Die Wochendämmerung

Politik, Gesellschaft, Quatsch. Der Podcast mit Katrin Rönicke & Holger Klein

#211. Die Sendung mit dem Kant

| 39 Kommentare

Links und Hintergründe

Gekillte Darlings

Die Wochendämmerung ist ein hörer*innenfinanziertes Projekt, eine Unterstützung über steady hält das Angebot am Leben.

39 thoughts on “#211. Die Sendung mit dem Kant

  1. Christoph sagt:

    Holgi: Definitionen von „bürgerlich“ durch Abgrenzung

    „Ich finde es immer etwas verdächtig (….), wenn man sagt was etwas ist, indem man sagt, was etwas nicht ist.“

    Lateinisch nennt sich das „Omnis determinatio es negatio.“ (Spinoza)

    Die Sache ist recht einfach: Man kann Dinge nur durch Abgrenzung definieren. So funktioniert es jedenfalls in Technik und Wissenschaft. Wenn man definieren will, was „Strom (A)“ ist, braucht man dafür „Spannung (V)“ und man muss die Beziehung zwischen „Strom“ und „Spannung“ angeben. Dafür braucht man dann noch ein Drittes, den „Widerstand (Ω)“: A=V/Ω

    Das ist Ganze nicht „verdächtig“, sondern die Art und Weise wie (analytisches) Denken (und auch Soziales) funktioniert.

    Oder bei „Bürgerlich“: Die bürgerliche Kultur ist entstanden in Abgrenzung zur adeligen Kultur auf der einen Seite und zur bäuerlichen Kultur auf der anderen Seite. Später kam dann noch die proletarische Kultur als weitere Abgrenzung hinzu. Da das kulturhistorisch so war, kann man „bürgerlich“ auch nicht anders definieren.

    Oder etwas hipper formuliert: „Man muss die Sachen halt im Systemzusammenhang betrachten.“

  2. Christoph sagt:

    Nachtrag zu „bürgerlich“:

    Es gibt trotz meiner obigen Einsprüche, gute Gründe auf den Begriff „bürgerlich“ zu verzichten:
    Es gibt die „adelige Kultur“ nicht mehr, auch die „bäuerliche Kultur“ hat der Orkus der Zeit verschlungen und die „proletarische Kultur“ ist unlängst (1989) untergegangen.
    Da es die „Abgrenzungen“ also nicht mehr gibt, ist auch der Begriff sinnlos geworden.
    Die Sache ist also umgekehrt: Da es keine Kulturen mehr gibt, gegen die „bürgerlich“ sagen könnte, was es nicht ist, kann „bürgerlich“ nicht mehr sagen, was es sein sollte. Daher ist „bürgerlich“ nur noch eine sinnleere Attitüde.

  3. Thomas sagt:

    By your powers combined I am CAPTAIN PLANET!!!!

    Ich wollte eine kleine alternative Perspektive zu Holgers Idee mit dem Urlaub für Menschen mit ALG II Empfang äußern. Er fragt am Ende, ob es eine Topf gibt, mit dem man das zentral organisieren kann. Und ja den gibt es. Er heißt: Steueraufkommen. Die Tatsache, dass wir den Staat, dessen zentrale Aufgabe die Fürsorge aus der Gesellschaft für die Gesellschaft ist. Dass wir 2019 die Idee haben, dass wir privat organisieren müssen, was eigentlich staatliche Aufgabe ist, und ihr im Diskurs darüber sofort an die privat-organisierten Tafeln denkt, zeigt wie sehr die Idee, dass man sich nicht auf den Staat verlassen kann und es deswegen selbst tun muss, verankert ist. Christian Lindner lacht laut. Nix is! Diese Menschen sollen Urlaub bekommen und zwar vom Staat finanziert. Da wird es a) preiswerter und b) allen garantiert. Je mehr man formuliert, dass man die Wohlfahrt der Gesellschaft selbst in die Hand nimmt, desto mehr spielt man der neoliberalen Idee der gesellschaftlichen Kälte gegenüber Menschen mit niedrigem Sozialstatus in die Hand. Wir müssen uns dann ja nicht mehr in staatlichen Strukturen um diese Menschen kümmern, sondern das macht ja die Holgi-bezahlt-dir-nen-Urlaub Foundation. Die Forderung muss sein, dass der Staat für alle da ist und das vor allem, weil Sozialstaat auch vor Nazis schützt.

  4. Markus N. sagt:

    Es gibt diverse „Erholungswerke“ in kirchlicher oder privater Trägerschaft.
    https://www.ev-familienerholung.de/
    http://www.dew-hamburg.de/
    U.a.

  5. Martin sagt:

    Zu Holgis Idee, den ganzen Campingkram zu mieten bzw. Sphären, hat der Martin von Biketourglobal in seinem Podcast Folge #3 (https://www.biketour-global.de/biketourglobal-podcast/) eine super Zusammenfassung.

    Hier kurz die Links:

    mieten:

    https://www.vaude.com/de-DE/Wo-kaufen/Mietprodukte/

    https://rausleihen de

    https://www.rentandcamp.de/Standort

    sharing:

    https://www.gearrilla.com/de/

    LG Martin

    1. Katrin sagt:

      cool, danke

  6. Martino sagt:

    zu der „Oberschicht-Grenze“:
    Der Link passt nicht ganz zu den Zahlen, die Holger präsentiert hat. 5000€ brutto sind noch keine 3400€ netto.
    Trotzdem gute Beobachtung und treffende Analyse! Diese Zahl zeigt nochmal, wie wenige Menschen eigentlich wirklich „reich“ (durch eigene Arbeit) sind.

  7. UnterTiere sagt:

    Hallo, ich muss leider gleich dreimal klugscheißen:

    1. Kategorischer Imperativ und „Was Du nicht willst was man dir tut“ wird immer wieder gerne gleich gesetzt, sind aber verschiedene Dinge. Gibt sogar einen Wiki-Absatz mit Zitat von Kant selbst, wo dieser den kategorischen Imperativ davon unterscheidet: „Man denke ja nicht, daß hier das triviale: quod tibi non vis fieri [was du nicht willst, dass dir geschehe …] etc. zur Richtschnur oder Princip dienen könne. Denn es ist, obzwar mit verschiedenen Einschränkungen, nur aus jenem abgeleitet; es kann kein allgemeines Gesetz sein, denn es enthält nicht den Grund der Pflichten gegen sich selbst, nicht der Liebespflichten gegen andere (denn mancher würde es gerne eingehen, daß andere ihm nicht wohlthun sollen, wenn er es nur überhoben sein dürfte, ihnen Wohltat zu erzeigen), endlich nicht der schuldigen Pflichten gegen einander, denn der Verbrecher würde aus diesem Grunde gegen seine strafenden Richter argumentieren, usw.“

    – Immanuel Kant: AA IV, 430[21]

    2. “Ich finde es immer etwas verdächtig (….), wenn man sagt was etwas ist, indem man sagt, was etwas nicht ist.” Heißt das, dass Du den „Antifaschismus“ auch verdächtig findest?

    3. „By your powers combined“ ist nicht He-Man. Das ist Captain Planet (nicht die Band, sondern die schlechte Comicserie aus den 90-ern).

    1. Katrin sagt:

      und aus diesem Grund haben wir unsere Klugscheißer lieb <3

  8. Uwe sagt:

    Was passiert, wenn der Westen Assad wegbombt? Machtvakuum wie in Lybien zur Zeit?
    Vielleicht sind ja die Machthaber in Idlib keine Demokraten i.e.S. wenn ich da zum Beispiel an HTS denke? Außerdem unterstützt die Türkei vor allem islamistische Gruppen in Idlib und auch im Kurdengebiet um Afrin.

    Ergo: Assad wegbomben für mich persönlich eine ganz schlechte Idee.

  9. Doris Muth sagt:

    Hallo, Herr Klein,

    Zu Ihrem runden Geburtstag alles Liebe und Gute.

    Machen Sie weiter mit den tollen Podcasts; ich höre sie immer sehr gerne.

    Doris Muth
    08.09.2019

  10. Mario sagt:

    Liebe Katrin,
    ich finde deine Darstellung der Verhältnisse in Syrien vereinfacht die Sache doch zu sehr. Richtig ist sicher, dass Assad ein übler Diktator ist, der eine Menge Menschenleben auf dem Gewissen hat. Die Kräfte, die sich in Idlib verschanzen aber als Rebellen (fast noch Freiheitskämpfer) zu bezeichnen ist aber arg daneben. Idlib ist der letzte Rückzugsraum von so illustren Vereinen wie Al Nusra, die nachdem die Russen ihnen freies Geleit aus West-Aleppo gewährten, mit Ihren Familien genau dorthin flüchteten, und diversen Isis-Abkömmlingen. Es war zu lesen, dass es zu Hochzeiten um die 100 verschiedene Gruppierungen in Syrien gab, die in verschiedenen Konstellation mit- oder gegeneinander, mit oder gegen Assad, mit oder gegen Wenauchimmer gekämpft haben. Allen gemeinsam ist, das sie weder mit Menschenrechten noch mit Demokratie oder Freiheit das geringste am Hut hatten und haben. Sicher hat auch diese Freie syrische Armee, die ja nach der Darstellung unserer Medien für die „Freiheit“ kämpfen, in Idlib einen Briefkasten. Mehr aber auch nicht. Du erinnerst dich sicher an das Statement des Pentacon über die Anzahl der durch US-Truppen ausgebildeten Kämpfer für diese Gruppierung. Es waren 5 (oder so). Das einzige Problem für einen Frieden in Syrien ist bei weitem nicht Assad. Aus meiner Sicht ist er die einzige Chance. Denn alle anderen Lösungen führen nach der Vorgeschichte des Krieges in jedem Fall in einen Failed State. Das kann keiner wollen.

    1. Katrin sagt:

      Hallo Mario,

      ich habe sie als sogenannte Rebellen bezeichnet und ganz sicher nicht als Freiheitskämpfer und sie auch nicht als solche dargestellt. Wenn ich nicht daz gesagt habe, dass das Islamisten sind, dann tut es mir leid, weil das auf jeden Fall auf meinem Zettel stand und zu dem Referat gehört hätte (das ich dann aber komplett frei gehalten und nicht abgelesen habe).

      Dennoch möchte ich dich bitten, mir nicht Dinge anzukreiden, die vielleicht andere Medien verbreiten, ich aber ganz sicher nicht so gesagt habe.

      Hinzu kommt, dass alle, die aus Syrien geflohen sind, dass auch die internationalen Beobachter sich einig sind: solange Assad dort herrscht, wird es keinen Frieden geben können und es wird keine Heimat in Syrien für die Geflüchteten geben. Assad ist einer der schlimmsten Kriegsverbrecher des Jahrhunderts und er gehört entsprechend vor den Internationalen Gerichtshof.

      Die Argumentation, dass es drohe ein Failed State ist nicht nachvollziehbar. Syrien, im Gegensatz zu Afghanistan, dass war vor dem Krieg ein friedliches und weitestgehend funktionierendes Land. Es kann an ganz andere Strukturen und auch wesentlich besser gebildete Menschen anknüpfen. Syrien braucht die Befreiung von Assad, damit es wieder ein sicheres und friedliches Land werden kann. Das ist jetzt bloß meine Laienmeinung – aber ich sehe diese Ansicht eben auch bei vielen internationalen ExpertInnen vertreten.

        1. Andreas sagt:

          Neben der syrischen Armee und den Russen, bombt auch die so genannte Anti-IS-Koalition in Idlib gegen HTS/Al-Kaida. Siehe Bericht von US-Luftangriffen in Idlib von letzter Woche:

          https://www.zeit.de/politik/ausland/2019-08/idlib-syrien-raketenangriff-islamisten-rebellengebiet-waffenruhe

      1. Norbert sagt:

        Syrien, im Gegensatz zu Afghanistan, dass war vor dem Krieg ein friedliches und weitestgehend funktionierendes Land.

        Das war Libyen auch, ehe man dort den Diktator weggebombt hat.

      2. Mario Oberländer sagt:

        Hallo Katrin,

        das mit den Freiheitskämpfern hab ich sicher in den falschen Hals bekommen oder einfach falsch interpretiert. Sorry.

        Bei der Sache mit dem Failed State kann ich deiner Argumentation nicht folgen. Der Zustand eines Landes vor einem Krieg ist kein Garant für eine funktionierende Nachkriegsordnung. Libyen wurde ja schon unter deinem Post genannt. Auch dort gab es eine gute Allgemeinbildung, Rechte für Frauen ein funktionierendes Gesundheitssystem. Auch Afghanistan war vor der massiven Einmischung ausländischer Mächte ein zumindest funktionierender Staat.

        Und damit bin ich da wo ich hinwollte. Einmischung von außen. Das Statement, was vom aktuellen Podcast bei mir hängengeblieben ist (und was mich auch so aufgebracht hat) ist Holgers Kommentar WEGBOMBEN. Diese Herangehensweise ist genau die, die zu all den Grausamkeiten im Nahen und mittleren Osten geführt hat. Ganz abgesehen davon, ob das Wegbomben funktioniert, war es noch nie im Sinne der Menschen, die in diesen Ländern leben. Ganz im Gegenteil. Gebombt wurde schon im Irak, in Lybien, in Afganistan, in Syrien, in Jemen (um in der Region zu bleiben). Zu einer stabilen und für die Bevölkerung zumindest erträglichen Ordnung hat das nirgendwo geführt. KRIEG ist NIE die Lösung. Von außen aufgezwungene Veränderungen sind NIE die Lösung. Und für die Männer Frauen und Kinder, die nichts mit Politik am Hut haben und nur Ihr Leben leben wollen ist es die Katastrophe. Ich kann das hier nicht weiter vertiefen. Es ist zu kompliziert, gerade was Idlib betrifft, wo ja neuerdings auch die Amerikaner wieder fleißig bomben. Aber ich will meinen Ansatz auf den Punkt bringen. Wegbomben kann keine Lösung sein. Es muss verhandelt werden. Und es muss mit ALLEN Beteiligten (auch den ungeliebten Siegern des Krieges) verhandelt werden. Deshalb sollte Holgers Einwurf ehern lauten WEGVERHANDELN.

        Und Ja. Assad gehört vor den Internationalen Gerichtshof. Er hat abertausende Menschenleben auf dem Gewissen. Aber vor diesen Gerichtshof gehören auch Bush und Blair und all die anderen Kriegstreiber. Und damit der Name nicht unerwähnt bleibt. Auch Putin.

        1. Katrin sagt:

          okay, aber wegbomben befürworte ich auch GAR nicht. mir ging es um internationale Einmischung auf UN-Ebene und zuallererst ist das mal eine politische Frage. Dann muss man schauen, ob und wie man interveniert. Aber zuerst müsste man HINSCHAUEN…

          1. Mario Oberländer sagt:

            Da sind wir uns einig. Ich freu mich auf Eure nächste Sendung 🙂

  11. Benjamin sagt:

    Liebe Kadda lieber Holgi,

    erstmal vielen Dank für die vielen tollen Sendungen!
    Zum Thema „geförderte“ Reisen gibt es vom NDR eine Sendung über Reisen für Menschen, die in Altersarmut leben https://www.ndr.de/fernsehen/sendungen/7_tage/7-Tage-Seniorenreise,siebentage2906.html der darin beschriebene Träger ist die Deutsche Hilfsgemeinschaft e.V. http://www.deutsche-hilfsgemeinschaft.de/

    Eine andere Frage an die Wochendämmerung treibt mich um, und da in der Folge Kurz ein Flug nach Australien zur Sprache kam, nutze ich die Gelegenheit.
    Welcher Ersatz für Fernflugreisen auf andere Kontinente wäre denkbar? Ich bin auf einige Blogs gestoßen, die das Thema Reisen ohne Flugzeug bespielen, aber es geht dabei ausschließlich (so meine Erfahrung) um Europa. Kürzlich haben meine Frau und ich unsere erste Fernflugreise unternommen und bereits im Vorfeld festgelegt, es soll unser letzter Flug sein. Dann haben wir uns beide aber enorm in unser Reiseziel (Kambodscha) verliebt. Wäre ein Kontingent von Flugreisen zu wirklich fernen Destinationen (wegen meiner 1 Flug alle 10 Jahre) sinnvoll oder würde es den C02 Ausstoß zu sehr in die Höhe treiben?
    Diese Frage zielt auf eine Meinung ab, denn bisher schienen mir die Gespräche über den Verzicht aufs Fliegen zwischen euch auch nur auf Europa bezogen zu sein.
    Danke und noch eine schöne Woche!

    1. Arne sagt:

      Der Ersatz für Fernreisen auf andere Kontinente? Ist doch gant einfach: Urlaub auf Fehmarn oder in Holland.
      Warum wird es immer als Grundrecht angesehen Fernreisen durchführen zu dürfen?
      Zu Der Frage nach dem Kontingent: Ja, das gibt es. Für das 1,5°C-Ziel darf jeder Bürger auf der Welt noch ca. 50t CO2 ausstoßen. (Wenn ich mich gerade nicht verrechnet habe) Sorge dafür, dass du klimaneutral lebst, dann kannst du mit deinem CO2-Budget gerne Fernreisen unternehmen. Ganz einfach.

      1. Benjamin sagt:

        Moin Arne,

        danke für die Antwort. Ich möchte aber zunächst klarstellen, dass ich kein Grundrecht auf Fernreisen für mich in Anspruch nehme oder sonst irgendwie postuliere.
        Die Menge an Backpackern, die mal eben die halbe Welt bereisen, hat mich schon verwundert. Ich bin immer davon ausgegangen, dass die Auseinandersetzung mit „dem Fremden“ auch mit den Nachbarn vor Ort und, in Teilen, über Medien funktioniert. Die Reise nach Südostasien, in ein wirklich armes Land hat mich dann aber doch auf eine Art berührt, die ich nicht erwartet habe.
        Am Beispiel Kambodschas kann man die Problemlage gut diskutieren. Die Regierung dort ist korrupt und betreibt Raubbau am Land. Der westliche Tourismus ist in großen Maße eher nachhaltig, schiebt der Zerstörung der Natur einen Riegel vor und ist für die Einheimischen eine wichtige Einnahmequelle. Der lokale Tourismus aus asiatischen Nachbarstaaten ist da ganz anders.
        Ich will mich gar nicht verteidigen. Fliegen ist schlecht und es gibt keine Alternative zu einer radikalen Klimapolitik. Aber angesichts der Zerstörung der Natur und der Armut einiger Länder frage ich mich doch, ob es nicht sinnvoll wäre, über nachhaltige Fernreisemodelle nachzudenken. Segeln nach Südamerika, Zuganbindungen nach Asien… der Welt geht ansonsten etwas verloren.

    2. David sagt:

      Naja, du könntest mit der TransSib von Moskau (bis dahin mind. 1d alleine) nach Beijing fahren (6 weitere Tage), dort in den Expresszug nach Hongkong nehmen (etwa 10h, wobei wahrscheinlich nur bis zur Grenzstadt Shenzen). Von dort aus über Nanning (etwa 5h) und nach Hanoi (12h). Dann wird es wieder langsam. Bis Ho-Chi-Minh (Ex-Saigong) sind es wohl 35h, gefolgt von 20h nach Phnom Phen mit dem Bus.
      Ich weiß nicht, an welchen Tagen da was fährt, aber es sieht nach etwa 14 Tage Anreise aus. 😉

      https://en.wikipedia.org/wiki/Trans-Siberian_Railway
      https://en.wikipedia.org/wiki/Chinese_Eastern_Railway
      https://north-vietnam.com/how-to-get-from-hanoi-to-hong-kong-china-train-flight/
      https://north-vietnam.com/from-hanoi-to-siem-reap-angkor-wat-bus-train-flight/

      Aber eigentlich willst du ja nur die Bestätigung, daß du fliegen darfst. Das mußt du mit deinem Gewissen abmachen. Ich denke Interkontinental-Flüge werden noch eine Weile nicht so leicht ersetzbar sein. Außer halt durch einfaches Seinlassen.

      1. Benjamin sagt:

        Moin David,

        also eine Bestätigung, dass ich fliegen darf, habe ich nicht gesucht. Wie eingangs erwähnt, haben meine Frau und ich im Voraus entschieden, dass es der letzte Flug gewesen sein soll. Und so soll es auch bleiben. Ich hielte es nur für erstrebenswert interkontinentales Reisen auch in Zukunft mitzudenken.
        Über die TransSib habe ich da auch nachgedacht, es ist schade, dass es nicht mehr Routen gibt, oder ich kenne sie einfach nicht.
        Meine ursprünglicher Antrieb, diese Frage zu stellen ist, dass ich auf diversen Blogs immer wieder gelesen habe, auch Fernreisen (wörtlich, dass Überqueren von Ozeanen) sei klimaneutral möglich. Antworten blieben sie mir immer schuldig. Einfallen würde mir höchstens so etwas wie die „Tres Hombres“.
        Wenn die Antwort Sylt statt Südsee ist, finde ich mich damit gerne ab. Aber dann sollte auch nicht so getan werden, als wäre das alles kein Problem. In dem Fall ist die Verschiebung ja, dass Zeit als wichtigste Ressource für weite Reisen zu betrachten ist wenn ich mit dem Zug oder dem (Elektro-)Bulli nach Asien oder Afrika fahren will.

        1. David sagt:

          >Über die TransSib habe ich da auch nachgedacht, es ist schade,
          >dass es nicht mehr Routen gibt, oder ich kenne sie einfach nicht.
          Da können wir vielleicht auf China hoffen. Denn deren erklärtes Ziel mit der neuen Seidenstraße ist ja genau das. Vielleicht gibt es dann auch wieder wirkliche Routen, auch a la Orient-Express. Wobei der eigentlich Richtung Indien ging, und Indien kann China ja auch nicht leiden….

          >Ich hielte es nur für erstrebenswert interkontinentales Reisen auch in Zukunft mitzudenken.
          Ich denke auch, daß das weiterhin erstrebenswert bleibt – aber dann vielleicht nicht mehr als Flug, weil es sinnvollere Alternativen gibt. Wenn die Menschheit doch nur mehr zusammenarbeiten würde, statt gegeneinander… ach wär das schön.

          1. Benjamin sagt:

            Ja, so eine Interkontinentale Bahnstrecke als großes Friedensprojekt, das wäre eine Utopie nach meinem Geschmack. Immerhin wird wohl niemand abstreiten, dass das große Privileg sich frei in Europa zu bewegen, zur Völkerverständigung beigetragen hat. Da wäre eine, ökologische und klimaneutrale, internationale Freizügigkeit bestimmt nicht weniger förderlich.
            Bei Chinas neuer Seidenstraße bezweifle ich, dass es zu mehr Offenheit und Verbundenheit der betroffenen Länder führt, aber man darf hoffen.

  12. Helena sagt:

    Zum Thema Türkei hab ich lange überlegt ob ich überhaupt noch was sagen soll. Weil es einfach ermüdent ist, als in der Türkei lebender Mensch, ständig diese verkürzende und auf Erdogan als Schurken reduzierte Presse lesen zu müssen.
    Einmal mehr möchte ich an dem Beispiel Davutiglu und der „weil er Erdo kritisiert will der ihn aus der Partei werfen“ zeigen wie platt darüber berichtet wird.

    Davutoglu und Babacan (ehem. Wirtschaftsminister) stänkern seit Wochen bewusst rum, weil sie jetzt im Herbst eine neue Partei gründen wollen. Wenn sie es schaffen mehr als 40 AKP Parlamentarier mitzunehmen ist die Mehrheit der AKP weg. Deswegen nutzt Davutoglu das aufbrausende Temperament Erdos um ihn zu einem Rauswurf zu bringen. Denn ein Opfer der viel kritisierten autoritären Art Erdogans bekommt seiner Meinung nach mehr Unterstützung als ein aktiver Spalter. Erdo wiederum hofft damit Kritiker zu verschrecken. Das ist alles reines strategisches Geschrei.

    Im Übrigen kann man sich ja mal überlegen was AKK machen würde, wenn Maaßen laut über eine Parteigründung rechts der CDU reden würde. Das wäre immer Grund genug für ein Parteiausschlussverfahren.
    Es ist deswegen nicht alles blumig hier, aber etwas mehr Besonnenheit beim Lesen der Türkeiberichterstattung täte echt gut.
    Genauso wie jedes Urteil so dargestellt wird, als würde Erdo himself das ganze Land kontrollieren, wenn aber dann der oberste Gerichtshof alle wieder frei spricht, ja dann ist das plötzlich kein Zeichen für Demokratie, sondern das wird weggewischt mit „richtig so, wurde aber Zeit“.
    Es ist halt selten so simpel wie es dargestellt wird. *seufz* ach Holgi und schon wieder klingt es als würde ich Erdo verteidigen, siehste…told you so.

  13. Florida Rolf sagt:

    Ich glaube Spenden für Empfänger/innen von H4 sind etwas problematisch, weil das Amt sie evl. anrechnet. Siehe den Fall mit Lebensmittelspenden der Berliner Tafel*. Das würde wahrscheinlich nur im Graubereich gehen oder als Gewinn bei einer Tombola**.

    Sinnvoller wäre es Parteien zu unterstützen, die Urlaubszuschüsse einführen wollen***. Oder diesen Vorschlag an Parteien heranzutragen. Dann wären Betroffene nicht vom Wohlwollen einiger Spender/innen abhängig. Und ja, das dauert …

    * https://www.hartziv.org/news/20190515-behoerdenwilllkuer-tafel-lebensmittel-als-einkommen-angerechnet.html

    ** https://www.anwalt.de/rechtstipps/hartz-iv-wann-sind-zuwendungen-kein-einkommen_021063.html

    *** https://www.hartziv.org/news/20140814-500-euro-urlaubsgeld-fuer-hartz-iv-familien.html

    1. Katrin sagt:

      das war jetzt ein Downer aber du hast leider recht 🙁

  14. Tarifkenner sagt:

    Ihr habt Euch jetzt schon ein paar Mal mit den Berliner Plänen zum Mietpreisregulierung beschäftigt. Dabei wurde in meinen Augen ein sehr wichtiges Argument vorschnell vom Tisch gewischt.
    Durch die staatliche Festsetzung eines Mietpreises unterhalb des Marktpreises wird die Nachfrage nach Wohnraum steigen und das Angebot sinken, es wird also für die Wohnungssuchenden (die keine vedeckte Zusatzmiete zahlen wollen) noch schwieriger, eine Wohnung zu bekommen. Holgi sagt diesmal dazu sinngemäß: „Die Nachfrage ist ja schon da, sie wird nur nicht befriedigt.“ Es macht aber sehr wohl einen Unterschied, ob die Berliner 200 oder 300 Mio. qm Wohnraum nachfragen. Bei Mieten unterhalb des Marktniveaus werden Menschen in einer Dreizimmerwohnung leben wollen, die sich bei Marktmieten mit einer Zweizimmerwohnung begnügen würden. Dieser Effekt führte in New York dazu, dass nach jahrelanger Mietpreisregulierung kinderlose Paare im Durchschnitt größere Wohnungen bewohnten als Paare mit Kindern. Denn erstere haben mehr Geld zur freien Verfügung, und wenn Wohnungen so preiswert sind, nimmt man doch gerne eine etwas größere. Gleichzeitig sinkt das Angebot, weil weniger Menschen zu den Unter-Markt-Mieten ihre Wohnung vermieten wollen. Lieber verkaufen sie an Menschen, die dann im Eigentum wohnen.
    Was ich bei André Holm erschreckend naiv fand: Auf Kathrins beispielhafte Hinweise auf graue Wohnungsmärkte in Wien oder Stockholm antwortet er, dass es sowas in Berlin auch schon gäbe. Das mag richtig sein, aber eine quantitative Betrachtung kann man sich doch nicht einfach schenken. Es macht sehr wohl einen Unterschied, ob hinter 10 Prozent der Wohnungsangebote Mieter stehen, die einen Dauer-Untermieter suchen, den sie irgendwann wieder kündigen können, wenn ein Freund oder Familienangehöriger eine Wohnung sucht, oder ob deren Anteil bei 99 Prozent liegt. In Stockholm kommen Angebote für Hauptmietverträge überhaupt nicht mehr auf den freien Markt. Kluge Eltern setzen ihre Säuglinge auf die Wartelisten der öffentlichen Wohnungsbaugesellschaften, damit die Kinder als junge Erwachsene eine Wohnung haben. Menschen, deren Entschluss, nach Stockholm zu ziehen, jünger als 25 Jahre ist (zB Migranten), haben eben Pech gehabt.
    Dem Einwand, dass angesichts eines so regulierten Mietmarktes keiner mehr investieren wolle, begegnet Holm mit dem knappen Hinweis, dass die öffentlichen Träger aber ihre Investitionen hochfahren. Ja! Und wozu ein Wohnungsmarkt führt, auf dem nur noch staatliche Träger investieren wollen, kann man in den Büchern besichtigen, welche das Ende der DDR dokumentieren.
    Fast aus jedem Satz von Holm sprach die fundamentale Ablehnung oder das komplette Unverständnis für marktwirtschaftliche Vorgänge. Und es tut mir Leid, aber dass ausgerechnet so jemand im Frühjahr 1989 noch eine Karriere bei der Stasi begonnen hat, halte ich für keinen Zufall. Ich frage mich schon, ob man mit dieser Haltung Gentrifizierung sinnvoll beforschen kann, die ja nun einmal ganz wesentlich auf Marktmechanismen beruht. Ich hatte bei Kathrins im meinem Augen sehr klug geführten Interview den – möglicherweise falschen – Eindruck, dass sich die Wissenschaft von André Holm eher auf die Analyse der einzelnen Gentrifizierungsnarrative konzentriert. Dafür muss man vielleicht die Marktwirtschaft nicht unbedingt verstehen.

    1. Florida Rolf sagt:

      Das sich solche „Schwarzmärkte“ bilden, lässt sich sicherlich mit weiteren Verordnungen verhindern oder abmildern. Als Grund gg. einen Mietdendeckel halte ich es jedoch nicht für sinnvoll.

      Wer das „Schreckgespenst DDR“ zitiert, hat echt keine Argumente mehr. Wenn etwas in der DDR geklappt hat, dann der Neubau und die Leistbarkeit von Wohnraum. Und genau darum geht es heute.

      „Holm versteht Marktwirtschaft nicht …“ – mit Verlaub, aber das ist Blödsinn. Die Untersuchung der Marktakteure und die Auswirkungen ihres Handelns ist seit den 90ern seine Arbeit.

      1. Tarifkenner sagt:

        @Florida Rolf
        „… lässt sich sicherlich mit weiteren Verordnungen verhindern…“ Ja, ganz sicher. Auch für jedes andere Folgeproblem werden Verfechter der Planwirtschaft eine weitere Verordnung vorschlagen – was IN DER THEORIE auch immer funktioniert. Wohlhabende werden mehr Wohnraum nachfragen? Dann kontrolliert der Staat eben vor jedem Mietvertrag, ob der Mieter überhaupt eine so große Wohnung braucht. Dann kaufen die Menschen Wohnungen? Dann gilt die Bedarfsprüfung auch für Wohnen im Eigentum usw. Die Erfahrung hat nur gezeigt, dass das Gesamtergebnis einer planwirtschaftlichen Lösung sehr selten überzeugt.
        „Wenn etwas in der DDR geklappt hat, dann der Neubau und die Leistbarkeit von Wohnraum.“ Und was absolut nicht geklappt hat, war die Erhaltung der Bestandsimmobilien. Und die Versorgung aller Menschen mit Wohnraum hat auch nur unter den Umständen eines totalitären Staates funktioniert, in dem eben nicht jeder, der eine Wohnung bezahlen konnte, nach „Berlin, Hauptstadt der DDR“ umziehen durfte und die Wohnung mit wem auch immer bewohnen durfte.
        “ ‚Holm versteht Marktwirtschaft nicht …‘ – mit Verlaub, aber das ist Blödsinn.“ Bitte genau lesen, das habe ich auch nicht geschrieben.

        1. wba sagt:

          „Wohlhabende werden mehr Wohnraum nachfragen? Dann kontrolliert der Staat eben vor jedem Mietvertrag, ob der Mieter überhaupt eine so große Wohnung braucht.“

          Solch eine Bedarfsüberprüfung müssen WBS und H4 Antragsteller/innen auch ertragen. Warum nicht für alle einführen, um Wohnraum optimal zu nutzen? Wohlhabende sind sowieso von der ganzen Misere ausgenommen, weil nur für dieses Milieu gebaut, saniert und entmietet wird.

          „Und die Versorgung aller Menschen mit Wohnraum hat auch nur unter den Umständen eines totalitären Staates funktioniert, in dem eben nicht jeder, der eine Wohnung bezahlen konnte, nach “Berlin, Hauptstadt der DDR” umziehen durfte und die Wohnung mit wem auch immer bewohnen durfte.“

          Das ist kein Argument gegen die Aussage, das in der DDR Wohnraum günstig war und sehr viel Neubau entstanden ist. Und ja, das ging damals auch auf Kosten der Altbausubstanz. Das die Genossen damit später den westdeutschen Eliten Gelddruckmaschinen geschaffen haben, ist eine absurde Ironie der Geschichte. Aber das nur am Rande …

          „Fast aus jedem Satz von Holm sprach die fundamentale Ablehnung oder das komplette Unverständnis für marktwirtschaftliche Vorgänge.“

          Ihr Kommentar liest sich auch für mich nach „Holm hat keine Ahnung“. Davon abgesehen: in Anbetracht von 2 Mio fehlender Wohnungen, massiver Verdrängung, Vermieterterror, psychischer Belastung durch die Beschissenheit der Gesamtsituation und schlimmster Architekturverbrechen gibt es mehr Gründe die Wohnungs-Marktwirtschaft fundamental abzulehnen als zu feiern. Die „unsichtbare Hand des Marktes“ fistet brutal die Bevölkerung. Das nicht länger hinzunehmen ist Bürgerpflicht und zum Glück haben die Proteste die Politik endlich zum Handeln gezwungen.

          1. Tarifkenner sagt:

            @wba
            Forida Rolf warf mir vor, das „Schreckgespenst DDR“ hervorzukramen.
            Wenn ich Sie richtig verstehe, glauben Sie aber wirklich, dass das System der DDR-Planwirtschaft zumindest bei der Wohnungsversorgung besser funktionierte als die freie und soziale Marktwirtschaft der Bundesrepublik. Dadurch fühle ich mich bestätigt, dass es eben kein Schreckgespenst ist, das ich benutze, sondern dass die Holmschen Vorstellungen tatsächlich auf eine Planwirtschaft á la DDR hinauslaufen.
            Darin, dass in der DDR Wohnungen billig waren, sehe ich – anders als Sie – keinen Wert an sich. Denn dies führte ja eben nicht dazu, dass jeder, der 40 M/Monat aufbringen konnte, eine Wohnung beziehen konnte. Genausowenig wäre es ein Erfolg, wenn Nahrungsmittel supergünstig sind, es aber Nahrungsmittel nur gegen den symbolischen Preis PLUS die staatliche Lebensmittelkarte gibt.
            Sie mögen es anders sehen, aber ich sehe es schon als EINE erhaltenswerte Freiheit, selbst entscheiden zu dürfen, wie ich mein Einkommen nutze. Ich gebe zu: Diese Freiheit habe ich nur, weil mein Gehalt über dem Existenzminimum liegt. Ihr Ansinnen, allen Menschen solle das zugemutet werden, was man denjenigen Menschen zumutet, die weniger als das Existenzminimum verdienen und daher auf staatliche Transfers angewiesen sind, bringt das Elend der Planwirtschaft ziemlich genau auf den Punkt.
            Wenn Sie meinen Satz zu Holm und der Marktwirtschaft, den Sie zitieren, genau lesen, werden Sie feststellen, dass er ein „oder“ enthält. M.E. gibt es also zwei Möglichkeiten: Entweder Holm hat die Marktwirtschaft nicht verstanden. Oder er lehnt sie fundamental ab. Damit wir uns richtig verstehen: Das darf er natürlich. Ob er dann als Staatssekretär in einem Staat gut eingesetzt ist, der sich der Marktwirtschaft verpflichtet hat, ist eine andere Frage.

          2. Holger Klein sagt:

            Tatsächlich ist es Möglichkeit drei: Holm lehnt nicht die Marktwirtschaft fundamental ab, sondern kritisiert die Inwertsetzung von Wohnraum (hab ich bei ihm schon häufiger so gelesen), beziehungsweise Grundeigentum.

            Außerdem hat der Staat sich andererseits auch nicht der totalen Marktwirtschaft verpflichtet (was dann ja dieser „Raubtierkapitalismus“ wäre). Die Frage scheint mir bei Holm dann doch zu sein, inwieweit man die kapitalistische Durchdringung der Gesellschaft einhegt. Der Immobilienmarkt ist ja ohnehin schon weit davon entfernt, ein vollkommener Markt zu sein, so dass ich es gar nicht so frevelhaft finde, mal darüber nachzudenken, wie wir langfristig dahin kommen können, dessen Produkte – zumindest teilweise, dort wo sie nicht reproduzierbar sind – zu vergesellschaften.

  15. Norbert sagt:

    Zu Syrien:
    1) Da Katrin immer von der Stadt Idlib redet: Die Stadt Idlib mit 160k Einwohnern ist die Hauptstadt des gleichnamigen Gouvernement mit 1,8Mio Einwohnern. Zusätzlich verteilen sich etwas über 1Mio Flüchtlinge über dieses Gouvernement, woraus sich die zitierten 3Mio Menschen ergeben dürften. Auf der unten verlinkten Karte (Stand von vor einem halben Jahr) ist Idlib die weiße Fläche im Nordwesten, das Grüne nördlich davon die türkisch besetzten Gebiete. Interessant finde ich daß sich in dieser Darstellung ein schmaler, von Regierungstruppen besetzter Streifen zwischen das von Kurden gehaltene Manbidsch und die türkisch besetzten Gebiete schiebt.
    2) Und für Holger: Putin geht nicht rein nach Syrien, der will da nicht raus. Russland unterhält seit 1971 eine Marinebasis in Tartus, seine einzige im Mittelmeer. Die will Putin nicht aufgeben.

    https://de.wikipedia.org/wiki/B%C3%BCrgerkrieg_in_Syrien_seit_2011#/media/Datei:Syrian_Civil_War_map.svg
    https://de.wikipedia.org/wiki/Marinebasis_Tartus

  16. Jan sagt:

    Spontaner Urlaub auf Usedom für wenig. Sehr gute Idee. Leider womöglich ein kleiner Haken, den Holgi selbst kennen könnte. Man muss sich nicht nur den Urlaub leisten können, sondern auch, sich den Urlaub zu nehmen. Für den einen hängen da prekäre Jobs dran, für anderen wmgl die drangsalierung unserer Arbeitsagenturen und für andere wmgl tatsächlich das Einkommen einer Woche das dann einfach nicht da ist.

    Diese Probleme sind es, die die Freiheit soweit einschränken, daß wmgl die „Urlaubskosten“ ins Hintertreffen treten.

    1. Holger Klein sagt:

      Aber auch in prekären Jobs hat man Urlaub (im Sinne von „freie Tage“). Das größte Problem sehe ich da, wo das Arbeitsamt im Extremfall selbst das Flaschensammeln als Einkommen ansieht und die Bezüge entsprechend kürzt. Darum könnte man eine solche Urlaubsaktion auch nicht öffentlich oder nachvollziehbar organisieren, sondern müsste die Zuwendung heimlich verteilen. Im Grunde ginge sowas also nur im privaten Rahmen – jedenfalls, wenn Vollhartzer oder Aufstocker wirklich davon profitieren sollten.

  17. Matthias sagt:

    Bezüglich der AfD, ihrem Auftreten und Verhalten fiel mir das Zitat von Ulf aus dem Podcast LdN 155 vom 1.9. ein. Er zitierte den von Joseph Goebbels verfassten Leitartikel im Völkischen Beobachter von 1928 der unter diesem Link verfügbar ist: https://www.wissen.de/lexikon/goebbels-joseph

    Parallelen von damals zu heute lassen sich sicherlich nicht ganz abstreiten.

    Wie seht ihr das?

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert.