Die Wochendämmerung

Politik, Gesellschaft, Quatsch. Der Podcast mit Katrin Rönicke & Holger Klein

#199. In einer modernen Tyrannei hätte es das nicht gegeben!

| 17 Kommentare

Vor dem Amtsgericht Tiergarten in Berlin wurden heute zwei Ärztinnen zu je 20 Tagessätzen à 200 Euro verklagt, weil sie auf ihrer Webseite darüber informierten, dass sie Schwangerschaftsabbrüche durchführen. Und das trotz des angeblich tollen Kompromisses, den die SPD wegen Paragraph 219a mit der CDU geschossen haben will. In Alabama haben sie derweil nachgelegt: Dort soll es jetzt auch chemische Kastration für Männer geben, die Kinder sexuell missbraucht haben. Holger überrascht Katrin mit einer schönen Idee (welche, wird hier nicht verraten). Sham Jaff schaut diese Woche nach Botswana und Ecuador, denn dort gibt es freudige Fortschritte für die LGBTI-Community. Holger referiert die Lage in Hongkong und was die Geschichte der Stadt ist, er wird keine Eier mehr essen, die aus Höfen kommen, wo Küken geschreddert wurden und wir betrauern den Tod einer Eiche, die symbolisch für die gute Beziehung zwischen den USA und Frankreich steht.

Kapitelmarken
0:00.000 Intro und Begrüßung
0:26.420 Ärztinnen vor Gericht wegen 219a
8:42.914 Bürgerrat Demokratie
19:11.773 Nicht mit Oskar Lafontaine!
23:12.931 Kurzmeldung zum Thema Emanzipation
24:22.807 Bedingungslose Grundrente?
30:26.988 Proteste in Hongkong mit einem Exkurs zur Geschichte der Stadt
37:25.273 whlw: Gute Nachrichten aus Ecuador und Botswana
42:36.517 Holgis neueste Verhaltensänderung
47:56.794 US-Französische Freundschaft
49:45.886 Danksagungen, Abschied und ein kleines Schmankerl

Links und Hintergründe

Gekillte Darlings

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17 thoughts on “#199. In einer modernen Tyrannei hätte es das nicht gegeben!

  1. David sagt:

    In Hongkongs U-Bahn gibt es die OctopusCard, die wie viele andere IC-Karten auf der Welt funktionieren. (Oyster, Suica, T-Money, OV-Chipkaart, …) Die kann man gegen eine Gebühr kaufen (3-5€) und dann immer Beträge aufladen und mit der dann die U-Bahn an den „Drehkreuzen“ nutzen bzw sogar in kleineren Shops wie 7-Eleven einkaufen.
    Ja, die ID wird damit ganz sicher getrackt, aber man kann die Karte auch wieder „verkaufen“ und man bekommt den „Pfand“ wieder zurück.
    Ich bin auch jemand, der die Anonymität des Bargelds schätzt, aber so eine Karte habe ich im Urlaub sehr gern benutzt und würde das auch hier im Alltag machen, wenn es das denn gäbe. Vielleicht würde ich 3 parallel im Wechsel benutzen und alle paar Monate eine Karte wieder austauschen und so etwas verschleiern, was mir dann ausreichend wäre. Eine Giro-Geldcard oder was auch immer hier schon alles gab könnte man eben nicht schnell wechseln am nächsten Automaten.

    Es gibt aber in HK auch personalisierte Karten, keine Ahnung was die dann für Vorteile haben, daß man das machen wollen würde. Also eigentlich könnten das die HK-Einwohner doch relativ entspannt nutzen. Wobei es vielleicht interessant wird, wenn 1 Mio Karten in den nächsten Wochen getauscht werden. 😉 Da wird man dann vielleicht doch sehr hellhörig.

  2. Morgan sagt:

    Zur Bedürftigkeitsprüfung: Ich bin da tatsächlich dagegen, selbst wenn es um die sprichwörtliche Zahnarztgattin geht deren Mann auch im Alter ein ordentliches Einkommen hat. Ich finde es hat auch einen emanzipatorische Aspekt der Frau trotzdem die Grundrente zu bezahlen. Zum einen hat sie sehr wahrscheinlich in der Zeit gearbeitet, nur eben nicht für Geld (Kindererziehung, etc). Zum anderen sind, wie ihr schon sagtet, die Scheidungsraten hoch. Meine Erfahrung ist es tatsächlich, dass Frauen auch aufgrund der finanziellen Mittel ihren Mann nicht verlassen, obwohl die Ehe nicht mehr gut läuft (oder vielleicht noch nie lief). Gerade im Alter ist das meist der Hauptgrund, davor waren es die Kinder etc. Ich kann mir tatsächlich nicht vorstellen, dass die Gängelei günstiger ist (finanziell und was den sozialen Frieden im Land angeht) als einfach das Geld auszugeben und den Leuten die letzten Jahre ihres Lebens nicht mehr auf die Nerven zu gehen.

  3. Senjiu sagt:

    Hattet ihr letztes mal nicht ganz andere Argumente bei der Bedürftigkeitsprüfung?
    Von wegen „wenn man die Reichen genug anderweitig besteuert kommt es nicht wirklich drauf an wenn welche von denen 900€/Monat bekommt aber wenn man sich darauf verlassen kann das Geld im Ruhestand mehr oder weniger ungeprüft zu bekommen kann man wesentlich entspannter leben“ oder so? Fand ich irgendwie überzeugender. 🙂

  4. Truhe sagt:

    Kükenshreddern: Ich halte das für eine ziemlich fehlgeleitete Debatte. JEDES Huhn wird getötet. Es gefällt uns nur gefühlsmäßig nicht so doll, dass 50% der putzigen Küken vergast und dann wahlweise zerfetzt oder noch in putziger Kükenform als Tierfutter angeboten werden, während es vollkommen ok ist, dass die anderen, mittlerweile ein Jahr alten und weniger putzigen, Hennen vergast werden, ihnen die Halsschlagader durchgeschnitten wird, sie ausbluten und anschließend zerschnitten werden, damit daraus Tierfutter wird. Letzteres ist für die meisten völlig ok.

    Die Frage ist also: Weshalb regen wir uns über das Töten von Küken auf, finden es aber vollkommen in Ordnung, wenn das Tier noch ein Jahr Bestandteil der industriellen Produktion sein „darf“, während es danach ebenso getötet wird?

    Meine Vermutung: Ästhetik.

    Und auf einer ästhetischen Grundlage zu argumentieren, ob und wie ein Lebewesen leben oder sterben darf ist ziemlich ekelhaft.

    1. Klaus sagt:

      Diese Debatte gibt es ja schon länger.
      Wie wird das eigentlich mittlerweile mit dem sogenannten Nachschlupf, also den Kücken (gleich ob m oder w) die nicht zum errechneten Zeitpunkt schlüpfen, in der industriellen Kückenzucht gehandhabt? Die wurden / werden doch mit den Schalenresten gleich mitgeschreddert, weil ein anschließendes Nachabsammeln unökonomisch ist.

    2. der Ralf sagt:

      Ob es nur um die Ästhetik geht bezweifle ich. Es geht eher um den gefühlten Nutzen:
      Hühner legen Eier -> Sie produzieren etwas und sind somit nützlich. Danach können sie auch getötet und weiter verwertet werden, doppelter Nutzen.
      Masthähnchen werden aufgezogen damit sie geschlachtet und dann gegessen werden können -> sind als Fleischlieferant nützlich.
      Beides ist für uns Menschen in Ordnung (Die Tiere auszubeuten und letztlich zu töten) weil wir haben ja dadurch einen Mehrwert.
      Küken die für beides nichts „taugen“ werden direkt vernichtet weil unproduktiv. Das fühlt sich irgenwie sinnlos an.

      Das ganze ist eine Diskussion die auf einer falschen Grundlage aufbaut: Es ist OK Tiere auszubeuten und zu töten.
      Der logische nächste, kleine Schritt, zum Verbot des Kückenschredderns ist der Verzicht auf tierische Produkte allgemein -> Veganismus

      1. Truhe sagt:

        Das Tierschutzgesetz ist ja eindeutig formuliert: „Niemand darf einem Tier ohne vernünftigen Grund Schmerzen, Leiden oder Schaden zufügen„ steht im
        Paragraph 1. Da wir keinerlei tierische Produkte benötigen gibt es keinen „vernünftigen Grund“, denn weder wirtschaftliche Interessen, noch persönliche Geschmacksvorlieben sind vernünftige Gründe. Nebenbei: Mit dem Tierschutzgesetz ließen sich auch Klimaschutz- und Müllreduktionsmaßnahmen herleiten…

        1. Mithrandir sagt:

          Naja, wie oben schon beschrieben, wird ein Großteil, wenn nicht gar alles , der Küken für Futter verwendet.
          Also, der Grund ist: „Futterprouktion für Falknereieen, Terrarien, etc.“
          Ich persönliche finde das Ganze auch unschön und würde Bruedereier kaufen, habe aber noch keine gefunden.

    3. Daniel sagt:

      Es geht letztendlich nur um die uns selbst auferlegte Achtung des Lebens. Deswegen wurde das Tierwohl auch ins Grundgesetzt aufgenommen. Es mündet darin, dass wir Menschen keine Tiere sinnlos töten oder Leid antuen sollen.
      Kücken zu töten, nur weil sie sich ökonomisch nicht rechnen grenzt eben an dieser Sinnlosigkeit. Ebenso verhält es sich mit der betäubungslosen Kastration von Ferkeln.
      Der rein ökonomisch Aspekt darf als Grund nicht mehr ausreichen.

  5. Norman sagt:

    Peak Podcast: Harter/weicher ?. Wollen wir oder wollen wir nicht?

  6. Cherry sagt:

    Ist die Grundrente nicht der erste Schritt in die Richtung eines bedingungslosen Grundeinkommens? Und die Bedürftigkeitsprüfung schikaniert gerade die, die das extra Geld benötigen. Um die Personen zu schützen und zu entlasten wäre es mit recht wenn auch die, die es nicht brauchen es bekommen. Und hat nicht jeder Mensch eine gewisse Altersversorgung (egal wie ihr Leben verlaufen ist und was sie alles verdient haben) bekommen? Dann sollen die Reichen es auch bekommen. Nur weil man es nicht braucht heißt es nicht, dass man es nicht verdienen würde. Es kostet euch ja keinen Cent mehr.

  7. Thomas sagt:

    Zum Thema Grundrente:

    Ich fand es sehr interessant, wie sich der Fokus der Diskussion bei euch verschoben hat. Als Holger das in der letzten Folge Kadda fragte, ging es auch um das dahinterliegende Prinzip, ob wir Menschen eine Rente bezahlen sollten ohne zu überprüfen, ob sie „bedürftig“ sind. Das war unter anderem Holgers Argument. Danach wurde das Argument mit der reich verrenteten Arztgattin angeführt und schon ging es nur noch darum, was jemanden nicht mehr bedürftig macht, anstatt darum, ob die Idee, dass jemand eine Bedürftigkeit nachweisen muss, überhaupt angemessen ist. Diese zentrale Frage verschwindet dann in der Distanz, wenn es nur darum geht, warum wer die nachzuweisen hat.

    Aber sie ist die wichtige Frage. Möchten wir ein Land, in dem Lebensleistung, egal wie gering, nachgewiesen werden und gemessen werden muss, damit man das Recht auf würdevolles Leben im Alter hat, oder nicht?

    Das ist die Frage, um die es da aus meiner Sicht geht. Sich nur damit zu beschäftigen, dass es ja jemanden geben kann, der das nicht „verdient“, weil er/sie „genug“ hat, muss erst einmal beantworten, warum denn BürgerInnen dieses Landes sich das „verdienen“ müssen. Denn das ist ja die andere Seite von Bedürftigkeit. Die Tatsache, dass das Konzept an sich nicht in Frage steht, ist für mich immer wieder faszinierend. Staaten haben die Aufgabe Regeln für die Gesellschaft festzulegen, zu denen auch eine gerechte Versorgung gehört. Ich weiß nicht, ob Lebensleistung das angemessenste Konzept ist.

    Zu dem Argument mit den Frauen, die von ihren Männern hohe Renten übernehmen, muss ich auch sagen, dass das es an sich ein Frauenbild weiterträgt, dass wir überwunden haben wollen. Ja, es gibt diese Frauen wohl, aber ihre Existenz jetzt kann ja wohl kaum ein Argument für eine zukünftige Regelung sein, schon gar nicht unter einer Geschlechtergerechtigkeitsperspektive. Ich fand es auch bezeichnend, dass hier nur Frauen als Beispiel verwendet wurden, denen dann implizit die Erschleichung eines Vorteils unterstellt wurde, nachdem sie strukturell eigene Erwerbstätigkeit und Lebensgestaltung nicht bestimmen konnten.

    Ich bin gegen eine Bedürftigkeitsprüfung. Und zwar ganz einfach: weil sie unterstellt, dass es Menschen gibt, die eine Mindestversorgung mit Rente nicht verdient haben. Dazu ist klar, ob Menschen Renten von verstorbenen Verwandten beziehen und welche Höhe diese haben. Ist ja nicht so, als gäbe es da keine Aufzeichnungen.

    1. Tarifkenner sagt:

      @Thomas
      Du scheinst mir ein Konzept einer bedingungslosen Grundrente zu verteidigen, das überhaupt nicht dem Vorschlag der SPD entspricht. Die Grundrente („Respektrente“), wie sie von Herrn Heil vorgeschlagen wird setzt 35 Beitragsjahre in der gesetzlichen Versicherung voraus und vergrößert eine Rente, auf die bereits ein Anspruch besteht. Wer also mit 28 Jahren angefangen hat zu arbeiten, mit 62 Jahren aufgehört hat und jetzt eine kleine Rente bezieht, profitiert von der Grundrente kein bisschen. Ebensowenig die Hausfrau und Mutter vom 5 Kindern. Der Vorschlag orientiert sich ganz eng am Leistungsgedanken und wertet dabei ganz bestimmte Leistungen auf. Das mag gerechtfertigt sein, wenn dies zu auskömmlichen Renten für Menschen führt, die bisher nicht auskömmlich gelebt haben. Als Gießkannenförderung, die auch Menschen begünstigt, denen es bisher ganz gut ging, finde ich sie gerade unter dem Gesichtspunkt der Gleichberechtigung der Frau problematisch. Denn sie begünstigt das Modell „Mann arbeitet Vollzeit, Frau Arbeitet halbtags“ gegenüber dem Modell „Beide arbeiten zu 75% Teilzeit“.
      (Das Gefühl, wenn Kathrin sich auf einen beruft und damit Holgi überzeugt …)

      1. Akkarin sagt:

        Ich sehe die parallele zum bedingungslosen Grundeinkommen aber auch.
        Wenn ich ein BGE für richtig halte(-n würde), warum sollte ich dann eine Bedürftigkeitsprüfung bei der Grundrente befürworten?

        Die durchschnittliche „Zahnarztgattin“ dürfte hingegen die 35 notwendigen Beitragsjahre nicht zusammen bekommen. Auch nicht mit Kindern und Pflege von Angehörigen. Diese fällt also raus.

        Sollte sie wider Erwarten die 35 Jahre Care Arbeit zusammen bekommen, spräche m.E. aber auch nichts dagegen, diese Arbeit mit 910€ im Monat anzuerkennen.

        Da Minijobs nicht mitzählen, dürfte die klassische Handwerkerehe ( Er: Selbstständiger Fliesenleger, Gas Wasser, Sche*.., Sie: Kinder und die Buchhaltung auf 410€ Basis) auch nicht gefördert werden.

        Wenn man jetzt noch einkalkuliert, dass selten Leute richtig reich erben, die ansosnten nur 500€ eigene renten gehabt haben, bleiben da nicht viele über, die das übermäßig bei absahnen würden.

        Umgekehrt blieben aber verdammt viele über, die sich rechtferigen und nachweisen müssen, dass sie „arme Schweine“ sind 🙁

        Von mir: klar ohne Prüfung.

  8. Talena sagt:

    Ich wohne seit letztem Jahr in BaWü und hier gibt es eine (ehrenamtliche) Staatsrätin für Zivilgesellschaft und Bürger*innen-Beteiligung. Das kannte ich sonst aus keinem anderen Bundesland und auch wenn das natürlich keine gelosten Bürger*innen-Foren auf Bundesebene sind, gibt es doch viele Dialog- und Beteiligungsverfahren auf lokaler Ebene (z.B. bei Städtebauprojekten). Auch in der Unterstützung der Integrationsarbeit und Flüchtlingshilfe war die Stabsstelle sehr aktiv. Außerdem wurde 2012 das Netzwerk „Allianz für Beteiligung“ gegründet, um zivilgesellschaftliche Akteur*innen zum Thema Bürger*innen-Beteiligung zu vernetzen (die werben auf ihrer Seite auch für den Bürgerrat Demokratie in Mannheim).

    Ich dachte, ich lasse das einfach mal hier, weil ich bis letztes Jahr noch nie was davon gehört hatte und ich Beteiligungsverfahren als unglaublich wichtiges Instrument gegen Politikverdrossenheit sehe. Auf kommunaler oder regionaler Ebene können dann im Verhältnis auch noch mehr Leute mitmachen ;).

    Beteiligungsportal BaWü: https://beteiligungsportal.baden-wuerttemberg.de/de/informieren/staatsraetin/die-projekte-der-staatsraetin/
    Karte Beteiligungsportal: https://beteiligungsportal.baden-wuerttemberg.de/de/informieren/beteiligungskarte/
    Allianz für Beteiligung: https://allianz-fuer-beteiligung.de/

  9. Mithrandir sagt:

    Zwei Punkte fand ich interessant:
    Neulich habt ihr bzw. Holgi sich darüber echauffiert, dass ein Randthema zu einer Nachricht hochstilisiert wurde. Leider weiß ich nicht mehr, was es war. Und jetzt redet ihr tatsächlich über eine n Baum, der eingegangen ist?
    Der zweite Punkt war das Kükenschreddern, das ach so schlimm ist. Aber bei Abtreibung seid ihr absolut kompromisslos. Die Frau darf bestimmen, ob, wann und wie sie die Schwangerschaft abbricht.
    Im Wrint Geschichtsunterricht hat Holgi sich zu dem Thema neulich ordentlich mit M. v. Hellfeld „gefetzt“.
    Versteht mich bitte nicht falsch. Ich bin grundsätzlich nicht gegen Abtreibung, wenn es eine ungewollte Schwangerschaft ist. Unabhängig, ob aus Versehen oder unter Zwang usw.
    Ich finde auch dieses Werbeverbot lächerlich.
    Ich kann mich an einen Vorfall in meiner „Sturm und Drang Zeit erinnern, immerhin schon Jahre her.
    Mit meiner damaligen Freundin knapp 16 „Spaß gehabt“ mit Kondom. Kondom kaputt. Panik. AM nächsten Tag zum Frauenarzt. Sie hat problemlos, ohne Krankenschein (Karte gab es damals noch nicht) und ohne Elternbeteiligung die Pille danach bekommen.
    Aber alle, die im Thema Abtreibung ein moralisch ethisches Thema sehen, direkt in die Ecke des religiösen Wahns zu stellen finde ich daneben.
    Ich finde es richtig, dass ein Kind im Bauch der Mutter irgendwann als Mensch angesehen wird und ab diesem Zeitpunkt eben nicht mehr abgetrieben werden darf, wenn weder für Mutter noch Kind eine Gefahr besteht.
    Wann dieser Zeitpunkt ist, ist tatsächlich Interpretationssache und letzten Endes ein Kompromiss zwischen denen, die diesen Zeitpunkt bei der Verschmelzung von Samen und Ei sehen und denen, die das Kind erst als Mensch betrachten, wenn es ein Bewusstsein hat (was Holgi in der Wrintfolge provokant irgendwann nach der Geburt festlegte).
    Wie gesagt, meine persönliche Meinung. Einerseits kompromisslose Freiheit zum Thema Abtreibung und Betroffenheit, bei geschredderten Küken.
    Strange.

  10. Antje sagt:

    Thema Abtreibungen: ihr weist immer wieder darauf hin, das der Eingriff an sich während des Studiums nicht gelehrt wird. Dazu muss man sagen, das sämtliche Operationen eher Teil der Facharztausbildung sind. Auch eine Blinddarmentfernung, Gelenkspiegelungen usw. lernt man nicht während des Studiums.
    Ansonsten bin ich bei dem Thema ganz auf Eurer Seite. Ich bin selbst Frauenärztin und führe auch Schwangerschaftsabbrüche operativ und medikamentös durch. Die derzeitige rechtliche Situation ist unerträglich.

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