Die Wochendämmerung

Politik, Gesellschaft, Quatsch. Der Podcast mit Katrin Rönicke & Holger Klein

#165. Die, in der Holger sich über die Briten echauffiert

| 9 Kommentare

In dieser Folge lässt Holger Brexit-Frust ab, wir sprechen mit Christina Zech über die mögliche Zukunft für eine friedliche und ökologisch nachhaltige Welt und wir schaffen es wie immer, gute Nachrichten wie #unteilbar mit schlechten zu konterkarieren.

Kapitelmarken
0:00.000 Intro und Begrüßung
0:23.131 Wir sind #unteilbar – die neue Sammlungsbewegung der Wochendämmerung!
2:35.840 Bayernwahl 2018 – A Watschn für die CSU
8:17.321 Der IPCC-Sonderbericht: Wenn die Erde sich um 1,5 Grad erwärmt…
12:03.933 Christina Zechs Weltsalons
20:18.785 Der kleine Deutschlandtrend
25:16.964 VW wrackt ab
30:41.011 Brexit, ey!!
42:30.904 Scheiß Thema der Woche: Lehrer-Pranger
48:43.495 Holgi hat auch noch ein Scheiß-Thema: Armut
54:06.202 Olaf Scholz schlägt etwas potentiell Gutes vor!
57:20.205 Bildungssozialismus!
1:00:29.267 Zum Tod der Spex
1:01:53.566 Danksagung und Tschüss

Links und Hintergründe

Die Wochendämmerung ist ein hörerfinanziertes Angebot – eine Spende über steady hält das Angebot am Leben.

9 thoughts on “#165. Die, in der Holger sich über die Briten echauffiert

  1. Lena sagt:

    Eine kleine Anmerkung einer angehenden Schulpsychologin: Ich bin mir nicht sicher, ob die Studie zum Thema „Schwache-Starke-Schüler“ wirklich sinnvoll von Holgi interpretiert wird. Wichtig wäre es zu wissen, welche Variablen erhoben wurde. Also nur Bildung und Gehalt? Dann halte ich das für potentiell möglich. Jedoch ist mein subjektiver Eindruck, dass starke Schüler*innen durchaus langfristig emotional und sozial von schwächeren Schüler*innen profitieren. Ich kenne beispielsweise Grundschullehrer, die sich wahnsinnig freuen, wenn in ihren Klassen auch Schüler*innen mit Behinderungen sind. Denn dieses soziale Wachstum aller Kinder ist immens. Weiterhin war ich selbst in der Oberstufe in einer amerikanischen High School. Ohne jetzt generalisieren zu wollen, die Unterrichtsqualität an meiner High School war sehr schlecht und die Gruppen stark nach Leistung getrennt. Schwache Schüler*innen in den USA, so habe ich es erlebt, haben teilweise stets im Unterricht geschlafen oder sogar Bettdecken mitgebracht. Sie haben einfach nicht mehr am Unterrichtsgeschehen teilgenommen. Kein Scherz! An deutschen Gesamtschulen sind die Leistungsunterschiede dagegen auch vorhanden, jedoch deutlich geringer im Vergleich zur USA (und niemand schläft). Meiner Einschätzung nach spricht diese Studie daher nicht unbedingt für ein dreigliedriges Schulsystem, sondern für ein Gesamtschulsystem mit Grund- und Erweiterungskursen. Das ist in Deutschland auch noch die Regel in Gesamtschulen. Denn dann kommt zum tragen, was ihr beschrieben habt. In kleineren Gruppen können Schüler*innen aufblühen und sich entfalten. Ohne Konkurrenz mit „zu starken“ Schüler*innen. Außerdem ist ein Wechseln zwischen diesen Gruppen im besten Falle fluid und regelmäßig ohne Aufwand möglich. Dieses System mit E und G Kursen gilt derzeit schon fast als veraltet, sollte man aber in Bezug auf die genannte Studie vielleicht doch nochmal ins Auge fassen.

    Danke nochmal für eine tolle Folge Wochendämmerung! 🙂

    1. Lena sagt:

      Hey ihr zwei,

      vielleicht bin ich gerade blind, aber mögt ihr mir nochmal den Titel der Studie zum Bildungssystem verraten? Ich hab es in den Links gerade nicht gefunden. Da ich bald zu einer Diskussion zum deutschen Bildungssystem als Gast gehe, wäre das eine super Vorbereitung. 🙂 LG

      1. Katrin sagt:

        Liebe Lena, sorry, den Link reiche ihr hiermit nach und pflege ihn auch gleich noch in den Shownotes ein!

  2. Devid sagt:

    Klein-Britannien merkt noch immer nicht, daß sie längst ohne Empire sind. Warum muß sich denn die EU bewegen und inhaltliche Zugeständnisse anbieten – das müßten sie doch langsam aber sicher endlich bemerkt haben, daß IHNEN die Zeit abläuft.
    Oder hoffen sie sogar auf extra Rückholer-Rabatte, wie es beim Kündigen vom Telefonvertrag teilweise angeboten wird?!

    1. Katrin sagt:

      Gestern waren übrigens 670.000 Menschen für ein zweites Brexit Referendum auf der Straße: https://twitter.com/peoplesvote_hq/status/1053645920611586049

  3. Till sagt:

    Hallo Holger,

    du hast da 2 Gedanken geäußert, die ich gerne zusammenführen möchte.

    Zum einem, wie viele Ressourcen in einem Auto stecken.

    In einem Auto stecken heute neben anderen Energiearten (z.B. Kohle-> Eisenverhüttung in China und Indien) direkt 30.000 Kilowattstunden Strom.
    https://de.wikipedia.org/wiki/Graue_Energie
    Deutsche Gießereien schmelzen mit Storm Stahl, legieren ihn und gießen ihn in z.B. Radaufhängungen, Motorblöcke, u.a..
    Deutsche Presswerke erhitzen Stahl auch mit Wasserstoff um dann Bauteile zu formen. Der Wasserstoff wird in der Nähe mit Strom hergestellt. Wasserstoff ist kompliziert zu lagern (Kühlung=Strom) und transportieren.
    etc. etc.

    Der andere Gedanke.
    Auf die „50.000“ Arbeitsplätze in Braunkohleverstromung kann man verzichten. Warum macht man das nicht?

    Die eigentliche Motivation der Politik in Braunkohlestrom sehe ich im Strompreis.
    Nicht der Strompreis den der Endverbraucher bezahlen muß, sondern der Strompreis den die Industrieunternehmen zahlen müssen. Der ist wesentlich niedriger, nicht ein paar Prozent, sondern ein vielfaches niedriger. Zeitweise bekommen die sogar Geld dafür das sie das zu viel an Strom verbrauchen. Zusätzlich erhalten Industrien, die viel Strom verbrauchen, erhebliche Subventionen. Steuererlasse, etc.
    Das sind nicht nur Unternehmen die im weitesten Rahmen zur Automobilindustrie gehören. Auch viele andere Exportbranchen. Chemie, Maschinenbau und Andere.
    Aber auch die Bauindustrie. Zement für Häuserbau und Asphalt für Straßenbau werden mit viel Strom hergestellt.

    Die Politik hat mit der Braunkohleindustrie einen guten Hebel um die Strompreise niedrig zu halten. Die Bevölkerung will die Kraftwerke nicht mehr. Dafür das sie ihre schützende Hand über die Braunkohleindustrie hält, liefert die im Gegenzug viel zu viel Strom ins Netz, sodaß die Preise niedrig bleiben.
    Stiege der Strompreis, würde die starke Industrie sicherlich mit dem Druckmittel Arbeitsplätze erhebliche Unterstützung vom Staat einfordern und auch bekommen.

    Ich weiß. Das ist sehr deprimierend, weil der Konflikt fast nicht auf zu lösen ist und schon gar nicht zeitnah.

    Ich hätte aber dennoch einen Lösungsvorschlag, um sich von der ressourcenintensiven Exportindustrie, die so viele Arbeitsplätze stellt, zu emanzipieren.
    Man könnte Dienstleistungen vergünstigen und Produkte verteuern. So wie es fast jedes andere Land der Welt macht. Letztlich würde das die Wirtschaft sogar stärken. Das Geld zirkuliert im Land ohne das dafür Ressourcen importiert werden müssen.
    Obwohl Deutschland Exportweltmeister ist (pro Einwohner gerechnet, sogar mit weitem Abstand), kommt im Land wenig von dem Reichtum an. Wenn man z.B. alle Länder Europas nördlich von Deutschland nimmt. In jedem dieser Länder ist das BIP pro Person höher, obwohl die wesentlich weniger exportieren.

    1. Holger Klein sagt:

      Das mit dem billigen Strom ist aber jetzt auch eher eine Verschwörungstheorie, ne? 😉

      Der Strommarkt ist ja kein nationaler Markt, so dass die schützende Hand der Politik über dreckige Kraftwerke europaweit koordiniert sein müsste. Und das wiederum würde derart viele Mitwisser produzieren, dass die Nummer irgendwann rauskäme.
      Vermutlich haben wir es hier eher mit einer Art Systemfehler zu tun, der die Politik sich selbst in dieses Abhängigkeitsverhältnis hat drängen lassen und jetzt zu schwach ist, sich da wieder rauszumanövrieren – denn die Industrialisierung und deren Wachstum ist ohne billige Energie nicht denkbar (da muss man nur mal schauen, was während der „Ölkrisen“ los war, obwohl die Fördermengen damals gar nicht so dramatisch gesunken waren).

      Da verstehe ich dann allerdings wiederum nicht, warum wir nicht mehr unternehmen, um erneuerbare Energie schneller billiger zu machen. Also einen Sog dorthin zu erzeugen und nicht einen Druck weg von den Dreckschleudern. Dazu braucht man kaum politische Kraft (schließlich müsste man sich bloß gegen die Lallas von der FDP und eine Handvoll geschmierter Unioner und SPDler durchsetzen 😀 ) Zumal wir uns damit auch noch eine Markführerschaft erarbeiten könnten – sozusagen als Gegenargument für den Vorwurf, man würde ja nur heucheln, weil man dreckigen Strom aus dem Ausland kaufe.

      Je mehr ich schreibe, desto ratloser werde ich (und desto reifer wird meine Wahleintscheidung).

      1. Till sagt:

        „Ne?“
        Nein, es ist keine Verschwörungstheorie!

        Es muß es ja erstmal ausreichend Kapazitäten geben um den Strom woanders hinzuleiten.
        siehe die Schwierigkeiten vom Bau Südlink https://de.wikipedia.org/wiki/Suedlink
        Die Industrie, die große Mengen benötigt, kann also nicht von heute auf morgen statt von Rheinbraun, Atomstrom aus Frankreich kaufen und übermorgen Windstrom aus der Nordsee.

        Außerdem, je weiter man Strom „transportiert“, desto größer sind die Verluste und damit die Kosten.
        https://de.wikipedia.org/wiki/Verlustleistung

        Ja, es gibt einen europäischen Strommarkt. Das heißt aber nicht das überall der Strom von irgendwo zum gleichen Preis oder überhaupt in ausreichenden Mengen zu haben ist.

        Letztlich ist das immer doktorn an den Symptomen und nicht an den Ursachen.

        Das Eine mit etwas Anderem ersetzen, anstatt darüber nachzudenken ob man das Eine überhaupt braucht. Könnte man zufuß zur Arbeit gehen, wäre ein Auto überflüssig. Dann könnte man das Geld für andere schöne Dinge ausgeben. Wie Essen gehen, zur Massage oder zu einem Konzert. Diese Dinge benötigen wesentlich wenige Ressourcen, sorgen aber dennoch dafür das Menschen am Wirtschaftskreislauf teilhaben (ARBEIT haben).

  4. Fran sagt:

    Ich fand diese Folge eine echte Zumutung. Diese ganze „Alles-ist-scheiße“-Attitude hat in einem Podcast wie eurem echt nichts zu suchen. Wertvolle Argumentationen werden dadurch irrelevant. Schade!

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