Die Wochendämmerung

Politik, Gesellschaft, Quatsch. Der Podcast mit Katrin Rönicke & Holger Klein

#148. Die heilige Melania, das Cannabis und das Problem mit den schrumpfenden Kuchen

| 44 Kommentare

In dieser Woche: Wir fassen die unglaublichen Ereignisse in den USA zusammen und lassen uns von einer Mittelalter-Historikerin die Rolle Melania Trumps in der Inszenierung der politischen Debatte erklären; wir hören uns an, wie die Zucker-Lobby versucht uns davon zu überzeugen, dass wir benachteiligt werden, wenn die Zuckersteuer kommt; wir blicken gespannt wie ein Flitzebogen Richtung Türkei und drücken alle Daumen für die Opposition; wir sorgen uns um das Bröckeln der Demokratie auf dieser Welt; wir fassen einmal zusammen, welche Daten Facebook abschnorchelt, während wir doch einfach nur mit unseren Freunden kommunizieren wollen; korrigieren die Statistiken über die Opfer rechter Gewalt nach oben und erklären einmal, was die Regierung eigentlich darunter versteht; wir mixen uns ein Elixier aus Knoblauch und Ochsenleber, mit dem wir gegen Superbazillen in den Krieg ziehen und wir warten auf das Platzen der Kohlenstoff-Blase.

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44 thoughts on “#148. Die heilige Melania, das Cannabis und das Problem mit den schrumpfenden Kuchen

  1. Venyo sagt:

    Die Analogie mit dem Frosch in kochendem Wasser wurde vor ein paar Jahren wiederlegt. Frösche springen wohl immer bei derselben Temperatur aus dem Wasser – egal wie langsam man die Temperatur hoch dreht.

  2. Zum Thema Messenger:
    Schaut euch einmal Telegram an. Für alle Plattformen verfügbar, kostenfrei und verschlüsselt. Du kannst ihn auf verschiedenen Plattformen gleichzeitig nutzen. Wenn du keine App installieren möchtest, dann kann du Telegram auch per Browser von überall nutzen.
    Telegram teilt z.B. auch niemandem, im Gegensatz zu WhatsApp, die eigene Rufnummer mit.

    Telegram ist wesentlich leistungsfähiger und umfangreicher als alle anderen Messenger. Die Nutzung ist mittlerweile schon stark gestiegen, auch in Deutschland – viele haben ihn zumindest schon als Zweitapp, als WhatsApp-Alternative installiert.

    Wir hören immer wieder die „Ausrede“: „Ja, ist ganz nett. Aber all meine Kontakte nutzen WhatsApp.“
    Es wird förmlich behauptet, wenn man WhatsApp nicht nutzt, dass man abgeschnitten und ohne Kontakte auf diesem Planeten leben müsse…
    Wir waren da recht rigoros und haben alle unsere Kontakte darüber informiert, dass wir ab sofort kein WhatsApp und FB-Messenger mehr nutzen. Wer mit uns Kommunizieren möchte, dann per Telegram.

    Tcha… bis auf ein paar sehr wenige Menschen sind wir mit diesen Menschen weiterhin im Kontakt und nicht alleine auf diesem Planeten.

    Wenn ihr dazu weitere Fragen habt, dann stehe ich euch gerne zur Verfügung.
    Allerdings bin ich kein gesandter Lobbyist, sondern einfach ein ganz normaler Nutzer. Im übrigen nutzen wir Telegram auch in unserer Firma.

    Macht es weiterhin gut, so wie bisher 🙂

    Matthias

    1. .s. sagt:

      Nutze selber auch Telegram und bin sehr zufrieden. Höre zwar manchmal „Da muss ich mir ja noch einen weiteren Messenger installieren…“ – aber hey, wo ist das Problem? Verschlüsselt bei Telegram ist allerdings nur der „Geheime Chat“, das wird gerne mal vergessen. Gibt da übrigens eine recht gute FAQ die man sich mal geben sollte.
      Wer einen Messenger auf eigenem Server nutzen möchte: RIOT.
      Zu FB sach ich mal besser nichts.
      Gruß aus dem Norden
      .s.

      1. Katrin sagt:

        aus der Security-Community habe ich immer die Info bekommen, dass Telegram schwierig sei, weil erstens: von den Russen (ja, okay – allein kein Argument) und der Quellcode nicht offen sei, so dass die Security-Profis die Sicherheit nicht nachprüfen können.
        letzteres ist der Hauptgrund, warum da eigentlich alle auf Signal setzen.

        1. Titus von Unhold sagt:

          Der Telegramgründer lebt im Exil weil er es sich mit Putin verscherzt hat. „Von den Russen“ ist so pauschal wie falsch.

          1. Philipp sagt:

            Mit der typischen Reaktion „Ich bin bei WhatsApp, weil alle bei WhatsApp sind“ wird nie jemand einen Grund haben, einen anderen Messenger zu installieren. Weshalb sollte jemand, der nicht datensinsibel ist, sich einen anderen Messenger installieren, wenn sogar die datensensiblen Leute es nicht tun? Es geht leider nur über die Verweigerung von WhatsApp. Man kann ja mehrere sichere Messenger installieren, dann haben die Freund*innen auch etwas zum Auswählen.

            Signal: Open source, kostenlos, für mobile und stationäre Betriebsysteme
            Threema: externes audit, einmaliger Anschaffungspreis, für mobile Betriebsysteme
            Wire: Open source, externes audit, kostenlos, für mobile und stationäre Betriebsysteme

            Das Thema „WhatsApp-Gruppe“ kann man auch auf Elternabenden etc. thematisieren. Es gibt Bundesländer die verbieten sogar die Einrichtung solcher Gruppen, da die Schüler*innen praktisch gezwungen werden, sich den datenhungrigen Messenger zu installieren. Wobei interessant ist, dass explizit WhatsApp-Gruppen verboten sind, nicht Messenger-Gruppen generell. Am kann also mit den Erziehungsberechtigten/Kindern Absprachen treffen, andere Messenger zu nutzen.

  3. Manka sagt:

    Zum Thema „Was ist rechts“: ich hätte ein kurzes Einhacken bei Rasse erwartet. Meines Wissens gibt es keine menschlichen Rassen.

    1. Holger Klein sagt:

      In der Welt der Rechten gibt es sie aber sehr wohl.

      1. Manka sagt:

        Bestimmt, aber du hast aus einer Definition der Polizei vorgelesen. Und von der erwarte ich, das sie stattdessen Ethnie sagt.

  4. Dave Remmel sagt:

    Ich befürchte nichts gutes für die Türkei…

    Irgendwie ist das doch überall das gleiche Problem: Die Idioten haben die relative Mehrheit und die Vernünftigen können sich nicht auf einen Kandidaten einigen, so dass sich die Stimmen auf mehrere Leute verteilen und am Ende der Idiot gewinnt.

    Ist doch letztlich in Deutschland das gleiche: Die Linken Parteien sind sich nicht grün (sprichwörtlich), verfallen in Grabenkriege, weil sie nicht den gleichen Stallgeruch haben, und am Ende gewinnen die Konservativen, weil sie ihre Leute alle unter einen Hut bekommen.

    Okay… stark simplifiziert, aber unterm Strich läuft es darauf hinaus.

  5. Wie glaube ich auch Holgi ist mir etwas schlecht geworden, als es um Facebook und die Kamera ging. Ich habe deshalb nochmal in den Artikel bei Buzzfeed (die echt mittlerweile immer wieder tolle Arbeit machen) geschaut. Da heißt es: „information ‚about how users use features like our camera‘“. Es geht also nicht um die das Kamerabild per se, sondern um die Kamerafunktion in den jeweiligen Apps. Nicht darum, die Hardwarekamera mitlaufen zu lassen, während man das Gerät benutzt.

    Außerdem: Ausloggen bringt nix. Da gab es mal vor einiger Zeit jemanden der sich die Tracking-Cookies genauer angeschaut hat mit dem Ergebnis: Die laufen mit, egal ob man eingeloggt ist oder nicht. Wenn nicht baut sich Facebook trotzdem ein Profil auf, das Gerät ist auch so gut genug verfolgbar. Meldet man sich dann wieder an werden die Informationen wieder mit dem Account verknüpft. Man sieht das auf folgende weise: Ein Computer der für eine Woche im Web surft, Einkäufe macht etc und dann ein brandneues Facebook-Konto erstellt bekommt schon dafür passende Werbung. Obwohl es das Profil zum Zeitpunkt des Tracking noch nicht gab.
    Das einzige was wirklich hilft: Ausloggen und nie wieder einloggen. Aber das ist halt eine persönliche Entscheidung.

    1. Katrin sagt:

      Ja, aber die Erklärung der Facebook Spokesperson hat mich total irritiert (sie steht in Klammern dahinter):
      “In order to provide features like camera effects, we receive what you see through camera, send to our server, and generate a mask/filter.”
      Und daraufhin habe ich zu der Frage weiter recherchiert und bin auf den Artikel im Independent gestoßen (ist auch in den Shownotes), die beziehen sich auf ein Patent, das Facebook hat und bei denen heißt es: “Facebook is considering secretly watching and recording users through their webcams and smartphone cameras, a newly discovered patent suggests.

      The document explains how the company would use technology to see how your facial expressions change when you come across different types of content on the site.“
      Beste Grüße
      Katrin

      1. Venyo sagt:

        „is considering“ und „would“ ist aber etwas anderes als „machen sie aktuell“. Natürlich ist das trotzdem extrem beunruhigend und niemand garantiert einem, dass sie das nicht schon längst machen, aber im Podcast kam es so rüber als wäre verbrieft dass sie das aktuell machen.

        1. Katrin sagt:

          ich meine eigentlich, recht transparent gemacht zu haben, dass ich 1. den Kamerapunkt nicht ganz kapiert habe und bei der Recherche zweitens auf eine Verschwörungstheorie gestoßen sei – ich habe das doch sogar doppelt betont, oder?

          1. Venyo sagt:

            Ich habs mir gerade nochmal angehört und für mich klingt das so als könne Facebook definitiv auf die Kamera zugreifen und nur der Teil mit der Erklärung weshalb sie das tun wäre eine Verschwörungstheorie.

            Aber vielleicht interpretiere ich das falsch. Bei 36:20 sagst du „aber sie können auf die Kamera zugreifen“. Ich habe das so interpretiert, dass sie „über das nötige Maß hinaus um ein normales Foto zu machen“ zugreifen können – also auch, wenn man kein Foto macht. Dass die App auf die Kamera zugreifen muss, wenn man mit der App ein Foto macht ist ja irgendwie selbstverständlich… Gut, die App könnte eine API der Kamera aufrufen und nur das Bild bekommen… Hm…

            Naja, vermutlich kann man beides reininterpretieren. Ist auch nicht so dramatisch – bei mir kommt in Zeiten von Fake-News/Hyper-Skandalisierung bzw. PR-Abwiegelung bei so Sachen immer der Korinthenkacker raus. Ich fands auch ärgerlich, dass in dem Artikel nicht exakt zwischen App und Seite aufgeschlüsselt wurde. Für mich als User macht das ja einen sehr großen Unterschied. Für die moralische Bewertungs des Unternehmens bzw. die Relevanz gesetzgeberischer Intervention ist die Unterscheidung natürlich völlig irrelevant.

          2. Katrin sagt:

            okay – also ich hoffte, klar gemacht zu haben, dass ich nicht so ganz kapiert habe, was die da jetzt machen. entscheidend war für mich die Aussage der FB Spokesperson gewesen – die war aber so wischiwaschi, dass ich eben nicht wusste, was es jetzt genau bedeutet.
            dass zwischen Apps und Browser nicht unterschieden wurde, hat mich auch genervt… aber ja: am ende landet alles im großen Datenarchiv der Firma. trotzdem…

          3. mithrandir sagt:

            Eben nicht trotzdem.
            Du hattest dich in Rage geredet und auch für mich hörte sich das an, wie „da gibt es keinen Zweifel“.
            Nicht dass ich Facebook für lupenrein halte. Ich habe und hatte keinen Account, aber solche extremen Behauptungen aufzustellen, ohne sie noch mal zu recherchieren werft Ihr oft den „unredlichen“ Medien oder anderen Gruppen vor.
            Daran solltet Ihr euch messen lassen.

          4. Katrin sagt:

            danke für den Hinweis auf saubere Recherche-Methoden – ich kann nur sagen, dass ich mir gerade dabei meist große Mühe gebe.
            Wenn es sich für dich so anhörte, wie „da gibt es keinen Zweifel“, tut es mir leid. Bei nochmaligem Hören kann ich nur sagen, dass ich die ganze Passage mit den Worten „dann gab es so einen Punkt in Sachen Kamera, den ich gern recherchieren wollte und kaum Informationen gefunden habe – deswegen weiß ich nicht, ob ich das richtig verstanden habe“ eingeleitet habe. Und es kommt „Das ist aber eine Verschwörungs-Theorie!“ an entsprechender Stelle.
            Generell zu meiner Arbeitsweise – um das vielleicht auch einmal transparent zu machen:
            Ich gebe mir sowohl im Vorfeld Mühe, die Dinge zu verstehen, als auch klar zu machen, wenn ich etwas nicht verstehe.
            In diesem Fall bedeutet es für mich zB auch, dass ich das Originaldokument (https://www.commerce.senate.gov/public/_cache/files/ed0185fb-615a-4fd5-818b-5ce050825a9b/62027BC70720678CBC934C93214B0871.senate-judiciary-combined-7-.pdf) lese, um den Kontext besser zu kapieren. Das ist bei über 200 Seiten eine Arbeit, die mich ein paar Stunden gekostet hat.
            Wenn ich dann offenbar immer noch nicht ALLES kapiere, um die Sache richtig darzustellen, frage ich in der Regel jemanden, der es besser versteht und lasse es mir nach Möglichkeit auch erklären (damit das nicht zu „OMG, wie ist denn die Katrin drauf, hat die gar kein technisches IT-Verständnis“-Kommentaren führt). Wenn ich denn MERKE, dass ich es nicht kapiert habe, was hier nicht der Fall war.
            Denn im Gegensatz zu den Medien, denen wir von dir genannte Vorwürfe hin und wieder machen, haben wir hier keine Redaktion, um alles prüfen zu lassen und bereiten alles alleine vor. Wenn ich nicht merke, dass ich etwas falsch verstanden habe, werde ich es erzählen und dann hakt halt Holger ein, oder ihr. Das ist aber meine einzige Chance.
            Umso dankbarer sind wir ja auch über jeden konstruktiven Input von Hörer_innen, und Hinweise auf Fehler, die wir machen, die wir in der Regel dann auch noch einmal aufgreifen (wenn wir es nicht vergessen, denn auch das will ich ganz ehrlich sagen: Es geht von Woche zu Woche auch das eine oder andere Thema mal verloren, wie zum Beispiel das mit den Wasserschnecken).
            Kurz: Von Woche zu Woche versuchen Holger und ich hier die Themen, die uns beschäftigt haben, zu besprechen und dabei könnt ihr zuhören. Wir machen das komplett alleine und jeder von uns bekommt dafür pro Sendung einen okayen Tagessatz. Ich weiß von Radio-Leuten, dass zwei Tagessätze pro Person (oder zwei zusätzliche Redaktions-Sätze) üblich wären und dieser Tagessatz wäre dann auch höher, als unserer es ist. Im Moment können wir (uns) das nicht leisten und machen die Sache so gut es geht. Deswegen gerne Hinweise auf Fehler – ich würde mir dabei aber einen Ton wünschen, der weniger demotivierend ist, wenn ich ganz ehrlich sein soll.
            Beste Grüße
            Katrin

          5. Mithrandir sagt:

            Danke für die ausführliche Darstellung.
            Vielleicht bin ich auf dem „Ohr“ auch empfindlich, weil ich eurer politischen Grundeinstellung kritisch gegenüberstehe. Was nicht heißt, dass ich euch nicht sympathisch finde. Ich bin nur etwas rechts von euch (wirklich nur etwas, keine Sorge).
            Mir fällt einfach nur auf (und das ist eben wirklich meine persönliche Wahrnehmung, die ich im o. a. Zusammenhang bestätigt gesehen habe), dass ihr euch eben auch manchmal in Rage redet und dann Dinge behauptet und als wahr darstellt, die auch für euch nur gefühlt so sind und nicht wirklich geprüft sind.
            Das finde ich schade, weil ihr euch dann eben wieder dem blöden fake News Vorwurf aussetzt.

    2. Katrin sagt:

      auf twitter schrieb jemand bezgl. des Trackings:
      “Wer noch mehr Tracking vermeiden möchte öffnet die url im privat Modus des Browsers. Der vergisst die Cookies wenn man das Fenster wieder schließt.“

      1. David sagt:

        Oder man hat dafür Addons, sowas wie Self-destroying Cookies (gibt da mehrere Addons) oder so, die beim Tab-Schließen +x Sekunden dann die Cookies löscht. Ich erlaube nur manche Cookies in einer Whitelist (<10 insgesamt). Und auch Amazon melde ich mich nach Bestellung immer wieder ab, schon alleine um nicht bei Klick auf irgendwelche Amazon-Links immer gleich wieder 3 Wochen lang Waschmaschinen von Amazon angeboten zu bekommen… 😛

      2. Titus von Unhold sagt:

        Das verhindert allerdings noch nicht das Fingerprinting mit Browserdaten.

  6. Venyo sagt:

    Ich hab gerade – angeregt durch euch (danke!) – uBlock installiert und geschaut was er so blockt. Auf wochendaemmerung.de zeigt er u.a. Google Analytics (?????) und Google Fonts (??) an. Außerdem natürlich Twitter, weil ihr die Tweets embedded habt.

    Keine Ahnung ob es für Tweets eine komfortable Alternative gibt wie z.B. direkt zitieren. Google Analytics und Google Fonts lassen sich aber definitiv vermeiden. Wobei es natürlich von WordPress selber kommen kann…

    1. Katrin sagt:

      Google Analytics?!? o_O
      das gibt’s doch gar nicht! wo kommt das her?!
      ich frage mal bei unserem Webmenschen nach. danke für den Hinweis!

    2. heibie sagt:

      Ich kann hier kein Analytics im Quellcode finden. Der „Privacy Badger“ (https://www.eff.org/de/privacybadger) zeigt nur Google-Fonts, Twitter und Steady an.

    3. Katrin sagt:

      Lieber Venyo,
      vielen Dank noch einmal auf den Hinweis!
      Ich werde wohl alle Youtube-Videos hier rausnehmen müssen und bei der Gelegenheit auch Tweets gleich mit. Die Quelle für Google Fonts haben wir leider noch nicht finden können. Aber wir sind dran. Am Ende läuft es wohl darauf hinaus, dass man schlichtweg nichts mehr einbetten darf. Oder wie ich zu unserem ehrenamtlichen Webmaster meinte: „warum hab ich so oft das dumme Gefühl, dass das Silicon Valley alles kaputt gemacht hat, was mal cool am Internet war?!“ und er so: „Weil es so ist“.
      Beste Grüße
      Katrin

  7. Tim sagt:

    Nur um das mal klar zu stellen: Facebook kann im Browser weit weniger als man beim hören denken könnte. Zugriff auf Dateinamen ist nur möglich wenn man diese entweder beim Upload auswählt oder per Drag&Drop auf die Website wirft. Zugriff auf die Kamera ist möglich, führt aber bei allen mir bekannten Browsern zu deutlichen Nachfragen und Warnsymbolen. Deutlich Privatspärenrelevanter ist da IMHO das Tracking über verschiedene Websites hinweg.

    Dazu kann ich Firefox echt wieder empfehlen. Ich habe mir da mit 3-4 Addons die Hölle für Facebook zurechtgebaut:
    – Cookie AutoDelete: Löscht nach dem Schliessen eines Tabs alle Cookies die gesetzt wurden (man muss dort wo man eingeloggt bleiben will explizit erlauben dass diese Cookies bestehen bleiben
    – Firefox Multi-Account Containers: Damit werfe ich verschiedene Webseiten in eigene Container – diese verhalten sich ein bisschen so wie ein komplett getrennter Browser (Cookies werden zwischen Containern nicht geteilt usw)
    – Switch Container – erlaubt eine etwas komfortablere Nutzung von den Containern

    Zusätzlich nutze ich auch noch „Privacy Badger“ – das Addon speichert alle extern geladenen Tracker für jede Website die man besucht und warnt einen wenn ein Tracker von mehr als 3 verschiedenen Webseiten geladen wurde. Damit lernt das Addon automatisch wenn neue Tracker aufkommen, völlig ohne vorgenerierte Listen.

    Für den Komfort weil ich ja keine Cookies zulasse braucht es dringend „I don’t care about cookies“ – das Ding wirft diese unsäglichen Cookie-Warnung weg und „uBlock Origin“ um den letzten Rest an Trackern und Werbung wegzuwerfen.

    1. mithrandir sagt:

      Bei „Zugriff auf Dateinamen…“ habe ich mir auch gedacht. OMG, wie ist denn die Katrin drauf, hat die gar kein technisches IT Verständnis? Sorry, aber dann solltest du solche Artikel wirklich immer gegenchecken lassen.
      Onkel Donald werft Ihr immer vor ungeprüfte Behauptungen aufzustellen…

  8. Sebastian sagt:

    Zum Thema Reich sein beziehungsweise Vermögen:
    Ich bin mir nicht sicher ob Holgers Beispiel da aufgeht. Der Ingenieur mit dem abgezahlten Einfamilienhaus hat nur 240 000€ an Vermögen wenn er alleine ist. Sobald da ein Partner und 2 Kinder Dazu kommen haben nur 25% dieser Familie ein solches Vermögen oder eben 0% wenn man es auf alle verteilt. Also müsste sein Abgezahltes Haus schon einen wert von einer knappen Millionen haben damit die Rechnung noch aufgeht und dass 90% der Menschen das nicht haben ist schon weniger überraschend.

    Vielen Dank für diese Sendung!

    1. Mithrandir sagt:

      Guter Punkt. Hatte mich zunächst auch gewundert, dass ich zu den Top 10% der Vermögenden zählen darf.
      Mein Verdienst ist sicherlich nicht schlecht und Frau hat auch gutes einkommen, aber zu den Top 10%…
      Wenn man es auf die gesamte Kopfzahl der Famile umlegt, sieht das schon anders aus.
      Wobei ich den Betrag trotzdem für zu niedrig angesetzt halte (also das durchschnittliche Einkommen der Top 10%). hier wäre die Quelle wirklich interessant, denn gerade solche Rechenspielereien wie wie von Sebastian gezeigt, führen schnell auf falsche Interpretationen.
      Ich wundere mich sowieso sehr oft, wenn Katrin und Holgi von den schlimmen Zuständen in Deutschland reden, wenn es um Armut und prekäre Einkommen geht.
      Icxh denke das ist ein echtes Filterblasenproblem. Sowohl auf Eurer wie auch auf meiner Seite. In Berlin gibt es vielleicht tatsächlich eine Menge „Arme“. Bei uns im speckigen Südwestdeutschland sehe ich zwar auch vereinzelt Menschen und Familien mit finanziellen Problemen, aber die meisten tatsächlich von der Sorte „Nix aufm Konto, aber fetten BMW vorm Haus, immer das neueste iPhone für die Kids und Mobilfunkverträge für >30 EUR im Monat“
      Sehr viel confirmation bias

      1. Holger Klein sagt:

        Wieviele Busfahrerinnen, Krankenpfleger, Supermarktkassierer und Leiharbeiter hast Du denn im Bekanntenkreis? Ich behaupte, dass man die in wohlhabenden Regionen halt einfach ausblendet, wenn man sich nicht immer wieder vor Augen hält, wer denn eigentlich die Büros putzt (und nehme mich dabei auch nicht aus).

        Außerdem ist das Problem gesamtgesellschaftlich, hat einen also auch über die eigene Kreis- oder Landesgrenze hinaus zu interessieren.

        1. Mithrandir sagt:

          Busfahrer kenne ich keinen, aber zwei bis drei Supermarktkassiererinnen, Krankenpfleger kenne ich auch einige.
          Die sind sicher nicht immer superverschwendersisch unterwegs, aber auch nicht im unteren Bereich.

          1. Vally sagt:

            Bei Mithrandirs Skepsis „dass ich zu den Top 10% der Vermögenden zählen darf“ ist mir ein Artikel von der Zeit eingefallen, der vielsagende Titel: Reich sind immer die Anderen. Da geht’s genau um dieses Phänomen.
            https://www.zeit.de/2016/40/selbstwahrnehmung-geld-besserverdiener-gefuehlte-ungleichheit/komplettansicht

  9. frufus sagt:

    wenn ihr was zu den ETFs findet bitte mal mit in die Sendung nehmen, würde mich auch interessieren.

    1. Frank sagt:

      Ich fand hier einige Aktienfonds, Rentenfonds und –ETFs in Nachhaltigkeits-Mandaten:

      iShares Dow Jones Global Sustainable Screened: ETF auf den Dow-Jones-Index für nachhaltige Unternehmen des Euroraums

      iShares Dow Jones Eurozone Sustainable Screened: ETF auf den weltweiten Dow-Jones-Index für nachhaltige Unternehmen

      Aramea Rendite Plus Nachhaltig: Europäische Nachrang-Unternehmensanleihen nachhaltiger Emittenten überwiegend in EUR bzw. EUR-kursgesichert

      Fisch Convertible Bonds Sustainable: Internationale Wandelanleihen nachhaltiger Emittenten, EUR-kursgesichert

      UBS ETF MSCI Emerging Markets SRI: ETF auf den MSCI-Index für nachhaltige Unternehmen der Schwellenländer

      DIESE LISTE IST ZUFÄLLIG UND STELLT KEINERLEI EMPFEHLUNG FÜR KAUF ODER VERKAUF DAR!!

      1. Katrin sagt:

        dankeschön! ich habe auch per Mail einige bekommen – das alles schaue ich mir im Urlaub mal in Ruhe an 🙂

      2. Venyo sagt:

        Der erste Aktienindex enthält gleich mal als eine der größten Positionen Nestle. Später auch noch Bayer, BASF und Goldman Sachs und ein (weiteres, hahaha) Casino-Unternehmen. Ist das wirklich was Kadda sucht?

        Die großen ETFs in dem Bereich kranken alle an denselben grundlegenden Problemen:

        1. Wie definiert man „gut“? McDonalds kümmert sich in den USA relativ gut um seine Mitarbeiter, aber verkauft Junkfood. Ist das jetzt gut? Manche Leute finden Fleischkonsum moralisch fragwürdig, andere alle Landwirtschaft, die nicht Bio ist. Wieder andere finden Google/Amazon schlecht wegen Marktmacht und Datenschutz. Am Ende muss man entweder massive Kompromisse machen oder man hat zahlreiche Mini-Fonds mit allen verbundenen Nachteilen (z.B. Kosten).
        2. Sie handeln meistens nur große börsen-notierte Unternehmen. Von denen sind keine moralisch einwandfrei – das lässt unsere Marktwirtschaft gar nicht zu. Also macht man Abstriche oder belohnt so Sachen wie „beste in ihrer Branche“. Dann hat man seinem ETF halt auch McDonalds oder BP, weil die – für ihre Branche – sehr gut sind…
        3. Der moralische Impact dürfte bei Aktien minimal sein. Ob die Aktie von mir, von Kadda oder von irgendeinem Turbokapitalisten gehalten wird, kann dem Unternehmen relativ egal sein. Bei Anleihen mag das anders sein, aber der reine Aktienbesitz bewirkt vermutlich extrem wenig. Ich persönlich hatte sogar schonmal das Gegenteil überlegt: Mein Geld in Rüstungsunternehmen stecken und dann die Gewinne an Friedensorganisationen spenden. Wenn dann viel Krieg ist, landet viel Geld bei NGOs und wenn die Rüstungsunternehmen Pleite gehen, dann ist auch gut…

        Natürlich kann man auch einen ETF machen, der in kleinere, Unternehmen investiert (z.B. über Anleihen oder in der Startphase) und alles handverliest, aber das ist dann deutlich teurer und schmälert signifikant die Rendite – was je nach Zielsetzung natürlich völlig in Ordnung sein kann. Je nach Sprachregelung bezeichnet man das dann auch nicht mehr als ETF bzw. hat eben die typischen Vorteile nicht mehr.

        Sorry, für den etwas unstrukturierten Rant, aber wenn man wirklich die Welt verbessern will muss man eben auch fragen was der tatsächliche Nutzen seines Handelns ist und da ist meine Einschätzung bei ETFs eben extrem durchwachsen.

        1. Holger Klein sagt:

          Vermutlich ist es sinnvoll, sich vorher zu überlegen, auf welcher Geschäftsebene (oder wie heißt das?) man ethisch sein will. Je tiefer man in Konzerne blickt, desto eher wird man wohl einen Geschäftszweig finden, der fragwürdig ist.

          1. Venyo sagt:

            Oder allgemeiner formuliert: Man muss sich fragen was man unterstützen will und welche Kompromisse man machen will. Prinzipiell spricht ja nichts dagegen den Einäugigen unter den Blinden zu „belohnen“ – moralisch einfwandfrei ist niemand von uns und folglich auch kein Unternehmen der Welt. Aber je nach Anspruch sind ja manche Branchen schon von Grundauf ethisch schlecht. Und vielleicht hilft eine Anleihe für den lokalen Biobauernhof mehr als der Besitz einer Nestle-Aktie? Oder man geht gar nicht den Umweg über die Aktie, sondern trägt das Geld einfach als Kunde auf den Biobauernhof. Wenn sich Bio und Fairtrade-Lebensmittel besser verkaufen als Müll, dann übt das eventuell mehr Druck auf Nestle aus als wenn jemand die Aktien jemand anderem gehören.

            Ist insgesamt einfach ein sehr komplexes Thema und diese Komplexität widerspricht sich aus meiner Sicht einfach mit dem Erfolgsrezept von ETFs: Simple, billige Massenprodukte.

          2. Holger Klein sagt:

            Jau.

            Wobei der Biobauernhof ja leider keine langfristig positive Rendite abwirft (es geht ja um die Altersvorsorge).

            Es hätte so einfach sein können, hätten wir die gesetzliche Rente erweitert, statt sie kaputtzumachen :/

        2. Norbert sagt:

          Ich werf‘ hier mal ’ne Podcast-Empfehlung rein:
          Der Finanzwesir rockt, Folge 23, Ethisch korrekt anlegen
          https://www.finanzwesir.com/blog/ethisch-nachhaltig-geldanlage-podcast-finanzwesir-rockt-folge-23
          (siehe auch Wrint 738)

  10. Zur Zuckersteuer: Ich habe letztens zufällig einen BBC Podcast ueber die Einführung einer Zuckersteuer auf Getränke in Großbritannien gehört.

    Diese war vor zwei Jahren angekuendigt worden und ueber diesen Zeitraum sind fast alle Getraenke in der höheren Steuerklasse ( https://de.wikipedia.org/wiki/Zuckersteuer#Gro%C3%9Fbritannien ) vom Mark verschwunden. Entweder wurde das Rezept geändert oder es gibt die Getränke einfach nicht mehr.
    Übrig geblieben sind in dieser Klasse nur noch zwei: Coca Cola und Pepsi.

    Gibt auch einige Artikel dazu, zum Beispiel: https://www.cambridge-news.co.uk/news/uk-world-news/sugar-tax-coke-fizzy-drinks-14496207 (Englisch)

  11. Niklas sagt:

    Da Holger in einem Nebensatz erwähnte, dass er das „Kohlenstoff-Spekulationsblase“-Paper gerne im Original lesen würde, möchte ich auf sci-hub.tw verweisen. Einfach den DOI in die Suche kopieren und das Paper herunterladen. Mehr zu Sci-Hub in der allwissenden Wikipedia oder in (fast) jeder Folge Minkorrekt.

  12. Ede sagt:

    Zu nachhaltigen ETFs kann ich folgende Seite empfehlen:

    https://www.finanztip.de/indexfonds-etf/nachhaltige-geldanlagen/

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