Die Wochendämmerung

Politik, Gesellschaft, Quatsch. Der Podcast mit Katrin Rönicke & Holger Klein

#223. Rumopfern mit Rechts

| 14 Kommentare

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Links und Hintergründe

Hat es nicht in die Sendung geschafft:

14 thoughts on “#223. Rumopfern mit Rechts

  1. sofia Rodriguez sagt:

    Hallo! Vor einigen Wochen oder Monaten war in einer Folge die Rede von einer Art der Investition die irgendwie vom Staat gefoerdert wird und wo dein Geld zu erneuerbaren Energien geht, ich kann es nun nicht finden! Hat jemand eine Ahnung was ich meine? Ich will mein Geld in etwas besseres reinstecken!

  2. Jannes sagt:

    Ich glaube die Serie die Holgi meint ist House of Cards.

  3. Andreas sagt:

    Dieses Szenario mit der Wahl, die abgebrochen wird, weil angeblich der Amtsinhaber uneinholbar in Führung liegt und wo sich am Ende herausstellt, dass die Herausforderin doch mit über 70% der Stimmen gewonnen hat gab es in der zweiten Staffel von „Tom Clancy’s Jack Ryan“ (spielt in Venezuela).

  4. hilti sagt:

    Die Mikroökonomen haben den EU-Plan für Steuertransparenz in ihrer letzten Sendung besprochen. Demnach landen 29% der deutschen Unternehmenssteuern landen in Steueroasen…
    https://mikrooekonomen.de/podcast/episode/mikro161-milliardenpakt-fuer-menschenrechte/
    Deren Theorie ist, dass die deutsche Wirtschaft bei Scholz lobbyiert hat um es zu verhindern.

    Der Witz bei der Kritik der Bauern am Mercosur-Abkommen ist, dass sie da nicht ganz Unrecht haben (so formuliert, um zu vermeiden zu sagen, dass sie Recht haben). Das Abkommen hilft Europas Firmen, weil die teils hohen Zölle für Industriegüter wegfallen. Also unter anderem die auf Autos. Die Südamerikaner wiederum dürfen mehr Agrarprodukte zu äußerst niedrigen Zöllen in die EU verkaufen. Also Rindfleisch. Wie es halt bei solchen Abkommen immer so ist. Jeder bekommt was. Außer unseren Bauern und deren Industrie. Die haben dadurch Nachteile.

    Der Vertrag enthält aber auch Vorgaben zu Sozial- und Umweltstandards. Weiteres aber: Kritiker daran wenden ein, dass die Ökoklauseln wenig wirksam seien. Tjo…

    Letztlich kann mans zusammenfassen und sagen, dass die EU bzw Deutschland den ökonomischen Druck auf die Bauern erhöhen. Ich glaub Holgi hatte es auch so ähnlich gesagt. Auf der einen Seite werden die Schranken zum Weltmarkt weiter abgebrochen und damit die Konkurenz erhöht. Und auf der anderen Seite die Regularien verschärft so dass die Kosten steigen. Dann werden auch noch Fusionen im Einzelhandel erlaubt, die die Marktmacht der Handelsketten erhöhen. Was gemäß dem Motto „Wachse oder weiche“ dann zur weiteren Industrialisierung der Landwirtschaft führen wird, weil grade die kleinen Betriebe nicht mehr konkurenzfähig sind.

    Zur Düngemittelverordnung ist zu sagen, dass Deutschland die jahrelang nciht umgesetzt hat (um die Bauern zu schützen?) und jetzt offenbar das Kind mit dem Bade ausschüttet. Nicht nur im Emsland wo das Grundwasser schon fast chronisch mit Nitrat belastet ist werden die Regeln verschärft bzw. die erlaubten Mengen reduziert sondern eben auch dort wo es bisher keine Probleme mit Nitrat im Grundwasser gibt. Dazu kommen dann so Phänomene wo die Messwerte aus Brunnen für Felder maßgeblich sein sollen, die mit den Feldern nichts zu tun haben, weil sie zu weit entfernt sind oder wegen der Richtung der Grundwasserstömung. Da kann der Bauer dann komplett aufhören zu düngen oder die doppelte Menge draufkippen und am Messwert ändert sich nichts. Ist kein Wunder wenn die Bauern sich da ungerecht behandelt fühlen.

  5. Peter sagt:

    Hallo Katrin und Holger,

    ein kleine Anmerkung zu der Kritik von Holger an der DLF Kultur depublizierungspraxis:
    Es stimmt, das in der Vergangeheit viel depubliziert wurde. Dies hat sich aber vor einigen Monaten geändert und neue Veröffentlichungen sind bis 2038 verfügbar. Dies bringt zwar nicht alte Sendungen zurück, aber lößt das Problem immerhin für zukünftige Sendungen. Hier der Link zu einem Feed: https://www.deutschlandfunkkultur.de/audio-archiv.517.de.html?drau:broadcast_id=229. Dort steht immer „Hören bis 19. Januar 2038 – 04:14 Uhr“
    Vielleicht schaffen sie es ja auch mal das ganze Archiv zu öffnen.

    Danke für Euren tollen Podcast

  6. Die Landwirte sind leider in einer Falle gefangen, aus der sie selbständig nicht mehr rauskommen. Ich hab das mal recherchiert: Für einen Hektar Kartoffeln müssen 4.800€ investiert werden (Personalkosten incl. des Bauern selber, Saatgut, Dünger, Wasser, Fahrzeuge etc). In einem Durchnittsjahr ist der Ertrag der Fläche 5.250€, macht 450€ Gewinn pro Hektar. In NRW hat ein Hof im Schnitt 42,8HA, das macht 45.000€ Gewinn durch Kartoffeln in einem durchschnittlichen Jahr.
    2018 und 2019 waren Dürrejahre und lagen im Ertrag je 25% unter dem Durchschnitt. Macht daher nur noch 3940€ an Ertrag, also fast 37.000€ Verlust. Pro Jahr, demnach 74.000 in zwei Jahren. Da sind übrigens alle EU-Subventionen schon einkalkuliert.
    Grund ist u.a., dass die Preise im Vorjahr verhandelt werden, wenn noch gar keine Ertragsprognosen existieren, und im Zweifel über den Welthandel von irgendwo immernoch billigere Ware kommt. Der Markt regelt hier also mal wieder nen Scheiss.
    Der Landwirt hat einen Ertrag von 52ct. pro m² in einem guten Jahr, 1m² bringt rund 3,5kg Kartoffeln, das Kilo bringt ihm also 17ct. ein und wird im Laden nur wenig weiterverarbeitet, lediglich sortiert und mit schönen Markennamen versehen, für 1€ verkauft.
    Wenn jetzt weniger Dünger (bzw. Gülle) ausgebracht werden darf, sinken die eh knappen Erträge noch weiter, zugleich werden aber weitere Billigmärkte im Ausland abgegrast.
    Ändern können das nur wir Verbraucher, indem wir regional kaufen und am besten, wo es geht, auf Wochenmärkten mit Angeboten der Erzeuger oder in Hofläden. Hätte auch positive Auswirkungen auf den CO2-Fußabdruck, wenn das Zeug nicht dauernd durch halb Deutschland gekarrt wird, weil der Supermarkt mit R vorne eben einen Großabnehmervertrag mit einer Erzeugergemeinschaft in Meck-Pomm hat, der mit A vorne aber einen mit Erzeugern in Bayern.

    Das tragische ist, hier mal wieder Not gegen Elend ausgespielt werden. Arbeiten Landwirte so weiter, müssen wir irgendwann das Wasser importieren. Momentan kann man noch immer tiefere Brunnen bohren, um sauberes Wasser zu födern, mit dem das Nitratbelastete der nicht so tiefen Brunnen verschnitten wird. Irgendwann ist das Nitrat aber auch in den unteren Grundwasserstockwerken angekommen – und was dann? Leitungswasser nur noch zum Baden und Waschen, für den Kaffee nehmen wir dann das in Flaschen vertriebene Wasser aus der Tiefe der Vogesen? Nitrat lässt sich nicht filtern.

  7. M.K. sagt:

    Hallo Frau Rönicke & Herr Klein,

    ich würde Ihnen gerne einen Zeitungsartikel aus der paid Angebot von FAZ (Einspruch) zukommen lassen (PDF). Darin geht es um Söring. Hätten Sie eine Email-Adresse für mich?

    https://www.faz.net/einspruch/der-fall-jens-soering-viele-halten-ihn-fuer-ein-justizopfer-16503654.html

    Es wäre mir aus dem Grund wichtig, da das Thema Söring gerade von Journalisten fast „propagandistisch“ behandelt wird.

    Gerade der Dokumentarfilm der hier verlinkt ist, wird in dem Artikel umfassend behandelt. Ich habe mich nach der verlinkten Dokumentation eingehender mit dem Fall beschäftigt und der FAZ Artikel bringt die Problematik wirklich auf den Punkt.

    Zum Autor des FAZ Artikels:
    Andrew Hammel war von 1996 bis 2005 als Verteidiger für Strafgefangene im Todestrakt texanischer Gefängnisse tätig. Heute lebt und arbeitet er in Deutschland als Schriftsteller und Übersetzer.

    Ich denke gerade seine Darstellung zeugt von tieferer Kenntnis. Ich habe gar kein negatives Interesse gegenüber Herrn Söring, als die Taten begangen wurden war ich nicht mal geboren. Gerade als Jurastudenten geht es mir aber in solchen Themen um eine umfassende Darstellung und genau diese fehlt und wird zurecht kritisiert.

    Ich möchte hier auch niemanden von der Position überzeugen, nur sollte man immer, meiner Ansicht nach, ein vollständigeres Bild haben.

    Ich würde mich super freuen, wenn das in der nächsten Folge eine kleine Randnotiz sein könnte. 🙂

    Liebe Grüße!

    PS: Der Artikel würde vor der Ankündigung der Freilassung veröffentlicht, ein großer Zufall, dass dann die Ankündigung wenig später tatsächlich gekommen ist. Er ist also nicht auf der „Welle“ geschwommenen. Wurde dann aber aktualisiert.

    1. Katrin sagt:

      gerne, einfach an feedback(ät)wochendaemmerung(punkt)de und danke im Voraus

  8. Markus sagt:

    Betreffend Hodenkobolde:

    Ich kenn den Ausdruck vor allem aus dem Englischen und damit sind normalerweise Kinder gemeint -> Crotch Gobblins.

    1. Katrin sagt:

      Kinder?! o_O

      1. Markus sagt:

        Ja, kleine Wesen (Kobolde, Goblins) die dem Unterleib (crotch, Unterleib, auch umgangssprachlich für Hoden) entspringen. Wird oft von Anti-Anti-Vaxxern verwendet. Es gibt Aufkleber «Vaccinate your crotch goblins!».

        Es wird aber auch zur Bezeichnung von unge-/unerzogenen Kinder verwendet oder generell von Leuten die Kinder nicht sonderlich respektieren.

        Im Zusammenhang mit Autos hab ich’s noch nie gehört.

  9. Deus Figendi sagt:

    Hallo, ich melde mich noch einmal auf diese alte Sendung, weil mir schmerzlich die Erwähnung von „Bus für lau – und alle fahren Auto“ in Erinnerung geblieben ist. Deshalb schmerzlich, weil ich mich irgendwie ertappt fühle, ich glaube eigentlich fest daran, dass ich mein Auto häufiger stehen lassen würde wenn die Öffis attraktiver wären, aber solange ich es nicht ausprobieren kann, kann ich es nicht sicher wissen und wer weiß… vielleicht würde ich nicht.

    Aber erinnert habe ich mich, weil mir gerade dieser Artikel über den Weg gelaufen ist: https://www.trendsderzukunft.de/testballon-in-hannover-kostenloser-nahverkehr-schlaegt-hohe-wellen/ in dem es genau anders lief, dort wurde das Angebot (höhere Taktung und kostenlos) sehr gut angenommen.
    Nun spielt dies in Hannover und nicht „auf dem Land“ aber dennoch ist das ein Hoffnungsschimmer.

    1. Holger Klein sagt:

      Der hier trifft ins Schwarze (sieht man auch an den Kommentaren 😉 )

      „Das Problem der Landbewohner ist doch eher: Keine Strecke ist zu kurz, um sie nicht mit dem Auto zu fahren“

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