeute lässt sich eigentlich nur über größere Anlagen erreichen. Das hat aber technisch sinnvolle Grenzen (Transport, Wartung, Aerodynamik, Lebensdauer, Regelungstechnik etc.). Viertens – durch die ungleichmäßige Verfügbarkeit von Wind und Sonne müssen zusätzliche Speichermöglichkeiten aufgebaut werden, die neben den Investkosten auch erhebliche Verluste an Energie bedeuten. Beim Vehicle2Grid-Ansatz zur Zwischenspeicherung von Solarenergie geht man von 50..70% Wirkungsgrad pro Zyklus aus. Mindestens 30% Energie werden also vernichtet bzw. die Kosten der rückgespeisten Energie steigen um 40 bis 100%. Und zu guter Letzt der blöde Rebound-Effekt – da ja dann Strom „umsonst und umweltfreundlich“ ist wird der Bedarf überdurchschnittlich zunehmen, womit wir eigentlich wieder bei Erstens sind.
          Wenn die von Kadda und Holgi genannten Zahlen (100 Mrd Invest und 500 Mrd. Ertrag) realistisch wären, müssten wir an allen Banken kilometerlange Schlangen von Investoren sehen, die um Kredite für den Invest in solche Anlagen betteln. Verfünffachtes Invest in 30 Jahren, wo darf ich unterschreiben? Nein, da muss es noch einen Haken geben. Microsoft hat in ChatGPT 10 Mrd. investiert und das ist nur ein Chatbot – die Kohle ist also da. Meiner Meinung nach ist das Hindernis vor allem das Thema Internationalisierung bzw. die nicht absehbaren Konsequenzen davon, wenn diese wegfällt. Alle Kostenschätzungen gehen davon aus, das die großen Stromabnehmen (Industrie etc.) in der Region bleiben. Am Beispiel der Stahlindustrie kann man das gut sehen. Würde die Herstellung auf Wasserstoff umgestellt geht man von mindestens 50% Preisaufschlag aus. Viele aus Deutschland heraus belieferten Märkte würden wegfallen und die Stahlproduktion wird sich in Länder verlagern, in denen die koksbasierte Herstellung noch möglich ist. Damit bricht ein großer Anteil der Strombedarfe weg und die dennoch vorhandenen Kosten müssen auf weniger Strom umgelegt werden. Verhindern könnte man das nur, wenn man die Einfuhr konventionell erzeugter Ware verhindert (Zölle tec.) und das führt über kurz oder lang zur Blockbildung, Abschottung und in den Wirtschaftskonflikt (Warum soll ich Dir Lithium geben, wenn Du meinen Stahl nicht haben willst?). Keine Aussichten in denen sich jemand entscheidet mal eben so 100 Mrd. zu investieren.

  16. Titus von Unhold sagt:

    Spiegel Online kann man Kliviehalgorithmusfrei lesen wenn man https://www.spiegel.de/schlagzeilen/ als Einstieg nutzt.

  17. Holger Kurz sagt:

    Hi,

    wie gern ich Euren Podcast auch höre, wie oft ich auch schon mal überlegt habe zu spenden, aber wenn Holger nun dazu aufruft bzw. auf die Möglichkeit hinweist die Paywall bei anderen Medien zu umgehen, dann finde ich das nicht in Ordnung – zu Recht weißt Ihr darauf hin das guter Journalismus etwas kosten – das gilt dann bitte auch für Eure / deine Kollegen Holger !

  18. Elle sagt:

    Zum Thema Preise durch Lebensmittelverknappung zu erhöhen: angenommen, der Bauer produziert nur noch die Hälfte und verkauft seine Produkte dann zum doppelten Preis, dann hat er immernoch nicht mehr eingenommen (und die Ausgaben sind nur teilweise gesunken). Das funktioniert also nicht.

  19. Josh sagt:

    Echt süß wenn Katrin erklärt wie komplex die Welt ist und wir alle Probleme bis ins kleinste Durchdenken müssen. Ich sitze in Plenen seit 40 Jahren und es wurde ein Menge palavert. Die Gesellschaft wählt mittlerweile bis zu 30% Afd aber wir müssen als Gesellschaft alles gerecht und vernünftig diskutieren. Natürlich ein lobenswerter Ansatz aber ich würde zumindest vermuten – We are fucked .

    1. Mithrandir sagt:

      Schlimm finde ich, dass viele „Linke“ die ganze Zeit dem Choir preachen, aber nichts unternehmen. Bzw, wenn sie etwas unternehmen/aktiv werden, ganz schnell frustriert aufgeben, weil es mühsam und kompliziert ist. Siehe Toby beim Realitätsabgleich.
      Die rechten werdenb aktiv und die interessiert es einen Scheiß, wenn sie nicht von heute auf morgen Änderungen schaffen, die sitzen auf ihrem Hintern und freuen sich erst mal, dass sie dabnei sind und AUfmerksamkeit bekommen. Egal ob positiv oder negativ. Den BAch runter geht es schneller als rauf.
      Es reicht halt wirklich nicht, sich einfach nur auf die Straße zu kleben. Zur Aufmerksamkleitserzeugung war das gut, aber dann kam nix nach. Wenn die LG gleichzeitig Angebote gemacht hätten: „Hey Leute meldet euch, wenn ihr zu Hause auf EEs umsteigen wollt, wir schauen uns das an und shelfen bei der Bürokratie und rechnen euch mal vor, was es am ENde wirklich kostet“ Dann wäre daraus vieleicht was geworden. Den Energieberater wollen sich viele nicht antun, weil das ja auch erst mal Geld kostet, ohne das was passiert. davon abgesehen, dass die alle ausgebucht sind.

      1. Lars sagt:

        Ich behaupte einfach Mal dein Vorschlag in Richtung „erklärt es den Leuten einfach“ (bezogen auf LG und wir helfen euch beim Umstieg) dürfte kaum fruchten.

        Ein wunderbares Beispiel in dieser Richtung wäre Habeck. In meiner Wahrnehmung hat es kaum ein Politiker besser versucht seine Entscheidungen konkret und nachvollziehbar zu erläutern. Und er war dabei auch stets sehr transparent usw.
        Hat man es ihm gedankt? Nö, natürlich nicht. Gewisse Medien wie Bild und Konsorten haben weiterhin schön Unwahrheiten verbreiten und Fakten ignoriert, ebenso Personen aus der Opposition. Dazu manipulieren die Ferengie auch noch an der Ampel rum, sprich sägen an sich am eigenen Stuhl.
        Das Ende vom Lied hat man ja z.B. beim „Heizungsgesetz“ gesehen. Im Grundprinzip schon lange vor der Ampel angestoßen, dann jetzt versucht umzusetzen, Habeck hat mehrfach geduldig versucht alles zu erläutern, aber am Ende gewinnt einfach die Polemik denn „das Volk will es ja so“. Eine entsprechende Diskussion durfte ich live mit dem Vater eines bekannten, CDU Fan seit eh und je, führen. Ihm waren alle fakten schlichtweg egal, denn es ist ja eh alles falsch was der Habeck sagt und dem hört er ja eh nicht zu, weil die Grünen wollen eh nur alles verbieten und sein Geld. Er hat lieber jetzt in seinem haus noch schnell ne neue ölheizung für 8.000€ eingebaut bevor die Grünen ihm was aufzwingen.

        Da wundert es doch nicht, wenn man resigniert weil man schlichtweg noch Prinzipien hat und ie nicht „verkaufen“ will. Ja dummerweise gewinnen so oft Diejenigen, denen es nur um Aufmerksamkeit und Macht geht. Nach aktuellem Stand will „die Wählerschaft“ es ja so, nicht nur hier sondern auch anderswo (siehe Extrembeispiel Trump) und der ganze Hass entlädt sich bei uns eben insbesondere bei den Grünen.
        Das kann ich wiederum absolut nicht nachvollziehen, vor allem wenn man mal betrachtet wie sehr die FDP eben Vieles torpediert. Aber Schuld sind nicht die Ferengie, auch nicht und die CDU die vorher Einiges verbockt hat. Nö…

        Damit will ich keinesfalls sagen, dass die Grünen alles richtig machen. Und ja auch in meinen Augen haben die Linken zwar oftmals sehr gute Ideen, aber 0 Plan wie es realistisch umsetzbar wäre – gefühlt geht mir da zu viel in Richtung wünsch-dir-was und Geld wächst auf den Bäumen – und ja, da haben die Linken dann wirklich ein „Problem“ verglichen mit den Rechten, da sie nicht so sehr auf Populismus setzen.
        Aber das Argument: „einfach durchhalten, sich über sein Amt freuen und wird schon“ funktioniert m.E. eben nur, wenn man nicht wirklich etwas verbessern will und nur individuelle Ziele verfolgt. Denn wie lange soll man denn da warten? Der Karren steckt jetzt im Dreck und es müssen eben jetzt Wege für Lösungen geschaffen werden (bzw. hätten vor Jahren geschaffen werden müssen).

  20. Pfotenziegel Stein sagt:

    Es war an der Havel ein Igel
    sah bang auf den hohen Mietspiegel.
    Er konnte nicht warten
    zog in Kaddas Garten
    baut‘ sein Haus mit viel Pfotenziegel.

  21. Marian sagt:

    Disclaimer: Russland führt einen ekelhaften Angriffskrieg und jegliche Opfer sind Ihnen anzurechnen.

    Kathrin sagte sinngemäß sowas wie „die Russen greifen nur zivile Ziele an“. Dazu ein paar Ausführungen, warum das so erscheint:
    1. die Ukraine berichtet grundsätzlich nicht über getroffene militärische Ziele. Die Bestätigung eines Treffers und das Zeigen des Ausmaßes hat nämlich Nachrichtendienstlichen Wert. Letztendlich zeige ich dem Gegner, ob er erfolgreich war oder er noch etwas hinterherfeuern muss. Dieses Verhalten war bei den letzten großen Angriffen auch daran erkennbar, dass es teilweise eine Differenz von 10+ Raketen gab, wenn man die Gesamtzahl mit den abgefangenen + denen mit bekanntem Einschlagsort vergleicht.
    2. Die eigene Flugabwehr: es können eigene Flugabwehrraketen auf das eigene Gebiet stürzen oder der Abschuss der gegnerischen Rakete lässt diese ungeplant irgendwo niedergehen. Man sollte auch nicht vernachlässigen, dass die gegnerischen Raketen elektromagnetisch gestört werden (jamming) und diese dann die Orientierung verlieren und irgendwo runtergehen.
    3. Russland wird mit Sicherheit auch immer gezielt ein paar Raketen in zivile Gebäude lenken – allein aus Propagandazwecken zuhause. Diese Bilder werden nämlich von der Ukraine gezeigt und die Russen können sich “freuen”. Attacken auf rein militärische Infrastruktur würden wahrscheinlich weitestgehend unsichtbar bleiben.
    4. Die Schläge im Hinterland haben auch den Zweck ukrainische AA dort zu binden, sodass diese nicht an der Front zur Verfügung stehen.

    Meine Ausführungen basieren hauptsächlich auf diesem Video von Anders Puck Nielsen, der das Ganze nochmal ausführlicher betrachtet.

    https://youtu.be/HYWCUZBvJ7k?si=53QGnelDLBQMRnHD

  22. Kalle Kleingarten sagt:

    Moin. Ein weiterer Kommentar zu den Subventionen für Bauern / Innen.

    Ich durchschaue, wie sicherlich die meisten hier, nicht das Große Ganze. Die Welt ist kompliziert. Daher ja auch immer mehr Nazis („bäh, ich will wieder wie Früher“), aber dies ist nicht das Thema.

    Zu den Subventionen:

    Laut: https://fragdenstaat.de/blog/2022/12/01/agrarsubventionen-die-grossen-profitieren-die-kleinen-sterben/

    „Am meisten Geld gibt die EU für landwirtschaftliche Subventionen aus. Aber bei welchen Betrieben landet das Geld?[…..]Etwa 3.500 Betriebe machen jährlich dicht. Es sind vor allem die kleinen bis mittelgroßen Landwirtschaftsbetriebe. Großbetriebe, die weiter bestehen bleiben, profitieren davon – nicht nur von mehr Ertragsfläche, auch von mehr Fördergeldern.

    Mehr als ein Drittel ihres Haushaltsbudgets gibt die EU jedes Jahr für Agrarsubventionen aus. Es ist der größte Posten im Haushalt – und einer der umstrittensten……“

    Außerdem (vom NABU):

    „Wer bekommt wie viel aus dem EU-Agrarhaushalt?
    Am Ende bleibt zu wenig Geld für Natur- und Umweltschutz

    Der EU-Agrarhaushalt ist gigantisch. 2017 waren es 58,9 Milliarden Euro Agrarsubventionen, die an die EU-Mitgliedstaaten verteilt wurden. Doch welche Länder bekommen am meisten, welches Bundesland erhält wieviel? Und wofür wird das Geld ausgegeben?…..“

    https://www.nabu.de/natur-und-landschaft/landnutzung/landwirtschaft/agrarpolitik/eu-agrarreform/25173.html

    Nur mal zwei weitere Links (fürs Archiv, Podcasts werden ja in 500 Jahren…)

    Persönlich wäre ich allerdings auch dafür Subventionen für Bäuerinnen / Bauern zu streichen, welche der Natur eher schaden als Nutzen. Reine Fleischbetriebe (CO², Gülle…), Futterpflanzen-Bauern, Bauern welchen Ertrag VOR Natur geht (Monokulturen…) etc.

    Katrin sagte was in der Art: „man müsste was ändern, aber wo fängt man an…“.

    Vielleicht ja bei den Nebeneinkünften gewisser Politiker? Das einführen des bed. Grundeinkommens? Den Klimawandel als Ziel Nr.1 VOR wirtschaftlichem Interessen? Viele Fragen – nicht einfach.

    Ach: https://de.wikipedia.org/wiki/Liste_der_Nebeneink%C3%BCnfte_der_Mitglieder_des_Bundestags_in_der_19._Wahlperiode

    Ich fördere übrigens einen nachhaltigen Bio-Anbau in der Form eines Kleingartens, mit stetiger Bodenverbesserung und Förderung der heimischen Flora und Fauna. Das kann Jede*r machen. Spart auch Geld wenn das Wetter / das Klima noch ein paar Jahre mitspielt.

    1. Titus von Unhold sagt:

      “ Reine Fleischbetriebe (CO², Gülle…)“

      – Wo Gülle fehlt (oder zu viel Nitrat enthält) muss sie durch Stickstoff aus Erdgas ersetzt werden.
      – Bestimmte Leistungen dieser Betriebe (Deiche) könenn gar nicht durch Maschinen ersetzt werden.
      – Die fast überwiegende Freilandhaltung wie z. B. im ruralen Raum stattfindet, ist für den Erhalt hunderter anderer Arten oder Landschaften unbedingt erforderlich.

  23. Hallo, bei dein Bauernprotesten wart ihr letztens ja nicht so toll im Bilde. … Ist ja auch schwer gerade. Ich schicke euch hier ein Schreiben der Arbeitsgemeinschaft Bäuerliche Landwirtschaft weiter, die ich als vertrauenswürdigen Akteur in Sachen Agrarpolitik einschätz.

    Agrarpolitischer 6-Punkteplan
    Notwendiges Maßnamenpaket als kurzfristige
    Reaktion auf die bäuerlichen Proteste
    Hamm/Berlin, 04.01.2023
    Jeder Hof zählt!

    Für wirtschaftliche Planbarkeit, faire Preise und eine gerechte Transformation!
    Die Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft (AbL) e.V. kritisiert, dass die Bäuerinnen und
    Bauern zur kurzfristigen Konsolidierung des Haushalts der Bundesregierung überproportional finan-
    ziell belastet werden sollen. Sie lehnt daher die Streichung der Agrardieselbeihilfe als auch der KFZ-
    Steuerbefreiung ab. Beide werden in der Praxis kurz- und mittelfristig keinerlei positiven Effekte für
    den Klimaschutz haben, da den Bäuerinnen und Bauern aktuell keine nennenswerten Alternativen
    zur Nutzung von Traktoren und Diesel zur Verfügung stehen. Maßnahmen, wie z.B. eine Reduzierung
    der Subventionierung des Flugverkehrs oder der Kohleverstromung, hätten einen sehr viel umfang-
    reicheren Klimaschutzeffekt und würden ebenso zur finanziellen Entlastung des Bundeshaushaltes
    beitragen. Sie sind der Streichung der Agrardieselbeihilfe und der KFZ-Steuerbefreiung vorzuziehen.
    Dies gilt auch vor dem Hintergrund der hohen Bedeutung der Erzeugung von Lebensmitteln durch die
    Bäuerinnen und Bauern.
    Die AbL ist davon überzeugt, dass die Ursachen für die aktuellen Proteste so vieler Bäuerinnen und
    Bauern sehr viel tiefer liegen als in Streichung der Agrardieselbeihilfe und der KFZ-Steuerbefreiung.
    Bäuerinnen und Bauern bekommen die dringend notwendige Ökologisierung des Pflanzenbaus und
    den Umbau der Tierhaltung, hin zu umweltverträglich und artgerecht, aktuell weder über den Markt
    noch über die Förderung ausreichend wirtschaftlich honoriert. Gleichzeitig steigt der gesellschaftliche
    Druck zum notwendigen Umbau der Landwirtschaft immer weiter an. Dies drückt sich für die Bäue-
    rinnen und Bauern in der Praxis zunehmend in ordnungsrechtlichen Auflagen und einem immer wei-
    ter steigenden bürokratischem Aufwand aus. Die Bäuerinnen und Bauern sind zudem noch immer
    nicht in der Lage, die damit verbundenen Mehrkosten innerhalb der Wertschöpfungskette am Markt
    weiter zu geben, obwohl Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir bereits zu seinem Amtsantritt
    medienwirksam angekündigt hatte, sich für gerechte Erzeugerpreise, bzw. für eine bessere Markt-
    stellung der Bäuerinnen und Bauern, einzusetzen.
    Mit den Empfehlungen der Borchert-Kommission sowie der Zukunftskommission Landwirtschaft lie-
    gen seit langem konkrete Konzepte vor, wie die notwendige Ökologisierung des Pflanzenbaus und
    der Umbau der Tierhaltung so gelingen kann, dass er mit wirtschaftlichen Perspektiven für den land-
    wirtschaftlichen Berufsstand verbunden ist. Dass es weder die derzeitige Bundesregierung noch ihre
    Vorgänger vermocht haben, diese Empfehlungen in nennenswertem Umfang umzusetzen, ist nicht
    nur ein großer politischer Fehler und eine bislang vertane Chance, sondern es ist auch eine der Ursa-
    chen für die aktuellen Proteste. Es fehlt seit vielen Jahren an einer mutigen Agrarpolitik, die langfris-
    tige Perspektiven und verlässliche Rahmenbedingungen schafft. Stattdessen denken die politisch
    Verantwortlichen viel zu häufig in vermeintlich kurzfristigen Erfolgen und Klientelpolitik. Sie lassen
    bei diesem Vorgehen stets die große Mehrheit des so wertvollen landwirtschaftlichen Berufsstandes
    außen vor.

    Die Bundesregierung muss in der zweiten Hälfe ihrer Legislaturperiode das Ruder in der Agrarpolitik
    endlich herumreißen. Sie muss die aktuellen Proteste zum Anlass nehmen, nicht nur die angekündig-
    ten Streichungen zurückzunehmen, sondern insbesondere auf einkommensschwachen landwirt-
    schaftlichen Betrieben für Wertschöpfung und finanzielle Entlastung zu sorgen. Die AbL fordert die
    Bundesregierung daher auf, kurzfristig die im Folgenden beschrieben Maßnahmen umzusetzen. Die-
    se bringen nicht nur einen greifbaren Mehrwert für die Ökologisierung des Pflanzenbaus und den
    Umbau der Tierhaltung, sie tragen auch ganz konkret zur wirtschaftlichen Sicherung vieler und viel-
    fältiger landwirtschaftlicher Betriebe bei. Sie sind für den Bundeshaushalt zudem kostenneutral oder
    sorgen für dessen Entlastung.
    Agrarpolitischer 6-Punkteplan

    1
    Bäuerinnen und Bauern endlich in die Lage versetzen, mit dem nachgelagerten Bereich
    auf Augenhöhe zu verhandeln!
    Bäuerinnen und Bauern erhalten innerhalb der Wertschöpfungsketten nur unzureichend kos-
    tendeckende Preise. Artikel 148 der Gemeinsamen Marktorganisation (GMO) der Europäischen
    Union gibt der Bundesregierung die Möglichkeit, eine gesetzliche Vertragsgestaltung vor Liefe-
    rung zwischen der abnehmenden Hand und den Milchbäuerinnen und Bauern verpflichtend ein-
    zuführen und die Genossenschaften einzubeziehen. In diesen Verträgen sind zwingend Mengen,
    Qualitäten, Laufzeiten und ein fester Preis zu vereinbaren. Die Umsetzung dieses Artikels würde
    die Wertschöpfung auf den landwirtschaftlichen Milchbetrieben steigern, ohne das zusätzliche
    Mittel aus dem Bundeshaushalt notwendig sind. Die Politik kann dieses Instrument umgehend
    einsetzen. Weitere marktpolitische Rahmen müssen umgehend folgen.

    2
    Einführung einer Tierwohlabgabe zur Finanzierung des Umbaus der Tierhaltung
    in Richtung artgerecht und umweltverträglich!
    Die Einführung einer Abgabe auf Fleisch nach den Vorschlägen der Borchert-Kommission würde
    den finanziellen Spielraum schaffen, den Umbau der Tierhaltung endlich angemessen zu finan-
    zieren. Darüber hinaus würde die Bundesregierung die für den Einstieg veranschlagten und be-
    reits aus Steuergeldern in den Haushalt eingestellten rund 1 Mrd. €, die für die gesamte Trans-
    formation der Tierhaltung bei weitem nicht ausreichen, im Bundeshaushalt einsparen.
    Erhöhung des Grunderwerbsteuersatzes beim Landkauf für Akteure mit stark
    überdurchschnittlichem Landbesitz!
    Eine breite Eigentums- bzw. Bewirtschafter-Streuung von landwirtschaftlichen Nutzflächen ist
    ein erklärtes politisches Ziel der aktuellen wie auch vergangener Bundesregierungen. Trotzdem
    finden auf dem Bodenmarkt seit Jahren Konzentrationsprozesse statt. Die Kauf- und Pachtpreise
    steigen kontinuierlich. Die Erhöhung des Grunderwerbsteuersatzes für Akteure mit stark über-
    durchschnittlichem Landbesitz würde zu einer Dämpfung dieser negativen Prozesse führen und
    gleichzeitig zusätzliche Steuereinnahmen schaffen. Diese könnten genutzt werden, um jungen
    Bäuerinnen und Bauern die Existenzgründung in der Landwirtschaft zu erleichtern.

    3
    Einkommenswirksame Ausgestaltung der Prämien für Umweltleistungen innerhalb der
    Gemeinsamen Agrarpolitik (GAP) der Europäischen Union!
    Die Entlohnung der Bäuerinnen und Bauern für Leistungen, die sie für den Umweltschutz erbrin-
    gen, erfolgt mittels Prämien innerhalb der GAP. Diese sind aktuell so konzipiert, dass sie lediglich
    den entgangenen Ertrag kompensieren. Würden die Prämien in einem Umfang erhöht, der einen
    Teil der Zahlung als Gewinnbeitrag auf den Betrieb bringt, hätten Bäuerinnen und Bauern end-
    lich die Möglichkeit, mit Umweltleistungen auch Einkommen zu generieren. Die Bundesregie-
    rung hat jährlich die Möglichkeit die Prämien der GAP entsprechend zu erhöhen.

    5
    Umverteilung der GAP-Prämien zur „Einkommensstützung“ hin zu Betrieben mit
    tatsächlichem Bedarf!
    Deutschland wird in der laufenden Förderperiode bis 2027 rund 21 Mrd. € an Direktzahlungen
    an die Bäuerinnen und Bauern ausgeben. Rund die Hälfte dieser Summe dient der sogenannten
    „Einkommensgrundstützung“ (Basisprämie). Da sich die Höhe dieser Prämie an der Größe eines
    landwirtschaftlichen Betriebes bemisst, profitieren aktuell größere Betriebe, die häufiger zudem
    über Skaleneffekte mehr Einkommen am Markt generieren können umfangreicher von diesen
    Mitteln, als kleinere und vielfältige Betriebe. Von einer Umverteilung dieser Gelder, wie sie in
    anderen Europäischen Mitgliedstaaten bereits umgesetzt wird, würde eine größere Breite und
    Vielfalt der Betriebe in Deutschland finanziell profitieren.

    6
    Sicherung der Gentechnikfreiheit zur Vermeidung von Einkommensverlusten!
    Die EU-Kommission plant die Deregulierung neuer Gentechniken. Risikoprüfung, Kennzeich-
    nungspflicht, Koexistenz- und Haftungsregelungen würden abgeschafft. Eine gentechnikfreie
    konventionelle und ökologische Erzeugung von Lebensmitteln wäre dann nicht mehr möglich.
    Der aktuelle Wettbewerbsvorteil und mühsam aufgebaute Märkte der Bauern und Bäuerinnen
    würden zerstört, die z.T. massiven Investitionen umsonst. Verarbeitungs- wie auch Handelsun-
    ternehmen, die nach wie vor mit einer gentechnikfreien Erzeugung werben und diesen lukrati-
    ven Markt bedienen wollen, werden Bauern und Bäuerinnen in die Verantwortung nehmen,
    wenn verunreinigte Ware in ihren Unternehmen gefunden wird. Es steht zu befürchten, dass
    Bauern und Bäuerinnen mit dem Schaden alleine gelassen werden, der entsteht, wenn nicht wie
    bislang alle Beteiligten durch eine verpflichtende Kennzeichnung Transparenz in der Wertschöp-
    fungskette herstellen können. Mit den neuen Gentechniken einhergehende Patente würden zu-
    künftige Züchtungen verhindern und zu massiven Abhängigkeiten führen. Auch neue Gentech-
    nik-Pflanzen müssen nach bewährtem Gentechnik-Gesetz reguliert bleiben. Die Bundesregie-
    rung muss sich dafür einsetzen das auch die Neue Gentechnik nach bewährtem Gentechnik-
    Gesetz reguliert bleiben um den wirtschaftlichen Vorteil der gentechnikfreien Erzeugung für die
    Bäuerinnen und Bauern zu sichern.
    Die AbL betonen, dass die vorgeschlagenen Maßnahmen weitreichendere Rahmensetzungen, z.B. in
    der Agrarmarktpolitik oder auf dem landwirtschaftlichen Bodenmarkt, keineswegs ersetzen.
    Die AbL stehen für einen respektvollen Umgang untereinander und mit der Politik. In der politischen
    Auseinandersetzung muss es stehst um die Sache gehen. Pauschale und persönliche Verurteilungen,
    Hass und Hetze lehnt sie entschieden ab!

  24. Christian sagt:

    Eine Bitte, dass ihr das Thema mit den Subventionen in der Landwirtschaft vertiefend besprecht. Ich habe hier nämlich ein grundlegendes Verständnisproblem.
    Bei den anderen Unternehmen ist es ja so, dass man gewisse Ausgaben einerseits hat und einen gewissen Gewinn andererseits. Und sie wirtschaften halt so, dass die Gewinne überwiegen, sonst gehen sie halt pleite.
    Wieso genau ist dieses Vorgehen bei Landwirten nicht möglich? Warum sind Subventionen in diesem Bereich essentiell? Oder sind sie es gar nicht?

    1. Titus von Unhold sagt:

      Weil die Landwirte nicht so billig produzieren können wie andere das gleiche Produkt auf dem EU- oder Weltmarkt anbieten. Lediglich sehr große Betriebe wie in Ostdeutschland können da mithalten.

      1. Christian sagt:

        Das ist die Aussage, die man dann immer hört, ja.
        Aber stimmt sie tatsächlich? Und wenn ja, was ist die Ursache dieses ganz offensichtlich dysfunktionalen Systems?

  25. Nico Erfurth sagt:

    Zum Thema eAuto Prämie würde ich noch ergänzen, dass ein riesiger Teil der geleasten Fahrzeuge bei mit den Autokonzernen verbandelten Banken in den Büchern steht. Wenn deren kalkulierten Restwerte durch günstigere Neuwagen nicht mehr passen, dann explodieren die Bilanzen schneller als ein Starship. Vermutlich wird man sogar verhindern wollen das die aktuelle Leasingflotte überhaupt auf den Gebrauchtmarkt kommt, und lieber günstige Übernahmeangebote machen.

    Die Konzerne haben da ein riesiges potentielles Loch in der Kasse, von dem vermutlich noch niemand weiss wie er es stopfen soll. Deswegen schummelt man die Neupreise künstlich hoch und gibt danach Rabatte.

  26. Melina sagt:

    Wer huscht denn da durch den Garten?
    ein Igel, der es kaum kann erwarten
    im Winter zu ruhn
    und sonst nichts zu tun
    da würd ich auch gerne mit starten!

  27. Fabian sagt:

    Hi ihr Lieben,

    mir ist leider bei der aktuellen Folge ein Thema sauer aufgestoßen.. das Artensterben wird vielfach als schlimmere Katastrophe gesehen, als der Klimawandel (vgl. dazu https://de.m.wikipedia.org/wiki/Planetare_Grenzen). Dass immer wenn von Tieren die Sprache ist eine Verniedlichung stattfindet, nimmt der Thematik extrem viel Ernsthaftigkeit. Dass selbst eine eigentlich in Europa häufige Art bald auf der Roten Liste landet, ist sehr bedauerlich. Die Auszeichnung als Tier des Jahres steht symbolisch für den in Deutschland starken Rückgang von Arten durch Zerschneidung der Landschaft und veränderte Landnutzung. Dies ist übrigens auch der Grund für die 9x höhere Anzahl in Städten, was keine (!) gute Nachricht ist.

    Holgers Kommentar, „streicheln essen, kann man alles mit machen“, ist zwar sicherlich nicht ernsthaft so gemeint, unsere Mitlebewesen haben meiner Ansicht nach die gleiche Berechtigung unabhängig vom menschlichen Nutzen auf diesem Planeten zu leben. So ein leichtfertiger Kommentar würde aber sicherlich nicht bei anderen ernsten ethischen Themen fallen.

    1. Titus von Unhold sagt:

      Was man streicheln kann, kann man auch essen! ☝

  28. Karl sagt:

    Was ich ja so bemerkenswert an den Bauernprotesten finde: Sie haben komplett die Diskussion um die Schuldenbremse verdrängt, die überhaupt diesen ganzen Schlamassel verursacht hat.

    Die richtige Lösung wäre: Fossile Subventionen streichen. Den Bauern aber Subventionen zur Modernisierung ihrer Betriebe geben. Das ganze schuldenfinanziert (weil Investition) oder aber in dem man Steuern erhöht, die vor allem die Nutznießer billiger Lebensmittelpreise zur Kasse bitten (z.B. Aldi & co).

    Stattdessen haben wir jetzt wieder einen Kulturkampf am Hals, der den Grünen die Schuld zu schiebt. Während die eigentlichen Schuldigen bei CDU, FDP und SPD zu suchen sind. Und die Medien gehen der Sache komplett auf den Leim, weil sie außer wütenden Traktorfahrern keinerlei Einordnung liefern.

  29. Andreas sagt:

    Vielen Dank für die Themen rund um die Bauernproteste im Podcast, aber auch hier in den Antworten.
    Ich selbst muss gestehen, dass ich so langsam den Überblick verliere, und nicht mehr weiß, warum eigentlich Demonstriert und Protestiert wird.
    Aus der Diskussion um Existenzängste am Anfang, wird für mich nun ein allgemeines „zu viel Bürokratie“ und „ich habe die Schnauze voll“, bei dem ich mittlerweile an dem Punkt bin, dass ich für das Protestieren, nur um Protestiert zu haben, kein Verständnis mehr habe… Ungeachtet des Auslösers… aber naja…

    Da in den Kommentaren, mit Verweis auf das Bürgergeld, ein „Vermögen der Bauern“ angesprochen wurde:

    Soweit ich weiß, und hier bitte gerne um Korrektur, wird bei Selbstständigen oder Freiberuflern (?) das sogenannte Betriebsvermögen nicht im Bürgergeld berücksichtigt, wenn es zum Erhalt der Selbstständigkeit beiträgt. Demzufolge dürften Traktoren, Maschinen, … usw. … ja gar nicht berücksichtigt werden?
    und
    Vermögen in Form von „Boden“ – Zumindest bei uns in der Gegend ist es so, dass die Fläche die ein „Klein“-Bauer bewirtschaftet, ihm nicht zwingend auch gehören muss.
    Ich habe z.b. um unser Dorf einige Äcker/Wiesen, die wir nicht bewirtschaften, sondern auf denen ein örtlicher Landwirtschaftsbetrieb die Erlaubnis hat, diese zu bewirtschaften.

  30. Bettina sagt:

    Ein ängstlicher Igel in Zell
    bewegte sich meistens sehr schnell.
    Er purzelt und kollert,
    den Berg hinab rollert,
    Die Kugel war sein Naturell.

  31. Felicitas sagt:

    Ein Landigel aus dem Tessin
    Wollt gern in die Großstadt zieh’n
    er war zwar nervös
    Doch liebt er’s pompös
    Residiert nun ganz schick in Berlin

  32. Martin sagt:

    Hallo Katrin und Holger,

    ich möchte einen Themenvorschlag machen: seit letztem Jahr gilt das „Gesetz zur Aufteilung der Kohlendioxidkosten“ zwischen Vermieter und Mieter. Grob gesagt: je schlechter der energetische Zustand des Gebäudes, desto mehr muss der Vermieter die CO2-Kosten tragen (Heizung). Bis zu 90%.

    Meine Eindruck ist, dass davon kein Mieter weiß und weiter die CO2-Kosten voll zahlt.

    Es wäre schön, wenn Ihr im Sinne des Mieterschutzes mal darauf hinweist. Zusätzlich wird es Vermieter hoffentlich veranlassen, energetisch zu optimieren.

    Siehe:

    https://www.bmwsb.bund.de/SharedDocs/pressemitteilungen/Webs/BMWSB/DE/2022/04/co2-preis.html
    https://www.gesetze-im-internet.de/co2kostaufg/BJNR215400022.html

  33. Steffen sagt:

    Liebe Katrin,
    Lieber Holger,

    ich bin eigentlich kein großer Kommentierer. Da ich selbst in der Branche arbeite, und ich vlt. eine gewisse Expertise zu dem Thema habe gebe ich meinen Senf hier einfach mal dazu. 😉
    Landwirtschaft habe ich vor über 20 Jahren auf 2 bäuerlichen Betrieben als Beruf gelernt. Im Anschluss dann noch die Fachschule für 2 Jahre besucht.
    Das ist so ein relativ typischer Weg, den so ein Bauernkind nach der Schule nimmt.
    Ein bisschen was anderes sehen wollte auch noch und habe insgesamt ca. 2 Jahre in Neuseeland/Australien verbracht und dort auch natürlich auch in der Landwirtschaft gearbeitet. In Deutschland habe ich selber in verschieden Bereichen der Ladwirtschaft arbeiten dürfen. Von Geflügelhaltung und Ackerbau bin ich mittlerweile in der Landtechnik für den Vertrieb zuständig. Jetzt lebe ich unweit von meinem Heimatdorf auf einem Rasthof in einem kleinem wunderbarem Kaff in Südniedersachsen mit meiner Frau und 2 Kindern.
    Der Hof auf dem ich aufgewachsen bin wird von meinem älterem Bruder weitergeführt.

    Natürlich höre ich gerne euren Podcast so wie auch WRINT und Realitätsabgl.
    Besonders bei lagen Arbeitstagen auf dem Feld seit ihr super, neben den gängigen Info Sendern und anderen Podcasts, den eigenen Blick auch über den Tellerrand bzw. über die Feldgrenzen hinaus zu werfen.

    Ich hab auf euren Beitrag zu den „Bauerndemos“ schon gewartet.
    Selbst bin ich was dieses Thema angeht, etwas gespalten kann die Landwirte und den Frust aber in weiten Teilen verstehen. Leider gesellen sich viele dazu, die eigentlich was anderes wollen.
    Ein großes Problem sehe ich darin, das unsere aller liebste Partei diese Proteste für Ihre Agenda zu nutzen versucht.
    Es geht bei den Demos natürlich nicht nur um Agrardiesel, sondern darum, wie wollen wir Landwirtschaft in Zukunft betreiben?
    Die Hauptaufgabe war und ist noch immer die Produktion von Nahrungsmitteln. Das ist einfach ist für unsere Versorgungssicherheit einfach unerlässlich.

    Ohne zu essen können wir nun einmal nicht leben und dazu werden wir auch in Zukunft auch Landwirtschaft brauchen. Manch einer erzählt zwar war von Essen aus dem Labor aber selbst dafür wird man Rohstoffe benötigen.
    Es wird aber von der Landwirtschaft auch noch deutlich mehr gefordert.
    -Landschaftspflege (Kulturlandschaft),
    -Klimaschutz
    -Artenvielfallt zu erhalten und fördern.
    -Energie soll auf dem Land erzeugt und Transportiert werden,
    -Tierschutz/Tierwohl
    -Boden und Grundwasserschutz,
    -Herdenschutz (Wolf)
    -Hochwasserschutz und Deichpflege
    -Biologische Bewirtschaftung.
    -Dokumentation und Transparenz.
    und ich habe bestimmt noch vieles andere vergessen.

    Dieses alles kann aber einfach in einer globalen Welt nicht ohne eine Unterstützung, unter rein marktwirtschaftlichen Bedingungen geleistet werden. Die Bedingungen für die Landwirte sind ja schon innerhalb der EU sehr unterschiedlich. Global gesehen gibt es einfach keinen vergleichbaren fairen Wettbewerb. Das müssen wir einfach akzeptieren. Darum ist eine Abschaffung aller Subventionen mit Sicherheit nicht der Weg, der für uns eine Lösung bietet. Falls jetzt irgendjemand damit kommt „In Neuseeland hat doch auch geklappt “ .Zu einem sind die da unten eine Netto Importland dann haben ach quasi keine Auflagen die vergleichbar mit unseren heute sind. Außerdem…. hey die sind eine Insel im Nirgendwo.
    Wenn wir nicht zu Bedingungen von z.B. Indien Landwirtschaft betreiben wollen, müssen als Gesellschaft unsere Ziele klar definieren und die Menschen, die diese Ziele umsetzen sollen, natürlich auch mitnehmen und nicht ohne Sie einfach den Weg festlegen. Das wird einfach ohne Dialog nicht funktionieren. Bisher ist sowas oft ohne passiert.

    Sehr geschockt bin ich von Holger und seinem Verständnis von dem Landleben und die Bedeutung der (Bäuerlichen)Landwirtschaft für die Dorfer und damit auch die Menschen auf dem Land entfernt ist.
    Wenn sich unsere Landwirte wie von Ihm gefordert einfach einen anderen Job suchen würden, hätte das erhebliche Konsequenzen für die Qualität des Landlebens.
    Außerdem würden wir uns als Gesellschaft immer weiter in die Abhängigkeit von einigen wenigen begeben.
    So ein Scenario kann man sich nicht sich wünschen.
    Natürlich höre ich solche Aussagen auch nicht das erste mal und verstehe auch eine gewisse gewollte Provokation darin. Ich finde so eine Forderung aber trotdem ähnlich populistisch und kurzsichtig wie so manche Forderung des rechten Randes. Ich habe selbst oft auch meine Probleme mit so mancher Haltung meiner Berufskollegen. Landwirtschaft selbst ist aber divers das kommt leider oft nicht so rüber, da wie so oft die extreme am lautesten sind. So etwas fördert schnell eine Ablehnung gegen eine ganze Gruppe.
    Ihr seid herzlichst eigeladen euch ein Bild bei uns im schönen Südniedersachsen zu machen, um auch über diesen Tellerrand mal zu schauen. Wenn Ihr möchtet, könnt ihr mich gerne dazu anschreiben.
    Ich hoffen das Ihr erkennt das es für uns alle (auch die Städte) gut ist wenn es noch Landwirte in den Dörfern gibt, die bereit sind diesen Job zu machen.

    Viele Grüße
    Steffen

    1. Holger Klein sagt:

      Das ist überhaupt keine Provokation, sondern notwendige Folge des Wirtschaftssystems, das wir uns gegeben haben, und an dem die Bauern anscheinend nur teilweise teilnehmen wollen, indem ein guter Teil ihrer wirtschaftlichen Risiken sozialisiert wird.
      Das kann man so machen, aber dann muss man auch genau das diskutieren. Und zwar immer wieder neu und ohne Besitzstandswahrung als Scheinargument. Wenn dein altes Geschäftsmodell nicht mehr funktioniert (Hof wirft nicht genug ab), musst Du dir ein neues (Bürojob) suchen und kannst nicht einfach die Allgemeinheit dafür verantwortlich machen, es künstlich am Leben zu halten. Und selbst, wenn wir uns darauf geeinigt haben sollten, dass bestimmte Risiken sozialisiert werden, kann eine nebulöse „Qualität des Landlebens“ nur sehr schwierig ein Argument dafür sein. Das ist genau das, was ich in einem anderen Thread mit Stefan als „Sentimentalität“ bezeichnet habe. Der kann man einen Wert zuschreiben, um sie möglichst objektiv diskutieren zu können, aber diese Zuschreibung gestatte ich bestimmt nicht ausschließlich denjenigen, die unmittelbar davon profitieren. Ich verstehe die Verlockung sehr gut, beides zu vermischen, denn gegen Gefühle lässt sich schwer argumentieren, aber redlich ist das nicht.

      Das ist meine Konfliktlinie: Die Bauern wollen eigene Spielregeln und ich will gute Argumente.

      Gute Argumente allerdings sind kaum lieferbar, weil man dafür Daten in einer Qualität braucht, die nicht vorhanden sind. Mein Verdacht ist, dass das Absicht ist, und zwar seitens der Verbände und Agrar-Industrie, weil die sehr gut kapiert haben, das der breiten Bevölkerung zu „Qualität des Landlebens“ als erstes ein Bild vom Allgäu in den Kopf poppt. Und wer kann schon ersthaft etwas gegen Almen, Kühe und Schäfchenwolken sagen…

  34. Von oben sagt:

    „Mehr als ein Drittel ihres Haushaltsbudgets gibt die EU jedes Jahr für Agrarsubventionen aus. Es ist der größte Posten im Haushalt – und einer der umstrittensten……“
    https://fragdenstaat.de/blog/2022/12/01/agrarsubventionen-die-grossen-profitieren-die-kleinen-sterben/

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert.