Die Wochendämmerung

Politik, Gesellschaft, Quatsch. Der Podcast mit Katrin Rönicke & Holger Klein

#192. Ich muss das weglachen, sonst werde ich wahnsinnig

| 41 Kommentare

In dieser Woche: ein kontextualisierender Nachtrag zum Mueller-Report, Sri Lanka und eine kleine Kritik der Nachrichten-Entscheidungen in deutschen Medien (und was wirklich dahinter steckt), warum ist jetzt schon alles trocken und heißt das, dass wir einen weiteren Dürre-Sommer kriegen? Was die Mitte-Studie der FES uns über Verschwörungstheorien und ihre Ausbreitung in D. verrät, warum Saudi-Arabien 37 Männer exekutiert hat und was das mit den Iran-Sanktionen durch die USA zu tun hat; eine Kurzstrecke und ein Zwischenbericht von den Panama Papers (und ihrer Wirkung in Deutschland) sowie: Gewinne, Gewinne, Gewinne – nach dem Abspann 😀

Kapitelmarken
0:00.003 Werbung
0:23.280 Intro und Begrüßung
0:47.697 Nachtrag zum Mueller-Report
8:14.433 Was ist los in Sri Lanka und wie die Medien berichten
18:37.563 Osterfeuer, Trockenheit und kommende Dürre?
27:02.499 Die Mitte-Studie der FES
37:21.637 whlaw: Exekutionen in Saudi-Arabien
44:31.772 Iran-Sanktionen und die Lage in der Region
52:20.089 Holgers Kurzstrecke
57:27.568 In aller Kürze: Was die Panama Papers gebracht haben (bislang)
1:00:16.068 Danksagungen und Abschied (mit Verlosung!)

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Links und Hintergründe

Gekillte Darlings

41 thoughts on “#192. Ich muss das weglachen, sonst werde ich wahnsinnig

  1. Christian sagt:

    Als Kind vom Land hätte ich ja nicht geglaubt, dass man „Grundwasser“ erklären muss, aber vermutlich nicht falsch, dass kadda das nochmal tat. Ich glaube mich auch an die meteorologische Aussage letzten Herbst erinnern zu können, dass im wesentlichen der komplette Dezember und Januar durchgehend Schnee- oder Regenwetter braucht, um den Grundwasserspiegel auf den Stand von Anfang 2018 zu bringen. Von daher ist der Teil eigentlich keine Überraschung mehr – wenn man es denn nach dem „tollen Sommer“ letztes Jahr hören wollte.

    1. Holger Klein sagt:

      Ich vermute mal, sie meinte die normale Bodenfeuchte in der Tiefe und nicht das flüssige Grundwasser.

  2. Katrin B. sagt:

    Hallo ihr Zwei,

    ich bin etwas enttäuscht über das Update zum Mueller Report und der Interpretation des Satzes „Oh my God. This
    is terrible. This is the end of my Presidency. I‘ m fucked.“

    Ich habe im Podcast „The Daily“ vom 19.04.2019 gehört, dass eine Einordnung in den Kontext auch im Report steht:
    Seite 78, ein paar Zeilen unter dem oberen Satz
    „The President returned to the consequences of
    the appointment and said, „Everyone tells me if you get one of these independent counsels it ruins
    your presidency. It takes years and years and I won’t be able to do anything. This is the worst
    thing that ever happened to me.“

    Ich finde die Argumentation aus „The Daily“ nachvollziehbar, dass sich der erste Satz mit dem Ende der Präsidentschaft so gemeint ist, dass Trump angst hat nichts mehr politisch auf die Reihe zu bekommen, weil alle durch die Untersuchung abgelenkt sind.

    Ich hätte zumindest einen Hinweis auf diese mögliche Erklärung erwartet, wenn sie schon so im Bericht genannt wird.

    1. Katrin sagt:

      Zwei Punkte:
      1.) warum überhaupt der Nachtrag? – mir ging es in erster Linie darum, Kontext zu liefern, warum ein Gros der Journalisten im Kontext des Verhaltens des Präsidenten davor und danach das Zitat auf die in der Sendung genannte Weise einordnete.

      2.) gehe ich mit der Interpretation aus The Daily so nicht mit. Warum? Ich zitiere aus dem Report:

      “when Sessions told the President that a Special Counsel had been appointed, the President slumped back in his chair and said, “Oh my God. This is terrible. This is the end of my Presidency. I’m fucked.” The President became angry and lambasted the Attorney General for his decision to recuse from the investigation, stating, “How could you let this happen, Jeff?” The President said the position of Attorney General was his most important appointment and that Sessions had “let [him] down,” contrasting him to Eric Holder and Robert Kennedy. Sessions recalled that the President said to him, “you were supposed to protect me,” or words to that effect. The President returned to the consequences of the appointment and said, “Everyone tells me if you get one of these independent counsels it ruins your presidency. It takes years and years and I won’t be able to do anything. This is the worst thing that ever happened to me.””

      Das Ende der Präsidentschaft ist wörtlich seine spontane Reaktion gewesen.
      Danach noch viel Gejammer.
      Und dann erst der Satz, der jetzt alles davor gesagt relativieren soll: “Jeder sagt mir, sowas ruiniert die Präsidentschaft- es dauert Jahre und Jahre…” – das klingt ganz anders, als “Ende der Präsidentschaft”.
      Wir waren alle nicht dabei.
      Aber für mich klingt das, als wäre Teil 1 spontan und Teil 2 schon reflektierter gewesen. Teil 1: Impulsiv, Teil 2: Oh, vielleicht sollte ich aufpassen, was ich sage.

      1. sternburg sagt:

        „Aber für mich klingt das, als wäre Teil 1 spontan und Teil 2 schon reflektierter gewesen. Teil 1: Impulsiv, Teil 2: Oh, vielleicht sollte ich aufpassen, was ich sage.“

        Das klingt sehr plausibel. Bekomme ich aber nicht mit meinem Bild vom Menschen Trump in Deckung gebracht.

        Ich muss aber auch zugeben, ich finde zwar richtig, über diese lustige kleine Anekdote zu berichten und über ihre Interpretation nachzudenken. Aber im Grunde empfinde ich sie als ziemlich unwichtiges Detail dieser ganzen Story.

        Das wichtigste Detail ist aus meiner Sicht der Nachweis, dass Trump wiederholt Untergebene beauftragt hat, Gesetze zu brechen. Und dass diese Gesetze nur deswegen nicht gebrochen wurden, weil diese Untergebenen sich geweigert haben, diese Aufträge auszuführen.

        Und das ist dann zu bewerten. Beispiele möglicher Bewertungen:

        – Ja und? Dafür sind Berater und Fachabteilungs-Verantwortliche einer Exekutive doch da?

        – Es besteht ein Unterschied zwischen jemanden, der in Bezug auf die Rechtmäßigkeit seiner Anweisungen Rat annimmt und jemandem, dessen rechtswidrige Anweisungen hinter seinem Rücken nicht ausgeführt werden.

        – Wenn die Exekutive Anweisungen des Präsidenten gegen seinen Willen nicht ausführt, weil sie sie – aus welchen Gründen auch immer – für falsch hält, dann bedeutet das im politischen System der USA, dass das Verwaltungshandeln des Staates strukturell kaputt ist. Notwendige Konsequenzen daraus sind …

        – Auch versuchte Gesetzesverstöße sind unter Umständen strafbar und/oder moralisch vernichtend. Sind diese Umstände hier gegeben? Ja/ Nein.

        – (…)

        Ich muss aber zugeben, dass es mir seit geraumer Zeit schwer fällt, die Zustände in den USA mit mehr als einer oberflächlichen Häme zu verfolgen (ich habe also auch den Report nicht gelesen, habe dies auch nicht vor und quatsche nur nach, was ich anderswo aufschnappe) – kann also gut sein, dass ich Unfug rede. Und natürlich verrät das mindestens so viel über mich wie über die Zustände.

        Wobei Oberflächlichkeit auch zu einer gewissen Abstraktion führen kann (ja, man kann alles euphemisieren). Und ich war von vornherein sehr wenig gespannt auf den Mueller Report. Weil der doch eh nichts bewirken kann: Solange der Trump nicht aus dem Amt fegt, werden seine Anhänger dies sowieso als Erfolg verbuchen. Dazu ist die ganze Chose zu polarisiert und die politischen Positionen zu fundamentalistisch verfestigt.

        Und genau das würde ich gerne mal vom Journalismus ein paar Abstraktionsebenen höher thematisiert sehen: Dass gerade die drei Geburtsorte der westlichen, parlamentarischen, von universellen Menschenrechten geleiteten Demokratie Frankreich, USA und Großbritannien alle bis heute an ihrem völlig veralteten und heute nur noch schwachsinnigen Mehrheitswahlrecht festhalten und alle (mit qualitativen Unterschieden) in dieselbe Polarisierungsfalle geraten sind. Das mag an mir liegen (s.o.), aber dazu nehme ich so gut wie keinen öffentlichen Diskurs wahr. Dabei liegt das doch auf der Hand? Oder geht das wirklich nur mir so? Alle jammern, russische Twitter-Bots und die Hass-Algorithmen von Facebook und Youtube hätten Trump und den Brexit erst möglich gemacht (zutreffend, wie ich vermute). Und niemand fällt auf, warum das genau dort so erfolgreich war?

        Und selbst dem sonst um Abstraktionen selten verlegenen Holgi fällt dabei nur sein Thema „Abwesenheit eines schlagkräftigen öffentlich-rechtlichen Rundfunks“ ein. Was natürlich stimmt. Komplett. Aber gerade Großbritannien hat genau dies mit den USA eher nicht gemein, würde ich behaupten.

  3. Paul Torau sagt:

    Servus,

    lieber Holger, du wetterst ja ganz schön gegen die Homöopathie – warum eigentlich? Ein ausgebildeter Homöopath (das ist dann immer ein Arzt mit schulmedizinischer Ausbildung, kein Heilpraktiker), sollte doch in der Lage sein einzuschätzen wann er auf diese Methode zurückgreift und wann nicht. Von Heilpraktikern und Scharlatanen rate ich allerdings ebenfalls ab (wer nicht?).
    Das die Mittel nachweislich chemisch nichts anderes enthalten als die Trägersubstanz (Zucker z.B.) und auch, dass es keinen Nachweis ihrer Wirksamkeit im wissenschaftlichen Sinn gibt – geschenkt. In der Medizin hat nicht der mit der besten wissenschaftlichen Begründung recht, sondern der der heilt. Immer. Und wenn es nur auf dem Placeboeffekt beruht (der eine ziemlich große Wirkung hat).
    Bitte setz dich doch erstmal mit der Geschichte und Tradition der Homöopathie auseinander, bevor du sie derart verteufelst – schließlich ist sie älter als die Schulmedizin und galt lange auch als die „wissenschaftlichere“ von beiden… schon lustig, dass sie heute auf auf dem Status von Bachblüten und Klangschalen angelangt ist.

    Gruss der Paul

    1. Andy sagt:

      Ein ausgebildeter Arzt sollte Homöpathie ablehnen oder seine Zulassung zurückgeben.

      Wenn er eine Notwendigkeit sieht Placebos zu verschreiben kann er das mit einer nahegelegenen Apotheke absprechen und eine Rezepturverordnung für Dextrosetabletten ausstellen. Auf die Weise schmeisst man wenigstens kein Geld in Richtung Quacksalbermafia.

      1. Paul Torau sagt:

        Ein ausgebildeter Arzt ist seinen Patienten verpflichtet. Wie sollte er denn mit Patienten umgehen die Schulmedizin ablehnend gegenüber stehen oder sogar direkt nach homöopathischen Mitteln verlangen? Wenn er sie nicht behandelt, weil er der reinen Lehre der Schulmedizin treu bleiben will, wird er sie doch damit nicht überzeugen. Die Leute werden sich schlicht anderweitig umsehen, sprich an Heilpraktiker und damit (leider) oft an Scharlatane geraten. Oder noch schlimmer sich selbst therapieren mit dem kompetenten Arzt Internet.
        Selbst wenn sie die Homöopathie komplett ablehnen, ist es doch klüger wenn ein Arzt die Patienten begleitet und an einer bestimmten Stelle sagen kann, dass jetzt Antibiotika, Krankenhausaufenthalte usw. notwendig werden und sie nicht einfach sich selbst überlässt.
        Auch das Argument der Placebos zieht so nicht. Die Placebo Wirkung beruht ja gerade zum großen Teil auf dem Glaube der Patienten an das Medikament. Wenn es Patienten gibt, die fest an die Wirkung der Homöopathica glaubt, warum sollte der Arzt das nicht nutzen? Wenn sie die Wirkung von Homöopathica verneinen sind diese ja im Grunde nur das – Placebos.
        Bleibt noch das Argument des Geldes, was auch unsinnig ist. Eine Flasche Sulphur D6 kostet weniger als 6€ und hat 1100 Kügelchen. P-Dragees kosten etwa 11€ die Packung bei 50 Stk.
        Und durch die Wunderwelt der Homöopathie kann man die Medikamente sogar beliebig vermehren, da Verdünnung ja die Wirkung sogar erhöht. Also in Wasser auflösen und das Wasser trinken. Ein kleines Fläschen mit Kügelchen kann da locker für ein Leben reichen, da kommt man mit einer Packung Dextrosetabletten nicht hin.
        Geht auch nicht in eine Quacksalberfirma, die Firmen die Homöopathica herstellen (dürfen), stellen in der Regel auch z.B. pflanzliche Produkte her, deren Wirksamkeit schulmedizinisch nachgewiesen wurde.

        Warum eigentlich (wie bei Holger) diese Vehemenz?

        1. David sagt:

          Diese Süßstofftabletten kosten nur 70ct für 1200 Stück (also ist dein „preiswertes“ Ding auch 10fach überteuert), ist das jetzt also ein Argument für diese Tabletten? Wenn sie denn wirken, wenn man sie in Wasser auflöst?!

          Ich kann die Vehemenz verstehen, keine Diskussion diesem Blödsinn zu bieten.
          Ist so ähnlich wie Schachspielen mit ner Taube.

          1. Paul Torau sagt:

            Süßstofftabletten würden höchstens von geistig völlig verwirrten Menschen nicht als Placebo erkannt und ich habe in der medizinischen Praxis auch noch nicht erlebt das sie als solche eingesetzt wurden. Es gibt eine ganze Reihe von Placebos die man vom Packungsdesign usw. durchaus für „echte“ schulmedizinische Präparate halten kann und diese finden wendet man auch an. Es ging aber allgemeiner darum, dass homöopathische Medikamente spottbillig sind und jemand der an Homöopathie glaubt, eben auch die Geschichte mit dem in Wasser verdünnen glaubt / glauben müsste. Das Kostenargument ist also kein besonders gutes vor allem wenn man bedenkt welche Behandlungen von der Gemeinschaft getragen wurden oder werden. Da gibt es wirklich andere Baustellen.

            Ich will übrigens keine Diskussion um die Wirksamkeit dieser Präparate führen!
            Sondern um die Frage wie man mit Menschen umgeht die an dieses Konzept glauben. Oder grundsätzlicher, wie man mit abweichenden Meinungen umgeht. Impfgegnern, Gläubigen alternativer Heilmethoden, von mir aus auch Verschwörungstheoretikern oder AfD Wählern. Zu sagen jene liegen falsch und man selbst richtig beendet jede Diskussion und damit auch jegliches Potential sein Gegenüber vom Gegenteil zu überzeugen.
            „Ist so ähnlich wie Schachspielen mit ner Taube.“ ist das beste Beispiel. Sie unterstellen direkt jedem Menschen der Homöopathie für sinnvoll hält er wäre dumm. Und mit dieser Form der Argumentation (ich klug, du dumm, ich richtig, du falsch) ist nicht einmal mehr eine Metadiskussion darüber möglich wie man mit der alternativen Meinung umgehen sollte. Sind ja eh alle dumm.

          2. David sagt:

            Aha, jetzt soll auch noch Impfgegnern oder Verschwörungstheoretikern (mit Samthandschuhen am liebsten?) eingegangen werden, daß die eine Bühne bekommen, weil wir mit dieser „alternativen Meinung“ umgehen sollen – gehts noch?
            Doch, solchen Leuten kann gern klipp und klar gesagt werden, wie schief sie sind.

            Ist so ähnlich wie die britische Premierministerin. Der wurde 7x gesagt, daß es keine Verhandlung mehr geben wird, aber sie stellte sich weiter hin, um nach der verlorenen Abstimmung was von „mit der EU verhandeln“ in die Kamera zu sprechen. Da ist es genauso: „Gehts noch?!“ Warum soll jetzt hier also eine Diskussion über „Alternativ“medizin erlaubt sein, wenn sie von Anfang an nicht gewollt ist. Wieso wird DIESE Meinung nicht akzeptiert, wieso wird darauf beharrt, diese Diskussion doch führen zu müssen?
            Das ist doch irgendwie shizophren, oder nicht?

            Das mit der Taube war übrigens, war übrigens auf diesen Spruch gemünzt:
            Mit Rassisten diskutieren, das ist, wie mit einer Taube Schach spielen: Egal wie gut du bist, egal wie sehr du dich anstrengst, am Ende wird die Taube aufs Spielfeld kacken, alles umschmeißen und umherstolzieren, als hätte sie gewonnen.

            Warum muß hier also eine Bühne geboten werden, damit du hier deine Meinung vertreten können sollst? Die kannst du doch auch im Heilpraktiker-Forum verbreiten, da findest du Gleichgesinnte.

        2. Katrin sagt:

          „Auch das Argument der Placebos zieht so nicht. Die Placebo Wirkung beruht ja gerade zum großen Teil auf dem Glaube der Patienten an das Medikament. Wenn es Patienten gibt, die fest an die Wirkung der Homöopathica glaubt, warum sollte der Arzt das nicht nutzen?“

          Hallo,

          ich habe lange ähnlich argumentiert und gedacht (ihr könnt Holger fragen).
          Inzwischen gibt es aber erstens den Nachweis, dass Placebos genauso gut wirken, wenn die Patienten wissen, dass es Placebos sind (Quelle: https://www.srf.ch/sendungen/puls/placebos-wirken-auch-ohne-luege –> aktuelle klinische Studie dazu: http://programinplacebostudies.org/wp-content/uploads/2018/10/Kaptchuk-Miller-BMJ-OLP-2018.pdf).
          Und zweitens muss man sich ja schon fragen, warum man Patienten solche Märchen wie das vom „Gedächtnis des Wassers“ auftischen sollte.
          Was für Ärzte lügen ihre Patienten an?
          Warum riskieren, Patienten auf die slippery slope des Glaubens zu schicken, dass die Wissenschaft (die ja hier ganz klar sagt: wirkt nicht, KANN gar nicht wirken), vielleicht einfach manchmal nicht recht hat? – Was weiß die Wissenschaft schon?
          Warum Patienten einimpfen, dass jenseits von „Schulmedizin“ ein ganzes Universum liegt, das viel besser auf die Befürfnisse von Patienten eingehen kann, als es Ärzte tun?

          Ich kenne inzwischen so viele Leute, die mit Homöopathie angefangen haben und inzwischen hunderte von Euros für allen möglichen anderen Hokuspokus ausgegeben haben, weil sie eben der Meinung sind, dass die wissenschaftlich fundierte Medizin viel schlechter hilft, als irgendein schamanisches Ritual oder magisches Denken.

          Das Misstrauen in die „Schulmedizin“ (was übrigens ein ideoligischer Begriff von genau dieser Seite ist), ist so groß, dass ich schon ganze zwei Leute in meinem Leben getroffen habe, die deswegen an Krebs verreckt sind – weil sie sich weigerten, sich mit Chemo oder „schulmedizinisch“ behandeln zu lassen.

          Alles deswegen, weil es sogar Ärzte gibt, die kein Problem damit haben, ihre Patienten anzulügen. Von Heilpraktikern ganz zu schweigen.
          Obwohl das nicht einmal notwendig ist, sondern auch ehrlich verschriebene Placebos wirken und helfen. Warum also Märchen erzählen?

        3. Andy sagt:

          Im Vorab sorry für diesen Wall of Text.

          >> Ein ausgebildeter Arzt ist seinen Patienten verpflichtet.
          Und natürlich auch seinem Eid. Auszugsweise:

          ich behandle meine Patienten […] gemäß den aktuellen Standards der ärztlichen Tätigkeit und den Möglichkeiten meines beruflichen Könnens;
          ich […] empfehle oder ergreife keine Maßnahmen, die nicht medizinisch indiziert sind;
          ich fördere die Gesundheitskompetenz meiner Patientinnen und Patienten;

          Das sind Punkte die sich mit Zuckerkügelchen eher schlecht vereinbaren lassen.

          >> Wie sollte er denn mit Patienten umgehen die Schulmedizin ablehnend gegenüber stehen oder sogar direkt nach homöopathischen Mitteln verlangen?
          Was sollte ein Elektriker machen wenn ein Kunde reinkommt, der Strom ablehnend gegenüber steht und verlangt man möge ihm bitte eine rustikale Eichenschrankwand bauen?

          >> Wenn er sie nicht behandelt, weil er der reinen Lehre der Schulmedizin treu bleiben will, wird er sie doch damit nicht überzeugen.
          Überzeugung ist auch nicht seine Aufgabe. Er kann eine Behandlung anbieten, wird diese abgelehnt heisst es „Der Nächste bitte“. Ablehnung von „Schulmedizin“ bedeutet nicht das man sich auf Kindergartenmedizin berablassen sollte.

          >> Die Leute werden sich schlicht anderweitig umsehen, sprich an Heilpraktiker und damit (leider) oft an Scharlatane geraten.
          Weil es Scharlatane gibt müssen sich die Profis auch auf das Niveau der Scharlatanerei herabbegeben? Das ist eine wirklich absurde Argumentation.

          >> Selbst wenn sie die Homöopathie komplett ablehnen, ist es doch klüger wenn ein Arzt die Patienten begleitet und an einer bestimmten Stelle sagen kann, dass jetzt Antibiotika, Krankenhausaufenthalte usw. notwendig werden und sie nicht einfach sich selbst überlässt.
          Einen Patienten mit einer Krankheit mit wirkungslosen Zeug zu behandeln und dann „abzuwarten“ bis der Zustand so schlecht ist das man endlich eine Argumentation für richtige, anerkannte medizinische Maßnahmen hat? Ein interessanter Ansatz. Vor allem straf- und standesrechtlich.

          >> Auch das Argument der Placebos zieht so nicht. Die Placebo Wirkung beruht ja gerade zum großen Teil auf dem Glaube der Patienten an das Medikament. Wenn es Patienten gibt, die fest an die Wirkung der Homöopathica glaubt, warum sollte der Arzt das nicht nutzen?
          In meinen Augen kann sowas nur bei Dingen in Frage kommen die sich eh von selbst heilen. Erkältungen etc. Stattdessen könnte er also auch Wadenwickel und Bettruhe verordnen. Das kostet gar nichts und er muss sich nicht zum Büttel der Zuckerindustrie machen. Und wo zieht man denn die Grenze bei diesem Unfug? Wenn jetzt zum Beispiel Patienten anderer Kulturen in eine Praxis kommen… schlägt man dann vor ein Hühnchen zu opfern und bei Vollmond zu vergraben oder irgendwelche geschützten Tiere zu zermahlen und als Tee zu trinken? Soll die Kasse das bezahlen?

          >> Es ging aber allgemeiner darum, dass homöopathische Medikamente spottbillig sind und jemand der an Homöopathie glaubt, eben auch die Geschichte mit dem in Wasser verdünnen glaubt / glauben müsste. Das Kostenargument ist also kein besonders gutes vor allem wenn man bedenkt welche Behandlungen von der Gemeinschaft getragen wurden oder werden.
          Da kommen ja noch die Kosten für den Praxisbesuch hinzu (Beratung, Untersuchung, usw). Warum soll ich solidarisch diese Hokuspokus-Kosten tragen? Von mir aus kann sich jeder vom Reiki-Meister diagnostizieren lassen, Bullshit in D8 oder D12 gurgeln bis er grün wird oder mit Klangschalen die Krankheitsgeister vertreiben. In einer ARZT-Praxis erwarte ich von sowas den maximal möglichen Abstand.

          >> Zu sagen jene liegen falsch und man selbst richtig beendet jede Diskussion und damit auch jegliches Potential sein Gegenüber vom Gegenteil zu überzeugen.
          Halte ich wirklich nicht für die Aufgabe eines Arztes. Sobald es den Leuten dreckig genug geht finden sie meist den Weg in den medizinischen Betrieb. Am besten lernt man dann wohl aus der Erfahrung, denn all die genannten Beispiele greifen auf Verschwörungen zurück weil die Argumente schwach sind (wie bei Klimawandelskeptikern). Und dagegen kannst Du nicht gegenanargumentieren. Du bist dann halt im Zweifel auch nur ein Büttel der Industrie / der Illuminaten der nicht ernst genommen wird.

          Ich hab die Debatte oft mit meiner Halbschwester und Leuten aus dem dortigen Bekanntenkreis. Da geht alles, Homöopathie, Schüsslersalze, Bergkristalle, Handauflegen, Klangschalen und „Gesundheitsenergie in die Vergangenheit“ schicken. Ich sitze dann da immer und staune, beobachte dann aber genauso das die Leute morgens brav ihren verordneten Betablocker oder die Schilddrüsenhormone nehmen. Die sehen da keinen Widerspruch, das ist da meiner Beobachtung nach nach für die allermeisten eine Lifestyle-Wohlfühlindustrie als Zusatz, die meisten wissen wo die Grenze ist. Wenn die merken das ist was ernstes geht es zu Arzt. Und der sollte diesen Blödsinn nicht in seiner Praxis zulassen, sondern verschreiben was wirklich hilft. Die Leute können ja supplementieren, es schadet ja nix. Die ganz Harten die Medizin vollständig ablehnen sind in der Minderheit und die kriegt man nicht zu greifen.

          Und warum ich so vehement dagegen bin? Viele wissen gar nicht das diese Industrie sich leider mittlerweile mit Spenden in Unis „eingekauft“ hat und Lehrstühle besetzt. Du kannst heute oftmals kein Medizinstudium mehr abschliessen ohne ein Modul über Faketherapie mit Zuckerkügelchen zu absolvieren.

          https://www.spiegel.de/spiegel/a-730444.html

          http://www.beweisaufnahme-homoeopathie.de/?p=2663

          https://www.spiegel.de/lebenundlernen/uni/privathochschule-streit-um-homoeopathie-studiengang-traunstein-a-953020.html

          Wir gehen in unserer Gesellschaft bei vielen Dingen dazu über „alles zu akzeptieren“, so lange es eine ausreichend große Gruppe von Spinnern gibt, aber gelegentlich gehen diese Varianten der Inklusion und Toleranz zu weit. Es muss ein paar rote Linien geben, in der Medizin, in der Politik, in der Wissenschaft usw. Nicht jedes Thema hat zwei Seiten und auch in einer höflichen Konsensgesellschaft muss die Möglichkeit bestehen Leuten auch mal zu sagen „Bei allem Respekt, guter Mann, Sie sind ein Idiot. Hauen Sie ab.“

    2. Oliver sagt:

      In der Tat kann alternative Medizin eine Wirkung erzeugen. Diese nennen die eine Placebo-Effekt, die anderen Selbstheilung.
      Das ZDF hat dazu neulich eine schöne Sendung in Leschs Kosmos gemacht:
      https://www.zdf.de/wissen/leschs-kosmos/alles-kopfsache-die-kraft-der-selbstheilung-102.html
      Danach gibt es erste Studien die das belegen. Sollten wir sowas dennoch komplett ignorieren und verteufeln?

      1. Katrin sagt:

        Es verteufelt ja niemand Placebos.
        Aber die wirken halt auch, wenn die Ärzte ehrlich sind und keine Märchen dazu erzählen.

        https://www.spiegel.de/wissenschaft/medizin/studie-auch-offen-verabreichte-placebos-koennen-helfen-a-1170817.html

    3. sternburg sagt:

      Die Homöopathie ist älter als die „Schul“-Medizin. Haha. Ich muss zugeben, der war mir neu.

      Wir sollten unbedingt mal nachschauen, welche anderen wirren Konzepte aus dem frühen 19. Jahrhundert heute noch angewendet werden können. Weil sie schließlich älter sind als unsere heutigen Konzepte.

      Dass die Leute, die Samuel Hahnemanns Lehren heute noch wörtlich anwenden, tatsächlich davon ausgehen, der Mann (der wohl tatsächlich kein Idiot war) würde sie heute selber noch wörtlich anwenden, das finde ich an der ganzen Thematik eigentlich am lustigsten.

      1. Paul Torau sagt:

        „Dass die Leute, die Samuel Hahnemanns Lehren heute noch wörtlich anwenden, tatsächlich davon ausgehen, der Mann (der wohl tatsächlich kein Idiot war) würde sie heute selber noch wörtlich anwenden, das finde ich an der ganzen Thematik eigentlich am lustigsten.“

        Sie meinen Leute wie Vithoulkas und Sankaran? Wenn Sie glauben Hahnemann würde heute zur Schulmedizin wechseln, sind Sie auf dem Holzweg. Der Mann war hochgradig dogmatisch.

        Es gibt einen grundsätzlichen Unterschied zwischen einem „wirren Konzept“ und einem therapeutischen Ansatz, der bis heute praktiziert wird, über Jahrhunderte von Ärzten und Wissenschaftlern weiter entwickelt wurde und wird, weltweit Anwendung findet und auf Erfahrungswissen basiert.

        Man kann ja durchaus am Ende zu dem Schluss kommen, dass das alles Unsinn ist, aber man sollte zumindest die Bereitschaft haben sich mit dem Konzept auseinander zu setzen. Und genau diese mangelnde Bereitschaft treffe ich sehr häufig bei den Gegnern der Homöopathie.

  4. Truhe sagt:

    Betrachtet man die Regenmengen, so hat die Dürre niemals aufgehört. Und sie kommt deshalb auch nicht wieder: Sie ist immer noch da. Im letzten Sommer hatte auch irgendwann einmal das letzte Medium verstanden, dass Hitze und Trockenheit nicht direkt im Zusammenhang stehen. Für den Winter und die Kälte des Winters gilt allerdings dasselbe. Noch schwieriger für Menschen und Medien: Wenn es mal ganz lange gar nicht regnet und dann ganz viel, so läuft dieses Wasser einfach nur ab und hilft überhaupt nicht, weil es gar nicht erst in den Boden kommt. Die Regenmenge ist deshalb nur von geringer Aussagekraft über die Trockenheit des Bodens oder den Bestand des Grundwassers.

    1. Truhe sagt:

      Schön auch Herr Kachelmann:

      „Hinweis: Niemand weiss, ob wir in 1, 2, 3 oder 4 Monaten noch eine Dürre haben. Vielleicht. Vielleicht aber auch eine neue Flut oder irgendwas dazwischen.

      Jegliche Vorhersagen in die eine oder andere Richtung sind reine Spekulation, die befremdet und beelendet.“

  5. Thomas sagt:

    Aus der bayrischen Lehrerperspektive ist das auch interessant. Ich bin ja eigentlich Thüringer und wurde mehrfach gefragt, ob ich in meine Heimat zurückkehren möchte. Und dann zeigte ich immer auf die Besoldungstabelle und meinte: schaut mal, da fehlen mindestens 100€ monatlich und werde ich überhaupt weiter verbeamtet. Daraufhin herrschte immer betretenes Schweigen und der Hinweis, dass ich ja wenigstens ne Vollzeitstelle bekommen würde. Die sei auch nicht selbstverständich.

    Brandenburg und Thüringen waren jetzt bei der neuen Tarifrunde auch die progressivsten Länder, was das Mitgehen mit dem Tarif angeht. Auch bei der Beamtenbesoldung… die müssen ja gegen Bayern konkurrieren. Bei uns gibt es Dieses „du hast ein Mangelfach, such dir die Schule aus“ Ding schon ewig… sehr effektiv.

    1. Martino sagt:

      Jemanden, dessen Fähigkeiten man selbst und viele anderen dringend brauchen, mit einer unterbezahlten (i.S.v. weniger als woanders) Vollzeitstelle zu locken, ist ja doll. xD

      1. Thomas sagt:

        Ist aber Standard… Ostdeutschland hatte sehr lange keine Verbeamtungen und dann nicht auf westdeutschem Niveau. Ich habe in Bayern studiert, aber viele Leute hier in Franken sind aus Thüringen gekommen.

  6. Mike sagt:

    Folgender Link zur angesprochnenen Saudi-Arabien WRINT-Folge mit Sebastian Sons war leider nicht in den Shownotes:

    https://wrint.de/2018/06/06/wr826-saudi-arabien/

    1. sternburg sagt:

      Und die war sehr gut.

      Wohl dem, der solche Hörer hat.

  7. Andy sagt:

    OK, ihr habt gesagt das die Bundesregierung keine Rüstungsgüterausfuhr mehr nach Saudi Arabien genehmigt. Ob das so stimmt ist leider nicht wirklich klar. Es gibt das Lippenbekenntnis, aber letztlich sind Ausfuhrgenehmigungen Einzelfallentscheidungen die im Sicherheitsrat getroffen werden. Und der tagt geheim. Unklar ist zB wie sich der Exportstopp / die Aussetzung auswirkt auf Ersatzteile und Rüstungsgüter aus gemeinsamer Herstellung mit Teilen aus deutscher Fertigung (Kampfjets). Empfehlenswert dazu sind die Bundespressekonferenzen vom 27. und 29. März und auch folgende. Dort windet man sich um klare Aussagen sehr einfallsreich herum.

    Dazu muss erwähnt werden das natürlich auch deutsche Firmen weiterhin am Leid fleissig mitverdienen, denn man kann ja als internationaler Konzern auch über das EU-Ausland exportieren. Rheinmetall macht das gerne, empfohlen ist dazu die Doku „Bomben für die Welt“ (depubliziert, youtube hilft). Aber selbst wenn man das dicht macht – Rheinmetall verdient weiter, denn die haben nach Saudi Arabien vor einigen Jahren eine hochflexible, schlüsselfertige Munitionsfabrik ausgeliefert. Man schiebt vorne die Ausgangsmaterialien rein, und hinten fallen dann nach Wunsch Maschinengewehrmunition, Hand- oder Mörsergranaten, Panzergeschosse oder Fliegerbomben bis 500 Pfund in deutscher Qualität raus. Zu den deutschen Aktionören fliessen dann die Dividenden in Form von Lizenzzahlungen. Und das ganze ohne Exportgenehmigung, denn die Maschinen für die Fabrik sind keine kontrollierten Güter.

    Ich halte übrigens Holgers Meinung (Weiterliefern um die Kommunikation zu erhalten) für recht blauäugig. Die Saudis haben doch keinerlei Gründe auf uns zu hören, egal ob wir liefern oder nicht. Es hat bislang nicht funktioniert und so lange es noch andere Lieferanten am Markt gibt haben sie auch überhaupt keine Notwendigkeit unsere Mahnungen ernst zu nehmen. Wenn es tatsächlich einen Hebel „Annäherung durch Wirtschaft“ geben sollte liegt der bei Restwirtschaft, denn bei den Gütern für 6 Milliarden die man dort von uns importiert, Tendenz steigend, sind eher Sachen dabei die nicht von woanders kommen können. Wenn irgendein Scheich plötzlich keine AMGs mehr bekommt hat das vermutlich mehr Tragweite als der mahnende Zeigefinger von Merkel. (Statistik: https://www.auwi-bayern.de/Asien/Saudi-Arabien/export-import-statistik.html )

  8. Christoph Stein sagt:

    Wie unterscheidet man probabilistische cui bono Hypothesen von Verschwörungstheorien?

    Brauchbare cui bono Hypothesen sind ergebnisoffen und das Subjekt der Verschwörung wechselt, bei Verschwörungstheorien steht die Gruppe der Verschwörer von vornherein fest.

    Beispiel: „Die Monsanto-Verschwörung“
    Ein Gruppe befreundeter Wall-Street-Banker sieht auf Monsanto eine Glyphosat Klagewelle zurollen und macht sich Gedanken, wie sie die negativen Folgen dieses Schlamassels für ihr Vermögen minimieren, ja noch einen guten Deal mit Monsanto machen können. Antwort: Wir finden einen Dummen, der Monsanto aufkauft.

    Dies ist eine völlig haltlose cui bono Hypothese, jedoch keine Verschwörungstheorie wie etwa „Atlantikbrücke“ oder „Bilderberg“, denn die Gruppe der Wall-Street-Banker ist nur für dieses Schlamassel verantwortlich, die „Bilderberger“ dagegen für alle Übel dieser Welt. Das Subjekt einer Verschwörungstheorie ist fast allmächtig und unsterblich, das Subjekt einer cui bono Hypothese nimmt eine Gelegenheit war.

    Die Frage „Wie allmächtig ist das Subjekt der Verwörung“ ist erstaunlich trennscharf. Einfach mal ausprobieren.

  9. meee sagt:

    Ihr werdet mit eurer Trump-Fuck-Einordnung mit einem Audio snippet im vorletzten Aufwachen Podcast 373 zitiert, in dem das hier in D – und auch von euch – fehlinterpretierte Zitat in den tatsächlich nachzeichenbaren Kontext der Äußerung ganz anders bewertet wird.

    1. Katrin sagt:

      das ist schön. Sehe die Einordnung aber sehr anders – siehe mein Kommentar oben.
      Im Gegensatz zu Stefan Schulz habe ich den Report zwei Stunden lang durchgearbeitet und die entsprechende Stelle genau deswegen noch einmal kontextualisiert, weil „The Daily“ sie anders auslegt*. Für mich relativiert die zweite Stelle in dem Report die spontane Reaktion kein bisschen.
      Zugleich stimme ich sternburg zu: “ ich finde zwar richtig, über diese lustige kleine Anekdote zu berichten und über ihre Interpretation nachzudenken. Aber im Grunde empfinde ich sie als ziemlich unwichtiges Detail dieser ganzen Story.“
      Korrekt. Am Ende ist das große Ganze wichtig und entscheidend.

      Was hier aber passiert ist: Die Bedeutung dieser kleinen Stelle so aufzublähen, die Stefan Schulz nicht einmal selbst im Report nachgelesen hat, sondern via „The Daily“ rezipiert, dient allein dem Prinzip des Aufwachen Podcasts, welches ist: Wir schauen uns die Arbeit anderer Journalist*innen an und suchen das Haar in der Suppe, um dann als die Helden auftreten zu können, die eh alles viel besser verstehen und korrekter ausdrücken (von der Unkorrektheit abgesehen, mit Kolleg*innen derart umzugehen).

      Das ist das tragende Prinzip der gesamten Sendung – weswegen ich sie persönlich nicht gerne höre.

      Davon ab ist es natürlich eine Ehre, darin vorzukommen 😀

      (*Übrigens steht „The Daily“ damit einsam da. Nur Katie Pavlich hat es genauso ausgelegt, aber das ist bei ihr auch ganz normal: https://twitter.com/KatiePavlich)

  10. Johannes sagt:

    Im Gegensatz zu Holger halte ich die Mitte-Studie der Friedrich-Ebert-Stiftung für wertlos, da sie – wie die meisten soziologischen Studien – sehr schlecht gemacht ist.

    – Es wurden nur 2005 Personen befragt, wegen des Splittings des Fragebogens aber effektiv nur 1000. 70% der Teilnehmer wurden über einen Festnetzanschluss angerufen, 30% über Mobilfunk, das durchschnittliche Interview dauerte 30,7 Minuten. Es kann sich ja jeder mal selber fragen, wie viele Personen im eigenen Bekanntenkreis noch einen Festnetzanschluss haben und mal eben >30 Minuten Fragen beantworten würden, wenn irgend ein unbekanntes Forschungsinstitut anruft. Genau. Ein Großteil der Befragten waren Rentner. Die Ergebnisse wurden später zwar gewichtet, um die Ungleichverteilung auszubügeln, aber damit hat man auch mal eben den Ausreißern in den unterrepräsentierten Gruppen (z.B. Altersstufe 18-24) ein deutlich stärkeres Stimmrecht eingeräumt und die Qualität weiter verschlechtert.

    – Es durften aber eh nur deutsche Staatsbürger mitmachen. Also nur so 65 von den 82 Millionen.

    – Viele der zu bewertenden Aussagen waren so plakativ und unscharf, dass man aus den Antworten überhaupt nichts herauslesen kann. Beispiel: „Demokratiemisstrauen“ wurde unter anderem mittels der Sätze „Politiker umgehen die bestehenden Gesetze, wenn es um ihre eigenen Vorteile geht“ und „Politiker nehmen sich mehr Rechte heraus als normale Bürger“ geprüft. Echt jetzt? Wer hier nicht mit „Stimme voll zu“ geantwortet hat, war doch offensichtlich gar nicht zurechnungsfähig genug für diese Umfrage 😉

    – Es gab keine Kontextinformationen für den Befragten und keine qualitative Bewertung durch den Interviewer. Was für den einen noch ein „Stimme eher nicht zu“ ist, ist so für den anderen schon ein „Stimme voll zu“, obwohl beide des selbe geantwortet hätten, wenn die Fragestellung sauberer formuliert gewesen wäre. Man kann Aussagen wie „Es ist unerlässlich, dass Deutschland demokratisch regiert wird“, „Es leben zu viele Ausländer in Deutschland“ oder auch nur „Wir müssen uns stärker für eine vielfältige und offene Gesellschaft engagieren“ nicht einfach so ohne Kontext in den Raum werfen, eine Antwort auf einer Skala von 1 bis 4 erwarten, und daraus dann eine vermeintliche Weltanschauung ableiten. Das wird der Komplexität dieser Themenbereiche doch nicht im Entferntesten gerecht.

    – Bei vielen Aussagen dürfte den meisten Befragten völlig klar gewesen sein, welche Antwort die „Richtige“ ist. Die Umfrage war aus Sicht der Befragten aber nicht anonym. Es ist wohl eher sinnlos, unter solchen Umständen lauter ehrliche Antworten zu erwarten.

    Ich könnte im Prinzip ewig so weitermachen. Manche Abschnitte halte ich sogar für regelrecht unseriös, z.B. wird in Abschnitt 7.4 mal eben auf einer kurzen Seite ein direkter Zusammenhang zwischen Impfskepsis, Pressefeindlichkeit, Verschwörungstheorien und Antisemitismus herbeigedichtet, aber dann nicht mit Beweisen untermauert. Genau das wäre aber die Aufgabe dieser Studie gewesen, und seltsamerweise hat man solche Korrelationen im Datenmaterial an anderer Stelle auch erwähnt, falls es sie gegeben hat.

    Vielleicht stimmen die Ergebnisse zufälligerweise sogar. Ich vermute ja auch, dass sie schon so zumindest in die richtige Richtung gehen, gefühlt zumindest. Aber genau das ist das gefährliche hier. Diese Studie passt uns allen schön ins Weltbild, obwohl sie meiner Ansicht nach keiner kritischen wissenschaftlichen Betrachtung standhält.

    1. Tom sagt:

      Ich möchte um ein weiteres Beispiel ergänzen: Das Konzept „Ablehnung von Asylbewerbern“ wird anhand von zwei(!) Statements gemessen, die da lauten: 1) „Bei der Prüfung von Asylanträgen sollte der Staat großzügig sein.“ 2) „Die meisten Asylbewerber werden in ihrem Heimatland gar nicht verfolgt.“ Diese Statements korrelieren nicht nur statistisch dilletantisch noch viel zu stark miteinander, sie sind in sich auch viel zu schwammig und nicht ausreichend, um die postulierte mentale Geisteshaltung abzuleiten. Man bedenke zu Statement 2) z.B. dass die Gesamtschutzquote der letzten Monate irgendwo um die 37% liegt.
      Dass so eine vermeintliche Studie medial diese Aufmerksamkeit bekommt und einem auch noch als Wissenschaft verkauft wird, ist mMn der eigentliche Skandal.

    2. Malte sagt:

      Jup, ich habe auch das Gefühl, die Studie ist handwerklich schlecht gemacht. Ehrlich gesagt, der Bericht über die Mitte-Studie war das erste Mal ever, dass ich meine eigentlich sehr geschätzte Süddeutsche Zeitung wütend zusammengeknüllt und gegen die Wand geworfen habe.

      In der Studie haben sie ja Leute Aussagen einschätzen lassen – wie stark stimmen Sie dem Satz X zu, und X ist dann irgendeine antisemitische oder ausländerfeindliche These oder eine Verschwörungstheorie. „In Deutschland sind zu viele Ausländer“ oder „Journalisten und Regierung stecken unter einer Decke“ oder so. Und dann ist da mittendrin die These „Flüchtlinge aus Syrien lügen, wenn sie behaupten, dass sie vor Verfolgung fliehen“.

      Wäre ich für die Studie gefragt worden, würde ich sofort annehmen, dass das die Kontrollfrage ist. Das mit den zuvielen Ausländern oder der freien Presse ist ja eine mehr-oder-weniger politische Frage, dazu habe ich als Gutmensch zwar eine starke Meinung, aber am Ende ist das eine strategische Einschätzung. Holgi kann sich ganz sicher sein, dass er als Journalist keine Schere im Kopf hat, aber ob man ihm das glaubt, ist auch eine politische Frage. Ob ein konkreter Mensch in Syrien verfolgt wird, ist keine politische Frage, da geht es um objektive Tatsachen. Ich seh die Postillon-Schlagzeile schon vor mir – dicker deutscher Mann auf der Couch kann ohne weitere Information jeden Einzelfall in einem weit entfernten Bürgerkriegsland einschätzen.

  11. sternburg sagt:

    Ich kann diese Kritik inhaltlich nicht bewerten (und habe sie, um ehrlich zu sein, deswegen auch nur überflogen).

    Aber was mich tatsächlich seit Jahrzehnten massiv irritiert:

    Warum hängt der Journalismus eigentlich nicht an die Berichterstattung über jede Studie, Umfrage etc. (die mehr als am Rande behandelt wird) eine wissenschaftlich fundierte Methodenkritik an?

    Klar, das kostet Geld, frisst Platz, verlangsamt die Abläufe und kommt im journalistischen Handwerk so nicht vor. Aber zumindest die öffentlich-rechtlichen Medien sollten die Kohle dafür doch haben? Und Platz ist spätestens seit dem Auftreten des WWW doch kein Thema mehr? Und es wäre doch niemand böse, wenn das ein, zwei Tage später nachgeschoben wird? Und dem öffentlich-rechtlichen Einordnungs-Auftrag sollte das doch entsprechen wie kaum was anderes (und der Vorbildfunktion für die privaten Kollegen)? Die Anstalten halten so viele Mitarbeiter vor für alles mögliche, viele davon aus guten Gründen. So ein paar mittelmäßig seriöse Wissenschaftler finanziell unabhängig zu stellen, damit sie routinemäßig die Methoden behandelter Studien bewerten, wäre das wirklich so raus geschmissenes Geld?

    1. Johannes sagt:

      Ganz einfach:

      Weil es niemanden interessiert. Jeder, wirklich jeder pickt sich doch heute aus solchen Studien nur noch genau das heraus, was das eigene Weltbild bestätigt. Holger ist völlig in Ordnung damit, dass 45% der Leute angeblich an Verschwörungstheorien glauben, obwohl die Fragestellung das gar nicht hergibt und man in der Auswertung willkürliche Grenzen für „glaubt an“ gezogen hat (man hätte mit anderen Grenzen alles zwischen 20 bis 80% erreichen können). Wer mit den Ergebnissen nicht zufrieden ist, schaut auf die Verfasser – die Friedrich-Ebert-Stiftung ist die parteinahe Stiftung der SPD – und findet sein Weltbild dann eben dort bestätigt.

      Das ist genau das selbe wie bei der ifo-Studie neulich, welche eigentlich zum Schluss kam, dass die Umstellung von Benzin auf synthetisches Methan aus Erneuerbaren Energien (Power-to-Gas) jetzt im Moment sehr schnell sehr viel CO2 einsparen könnte und günstiger und umweltschonender wäre als alle Fahrzeuge durch Batterie-Elektroautos zu ersetzen. Aber alle haben sich nur den „Elektroautos sind dreckiger als Diesel“-Aspekt rausgepickt.

      Das ist besonders deswegen traurig, weil gerade soziologische Studien fast immer völliger Quatsch sind. Vor allem gaukeln sie eine wissenschaftliche Exaktheit vor, welche nicht existiert und meist auch gar nicht existieren kann. Man kann komplexe Sachverhalte wie „Ablehnung von Demokratie“ oder „Impfgegner“ nicht auf eine Prozentzahl zusammenfassen. Ich halte die Demokratie nicht für das Optimum, aber aus völlig anderen Gründen und mit völlig anderen Konsequenzen als ein Neonazi. Mein Bruder ist gegen eine pauschale Impfpflicht, aber aus anderen Gründen und mit anderen Konsequenzen als bei den wirklich verrückten Leuten (gegen die Impfungen selbst hat er nichts).

      Aber wenn es nur eine einzige pauschale Frage, nur eine Zustimmungsskala von 1 bis 4 und willkürliche Auswertungskriterien gibt, kann man mich halt genau so schnell als Nazi hinstellen wie meinen Bruder als antisemitischen 9/11-Truther. Und das ist dann halt auf mehr als einer Ebene falsch. Aber mit sowas wird halt heute sehr viel Politik gemacht.

    2. Faiid sagt:

      1. Das ist genau die Aufgabe von Wissenchaftlern und finanziell unabhängig sind verbeamtete Professoren z.B. auch. Unter anderem genau dafür. Die höhere Drittmittelquote heutzutage trägt übrigens eher dazu bei, dass die Unis wieder weniger frei sind
      2. Man kann und will dem Leser/Hörer/Zuschauer nicth die gesamte Komplexität der Wissenschaft zu muten. Die sind ja schlieslich keine Wissenschaftler. Und genau dieses Eindampfen, wichtiges Rausstellen und vermitteln ist eben der Job von Journalisten.

      Ob beide Wissenschaftler wie Journalisten immer ihren Job so gut machen wie sie für eine funktionierende Demokratie müssten und ob die finanziellen Anreize (Drittmittel, Werbeeinahmen) richtig gesetzt sind ist eine andere Frage…

      1. sternburg sagt:

        „Man kann und will dem Leser/Hörer/Zuschauer nicth die gesamte Komplexität der Wissenschaft zu muten. Die sind ja schlieslich keine Wissenschaftler. Und genau dieses Eindampfen, wichtiges Rausstellen und vermitteln ist eben der Job von Journalisten.“

        Ja. Und Nein. Ich habe mich wohl unklar ausgedrückt.

        Ich meine, dass der Journalismus Wissenschaftler vorhält, die an journalistisch behandelte wissenschaftliche Erkenntnisse routinemäßig eine populärwissenschaftlich verständliche Methodenkritik anheftet. Mit Fußnoten und Zeugs, damit dies dann von jedem anderen Wissenschaftler angreifbar ist bzw. von jedem kundigen Leser überprüfbar. Natürlich gehöre ich nicht zu diesen kundigen Lesern. Aber wenn sowas stattfindet, dann habe ich doch erstmal ein gewisses Grundvertrauen an diese Einordnung.

        „Und genau dieses Eindampfen, wichtiges Rausstellen und vermitteln ist eben der Job von Journalisten.

        Ja, klar. Deswegen wären diese Wissenschaftler in diesem Fall in diesem Bereich ihrer Tätigkeit auch Teil des Journalismus. Meinetwegen kann der Journalismus auch Journalisten vorhalten, die das alles aus eigener wissenschaftlicher Kompetenz kundig einordnen können. Und das wird in Bereichen wie der Politikwissenschaft oder der Historiker ja auch immer noch so gemacht. Ich bin mir auch relativ sicher, dass im Beispiel des deutschen öffentlich-rechtlichen Rundfunks der eine oder andere Journalist mit wissenschaftlicher Ausbildung herumläuft, der das grundsätzlich leisten kann. Aber halt nicht in der Masse und routinemäßig.

        Jedenfalls wird das ja bisher nicht getan.

        „Ob beide Wissenschaftler wie Journalisten immer ihren Job so gut machen wie sie für eine funktionierende Demokratie müssten und ob die finanziellen Anreize (Drittmittel, Werbeeinahmen) richtig gesetzt sind ist eine andere Frage“ (…) Das ist genau die Aufgabe von Wissenchaftlern und finanziell unabhängig sind verbeamtete Professoren z.B. auch. Unter anderem genau dafür.

        Das wiederum ist eine sehr gute Frage. Warum stellt sich der öffentlich finanzierte Wissenschaftsbetrieb nicht von sich aus bei öffentlich als wissenschaftliche Erkenntnisse behandelten Behauptungen öffentlich hin und teilt seinen Unmut darüber öffentlich? Warum eigentlich nicht?

        1. Johannes sagt:

          „Warum stellt sich der öffentlich finanzierte Wissenschaftsbetrieb nicht von sich aus bei öffentlich als wissenschaftliche Erkenntnisse behandelten Behauptungen öffentlich hin und teilt seinen Unmut darüber öffentlich? Warum eigentlich nicht?“

          Weil die meisten anderen soziologischen Studien noch schlechter gemacht sind. Das ist wirklich kein Scherz oder Abwertung oder Häme oder so, es ist traurigerweise wahr. 2005 halbwegs repräsentativ Befragte ist noch wirklich viel. Die meisten Studien befragen maximal 100 Studenten oder arbeiten mit freiwilligen Online-Fragebögen oder sowas, leiten dann daraus aber vermeintlich allgemeingültige Aussagen über die ganze Bevölkerung oder Menschheit ab.

          Die Sozialwissenschaften und große Teile der Medizin stecken in einer tiefen Krise. Hunderte von wichtigen und ständig zitierten Studien sind nicht reproduzierbar (siehe z.B. https://www.spiegel.de/wissenschaft/mensch/psychologie-ergebnisse-hunderter-studien-nicht-wiederholbar-a-1050202.html oder https://www.derstandard.de/story/2000086215813/ergebnisse-von-studien-in-top-journalen-nicht-immer-reproduzierbar).

          Wenn da jetzt noch weiter gebohrt würde oder diese Fachbereiche sogar damit beginnen würden, routinemäßig die Qualität größerer Veröffentlichungen zu analysieren, bliebe nur noch ein Trümmerfeld übrig. Vermutlich müsste man sogar ganze Forschungsbereiche auf Eis legen, da erst mal sauber erforscht werden müsste, ob und wie die betroffenen Sachverhalte überhaupt wissenschaftlich korrekt bearbeitet werden können.

    3. Paul Torau sagt:

      Ich frage mich ob man überhaupt das Personal finden würde. Jemanden der Journalist werden will findet man schnell.
      Aber einen (auch nur mittelmäßig) talentierten Statistiker, der nichts anderes macht als Statistiken anderer Leute zu überprüfen?
      Da ist es doch viel unterhaltsamer für die Werbewirtschaft die trillionste Werbewirksamkeit-Studie durchzuführen und man verdient vermutlich mehr.

  12. Clemens sagt:

    Am Sonntag Vormittag schnell mal Jean Zieglers »Was ist so schlimm am Kapitalismus? Antworten auf die Fragen meiner Enkelin« gelesen. Mehr »Verschwörungstheorie« ist dann auch gar nicht nötig, um die Zustände korrekt zu interpretieren …

  13. VolkerK sagt:

    Osterfeuer, Trockenheit und kommende Dürre – und die Islamisierung.
    Natürlich gibt es dafür Verschwörungstheorien.
    Vor rund drei Jahren wurde in einschlägigen Kreisen – also solchen, in denen „Gold-“ und „Traditionshasen“ erst seit neulich so heißen, damit Moslems sich durch die österliche Bezeichnung nicht angegriffen fühlen – rumgeschwurbelt, dass die Klimaerwärmung erst durch die Flüchtlinge erzeugt würde und dazu führen solle, dass die Islamisierung einfacher würde, weil die „Invasoren“ aus wärmeren Gegenden kämen und sich dann bei ein paar Grad mehr hier schneller heimisch fühlten.
    Und, um die Absurdität auf die Spitze zu treiben, wird die Erwärmung dadurch hervorgerufen, dass (bitte spätestens jetzt die Sitzplätze einnehmen und die Gurte anlegen) all die Leute aus Afrika ja durch ihre dunklere Haut mehr Wärme aufnehmen als wir Nordeuropäer und diese dann hier bei uns abstrahlen.
    Wenn dann Osterfeuer wegen der Trockenheit abgesagt werden müssen ist das natürlich ein Teil dieses perfiden Plans.
    Und: Nein, das wurde nicht von linken Trollen in die einschlägigen FB-Gruppen eingeschleust, die Trollcommunity, die das aus Spaß macht, hat sich erst durch u.a. diese Theorie gebildet.

    1. Clemens sagt:

      Nicht auf die – angeblich durch Waldschädlinge wie Borkenkäfer oder Pilzbefall – notwendige Abholzung vergessen, die ist wichtig für die Gestaltung von Wüstengebieten …

  14. sternburg sagt:

    Vielleicht bin ich zu doof dazu, aber ich finde hier keine E-Mail-Adresse (außer der allgemeinen ans Medien-Konglomerat) und wollte Euch damit auch nicht auf Euren vielen sonstigen (halb-) privaten Kontaktmöglichkeiten belästigen. Also schreibe ich es mal hier hin: Holgi,

    mein Vorschlag für ein Gewinnspiel: „Fertige aus den Anfangsbuchstaben der Vornamen (es gilt das erste jeweils erwähnte Wort) aller in der Danksagung erwähnten Ultras plus einer belieben Anzahl an Leerzeichen einen möglichst sinnvollen Satz (oder ein halbwegs sinnvolles Wort oder sonstwas).“

    Puh. Ich habe beim hören erst geschmunzelt, aber die Aufgabenstellung ist gar nicht so einfach. Für so unkreative Typen wie mich jedenfalls. Ich hoffe mal für uns alle, dass ich mit dem Vorschlag nicht mal in die engere Auswahl komme.

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